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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen variablen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 näher definierten Art.
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Aus
DE 10 2017 101 792 A1 ist ein variabler Ventiltrieb eines Verbrennungskolbenmotors mit mehreren schaltbaren Schlepphebeln bekannt, die durch eine verschiebbare Schaltstange schaltbar sind. Zum Schalten ist jeweils ein in einer Querbohrung des jeweiligen Schlepphebels axial beweglich gelagerter Schaltbolzen vorgesehen, der gegen die Rückstellkraft eines als Schraubenfeder ausgebildeten Federelementes verschiebbar ist. Der Schaltbolzen ragt mit seinem äußeren axialen Ende aus dem Sekundärhebel heraus und steht an diesem über ein nach oben gerichtetes stabförmiges Verbindungselement mit einer Schaltstange einer Stellvorrichtung in Stellverbindung. Die Schaltstange ist oberhalb der Schlepphebel parallel zu einer Auslassnockenwelle angeordnet und über die Stellvorrichtung gegen die Rückstellkraft eines Federelements aus einer Ruhestellung in eine Schaltstellung längsverschiebbar. Die Stellvorrichtung ist als Linearaktuator ausgeführt, der seitlich am Zylinderkopf an einem axialen Ende der Schaltstange angeordnet ist und dazu dient die Schaltstange zum Schalten in axiale Richtung zu verschieben. Eine solche seitliche Anordnung des Linearaktuators ist aber teilweise aufgrund der Einbauverhältnisse nicht möglich. Zudem ist der Bauraum zwischen den Nockenwellenlagern und den schaltbaren Schlepphebeln beschränkt, wodurch die Verwendung eines elektromechanisches Schaltsystem erschwert wird. Dies gilt besonders dann, wenn wie oben dargestellt die schaltbaren Schlepphebel zum Schalten seitlich betätigt werden. Neben dem jeweiligen Schlepphebel wird auch noch Bauraum für das jeweilige stabförmige Verbindungselement mit der Schaltstange, insbesondere eine Blattfeder, sowie entsprechender Freigang zum Zylinderkopf benötigt. Dadurch ergibt sich ein unsymmetrischer Aufbau des Einzelventiltriebs, weshalb im Normalfall im Bereich zumindest eines von zwei Gaswechselventilen je Zylinder der Bauraum durch das Nockenwellenlager deutlich eingeschränkt wird.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen variablen Ventiltrieb der vorgenannten Art vorzuschlagen, der die beschriebenen Nachteile vermeidet.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Es wird ein variabler Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine mit mehreren schaltbaren Schlepphebeln und zwei zum Schalten derselben längsverschiebbaren Schaltstangen vorgeschlagen. Erfindungsgemäß ist eine erste Gruppe von Schlepphebeln durch eine erste Schaltstange in einer ersten Verschieberichtung und eine zweite Gruppe von Schlepphebeln durch eine zweite Schaltstange in einer zur ersten Verschieberichtung entgegengesetzten zweiten Verschieberichtung schaltbar. Auf diese Weise können mit zwei in gegensätzlichen Richtungen verschiebbaren separaten Schaltstangen zwei unterschiedlich schaltbare Gruppen von Schlepphebeln betätigt werden. Hierdurch ist es möglich, zwei Schlepphebel mit spiegelbildlich aufgebauten Verriegelungsmechanismen, beispielsweise mit in entgegensetzte Richtung betätigbaren Betätigungs- bzw. Schaltelementen, zur Betätigung zweier Gaswechselventile, insbesondere eines Ein- und eines Auslassventils, an jedem Zylinder, besonders im Bereich der Nockenwellenlager, bauraumsparend anzuordnen. Ein variabler Ventiltrieb mit einem elektromechanisch schaltbaren Schlepphebelsystem kann so ohne oder mit nur geringer Modifikation am Motor bzw. am Zylinderkopf der Brennkraftmaschine einfach integriert werden.
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Bevorzugt wird eine Betätigungseinrichtung, insbesondere ein elektromechanischer Aktor, mit einer Hebelumlenkung zur Verschiebung der Schaltstangen verwendet. Die Hebelumlenkung dient dazu, die von der Betätigungseinrichtung erzeugte Betätigungskraft zur Verschiebung der Schaltstangen in entgegengesetzter Richtung umzuleiten. Eine Übersetzung ist an der Hebelumlenkung auch möglich. Die Hebelumlenkung ist vorzugsweise spiegelsymmetrisch aufgebaut. Die Betätigungseinrichtung ist an beliebiger Stelle entlang der Schaltstangen senkrecht zur Verschieberichtung derselben anordenbar. Zudem kann ein Aktor mit einem oder zwei Aktorstiften zur Betätigung bzw. zur Verschiebung der Schaltstangen in gegensätzlicher Richtung verwendet werden.
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Zur Rückstellung der Schaltstangen bei abgeschaltetem Aktor sind mit diesen verbundene Rückstelleinheiten vorgesehen, die spiegelbildlich aufgebaut sind und sich in entgegengesetzter Richtung an einem ortsfesten Bauteil abstützen.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und aus den Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt ist. Es zeigen:
- 1 einen erfindungsgemäßen variablen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine in einer perspektivischen Darstellung,
- 2 eine perspektivische Teilansicht des variablen Ventiltriebs,
- 3 eine Teilseitenansicht des variablen Ventiltriebs,
- 4 den variablen Ventiltrieb in Anordnung am Zylinderkopf der Brennkraftmaschine,
- 5 eine geschnittene Teilansicht des variablen Ventiltriebs aus 4.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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In 1 bis 3 ist ein erfindungsgemäßer variabler Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine dargestellt. Der Ventiltrieb umfasst zwei parallel übereinander angeordnete Schaltstangen 1, 2, die zum Schalten entgegengesetzt entlang ihrer parallelen Längsachsen verschiebbar angeordnet sind. Jede Schaltstange 1, 2 ist mit vier senkrecht zur Verschieberichtung abstehenden Schaltarmen 3 bzw. 4 ausgebildet, die zum Schalten jeweils einem schaltbaren Schlepphebel I, II, III, IV, V, VI, VII, VIII zugeordnet sind (1). Die Schaltstangen 1, 2 sind durch einen elektromechanischen Aktor 5 in zueinander entgegengesetzter Richtung gegen die Federkraft von federelastischen Rückstelleinheiten 6, 7 längsverschiebbar. Diese sind mit den Schaltstangen 1, 2 verbunden und am Zylinderkopf der Brennkraftmaschine abgestützt. Die Rückstellung der Schaltstangen 1, 2 erfolgt bei abgeschaltetem bzw. unbestromtem Aktor 5 durch die Federkraft der Rückstelleinheiten 6, 7, die spiegelbildlich und in entgegengesetzter Richtung wirkend angeordnet sind. Die Schaltstangen 1, 2 sind als flache Schubleisten mit breiten und schmalen Längsseiten ausgeführt. Sie sind an einander zugewandten breiten Längsseiten parallel verschiebbar angeordnete. An den freien breiten Längsseiten sind jeweils die Schaltarme 3, 4 befestigt.
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Die Schlepphebel I bis VIII stehen jeweils mit einer Ventilkontaktfläche an einem ventilseitigen Hebelendbereich mit jeweils einem Gaswechselventil la, IIa, IIIa, IVa, Va, VIa, VIIa, VIIIa der Brennkraftmaschine zur Betätigung in Ventilkontakt. Die Gaswechselventile Ia bis VIIIa sind entlang der Schaltstangen 1, 2 in Verschieberichtung derselben hintereinander angeordnet. Entsprechend sind die Schlepphebel I bis VIII mit ihren Hebellängsachsen senkrecht zu den Längsachsen der Schaltstangen 1, 2 und entlang dieser hintereinander angeordnet. Dabei sind zwei hintereinanderliegende Schlepphebel I und II, III und IV, V und VI, VII und VIII und die jeweils zugehörigen Gaswechselventile Ia und IIa, IIIa und IVa, Va und Via, Vlla und Villa, jeweils paarweise einem nicht dargestellten Zylinder der Brennkraftmaschine zugeordnet. Eine Nockenwelle 8 der Brennkraftmaschine ist parallel zu den Schaltstangen 1, 2 und mit der Mittelachse etwa auf gleicher Höhe mit diesen angeordnet. Durch die Schlepphebel I bis VIII ist jeweils an der Hebeloberseite derselben eine Nockenhubbewegung von den Nocken 35, 36, 37 der Nockenwelle 8 abgreifbar. Die Nockenhubbewegung ist von den jeweiligen Schlepphebeln I bis VIII mit einer Ventilkontaktfläche an der Hebelunterseite des ventilseitigen Hebelendbereichs auf das jeweils zugeordnete Gaswechselventil Ia bis VIIIa der Brennkraftmaschine zur Betätigung übertragbar. An einem abstützseitigen Hebelendbereich ist der jeweilige Schlepphebel I bis VIII an der Hebelunterseite mit einer kalottenförmigen Auflage 9 auf einem Abstützelement 10 schwenkbeweglich abgestützt.
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Die mit ungeraden Ziffern bezeichnete erste Gruppe von Schlepphebeln I, III, V, VII ist durch Verschieben der ersten Schaltstange 1 in der Bildebene (2) nach rechts zum Schalten betätigbar, während durch Verschieben der zweiten Schaltstange 2 in der Bildebene nach links die mit geraden Ziffern bezeichnete zweite Gruppe von Schlepphebeln II, IV, VI, VIII zum Schalten betätigbar sind. Auf diese Weise sind durch Bewegung der Schaltstangen 1, 2 in entgegengesetzter Richtung die jeweiligen Gruppen von Schlepphebeln I, III, V, VII bzw. II, IV, VI, VIII betätigbar, die hierzu mit unterschiedlichen Verriegelungsmechanismen 33 bzw. 34 ausgebildet. Diese weisen ein in einer senkrecht zur Hebellängsachse quer verlaufenden Bohrung zum Schalten verschiebbar angeordnetes Betätigungselement 11, 12 auf, das mit einem betätigungsseitigen freien äußeren Ende an einer Hebellängsseite aus der Bohrung seitlich herausragt. Die freien Enden der Betätigungselemente 11, 12 sind zum Schalten durch die freien Enden der als Blattfedern ausgeführten Hebelarme 3, 4 der Schaltstangen 1, 2 durch Verschieben letzterer kontaktierbar und in die jeweilige Bohrung verschiebbar. Auf diese Weise wird eine sogenannte Querverriegelung mit entgegengesetzter Verriegelungs- bzw. Schaltrichtung von zwei Gruppen von Schlepphebeln I, III, V, VII bzw. II, IV, VI, VIII erreicht. Die Verriegelungsmechanismen der beiden Gruppen von Schlepphebeln I, III, V, VII bzw. II, IV, VI, VIII sind zueinander spiegelbildlich aufgebaut, derart, dass die jeweiligen Betätigungselemente 11, 12 in entgegengesetzter Verschieberichtung der Schaltstangen 1, 2 zum Schalten betätigbar sind. Dadurch können an jedem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine zwei Schlepphebel I und II, III und IV, V und VI, VII und VIII so platziert werden, dass das jeweilige Betätigungselement 11 bzw. 12 mit seinem freien betätigungsseitigen Ende auf der dem jeweiligen Nockenwellenlager 13 axial abgewandten Seite liegt (4 und 5). Dort ist genügend Bauraum zur Platzierung der jeweiligen Betätigungselemente 11, 12 vorhanden.
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Der elektromechanische Aktor 5 ist rechtwinklig oder annähernd rechtwinklig zu den Schaltstangen 1, 2 oberhalb der Nockenwelle 8 angeordnet und weist an der den Schaltstangen 1, 2 zugewandten Frontseite zwei längsverschiebbare Aktorstifte 14, 15 zur Betätigung auf. Die Aktorstifte 14, 15 sind jeweils als elektromagnetisch verschiebbarer Anker ausgeführt. Über eine 90° Hebelumlenkung 16 wird die Bewegung der Aktorstifte 14, 15 in Verschieberichtung der Schaltstangen 1, 2 umgelenkt. An der Hebelumlenkung 16 kann auch eine Übersetzung realisiert werden. Der Aktor 5 ist an beliebiger Stelle in Ausdehnungs- bzw. Verschieberichtung der Schaltstangen 1, 2 platzierbar.
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Die Umlenkung 16 ist als Hebelmimik mit zwei Hebeln 17, 18 ausgebildete, wobei jeweils ein Hebel 17, 18 einem Aktorstift 14, 15 zugeordnet ist (2 und 3). Die Hebel 17, 18 weisen in der Draufsicht ein rechtwinkliges L-Profil auf, wobei im Scheitelpunkt der jeweiligen Schenkel 17a, 17b bzw. 18a, 18b eine Bohrung 19, 20 vorgesehen ist, in die jeweils eine Achse 21, 22 aufgenommen ist, um die die Hebel 17, 18 wie durch Pfeile angedeutet (2 und 3) in jeweils entgegengesetzter Richtung entsprechend der jeweiligen Verschieberichtung der Schaltstangen 1, 2 verschwenkbar sind. Dabei wirkt jeweils ein erster Schenkel 17a, 18a mit einem freien Ende des jeweils zugeordneten Aktorstiftes 14, 15 und ein zweiter Schenkel 17b, 18b mit einem an der jeweiligen Schaltstange 1, 2 befestigten Mitnahmeelement 23, 24 zusammen. Auf diese Weise ist die Hebelumlenkung 16 spiegelsymmetrisch aufgebaut. Durch Bestromen des Aktors 5 und Erzeugen eines Aktorhubs, d.h. durch Herausfahren der Aktorstifte 14, 15 sind durch die Hebel 17, 18 die Schaltstangen 1, 2 in gegensätzliche Richtung verschiebbar. Hierbei ist eine gleichzeitige Verschiebung beider Schaltstangen 1, 2 oder eine unabhängige Betätigung dieser durch die beiden Aktorstifte 14, 15 möglich. Alternativ ist eine Betätigung über einen Aktor mit nur einem Aktorstift 14, 15 denkbar.
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Denkbar wäre auch eine seitliche Platzierung des Aktors 5 am Zylinderkopf. Dabei könnte zum Beispiel vom Aktor 5 die erste Schaltstange 1 in eine Richtung verschiebbar sein. Diese Bewegung könnte mittels eines fest gelagerten Hebels um 180° in die entgegengesetzte Richtung umgelenkt, so dass die zweite Schaltstange 2 ebenfalls betätigt werden kann. Diese Umlenkung könnte auch von einem Aktor 5 mit zwei Aktorstiften 14, 15 direkt betätigt werden, so dass beide Schaltstange 1, 2 entweder gekoppelt oder unabhängig voneinander betätigt werden könnten. Dies wäre z.B. bei Dieselmotoren mit Nachhubanwendungen mit mehrstufiger Nachhubsteuerung, d.h. ein Gaswechselventil oder beide Gaswechselventile eines Zylinders werden im Nachhub betätigt, erforderlich.
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Ein Aktor 5 mit zwei Aktorstiften 14, 15 kann auch verwendet werden, wenn der Einsatz eines Aktors mit nur einem Aktorstift 14, 15 zu viel Kraft erfordern würde, um alle zu schaltenden Positionen, z.B. Hubumschaltung der Einlassventile für Vierzylinder mit acht Schlepphebeln, gleichzeitig zu betätigen. Dies ermöglicht gegebenenfalls eine günstigere bzw. einfachere Bauform des Aktors oder die Verwendung eines vorhandenen 2-Pin-Aktors.
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4 und 5 zeigen eine Anordnung eines erfindungsgemäßen variablen Ventiltriebs am Zylinderkopf 25 der Brennkraftmaschine. Der Aktor 5 ist oberhalb der Nockenwelle 8 senkrecht zu den Schaltstangen 1, 2 angeordnet. Die Nockenwelle 8 stützt sich über Nockenwellenlager 13 am Zylinderkopf 25 ab. Die Nockenwellenlager 13 sind axial zwischen den Gaswechselventilen Ia bis VIIIa eines jeden Zylinders angeordnet (1 und 4). Jedem Zylinder der Brennkraftmaschine sind jeweils ein Schlepphebel der ersten Gruppe I, III, V, VII und ein Schlepphebel der zweiten Gruppe II, IV, VI, VIII insgesamt jeweils zwei Schlepphebel I und II, III und IV, V und VI, VII und VIII zugeordnet (1 und 5). Die Gruppen von Schlepphebeln I, III, V, VII bzw. II, IV, VI, VIII sind mit ihren Verriegelungsmechanismen 33 bzw. 34 spiegelbildlich zueinander angeordnet, so dass die Betätigungselemente 11 bzw. 12 zum Schalten durch die jeweiligen Schaltarme 3, 4 der Schaltstangen 1, 2 in entgegengesetzte Richtung zum Schalten verschiebbar sind. Dadurch können jeweils zwei Schlepphebel I bis VIII an jedem Zylinder so plaziert werden, dass die Betätigungselemente 11, 12 mit ihren freien betätigungsseitigen Enden auf der vom jeweiligen Nockenwellenlager 13 bzw. vom jeweiligen Nockenwellenlagersteg 13a axial abgewandten Hebellängsseite vorstehend angeordnet sind (5). Dort ist genügend axialer Bauraum und Freigang zum Zylinderkopf 25 vorhanden, so dass die jeweiligen Schaltarme 3, 4 der Schaltstangen 1, 2 zum Schalten axial an den Betätigungselementen 11, 12 angreifen können.
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Die schaltbaren Schlepphebel I bis VIII bestehen im Wesentlichen aus zwei ineinander gelagerten Hebeln, einem sogenannten Primärhebel 26 und einem an diesem schwenkbeweglich abgestützten Sekundärhebel 27 (2, 3 und 5). Der Primärhebel 26 ist an einem abstützseitigen Hebelendbereich an der Hebelunterseite mit der kalottenförmigen Auflage 9 auf dem jeweiligen Abstützelement 10 schwenkbeweglich abgestützt. An einem ventilseitigen Hebelendbereich ist an der Hebelunterseite eine Ventilkontaktfläche zur Betätigung des jeweiligen Gaswechselventils Ia bis VIIIa der Brennkraftmaschine ausgebildet. Zum Schalten sind Primär- und Sekundärhebel 26, 27 durch den integrierten mechanisch bzw. elektromechanisch betätigbaren Schalt- bzw. Verriegelungsmechanismus 34, 35 koppelbar, der das in einer Bohrung 28 verschiebbares Betätigungselement 11, 12 zum Schalten aufweist.
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Am abstützseitigen Hebelendbereich ist der Primärhebel 26 vom Sekundärhebel 27 seitlich umfasst ist, wobei letzterer dort zwei fluchtende senkrecht zur Hebellängsachse quer verlaufende Bohrungen 28, 29 aufweist, die in der dargestellten unverschwenkten Grundstellung von Sekundär- und Primärhebel 26, 27 mit einer am abstützseitigen Hebelendbereich des Primärhebels 26 ausgebildeten Bohrung 30 fluchten (2, 3 und 5). In der von der jeweiligen Hebellängsseite des Sekundärhebels 27 ausgehenden ersten Bohrung 28 ist das jeweilige Betätigungselement 11, 12 verschiebbar geführt. Dabei stehen die Betätigungselemente 11, 12 jeweils mit einem freien betätigungsseitigen Enden an einem Ende der ersten Bohrung 28 an in Verschieberichtung der Schaltstangen 1, 2 zueinander entgegengesetzten ausgerichteten Hebellängsseiten des Sekundärhebels 27 vor und sind dort von dem jeweiligen Schaltarm 3, 4 der Schaltstangen 1, 2 zum Schalten in entgegengesetzter Richtung in die jeweilige ersten Bohrung 28 zum Schalten verschiebbar. In unverschwenkter Grundstellung von Sekundär- und Primärhebel 26, 27 sind die Betätigungselemente 11, 12 mit einem vom betätigungsseitigen äußeren Ende abgewandten koppelseitigen Ende in die fluchtende Bohrung 30 des jeweiligen Primärhebels 26 verschiebbar, wodurch Sekundär- und Primärhebel 26, 27 koppelbar sind. In der Bohrung 30 des Primärhebels 26 ist jeweils ein Verriegelungselement 31 angeordnet, das in Kontakt mit dem jeweiligen Betätigungselements 11, 12 mit einem von diesem abgewandten koppelseitigen Ende in die fluchtende zweite Bohrung 29 am Sekundärhebel 27 zum Koppeln verschiebbar ist. Die Rückstellung erfolgt durch jeweils eine in der jeweiligen Bohrung 30 am Primärhebel 26 angeordnete Druckfeder 32, die einerseits am stirnseitigen Ende des jeweiligen Verriegelungs- bzw. Koppelelements 31 und andererseits in der jeweiligen Bohrung 30 des Primärhebels 26 abgestützt ist. Die Betätigungs- und Verriegelungselemente 11, 12, 31 sind als Schaltbolzen- oder -stifte ausgeführt. Über am Sekundärhebel 2 ausgebildete Gleitflächen ist an der Hebeloberseite jeweils eine Nockenhubbewegung von den Nocken 35, 36 der Nockenwelle 8 abgreifbar. Eine am Primärhebel 26 drehbar gelagerte Nockenrolle steht jeweils mit einem Nocken 37 der Nockenwelle 8 in Kontakt.
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In entkoppeltem Zustand führt der Sekundärhebel 27 im Allgemeinen eine Leerhubbewegung als sogenannte Lost-Motion-Bewegung aus, bei der kein Ventilhub übertragen wird. Der Sekundärhebel 27 ist so zu- oder abschaltbar, wodurch insbesondere eine Ventilhubumschaltung oder eine Ventilabschaltung zur Zylinderabschaltung möglich ist. Der Sekundärhebel 27 ist als Außenhebel ausgeführt (1 und 5), der den Primärhebel 26 als Innenhebel zumindest teilweise umfasst. Alternativ ist es möglich, dass der als Außenhebel ausgeführte Primärhebel 26 den Sekundärhebel 27 als Innenhebel zumindest teilweise umfasst.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaltstange
- 2
- Schaltstange
- 3
- Schaltarm
- 4
- Schaltarm
- 5
- Aktor
- 6
- Rückstelleinheit
- 7
- Rückstelleinheit
- 8
- Nockenwelle
- 9
- Auflage
- 10
- Abstützelement
- 11
- Betätigungselement
- 12
- Betätigungselement
- 13
- Nockenwellenlager
- 13a
- Nockenwellenlagersteg
- 14
- Aktorstift
- 15
- Aktorstift
- 16
- Hebelumlenkung
- 17
- Hebel
- 17a
- Schenkel
- 17b
- Schenkel
- 18
- Hebel
- 18a
- Schenkel
- 18b
- Schenkel
- 19
- Bohrung
- 20
- Bohrung
- 21
- Achse
- 22
- Achse
- 23
- Mitnahmeelement
- 24
- Mitnahmeelement
- 25
- Zylinderkopf
- 26
- Primärhebel
- 27
- Sekundärhebel
- 28
- Bohrung
- 29
- Bohrung
- 30
- Bohrung
- 31
- Verriegelungselement
- 32
- Druckfeder
- 33
- Verriegelungsmechanismus
- 34
- Verriegelungsmechanismus
- 35
- Nocke
- 36
- Nocke
- 37
- Nocke
- I
- Schlepphebel
- II
- Schlepphebel
- III
- Schlepphebel
- IV
- Schlepphebel
- V
- Schlepphebel
- VI
- Schlepphebel
- VII
- Schlepphebel
- VIII
- Schlepphebel
- Ia
- Gaswechselventil
- IIa
- Gaswechselventil
- IIIa
- Gaswechselventil
- IVa
- Gaswechselventil
- Va
- Gaswechselventil
- VIa
- Gaswechselventil
- VIIa
- Gaswechselventil
- VIIIa
- Gaswechselventil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017101792 A1 [0002]