-
Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Kunststoffprofil für ein Metall-Kunststoff-Verbundprofil. Im Einzelnen betrifft die Erfindung insbesondere ein als Isoliersteg ausgebildetes Kunststoffprofil zum mechanischen Verbinden eines innenseitigen Profils mit einem außenseitigen Profil. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verbundprofil, welches einen erfindungsgemäßen Isoliersteg aufweist, sowie einen Fenster- oder Türrahmen, welcher aus einem erfindungsgemäßen Verbundprofil gefertigt ist.
-
Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, insbesondere Aluminium-Verbundprofile für Fenster- und Türrahmen wegen der guten Wärmeleitfähigkeit des Aluminiumwerkstoffes mittels Isolierstegen thermisch zu trennen, um die Entstehung von Kondenswasser auf der Innenschale und Wärmebrücken zu vermeiden. Die Isolierstege trennen die Profilkammern des Verbundprofils thermisch, während sie andererseits eine mechanische Verbindung zwischen einer außenseitigen Profilkammer und einer innenseitigen Profilkammer des Verbundprofils bilden. Dabei ist es bekannt, die Isolierstege an ihren den Profilkammern zugewandten Enden in hinterschnittenen Nuten der Profilkammern kraftschlüssig festzulegen. Durch diese Verbindung zwischen den Isolierstegen und den Profilkammern ergibt sich eine mechanische Verbindung der Profilkammern mit dem Isoliersteg, welche zumindest in Längsrichtung des Verbundprofils bzw. des Isoliersteges schubfest ist. Diese schubfeste mechanische Verbindung in Längsrichtung des Verbundprofils zwischen den Isolierstegen und den Profilkammern nimmt beim Angriff von statischen oder dynamischen Lasten (zum Beispiel Windstößen) die resultierenden Schubkräfte auf und wirkt somit einer Durchbiegung des Verbundprofils entgegen. Derartige mechanische Verbindungen werden allgemein als „schubfeste Verbindungen“ bezeichnet.
-
Gerade bei Fenster- und Türrahmen bzw. Pfosten-, Riegel-Konstruktionen, welche sich an der Außenfassade eines Gebäudes befinden, ist die außenseitige Profilkammer oftmals einer anderen Temperatur ausgesetzt als es für die innenseitige Profilkammer der Fall ist. So ist die außenseitige Profilkammer, beispielsweise in den Wintermonaten, einer niedrigeren Temperatur ausgesetzt als die innenseitige Profilkammer. Dementsprechend führt die Ausbildung dieses Temperaturgefälles dazu, dass die beiden Profilkammern eine unterschiedliche Wärmeausdehnung erfahren, wodurch eine Relativbewegung der Profilkammern entsteht. Aus diesem Grund kommt es bei den aus dem Stand der Technik bekannten schubfesten Isolierstegen zu einem Verzug der Verbundprofile mit negativen Begleiterscheinungen, wie beispielsweise Undichtigkeit und/oder Funktionsstörungen der Tür bzw. des Fensters, dessen Rahmen aus einem schubfesten Verbundprofil gefertigt wurde. Insbesondere kommt es demnach vor allem bei Türen häufig dazu, dass die Schließfunktion der Schlösser nicht mehr gegeben ist, da die Schlösser unter mechanische Spannung geraten und somit nicht mehr betätigbar sind.
-
In diesem Zusammenhang ist es aus dem Stand der Technik bekannt, so genannte verschubweiche Isolierstege zu verwenden. Der Begriff „verschubweich“ beschreibt die Eigenschaft der betreffenden Isolierstege, eine Relativbewegung in Längsrichtung des Verbundprofils zuzulassen.
-
Insbesondere ist es bekannt, den Isoliersteg zweiteilig auszuführen, um eine Gleitführung in Längsrichtung des Verbundprofils zu ermöglichen. Diese aus dem Stand der Technik bekannte Gleitführung stellt dabei sicher, dass die durch Erwärmung des Verbundprofils bedingten Längenausdehnungsunterschiede nicht zu einer unzulässig hohen Durchbiegung des Verbundprofils führen können.
-
In diesem Zusammenhang sei beispielsweise auf die Druckschrift
EP 0 829 609 A2 verwiesen. Dieser Stand der Technik betrifft ein wärmegedämmtes Verbundprofil für Türen, Fenster oder Fassaden mit einem Isoliersteg, welcher zweiteilig ausgebildet ist und eine als Gleitführung ausgebildete mittige Verbindung zwischen den beiden Teilen des Isoliersteges aufweist. Folglich ermöglicht der aus der
EP 0 829 609 A2 bekannte Isoliersteg eine Relativbewegung der außenseitigen Profilkammer gegenüber der innenseitigen Profilkammer in Längsrichtung des Verbundprofils.
-
Die oben beschriebenen, aus dem Stand der Technik bekannten zweiteilig ausgeführten Isolierstege weisen jedoch das Problem auf, dass ungewollte Relativbewegungen der Profilkammern zueinander (zum Beispiel aufgrund von Windstößen) nicht verhindert werden können. Des Weiteren ermöglichen die bekannten Isolierstege zwar eine Kompensation von Verschiebungsbewegungen in Längsrichtung des Verbundprofils, jedoch sind sie meist nicht dazu ausgestaltet, Relativbewegungen in horizontaler oder vertikaler Richtung zu kompensieren. Ferner bringen die bekannten zweiteilig ausgeführten Isolierstege einen hohen Herstellungs- und Montageaufwand mit sich. So müssen die zweiteiligen Isolierstege hohe Toleranzanforderungen erfüllen, um nach der Montage eine ausreichend hohe mechanische Verbindung zwischen den Profilkammern des Verbundprofils zu gewährleisten.
-
Aufgrund der oben beschriebenen Problemstellung liegt somit der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Isoliersteg für Fenster- und Türrahmen, wie er beispielsweise aus der Druckschrift
EP 0 829 609 A2 bekannt ist, dahingehend weiterzubilden, dass dieser in der Lage ist, Verschiebungen des Verbundprofils aufgrund von Wärmeausdehnungen in allen Raumrichtungen auszugleichen.
-
Darüber hinaus ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen Isoliersteg so auszugestalten, dass dieser einfach hergestellt werden kann und eine möglichst einfache Montage gestattet. Insbesondere soll ein zweiteilig ausgeführter Isoliersteg bereitgestellt werden, welcher wirksam ein Auftreten von Schubspannungen zwischen den Metallprofilen und dem Isoliersteg verhindert und eine besonders hohe Stabilität und Sicherheit, insbesondere bei Einwirkung hoher Zugkräfte, aufweist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruches 1 gelöst, wobei vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Isoliersteges in den entsprechenden abhängigen Ansprüchen angegeben sind.
-
Demgemäß betrifft die Erfindung insbesondere einen Isoliersteg, insbesondere für Fenster- oder Türrahmen, zum mechanischen Verbinden eines ersten, insbesondere innenseitigen Profils mit einem zweiten, insbesondere außenseitigen Profil, wobei der Isoliersteg ausgelegt ist, wahl- und/oder bedarfsweise einen schubfesten Verbund oder einen schubweichen Verbund mit dem ersten Profil und dem zweiten Profil einzugehen.
-
Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile liegen auf der Hand. Dadurch, dass der erfindungsgemäße Isoliersteg ausgelegt ist, wahl- und/oder bedarfsweise einen schubfesten Verbund oder einen schubweichen Verbund mit dem ersten und dem zweiten Profil einzugehen, ist der Isoliersteg äußerst flexibel und in einem weiten Anwendungsbereich einsetzbar. So ist der erfindungsgemäße Isoliersteg in einem ersten Zustand beispielsweise schubfest ausgebildet, so dass dieser Isoliersteg für Anwendungen, insbesondere für Fenster- und Türrahmen, verwendet werden kann, bei denen keine Verschubweichheit von Nöten ist. Außerdem ist es denkbar, dass vereinzelte Isolierstege des Verbundprofils beispielsweise eines Fenster- oder Türrahmens in ihrem schubfesten Zustand belassen werden, während andere Isolierstege des Verbundprofils einen zweiten, in Längsrichtung verschubweichen Zustand aufweisen, um Ausdehnungen insbesondere aufgrund von Wärmeunterschieden (der so genannte „Bi-Metall-Effekt“) zu kompensieren. Es ist folglich möglich, mit dem erfindungsgemäßen Isoliersteg die Verschubweichheit bzw. die Verschubfestigkeit eines Verbundprofils jeder Zeit individuell verändern und einstellen zu können, insbesondere um das Verbundprofil den örtlichen Witterungsbedingungen anzupassen.
-
Dabei kann insbesondere auch vorgesehen sein, dass der Isoliersteg auch reversibel von dem ersten, schubfesten Zustand in den zweiten, schubweichen Zustand (und umgekehrt) überführbar ist.
-
In einer besonders leicht zu realisierenden aber dennoch effektiven Weise ist der der erfindungsgemäße Isoliersteg einteilig ausgeführt und weist einen mit dem ersten Profil verschubfest verbindbaren ersten Stegbereich und einen mit dem zweiten Profil verschubfest verbindbaren zweiten Stegbereich auf. Mit anderen Worten, in bevorzugter Weise weist der Isoliersteg einen einteiligen Aufbau bestehend aus einem ersten sowie einem zweiten Stegbereich auf. Erfindungsgemäß ist in diesem Zusammenhang insbesondere vorgesehen, dass das erste und zweite Stegbereich wahl- und/oder bedarfsweise schubfest oder schubweich miteinander verbunden oder verbindbar sind.
-
Gemäß Ausführungsformen der zuletzt genannten Ausführungsform, bei welcher der erfindungsgemäße Isoliersteg einteilig aus zwei Stegbereichen aufgebaut ist, wobei die beiden Stegbereiche des Isoliersteges wahl- und/oder bedarfsweise schubfest oder schubweich miteinander verbunden oder verbindbar sind, ist vorgesehen, dass an einem ersten Endbereich des Isoliersteges ein Scharniergelenk ausgebildet ist, über welches der erste und zweite Stegbereich relativ zueinander verdreh- oder verschwenkbar sind.
-
Das Scharniergelenk kann wahl- und/oder bedarfsweise als Festlager zum Herstellen einer schubfesten Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Stegbereich ausgebildet oder ausbildbar sein, um eine schubweiche Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich herzustellen.
-
Das Scharniergelenk kann derart ausgestaltet sein, dass es in Kombination mit einem oder mehreren Rastmechanismen oder überlappenden Querstegen eine formschlüssige Verbindung zwischen dem ersten Stegbereich und dem zweiten Stegbereich in der Breitenrichtung und in der Höhenrichtung des Isoliersteges erzeugt. Mit anderen Worten, das als Scharnierlager sorgt allein noch nicht für einen Zusammenhalt zwischen den Stegelementen, sondern erleichtert vor allem deren Ausrichtung zu Beginn des Zusammensetzens des Isoliersteges und erleichtert ferner durch das mögliche Einrasten der Stegbereiche ineinander den Zusammenbau des Isoliersteges. Die Verbindung, insbesondere durch Formschluss, zwischen den Stegelementen erfolgt jedoch entweder durch den Rastmechanismus (gegebenenfalls im Zusammenwirken mit optionalen Querstegen) oder kann im Zusammenwirken des Rastmechanismus und gegebenenfalls zusätzlicher Querstege mit dem Scharniergelenk erfolgen, nicht jedoch durch das Scharniergelenk allein.
-
Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass das Scharniergelenk zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich des erfindungsgemäßen Isoliersteges wahl- und/oder bedarfsweise als Festlager oder als Loslager ausbildbar ist. Auf diese Weise kann die Verschubfestigkeit des Isoliersteges besonders variabel und individuell an dem jeweiligen Anwendungsfall angepasst werden.
-
Um das Scharniergelenk wahlweise als Festlager oder Loslager ausbilden zu können, kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Gemäß einer denkbaren Realisierung ist das Scharniergelenk als ein Kupplungselement ausgebildet, welches einerseits mit dem ersten Stegbereich und andererseits mit dem zweiten Stegbereich verbunden ist, wobei in dem Kupplungselement mindestens zwei Drehgelenke oder Drehgelenkbereiche integriert sind, deren Drehachsen parallel oder zumindest im Wesentlichen parallel zu der Drehachse des wahl- und/oder bedarfsweise als Festlager oder Loslager ausgebildeten oder ausbildbaren Scharniergelenks ausgeführt sind.
-
Mit dieser Realisierung wird die Verschubfestigkeit mit der Scharniergelenkverbindung zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich sichergestellt. Mit anderen Worten, über das als Kupplungselement ausgebildete Scharnierelement wird ein Freiheitsgrad des Scharniergelenks reduziert.
-
Denkbar in diesem Zusammenhang ist es beispielsweise, das Kupplungselement zumindest bereichsweise als Filmscharnier oder Filmgelenk auszuführen. Hierbei handelt es sich um besonders leicht zu realisierende aber dennoch effektive Ausgestaltungen eines geeigneten Kupplungselementes zum Einschränken der Freiheitsgrade des Scharniergelenkes zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich des erfindungsgemäßen Isoliersteges. Selbstverständlich kommen aber auch andere Ausführungsformen in Frage.
-
Gemäß Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Isoliersteges ist insbesondere vorgesehen, dass die über das Kupplungselement bewirkte Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich lösbar, beispielsweise reversibel lösbar, ist. Auf diese Weise kann bedarfsweise das Scharniergelenk zwischen dem ersten und dem zweiten Stegbereich wahlweise als Festlager (wenn die über das Kupplungselement bewirkte Verbindung besteht) oder als Loslager (wenn die über das Kupplungselement bewirkte Verbindung gelöst ist) ausgeführt werden.
-
Gemäß Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Isoliersteges ist der erste Stegbereich an einem zweiten Endbereich des Isoliersteges mit dem zweiten Stegbereich über ein Loslager vorzugsweise lösbar verbunden. In diesem Zusammenhang ist es denkbar, dass das Loslager gebildet wird durch eine mit einem der beiden Stegbereiche verbundene Gleitnase einerseits und durch eine in dem anderen Stegbereich ausgebildete Nut andererseits, wobei die Nut zumindest teil- und/oder bereichsweise komplementär zu der Gleitnase ausgebildet ist.
-
Auf diese Weise wird somit beim zweiten Endbereich des Isoliersteges eine Gleitanordnung bereitgestellt, über welche der erste und zweite Stegbereich verschubweich miteinander verbunden werden.
-
Insbesondere kann die Gleitanordnung eine beispielsweise rinnenförmige, rillenförmige oder kerbenförmige Nut (als weibliches Element) und eine mit der Form der Nut korrespondierende Gleitnase (als männliches Element) umfassen.
-
So betrifft die vorliegende Erfindung auch Ausführungsformen, bei welchen an einem ersten Endbereich des Isoliersteges ein Scharniergelenk ausgebildet ist, über welches der erste und zweite Stegbereich um eine in Profillängsrichtung verlaufende Drehachse relativ zueinander verdrehbar sind, wobei der erste Stegbereich an einem zweiten Endbereich des Isoliersteges mit dem zweiten Stegbereich über ein Loslager vorzugsweise lösbar verbunden ist, und wobei zwischen dem ersten und zweiten Endbereich des Isoliersteges mindestens ein zweiwertiges Lager mit einem Freiheitsgrad in der Profillängsrichtung vorgesehen ist. Ein derartiges zweiwertiges Lager kann beispielsweise durch eine Schnapp- oder Rastverbindung zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich gebildet werden.
-
So umfasst gemäß Ausführungsformen der Erfindung das zweiwertige Lager beispielsweise einen Rastmechanismus mit einem ersten Haken, welcher mit dem ersten Stegbereich verbunden ist, und einem zweiten Haken, welcher mit dem zweiten Stegbereich verbunden ist, wobei der erste Haken und der zweite Haken dazu eingerichtet sind, ineinander zu greifen, um so eine Schnapp- oder Rastverbindung auszubilden.
-
Die Erfindung betrifft nicht nur einen Isoliersteg der zuvor beschriebenen Art, sondern auch ein wärmegedämmtes Verbundprofil mit einem innenseitigen Profil und einem außenseitigen Profil, wobei das Verbundprofil mindestens einen Isoliersteg der erfindungsgemäßen Art aufweist, und wobei der mindestens eine Isoliersteg ausgelegt ist, die Profile des Verbundprofils mechanisch zu verbinden und thermisch zu trennen.
-
Die Erfindung betrifft ferner einen Fenster- oder Türrahmen mit einem wärmegedämmten Verbundprofil der zuvor genannten Art.
-
Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen eine exemplarische Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben.
-
Es zeigen:
- 1 schematisch in einer Querschnittansicht eine exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Isoliersteges in einem Zustand, in welchem die Stegbereiche des Isoliersteges aus Montagegründen relativ zueinander um eine über ein Scharniergelenk definierte Drehachse verschwenkt sind; und
- 2 schematisch und in einer Querschnittansicht die exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Isoliersteges gemäß 1 in einem nicht-ausgelenkten Zustand der Stegbereiche und in einem montierten Zustand.
-
In 1 und 2 ist jeweils in einer Schnittansicht schematisch eine exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbundprofils mit dem erfindungsgemäßen Isoliersteg 1 in einem noch nicht montierten Zustand bzw. in einem montierten Zustand gezeigt.
-
Das Verbundprofil 18 weist eine innenseitige Profilkammer 2 auf, die durch den erfindungsgemäßen Isoliersteg 1 mit einer außenseitigen Profilkammer 3 verbunden ist. Dabei bezeichnen sich die Bezeichnungen „innenseitige Profilkammer 2“ und „außenseitige Profilkammer 3“ auf die Anordnung der Profilkammern 2, 3 bezüglich des Innenraumes eines Hauses bzw. der Außenatmosphäre. Mit anderen Worten, die außenseitige Profilkammer 3 steht in direktem Kontakt mit der Au-ßenatmosphäre, während die innenseitige Profilkammer 2 mit der Raumluft in Kontakt steht.
-
Der erfindungsgemäße Isoliersteg 1 dient dazu, die Profilkammern 2, 3 mechanisch zu verbinden und diese thermisch zu trennen. Zu diesem Zweck ist der Isoliersteg 1 dazu ausgelegt, wahl- und/oder bedarfsweise einen schubfesten Verbund oder einen schubweichen Verbund mit den Profilkammern 2, 3 einzugehen.
-
Nachfolgend werden die Profilkammern 2, 3 auch lediglich als „erstes bzw. zweites Profil“ bezeichnet.
-
Insbesondere dient der erfindungsgemäße Isoliersteg 1 dazu, das erste Profil 2 und das zweite Profil 3 mechanisch miteinander zu verbinden und diese thermisch zu trennen. Zu diesem Zweck ist der Isoliersteg 1 dazu ausgelegt, einen schubfesten Verbund mit dem ersten Profil 2 sowie mit dem zweiten Profil 3 einzugehen. Dazu kann der Isoliersteg 1 beispielsweise an seinen den Profilen 2, 3 zugewandten Enden in hinterschnittene Nuten der Profile 2, 3 durch Anformen eines Metallsteges schubfest mit den Profilen 2, 3 verbunden werden.
-
Die in 1 und 2 dargestellte exemplarische Ausführungsform des erfindungsgemäßen Isoliersteges 1 ist einteilig ausgebildet und weist insbesondere einen mit dem ersten Profil 2 verschubfest verbindbaren ersten Stegbereich 4 und einen mit dem zweiten Profil 3 verschubfest verbindbaren zweiten Stegbereich 5 auf, wobei der erste und zweite Stegbereich 4, 5 wahl- und/oder bedarfsweise schubfest oder schubweich miteinander verbunden oder verbindbar sind.
-
Hierzu ist an einem ersten Endbereich des Isoliersteges 1 ein Scharniergelenk 6 ausgebildet, über welches der erste und zweite Stegbereich 4, 5 um eine in Profillängsrichtung verlaufende Drehachse relativ zueinander verdrehbar sind. Das Scharniergelenk 6 ist wahl- und/oder bedarfsweise als Festlager zum Herstellen einer schubfesten Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich 4, 5 oder als Loslager ausgebildet zum Herstellen einer schubweichen Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich 4, 5.
-
Insbesondere ist bei der in den Zeichnungen dargestellten exemplarischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Isoliersteges 1 vorgesehen, dass dem Scharniergelenk 6 ein Kupplungselement zugeordnet ist, welches einerseits mit dem ersten Stegbereich 4 und andererseits mit dem zweiten Stegbereich 5 verbunden ist. In dem Kupplungselement sind mindestens zwei Drehgelenke oder Drehgelenkbereiche 8 integriert, deren Drehachsen parallel oder zumindest im Wesentlichen parallel zu der Drehachse des wahl- und/oder bedarfsweise als Festlager oder Loslager ausgebildeten oder ausbildbaren Drehgelenkes 6 ausgeführt sind. Durch das Vorsehen von solchen mindestens zwei Drehgelenken oder Drehgelenkbereichen 8 ist es trotz des Kupplungselementes 7 möglich, dass das Scharniergelenk 6 um die über das Scharniergelenk 6 definierte Drehachse verschwenkbar ist, während jedoch der Freiheitsgrad der Längsverschiebung blockiert wird.
-
Insbesondere ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass das Kupplungselement zumindest bereichsweise als Filmscharnier oder Filmgelenk ausgeführt ist.
-
Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass die über das Kupplungselement bewirkte Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Stegbereich 4, 5 lösbar, insbesondere reversibel lösbar, ist.
-
Wie es den Zeichnungen ferner entnommen werden kann, ist der erste Stegbereich 4 an einem zweiten Endbereich des Isoliersteges 1 mit dem zweiten Stegbereich 5 über ein Loslager 11 vorzugsweise lösbar verbunden. Hierbei wird das Loslager 11 gebildet durch eine mit einem der beiden Stegbereiche 4, 5 verbundene Gleitnase 12 einerseits und durch eine mit dem anderen Stegbereich 5, 4 ausgebildeten Nut 13 andererseits, wobei die Nut 13 zumindest teil- und/oder bereichsweise komplementär zu der Gleitnase 12 ausgebildet ist.
-
Zwischen dem ersten und zweiten Endbereich des Isoliersteges 1 ist ferner mindestens ein zweiwertiges Lager 14 mit einem Freiheitsgrad in der Profillängsrichtung vorgesehen. Dieses zweiwertige Lager 14 wird bei der in den Zeichnungen gezeigten exemplarischen Ausführungsform durch eine Schnapp- oder Rastverbindung zwischen dem ersten und zweiten Stegbereich 4, 5 ausgebildet. Diese Schnapp- oder Rastverbindung wird bei der in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsform durch erste und zweite Rastnasen 15, 16 gebildet.
-
Den Zeichnungen ist ferner zu entnehmen, dass durch den ersten und zweiten Stegbereich 4, 5 eine Vielzahl von Hohlkammern 17 in dem Isoliersteg 1 ausgebildet wird, was die thermische Isolationswirkung des Isoliersteges 1 noch weiter erhöht.
-
Der Isoliersteg 1 ist vorzugsweise aus einem Polymerwerkstoff gebildet. Hierdurch lassen sich einfach die Isolations- und Dämmeigenschaften (Wärme, Schall, Schwingung) des Isoliersteges 1 steuern. Als Polymerwerkstoff eignet sich insbesondere Polyamid, unter anderem Polyamid 66, welches eine besonders hohe Wärmestabilität aufweist, oder Polyamid 6, teilaromatische Polyamide, Polyester, Polyether, Polyphenylenether, Styrolpolymere, Styrolcopolymere, Vinylpolymere, Polyolefine, aromatische oder aliphatische Polyketone, Polyphenylsulfide und/oder Blends der vorgenannten Polymere kommen in Frage. Weiter lassen sich Phenol-, Melamin-, Polyester- oder Vinylharze nutzen.
-
In der Regel wird der Polymerwerkstoff faserverstärkt (durch zum Beispiel Glas-, Mineral-, Polymer-, Karbon-, Keramik- oder Metallfasern), um die mechanischen Werte oder physikalischen Eigenschaften des Werkstoffes für die Anwendung maßzuschneidern und zu verbessern. Die Werkstoffe können insbesondere auch durch bestimmte Herstellungsprozesse porös (zum Beispiel geschlossenporig) ausgeführt werden.
-
Der Isoliersteg 1 weist im zusammengesetzten Zustand eine Erstreckung in einer Längsrichtung, in einer Breitenrichtung und in einer Höhenrichtung auf. Typischerweise erstreckt sich der Isoliersteg 1 in seinem zusammengesetzten Zustand in seiner Längsrichtung wesentlich weiter als in seiner Breitenrichtung und in seiner Höhenrichtung. Durch die bevorzugt großflächige Überlappung der Stegbereiche 4, 5 in der Breitenrichtung und durch das Scharniergelenk 6 sind der Zusammenhalt des zusammengesetzten Isoliersteges 1 und dessen Stabilität besonders hoch. Somit können Querkräfte, insbesondere Querzugkräfte, welche auf den zusammengesetzten Isoliersteg 1 in Breitenrichtung oder parallel dazu wirken, in besonders hohem Maße aufgenommen werden.
-
Dadurch, dass der Formschluss Bewegungen oder Verschiebungen zwischen den Stegelementen 4, 5 zulässt, können Schubspannungen zwischen den Metallprofilen 2, 3 über den schubfreien Isoliersteg 1 abgebaut werden und dadurch resultierende, unerwünschte Durchbiegungen der Profilanordnung (Metall-Kunststoffverbundes) vermieden werden, welche aufgrund der benannten Temperaturdifferenzen im Endprodukt, zum Beispiel in Fenstern und Türen, entstehen kann.
-
Die Erfindung ist nicht auf die in den Zeichnungen gezeigte exemplarische Ausführungsform beschränkt, sondern ergibt sich aus einer Zusammenschau sämtlicher hierin offenbarter Merkmale.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Isoliersteg
- 2
- erstes (Metall-) Profil
- 3
- zweites (Metall-) Profil
- 4
- erster Stegbereich
- 5
- zweiter Stegbereich
- 6
- Scharniergelenk
- 7
- zweiwertiges Lager
- 8
- Drehgelenke des Kupplungselementes
- 9
- Gleitnase
- 10
- Nut
- 11
- Loslager
- 13
- Nut des Loslagers
- 14
- zweiwertiges Lager
- 15
- erste Rastnase des zweiwertigen Lagers
- 16
- zweite Rastnase des zweiwertigen Lagers
- 17
- Hohlkammer
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 0829609 A2 [0006, 0008]