-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Erwärmung (insbesondere Vorwärmung) einer Pressgutmatte, insbesondere im Zuge der (kontinuierlichen) Herstellung von Holzwerkstoffplatten, mit einem Durchlaufofen, der eine Durchlaufkammer aufweist, durch welche die Pressgutmatte auf einem Transportband hindurchführbar und mit Mikrowellen beaufschlagbar ist, wobei innerhalb der Durchlaufkammer eine Stützkonstruktion (als Aufständerung) zur Führung des Transportbandes angeordnet ist. Die Vorrichtung weist einen oder mehrere Mikrowellengeneratoren auf, deren Strahlen bzw. Wellen z. B. über Hohlleiter in die Durchlaufkammer einkoppelbar sind. An die Durchlaufkammer kann eingangsseitig ein Einlauftunnel (Eingangs-Choke) und/oder ausgangsseitig ein Auslauftunnel (Ausgangs-Choke) angeschlossen sein, durch welchen die Pressgutmatte bevorzugt ebenfalls auf dem Transportband hindurchführbar ist, sodass sich das (endlos umlaufende) Transportband in der Regel (einheitlich) durch die Einlaufkammer, die Durchlaufkammer und die Auslaufkammer erstreckt.
-
Pressgutmatte meint im Rahmen der Erfindung bevorzugt eine Matte bzw. Materialbahn aus (beleimten) Partikeln, z. B. Späne oder Fasern, bevorzugt Holzspänen oder Holzfasern, für die Herstellung von Holzwerkstoffplatten. Dabei werden die Partikel, z. B. Holzspäne oder Holzfasern, in der Regel mit einer Streuvorrichtung auf einen Bandförderer oder dergleichen unter Bildung einer Pressgutmatte aufgestreut und die so erzeugte Pressgutmatte durchläuft anschließend eine Presse, insbesondere eine kontinuierlich arbeitende Presse, die z. B. als Doppelbandpresse ausgebildet sein kann. In der Presse werden die Pressgutmatten unter Anwendung von Druck und/oder Wärme zu einer Platte bzw. einem Plattenstrang, insbesondere einer Holzwerkstoffplatte (z. B. Spanplatte oder Faserplatte) verpresst. Bei einer Faserplatte kann es sich z. B. um eine MDF-Platte handeln (Medium Densified Fiber). Zur Optimierung des Pressprozesses erfolgt eine Vorwärmung des Pressgutes bzw. der Pressgutmatte, und zwar mit Hilfe einer Pressgutmatten-Vorwärmvorrichtung, der eingangs genannten Art, die als Mikrowellen-Durchlaufofen ausgebildet ist oder einen solchen Mikrowellen-Durchlaufofen aufweist. Die Pressgutmatte wird folglich mit Hilfe von Mikrowellenstrahlung vorgewärmt. Mikrowellenstrahlung meint dabei erfindungsgemäß elektromagnetische Strahlung in einem Frequenzbereich von 100 MHz bis 300 GHz, bevorzugt 300 MHz bis 100 GHz. Besonders bevorzugt wird übliche Mikrowellenstrahlung mit einer Frequenz von 900 bis 950, z. B. etwa 915 MHz oder einer Frequenz von 2,4 bis 2,5 GHz, z. B. bei 2,45 GHz verwendet. Die Mikrowellenstrahlung wird in einem oder in mehreren Mikrowellengeneratoren, z. B. Magnetronen, erzeugt und bevorzugt über Hohlleiter und/oder Schlitzantennen, z. B. über Hohlleiter-Schlitzantennen in den Innenraum der Durchlaufkammer eingestrahlt bzw. eingekoppelt.
-
Eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist z. B. aus der
DE 10 2016 110 808 A1 bekannt. Die Durchlaufkammer wird dabei von einem tunnelförmigen Gehäuse gebildet, das im Querschnitt oval ausgebildet ist und vorzugsweise eine Breite aufweist, die größer als die Höhe ist.
-
Aus der
DE 10 2017 108 092 A1 und der
DE 10 2017 108 087 A1 ist jeweils ein Durchlaufofen zur Erwärmung von Material mittels Mikrowellen bekannt, bei welchem die Pressgutmatte ebenfalls auf einem Transportband durch den Durchlaufofen hindurchgeführt wird. Dabei ist zur Stützung des Transportbandes eine Platte vorgesehen, über welche das Transportband in den Behandlungsraum gezogen wird. Aufgrund der Anforderungen der Transparenz für Mikrowellenstrahlung ist das Transportband in der Regel aus Kunststoff hergestellt. Gleiches gilt für die Platte. Bei der Relativbewegung des Transportbandes gegenüber der Platte kann es aufgrund triboelektrische Effekte zur Trennung von Ladungen und damit zu einer elektrostatischen Aufladung kommen. Dieses kann zu Problemen führen. Dem soll gemäß
DE 10 2017 108 087 A1 dadurch entgegengewirkt werden, dass das Transportband und die Platte zumindest teilweise aus Materialien bestehen, die in einer triboelektrischen Reihe nahe beieinander oder identisch sind. Damit sollen unerwünschte elektrostatische Aufladungen mit den negativen Folgen vermieden werden.
-
Im Übrigen beschreibt die
US 3,699,899 einen Durchlaufofen mit einer Stützkonstruktion für ein Transportband, die eine Vielzahl von stangenförmigen Elementen aus Polypropylen aufweist.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Stützkonstruktionen oder Aufständerungen innerhalb des Mikrowellenofens sind in der Regel aus elektrisch schlecht leitenden bis nicht leitenden Materialien mit kleiner Dielektrizitätskonstante ausgebildet, z. B. aus Kunststoffen, Teflon oder dergleichen. Nachteilig können dabei geringe Temperaturfestigkeiten solcher Bauteile sowie eine geringe mechanische Stabilität sein. Bei ausreichender Stabilität haben die verwendeten Materialien häufig den Nachteil von verhältnismäßig großen Dielektrizitätskonstanten bzw. Permittivitäten, die wiederum das Feld der Mikrowellen stören und damit die Effizienz der Mikrowellenerwärmung beeinträchtigen können. - Hier setzt die Erfindung ein.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Erwärmung einer Pressgutmatte der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die sich bei einfachem konstruktivem Aufbau durch hohe Effizienz und bevorzugt eine einwandfreie Transportbandführung auszeichnet. Bevorzugt sollen zuverlässig elektrostatische Aufladungen des Transportbandes vermieden werden.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Stützkonstruktion zumindest teilweise aus einem nicht metallischen, nicht elektrisch leitenden Schichtverbundwerkstoff besteht. Ein solcher Schichtverbundwerkstoff weist zum einen eine Komponente aus einem pflanzlichen Material, z. B. ein cellulosehaltiges Material, bevorzugt Papier oder Pappe enthalten. Alternativ kann als pflanzliches Material auch Baumwolle zum Einsatz kommen. Außerdem weist der Schichtverbundwerkstoff als zweite Komponente ein Harz, vorzugsweise ein Kunstharz, z. B. ein duroplastisches Harz oder Kunstharz auf. Bei einem solchen Kunstharz kann es sich z. B. um ein Phenolharz oder ein Epoxidharz handeln. Besonders bevorzugt kommt als Schichtverbundwerkstoff ein Hartpapier zum Einsatz, welches einerseits aus Papier als Verstärkung und andererseits aus einem Harz als Bindemittel hergestellt ist, z. B. einem Phenolharz. Solche Schichtverbundwerkstoffe, die in der Praxis auch als Hartpapier bezeichnet werden und z. B. unter der Produktbezeichnung „Pertinax“ vertrieben werden, sind aus der Praxis bekannt und sie werden z. B. in der Elektrotechnik und der Elektronik als Isolierstoffe eingesetzt. Das Material ist in Form von Halbzeugen, z. B. als Platten, Stangen, Stäbe, Rohre oder dergleichen erhältlich. Erfindungsgemäß wird die Stützkonstruktion für das Transportband innerhalb der Durchlaufkammer aus solchen Konstruktionselementen auf Basis eines Schichtverbundwerkstoffs hergestellt.
-
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass es grundsätzlich erforderlich und zweckmäßig ist, das Transportband, welches durch die Durchlaufkammer hindurchgeführt wird, auf einer Stützkonstruktion im Sinne einer Aufständerung abzustützen, wobei eine solche innerhalb des Durchlaufofens angeordnete Stützkonstruktion dem Mikrowellenfeld unmittelbar ausgesetzt ist, sodass Materialien eingesetzt werden, die das Mikrowellenfeld möglichst wenig beeinflussen bzw. stören. Die aus dem Stand der Technik bekannten Stützkonstruktionen aus Kunststoffen werden erfindungsgemäß durch Stützkonstruktionen aus den beschriebenen Schichtverbundwerkstoffen ersetzt. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass in der Praxis Konstruktionselemente aus Schichtverbundwerkstoffen, wie z. B. aus Pertinax, zur Verfügung stehen, die hervorragend zur Konstruktion einer Aufständerung für das Transportband geeignet sind, und zwar sowohl hinsichtlich der Stabilität als auch hinsichtlich der Permittivität. Denn die Schichtverbundwerkstoffe, die z. B. auf Basis von Papier oder Pappe hergestellt sind, zeichnen sich durch eine geringere Permitivitätszahl als handelsübliche Kunststoffe aus, sodass eine deutlich reduzierte Störung des Mikrowellenfeldes erreicht wird, und zwar bei gleichzeitig hoher mechanischer Stabilität.
-
Die Stützkonstruktion kann als Aufständerung grundsätzlich nach Art eines Tisches ausgebildet sein. Sie kann z. B. eine parallel zum Transportband orientierte Stützplatte aufweisen, auf der das Transportband angeordnet bzw. geführt ist. Eine solche Stützplatte kann von einer oder mehreren plattenförmigen Konstruktionselementen gebildet sein. Alternativ kann eine Stützplatte aber auch von mehreren parallel zueinander angeordneten balkenförmigen Konstruktionselementen gebildet sein, die beabstandet zueinander parallel zur Transportrichtung oder auch quer zur Transportrichtung orientiert sein können. Die einteilige oder mehrteilige Stützplatte kann auf mehreren Ständern angeordnet sein. Dabei ist die Stützplatte im Wesentlichen parallel zum Transportband orientiert, vorzugsweise in horizontaler Anordnung. Demgegenüber sind die Ständer z. B. senkrecht zur Stützplatte und/oder senkrecht zum Transportband orientiert, vorzugsweise in vertikaler Richtung. Alternativ können die Ständer aber auch schräg zur Stützplatte orientiert sein, um die mechanische Stabilität zu erhöhen, das heißt die Ständer sind bevorzugt nicht unter einem rechten Winkel, sondern unter einem stumpfen Winkel von mehr als 90° zu der Stützplatte orientiert. Auf diese Weise lässt sich eine Verbesserung der Aufnahme von Kräften schräg im Sinne der verbesserten Ableitung störender Kräfte in ein Grundgestell der Einrichtung realisieren.
-
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung mit selbstständiger Bedeutung ist bei einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art gemäß Anspruch 8 vorgesehen, dass die Stützkonstruktion aus einem oder mehreren Konstruktionselementen, z. B. Platten, Stangen oder Stäben besteht, in welchen Hohlräume zur Reduzierung der Permittivität angeordnet sind. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass sich die Permittivität der für die Stützkonstruktion verwendeten Materialien reduzieren lässt, indem der Materialeinsatz reduziert wird, ohne jedoch die Stabilität der Stützkonstruktion maßgeblich zu verringern. Dieses gelingt erfindungsgemäß durch das Einbringen von Hohlräumen in die Stützkonstruktion, indem z. B. Platten, Stangen oder Stäbe mit integrierten Hohlräumen verwendet werden. Solche Hohlräume können z. B. in massive Konstruktionselemente durch spanabhebende Bearbeitung, z. B. durch Bohrungen eingebracht werden. Alternativ können aber auch Konstruktionselemente verwendet werden, die als Hohlprofile unmittelbar mit Hohlräumen ausgestattet sind, z. B. in Form von Rohren oder rohrförmigen Stangen oder Stäben. Eine solche Konstruktion hat den Vorteil, dass die in den Hohlräumen angeordnete Luft eine geringere Permittivität aufweist als das verwendete Material der Konstruktionselemente, sodass durch Reduzierung des Materials die Gesamtpermittivität der Konstruktion verringert wird. Damit werden störende Einflüsse auf das Mikrowellenfeld insgesamt reduziert. Interessant ist dabei die Tatsache, dass sich eine Stützkonstruktion mit ausreichender Stabilität auch dann realisieren lässt, wenn nicht massive Konstruktionselemente, sondern Konstruktionselemente mit den beschriebenen Hohlräumen, z. B. rohrförmige Konstruktionselemente oder Platten mit einer Vielzahl von Bohrungen verwendet werden. So lässt sich z. B. eine Platte mit verhältnismäßig großer Dicke durch die eingebrachten Bohrungen oder andere Hohlräume mit verhältnismäßig geringer Permittivität bei gleichzeitig hoher Stabilität herstellen. Insbesondere ist die Stabilität einer solchen Platte bei gleichem Materialeinsatz und folglich gleicher Permittivität deutlich höher als eine entsprechend dünnere, massive Platte. Gleiches gilt für die Herstellung der Ständer.
-
Besonders bevorzugt werden die Konstruktionselemente mit Hohlräumen aus den eingangs beschriebenen Schichtverbundwerkstoffen hergestellt. Auf diese Weise lässt sich eine stabile Stützkonstruktion mit besonders geringer Permittivität und folglich mit deutlich reduzierter Beeinflussung des Mikrowellenfeldes zur Verfügung stellen.
-
Grundsätzlich erfasst die Erfindung aber auch Ausführungsformen, bei denen die Stützkonstruktion mit Hohlräumen aus herkömmlichem Material, z. B. aus Kunststoff hergestellt ist. Denn auch bei solchen Stützkonstruktionen aus Kunststoff (und nicht aus Verbundwerkstoff) lassen sich die Vorteile der Hohlräume zur Reduzierung der Permittivität erreichen. In besonders bevorzugter Weise werden die beschriebenen Aspekte jedoch miteinander kombiniert.
-
Bei der konkreten Ausgestaltung der Stützkonstruktion mit Hohlräumen wird ein optimaler Kompromiss zwischen Stabilität und Reduzierung der Permittivität erreicht. Dazu ist es vorteilhaft, wenn der Anteil der Hohlräume in der Stützkonstruktion, z. B. der Platte und/oder in den Ständern, an der Gesamtquerschnittsfläche zumindest 10 %, z. B, zumindest 20 %, bevorzugt zumindest 30 % beträgt. Je größer der Anteil der Hohlräume, desto geringer die Permittivität. Es ist jedoch zweckmäßig, den Anteil der Hohlräume im Interesse einer hohen Stabilität zu begrenzen, sodass der Anteil der Hohlräume in der Querschnittsfläche bevorzugt weniger als 90 %, besonders bevorzugt weniger als 80 %, z. B. weniger als 70 % beträgt.
-
In bevorzugter Weiterbildung besteht im Übrigen die Möglichkeit, dass das Transportband nicht unmittelbar gleitend auf der Stützkonstruktion geführt ist, sondern zumindest abschnittsweise auf zumindest einem Gaspolster schwebend geführt ist. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass sich auf diese Weise elektrostatische Aufladungen besonders zuverlässig vermeiden lassen, denn es wird ein unmittelbarer Kontakt und damit eine mechanische Reibung zwischen Transportband und einer darunter angeordneten Stützkonstruktion, z. B. die Stützplatte reduziert oder vorzugsweise vollständig vermieden. Die Abstützung des mit der Pressgutmatte belasteten Transportbandes erfolgt folglich pneumatisch, wobei die Abstützkräfte mittelbar in die Stützkonstruktion eingeleitet und von dieser aufgenommen werden. Das Transportband wird folglich innerhalb der Durchlaufkammer über Stützluft schwebend geführt und auf diese Weise wird die Reibung und damit elektrostatische Aufladung reduziert. Insbesondere bei einer Ausgestaltung der Stützkonstruktion mit den beschriebenen Hohlräumen besteht die Möglichkeit, die Hohlräume derart auszugestalten, dass sie für die Zuführung des Gases, z. B. der Luft für das Luftpolster bzw. Luftkissen eingerichtet sind. Die Hohlräume können folglich zugleich als Zuführkanäle für das Gas bzw. die Luft eingerichtet sein. Ergänzend sind dann bevorzugt geeignete Öffnungen als Düsen in die Oberfläche der Stützkonstruktion, z. B. Stützplatte, eingebracht, sodass die Luft aus den Hohlräumen über die Öffnungen unter Bildung des Gaspolsters austritt. An die Hohlräume wird in diesem Fall eine geeignete Luftzuführung, z. B. Druckluftzuführung angeschlossen, um das Gaspolster zu erzeugen.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen erläutert, die lediglich Ausführungsbeispiele betreffen. Es zeigen
- 1 eine Anlage zur Herstellung von Platten, insbesondere Holzwerkstoffplatten, mit einer Vorwärmvorrichtung mit einer vereinfachten Seitenansicht,
- 2 schematisch stark vereinfacht einen Durchlaufofen der Anlage nach 1,
- 3 eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach 2.
-
In 1 ist vereinfacht eine Anlage zur Herstellung von Platten, z. B. von Holzwerkstoffplatten im kontinuierlichen Durchlauf dargestellt. Diese Anlage weist eine nicht dargestellte Streuvorrichtung auf, mit der das zu verpressende Pressgut bzw. Streugut (z. B. Holzfasern oder Holzspäne) unter Bildung einer Streugutmatte bzw. Pressgutmatte 1 auf einen Bandförderer 2 aufgestreut wird. Die auf diese Weise hergestellte Pressgutmatte 1 wird in einer kontinuierlich arbeitenden Presse 3 unter Anwendung von Druck und Wärme zu einer Platte bzw. Holzwerkstoffplatte (z. B. Spanplatte oder Faserplatte) verpresst. Eine solche Presse 3 ist in der Regel als Doppelbandpresse ausgebildet, die eine obere Heizplatte und eine untere Heizplatte und im Pressenoberteil und im Pressenunterteil endlos umlaufende Pressbänder (z. B. Stahlbänder) aufweist, wobei diese Pressbänder unter Zwischenschaltung von Wälzkörperaggregaten (z. B. Rollstäben) an den Pressenplatten bzw. Heizplatten abgestützt sind. Eine der Heizplatten oder beide Heizplatten werden mit Presszylindern beaufschlagt, die an dem Pressengestell (z. B. an Pressenrahmen) abgestützt sind.
-
Um den Pressprozess innerhalb der Presse 3 zu optimieren, erfolgt erfindungsgemäß eine Vorwärmung der Pressgutmatte 1 mit Hilfe einer Vorrichtung zum Vorwärmen der Pressgutmatte, die insbesondere einen in 1 lediglich angedeuteten Durchlaufofen 4 aufweist. Der Durchlaufofen 4 weist zumindest eine Durchlaufkammer 5 auf, in deren Innenraum 7 die durchlaufende Pressgutmatte 1 mit Mikrowellen beaufschlagt wird. Dazu ist der Durchlaufofen 4 mit einem oder mehreren (in 1 nicht dargestellten) Mikrowellengeneratoren 6 ausgerüstet, mit denen Mikrowellen erzeugt werden, wobei diese Mikrowellen z. B. über ebenfalls nicht dargestellte Hohlleiter 6' oder andere Elemente in den Innenraum 7 der Durchlaufkammer 5 eingestrahlt werden. Bei den Mikrowellengeneratoren 6 kann es sich um Magnetrone handeln bzw. die Generatoren 6 können solche Magnetrone aufweisen. 1 zeigt vereinfacht eine Ausführungsform eines solchen Durchlaufofens 4 mit einem einheitlichen tunnelförmigen Gehäuse als Durchlaufkammer 5, das lediglich aus einer einzigen Kavität besteht. Alternativ kann die Durchlaufkammer 5 auch aus mehreren (hintereinander angeordneten) Einzelkavitäten bestehen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist - bezogen auf die Durchlaufrichtung D - eingangsseitig an die Durchlaufkammer 5 ein Einlauftunnel 8a angeschlossen und ausgangsseitig ist an die Durchlaufkammer 5 ein Auslauftunnel 8b angeschlossen. Einlauftunnel und Auslauftunnel werden auch als „Choke“ bezeichnet. Die Pressgutmatte 1 durchläuft den Durchlaufofen 4 und folglich den Einlauftunnel 8a, die Durchlaufkammer 5 und den Auslauftunnel 8b auf einem Formband bzw. Transportband T, welches aus einem nicht leitenden Material besteht, sodass es unproblematisch durch den Mikrowellenofen 4 während des Betriebes hindurchgeführt werden kann. Dabei kann es sich grundsätzlich um dasselbe Formband handeln, auf das die Pressgutmatte aufgestreut wird. Bevorzugt handelt es sich jedoch um ein separates, endlos umlaufendes Formband T, dass lediglich durch den Durchlaufofen 4 hindurchgeführt ist.
-
Innerhalb des Durchlaufofens 4 bzw. innerhalb der Durchlaufkammer 5 ist eine Stützkonstruktion 9 im Sinne einer Aufständerung zur Abstützung und Führung des Transportbandes T angeordnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht diese Stützkonstruktion 9 im Wesentlichen aus einer horizontal orientierten Stützplatte 10 und mehreren vertikal oder schräg orientierten Ständern 11. Diese Stützkonstruktion 9 ist so ausgelegt, dass die Gewichtskraft des Transportbandes T mit der darauf angeordneten, durchlaufenden Pressgutmatte 1 aufgenommen werden kann. Da die Stützkonstruktion 9 innerhalb der Durchlaufkammer 5 und folglich innerhalb der Cavity des Mikrowellenofens angeordnet ist, wird sie aus einem nicht metallischen, nicht elektrisch leitenden Material hergestellt. Nach einem ersten Aspekt der Erfindung besteht die Stützkonstruktion 9 bevorzugt aus einem Schichtverbundwerkstoff, bei dem es sich z. B. um ein aus Hartpapier hergestellten Schichtverbundwerkstoff mit Papier als Verstärkung und einem Harz, z. B. Phenolharz als Bindemittel handeln kann. Eine solche Stützkonstruktion 9 zeichnet sich durch eine gegenüber üblichen Kunststoffen reduzierte Permittivität bei gleichzeitig überraschend hoher Stabilität aus.
-
In den 2 und 3 ist im Übrigen angedeutet, dass diese Stützkonstruktion 9 im Ausführungsbeispiel aus Konstruktionselementen 10, 11 besteht, in welchen Hohlräume 12 angeordnet sind, z. B. Bohrungen. Solche Bohrungen, die mit Luft gefüllt sind, führen zu einer geringeren Permittivität der Gesamtkonstruktion, da das Grundmaterial der Stützkonstruktion 9 mit einer Permittivität größer als eins durch Luft mit der Permittivität von etwa eins ersetzt wird, sodass insgesamt - verglichen mit dem Grundmaterial ohne Bohrungen eine geringere Permittivität erreicht wird, und zwar überraschend bei hoher Stabilität.
-
2 zeigt dabei eine Ausführungsform, bei der die Ständer 11 vertikal orientiert und folglich unter einem rechten Winkel a zu der Stützplatte 10 orientiert sind. Alternativ können die Ständer 11 jedoch auch schräg unter einem stumpfen Winkel α gegenüber der Stützplatte 10 angeordnet sein, um eine verbesserte Aufnahme von Kräften und eine verbesserte Ableitung der Kräfte in ein nicht dargestelltes Basisgestell der Anlage oder in das Fundament zu erreichen. Eine solche Ausführungsform mit schräg gestellten Ständern 11 ist in den Figuren nicht dargestellt.
-
2 zeigt im Übrigen eine Ausführungsform, bei der das Transportband T unmittelbar auf der Stützkonstruktion 9 abgestützt und folglich mit Reibung auf der Platte 10 geführt ist.
-
Demgegenüber zeigt 3 schematisch vereinfacht eine abgewandelte Ausführungsform, bei der das Transportband T auf der Stützkonstruktion 9 unter Zwischenschaltung eines Gaspolsters G schwebend geführt ist. Dazu weist die Stützplatte 10 eine Vielzahl von Austrittsöffnungen 13 als Düsen auf, über die Stützluft L unter Bildung eines Gaspolsters G austritt, sodass das Transportband T auf einem Luftkissen schwebend geführt ist. Dieses führt zu einer deutlich reduzierten Reibung und damit zur Vermeidung von elektrostatischen Aufladungen. Bei der dargestellten Ausführungsform erfolgt die Zuführung der Stützluft L über die in die Stützkonstruktion 9 eingebrachten Hohlräume 12, die folglich zugleich als Zuführkanäle für das Gas, z. B. die Luft L, eingerichtet sind. Es versteht sich, dass eine entsprechende Luftzuführung, z. B. Druckluftzuführung an die Zuführkanäle und folglich an die Hohlräume 12 angeschlossen ist. Einzelheiten sind in den Figuren nicht dargestellt.