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Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Scooter, für per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, für Pedelecs oder für Kraftfahrzeuge, sowie ein Bremssystem zur Erzeugung einer Bremskraft für Fahrzeuge, insbesondere für Scooter, für per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, für Pedelecs oder für Kraftfahrzeuge.
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Bekannte Fahrzeuge oder Elektrokleinfahrzeuge, wie Scooter, per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, Pedelecs oder sogar Kraftfahrzeuge, verfügen in der Regel nicht über ausreichend angepasste Bremssysteme oder Bremsvorrichtungen.
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Denn die meisten Fahrzeuge werden einfach von z. B. normalen Bremssystemen oder Bremsvorrichtungen antriebsloser Fahrzeuge abgeleitet und eignen sich für die erhöhten Geschwindigkeiten und/oder die geforderte Betriebsdauer nur bedingt.
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So ist es z. B. bekannt, dass bei aktuellen Elektrokleinfahrzeugen die verwendeten Bremsvorrichtungen und Bremssysteme eine zu klein dimensionierte Bremsleistung, eine schlechte Bedienbarkeit und/oder eine schlechte Haltbarkeit aufweisen.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bremsvorrichtung für Fahrzeuge und ein Bremssystem zur Erzeugung einer Bremskraft für Fahrzeuge anzugeben, welche kostengünstig und materialsparend herstellbar ist sowie eine verbesserte Bremsleistung, Bedienbarkeit und/oder Haltbarkeit gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß umfasst bei einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Bremsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere für Scooter, für per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, für Pedelecs oder für Kraftfahrzeuge:
- - einen ersten Gehäuseteil mit einem einseitig offenen, kreisringförmigen Druckkammerbereich, und
- - einen zweiten Gehäuseteil zum Erzeugen einer Bremskraft,
- - wobei vorzugsweise der zweite Gehäuseteil gegenüber dem ersten Gehäuseteil verschiebbar ausgebildet ist, um gegen einen Bremskörper zu wirken.
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Vorzugsweise bilden das erste/zweite Gehäuseteil das Äußere der Bremsvorrichtung. Somit handelt es sich günstigerweise nicht um irgendwelche Gehäuseteile, die im Inneren der Bremsvorrichtung ausgebildet sind, sondern tatsächlich deren Außenseite bilden.
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Bevorzugterweise umfasst die Bremsvorrichtung ein Kolbenelement, das den Druckkammerbereich zu einer Seite verschließt und innerhalb des Druckkammerbereichs verschiebbar ist.
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Ferner ist es bevorzugt, dass die Bremsvorrichtung eine Kraftübertragungseinrichtung aufweist, die ausgebildet ist, eine vom Kolbenelement erzeugte Kraft vom ersten Gehäuseteil hin zum zweiten Gehäuseteil zu übertragen, sodass das zweite Gehäuseteil relativ zum ersten Gehäuseteil linear verschiebbar ist, wodurch der zweite Gehäuseteil in Richtung einer zu bremsenden Felge oder gegen einen Bremskörper bewegbar ist.
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Günstigerweise weist die Kraftübertragungseinrichtung ein scheibenförmiges Kraftweiterleitelement auf, das die Kraft des Kolbenelements auf das zweite Gehäuseteil überträgt.
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Auch ist es günstig, wenn das Kraftweiterleitelement auf einer Seite von mindestens einer Haltenase des zweiten Gehäuseteils und auf der anderen Seite von einem Halteelement in Position am zweiten Gehäuseteil gehalten ist.
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Vorzugsweise ist die mindestens eine Haltenase einteilig mit dem zweiten Gehäuseteil ausgebildet.
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Vorteilhafterweise weist die Kraftübertragungseinrichtung ein Halteelement auf, mit welchem ein Kraftweiterleitelement radial außenseitig an dem zweiten Gehäuseteil befestigt ist.
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Auch ist es von Vorteil, wenn das Halteelement als Sicherungsring, insbesondere als Sprengring, ausgebildet ist.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, dass das Halteelement in axialer Richtung das Kraftweiterleitelement an dem zweiten Gehäuseteil sichert.
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Bevorzugterweise nehmen bei Druckbeaufschlagung im Druckkammerbereich die beiden Gehäuseteile eine Bremsposition zueinander ein, um eine Bremskraft zu erzeugen.
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Alternativ oder ergänzend ist es möglich, dass zwischen den beiden Gehäuseteilen ein Rückstellmechanismus angeordnet ist, um die Gehäuseteile in Ausgangsposition zurückzustellen, sodass die Erzeugung einer Bremskraft verhinderbar ist.
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Ferner ist bevorzugt, dass der Rückstellmechanismus mindestens einen vorspringenden Gehäusebereich am zweiten Gehäuseteil umfasst, der vom zweiten Gehäuseteil in axialer Richtung hervorspringt.
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Auch ist es möglich, dass der mindestens eine vorspringende Gehäusebereich ausgebildet ist, ein relatives Drehen zur Kraftübertragungseinrichtung, insbesondere des scheibenförmigen Kraftweiterleitelements, zu unterbinden.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass der mindestens eine vorspringende Gehäusebereich einen Zapfen und das Kraftweiterleitelement einen Durchgang für den Zapfen aufweist, um ein relatives Drehen des Kraftweiterleitelements zum vorspringenden Gehäusebereich zu unterbinden.
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Günstigerweise weist der Rückstellmechanismus mindestens eine Führeinrichtung zum linearen Führen der beiden Gehäuseteile zueinander auf.
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Auch ist es günstig, wenn am mindestens einen vorspringenden Gehäusebereich eine Führeinrichtung angeordnet ist.
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Vorzugsweise umfasst die mindestens eine Führeinrichtung ein Federelement.
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Bevorzugterweise ist das Federelement zwischen den beiden Gehäuseteilen und um den vorspringenden Gehäusebereich herum angeordnet, sodass die beiden Gehäuseteile in eine relative Position zueinander zurückführbar sind, in welcher die Erzeugung einer Bremskraft vermeidbar ist.
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Des Weiteren ist es bevorzugt, dass die mindestens eine Führeinrichtung eine Buchse umfasst, die eine spielfreie Passung zu einem vorspringenden Gehäusebereich aufweist.
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Vorzugsweise weist eine erste Buchse eine spielfreie Passung zu einem ersten vorspringenden Gehäusebereich auf, wobei eine zweite Buchse eine spielbehaftete Passung zu einem zweiten vorspringenden Gehäusebereich aufweist.
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Vorteilhafterweise umfasst das Kolbenelement ein Kolbenteil und ein Dichtteil, die miteinander über eine formschlüssige Verbindung, insbesondere eine Schwalbenschwanzverbindung, verbunden sind.
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Auch ist es von Vorteil, wenn am Kolbenelement ein Dichtungselement, angeordnet zwischen Kolbenelement und Kraftübertragungseinrichtung, angeordnet ist.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Dichtungselement aus Metall gebildet ist.
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Ferner ist es möglich, dass der zweite Gehäuseteil eine erste Oberfläche, die hin zu einer Radanordnung orientiert ist, und eine zweite Oberfläche, die weg von einer Radanordnung orientiert ist, aufweist.
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Vorzugsweise ist die erste Oberfläche zumindest teilweise als Pressfläche ausgebildet, die gegenüberliegend zu einem Bremskörper anordenbar ist.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass auf Seiten der ersten Oberfläche ein Reibelement angeordnet ist, sodass durch Zusammenwirken mit einem Bremskörper eine Bremskraft erzeugbar ist.
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Vorzugsweise ist das Reibelement kreisringförmig ausgebildet.
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Günstigerweise ist die zweite Oberfläche als Außenfläche ausgebildet, die das Innere der Bremsvorrichtung vor Verunreinigung schützt und kühlt.
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Auch ist es günstig, wenn die zweite Oberfläche des ersten Gehäuseteils eine Kühlstruktur aufweist, um Bremsenergie in Form von Reibungswärme aus der Bremsvorrichtung heraus zu leiten.
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Des Weiteren ist es möglich, dass die Kühlstruktur Kühlrippen aufweist, wobei vorzugsweise die Kühlrippen wirbelförmig auf der zweiten Oberfläche des ersten Gehäuseteils angeordnet sind.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn der erste Gehäuseteil einen Hydraulikanschluss für Fluid aufweist.
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Vorzugsweise weist der erste Gehäuseteil eine Drehmomentabstützung auf, um ein Drehmoment bei einem Bremsvorgang abzustützen.
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Günstigerweise ist das erste Gehäuseteil hohlzylinderförmig ausgebildet.
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Auch ist es günstig, wenn das erste Gehäuseteil als Nabenelement ausgebildet ist, in welchem eine Welle oder Achse anordenbar ist.
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Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Bremssystem zur Erzeugung einer Bremskraft für Fahrzeuge, insbesondere für Scooter, für per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, für Pedelecs oder für Kraftfahrzeuge.
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Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Merkmale der Bremsvorrichtung, wie sie unter dem ersten Aspekt erwähnt werden, einzeln oder miteinander kombinierbar bei dem Bremssystem Anwendung finden können.
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Anders ausgedrückt, die oben unter dem ersten Aspekt der Erfindung genannten Merkmale betreffend die Bremsvorrichtung können auch hier unter dem zweiten Aspekt der Erfindung mit weiteren Merkmalen kombiniert werden.
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Bevorzugterweise weist ein Bremssystem zur Erzeugung einer Bremskraft für Fahrzeuge, insbesondere für Scooter, für per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, für Pedelecs oder für Kraftfahrzeuge, auf:
- - eine Bremsvorrichtung nach dem ersten Aspekt,
- - wobei das erste Gehäuseteil drehfest, insbesondere mit einer Drehmomentabstützung, an einem Fahrzeugteil, anordenbar ist.
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Auch ist es bevorzugt, dass die Bremsvorrichtung einen Bremskörper aufweist, der mit einer drehenden Radanordnung drehfest verbunden ist.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass der Bremskörper, vorzugsweise als kreisringförmige Scheibe ausgebildet, dem zweiten Gehäuseteil, insbesondere dessen Reibelement, gegenüberliegend angeordnet ist, um eine Bremskraft durch Reibung zwischen dem drehfesten ersten Gehäuseteil und dem drehenden Bremskörper zu erzeugen.
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Vorteilhafterweise weist das Bremssystem eine Achse zur Befestigung eines Rades einer Radanordnung an einem Fahrzeugteil auf.
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Vorzugsweise ist die Achse durch das erste Gehäuseteil geführt.
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Auch kann vorgesehen sein, dass der zweite Gehäuseteil linear verschiebbar entlang der Achse ist, um gegen den Bremskörper zu wirken.
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Des Weiteren ist es möglich, dass das Bremssystem ein Fahrzeugteil, insbesondere eine Gabelvorrichtung zur Aufnahme einer Radanordnung aufweist.
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Vorteilhafterweise weist das Bremssystem eine Radanordnung mit einem drehbaren Rad auf.
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Auch ist es von Vorteil, wenn der Fahrzeugteil eine Aufnahme für die Drehmomentabstützung aufweist, die geometrisch komplementär zur Drehmomentabstützung der Bremsvorrichtung ausgebildet.
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Zusammenfassend kann für das Bremssystem festgehalten werden, dass vorzugsweise unter der Annahme, dass das erste Gehäuseteil nicht verschiebbar an zum Beispiel einem Fahrzeugteil angeordnet ist, sich bei Druckbeaufschlagung des Druckkammerbereichs das zweite Gehäuseteil vorzugsweise relativ zum ersten Gehäuseteil nach rechts bewegt und somit in Richtung auf einen Bremskörper. Dadurch wird günstigerweise das Bremssystem aktiviert und eine Bremskraft erzeugt.
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Um nun das zweite Gehäuseteil vorzugsweise nach links zu verfahren, wodurch günstigerweise die Bremse gelöst wird bzw. wodurch das Bremssystem deaktiviert wird, und wodurch idealerweise die beiden Gehäuseteile in Ausgangsposition zurückgestellt werden, ist vorzugsweise zwischen dem ersten und zweiten Gehäuseteil ein Rückstellmechanismus angeordnet.
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Folglich ist es von Vorteil, wenn der Rückstellmechanismus eine Kraft erzeugt, die entgegen der hydraulischen Kraft, die in dem Druckkammerbereich erzeugbar ist, wirkt.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 eine räumliche Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Bremssystem;
- 2 eine erste räumliche Ansicht auf eine erfindungsgemäße Bremsvorrichtung des Bremssystems aus 1 ;
- 3 eine zweite räumliche Ansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 2;
- 4 eine Schnittansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 2 nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 5 eine räumliche Ansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 4;
- 6 eine Schnittansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 2 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel; und
- 7 eine räumliche Ansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 6.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden gleiche Bezugszeichen für gleiche Gegenstände verwendet.
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1 zeigt eine räumliche Ansicht auf ein erfindungsgemäßes Bremssystem 30, wobei 2 eine erste räumliche Ansicht auf eine erfindungsgemäße Bremsvorrichtung 1 des Bremssystems 30 aus 1 und 3 eine zweite räumliche Ansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung 1 aus 2 zeigt.
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Genauer dargestellt zeigt 1 ein Bremssystem 30 zur Erzeugung einer Bremskraft für Fahrzeuge, insbesondere für Scooter, für per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, für Pedelecs oder für Kraftfahrzeuge.
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Hierbei hat das Bremssystem 30 eine Bremsvorrichtung 1, welche noch unter Bezugnahme auf die 2 bis 7 genauer beschrieben wird.
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Wie in 1 zu erkennen, hat das Bremssystem 30 ein Fahrzeugteil 31, insbesondere eine Gabelvorrichtung 31 zur Aufnahme einer Radanordnung 32, die mit einem drehbaren Rad ausgestattet ist.
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Die Gabelvorrichtung 31 hat eine Aufnahme (nicht dargestellt) für eine Drehmomentabstützung 22 der Bremsvorrichtung 1 (vergleiche 2), wobei die Aufnahme geometrisch komplementär zu einer Drehmomentabstützung 22 der Bremsvorrichtung 1 ausgebildet ist.
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So ist also gemäß den 1 und 2 ein erstes Gehäuseteil 2 der Bremsvorrichtung 1 drehfest mit der Drehmomentabstützung 22 an dem Fahrzeugteil 31 bzw. an der Gabelvorrichtung 31 angeordnet.
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Das Bremssystem 30 hat ferner eine Achse (nicht dargestellt) zur Befestigung eines Rades der Radanordnung 32 an der Gabelvorrichtung 31, wobei die Achse durch das erste Gehäuseteil 2 geführt ist.
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Des Weiteren hat das Bremssystem 30 einen Bremskörper (nicht dargestellt), der mit der drehenden Radanordnung 32 drehfest verbunden ist.
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Der Bremskörper ist z. B. als kreisringförmige Scheibe ausgebildet und einem Reibelement 19 eines zweiten Gehäuseteils 3 der Bremsvorrichtung 1 gegenüberliegend angeordnet ist (vgl. 3), um eine Bremskraft durch Reibung zwischen dem drehfesten ersten Gehäuseteil 2 und dem drehenden Bremskörper zu erzeugen.
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4 zeigt eine Schnittansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 2 nach einem ersten Ausführungsbeispiel, wobei 5 eine räumliche Ansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 4 darstellt.
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So zeigen die 4 und 5 eine Bremsvorrichtung 1 für Fahrzeuge, insbesondere für Scooter, für per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, für Pedelecs oder für Kraftfahrzeuge.
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Die Bremsvorrichtung 1 hat dabei, wie bereits erwähnt, einen ersten Gehäuseteil 2 mit einem einseitig offenen, kreisringförmigen Druckkammerbereich D und einen zweiten Gehäuseteil 3 zum Erzeugen einer Bremskraft.
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Der zweite Gehäuseteil 3 ist gegenüber dem ersten Gehäuseteil 2 verschiebbar ausgebildet, um gegen einen Bremskörper zu wirken.
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Ferner hat die Bremsvorrichtung 1 ein Kolbenelement 4, das den Druckkammerbereich D zu einer Seite verschließt und innerhalb des Druckkammerbereichs D verschiebbar ist.
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Auch zeigen 3 und 4, dass die Bremsvorrichtung 1 eine Kraftübertragungseinrichtung 5 hat, die ausgebildet ist, eine vom Kolbenelement 4 erzeugte Kraft vom ersten Gehäuseteil 2 hin zum zweiten Gehäuseteil 3 zu übertragen, sodass das zweite Gehäuseteil 3 relativ zum ersten Gehäuseteil 2 linear verschiebbar ist, wodurch der zweite Gehäuseteil 3 gegen einen Bremskörper (nicht dargestellt) bewegbar ist.
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Die Kraftübertragungseinrichtung 5 umfasst ein scheibenförmiges Kraftweiterleitelement 6, das die Kraft des radial innen angeordneten Kolbenelements 4 auf das zweite im Vergleich zum Kolbenelement 4 radial außen angeordnete Gehäuseteil 3 überträgt.
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Ferner wird das Kraftweiterleitelement 6 auf einer Seite von diversen Haltenasen 7 des zweiten Gehäuseteils 3 und auf der anderen Seite von einem Halteelement 8 in Position am zweiten Gehäuseteil 3 gehalten.
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Hierbei sind die Haltenasen 7 einteilig mit dem zweiten Gehäuseteil 3 ausgebildet.
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Des Weiteren hat die Kraftübertragungseinrichtung 5 ein Halteelement 8, mit welchem ein Kraftweiterleitelement 6 radial außenseitig an dem zweiten Gehäuseteil 3 befestigt ist.
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Das Halteelement 8 ist als Sicherungsring bzw. als Sprengring ausgebildet, wodurch das Halteelement 8 in axialer Richtung das Kraftweiterleitelement 6 an dem zweiten Gehäuseteil 3 sichert.
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Die vorgestellte Bremsvorrichtung 1 bzw. das Bremssystem 30 verhält sich nun so, dass bei Druckbeaufschlagung im Druckkammerbereich D die beiden Gehäuseteile 2, 3 eine Bremsposition zueinander einnehmen, um eine Bremskraft zu erzeugen. So verfährt bei Druckbeaufschlagung im Druckkammerbereich D das zweite Gehäuseteil 3 nach rechts, während das erste Gehäuseteil 2 seine Position beibehält.
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Um nun die Gehäuseteile 2, 3 in Ausgangsposition zurückzustellen, sodass die Erzeugung einer Bremskraft verhindert oder unterbunden wird, ist zwischen den beiden Gehäuseteilen 2, 3 ein Rückstellmechanismus 9 angeordnet.
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Der Rückstellmechanismus 9 umfasst drei vorspringende Gehäusebereiche 10 am zweiten Gehäuseteil 3, die vom zweiten Gehäuseteil 3 in axialer Richtung hervorspringen.
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Dabei ist jeder vorspringende Gehäusebereich 10 ausgebildet, ein relatives Drehen zur Kraftübertragungseinrichtung 5, insbesondere des scheibenförmigen Kraftweiterleitelements 6, zu unterbinden.
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Ferner hat der Rückstellmechanismus 9 drei Führeinrichtungen 13 zum linearen Führen der beiden Gehäuseteile 2, 3 zueinander, wobei an jedem vorspringenden Gehäusebereich 10 die Führeinrichtung 13 angeordnet ist.
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Hierbei umfasst jede Führeinrichtung 13 ein Federelement 14, das zwischen den beiden Gehäuseteilen 2, 3 und um den vorspringenden Gehäusebereich 10 herum angeordnet ist, sodass die beiden Gehäuseteile 2, 3 in eine relative Position zueinander zurückführbar sind, in welcher die Erzeugung einer Bremskraft vermeidbar bzw. verhinderbar ist.
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Wie in 4 zu erkennen, hat jede Führeinrichtung 13 eine Buchse 15, die eine Passung zu einem vorspringenden Gehäusebereich 10 aufweist.
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Tatsächlich aber unterscheiden sich die Führeinrichtungen 13 dahingehend, dass eine erste Buchse 13 eine spielfreie Passung zu einem ersten vorspringenden Gehäusebereich 10 aufweist, eine zweite Buchse 13 eine spielbehaftete Passung zu einem zweiten vorspringenden Gehäusebereich 10 aufweist und eine dritte Buchse 13 ebenfalls eine spielbehaftete Passung zu einem zweiten vorspringenden Gehäusebereich 10 aufweist.
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Mit anderen Worten ausgedrückt gibt es nur eine einzige Führeinrichtung 13 deren Buchse 15 eine spielfreie Passung zu einem vorspringenden Gehäusebereich 10 hat. Auf diese Weise kann die Fertigung der Bremsvorrichtung 1 kostengünstig gestaltet werden, da das erste und zweite Gehäuseteil 2, 3 über die Führeinrichtung 13 mit der spielfreien Passung sowohl in axialer als auch in radialer Richtung zueinander exakt ausgerichtet werden können.
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Wie 4 ferner zeigt, hat das Kolbenelement 4 ein Kolbenteil 16 und ein Dichtteil 17, die miteinander über eine formschlüssige Verbindung verbunden sind.
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Am Kolbenelement 4 ist ein Dichtungselement 18, angeordnet zwischen Kolbenelement 4 und Kraftübertragungseinrichtung 5, angeordnet, das aus Metall gebildet ist.
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Insbesondere in den 1, 2 und 4 ist erkennbar, dass der zweite Gehäuseteil 3 eine erste Oberfläche umfasst, die hin zu einer Radanordnung 32 orientiert ist, und eine zweite Oberfläche, die weg von einer Radanordnung 32 orientiert ist.
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Hierbei ist die erste Oberfläche zumindest teilweise als Pressfläche ausgebildet, die gegenüberliegend zu einem Bremskörper (nicht dargestellt) anordenbar ist.
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Auf Seiten der ersten Oberfläche ist das Reibelement 19 angeordnet, sodass durch Zusammenwirken mit einem Bremskörper (nicht dargestellt) eine Bremskraft erzeugbar ist.
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Die zweite Oberfläche ist als Außenfläche ausgebildet, die das Innere der Bremsvorrichtung 1 vor Verunreinigung schützt und kühlt, wobei die zweite Oberfläche eine Kühlstruktur 20 aufweist, um Bremsenergie in Form von Reibungswärme aus der Bremsvorrichtung 1 heraus zu leiten.
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Wie insbesondere in 1 und 2 dargestellt, hat die Kühlstruktur 20 Kühlrippen.
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Des Weiteren zeigt 4, dass der erste Gehäuseteil 2 einen Hydraulikanschluss 21 für Fluid aufweist.
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Ferner hat der erste Gehäuseteil 2 die Drehmomentabstützung 22, um ein Drehmoment bei einem Bremsvorgang abzustützen.
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Auch zeigt 4, dass das erste Gehäuseteil 2 hohlzylinderförmig ausgebildet ist, wobei das erste Gehäuseteil 2 als Nabenelement ausgebildet ist, in welchem eine Welle oder Achse anordenbar ist.
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6 zeigt eine Schnittansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 2 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei 7 eine räumliche Ansicht auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung aus 6 darstellt.
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So zeigen die 6 und 7 eine Bremsvorrichtung 1 für Fahrzeuge, insbesondere für Scooter, für per Muskelkraft betriebene Fahrzeuge, für Pedelecs oder für Kraftfahrzeuge.
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Die Bremsvorrichtung 1 hat einen ersten Gehäuseteil 2 mit einem einseitig offenen, kreisringförmigen Druckkammerbereich D und einen zweiten Gehäuseteil 3 zum Erzeugen einer Bremskraft.
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Der zweite Gehäuseteil 3 ist gegenüber dem ersten Gehäuseteil 2 verschiebbar ausgebildet, um gegen einen Bremskörper zu wirken.
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Betreffend die weiteren Ausführungen wird zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen auf das erste Ausführungsbeispiel nach den 4 und 5 verwiesen, die hier analog anwendbar sind.
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Daher wird nachstehend lediglich auf die Unterschiede zwischen dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel eingegangen.
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So weisen die drei vorspringenden Gehäusebereiche 10 jeweils einen Zapfen 11 und das Kraftweiterleitelement 6 jeweils einen Durchgang 12 für den Zapfen 11 auf, um ein relatives Drehen des Kraftweiterleitelements 6 zum vorspringenden Gehäusebereich 10 zu unterbinden um somit ein verwinden des Kraftweiterleitelements 6 zu vermeiden. Hierbei greift der Zapfen 11 in den Durchgang 12 ein bzw. ist der Zapfen 11 mit dem Durchgang 12 verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bremsvorrichtung
- 2
- erstes Gehäuseteil
- 3
- zweites Gehäuseteil
- 4
- Kolbenelement
- 5
- Kraftübertragungseinrichtung
- 6
- Kraftweiterleitelement
- 7
- Haltenase
- 8
- Halteelement
- 9
- Rückstellmechanismus
- 10
- Gehäusebereich
- 11
- Zapfen
- 12
- Durchgang
- 13
- Führeinrichtung
- 14
- Federelement
- 15
- Buchse
- 16
- Kolbenteil
- 17
- Dichtteil
- 18
- Dichtungselement
- 19
- Reibelement
- 20
- Kühlstruktur
- 21
- Hydraulikanschluss
- 22
- Drehmomentabstützung
- 30
- Bremssystem
- 31
- Fahrzeugteil
- 32
- Radanordnung
- D
- Druckkammerbereich