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Die Erfindung betrifft eine Flammenschutzfilter für den Explosionsschutz.
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Aus
EP 2 260 906 A1 ist eine Flammensperranordnung bekannt, welche wenigstens zwei Flammensperreinsätze und eine Zwischenlage dazwischen aufweist, die eine radiale Verteilung der aus einem Flammensperreinsatz austretenden grundsätzlich in Richtung des zweiten Flammensperreinsatz strömenden Gases ermöglicht.
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DE 10 2014 116 149 A1 beschreibt einen Flammenschutzfilter mit einer Anordnung aus aufeinander folgenden gewebten Filterschichten. Die Öffnungsweite der Öffnungen einer Filterschicht unterscheidet sich von der Öffnungsweite der Öffnungen der nachfolgenden Filterschicht.
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DE 10 2017 112 162 A1 beschreibt einen Flammenschutzfilter mit einer Anzahl von Gewebelagen mit einer Zwischenlage mit Maschen, welche eine Maschenweite der Zwischenlageöffnungen aufweist, welche größer ist als die Grö-ße der Maschen der Gewebelagen.
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Es kann als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, ein verbessertes Konzept für Flammenschutzfilter anzugeben. Insbesondere besteht ein Bedarf an Druckentlastungskörpern, bei denen der Wärmeeintrag in den Druckentlastungskörper auf eine große Fläche verteilt und somit die Wirksamkeit des Druckentlastungskörpers zum Druckabbau vergrößert ist.
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Diese Aufgabe wird mit einer Flammenschutzfilter nach Anspruch 1, einer Druckentlastungsvorrichtung nach Anspruch 17 und einem Verfahren zur Herstellung einer Gitterstruktur nach Anspruch 18 gelöst:
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Der erfindungsgemäße Flammenschutzfilter weist eine Gitterstruktur auf. Die erfindungsgemäße Gitterstruktur legt Gitteröffnungen fest, welche voneinander sich schneidenden Stegabschnitten begrenzt werden, welche vorzugsweise quer, beispielsweise senkrecht, zu einer Durchflutungsrichtung des Druckentlastungskörpers angeordnet sind und/oder die erfindungsgemäße Gitterstruktur ist durch ein Gelege gebildet.
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Die Stegabschnitte können gerade oder gekrümmt sein. Stegabschnitte sind vorzugsweise streifen- und/oder stabförmig. Die Gitteröffnungen begrenzt von sich schneidenden Stegabschnitten können polygonal, vorzuweise rechteckig, insbesondere quadratisch sein. Es ist alternativ beispielsweise möglich, dass sich schneidende Stegabschnitte eine kreisrunde oder elliptische Gitteröffnung begrenzt. Die sich schneidenden Stegabschnitte können ein Lochgitter, beispielsweise ein Lochblech, bilden, welches beispielsweise kreisrunde und/oder elliptische Gitteröffnungen aufweist. Alternativ kann eine Lochfolie sich schneidende Stegabschnitte aufweisen, welche beispielsweise kreisrunde und/oder elliptische Gitteröffnungen begrenzen.
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Das alternativ oder zusätzlich gebildete Gelege ist ein Flächengebilde aus wenigstens zwei Schichten mit jeweils in eine Richtung verlaufenden geraden oder gekrümmten Stegen. Stege können insbesondere streifen- und/oder stabförmig sein. Das Gelege kann bidirektional oder multidirektional sein. Die Richtungen sind zueinander quer, beispielsweise senkrecht, ausgerichtet und stehen quer, insbesondere senkrecht zur Durchflutungsrichtung des Flammenschutzfilters.
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Durch die Gitterstruktur des erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters werden Durchflutungskanäle oder Blenden gebildet. Die Strömung durch den Filter wird in Teilströmungen aufgeteilt. Dies kann zu einer Verteilung des Wärmeeintrags in den Flammenschutzfilter auf größerer Fläche führen. Damit kann die Wirksamkeit der Flammenschutzfilters verbessert werden.
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In Ausführungsformen kann der Flammenschutzfilter aus einer Anordnung von wenigstens zwei nicht direkt miteinander verbundenen Lagen gebildet sein. Diese bilden eine Flammenschutzfilteranordnung. Eine oder mehrere der Lagen können einschichtig sein oder aus wenigstens zwei miteinander direkt verbundenen Schichten zusammengesetzt sein.
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Zwei oder mehr Lagen des Flammenschutzfilters können aneinander angrenzend oder anliegen angeordnet sein, wobei die Lagen direkt aneinander befestigt sein können oder nicht direkt aneinander befestigt sein können. Die Gitterstruktur kann eine Lage bilden, die unmittelbar an eine Lage angrenzt oder an einer Lage anliegend angeordnet ist, welche alleine oder ggf. zusammen mit weiteren Lagen Zünddurchschlagsicherheit der Flammschutzfilteranordnung gewährleistet. Alternativ kann die Gitterstruktur von der Lage, welche die Zünddurchschlagsicherheit gewährleistet, beabstandet sein.
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Lagen des Flammenschutzfilters können einen Flammenschutzfilterkörper bilden. Die Lagen können zu diesem Zweck miteinander verbunden sein. Die Lagen können beispielsweise miteinander versintert, verklebt, verschweißt oder auf eine andere Weise, insbesondere stoffschlüssig, miteinander verbunden sein. Beispielsweise kann die Gitterstruktur eine Lage bilden oder zu einer Lage gehören, welche mit weiteren Lage verbunden ist. In anderen Ausführungsformen kann die Gitterstruktur eine Lage bilden oder zu einer Lage gehören, welche gesondert von der benachbarten Lage ist. Insbesondere eine solche, nicht mit der benachbarten Lage verbundene Lage kann auch als Ebene einer Flammenschutzfilteranordnung bezeichnet werden.
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Der Flammenschutzfilter kann alleine oder mit weiteren Elementen einen Druckentlastungskörper für ein insbesondere nach der Schutzart druckfeste Kapselung explosionsgeschütztes Gehäuse für elektrische Betriebsmittel bilden. Mittels der Gitterstruktur kann eine Druckentlastungsströmung in Teilströmungen aufgeteilt werden, womit der Wärmeeintrag in den Druckentlastungskörper auf eine größere Fläche verteilt und somit die Wirksamkeit des Druckentlastungskörpers zum Druckabbau vergrößert wird. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters, welcher ein Druckentlastungskörper für ein explosionsgeschütztes Gehäuse bildet, ist, dass eine zusätzliche aufwändige Bearbeitung des Gehäuses entfallen kann. Denn die Gitterstruktur ist Teil des Flammenschutzfilters und damit des Druckentlastungskörpers. Es ist daher nicht erforderlich, Teilöffnungen bzw. Gitterstege in die Wand des explosionsgeschützten Gehäuses einzuarbeiten.
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Die Gitterstruktur bildet wenigstens eine Lage des Flammenschutzfilters. Der Flammenschutzfilter kann wenigstens eine weitere Lage aufweisen. Wenigstens eine oder alle der weiteren Lagen können durch eine hierin beschriebene erfindungsgemäße Gitterstruktur gebildet sein. Entsprechend kann eine oder jede weitere Lage eine Gitterstruktur aufweisen, welche Gitteröffnungen festlegt, welche voneinander sich schneidenden Stegabschnitten begrenzt werden, und/oder wobei die Gitterstruktur durch ein Gelege gebildet ist. Alternativ oder zusätzlich kann der erfindungsgemäße Flammenschutzfilter eine Anzahl von Gewebelagen aufweisen.
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Eine erfindungsgemäße Gitterstruktur kann eine weitere Lage zwischen zwei weiteren Lagen bilden. Alternativ oder zusätzlich kann eine erfindungsgemäße Gitterstruktur eine Endlage an der entgegen der Strömungsrichtung ausgerichteten Seite der Anordnung von weiteren Lagen oder eine Endlage an der in Strömungsrichtung weisenden Seite der Anordnung von weiteren Lagen bilden. Wenn der Flammenschutzfilter einen Druckentlastungskörper eines druckfesten Gehäuses bildet, ist die Strömungsrichtung bevorzugt vom Innenraum des Gehäuses nach draußen.
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Ausführungsformen erfindungsgemäßer Flammenschutzfilter mit Gitteröffnungen, welche voneinander sich schneidenden Stegabschnitten begrenzt werden, weisen beispielsweise wenigstens eine Lage Blech oder Folie mit einer Vielzahl von Öffnungen auf, welche die Gitteröffnungen bilden. Diese Öffnungen können durch Heraustrennen von Abschnitten aus einem Blech- oder Folienmaterial hergestellt sein. Die Gitterstruktur kann durch eine oder mehrere solcher Lagen gebildet sein. Bei mehreren Lagen liegen die Öffnungen bevorzugt übereinander, so dass die miteinander verbundenen oder unverbundenen Lagen Kanäle oder Blendenöffnungen als Gitteröffnungen bilden, die die Anordnung der Lagen senkrecht durchmessen.
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Unabhängig von der Ausführungsform einer Gitterstruktur mit sich schneidenden Stegabschnitten, welche eine Öffnung begrenzen, sind die Stegabschnitte selbst vorzugsweise frei von Öffnungen.
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Die Gitterstruktur kann insbesondere durch Scherschneiden (Stanzen) und/oder Laserschneiden der Gitterstruktur aus einer Folie oder einem Blech hergestellt sein. Dabei wird jeweils die Gitteröffnungsfläche unter Materialverlust aus der Folie oder dem Blech ausgeschnitten. Dabei werden eine oder mehrere Schnittlinien in das Material eingebracht und der Schnitt- oder Stanzrest, welcher vorzugsweise folien- oder blechabschnittförmig ist und/oder eine von einer Späneform abweichende Form aufweist, innerhalb der einen oder mehreren Stanz- bzw. Schnittlinien entfernt, um die Gitteröffnung in dem Blech oder der Folie zu bilden. Die Gitterstruktur wird vorzugsweise nicht durch Perforieren hergestellt, wobei die Folie oder das Blech mittels eines Lasers, eines Elektronenstrahls oder eine mechanischen Bohrers durchbohrt wird. Die Gitterstruktur kann durch ein Streckgitter gebildet sein. Dieses kann aus Metall - dann auch Streckmetall genannt - oder Kunststoff sein. Zur Herstellung von Streckgittern bzw. Streckmetall werden durch versetzte Schnitte, vorzugsweise im Wesentlichen ohne Materialverlust, unter streckender Verformung die Maschen (Gitteröffnungen) erzeugt.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine erfindungsgemäße Gitterstruktur durch Legen von Streifen, insbesondere Folien- oder Blechstreifen, hergestellt sein.
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Wenn die Gitterstruktur durch ein Gelege gebildet ist, wird jede Schicht vorzugsweise ausschließlich durch in eine Richtung verlaufende Stege gebildet. Stege einer ersten Richtung verlaufen vorzugsweise entweder oberhalb oder unterhalb (bei entsprechender ggf. gedachter Ausrichtung des Flammenschutzfilters) der Anordnung von Stegen der zweiten Richtung. Ein Wechsel findet vorzugsweise nicht statt.
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Gegenüber einem Gewebe, in welchem Gitteröffnungen durch Maschen gebildet sind, wobei zwischen zwei benachbarten Maschen ein einziges längliches Kettelement oder längliches Schusselement angeordnet ist, kann bei einer Gitterstruktur mit sich schneidenden Stegabschnitten bzw. einer Gitterstruktur, welche ein Gelege bildet, die Länge der Stege bei gleicher Abmessung der Gitterstruktur kleiner als bei einem Gewebe sein, bei dem jeder „Faden“ eine wellenartige Struktur aufweist, um wechselnd oberhalb bzw. unterhalb von quer verlaufenden Stäben oder Fäden zu verlaufen. Dadurch ist die Wärmeleitfähigkeit der Gitterstruktur gegenüber einem Gewebe verbessert.
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Weitere Lagen, welche in Ausführungsformen zusätzlich zu der Gitterstruktur vorhanden sein können, können Öffnungen aufweisen, deren Öffnungsflächeninhalt in einem Öffnungsflächeninhaltbereich festgelegt ist. Der Öffnungsflächeninhalt der Gitteröffnungen der Gitterstruktur ist vorzugsweise um ein mehrfaches, bevorzugt wenigstens zehnfaches oder wenigstens dreißigfaches oder sogar wenigstens hundertfaches, größer als der größte Öffnungsflächeninhalt innerhalb des Öffnungsflächeninhaltsbereichs.
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In Ausführungsformen kann die Gitterstruktur zumindest abschnittsweise ein Gewebe sein, das Maschen aufweist, deren Maschenweiten in einem ersten Maschenweitenbereich liegen und Maschen aufweist, deren Maschenweiten in einem zweiten Maschenweitenbereich liegen, wobei jede Maschenweite in dem zweite Maschenweitenbereich größer ist als die größte Maschenweite in dem ersten Maschenweitenbereich. Die Maschen mit Maschenweiten in dem zweiten Maschenweitenbereich bilden die Gitteröffnungen. Die Gitteröffnungen können eine einheitliche Maschenweite aufweisen. Zwischen benachbarten Gitteröffnungen verlaufen Anordnungen aus mehreren länglichen Kettelementen oder Schusselementen. Diese sind mit dazu quer verlaufenden Schusselementen oder Kettelementen verwoben. Bevorzugt derart, dass die länglichen Schusselemente oder Kettelemente innerhalb der Anordnung zwischen zwei Gitteröffnungen einzeln oder in Gruppen abwechselnd über und unter einzelnen oder Gruppen von quer dazu verlaufenden Kettelementen oder Schusselementen zu liegen kommen.
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Die Maschenweiten in dem zweiten Maschenweitenbereich sind vorzugsweise wenigstens fünfmal größer oder sogar wenigstens zehnmal größer als die größte Maschenweite in dem ersten Maschenweitenbereich. Entsprechend kann eine Gitterstruktur gewoben sein, wobei in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen zwischen benachbarten Kettfäden und benachbarten Schussfäden ein Abstand aus dem zweiten Maschenweitenbereich gewählt ist, wobei die Stege der Gitterstruktur aus länglichen Kettelementen bzw. länglichen Schusselementen gebildet sind, welche zwischen einander Maschen mit Maschenweiten aus dem ersten Maschenweitenbereich begrenzen. Die Stege sind auf Kett- und Schusselementebene miteinander verwobene, jeweils mehrere Kettelemente bzw. mehrere Schusselemente enthaltende bevorzugt streifenförmige Gebilde. Die Kettelemente und Schusselemente können insbesondere Drähte oder Streifen aus Metall oder Kunststoff sein. Zu dem ersten Maschenweitenbereich kann insbesondere die Maschenweite Null gehören. Die Kettelemente und Schusselemente, welche Maschen mit einer Maschenweite aus dem ersten Maschenweitenbereich bilden, können folglich Nullmaschen bilden. Die Kettelemente und/oder Schusselemente können beispielsweise draht-, faden- und/oder streifenförmig sein.
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In Ausführungsformen kann die Gitterstruktur durch Verdichten eines Materials für den Flammenschutzfilter oder eines Halbfabrikats des Flammenschutzfilters erzeugt werden, wobei die Stellen, an denen das Material oder das Halbfabrikat verdichtet ist, die Stege der Gitterstruktur bilden.
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Das Verdichten kann durch mechanisches Verformen erfolgt sein. Alternativ kann das Verdichten durch Einbringen eines Stoffes in eine oder mehrere Lagen des Materials oder des Halbfabrikats des Flammenschutzfilters erfolgt sein. Das Verdichten kann einseitig auf der der Strömung zugewandten Seite des Materials bzw. des Halbfabrikats des Flammenschutzfilters oder der in Strömungsrichtung gewandten Seite des Materials des Flammenschutzfilters oder des Halbfabrikats des Flammenschutzfilters erfolgt sein oder beidseitig.
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Durch Verdichten und/oder durch mechanisches Verformen kann eine Struktur des Flammenschutzfilters erzeugt werden, bei dem die Dicke des Flammenschutzfilters, gemessen an einem Stegabschnitt, kleiner ist als die Dicke, gemessen in einer Gitteröffnung der Gitterstruktur.
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Die der Strömung zugewandte Seite und/oder die der Strömung abgewandte Seite kann eine Wellenstruktur mit einer Periode aufweisen, welche der Öffnungsweite der Gitterstruktur entspricht. Durch das Verdichten können sich zwischen den verdichteten Stellen, welche die Stegabschnitte bilden, kissenartige Bereiche ausbilden, in denen die Lagen weniger verdichtet sind.
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Alternativ oder zusätzlich können Stegabschnitte der Gitterstruktur durch Erstarrenlassen einer Substanz auf einem Träger hergestellt sein. Der Träger kann ein Material des Filterkörpers, ein Halbfabrikat des Filterkörpers oder ein Hilfsträger sein, welcher zum Herstellen des Flammenschutzfilters in einem späteren Verfahrensschritt entfernt wird. Die Substanz kann beispielsweise Silikonklebstoff oder Metall sein. Die erstarrte Substanz kann beispielsweise eine Schweißraupe sein. Die Stegabschnitte können durch einen additiven Fertigungsprozess gebildet sein. Die Stegabschnitte können in Ausführungsformen beispielsweise durch Schweißen und/oder durch Laserauftragsschweißen erzeugt sein.
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Die Stegabschnitte können den direkten Durchgang von Gas durch Öffnungen einer Lage des Flammenschutzfilters versperren. Die Substanz kann Öffnungen einer Lage des Flammenschutzfilters verschließen.
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In Ausführungsformen ist es möglich, dass die Lagen innerhalb der Projektion jeder Gitteröffnungsfläche der Gitterstruktur in Durchflutungsrichtung frei von Verbindungsstellen zum Verbinden der Lagen sind. Mit anderen Worten ist der Raum, der durch die gedachte Verschiebung der Gitteröffnungsfläche in Durchflutungsrichtung durchschritten oder durchmessen wird, bevorzugt frei von Verbindungsstellen zur Verbindung der Lagen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Gitterstruktur kann beispielsweise ein erfindungsgemäßer Flammenschutzfilter hergestellt werden, wie es hierin beschrieben ist. Erfindungsgemäß kann zur Herstellung der Gitterstruktur eine Substanz auf einem Träger, insbesondere auf einem Material oder Halbfabrikat des Flammenschutzfilters, Erstarren gelassen werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein Material für den Flammenschutzfilter oder ein Halbfabrikat des Flammenschutzfilters an Stellen, welche insgesamt ein Gitter definieren - beispielsweise durch mechanisches Verformen des Materials oder des Halbfabrikats - verdichtet werden, um die Gitterstruktur zu bilden.
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Weitere beispielhafte Merkmale und Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters, des Druckentlastungskörpers sowie des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Figuren. Es zeigen:
- 1 - eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines geöffneten und ansonsten explosionsgeschützten Gehäuses mit zwei Druckentlastungsvorrichtungen mit je einem erfindungsgemäßen Flammenschutzfilter,
- 2a - eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters,
- 2b - eine ausschnittsweise Draufsicht auf den Flammenschutzfilter gemäß 2a,
- 2c - eine ausschnittsweise Draufsicht auf einen Flammenschutzfilter gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels,
- 2d - eine ausschnittsweise Draufsicht auf einen Flammenschutzfilter gemäß noch eines weiteren Ausführungsbeispiels,
- 3 - eine perspektivische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters,
- 4a - eine Schnittansicht durch ein noch weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters, wobei die Durchflutungsrichtung in der Schnittebene liegt,
- 4b - eine ausschnittsweise Draufsicht auf den Flammschutzfilter gemäß 4a,
- 5 - eine perspektivische Ansicht auf ein Halbfabrikat eines Beispiels einer vierten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters.
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Ausführungsformen von erfindungsgemäßen explosionsgeschützten Gehäusen sind nach der Schutzart „druckfeste Kapselung“ explosionsgeschützt. Erfindungsgemäße Gehäuse können eine oder mehrere Druckentlastungsvorrichtungen mit je wenigstens einem erfindungsgemäßen Flammenschutzfilter aufweisen.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines solchen explosionsgeschützten Gehäuses 10 mit entferntem Deckel. Das Gehäuse 10 legt einen Innenraum 11 fest. Das Gehäuse 10 weist zwei Druckentlastungsöffnungen 12a, 12b auf. Diese sind mit Druckentlastungskörpern 13a, 13b mit je wenigstens einem erfindungsgemäßen Flammenschutzfilter 14a, 14b zünddurchschlagsicher verschlossen. Ein Gasaustausch durch die Flammenschutzfilter 14a, 14b ist grundsätzlich möglich, beispielsweise um einen Druckausgleich zwischen dem Innenraum 11 des Gehäuses 10 und dessen Umgebung herzustellen. Im Falle einer Explosion im Innenraum 11 des Gehäuses 10 aber können Gas oder Partikel das Gehäuse 10 durch den Flammenschutzfilter 14a bzw. 14b nur so weit abgekühlt verlassen, dass das Gas oder die Partikel die Atmosphäre außerhalb des Gehäuses 10 nicht entzünden können. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist bei einem ersten Druckentlastungskörper 13a der Flammenschutzfilter 14a so angeordnet, dass die erfindungsgemäße Gitterstruktur 15a zum Aufteilen der Druckentlastungsöffnung 12a in mehrere Teilöffnungen 16 dem Innenraum 11 des explosionsgeschützten Gehäuses 10 zugewandt ist. Im Falle des ersten Druckentlastungskörpers 13a wird die Gitterstruktur 15a entsprechend vor wenigstens einer weiteren Lage des Flammenschutzfilters 14a durchströmt. Dasselbe gilt auch für die der Flammenschutzfilter 14b des zweiten Druckentlastungskörpers 13b dessen Gitterstruktur in der in 1 gezeigten Ansicht von wenigstens einer weiteren Lage des Flammenschutzfilters 14b verdeckt ist. Alternativ kann wenigstens einer der Flammenschutzfilter 14a, 14b so orientiert sein, dass die erfindungsgemäße Gitterstruktur nach außen weist, so dass Gitterstruktur durchströmt wird, nachdem das Gas durch die wenigstens eine zusätzliche Lage des Flammenschutzfilters der zweiten Druckentlastungsvorrichtung geströmt ist. In noch weiteren Ausführungsbeispielen kann die Gitterstruktur eine Zwischenlage zwischen wenigstens zwei weiteren Lagen des Flammenschutzfilters bilden (nicht dargestellt).
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In jedem Fall unterteilt jeder Druckentlastungskörper 13a, 13b die entsprechende Druckentlastungsöffnung 12a, 12b in dem Gehäuse 10 in Teilöffnungen 16.
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Die Unterteilung der Druckentlastungsöffnung 12a, 12b in Teilöffnungen 16 erfolgt durch die Stegabschnitte 17 (s. beispielsweise 2a) der Gitterstruktur 15a. Da die Stegabschnitte nicht einstückige Bestandteile der Wand 18 des Gehäuses 10 sind, welche die Druckentlastungsöffnung 12a bzw. 12b begrenzt, ist eine aufwändige Bearbeitung der Gehäusewand 18 zur Herstellung der Gitterstruktur 15a zur Verteilung des Wärmeeintrags und/oder der Gasdurchströmung nicht erforderlich. Vielmehr reicht es aus, in der Wand 18 des Gehäuses 10 eine Druckentlastungsöffnung 12a, 12b mit zusammenhängender Öffnungsfläche zu bilden, welche erst durch zünddurchschlagsicheres Verschließen der Druckentlastungsöffnung 12a bzw. 12b mittels des Druckentlastungskörpers 13a bzw. 13b in Teilöffnungen 16 unterteilt wird.
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Mit der durch die Stegabschnitte 17 erzeugten Gitterstruktur 15a wird eine Druckentlastungsströmung aus dem Innenraum 11 des Gehäuses 10 nach außen in Teilströmungen aufgeteilt, womit der Wärmeeintrag in den Druckentlastungskörper 13a (entsprechendes gilt für den Druckentlastungskörper 13b) auf eine größere Fläche verteilt und somit die Wirksamkeit des Druckentlastungskörpers 13a zum Druckabbau vergrößert wird.
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In einer Ausführungsform können die Gitteröffnungen der Gitterstruktur 15 von einander sich schneidenden Stegabschnitten 17i, 17ii begrenzt werden. Die Stegabschnitte 17i, 17ii sind quer, bevorzugt senkrecht, zu einer Durchflutungsrichtung D des Druckentlastungskörpers 13a, 13b angeordnet. Die Stegabschnitte 17i, 17ii können gerade oder gekrümmt sein. Die Stegabschnitte 17i, 17ii können stabförmig sein. Die Stegabschnitte 17i, 17ii können ein Lochgitter bilden. Bevorzugt erstrecken sich die Stegabschnitte 17i, 17ii in einer gemeinsamen Ebene. Die Gitterstruktur 15a ist vorzugsweise eben und/oder die sich schneidenden Stegabschnitte 17i, 17ii liegen in einer Ebene.
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Eine regelmäßige Gitterstruktur 15a, welche Gitterstruktur 15a aus sich schneidenden Stegabschnitten 17i, 17ii gebildet ist, ist beispielhaft in 2 in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Der Index a bzw. b wird im Folgenden weggelassen, denn der erste Flammenschutzfilter 14a und/oder der zweite Flammenschutzfilter können beispielsweise gemäß einer der nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen ausgeführt sein. Die in 2 dargestellte Gitterstruktur 15 weist rechteckige, hier quadratische, Gitteröffnungen 19 auf, welche die Teilöffnungen 17 der Druckentlastungsöffnung 12 bilden. Die Gitteröffnungen 19, abgesehen von den Gitteröffnungen am Rand der Gitterstruktur 15, weisen vorzugsweise gleichen Flächeninhalt auf. Die Gitterstruktur 15 ist in 2 als eine Endschicht oder Endlage des Flammenschutzfilters 14 dargestellt, die entweder einer Gasströmungsrichtung D aus dem Innenraum 11 des Gehäuses 10 zugewandt ist oder in Gasströmungsrichtung D aus dem Innenraum 11 nach außen weist. Es ist jedoch alternativ oder zusätzlich auch möglich, dass eine Gitterstruktur 15 mit Gitteröffnungen 19, welche von einander sich schneidenden Stegabschnitten 17i, 17ii gebildet werden, eine Zwischenlage bildet.
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Die Außenkontur der Gitterstruktur 15 ist in der dargestellten Ausführungsform rund. Die Gitterstruktur 15 kann jedoch auch polygonal oder eckig, beispielsweise rechteckig oder quadratisch sein. Bevorzugt entspricht die Form der Außenkontur geometrisch ähnlich zu der Form der Außenkontur des Druckentlastungskörpers 13 und/oder der Druckentlastungsöffnung 12.
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Die Gitterstruktur 15 kann beispielsweise aus einem Blech oder einer Folie hergestellt sein. Sich schneidende Stegabschnitte 17i, 17ii können beispielsweise gebildet werden, indem die Gitteröffnungen 19 beispielsweise durch Laserschneiden und/oder Ausstanzen aus der Folie oder dem Blech ausgeschnitten werden. Die Stegabschnitte 17i, 17ii können aus Metall oder Kunststoff hergestellt sein. Die Gitterstruktur 15 gemäß 2 kann beispielsweise aus einem Metallblech oder einer Metallfolie ausgeschnitten oder gestanzt sein. Dabei werden die Gitteröffnungsflächen 19 unter Materialverlust hergestellt.
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In einer Abwandlung kann die Gitterstruktur 15 von einem Streckgitter, insbesondere Streckmetall, gebildet werden (nicht gezeigt). Zur Herstellung eines Streckgitters werden durch versetzte Schnitte ohne Materialverlust unter gleichzeitig streckender Verformung die Maschen erzeugt. Diese Maschen werden zumindest an zwei Seiten von einander schneidenden Stegabschnitten begrenzt. Ohne zusätzliche Maßnahme erstrecken sich aber Paare von einander sich schneidenden Stegabschnitten, nicht parallel zu einer gemeinsamen Ebene, sondern selbst wenn sich die Gitterstruktur insgesamt in einer Gitter erstreckt, sind die Paare von sich schneidenden Stegabschnitt schräg zu dieser Gitterebene angestellt. Durch mechanisches Verformen quer zur Gitterebene können alle Paare derart verformt werden, so dass diese sich parallel zur Gitterebene erstrecken.
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Aufgrund der sich schneidenden Stegabschnitte 17i, 17ii kann an einem Punkt in die Gitterstruktur 15 eingebrachte Wärme nicht nur wie bei einem Gewebe im Wesentlichen von dem Steg, in welchen die Wärme eingebracht ist, geleitet werden, sondern an den Schnittpunkten von zwei Stegabschnitten 17i, 17ii kann die Wärmeleitung teilweise auch von dem schneidenden Stegabschnitt übernommen werden. Wenn die Stege bzw. Stegabschnitte 17i, 17ii gerade sind, ergibt dies kurze Stege und es kann folglich eine besonders gute Wärmeleitfähigkeit erhalten werden. Im Gegensatz dazu muss ein Steg bei einem Gewebe eine Wellenform aufweisen, um abwechselnd oberhalb bzw. unterhalb von kreuzenden Stäben zu verlaufen. Dies verlängert den Steg gegenüber einem geraden Steg bei gleicher Fläche des Flammenschutzfilters.
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Auf Grund der sich schneidenden Stegabschnitte 17i, 17ii wird die Gitteröffnung, welche durch die sich schneidenden Stegabschnitte 17i, 17ii begrenzt wird, von einer benachbarten Gitteröffnung abgegrenzt. Eine Querströmung von einer Gitteröffnung in der Ebene der Gitterstruktur wird damit erschwert oder verhindert. Die sich schneidenden Stegabschnitte 17.i, 17.ii bilden folglich Durchflutungsblendenöffnungen oder -kanäle für eine Trennung der Gasströmung in Teilströmungen zumindest innerhalb der Ebene der Gitterstruktur 15. Dies steht im Gegensatz zu einer Gewebelage, bei welcher sich die Stege kreuzen aber nicht schneiden, so dass einer Querströmung in der Gewebelage weniger Strömungswiderstand entgegen gesetzt wird.
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Der Flammenschutzfilter 14 weist zusätzliche Lagen oder Schichten 20.2 bis 20.8 auf, welche jeweils Gitter bilden können. Diese zusätzlichen Lagen 20.2 bis 20.8 können Gewebelagen sein. Alternativ können eine oder mehrere zusätzliche Lagen 20.2 bis 20.8 aus einem Gelege gebildet sein und/oder sich schneidende Stegabschnitte aufweisen. Es ist alternativ oder zusätzlich möglich, dass zumindest eine oder alle zusätzlichen Lagen 20.2 bis 20.8 aus Wirrfasermaterial oder Filzmaterial hergestellt sind. Der Flammenschutzfilter 14 kann durch eine Anordnung von untereinander nicht verbundenen Ebenen 20.1 bis 20.8 gebildet sein. Bevorzugt sind die Gitterstruktur 15 (Lage 20.1) und die weiteren Lagen 20.2 bis 20.8 jedoch untereinander verbunden. Die Lagen 20.1 bis 20.8 können beispielsweise miteinander verklebt, durch Sintern verbunden, durch mechanische Verformung verbunden, verschraubt oder dergleichen verbunden sein. In anderen Ausführungsformen ist die Gitterstruktur 15 mit den feineren Gittern der Lagen 20.2 bis 20.8 nicht verbunden, wobei die feineren Gitter der Lagen 20.2 bis 20.8 miteinander verbunden oder nicht verbunden sind. Ausführungsformen sind möglich, in denen mehr oder weniger als acht Lagen 20.1 bis 20.8 neben- bzw. übereinander angeordnet sind und zwar einander berührend oder nicht berührend.
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Zusätzlich zu der Gitterstruktur 15 vorhandene Gitterlagen 20.2 bis 20.8 weisen eine Vielzahl von Öffnungen 21 auf, deren Öffnungsflächeninhalt in einem Öffnungsflächeninhaltsbereich festgelegt ist. Der Öffnungsflächeninhalt der Gitteröffnungen 19 der Gitterstruktur 15 ist bevorzugt um ein Mehrfaches, bevorzugt wenigstens fünffaches, oder sogar wenigstens zehnfaches, oder sogar wenigstens dreißigfaches oder sogar wenigstens einhundertfaches größer als der größte Öffnungsflächeninhalt innerhalb des Öffnungsflächeninhaltsbereichs. Ein Beispiel dafür ist in 2b gezeigt. Diese veranschaulicht eine ausschnittsweise Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Flammenschutzfilter 14 gemäß 2a. Der Ausschnitt A, den 2b zeigt, ist in 2a gestrichelt dargestellt. Wie dargestellt, bildet die unterhalb der Gitterstruktur 15 angeordnete Lage 20.2 Öffnungen 21, welche einen Öffnungsflächeninhalt aufweisen, der um ein Mehrfaches, im vorliegenden Ausführungsbeispiel weit über zehnfaches kleiner ist als der Öffnungsflächeninhalt einer Gitteröffnung der Gitterstruktur 15. Dadurch wird eine grobe Aufteilung der Druckentlastungsströmung in Teilströmungen durch die Gitterstruktur 15 erreicht. Der Flammenschutzfilter 14 kann derart eingerichtet sein, dass die Gitterstruktur 15 darüber hinaus selbst nichts zur Zünddurchschlagsfestigkeit beiträgt. Vielmehr können die übrigen Lagen 20.2 bis 20.8 zusammen bereits Zünddurchschlagsfestigkeit herstellen. Die Gitterstruktur 15 sorgt rein für die Verteilung der Gasströmung auf die gesamte Fläche des Flammenschutzfilters 14.
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Während in dem dargestellten Ausführungsbeispiel sieben Lagen 20.2 bis 20.8 dargestellt sind, welche zusammen die Zünddurchschlagsicherheit gewährleisten, können dies auch mehr oder weniger (z.B. nur eine) Lagen sein.
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Alternativ oder zusätzlich können anders als in dem dargestellten Ausführungsbeispiel mehr als nur eine Lage 20.1 eine erfindungsgemäße Gitterstruktur 15 bilden. Beispielweise kann ein Flammenschutzfilter 14 wenigstens zwei Lagen aufweisen (nicht dargestellt), welche jeweils erfindungsgemäße Gitterstrukturen 15 bilden. Die beispielsweise vorhanden mehreren, wenigstens zwei, Gitterstrukturen teilen die Strömung durch den Flammenschutzfilter hintereinander in grobe Teilströmungen auf. Zwischen wenigstens zwei Gitterstrukturen können ein oder mehrere feine Gitter angeordnet sein können. Mit den wenigstens zwei Gitterstrukturen kann der Gasfluss gesteuert oder gelenkt werden.
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Die Öffnungsweite (z.B. Maschenweite) der Vielzahl von Öffnungen 21, die in den zusätzlichen Lagen 20.2 bis 20.8 vorhanden sind, sind vorzugsweise in einem Öffnungsweitenbereich festgelegt. Bevorzugt ist die Breite der Stegabschnitte 17i, 17ii der Gitterstruktur 15, wie sich aus 2b ergibt, größer als die größte Öffnungsweite innerhalb des Öffnungsweitenbereichs. Bevorzugt überdeckt die Breite jedes Stegabschnitts 17i, 17ii wenigstens eine oder wenigstens zwei Öffnungen 21 der unterhalb des Stegabschnitts 17i, 17ii angeordneten Lage 20.2. „Unterhalb“ bezieht sich auf eine entsprechende - ggfs. gedachte - Ausrichtung des Flammenschutzfilters 14.
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2c zeigt einen Ausschnitt A eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters 14. 2c veranschaulicht eine ausschnittsweise Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel dargestellt in 2a, in welchem ein Lochgitter mit quadratischen Öffnungen gezeigt ist, ist die Gitterstruktur des in 2c dargestellten Ausführungsbeispiels ein Lochgitter, z.B. Lochblech oder Lochfolie, mit kreisrunden Gitteröffnungen 19. Ansonsten kann zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele gemäß 2c die Beschreibung zum Ausführungsbeispiel gemäß 2a und 2b herangezogen werden.
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2d zeigt einen Ausschnitt A eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Flammenschutzfilters 14. 2c veranschaulicht eine ausschnittsweise Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel. Die Gitterstruktur 15 kann in regelmäßigen (wie beispielsweise 2a zeigt) oder unregelmäßigen Abständen angeordnete Gitteröffnungen 19 aufweisen, welche in dem Ausführungsbeispiel gemäß 2d durch Maschen 19 zwischen zwei länglichen Kettelementen 29 und zwei länglichen Schusselementen 30 gebildet sind, wobei die Maschen 19 eine Maschenweite aus einem zweiten Maschenweitenbereich aufweisen. Zwischen den Maschen 19 erstrecken sich Stege 17i, 17ii, welche aus einer Anordnung von mehreren nebeneinander verlaufenden länglichen Kettelementen 29 oder einer Anordnung von mehreren nebeneinander verlaufenden länglichen Schusselementen 30 gebildet sind. Die Kettelemente 29 und/oder die Schusselemente 30 können insbesondere draht-, faden- oder streifenförmig sein. Innerhalb der Anordnungen sind zwischen benachbarten Schusselementen 30 und Kettelementen 29 Maschen 31 ausgebildet, welche eine Maschenweite aus einem ersten Maschenweitenbereich aufweisen. Die Maschenweite aus dem zweiten Maschenweitenbereich ist größer als jede Maschenweite aus dem ersten Maschenweitenbereich. Die Maschenweiten in dem zweiten Maschenweitenbereich sind vorzugsweise wenigstens fünfmal größer oder sogar wenigstens zehnmal größer als die größte Maschenweite in dem ersten Maschenweitenbereich. Der erste Maschenweitenbereich kann insbesondere die Maschenweite Null enthalten. Entsprechend können in den Anordnungen Nullmaschen als Maschen 31 gebildet sein.
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Die Gitterstruktur gemäß 2d weist sich schneidende Stegabschnitte 17i, 17ii auf, die eine Gitteröffnung 19 begrenzen. Denn Stege 17i sind aus je einer Anordnung aus mehreren länglichen Kettelementen 29 gebildet, welche in Abständen mit quer, vorzugsweise senkrecht, dazu verlaufenden mehreren länglichen Schusselementen 30 verwoben sind - bevorzugt gemäß einer Leinwandbindung -, welche einen weiteren Steg 17ii bilden, wobei zudem die Stege 17i, 17ii eine Masche 19 (Gitteröffnung) mit einer Maschenweite aus dem zweiten Maschenweitenbereich begrenzen und die Schuss- und Kettelemente in den Schnittbereichen der Anordnungen Maschen 31 begrenzen, die eine Maschenweite aufweisen, z.B. die Maschenweite Null, die kleiner ist als die Maschenweite der Masche 19 zwischen sich schneidenden Anordnungen. Wie dargestellt kommen länglichen Schusselemente 30 bzw. die länglichen Kettelemente 29 innerhalb der Anordnung zwischen zwei Gitteröffnungen 19 einzeln abwechselnd über und unter einzelnen quer dazu verlaufenden Kettelementen 29 bzw. Schusselementen 30 zu liegen.
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Die Maschenweite der Gitteröffnung 19 ist vorzugsweise und wie aus 2d erkennbar, größer als die Breite b jedes Stegabschnitts 17i, 17ii, welche die Gitteröffnung 19 begrenzt, z.B. wenigstens fünfmal größer oder wenigstens zehnmal größer. Dies gilt für andere erfindungsgemäße Ausführungsformen, beispielsweise für die Ausführungsformen, welche in den weiteren Figuren dargestellt sind, vorzugsweise entsprechend.
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In der Ansicht gemäß 2d ist unterhalb der Gitterstruktur 15 eine Lage 20.2 schematisch dargestellt, welche Öffnungen 21 aufweist, die kleiner als die Gitteröffnung 19 sind. Für dieses und weitere optionale Merkmale kann auf die Beschreibung zu den weiteren Ausführungsbeispielen zurückgegriffen werden.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Druckentlastungskörpers 13. Der Druckentlastungskörper kann den erfindungsgemäßen Flammenschutzfilter 14 oder von diesem gebildet werden. Für den Flammenschutzfilter 14 kann auf die vorstehende Beschreibung zurückgegriffen werden, soweit nicht im Folgenden etwas anderes beschrieben ist. Die Gitterstruktur 15 ist in dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Gelege gebildet. Das Gelege weist eine Schicht aus in einer ersten Richtung R1 orientierten Stegen 17i und eine zweite Schicht aus in einer, zur ersten Richtung R1 quer, beispielsweise senkrecht, orientierten zweiten Richtung R2 orientierten Stegen 17ii auf. Damit können rechteckige, insbesondere quadratische, oder andere polygonale Gitteröffnungen 19 geschaffen sein. Das Gelege kann beispielsweise durch Anordnen von Blechstreifen, beispielsweise Metallblechstreifen, in der ersten Richtung R1 und das Anordnen von weiteren Blechstreifen in der zweiten Richtung R2 gebildet sein. Wie dargestellt wechselt bevorzugt kein Steg 17i, 17ii die Schicht, sondern alle Stege 17i bzw. 17ii über die gesamte Länge der Anordnung quer dazu orientierter Stege 17ii oder 17i auf einer Seite der Anordnung angeordnet. Die Blechstreifen unterschiedlicher Orientierung sind an den Kreuzungspunkten vorzugsweise miteinander verbunden, z.B. verklebt, versintert, verschweißt oder dgl. Die Stege 17i und/oder 17ii einer oder beider Lagen sind vorzugsweise gerade, um für eine gute Wärmeleitfähigkeit eine möglichst kurze Verbindung zum Rand des Flammenschutzfilters 14 zu bilden, um die Wärme in dem Druckentlastungskörper 13 zu verteilen und/oder in die Gehäusewand 18 abzuleiten.
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Eine weitere Möglichkeit zur Ausbildung der erfindungsgemäßen Gitterstruktur besteht darin, ein Material für den Flammenschutzfilter 14 oder ein Halbfabrikat des Flammenschutzfilters 14 an insgesamt eine Gitterstruktur 15 bildenden Stellen 22 mittels mechanischer Verformung zu verdichten. Die Stellen 22, an denen das Material oder das Halbfabrikat durch mechanische Verformung verdichtet ist, bilden die Stegabschnitte 17i, 17ii der Gitterstruktur 15. Die Stegabschnitte 17i, 17ii schneiden einander. Bevorzugt sind die Stegabschnitte 17i, 17ii in einer Ebene angeordnet. Es ergibt sich eine Wellenstruktur mit einer Periode, welche der Öffnungsweite der Gitterstruktur 15 entspricht. Ein entsprechend hergestelltes Ausführungsbeispiel ist in einer ausschnittsweisen Querschnittsdarstellung in 4a gezeigt. Die Durchströmungs- bzw. Durchflutungsrichtung D liegt in der Querschnittsebene. 4b zeigt einen Ausschnitt einer Draufsicht auf die durch Verdichten strukturierte Seite des Flammenschutzfilters 14.
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Zwischen den Stegen 17i, 17ii sind weniger verdichtete, kissenförmige Bereiche 23 gebildet, so dass sich insgesamt eine Steppdeckenstruktur ergibt. Diese Bereiche 23 bilden die Gitteröffnungen 19, denn die Durchlässigkeit des Flammenschutzfilters 14 durch die Stege 17i, 17ii ist gegenüber der Durchlässigkeit durch die Bereiche 23 zumindest stark vermindert. Die Stellen 22 können so stark verdichtet sein, dass die Stege 17i, 17ii gasundurchlässig sind. Wie dargestellt, ist in dem Ausführungsbeispiel gemäß 4 Seite 24 des Flammenschutzfilters 14 mit der Steppdeckenstruktur der Durchströmungsrichtung D entgegengesetzt. Die gegenüber liegende Seite 25 ist flach. In alternativen Ausführungsbeispielen ist die steppdeckenartig dreidimensional strukturierte Seite 24 in Durchflutungsrichtung D orientiert. In wieder anderen Ausführungsbeispielen ist das Material für den Flammenschutzfilter 14 und/oder das Halbfabrikat von beiden Seiten 24, 25 verdichtet, so dass sich zwei entgegengesetzt orientierte Seiten 24, 25 ergeben, welche dreidimensional strukturiert sein können, beispielsweise steppdeckenartig.
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Das Material kann eine oder mehrere Lagen, insbesondere Gewebelagen, aufweisen. Das Material kann beispielsweise ausschließlich Gewebelagen aufweisen. Durch das mechanische Verformen jedoch entsteht insgesamt Flammenschutzgitter mit einer Gitterstruktur aus einander schneidenden Stegabschnitten 17i, 17ii.
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In Ausführungsbeispielen, wie in 4 gezeigt, ist die Dicke d1 des Flammenschutzfilters 14 gemessen an einem Stegabschnitt 17i, 17ii kleiner als die Dicke d2 gemessen in einer Gitteröffnung 19 der Gitterstruktur 15. Gemessen an einem Stegabschnitt 17i, 17ii bedeutet, dass der Stegabschnitt 17i, 17ii in gerader Linie (parallel zur Durchflutungsrichtung) zwischen den beiden Referenzpunkten, deren Abstand bestimmt wird, liegt. Entsprechendes gilt für die Gitteröffnung 19.
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5 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer noch weiteren Ausführungsform. Zur Erläuterung kann die vorstehende Beschreibung herangezogen werden soweit sich nicht aus der folgenden Beschreibung etwas anderes ergibt. In der weiteren Ausführungsform wird die Gitterstruktur 15 zumindest teilweise durch Erstarrenlassen einer Substanz auf einem Träger 26 hergestellt. Der Träger 26 kann ein Hilfsmittel sein, welcher zum Bereitstellen des Flammenschutzfilters 14 wieder zu entfernen ist. Alternativ - und wie dargestellt - kann der Träger 26 wenigstens eine Lage des Filterschutzfilters 14 bilden.
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In dem in 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind Stege 17ii einer Schicht einer Richtung R1 bereits hergestellt. Ein in einer dazu quer, vorzugsweise senkrecht, ausgerichteten Richtung verlaufender Steg 17ii wird mittels eines Instruments I hergestellt, indem eine Masse 27 auf das Flammenschutzfilterhalbfabrikat 28 aufgetragen wird und dort erstarren gelassen wird, um einen Steg 17i zu bilden. Die Masse 27 kann beispielsweise Silikon oder Klebstoff sein. Es ist auch möglich, wenigstens teilweise flüssiges oder weiches Metall auf dem Träger 26 erstarren zu lassen. Beispielsweise können die Stegabschnitte 17i, 17ii durch Schweißraupen gebildet sein. Eine Möglichkeit besteht darin Metallpulver auf den Träger 26 aufzutragen und mittels beispielsweise eines Lasers zumindest anzuschmelzen, so dass sich die Metallpartikel beim Erstarren verbinden. Die Stegabschnitte 17i, 17ii können insbesondere durch Laserauftragschweißen oder durch ein anderes, zur additiven Herstellung von Stegen geeignetes Fertigungsverfahren hergestellt werden. Hierbei können neben Metall auch Kunststoffe oder auf natürlichen Stoffen beruhende Materialien ein- bzw. aufgebracht werden. Wenn die Stege 17i, 17ii hergestellt sind, ergibt sich ein Gelege aus Stegen 17i, 17ii.
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Unabhängig von der Ausführungsform sind in besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen einige Lagen oder alle Lagen 20.2 bis 20.8, welche zusätzlich zu der Gitterstruktur 15 in dem Flammenschutzfilter 14 vorhanden sein können, innerhalb der Projektion jeder Fläche der Gitteröffnungen 19 der Gitterstruktur 15 in Durchflutungsrichtung D frei von Verbindungsstellen. Mit anderen Worten ist der Raum, der durch die gedachte Verschiebung einer Fläche der Gitteröffnung 19 in Durchflutungsrichtung D durchschritten wird, vorzugsweise frei von Verbindungsstellen. Daraus ergibt sich ein an den Stegabschnitten 17i, 17ii stark erhöhter Strömungswiderstand, jedoch ein zwischen den Stegabschnitten 17i, 17ii deutlich niedrigerer Strömungswiderstand.
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Erfindungsgemäß wird ein Flammenschutzfilter 14, 14a, 14b mit einer Gitterstruktur 15, 15a angegeben, wobei die Gitterstruktur 15, 15a Gitteröffnungen 19 festlegt, welche von einander sich schneidenden Stegabschnitten 17i, 17ii begrenzt werden, und/oder wobei die Gitterstruktur 15, 15a durch ein Gelege gebildet ist. Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer Gitterstruktur 15, 15a eines Flammenschutzfilters 14, 14a, 14b weist den Schritt des Erstarren lassen einer Substanz 27 auf einem Träger 26 auf, um wenigstens einen Stegabschnitt 17i, 17ii der Gitterstruktur 15, 15a zu bilden. Alternativ oder zusätzlich kann das Verfahren beispielsweise den Schritt des Verdichtens eines Materials für den Flammenschutzfilter 14, 14a, 14b oder eines Halbfabrikats 28 des Flammenschutzfilters 14, 14a, 14b an Stellen 23 aufweisen - beispielsweise durch mechanisches Verformen des Materials oder des Halbfabrikats 28, um wenigstens einen Stegabschnitt 17i, 17ii der Gitterstruktur 15, 15a zu bilden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gehäuse
- 11
- Innenraum
- 12, 12a
- Druckentlastungsöffnung
- 12b
- Druckentlastungsöffnung
- 13, 13a
- Erster Druckentlastungskörper
- 13b
- Zweiter Druckentlastungskörper
- 14, 14a
- (erster) Flammenschutzfilter
- 14b
- Zweiter Flammenschutzfilter
- 15, 15a
- Gitterstruktur
- 16
- Teilöffnung
- 17, 17i, 17ii
- Stegabschnitt
- 18
- Wand
- 19
- Gitteröffnung
- 20.1-20.8
- Lagen
- 21
- Öffnung
- 22
- Stellen
- 23
- Bereich
- 24
- Seite
- 25
- Seite
- 26
- Träger
- 27
- Masse
- 28
- Halbfabrikat
- 29
- Kettelement
- 30
- Schusselement
- 31
- Masche
- D
- Durchflutungsrichtung
- R1
- Erste Richtung
- R2
- Zweite Richtung
- d1
- Dicke
- d2
- Dicke
- b
- Breite
- 1
- Instrument
- A
- Ausschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2260906 A1 [0002]
- DE 102014116149 A1 [0003]
- DE 102017112162 A1 [0004]