DE102019117981A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug Download PDF

Info

Publication number
DE102019117981A1
DE102019117981A1 DE102019117981.5A DE102019117981A DE102019117981A1 DE 102019117981 A1 DE102019117981 A1 DE 102019117981A1 DE 102019117981 A DE102019117981 A DE 102019117981A DE 102019117981 A1 DE102019117981 A1 DE 102019117981A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
wheel
vehicle
determined
friction
coefficient
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE102019117981.5A
Other languages
English (en)
Inventor
Jan Maximilian Montenbruck
Florian Büttner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Dr Ing HCF Porsche AG
Original Assignee
Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dr Ing HCF Porsche AG filed Critical Dr Ing HCF Porsche AG
Priority to DE102019117981.5A priority Critical patent/DE102019117981A1/de
Publication of DE102019117981A1 publication Critical patent/DE102019117981A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
    • B60W40/00Estimation or calculation of non-directly measurable driving parameters for road vehicle drive control systems not related to the control of a particular sub unit, e.g. by using mathematical models
    • B60W40/02Estimation or calculation of non-directly measurable driving parameters for road vehicle drive control systems not related to the control of a particular sub unit, e.g. by using mathematical models related to ambient conditions
    • B60W40/06Road conditions
    • B60W40/068Road friction coefficient
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
    • B60W2520/00Input parameters relating to overall vehicle dynamics
    • B60W2520/10Longitudinal speed
    • B60W2520/105Longitudinal acceleration
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60WCONJOINT CONTROL OF VEHICLE SUB-UNITS OF DIFFERENT TYPE OR DIFFERENT FUNCTION; CONTROL SYSTEMS SPECIALLY ADAPTED FOR HYBRID VEHICLES; ROAD VEHICLE DRIVE CONTROL SYSTEMS FOR PURPOSES NOT RELATED TO THE CONTROL OF A PARTICULAR SUB-UNIT
    • B60W2520/00Input parameters relating to overall vehicle dynamics
    • B60W2520/28Wheel speed

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Automation & Control Theory (AREA)
  • Mathematical Physics (AREA)
  • Transportation (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Control Of Driving Devices And Active Controlling Of Vehicle (AREA)

Abstract

Vorrichtung (200) und Verfahren zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug (100), wobei eine Längsbeschleunigung (ax) des Fahrzeugs (100) bestimmt wird, wobei ein Radmoment (M) eines Rades (102) des Fahrzeugs (100) bestimmt wird, wobei eine Raddrehzahl (ω) des Rades (102) bestimmt wird, wobei eine Ableitung der Raddrehzahl bestimmt wird, wobei abhängig von der Längsbeschleunigung (ax), der Raddrehzahl (ω) und der Ableitung der Raddrehzahl eine Größe bestimmt wird, die eine Änderung einer Schlupfsteifigkeit definiert, wobei abhängig vom Radmoment (M) eine Aufstandskraft (FN) und eine Längskraft (Fx) bestimmt wird, wobei die Schlupfsteifigkeit abhängig von der Größe, einem Rollradius (r) des Rades, der Aufstandskraft (FN) und der Längskraft (Fx) bestimmt wird, und wobei ein Reibwert abhängig von der Schlupfsteifigkeit bestimmt wird.

Description

  • Die Erfindung geht aus von einem Verfahren und einer Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug.
  • Ein Fahrzeug interagiert über seine Reifen mit dem Untergrund auf dem sich das Fahrzeug befindet. Der Reibwert gibt einen Zusammenhang zwischen Aufstands- und Reibungskraft für die Kraftübertragung zwischen Reifen und Untergrund an.
  • Herkömmliche Verfahren zur Reibwertermittlung bestimmen einen Reibwert abhängig von einer Schlupfsteifigkeit. Dazu werden beispielsweise eine Fahrzeuggeschwindigkeit und die Aufstandskraft sowie die Radmomente eines Rades oder die Aufstandskräfte sowie die Radmomente mehrerer Räder bestimmt, und der Reibwert abhängig von der Schlupfsteifigkeit geschätzt. Herkömmliche Verfahren verwenden dazu beispielsweise Kalman-Filter.
  • Wünschenswert ist es, die Reibwertermittlung demgegenüber zu verbessern.
  • Dies wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche erreicht.
  • Ein Verfahren zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug sieht vor, dass eine Längsbeschleunigung des Fahrzeugs bestimmt wird, wobei ein Radmoment eines Rades des Fahrzeugs bestimmt wird, wobei eine Raddrehzahl des Rades bestimmt wird, wobei eine Ableitung der Raddrehzahl bestimmt wird, wobei abhängig von der Längsbeschleunigung, der Raddrehzahl und der Ableitung der Raddrehzahl eine Größe bestimmt wird, die eine Änderung einer Schlupfsteifigkeit definiert, wobei abhängig vom Radmoment eine Aufstandskraft und eine Längskraft bestimmt wird, wobei die Schlupfsteifigkeit abhängig von der Größe, einem Rollradius des Rades, der Aufstandskraft und der Längskraft bestimmt wird. Zur Reibwertermittlung wird nicht die Schlupfsteifigkeit direkt geschätzt, sondern eine zeitliche Änderung betrachtet, die die Änderung der Schlupfsteifigkeit definiert. Diese zeitliche Änderung wird geschätzt auf Basis der Beschleunigungen im Fahrzeug. Dazu werden beispielsweise Beschleunigungssensoren des Fahrzeugs verwendet. Beispielsweise liefert die Inertiale Messeinheit, IMU, eine räumliche Kombination mehrerer Beschleunigungssensoren und Drehratensensoren, Beschleunigungswerte in Längsrichtung mit denen der Reibwert besonders gut geschätzt wird, ohne die Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs zuverlässig zu kennen. Diese Reibwertbestimmung hat im Antriebsfall insbesondere bei Allrad getriebenen Fahrzeugen Vorteile. Bei Fahrzeugen mit einer angetriebenen Achse kann die Längsgeschwindigkeit des Fahrzeugs in vielen Situationen abhängig von der geschleppten Achse hinreichend genau ermittelt werden. Dazu können beispielsweise Raddrehzahlsensoren an der geschleppten Achse verwendet werden. Dies ist bei Allrad getriebenen Fahrzeugen nicht möglich, da alle angetriebenen Reifen ständig schlupfen, sodass die Raddrehzahlsensoren falsche Werte liefern.
  • Vorzugsweise wird die Größe, die eine Änderung einer Schlupfsteifigkeit definiert, abhängig der Differentialgleichung x ˙ = a x ω ω ˙ ω x
    Figure DE102019117981A1_0001
    bestimmt. Die Änderung der Schlupfsteifigkeit, d.h. die zeitliche Ableitung der Schlupfsteifigkeit, wird auf Basis der Beschleunigungen im Fahrzeug, insbesondere der Längsbeschleunigung, d.h. der Beschleunigung in Längsrichtung x geschätzt.
  • In einem Aspekt definiert die Schlupfsteifigkeit einen linearen Zusammenhang zwischen einem Schlupf und dem Reibwert. Der lineare Zusammenhang stellt eine Schlupfkennlinie dar. Die Schlupfkennlinie weist für unterschiedliche Reibwerte eine unterschiedliche Steigung, d.h. Schlupfsteifigkeit auf.
  • Vorzugsweise wird die Längsbeschleunigung von einer inertialen Messeinheit gemessen. Das erhöht die Genauigkeit der Schätzung insbesondere für Allrad getriebene Fahrzeuge.
  • Vorzugsweise wird die Längsbeschleunigung abhängig von einer räumlichen Kombination der Beschleunigungen, die von mehreren Beschleunigungssensoren erfasst werden, bestimmt. Die Berücksichtigung mehrerer räumlich angeordneter Beschleunigungssensoren erhöht die Genauigkeit der daraus bestimmten Längsbeschleunigung und die Zuverlässigkeit der Reibwertbestimmung.
  • Vorzugsweise wird die Längsbeschleunigung abhängig von einer Drehrate bestimmt, die von einem Drehratensensor erfasst wird. Dies erhöht die Zuverlässigkeit zusätzlich.
  • Vorzugsweise wird das Fahrzeug abhängig vom Reibwert angesteuert.
  • Eine Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug umfasst einen Eingang für Daten oder Signale, die eine Längsbeschleunigung des Fahrzeugs, ein Radmoment eines Rades des Fahrzeugs und eine Raddrehzahl des Rades definieren, wobei die Vorrichtung eine Recheneinrichtung und einen Speicher umfasst, die ausgebildet sind, abhängig von der Längsbeschleunigung, dem Radmoment und der Raddrehzahl das beschriebene Verfahren auszuführen.
  • Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine inertiale Messeinheit, die ausgebildet ist, die Längsbeschleunigung für den Eingang zu erfassen. Damit wird die Längsbeschleunigung besonders zuverlässig bestimmt.
  • Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung einen Drehratensensor, der ausgebildet ist, eine Drehrate des Fahrzeugs zu erfassen, wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, die Längsbeschleunigung abhängig von der Drehrate zu bestimmen. Dies erhöht die Zuverlässigkeit zusätzlich.
  • Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung einen Aktuator, der ausgebildet ist, das Fahrzeug abhängig vom Reibwert anzusteuern.
  • Weitere vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt
    • 1 Teile eines Fahrzeugs,
    • 2 Teile einer Vorrichtung zur Reibwertbestimmung,
    • 3 Schritte in einem Verfahren zur Reibwertbestimmung.
  • In 1 ist eine schematische Darstellung von Teilen eines Fahrzeugs 100 abgebildet. Das Fahrzeug 100 umfasst mehrere Räder 102. Bei einem Allrad getriebenen Fahrzeug 100 sind alle Räder 102 antreibbar. Bei einem einachsig angetriebenen Fahrzeug sind die Räder der angetriebenen Achse antreibbar.
  • Im Folgenden wird die Bestimmung des Reibwerts für ein angetriebenes Rad 102 beschrieben. Die Bestimmung des Reibwerts für einzelne Räder ermöglicht eine präzisere Regelung der Kräfteverhältnisse am Rad individuell. Für manche Anwendungen kann eine Reibwertbestimmung für das Fahrzeug 100 sinnvoll sein. Dazu können die Reibwerte der einzelnen Räder bestimmt und beispielsweise gemittelt werden.
  • Die Kräfteverhältnisse an einem angetriebenen Rad 102 sind in 1 schematisch dargestellt. Das angetriebene Rad 102 hat einen Rollradius r und dreht von einem Radmoment M angetrieben mit einer Drehzahl ω. Aufgrund einer Aufstandskraft FN , die von einer Masse des Fahrzeugs 100 abhängt, kann das angetriebene Rad 102 eine Längskraft Fx übertragen, mit der das Fahrzeug 100 mit einer Längsbeschleunigung ax beschleunigt wird. Das Fahrzeug 100 umfasst eine inertiale Messeinheit 104, die die Längsbeschleunigung ax erfasst.
  • Das Fahrzeug 100 befindet sich auf einem Untergrund 106. Abhängig von der Beschaffenheit des Untergrunds 106 kann das angetriebene Rad 102 mehr oder weniger Längskraft Fx auf den Untergrund 106 übertragen.
  • Im Antriebsfall dreht das angetriebene Rad 102 bei einer Fahrzeuggeschwindigkeit vx mit einem Schlupf λ = r ω v x .
    Figure DE102019117981A1_0002
  • Eine Schlupfkurve definiert für eine Bewegung in Längsrichtung x einen linearen Zusammenhang zwischen dem Schlupf λ und einem Reibwert µx.
  • Eine Vorrichtung 200 zur Reibwertermittlung für das Fahrzeug 100 ist in 2 schematisch dargestellt.
  • Die Vorrichtung 200 umfasst einen Eingang 202 für die Längsbeschleunigung ax des Fahrzeugs 100, für das Radmoment M des angetriebenen Rades 102 des Fahrzeugs 100 und für die Raddrehzahl ω des Rades 102.
  • Die Vorrichtung 200 umfasst eine Recheneinrichtung 204 und einen Speicher 206, die ausgebildet sind, abhängig von der Längsbeschleunigung ax des Fahrzeugs 100, dem Radmoment M des angetriebenen Rades 102 des Fahrzeugs 100 und der Raddrehzahl ω des angetriebenen Rades 102 am Eingang 202 das folgende Verfahren auszuführen.
  • Die Vorrichtung 200 kann die inertiale Messeinheit 104 umfassen, die ausgebildet ist, die Längsbeschleunigung ax für den Eingang 202 zu erfassen. Die Vorrichtung 200 kann einen Drehratensensor umfassen, der ausgebildet ist, eine Drehrate des Fahrzeugs 100 zu erfassen. In diesem Fall ist die Vorrichtung 200 ausgebildet, die Längsbeschleunigung ax abhängig von der Drehrate zu bestimmen. Dazu kann eine Fahrzeugmodellberechnung verwendet werden, die einen Zusammenhang von Drehrate zur Längsbeschleunigung ax definiert.
  • Die Vorrichtung 200 kann einen Raddrehzahlfühler umfassen, der die Raddrehzahl ω misst. Die Vorrichtung kann einen Momentengeber umfassen, der das Radmoment M misst. Diese Größen können auch abhängig von anderen Größen, beispielsweise einem Antriebsmoment, der Längsbeschleunigung ax oder einer Motordrehzahl, die von anderen Sensoren gemessen oder mittels Modellbildung bestimmt sind, vorgegeben werden.
  • Der Speicher 206 umfasst im Beispiel eine Kurvenschar mit einer Vielzahl Schlupfkurven. In 2 sind eine erste Schlupfkurve µh mit einem hohen Reibwert für einen Untergrund 106 bestehend aus Asphalt und eine zweite Schlupfkurve µl mit einem gegenüber dem hohen Reibwert niedrigen Reibwert für einen Untergrund 106 bestehend aus Schnee oder Schotter dargestellt.
  • Allgemein ist der Reibwert µx in Längsrichtung x definiert als μ x = F x F z = k x λ .
    Figure DE102019117981A1_0003
  • Die Schlupfsteifigkeit kx definiert die Steigung der Schlupfkennlinie. Eine erste Schlupfsteifigkeit kh der ersten Schlupfkurve µh ist im Beispiel größer als eine zweite Schlupfsteifigkeit kl der zweiten Schlupfkurve µl.
  • Das Verfahren zur Reibwertermittlung sieht vor, dass in einem Schritt 302 die Längsbeschleunigung ax des Fahrzeugs 100 bestimmt wird. Die Längsbeschleunigung ax wird beispielsweise von einer inertialen Messeinheit 104 gemessen. Die Längsbeschleunigung ax kann auch abhängig von einer räumlichen Kombination der Beschleunigungen, die von mehreren Beschleunigungssensoren erfasst werden, bestimmt werden. Die Längsbeschleunigung ax kann in einem Aspekt abhängig von der Drehrate bestimmt werden, die von dem Drehratensensor erfasst wird.
  • In einem Schritt 304 wird das Radmoment M des angetriebenen Rades 102 bestimmt. Das Radmoment M wird beispielsweise am Rad gemessen, oder aus der Längsbeschleunigung ax oder einem Antriebsmoment eines Motors des Fahrzeugs 100 geschätzt.
  • In einem Schritt 306 wird die Raddrehzahl ω des angetriebenen Rades 102 bestimmt. Die Raddrehzahl ω wird beispielsweise von einem Raddrehzahlfühler gemessen.
  • In einem Schritt 308 wird eine Ableitung ω̇ der Raddrehzahl des angetriebenen Rades 102 bestimmt. Die Ableitung ω̇ der Raddrehzahl ω wird beispielsweise aus der Raddrehzahl ω berechnet, oder aus inkrementellen Signalen vom Raddrehzahlfühler bestimmt. Wenn die Ableitung ω̇ der Raddrehzahl aus inkrementellen Signalen bestimmt wird, kann die Raddrehzahl ω durch Integration der Ableitung ω̇ der Raddrehzahl ω bestimmt werden.
  • Die Schritte 302 bis 308 können in der beschriebenen Reihenfolge oder einer anderen Reihenfolge ausgeführt werden.
  • In einem Schritt 310 wird abhängig vom Radmoment M des angetriebenen Rades 102 die Aufstandskraft FN und die Längskraft Fx bestimmt. Die Aufstandskraft FN ist beispielsweise abhängig von der Anzahl der Räder und der Masse des Fahrzeugs 100 vorgegeben als Quotient aus Masse und Anzahl der Räder. Dynamische Lastverschiebungen bei der Beschleunigung können mit einer Korrektur der Aufstandskraft FN abhängig von der Längsbeschleunigung ax berücksichtigt werden. Die Längskraft Fx wird beispielsweise abhängig vom Radmoment M und dem Rollradius des Rades r bestimmt: F x = M r .
    Figure DE102019117981A1_0004
  • In einem Schritt 312 wird abhängig von der Längsbeschleunigung ax , der Raddrehzahl ω und der Ableitung ω̇ der Raddrehzahl eine Größe x bestimmt, die die Änderung der Schlupfsteifigkeit kx definiert.
  • Die Größe x, die die Änderung einer Schlupfsteifigkeit definiert, wird abhängig von der Differentialgleichung x ˙ = a x ω ω ˙ ω x
    Figure DE102019117981A1_0005
    insbesondere durch Integration der Differentialgleichung bestimmt.
  • In einem Schritt 314 wird die Schlupfsteifigkeit kx abhängig von der Größe x, dem Rollradius r, der Aufstandskraft FN und der Längskraft Fx beispielsweise wie folgt bestimmt: k x = F x F z ( r x 1 )
    Figure DE102019117981A1_0006
  • In einem Schritt 316 wird der Reibwert µx abhängig von der Schlupfsteifigkeit kx bestimmt.
  • Der Reibwert µx betrifft die Längsrichtung x für ein angetriebenes Rad. Ein Reibwert für das Fahrzeug 100 oder für den Untergrund 106 kann beispielsweise durch Bestimmung des Reibwerts aller Räder und deren Mittelung bestimmt werden.
  • In einem Aspekt ist vorgesehen, das Fahrzeug 100 oder das angetriebene Rad 102, für welches der Reibwert µx bestimmt wurde, durch einen weiteren Schritt des Verfahrens abhängig von diesem Reibwert anzusteuern. In diesem Fall umfasst die Vorrichtung einen Aktuator, der das Fahrzeug entsprechend ansteuert. Beispielsweise ist der Reibwert µx eine Größe für eine Stabilitätsregelung auf unterschiedlichen Untergründen oder dient der Bestimmung eines Parameters für diese Stabilitätsregelung.

Claims (11)

  1. Verfahren zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug (100), dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsbeschleunigung (ax) des Fahrzeugs (100) bestimmt wird (302), wobei ein Radmoment (M) eines Rades (102) des Fahrzeugs (100) bestimmt wird (304), wobei eine Raddrehzahl (ω) des Rades (102) bestimmt wird (306), wobei eine Ableitung (ω̇) der Raddrehzahl bestimmt wird (308), wobei abhängig von der Längsbeschleunigung (ax), der Raddrehzahl (ω) und der Ableitung (ω̇) der Raddrehzahl eine Größe (x) bestimmt wird (312), die eine Änderung einer Schlupfsteifigkeit (kx) definiert, wobei abhängig vom Radmoment (M) des Rades eine Aufstandskraft (FN) und eine Längskraft (Fx) bestimmt wird (310), wobei die Schlupfsteifigkeit (kx) abhängig von der Größe (x), einem Rollradius (r) des Rades, der Aufstandskraft (FN) und der Längskraft (Fx) bestimmt wird (314), und wobei ein Reibwert (µx) abhängig von der Schlupfsteifigkeit (kx) bestimmt wird (316).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe (x), die eine Änderung einer Schlupfsteifigkeit definiert, abhängig der Differentialgleichung x ˙ = a x ω ω ˙ ω x
    Figure DE102019117981A1_0007
    bestimmt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlupfsteifigkeit (kx) einen linearen Zusammenhang zwischen einem Schlupf (λ) und dem Reibwert (µx) definiert.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsbeschleunigung (ax) von einer inertialen Messeinheit (104) gemessen wird.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsbeschleunigung (ax) abhängig von einer räumlichen Kombination der Beschleunigungen, die von mehreren Beschleunigungssensoren erfasst werden, bestimmt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsbeschleunigung (ax) abhängig von einer Drehrate bestimmt wird, die von einem Drehratensensor erfasst wird.
  7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug abhängig vom Reibwert (µx) angesteuert wird.
  8. Vorrichtung (200) zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug (100), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (200) einen Eingang (202) für Daten oder Signale umfasst, die eine Längsbeschleunigung (ax) des Fahrzeugs (100), ein Radmoment (M) eines Rades (102) des Fahrzeugs (100) und eine Raddrehzahl (ω) des Rades (102) definieren, wobei die Vorrichtung eine Recheneinrichtung (204) und einen Speicher 206 umfasst, die ausgebildet sind, abhängig von der Längsbeschleunigung (ax), dem Radmoment (M) und der Raddrehzahl (ω) das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 auszuführen.
  9. Vorrichtung (200) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (200) eine inertiale Messeinheit (104) umfasst, die ausgebildet ist, die Längsbeschleunigung (ax) für den Eingang (202) zu erfassen.
  10. Vorrichtung (200) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (200) einen Drehratensensor umfasst, der ausgebildet ist, eine Drehrate des Fahrzeugs zu erfassen, wobei die Vorrichtung (200) ausgebildet ist, die Längsbeschleunigung (ax) abhängig von der Drehrate zu bestimmen.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Aktuator umfasst, der ausgebildet ist, das Fahrzeug abhängig vom Reibwert (µx) anzusteuern.
DE102019117981.5A 2019-07-03 2019-07-03 Verfahren und Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug Pending DE102019117981A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102019117981.5A DE102019117981A1 (de) 2019-07-03 2019-07-03 Verfahren und Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102019117981.5A DE102019117981A1 (de) 2019-07-03 2019-07-03 Verfahren und Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102019117981A1 true DE102019117981A1 (de) 2021-01-07

Family

ID=74092566

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102019117981.5A Pending DE102019117981A1 (de) 2019-07-03 2019-07-03 Verfahren und Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102019117981A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102021212792B3 (de) 2021-11-15 2023-03-02 Magna Pt B.V. & Co. Kg Verfahren zur Ermittlung eines Fahrbahn-Reibwerts

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102012000097A1 (de) * 2011-01-10 2012-07-12 GM Global Technology Operations LLC ( n.d. Ges. d. Staates Delaware) Lineare und nichtlineare identifizierung des longitudinalen reifen-strasse-reibungskoeffizienten

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102012000097A1 (de) * 2011-01-10 2012-07-12 GM Global Technology Operations LLC ( n.d. Ges. d. Staates Delaware) Lineare und nichtlineare identifizierung des longitudinalen reifen-strasse-reibungskoeffizienten

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102021212792B3 (de) 2021-11-15 2023-03-02 Magna Pt B.V. & Co. Kg Verfahren zur Ermittlung eines Fahrbahn-Reibwerts

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102017221142B4 (de) Verfahren, Steuereinrichtung und System zum Ermitteln einer Profiltiefe eines Profils eines Reifens
EP3003814B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum bestimmen der masse eines kraftfahrzeugs und kraftfahrzeug mit derartiger vorrichtung
EP2331926B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum ermitteln eines schwerpunktes eines kraftfahrzeugs
DE102012000097B4 (de) Verfahren zum Abschätzen eines longitudinalen Reifen-Straße-Reibungskoeffizienten
EP2978643B1 (de) Fahrzeugreferenzgeschwindigkeitsbestimmungsverfahren und fahrzeugsteuergerät mit einem solchen verfahren
DE10306829B4 (de) Ermittlung von Fahrzeug-Geschwindigkeiten mit Hilfe von lineare Parameter und Verstärkung variierenden Planungs-Theorien
DE102010002779A1 (de) System und Verfahren zur Verbesserung der Fahrzeugleistung auf einer Neigung
DE102007062203B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Ermitteln eines Reibwerts
DE102008029803B4 (de) Straßenoberflächenzustandschätzvorrichtung
DE102008019270A1 (de) Straßenoberflächenreibungskoeffizientenschätzvorrichtung
EP1949112B1 (de) Verfahren zur bestimmung von langzeit-offset-drifts von beschleunigungssensoren in kraftfahrzeugen
DE102010004113B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung eines maximalen Reibungsbeiwerts μmax zwischen einem Reifen und einem Untergrund
DE102016203545A1 (de) Verfahren zur Bestimmung von Fahrbahngriffigkeitsklassen
EP1597124A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur computergestützten schätzung der masse eines fahrzeugs, insbesondere eines nutzfahrzeugs
EP3552920A1 (de) Detektieren und unterdrücken von gleit- und schleuderzuständen von schienenfahrzeugen
DE10336542A1 (de) Leistungsbestimmung für Hybrid-Fahrzeuge
DE102019211944A1 (de) Verfahren zur Bestimmung einer lokalen Wagengeschwindigkeit eines Wagens
DE102019211934B4 (de) Verfahren zur Bestimmung einer Zuggeschwindigkeit eines Zugs mit mindestens einem Wagen
DE102019117981A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Reibwertermittlung für ein Fahrzeug
DE102018125892A1 (de) Verfahren zur Plausibilisierung einer Querbeschleunigung eines nicht spurgebundenen, zweispurigen Kraftfahrzeugs
DE10065527A1 (de) Verfahren und System zum Begrenzen des Motordrehmoments von Fahrzeugen
EP1597123B1 (de) Verfahren und vorrichtung zur computergestützten berechnung der achslasten eines fahrzeugs
DE102020127647B4 (de) Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs sowie entsprechendes Kraftfahrzeug
DE102020203815A1 (de) Verfahren zum Bestimmen der Masse eines sich bewegenden Fahrzeugs
DE102018006816A1 (de) Radlastkalkulation für Fahrzeug mit Allradantrieb

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R016 Response to examination communication