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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument mit einem Grundkörper, der eine Oberfläche umfasst, auf welche oder in welche ein Beschriftungsfeld appliziert ist, das ausgebildet ist, ein dokumentenechtes Farbmittel bei seinem Aufbringen, insbesondere einem Schreiben auf dem Beschriftungsfeld an- und/oder aufzunehmen. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments.
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Im Geschäftsverkehr ist es nach wie vor üblich, eine Vielzahl von Rechtsgeschäften durch eine handschriftliche Unterzeichnung von Willenserklärungen rechtsverbindlich abzuschließen. Hierbei sei beispielhaft das Unterzeichnen von Kaufverträgen, ein Unterzeichnen von Schecks oder Bankanweisungen usw. erwähnt. Um eine Unterschrift einer Person zu authentifizieren und dieser zuzuordnen, ist es üblich, dass Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente, die einer Person zugeordnet sind, mit einer Unterschrift dieser Person versehen werden.
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Bei einigen Ausführungsformen ist es üblich, dass die Person beispielsweise auf einem Papierformular eine Unterschrift leistet, welches als Inlay, d. h. als innere Schicht, in den Polymerschichtverbund mit eingefügt wird. Andere Ausführungsformen sehen vor, dass anhand der Unterschriftenvorlage eine Lasergravur in einer vorzugsweise inneren Polymerschicht ausgeführt wird. Nachteilig an diesem Verfahren ist, dass eine Kennzeichnung mit der Unterschrift nur mit hohem apparativen Aufwand möglich ist oder die Unterschrift bereits vor dem Erstellen des Sicherheitsdokuments zu leisten ist.
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Um die Unterschrift nachträglich auf ein Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument aufbringen zu können, wie es beispielsweise bei Kredit- und Bankkarten üblich ist, sind diese mit einem Beschriftungsfeld versehen, welches auf oder in eine Oberfläche, welche aus einem Kunststoffmaterial besteht, appliziert ist. Ein solches Beschriftungsfeld, welches auch als Unterschriftenfeld bezeichnet wird, besteht aus einem Material, welches ein dokumentenechtes Farbmittel, beispielsweise in Form einer Stiftfarbe, insbesondere in Form der Tinte eines Kugelschreibers auf- und annimmt.
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Unter dem Auf- und Annehmen von dokumentenechter Farbe wird bei einem Beschriftungsfeld verstanden, dass die beim Beschriften aufgebrachte Farbe zu einer permanenten und sichtbaren Kennzeichnung des Beschriftungsfelds führt. Als dokumentenechtes Farbmittel ist ein solches zu verstehen, das bei seinem Aufbringen oder Beschriften auf und in das Material des Beschriftungsfelds derart eingebracht wird, so dass dieses Farbmittel nicht ohne eine Beschädigung des Beschriftungsfelds herbeizuführen von diesem wieder entfernt werden kann. Hierbei eignen sich insbesondere Beschriftungsfelder, die aus einem Papiermaterial oder auf Basis eines Papiermaterials hergestellt sind. Diese weisen in der Regel eine unregelmäßige und leicht aufgeraute Mikrostruktur auf und nehmen daher eine dokumentenechte Tinte nicht nur an einer äußeren Oberfläche auf. Vielmehr dringt ein Teil der Tinte in die mikrostrukturierte Oberfläche ein, so dass die Farbe oder Tinte auch unter Anwendung von Lösungsmitteln nicht rückstandsfrei, oder ohne eine Veränderung des Beschriftungsfelds herbeizuführen, entfernt werden können.
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Um Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente, die eine Vielzahl von Sicherheitsmerkmalen umfassen, mit einem solchen Beschriftungsfeld zu versehen, ist es im Stand der Technik üblich, ein Beschriftungsfeld, d. h. beispielsweise einen Streifen aus Sicherheitspapier außen auf einen Substratschichtenstapel anzuordnen, der zu dem Sicherheitsdokumentenkörper laminiert werden soll. Hierbei wird der Substratschichtenstapel zusammen mit dem darauf angeordneten Beschriftungsfeld zwischen so genannten Laminierblechen angeordnet, über die die Wärme und der Druck auf die Substratschichten eingebracht.
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In der
DE 10 2008 032 563 A1 der Anmelderin wird ein Beschriftungsfeld auf Papierbasis unter Einwirkung von Ultraschallwellen an seiner Kontaktfläche mit einer darunterliegenden Polymerschicht erwärmt. Die Abkühlung erfolgt unter Druckeinwirkung, so dass das auf Papier basierende Beschriftungsfeld eine nicht zerstörungsfrei lösbare Verbindung mit der darunterliegenden Polymerschicht ausbildet. Das in dieser Druckschrift beschriebene Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument, das darin beschriebene Herstellverfahren und die darin beschriebene Vorrichtung zur Herstellung des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments haben sich in der Praxis gut bewährt.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alternatives Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument, ein alternatives Verfahren sowie eine alternative Vorrichtung zur Herstellung eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments anzugeben.
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Die vorstehenden Aufgaben werden mit einem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument mit dem Merkmalsbestand des Anspruchs 1, mit einem Verfahren mit dem Merkmalsbestand des Anspruchs 7 sowie mit einer Vorrichtung mit dem Merkmalsbestand des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass das Beschriftungsfeld eine Schicht eines mittels des Farbmittels beschriftbaren oder beschreibbaren Lacks umfasst oder aus einem solchen besteht.
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Ein Lack ist ein flüssiger oder auch pulverförmiger Beschichtungsstoff, der dünn auf Gegenstände aufgetragen wird und durch chemische oder physikalische Vorgänge (zum Beispiel Verdampfen des Lösungsmittels) zu einem durchgehenden, festen Film aufgebaut wird. Vorliegend wird ein sogenannter Funktionslack eingesetzt, der mit besonderen Eigenschaften versehen ist. Er erfüllt die Funktion des Annehmens und/oder Aufnehmens eines dokumentenechten Farbmittels. Der Lack kann als pigmentfreier, farbloser Klarlack gebildet sein. Alternativ kann der Lack auch farbig und damit mit Pigmenten versehen sein.
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Das Farbmittel ist ein farbgebender Stoff, der auf den Lack aufgebracht oder eingebracht werden kann. Das Farbmittel kann dabei ein dokumentenechter Farbstoff sein, der in einem Lösemittel und/oder einem Bindemittel gelöst ist. Typischerweise ist der Farbstoff dabei als eine Schreibgerät- und/oder Inkjet-Tinte gebildet. Im Falle eines Farbmittels in Form einer Schreibgerät-Tinte spricht man auch von einer „Stiftfarbe“. Es sei darauf hingewiesen, dass das Farbmittel aber alternativ auch ein dokumentenechtes Pigment oder Pigment-Dispersion sein kann, welches auf den Lack aufgebracht oder eingebracht wird.
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Der Einsatz des beschreibbaren Lackes oder der beschreibbaren Farbe weist den Vorteil auf, dass sich das Beschriftungsfeld auf einfache Weise drucktechnisch auf den Grundkörper applizieren lässt, was zugleich mit einer Zeiteinsparung bei der Herstellung des Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments einhergeht.
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Vorzugsweise liegt das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument in ID 1-, ID 2-, ID 3- oder in irgendeinem anderen Format vor, beispielsweise in Heftform, wie bei einem passähnlichen Gegenstand. Das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument ist im Allgemeinen ein Laminat aus mehreren Dokumentenlagen, die passgenau unter Wärmeeinwirkung und unter erhöhtem Druck flächig miteinander verbunden sind. Diese Produkte sollen den normierten Anforderungen genügen, beispielsweise ISO 10373, ISO/IEC 7810, ISO 14443.
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Als Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument kommen beispielsweise ein Reisepass, ein Personalausweis, ein Führerschein oder eine andere ID-Karte oder ein Zugangskontrollausweis, ein Führerschein (z.B. FSD, „Führerschein Deutschland“), ein Fahrerqualifizierungsnachweis („FQN“), ein Fahrzeugschein, ein Fahrzeugbrief, ein Visum, ein Scheck, sonstige Zahlungsmittel, insbesondere eine Banknote, eine Scheck-, eine Bank-, oder eine Kredit- oder Barzahlungskarte, eine Kundenkarte, eine Gesundheitskarte, eine Chipkarte, ein Firmenausweis, ein Berechtigungsnachweis, ein Mitgliedsausweis oder ein anderes ID-Dokument infrage, wobei gewährleistet sein sollte, dass dieses über ein Beschriftungsfeld verfügt oder ein solches daran angebracht ist.
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Der Lack umfasst vorzugsweise ein Mattierungspulver. Dieses begünstigt das Anhaften der Stiftfarbe. Der Lack umfasst vorzugsweise 40-95 % (vorzugsweise 50-80 %) Polyethylenglykol-di(meth)acrylaten mit einer relativen Molekülmasse von etwa 400 bis ca. 1000, was eine Filmbildung begünstigt. Zusätzlich umfasst der Lack vorzugsweise 5-50 % (vorzugsweise 10-30 %) Mono(meth)acrylaten wie Ethylenglykokolmono(meth)acrylat oder Polyethylenglykol-mono(meth)acrylat mit einer relativen Molekülmasse von 120 bis ca. 1000, was die Beschriftbarkeit des Beschriftungsfeldes verbessert. Zusätzlich umfasst der Lack vorzugsweise 0-30 % (vorzugsweise 2-15 %) an Vernetzern, beispielsweise mehrfunktionelle Ester mit mindestens 3 (Meth)acrylsäuregruppen, was Reaktionsgeschwindigkeit und Filmhärte verbessert. Zusätzlich umfasst der Lack vorzugsweise 0,5-5 % (vorzugsweise 1-3 %) Photoinitiatoren, wie Benzildimethylketal, α-Hydroxyketone, Phosphinoxid u. a., was zur Aushärtung des Lackes beiträgt. Um eine Beschriftbarkeit des Beschriftungsfeldes auch mit einem Graphitstift (Bleistift) zu ermöglichen, kann der Lack außerdem 0-6 % (vorzugsweise 0-3 %) mikrofeine Füllstoffe wie Polyamid-Pulver, Polymethylmethacrylatkugeln oder Kieselgel umfassen. Vorzugsweise kann dem Lack Lösungsmittel beigemengt sein, vorzugsweise im Verhältnis bis 5 Teile Lösungsmittel zu 1 Teil Lack, was zur Reduzierung der Viskosität führt und was zu einer Verbesserung der Oberflächenstruktur beitragen kann.
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Vorzugsweise bestehen die Schichten des Grundkörpers aus einem Material, das sich für eine Lamination eignet. Hierzu ist insbesondere mindestens eine Schicht des Grundkörpers aus einem Thermoplasten gebildet. Das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument umfasst aber vorzugsweise mehrere zu einem monolithischen Polymerschichtverbund verbundene Polymerschichten, die aus einem Polymer gebildet sind, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, umfassend Polycarbonat (PC), insbesondere Bisphenol A-Polycarbonat oder ein Polycarbonat, gebildet mit einem geminal disubstituierten Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkan, Polyethylenterephthalat (PET), deren Derivate, wie Glykol-modifiziertes PET (PETG), Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid (PI), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polyvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), thermoplastische Elastomere (TPE), insbesondere thermoplastisches Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-StyrolCopolymer (ABS) sowie deren Derivate. Außerdem kann das Dokument auch aus mehreren dieser Materialien hergestellt sein. Bevorzugt besteht es aus PC oder PC/TPU/PC. Die Polymere können entweder gefüllt oder ungefüllt vorliegen. Im letzteren Falle sind sie vorzugsweise transparent oder transluzent. Falls die Polymere gefüllt sind, sind sie opak. Die vorstehenden Angaben beziehen sich sowohl auf miteinander zu verbindende Folien als auch auf Flüssigformulierungen, die auf ein Vorprodukt aufgebracht werden, wie einen Schutz- oder Decklack. Bevorzugt wird das Dokument aus drei bis zwölf, vorzugsweise vier bis zehn Folien, hergestellt. Die Folien können ferner Druckschichten tragen. Ein solcherart gebildetes Laminat kann abschließend ein- oder beidseitig mit dem Schutz- oder Decklack oder mit einer Folie überzogen werden. Die Folie kann insbesondere ein Volumenhologramm, eine Folie mit einem Oberflächenhologramm (beispielsweise einem kinegraphischen Element) oder eine Kratzschutzfolie sein. Derart gebildete Overlaylagen schützen ein darunter angeordnetes Sicherheitsmerkmal und/oder verleihen dem Dokument die erforderliche Abriebfestigkeit.
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In diesem Zusammenhang ist zudem die Möglichkeit eröffnet, dass zumindest eine von dem Beschriftungsfeld bedeckte Fläche einer von dem Beschriftungsfeld bedeckten Polymerschicht des Grundkörpers eine Bedruckung mit einem oder mit mehreren Sicherheitsmerkmalen aufweist, wobei das Beschriftungsfeld derart ausgebildet ist, elektromagnetische Strahlung zumindest teilweise hindurchzulassen. Auf diese Art und Weise ist es möglich, dass eine Bedruckung mit einem Sicherheitsmerkmal am Grundkörper vorhanden ist, die aufgrund des transluzenten oder transparenten Beschriftungsfelds detektierbar ist. Zur Erfassung eines Level-1-Sicherheitsmerkmals, hat es sich zudem als sinnvoll erwiesen, wenn die durchgelassene elektromagnetische Strahlung ausgewählt ist aus einem Spektralbereich des für einen Menschen sichtbaren Lichts. Das Sicherheitsmerkmal kann ein spezielles Muster, ein Ornament oder dergleichen sein, wobei es sich vorzugsweise um einen Guillochendruck handelt. Der Einsatz anderer Sicherheitsmerkmale ist ebenfalls möglich.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines vorstehend erörterten Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments zeichnet sich insbesondere durch die folgenden Schritte aus:
- A) Bereitstellen eines eine Oberfläche umfassenden Grundkörpers,
- B) Bedrucken von mindestens einer Schicht oder der Oberfläche des Grundkörpers mit einer Schicht aus einem beschreibbaren Lack, und
- C) Trocknen der aufgedruckten Schicht aus dem beschreibbaren Lack und dadurch Bildung eines Beschriftungsfelds, das ausgebildet ist, ein dokumentenechtes Farbmittel bei dessen Auftrag, insbesondere bei einem Schreiben auf dem Beschriftungsfeld an- und/oder aufzunehmen.
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Damit ist eine gegenüber einem auf Papier basierenden Beschriftungsfeld alternative Herstellung angegeben, bei welcher das Beschriftungsfeld drucktechnisch auf dem Grundkörper appliziert wird. Die im Zusammenhang mit dem Ausweis-, Wert- und Sicherheitsmerkmal beschriebenen Vorteile und verschiedenen Ausgestaltungen gelten gleichermaßen für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Um eine tropffreie Anbringung des Beschriftungsfeldes insbesondere mit einem Beschriftungsfeld vorgegebener Abmessungen, bereitzustellen, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Schicht oder die Oberfläche mittels einer Tampondruckeinrichtung bedruckt wird, welche ein eine Gravur umfassendes Klischee aufweist, wobei der Lack in die Gravur des Klischees mittels einer Farbauftrageeinheit eingebracht wird, wobei überschüssiger Lack von dem Klischee mittels einer Rakel entfernt wird, und wobei der in der Gravur befindliche Lack mittels eines Druckkissens auf die Schicht oder die Oberfläche des Grundkörpers übertragen wird.
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Ein zuverlässiges Aushärten und eine dauerhafte Anhaftung des Lackes am Grundkörper lässt sich dadurch erreichen, dass die Schicht aus dem beschreibbaren Lack durch Bestrahlung mittels elektromagnetischen Wellen aus dem ultravioletten Spektralbereich getrocknet wird.
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Um eine Mehrzahl von Sicherheitsmerkmalen in einem Verbund, mithin in einem Laminat eines Grundkörpers bereitstellen zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Grundkörper aus einer Mehrzahl von Polymerschichten gebildet ist, die vor seiner Bereitstellung zu einem Stapel aus Polymerschichten zusammengetragen und zu einem monolithischen Polymerschichtverbund laminiert werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung eines vorstehend erörterten Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments umfasst eine Tampondruckeinrichtung, welche ein eine Gravur umfassendes Klischee, eine Farbauftrageeinheit zur Einbringung des Lackes in die Gravur des Klischees, eine Rakel zur Entfernung von überschüssigem Lack von dem Klischee, sowie ein Druckkissen zur Übertragung des in der Gravur befindlichen Lackes auf eine Schicht oder eine Oberfläche eines bereitgestellten Grundkörpers aufweist. Der Lack ist dabei ebenfalls derart ausgebildet, dass ein dokumentenechtes Farbmittel, insbesondere eine dokumentenechte Stiftfarbe bei seinem Auftragen, insbesondere seinem Schreiben auf einem aus dem Lack gebildeten Beschriftungsfeld an- und/oder aufgenommen wird.
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Eine solche Vorrichtung ermöglicht das drucktechnische Aufbringen eines Beschriftungsfelds auf einen Grundkörper. Die in Zusammenhang mit dem Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument sowie in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erwähnten Vorteile und vorteilhaften Ausgestaltungen gelten sinngemäß auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Um den Grundkörper in einem Mehrschichtverbund bereitstellen zu können, hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn eine Laminationseinrichtung vorhanden ist zum Laminieren eines Stapels aus zusammengetragenen Polymerschichten zu einem monolithischen Verbund, welcher den bereitgestellten Grundkörper bildet.
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Zur dauerhaften Befestigung des Beschriftungsfelds und zum Aushärten des beschriftbaren Lackes ist es vorteilhaft, wenn eine Trocknungseinrichtung zur Trocknung des Lackes oder der Farbe vorhanden ist, welche auf die Schicht oder die Oberfläche des Grundkörpers aufgebracht wurde.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als sinnvoll erwiesen, wenn die Trocknungseinrichtung eine Lichtquelle umfasst, die ausgebildet ist elektromagnetische Strahlung aus dem ultravioletten Spektralbereich abzugeben. Hierdurch wird eine besonders schnelle und effiziente Aushärtung des Lackes bewirkt.
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Zur Reduzierung von Taktzeiten bei der Herstellung einer Mehrzahl von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Einrichtungen der Vorrichtung in einer Linie, mithin inline angeordnet sind, entlang welcher zugleich eine Transporteinrichtung geführt ist. Die Transporteinrichtung kann beispielsweise ein Transportband sein. Sie kann jedoch auch einen Greifer oder Umsetzgreifer umfassen. Zugleich ist ein verfahrbarer Robotergreifer einsetzbar, um die einzelnen Einrichtungen der Vorrichtung anzufahren.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren näher erläutert, wobei die dargestellten Beispiele lediglich exemplarischen Charakter haben und keine Einschränkung hinsichtlich der Tragweite der beschriebenen Erfindung darstellen. Es zeigen im Einzelnen:
- 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument in Form einer Karte mit einem Beschriftungsfeld;
- 2 eine schematische Draufsicht auf ein mit Beschriftungsfeld versehen Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument;
- 3 eine Vorrichtung zur Herstellung eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments; und
- 4 eine schematische Detailansicht des Appliziervorgangs des Beschriftungsfelds auf einem Grundkörper mittels einer Tampondruckeinrichtung.
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In 1 ist ein mit einem Beschriftungsfeld 108 versehenes Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 100 gezeigt, welches als ein Personaldokument, wie ein Reisepass, ein Personalausweis, ein Zugangsausweis oder dergleichen, eine Scheckkarte oder ein Führerschein oder ein Fahrerqualifizierungsnachweis oder noch ein anderes Dokument gebildet sein kann. Das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 100 umfasst vorliegend einen Grundkörper 102, der eine obere Oberfläche 104 umfasst, auf welche oder in welche das Beschriftungsfeld 108 appliziert ist. Es besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, dass die eine in 1 verdeckt dargestellte, mithin nicht sichtbare untere Oberfläche 106 mit einem solchen Beschriftungsfeld 108 versehen wurde. Das Beschriftungsfeld 108 ist ausgebildet, ein dokumentenechtes Farbmittel, insbesondere die Tinte eines Stiftes bei einem Schreiben auf dem Beschriftungsfeld 108 an- und/oder aufzunehmen. Vorliegend ist das Beschriftungsfeld 108 aus einer Schicht 112 eines mittels des dokumentenechten Farbmittels beschreibbaren Lacks gebildet. Selbstverständlich kann das Beschriftungsfeld 108 auch mehrere solcher Schichten 112 umfassen. Der beschreibbare Lack umfasst vorzugsweise Mattierungspulver, wodurch das dokumentenechte Farbmittel noch sicherer anhaften kann. Wie aus 1 außerdem ersichtlich ist, ist der Grundkörper 102 vorliegend aus einer Mehrzahl von Polymerschichten 110 gebildet, die vorzugsweise aus Polycarbonat bestehen. Die einzelnen Lagen können dabei ungefüllt oder mit Füllstoffen versehen sein. In letzterem Fall sind sie opak, ansonsten transparent. Da die einzelnen Polymerschichten 110 einen monolithischen Block bilden können, welcher praktisch nicht gespalten werden kann, sind vorliegend auch nur zur Veranschaulichung die vor dem Laminieren noch vereinzelten Polymerschichten 110 sichtbar dargestellt, wobei im fertigen Laminat die Grenzflächen nicht mehr sichtbar sind. Einzelne Polymerschichten 110 können dabei zusätzlich mit einer Druckschicht versehen sein, um beispielsweise Sicherheitsmerkmale in den Polymerschichtverbund 114 einzubetten.
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In der alternativen Ausgestaltung eines Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments 100 nach 2 ist ein Sicherheitsmerkmal 500, beispielhaft in Form einer Guilloche unter die die Oberseite 104 bildende Polymerschicht 110 eingedruckt. Die Oberseite 104, mithin deren Polymerschicht 110, ist vorzugsweise als Kunststoff-Schutzfolie oder als Schutzlack gebildet wobei dieser transparent ist, so dass darunterliegende Informationen von außen sichtbar bleiben. Das Beschriftungsfeld 108 ist in dieser Ausgestaltung derart ausgebildet, elektromagnetische Strahlung hindurchzulassen. Bei dieser elektromagnetischen Strahlung handelt es sich vorliegend um eine aus dem Spektralbereich des für einen Menschen sichtbaren Lichts. Somit ist also das Beschriftungsfeld 108 ebenfalls transparent oder zumindest transluzent, so dass die unter dem Beschriftungsfeld 108 liegende Fläche des Grundkörpers 102, insbesondere das Sicherheitsmerkmal 500 sichtbar oder erkennbar bleibt.
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In 3 ist eine Vorrichtung 300 gezeigt, die ausgestaltet ist, eines der vorstehend erwähnten Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumente 100 herzustellen. Anhand dieser Vorrichtung 300 wird zudem das Verfahren zur Herstellung näher erläutert.
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Die Vorrichtung 300 weist vorliegend einen Zusammentragplatz 316 auf, an welchem eine Mehrzahl der Polymerschichten 110 zusammengetragen werden. Mittels einer Transporteinrichtung 308 wird der zusammengetragene Stapel aus Polymerschichten 110 in einer Transportrichtung 310 einer Laminationseinrichtung 302 der Vorrichtung 300 zugeführt. Alle Einrichtungen der Vorrichtung 300 sind vorzugsweise inline zueinander ausgerichtet, so dass die Transporteinrichtung 308 als lineare Transporteinrichtung 308 gebildet sein kann, womit diese mit einer gegenüber einer nicht-linear-verstellbaren Transporteinrichtung deutlich schneller ist. Die Laminationseinrichtung 302 umfasst Laminierbleche, zwischen welchen der Stapel unter Wärme- und Druckeinwirkung zu einem monolithischen Polymerschichtverbund 114 laminiert wird. Optional ist eine Druckeinrichtung 314 der Laminationseinrichtung 302 nachgelagert, die ausgebildet ist, eine Oberfläche 104, 106 des Polymerschichtverbunds 114 mit einer Bedruckung, insbesondere mit einem Sicherheitsmerkmal 500 zu versehen. Selbstverständlich kann die Druckeinrichtung 314 auch der Laminationseinrichtung 302 oder auch dem Zusammentragplatz 316 vorgelagert sein, so dass eine der zwischenliegenden Polymerschichten 110 mit einer Bedruckung versehen werden kann. Der Polymerschichtverbund 114 kann mittels einer Schneideeinrichtung zugeschnitten oder zugestanzt werden, wenn dieser Verbund noch nicht die gewünschten Abmessungen für das zu fertigende Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 100 besitzt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Schichtverbund bereits nach dem Laminieren die gewünschten Abmessungen aufweist. Anschließend liegt also der Grundkörper 102 vor, auf dem mittels einer Tampondruckeinrichtung 200 der mit dem dokumentenechten Farbmittel beschreibbare Lack appliziert wird. Auf diese Tampondruckeinrichtung 200 wird unten stehend nochmals näher eingegangen. Nach dem Aufbringen des beschreibbaren Lackes wird das Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 100 einer nachgelagerten Trocknungseinrichtung 304 zugeführt, die eine Lichtquelle 306 umfasst, die vorzugsweise ausgebildet ist, elektromagnetische Strahlung aus dem ultravioletten Spektralbereich abzugeben (UV-Trocknung). Nach dem Trocknen des Lackes wird das so gefertigte Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 100 vorzugsweise an einem Sammelplatz 312 gesammelt und anschließend aus der Vorrichtung 300 entnommen.
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Die Tampondruckeinrichtung 200 wird anhand von 4 in einer Ansicht senkrecht bezüglich der Transportrichtung 310 in der Vorrichtung 300, näher erläutert. Diese umfasst einen Farbbehälter 212, in welchem der Lack des Beschriftungsfelds 108 bereitgehalten wird. Mittels einer Farbauftrageeinheit 206 lässt sich der Lack in eine Gravur 202 eines Klischees 204 einbringen (A). Überschüssiger Lack wird mittels einer Rakel 208 von dem Klischee 204 entfernt (B) bevor ein an einem Manipulator gelagertes Druckkissen 210 den sich in der Gravur 202 befindlichen Lack aufsaugt und auf die Oberfläche 104, 106 des Grundkörpers 102 überträgt (C). Zur Bedruckung eines weiteren Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokuments 100 werden die vorstehend erläuterten Schritte erneut durchgeführt.
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Zusammenfassend ist festzustellen, dass das erfindungsgemäße Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument 100 besonders effizient hergestellt werden kann aufgrund der drucktechnischen Anbringung oder Aufbringung des Beschriftungsfelds 108. Durch das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich zudem die Taktzeit bei der Herstellung einer Mehrzahl von Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokumenten 100 reduzieren. Auch die erfindungsgemäße Vorrichtung 300 zeichnet sich durch eine deutliche Taktzeitreduzierung aus.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Ausweis-, Wert- oder Sicherheitsdokument
- 102
- Grundkörper
- 104
- obere Oberfläche, obere Kartenoberfläche, Oberseite
- 106
- untere Oberfläche, untere Kartenoberfläche, Unterseite
- 108
- Beschriftungsfeld
- 110
- Schicht des Grundkörpers / Polymerschicht
- 112
- Schicht / Lackschicht (beschreibbar)
- 114
- Polymerschichtverbund
- 500
- Sicherheitsmerkmal
- 200
- Tampondruckeinrichtung
- 202
- Gravur
- 204
- Klischee
- 206
- Farbauftrageeinheit
- 208
- Rakel
- 210
- Druckkissen
- 212
- Farbbehälter
- 214
- Trocknungseinheit
- 300
- Vorrichtung zur Herstellung
- 302
- Laminationseinrichtung
- 304
- Trocknungseinrichtung
- 306
- UV-Lichtquelle
- 308
- Transporteinrichtung
- 310
- Transportrichtung
- 312
- Sammelplatz
- 314
- Druckeinrichtung (Sicherheitsmerkmal)
- 316
- Zusammentragplatz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008032563 A1 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO 10373 [0014]
- ISO/IEC 7810 [0014]
- ISO 14443 [0014]