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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse der Schutzart „druckfeste Kapselung“ in Kombination mit einer Druckentlastungseinrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Gehäuses.
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Gehäuse der Schutzart druckfeste Kapselung dienen der Einhausung von Komponenten, insbesondere elektrischen und/oder elektronischen Bauteilen, die Zündquellen für explosionsfähige Gase bilden können. Ist die Umgebung eines solchen Gehäuses zeitweilig oder dauernd explosionsfähigen Stäube, Gasen oder Dämpfen ausgesetzt, verhindern solche Gehäuse das Zünden derartiger Stoffgemische in der Umgebung des Gehäuses. Weil aber nicht ausgeschlossen werden soll oder kann, dass explosionsfähige Gase, Dämpfe oder Stäube in den Innenraum des Gehäuses gelangen, muss damit gerechnet werden, dass in dem Gehäuse Verpuffungen oder Explosionen gezündet werden. Die Gehäuse sind entsprechend der Norm so widerstandsfähig ausgelegt, dass sie dadurch nicht beschädigt oder zerstört werden, und sie verhindern, dass Flammen oder glühende Partikel aus dem Gehäuseinnenraum in die Umgebung gelangen. Typischerweise können solche Gehäuse mit Druckentlastungsvorrichtungen in Gestalt sogenannter Flammenschutzfilter ausgerüstet sein. Diese Druckentlastungsvorrichtungen werden durch einen oder mehrere poröse und somit gasdurchlässige Körper gebildet, die einen Druckausgleich zwischen Gehäuseinnenraum und Umgebung schaffen. Die in dem Druckentlastungskörper vorgesehenen Poren, Spalten oder Kanäle sind dabei so eng und so lang, dass ein Flammendurchschlag oder Austritt glühender Partikel sicher ausgeschlossen ist.
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Aus der
DE 10 2013 109 259 A1 ist ein explosionsgeschütztes Gehäuse der Bauart druckfeste Kapselung bekannt, das mit mindestens einer Druckentlastungsvorrichtung versehen ist und das als Gussgehäuse ausgebildet ist. Die Druckentlastungsvorrichtung wird durch einen porösen Körper gebildet, der bei der Erzeugung des Gehäuses zunächst in die Gussform eingelegt wird, wonach flüssiger Gehäusewerkstoff in die Gussform eingebracht wird. Auf diese Weise wird entweder ein Aufnahmeteil, das später mit der Gehäusewand verbunden wird, oder das Gehäuse selbst hergestellt. Durch die Anordnung des Druckentlastungskörpers in der Gussform während des Urformvorgangs eines Fassungsteils oder des gesamten Gehäuses wird ein inniger Verbund zwischen Gehäusewerkstoff (bzw. Aufnahmeteilwerkstoff) und dem porösen Körper erreicht. Bei diesem Verfahren wird die Druckentlastungsvorrichtung auf ihrem gesamtem Umfang der Temperatur des Gehäusewerkstoffs ausgesetzt, wodurch zunächst eine thermische Ausdehnung und beim Abkühlen ein Zusammenziehen des porösen Körpers bewirkt wird. Insbesondere wenn der Gehäusewerkstoff und der poröse Körper unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten haben, kann dies zumindest bei größeren Druckentlastungskörpern zu Problemen führen. Deswegen eignet sich das bekannte Verfahren eher für kleinere Druckentlastungsvorrichtungen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein explosionsgeschütztes Gehäuse und ein Verfahren zu dessen Herstellung anzugeben, welches bei der Fertigung solcher Gehäuse größere Freiheiten gestattet.
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Diese Aufgabe wird mit einem Gehäuse nach Anspruch 1 sowie mit einem Verfahren nach Anspruch 10 gelöst:
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Bei dem erfindungsgemäßen Gehäuse ist der Druckentlastungskörper in einem gesonderten Element mechanisch gehalten, das ein Fassungskörper oder die Gehäusewand selbst sein kann. Das Element und/oder das Gehäuse sind in einem generativen, insbesondere einem additiven Fertigungsverfahren hergestellt. Unter einem additiven Fertigungsverfahren werden hier ausschließlich Verfahren verstanden, bei denen der Werkstoff des Elements den oder die Druckentlastungskörper einfasst und festhält, und bei denen der Werkstoff zur Ausbildung des Elements oder der Gehäusewand nicht im Ganzen sondern lediglich stellenweise, punktuell oder schichtweise an bereits vorhandenes Material angesetzt wird. Solche generativen Fertigungsverfahren sind z.B. als „3D-Drucken“, „selektives Lasersintern“, „selektives Laserschmelzen“, „selektives Laserhärten“, „Elektronenstrahlschmelzen“, „Mikrolasersintern“, „Schmelzschichtung“, Laserauftragschweißen“, „Multijetmodeling“, Sterolithographie“, „Polyjet“, „Folienlaminier-3D-Druck“, „Contour Crafting“, „Film Transfer Imaging“, „Digital Light Processing“ usw. bekannt. Solchen und ähnlichen Fertigungsverfahren ist gemeinsam, dass sie ohne Gussform auskommen. Das Gehäusematerial wird aus Draht, Pulver, Folie, Paste oder auch aus einer Flüssigkeit, je nach Material, durch Sintern, Schmelzen und Erstarren oder Aushärten aufgebaut.
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Die Fertigung von Gehäusen mit in die Gehäusewand eingelassenen Elementen, insbesondere porösen Druckentlastungskörpern gestattet die kostengünstige Herstellung variabler Gehäusestrukturen gegenwärtig insbesondere in kleinen und mittleren und zunehmend auch in größeren Serien. Anpassungen an Einbauten sind durch Software möglich, wodurch individuelle Sonderlösungen effizient und schnell bereitgestellt werden können. Gehäuse können in Größe und Form an die Einbauten angepasst und so die Gehäuseinnenräume in ihrer Größer minimiert werden. Dadurch wird das eingeschlossene Volumen potentiell zündfähiger Gase minimiert, was wiederum zu Material- und Gewichtseinsparung führen kann. Außerdem besteht bei der Festlegung der Geometrie des Gehäuses keine Abhängigkeit von den Gestaltungsregeln für Kunststoffteile, wenn sie z.B. im Spritzgussverfahren zu fertigen wären. Sonst typische Anforderungen an Entformbarkeit und die Notwendigkeit der Anbringung von Entformungsschrägen bestehen nicht. Es entfallen außerdem die sonst erforderlichen Flächen für Ausstoßer und Anguss, die bei Spritzgussfertigung sonst vorzusehen wären. Die Materialverteilung kann so festgelegt werden, wie es die Festigkeitsanforderungen verlangen. Die Gestaltfestigkeit des Gehäuses kann maximiert werden.
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Durch den bei solchen Verfahren typischerweise lediglich lokalen Energieeintrag und den schrittweisen Aufbau des den Druckentlastungskörper einhüllenden Materials wird insgesamt eher kalt gearbeitet. Dadurch werden Spannungsrisse aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten von Gehäusematerial und Druckentlastungskörper auch dann sicher ausgeschlossen, wenn die Druckentlastungkörper sehr großflächig ausgebildet sind und/oder die Wärmeausdehnungskoeffizienten von Gehäusematerial und Druckentlastungskörper sehr unterschiedlich sind. Auch wird eine lokale Auflösung von Materialadhäsion zwischen dem Druckentlastungskörper und dem Gehäusematerial und somit ein sich Lösen des Druckentlastungskörper von dem Gehäusematerial oder dem Material des sonstigen ihn einfassenden Elements und die Ausbildung von Umgehungsspalten vermieden beziehungsweise ausgeschlossen.
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Weiter wird bei Nutzung additiver Fertigungsverfahren eine zu starke Infiltration des porösen Druckentlastungskörpers mit flüssigem Gehäusematerial vermieden. Lokal an den Druckentlastungskörper angesetztes zunächst flüssiges Gehäusematerial steht bei der additiven Fertigung immer nur in beschränkten, typischerweise kleinen Portionen zur Verfügung, so dass keine Gefahr des Vollsaugens des porösen Körpers mit flüssigem Wandmaterial infolge von Kapillareffekten besteht.
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Der Druckentlastungskörper kann ein beliebiger poröser, für den vorgegebenen Zweck geeigneter Körper sein. Insbesondere kann es sich dabei aber um einen aus verschiedenen Drahtnetzlagen gesinterten Körper handeln, dessen Drahtnetzlagen zum Beispiel aus Edelstahl bestehen. Das Gehäusematerial kann Aluminium, eine Aluminiumlegierung, eine sonstige Metalllegierung, Kunststoff, faserverstärkter Kunststoff oder auch Keramik sein. Die hohe Steifigkeit eines solchen Druckentlastungskörpers und die Erzeugung des ihn einfassenden Elements in additiver Fertigung ermöglicht die Bereitstellung von dauerhaft verlässlich funktionsfähigen Druckentlastungsvorrichtungen mit Kantenlängen oder Durchmessern von über 100 mm.
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Das erfindungsgemäße Gehäuse kann ein inneres Druckentlastungsvolumen aufweisen oder die Umgebung als Druckentlastungsvolumen nutzen. In beiden Fällen ist zwischen dem Druckentlastungsvolumen und dem von dem Gehäuse umschlossenen Innenraum der flammendurchschlagssichere Druckentlastungkörper angeordnet. Bei Nutzung gehäuseinterner Druckentlastungsvolumina können diese mit wärmeaufnehmenden Mitteln versehen sein, wie zum Beispiel mit einer hochporösen Füllung, zum Beispiel in Form von Granulat oder Fasern aus einem wärmeaufnehmenden Material, wie Keramik oder Metall, Metallgitter, die von einem Gasstrom durchströmt werden und diesem Wärme entziehen oder dergleichen. Außerdem kann die Gehäusewand selbst zur Wärmeableitung dienen und dazu mit Strukturen, wie Kühlrippen, Flossen, Noppen, Zacken oder dergleichen versehen sein, die in das Druckentlastungsvolumen ragen.
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Der Druckentlastungskörper ist in dem Element, d.h. seiner Fassung oder der Gehäusewand, vorzugsweise sowohl formschlüssig als auch stoffschlüssig gehalten. In dem additiven Fertigungsverfahren wird eine Haltestruktur erzeugt, die zumindest an einer Flachseite des Druckentlastungskörpers diesen an seinem Rand übergreift und dadurch eine formschlüssige Anlagefläche bildet. Diese Struktur ist vorzugsweise an der dem Innenraum abgewandten Seite des Gehäuses angeordnet, so dass ein im Gehäuse auftretender Druckstoß den Druckentlastungskörper gegen diese vorzugsweise rings um die Druckentlastungsöffnung führende Fläche drückt, die eine Anlageschulter bildet.
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Zusätzlich kann das den Druckentlastungskörper einfassende Material an der Umfangfläche des Druckentlastungskörpers angeordnet sein und/oder diesen an seiner dem Innenraum zugewandten Seite übergreifen und dort mit diesem adhäsiv verbunden sein, so dass eine stoffflüssige Verbindung gegeben ist. Dadurch wird mit hoher Sicherheit die Entstehung von Umgehungsspalten vermieden, durch die hindurch sonst heiße Gase aus dem Innenraum des Gehäuses nach außen durchschlagen könnten.
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Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Zeichnung der Beschreibung oder von Ansprüchen. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Gehäuse ohne Deckel, in vereinfachter perspektivischer Darstellung,
- 2 das Gehäuse nach 1, in einer ausschnittsweisen Schnittdarstellung,
- 3 ein Schnitt der Gehäusewand einer abgewandelten Ausführungsform des Gehäuses nach 1,
- 4 einen Druckentlastungskörper in ausschnittsweiser Schnittdarstellung mit eingefassten Rand,
- 5 ein abgewandeltes erfindungsgemäßes Gehäuse mit innerem Druckentlastungsvolumen,
- 6 ein mit einem Druckentlastungskörper versehenes, im additiven Fertigungsverfahren erzeugtes Element zum Einsetzen in ein Gehäuse,
- 7 ein Druckentlastungselement in Verbindung mit einer Schauscheibe zum Einsatz in ein Gehäuse im Querschnittsdarstellung.
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In 1 ist ein druckfestes Gehäuse 10 zur Aufnahme von Elementen oder Komponenten bekannt, die als Zündquellen wirksam sein können. Die Wandanordnung 11 des Gehäuses 10 umschließt einen Innenraum 12, der von dem Gehäuse sechsseitig umschlossen ist. Ein das Gehäuse 10 abschließender Deckel ist in 1 zur besseren Veranschaulichung weggelassen worden.
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Die Wandanordnung 11 umfasst mehrere Wände, in denen wenigstens eine Druckentlastungsanordnung 13, 14, 15, 16 angeordnet ist. Die Druckentlastungsvorrichtungen 13 bis 16 dienen dem Druckausgleich zwischen dem Innenraum 12 des Gehäuses 11 und der Umgebung. Dazu sind sie gasdurchlässig ausgebildet, wozu sie Poren und/oder Spalten aufweisen, die die äußere Flachseite 17 (siehe 2) und die innere Flachseite 18 miteinander verbinden.
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In 2 ist die Druckentlastungsvorrichtung 13 stellvertretend und exemplarisch für alle Druckentlastungsvorrichtungen 13 bis 16 veranschaulicht, für die die nachfolgende Beschreibung gleichermaßen gilt. Die Druckentlastungsvorrichtung 13 ist durch einen starren porösen Druckentlastungskörper 19 gebildet, der beispiels- und vorzugsweise aus miteinander durch Sinterung verbundene Lagen aus Drahtnetzen gleicher oder verschiedener Maschenweite und Drahtstärke bestehen kann. Zum Beispiel kann der poröse Körper aus Edelstahl bestehen. Er weist eine erhebliche Steifigkeit auf und kann deswegen großflächig ausgebildet sein. Beispielsweise sind Kantenlängen von über 10 cm bei quadratischer oder rechteckiger Form des Umrisses kein Problem. Andere Formen, z.B. runde Formen oder unregelmäßige Formen sind ebenfalls möglich.
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Die Wandanordnung 11 ist in einem geeigneten additiven Fertigungsverfahren, wie beispielsweise 3-D-Druck mit Pulver, selektives Lasersintern, selektives Laserschmelzen, Elektronenstrahlschmelzen, Schmelzschichtung, Laserauftragsschweißen, Multijetmodeling, Stereolitographie, Polyjet oder anderen Verfahren hergestellt, die ohne Gussform und ohne spanende Bearbeitung auskommen. Dies schließt allerdings nicht spanende Nachbearbeitungen, wie z.B. zum Anbringen von Gewindelöchern, nicht aus. Bei jedem dieser Fertigungsverfahren wird die Wandanordnung 11 ohne Zuhilfenahme einer Gießform aus formlosem Material (z.B. Pulver oder Flüssigkeit) oder Material anderer Grundform (z.B. Draht oder Folie) erzeugt. Bei der in 2 veranschaulichten Wandanordnung wird dazu zunächst ein erster Wandbereich 11a erzeugt, der vorzugsweise die Außenfläche 20 des späteren Gehäuses 10 und eine Sitzfläche 21 aufweist, die eine Druckentlastungsöffnung 22 ringförmig ununterbrochen umgibt. Die Druckentlastungsöffnung 22 kann eine Rechtecköffnung, eine runde, z.B. kreisförmige Öffnung oder eine anderweitig geformte Öffnung sein. Die ringförmige Sitzfläche 21 ist vorzugsweise als Planfläche ausgebildet. An die Sitzfläche 21 kann sich eine Schulter 23 anschließen, die zum Ausrichten des porösen Körpers 19 dient, so dass dieser auf der Sitzfläche 21 ringsum etwa gleich weit aufliegt.
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Die Herstellung des ersten Wandbereichs 11a kann kurz unterbrochen werden, wenn die Schulter 23 ganz oder teilweise fertiggestellt ist. Es wird dann der poröse Druckentlastungskörper 19 auf die Sitzfläche 21 aufgelegt und die additive Fertigung der Wandanordnung 11 fortgesetzt, indem nun der Wandbereich 11b erzeugt wird. Dabei übergreift dieser einen randnahen ringsum führenden Streifen der Flachseite 18, die vorzugsweise dem Gehäuseinnenraum 12 zugewandt ist. Vorzugsweise wird der Prozess dabei so geführt, dass sich eine flächige zusammenhängende Zone 24 ausbildet, in der das Material der Wandanordnung 11 adhäsiv mit dem porösen Körper 18 verbunden ist. Auf diese Weise wird eine Randabdichtung der Druckentlastungsvorrichtung 13 erreicht.
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Die Wandanordnung 11 kann aus einem Kunststoff oder einem Metall, wie beispielsweise Aluminium, bestehen. Sie kann, wie in 2 vereinfacht dargestellt, eine einheitliche Wandstärke oder auch wechselnde Wandstärken haben. Zum Beispiel kann sie im Allgemeinen relativ dünn und im Bereich der Sitzfläche 21 verdickt ausgebildet sein.
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Zwischen den Wandbereichen 11a und 11b ist in 2 eine gestrichelte Linie eingetragen, die jedoch keine Trennfuge oder dergleichen darstellt, sondern lediglich eine Grenze, bei der die additive Fertigung der Wandanordnung 11 unterbrochen war, um den porösen Druckentlastungskörper 19 einzulegen. Auf die Wandstruktur hat dies keinen Einfluss, vielmehr bildet die Wandanordnung vorzugsweise einen nahtlos einstückigen Körper.
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3 veranschaulicht eine abgewandelte Ausführungsform der Wandanordnung 11, bei der der additive Fertigungsprozess unmittelbar nach Fertigstellung der Sitzfläche kurz angehalten und der poröse Druckentlastungskörper 19 eingelegt worden ist. Die Fortsetzung des additiven Fertigungsprozesses zur Erzeugung des zweiten Wandbereichs 11b führt dazu, dass sich die Zone 24 mit adhäsiver Haftung zwischen Gehäusematerial und dem porösen Druckentlastungskörper 19 nicht nur über den Rand der Flachseite 18, sondern auch über die Umfangsfläche 25 erstrecken kann, die die Flachseiten 17 und 18 miteinander verbindet. Bei dieser Bauform ist es wegen der Nutzung der Umfangsfläche 25 zur adhäsiven Verbindung zwischen dem porösen Druckentlastungskörper 19 und dem Gehäusematerial möglich, die Sitzfläche 21 schmaler zu gestalten. Damit wird die wirksame Fläche des Druckentlastungskörpers 19 wegen der geringeren randseitigen Einbettung erhöht.
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Bei allen beschriebenen Ausführungsformen können gesinterte Druckentlastungskörper wie vorstehend beschrieben eingesetzt werden. Es ist aber gleichermaßen möglich, Druckentlastungskörper nach 4 vorzusehen, die an ihrer Umfangsfläche 25 und am äußeren Rand ihrer Flachseiten 17, 18 mit einer Einfassung 26 versehen sind, die beispielsweise durch einen gebördelten Blechstreifen gebildet ist. Dieser kann ganz oder teilweise von Gehäusematerial umschlossen werden. Eine solche Einfassung 26 ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die einzelnen Materialanfügungsschritte des additiven Fertigungsverfahrens eine sehr glatte Oberfläche an anzuschließenden Teilen voraussetzen.
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Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist davon ausgegangen worden, dass die Druckentlastungsöffnung 22 den Innenraum 12 mit der Umgebung verbindet, die das Druckentlastungsvolumen bildet. Wie in 5 veranschaulicht ist es jedoch auch möglich, solche Druckentlastungsöffnungen 22a, 22b zum Anschluss eines seinerseits geschlossenen Druckentlastungsvolumens 27 an den Innenraum 12 zu nutzen. Ein solches Gehäuse 10 kann aus zwei Teilgehäusen 10a, 10b bestehen, die an einer Trennfuge 10c aneinander anschließen und miteinander verbunden sind.
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Das Druckentlastungsvolumen 27 kann mit einem wärmeaufnehmenden porösen Material, wie beispielsweise Keramikwolle, Keramikkugeln oder Keramikgranulat, Metallwolle, Metallkugeln oder dergleichen, versehen sein. In das Druckentlastungsvolumen 27 einströmendes heißes Gas kühlt dadurch ab und reduziert sein Volumen erheblich.
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Zur Separierung des Innenraums 12 von dem Druckentlastungsvolumen 27 kann das Gehäuse 10' eine Zwischenwand aufweisen, in der die Druckentlastungsöffnungen 22a, 22b ausgebildet sind, in denen die Druckentlastungskörper 19a, 19b angeordnet sind. Weil die porösen Druckentlastungskörper 19a, 19b gasexpandierend und wärmeaufnehmend wirken, tragen sie schon beim Übertritt der heißen von einer gehäuseinternen Verpuffung herrührenden Gase in das Entlastungsvolumen 27 zum Druckabbau bei.
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6 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Druckentlastungsvorrichtung 13' einen porösen Druckentlastungskörper 19 aufweist, der nicht unmittelbar in der Wandanordnung 11, sondern in einem gesonderten Element 29 gefasst ist. Dieses ist wiederum in additiver Fertigung erzeugt worden, wobei die vorige Beschreibung unter Zugrundelegung gleicher Bezugszeichen entsprechend gilt. Das Element 29 kann Mittel zur Verbindung mit der Wandanordnung 11 aufweisen, wie beispielsweise ein Außengewinde 30. Es kann aus Kunststoff oder Metall bestehen. Außerdem kann es mehrteilig ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Gewinde 30 an einem vorab bereit gestellten Gewindering, z.B. aus Metall, ausgebildet worden sein, wobei dieser Gewindering mittels des Materials des Elements 29 mit dem porösen Druckentlastungskörper 19 verbunden ist.
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Eine weitere Abwandlung veranschaulicht 7. Der Druckentlastungskörper 19 ist in diesem Fall ringförmig ausgebildet und an seinem äußeren Rand in dem Element 29 gefasst, wie es schon im Zusammenhang mit 6 beschrieben worden ist. Bei der in 7 veranschaulichten Anordnung kann eine Sichtscheibe 31 vorgesehen sein, die mit dem inneren Rand des Druckentlastungskörpers 19 über einen vorzugsweise ebenfalls additiv gefertigten Verbindungsring 32 verbunden ist. Für die Herstellung des Verbindungsrings 32 gelten alle Ausführungen zur Herstellung des Elements 29 und auch der Wandanordnung 11 entsprechend. Zum Beispiel wird zunächst ein erster Teilbereich 32a des Verbindungsrings 32 additiv gefertigt, wobei an diesem Teilbereich 32a eine Sitzfläche 33 für die Sichtscheibe 31 und eine zweite Sitzfläche 34 für den porösen Druckentlastungskörper 19 ausgebildet sind. Zugleich kann von dem Element 29 ein erster Teilbereich 29a gefertigt werden, der z.B. innerhalb eines Aluminiumrings 35 liegt und die Sitzfläche 21 aufweist. Nach Auflegen der Sichtscheibe 31 und des porösen Körpers 19 auf die entsprechenden Sitzflächen 21, 33, 34 wird die additive Fertigung fortgesetzt und es werden somit die zweiten Teilbereiche 29b, 32b erzeugt. Auf diese Weise ist ein Element fertiggestellt, das in eine Wandanordnung 11 eingeschraubt werden kann und zugleich Sichtfenster und Druckentlastung bildet.
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Erfindungsgemäß wird ein explosionssicheres Gehäuse 10 der Bauart druckfeste Kapselung in einem additiven Fertigungsverfahren erzeugt, wobei der zum Druckausgleich vorzusehende Druckentlastungskörper 19 von dem Material des additiv erzeugten Elements 29 oder der additiv erzeugten Wandanordnung randseitig umschlossen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10, 10'
- Gehäuse
- 11
- Wandanordnung
- 12
- Innenraum
- 13 - 16
- Druckentlastungsvorrichtungen
- 17, 18
- Flachseiten
- 19
- poröser Körper
- 11a
- erster Wandbereich
- 20
- Außenfläche
- 21
- Sitzfläche
- 22
- Druckentlastungsöffnung
- 23
- Schulter
- 11b
- zweiter Wandbereich
- 24
- Zone
- 25
- Umfangsfläche
- 26
- Einfassung
- 27
- Druckentlastungsvolumen
- 10a, 10b
- Gehäuseteile
- 10c
- Trennfuge
- 28
- wärmeaufnehmendes Material
- 29
- Element
- 30
- Gewinde
- 31
- Sichtscheibe
- 32
- Verbindungsring
- 32a
- erster Teilbereich
- 33, 34
- Sitzflächen
- 29a
- erster Teilbereich
- 35
- Aluminiumring
- 29b, 32b
- zweite Teilbereiche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013109259 A1 [0003]