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Die Erfindung betrifft einen Datenträger sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Datenträgers für ein buchartiges Dokument, insbesondere Wert- und/oder Sicherheitsdokument.
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Derartige Sicherheitsdokumente können insbesondere Passdokumente sein, die typischerweise in Heft- oder Buchform vorliegen und in denen ein Informationen speichernder Datenträger mit dem Passdokument verbunden ist. Dieser Datenträger ist beispielsweise eine Passbuchkarte beziehungsweise Passkarte, die in das Passdokument eingebunden ist. Auf dieser Passbuchkarte sind personalisierte Daten und andere Daten, zum Beispiel Informationen zur ausstellenden Behörde, enthalten. Diese Passbuchkarte muss derart mit den anderen Innenseiten des Passdokumentes verbunden sein, dass ein Dritter die Passbuchkarte nicht aus dem Dokument heraustrennen kann, um eine Fälschung oder Verfälschung des Passdokumentes vorzunehmen. Darüber hinaus ist es erforderlich, dass durch die Einbindung dieser Passbuchkarte mittels einer Lasche ein Aufsperrverhalten des Passdokuments verbessert ist, damit nach einem einmaligen Öffnen und einem darauffolgenden Schließen das Passdokument auch geschlossen bleibt, um ein optisches Auslesen der Informationen zu verhindern.
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Aus der
DE 10 2012 112 383 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Datenträgers für ein buchartiges Dokument bekannt. Dabei wird dem Datenträger auf einer Datenseite ein daran anzubindendes flexibles Bandmaterial zugeführt, so dass ein Überlappungsbereich mit dem Datenträger gebildet ist. Darauffolgend wird das Bandmaterial, welches durch ein Endlosband bereitgestellt ist, abgeschnitten, so dass nach dem Positionieren der Lasche unter Bildung eines Überlappungsbereichs diese zum Datenträger unlösbar verbunden werden kann.
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Aus der
CH 459 955 A sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Klebebinden von Blattstapeln unter Verwendung von thermoplastischen Massen bekannt, die sich unter Wärmewirkung verflüssigen und klebefähig werden. Die Wärmewirkung zum Klebeverbinden von Blattstapeln wird durch eine ebene Heizplatte erzielt.
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Bei der Herstellung eines solchen Datenträgers wird zumindest eine Außenseite des Datenträgers durch ein Schneid- oder Stanzwerkzeug hergestellt. Dabei wird durch einen solchen Beschnitt aufgrund der Schnittführung des Schneidwerkzeuges an einer unteren Stirnkante der Außenseite, die geschnitten wird und gegenüber der das Schneidwerkzeug nach unten austritt, ein Grat gebildet. Bei der Weiterverarbeitung des Datenträgers zum Einbinden in ein buchartiges Dokument kann eine benachbarte Seite oder eine an den Datenträger angebrachte Lasche zur Einbindung des Datenträgers in das buchartige Dokument beschädigt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Datenträger sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines solchen Datenträgers vorzuschlagen, welcher eine gratfreie Längskante aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Datenträger gelöst, bei welchem ein durch einen Schneidprozess an der Stirnkante der Außenseite gebildeter Grat geglättet ist. Dadurch wird die scharfe, gratbehaftete Stirnkante der Außenseite entschärft, um eine Beschädigung von benachbarten Seiten zu vermeiden. Auch kann dadurch eine Anbindung einer Lasche verbessert werden, da durch das Aufbringen einer Lasche auf einer gratbehafteten Stirnkante eine Sollbruchstelle gebildet wäre.
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Des Weiteren ist die Stirnkante der Außenseite bevorzugt thermisch geglättet. Durch die thermische Verformung der gratbehafteten Stirnkante kann in einfacher Weise eine definierte Kontur eingebracht werden.
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Vorteilhafterweise ist die geglättete Stirnkante durch eine Fase, eine Rundung oder eine Stufung als Übergang gebildet. Dadurch ist eine haptisch ansprechende Außenseite des Datenträgers geschaffen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Datenträgers sieht vor, dass sich die geglättete Stirnkante zumindest über ein Viertel der Breite der Stirnseite des Folienverbundes erstreckt. Dadurch kann ein fließender Übergang in eine Datenseite oder die Titelseite des Datenträgers von der Stirnseite aus entlang der Außenseite ermöglicht sein.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Herstellung eines Datenträgers für ein buchartiges Dokument gelöst, bei welchem der Datenträger aus einem Folienverbund mit zumindest zwei Schichten besteht, der entlang zumindest einer Außenseite geschnitten wird und eine Schnittführung mit einem Schneidwerkzeug zur Bildung der Außenseite von einer Titelseite zur Datenseite des Datenträgers oder von einer Datenseite zur Titelseite des Datenträgers durchgeführt wird sowie an der Datenseite oder Titelseite, an der das Schneidwerkzeug austritt, ein gegenüber der Datenseite oder Titelseite überstehender Grat entlang der einen Stirnkante der Außenseite gebildet und bei dem der an der Stirnkante der Außenseite gebildete Grat geglättet wird. Dadurch wird in einfacher Weise der Grat entfernt. Zudem kann durch die Glättung gleichzeitig eine gewünschte Kantenkontur eingebracht werden.
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Bevorzugt wird der an der Stirnkante der Außenseite vorgesehene Grat thermisch geglättet. Dies ermöglicht eine einfache Bearbeitung der Stirnkante ohne eine weitere Nachbearbeitung. Durch die thermische Glättung kann der Grat angeschmolzen werden und in die angrenzende Schicht wieder zurückfließen, so dass eine gratfreie Oberfläche gebildet wird.
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Des Weiteren wird bevorzugt die Stirnkante der Außenseite auf eine thermisch aufgeheizte Glättvorrichtung aufgesetzt sowie unter Druck auf der Glättvorrichtung gehalten und geglättet. Dies ermöglicht eine schnelle und einfache Glättung der Stirnkante der Außenseite, ohne dass dabei eine weitere Nacharbeit erforderlich ist oder ein Abfallmaterial anfällt. Der Datenträger wird mit der gratbehafteten Stirnkante der Außenseite - vorzugsweise parallel zur Glättvorrichtung - ausgerichtet und über die gesamte Länge der Stirnkante auf die Glättvorrichtung positioniert. Somit kann über die gesamte Länge der Außenseite des Datenträgers eine gleichmäßige Konturierung oder Glättung erfolgen.
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Vorteilhafterweise wird der Datenträger geneigt zu der als Heizplatte ausgebildeten Glättvorrichtung ausgerichtet und aufgesetzt. In Abhängigkeit der Winkellage des Datenträgers zur Heizplatte kann eine geglättete Fläche an der Außenseite ausgebildet sein. Bevorzugt ist eine Längsmittelebene des Datenträgers in einem Winkel zwischen 1 und 89°, vorzugsweise 30 bis 60°, geneigt zu einer Auflagefläche der Heizplatte ausgerichtet.
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Bevorzugt wird an der Außenseite des Datenträgers eine Fase ausgebildet. Diese kann beispielsweise in einem Winkel von 45° zur Datenseite oder Titelseite ausgerichtet sein. Auch weitere Winkelbereiche können vorgesehen sein. Alternativ kann die gratbehaftete Stirnkante des Datenträgers auch als Rundung oder Stufung ausgebildet werden. Dadurch kann eine besonders ansprechende Haptik geschaffen sein. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Fase oder der Übergang zumindest ein Viertel der Breite der Außenseite einnimmt.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass die Glättvorrichtung auf eine Temperatur oberhalb einer Glasübergangstemperatur von zumindest einer der Schichten des Folienverbundes vorzugsweise auf einen Temperaturbereich zwischen 200 und 350 °C aufgeheizt und die Außenseite des Datenträgers mit einer Kraft von 5 bis 25 Newton und einer Zeitdauer von 1 bis 5 Sekunden auf die Glättvorrichtung aufgesetzt wird. Dadurch können ein Anschmelzen der gratbehafteten Stirnkante der Außenseite sowie das Einbringen einer gewünschten Kontur ermöglicht sein.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des Weiteren durch eine Glättvorrichtung zur Herstellung eines Datenträgers, insbesondere nach einem Verfahren gemäß einem der vorbeschriebenen Ausführungsformen, gelöst, welche zumindest eine Heizplatte mit einer Auflagefläche aufweist und zumindest eine Länge einer Außenseite des Datenträgers umfasst. Dadurch kann bei einem einmaligen Aufsetzen des Datenträgers auf der Glättvorrichtung entlang der gesamten Außenseite des Folienverbundes bereits eine hinreichende Glättung der gratbehafteten Stirnkante erfolgen.
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Die Auflagefläche der Heizplatte weist eine gerundete oder V-förmige Vertiefung auf. Durch die Form und Kontur der Auflagefläche kann eine Glättungskontur der Stirnkante entlang der Außenseite bestimmt und eingebracht sein. Bei einer ebenen Auflagefläche wird eine Fase zwischen einer Stirnseite und einer daran angrenzenden Daten- oder Titelseite des Datenträgers gebildet. Bei einer gerundeten Vertiefung kann eine gekrümmte Kontur geschaffen werden. Bei einer flach V-förmigen Vertiefung kann eine Art doppelte Fase ausgebildet sein.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines buchartigen Dokumentes,
- 2 eine schematische Ansicht eines Datenträgers mit einer daran angeordneten Lasche gemäß 1,
- 3 eine schematische Seitenansicht des Datenträgers mit Lasche gemäß 2,
- 4a bis 4c schematisch dargestellte Verfahrensschritte zur Herstellung einer geglätteten Stirnkante am Datenträger,
- 5a bis 5c schematische Verfahrensschritte einer alternativen Ausführungsform zu 4, und
- 6a bis 6c schematische Verfahrensschritte einer weiteren alternativen Ausführungsform zu 4.
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In 1 ist ein buchartiges Dokument 11 dargestellt. Bei diesem buchartigen Dokument 11 handelt es sich beispielsweise um ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument, insbesondere um einen Reisepass. Dieses Dokument 11 umfasst einen Bucheinband 12 mit einer Buchdeckenvorderseite 13 und einer Buchdeckenrückseite 14. Diese Buchdeckenvorderseite 13 und die Buchdeckenrückseite 14 umfassen wenigstens eine Buchdeckeneinlage, die an deren Außenseite beispielweise einen Buchdeckeneinband 17 aufweisen können, wobei an der jeweiligen Innenseite der Buchdeckenvorderseite 13 und Buchdeckenrückseite 14 ein Vorsatz 18 aufgebracht sein kann. Bevorzugt sind der Buchdeckeneinband 17 und das Vorsatz 18 durch Verklebung mit der zumindest einen Buchdeckeneinlage verbunden.
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Der Bucheinband 12 nimmt mehrere Innenseiten 19 auf. Bevorzugt ist auch ein Datenträger 21, wie beispielsweise eine Personalisierdatenseite, vorgesehen. Die Innenseite 19 und/oder der Datenträger 21 und das Vorsatz 18 sind vorzugsweise zu einem Buchblock 22 miteinander verbunden und in dem Bucheinband 12 befestigt. Beispielsweise können die Innenseiten 19 und/oder der Datenträger 21 und das Vorsatz 18 durch eine Naht zu einem Buchblock 22 miteinander verbunden sein.
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Der als Personalisierdatenseite ausgebildete Datenträger 21 ist beispielsweise gemäß ICAO-Standard ausgebildet und umfasst ein Bild 24 des Dokumenteninhabers, eine OCR (Optical Charakter Recognition)-maschinenlesbare Zeilen 25 sowie weitere Personalisierdaten 26.
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Der Datenträger 21 kann gemäß diesem Ausführungsbeispiel des Weiteren ein Transpondermodul 28 umfassen, in welchem die Daten des Dokumenteninhabers und weitere Sicherheitsmerkmale abgespeichert sein können. Der Datenträger 21 ist beispielsweise als Einlegeblatt ausgebildet und kann gemäß dem Ausführungsbeispiel eine Lasche 29 umfassen, die sich über einen Nahtbereich 30 hinaus erstreckt. Alternativ kann anstelle der Lasche 29 eine vollständige Personalisier- oder Datenseite vorgesehen sein.
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Der Datenträger 21 umfasst wenigstens zwei Kunststoffschichten, die miteinander laminiert sind und einen Folienverbund bilden. Dazwischenliegend ist das Transpondermodul 28 vorgesehen. Vorzugsweise kann zwischen den zumindest zwei äußeren Kunststoffschichten eine weitere Schicht, insbesondere aus Papier, eingebracht sein, welche die Personalisierdaten 26 sowie das Bild 24 und die OCR-maschinenlesbare Zeilen 25 umfasst. Bevorzugt sind die äußeren Kunststoffschichten aus Polycarbonat ausgebildet und umhüllen die innenliegende Schicht bevorzugt vollständig.
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Das Transpondermodul 28 umfasst einen IC-Chip 32 sowie eine damit verbundene Antenne 31, welche aus mehreren Windungen besteht und vorzugsweise aufgedruckt sein kann.
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In
2 ist eine Draufsicht auf den Datenträger
21 dargestellt. Der Datenträger
21 umfasst eine Lasche
29, beispielsweise aus einem flexiblen Bandmaterial. Bei diesem flexiblen Bandmaterial kann es sich beispielsweise um ein Gewebe aus einem textilen Bandmaterial handeln. Beispielsweise wird vollumfänglich auf die
DE 10 2012 213 913 A1 Bezug genommen. Ein solches textiles Bandmaterial kann vorzugsweise durch Schweißen mit einer äußersten Schicht oder Lage des Datenträgers
21 verbunden sein. Die Lasche
29 weist einen über eine Außenseite
35 des Datenträgers
21 hinausragenden Bereich
36 auf. Innerhalb diesem herausragenden Bereich
36 erfolgt die Anbindung des Datenträgers
21 zu den Innenseiten
19 für einen Buchblock
22. In diesem herausragenden Bereich
36 kann auch die Naht
30 eingebracht sein. Die Lasche
29 ist in einem Überlappungsbereich
37 mit dem Datenträger
21 verbunden.
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In 3 ist eine schematische Seitenansicht des Datenträgers 21 gemäß 2 dargestellt. Der Datenträger 21 umfasst eine Titelseite 38 beziehungsweise eine Rückseite sowie eine Datenseite 39 beziehungsweise eine Vorderseite. Die Datenseite 39 ist auch in 1 dargestellt, auf der die Personalisierdaten ersichtlich sind.
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Der Datenträger 21 nimmt die Lasche 29 beispielsweise auf der Titelseite 38 auf. Nach dem Verschweißen der Lasche 29 mit dem Datenträger 21 kann diese Lasche 29 mit einer Außenseite bündig zur Titelseite 38 vorgesehen sein. Die Längskante 35 umfasst eine Stirnseite 41, welche der Lasche 29 zugeordnet ist.
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Der Datenträger 21 besteht aus zwei oder mehreren Schichten aus einem oder mehreren Materialien aus Kunststoff, die einen Folienverbund oder Laminatverbund bilden.
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Weiterhin wird der Datenträger 21 bevorzugt aus einer oder mehreren Schichten gebildet und die eine oder die mehreren Schichten aus einem oder mehreren Materialien aus Kunststoff zur Bildung eines Datenträgers 21 oder eines Datenträgers 21 im Laminatverbund verwendet. Dadurch kann insbesondere ein gutes Anbinden des textilen Bandmaterials zur Bildung an dem Datenträger 21 ermöglicht sein. Beispielsweise kann ein Verschweißen erfolgen, wodurch zumindest ein Verkrallen des textilen Bandmaterials mit dem Datenträger ermöglicht wird. Bevorzugt ist der Datenträger aus einem Polycarbonat oder aus einem Polycarbonat-Derivat gebildet. Zur Bildung des Datenträgers können Kunststoffe vorgesehen sein, insbesondere Bisphenol-A-Polycarbonat, Carboxy-modifiziertes PC, Polyethylenterephthalat (PET), dessen Derivate, wie glykolmodifiziertes PET (PETG), Carboxy-modifiziertes PET, Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid (PI), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), thermoplastisches Elastomer (TPE), insbesondere thermoplastisches Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) und/oder deren Derivate oder aus Papier und/oder Pappe oder aus Mischungen der vorgenannten Materialien. Das Material für den Datenträger ist bevorzugt zumindest teilweise aus Polycarbonat oder aus einem Polycarbonat-Derivat gebildet.
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Zur Herstellung des Datenträgers 21 mit der daran angeordneten Lasche 29 wird nach dem Laminieren der Schichten zu einem Folienverbund zumindest die Außenseite 35 mit einem Schneidwerkzeug geschnitten oder gestanzt. Bei einem solchen Beschnitt kann die Außenseite 35 eine Stirnseite 41 aufweisen, die durch zwei voneinander abweichende Stirnkanten 42, 43 begrenzt ist.
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In 4a ist beispielhaft schematisch vergrößert eine Außenseite 35 des Datenträgers 21 nach dem Beschnitt dargestellt. Die obere Stirnkante 42, auf welcher das Schneidwerkzeug zunächst zugeführt wird, ist gratfrei und kann gerundet sein. Die gegenüberliegende Stirnkante 43, bei welcher das Schneidwerkzeug gegenüber dem Datenträger 21 nach unten austritt, weist einen Grat 44 auf. Üblicherweise ist bei den Datenträgern 21 eine Schnittführung vorgesehen, bei welcher das Schneidwerkzeug von der Titelseite 38 zur Datenseite 39 geführt wird. Diese kann auch vertauscht sein. Bevorzugt ist die Schnittführung des Schneidwerkzeugs senkrecht zur Längsmittelebene 46 ausgerichtet. Auch ist eine Schnittführung möglich, die geneigt zur Längsmittelachse 46 ausgerichtet ist.
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Bei einer Anbindung einer Lasche 29 an den Datenträger 21 weist der Grat 44 nach dem Einbinden des Datenträgers 21 in das buchartige Dokument 11 in Richtung auf die benachbarte Innenseite 19. Dies kann zu Beschädigungen führen. Es ist deshalb vorgesehen, die Stirnkante 43 zu glätten, um den Grat 44 zu entfernen. Hierzu wird der Datenträger 21 bezüglich seiner Längsmittelebene 46 geneigt zu einer Auflagefläche 48 einer Glättvorrichtung 51 ausgerichtet. Die Glättvorrichtung 51 ist bevorzugt als Heizplatte mit der Auflagefläche 48 ausgebildet. Diese Heizplatte wird vorzugsweise elektrisch, insbesondere durch Heizpatronen, aufgeheizt.
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Der Datenträger 21 beziehungsweise die Längsmittelachse 46 des Datenträgers 21 wird gegenüber der Auflagefläche 48 der Glättvorrichtung 51 geneigt ausgerichtet, beispielsweise in einem Winkel zwischen 1 und 89°, bevorzugt in einem Bereich zwischen 30 und 60° und in dieser Ausrichtung gemäß Pfeil 53 auf die Heizplatte zugeführt und gemäß einer vorbestimmten Zeitdauer und einer vorbestimmten Kraft zu dieser niedergehalten. Auch kann eine Stirnkante 43 mit dem Grat 44 auf der Auflagefläche 48 aufgesetzt werden und daraufhin die Ausrichtung der Längsmittelachse 46 des Datenträgers 21 zur Auflagefläche 48 erfolgen. Nach dem Aufsetzen wird die Stirnkante 43 angeschmolzen und geglättet, wie in 4b dargestellt ist. Durch diese Glättung wird eine Fase 55 ausgebildet. Die Ausrichtung der Fase 55 beziehungsweise die Winkelposition der Fase 55 zur Stirnseite 41 ist in Abhängigkeit der geneigten Positionierung des Datenträgers 21 zur Heizplatte 51 bestimmt. Die Heizplatte ist zumindest auf eine Temperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur der zumindest einen Schicht des Datenträgers 21 aufgeheizt. Bevorzugt liegt die Heiztemperatur weit oberhalb der Glasübergangstemperatur des anzuschmelzenden Kunststoffes des Folienverbundes. Beispielsweise ist ein Temperaturbereich von 200 bis 350 °C vorgesehen, um ein schnelles Anschmelzen zu erzielen. Bei einer Anpresskraft von beispielsweise 15 Newton kann ein Zeitraum von 1 bis 2 Sekunden genügen, um die Fase 55 anzubringen. Anschließend wird der Datenträger 21 abgehoben, wie in 4c dargestellt ist, da die Stirnkante 43 geglättet ist.
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Darauffolgend kann an den Datenträger 21 die Lasche 29 angebracht werden, wobei diese auf die Titelseite 38 aufgebracht wird und an die Stirnkante 42 angrenzt, die der geglätteten Stirnkante 43 gegenüberliegt.
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In den 5a bis 5c sind Verfahrensschritte in Analogie zu den 4a bis 4c dargestellt. Diese alternative Ausführungsform des Verfahrens weicht lediglich dahingehend ab, dass anstelle einer ebenen Auflagefläche 48 der Glättvorrichtung 51 eine Auflagefläche 48 mit einer Vertiefung 57 vorgesehen ist. Diese Vertiefung 57 ist bevorzugt als Rundung ausgebildet. Dadurch kann anstelle einer Fase 55 ein gerundeter Übergang 58 an der Stirnkante 43 geschaffen werden.
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In den 6a bis 6c ist eine weitere alternative Ausführungsform des Verfahrens zu den 5a bis 5c dargestellt. Die Auflagefläche 48 der Glättvorrichtung 51 weist wiederum eine Vertiefung 57 auf, welche jedoch abweichend von der als Rundung ausgebildeten Vertiefung 57 gemäß 5c als eine Vertiefung 57 mit einer flach V-förmigen Kontur gemäß 6c ausgebildet ist. Dadurch kann ein stufiger Übergang 59 an der Stirnkante 43 gebildet sein. Diese Vertiefung 57 kann auch aus mehreren Einzelflächen zusammengesetzt werden, um den gestuften Übergang 59 zu bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 11.
- Buchartiges Dokument
- 12.
- Bucheinband
- 13.
- Buchdeckenvorderseite
- 14.
- Buchdeckenrückseite
- 17.
- Buchdeckeneinband
- 18.
- Vorsatz
- 19.
- Innenseiten
- 21.
- Datenträger (Personalisierdatenseite)
- 22.
- Buchblock
- 24.
- Bild
- 25.
- Zeile
- 26.
- Personalisierdaten
- 28.
- Transpondermodul
- 29.
- Lasche
- 30.
- Nahtbereich
- 31.
- Antenne
- 32.
- Elektronisches Bauteil/ IC-Chip
- 35.
- Außenseite
- 36.
- Herausragender Bereich
- 37.
- Überlappungsbereich
- 38.
- Titelseite
- 39.
- Datenseite
- 41.
- Stirnseite
- 42.
- Stirnkante
- 43.
- Stirnkante
- 44.
- Grat
- 46.
- Längsmittelebene
- 48.
- Auflagefläche
- 51.
- Glättvorrichtung
- 53.
- Pfeil
- 55.
- Fase
- 57.
- Vertiefung von 51
- 58.
- Übergang
- 59.
- Übergang