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Die Erfindung betrifft eine Funktionskomponente einer Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß Anspruch 1, eine Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß Anspruch 14 sowie ein Verfahren zur Montage einer Kraftfahrzeugschlossanordnung gemäß Anspruch 15.
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Die in Rede stehende Kraftfahrzeugschlossanordnung weist zumindest die Funktionskomponente „Kraftfahrzeugschloss“ und gegebenenfalls weitere Funktionskomponenten wie eine externe, motorische Zuzieheinheit oder eine externe, motorische Öffnungseinheit für das Kraftfahrzeugschloss auf. Das Kraftfahrzeugschloss kann jedwedem Verschlusselement des Kraftfahrzeugs zugeordnet sein. Dazu gehören Heckklappen, Heckdeckel, Fronthauben, Seitentüren oder dergleichen. All diese Verschlusselemente können nach Art von Schwenktüren oder nach Art von Schiebetüren ausgestaltet sein.
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Die bekannte, als Zuzieheinheit ausgestaltete Funktionskomponente (
EP 3 037 683 A1 ), von der die Erfindung ausgeht, ist mit einem Antriebsmotor ausgestattet, der in einem Komponentengehäuse untergebracht ist. Speziell für den Fall, dass es sich bei dem Antriebsmotor um einen Gleichstrommotor handelt, ergeben sich hochfrequente Störsignale, die beispielsweise auf das sogenannte „Bürstenfeuer“ zurückgehen. Um zu vermeiden, dass es wegen dieser Störsignale Probleme im Hinblick auf die Einhaltung der geltenden EMV-Vorschriften kommt, werden die Antriebsmotoren der in Rede stehenden Funktionskomponente üblicherweise mit einer Entstörbaugruppe beschaltet. Eine solche Entstörbaugruppe ist beispielsweise aus der
EP 2 087 577 B1 bekannt. Sie ist regelmäßig mit dem metallischen Ankergehäuse des Antriebsmotors verbunden, um einer Abstrahlung der obigen Störsignale entgegenzuwirken.
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Die Beschaltung des Antriebsmotors der in Rede stehenden Funktionskomponente mit einer Entstörbaugruppe führt also zu dem Erfordernis mindestens einer zusätzlichen elektrischen Verbindung, nämlich einer Verbindung zwischen der Entstörbaugruppe und dem metallischen Ankergehäuse. Dies stellt eine entsprechend zusätzliche Herausforderung bei der Montage des Antriebsmotors der Funktionskomponente dar.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Funktionskomponente derart auszugestalten und weiterzubilden, dass die Beschaltung des Antriebsmotors mit einer Entstörbaugruppe vereinfacht wird.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass die Montagebewegung des Antriebsmotors aus seinem unmontierten Zustand heraus genutzt werden kann, um die elektrische Verbindung zwischen der Entstörbaugruppe und dem Ankergehäuse herzustellen. Um dies zu ermöglichen, weist die vorschlagsgemäße Funktionskomponente eine ganz spezielle konstruktive Ausgestaltung auf. Mit Montagebewegung ist hier ganz allgemein eine Relativbewegung zwischen dem Antriebsmotor und der Funktionskomponente im Übrigen zu verstehen, die mit einem Fügen des Antriebsmotors mit der Funktionskomponente im Übrigen einhergeht.
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Wesentlich ist weiter, dass die Funktionskomponente mit einer elektrischen Anschlussanordnung für den Antriebsmotor ausgestattet ist, die eine Entstörbaugruppe aufweist. Die Entstörbaugruppe ist also nicht Bestandteil des Antriebsmotors, sondern wird an den Antriebsmotor elektrisch angeschlossen.
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Im Einzelnen ist es ferner so, dass die Anschlussanordnung eine federnde Anschlusszunge aufweist, die kraftschlüssig, insbesondere bezogen auf die Antriebswelle axial kraftschlüssig, mit dem Ankergehäuse in Eingriff steht und dadurch eine elektrische Verbindung zwischen der Entstörbaugruppe und dem Ankergehäuse herstellt. Der Begriff „axial kraftschlüssig“ bedeutet vorliegend, dass sich die Anschlusszunge in erster Linie in einer Richtung, die parallel zu der Antriebswelle verläuft, an dem Ankergehäuse abstützt. Die Existenz zusätzlicher Kraftkomponenten, die beispielsweise quer zu der Antriebswelle ausgerichtet sind, soll damit nicht ausgeschlossen sein.
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Mit der obigen Abstützung der Anschlusszunge an dem Antriebsmotor der vorschlagsgemäßen Funktionskomponente ergibt sich eine besonders sichere und damit störungsfreie elektrische Verbindung zwischen der Entstörbaugruppe und dem Ankergehäuse. Bei der axialen Abstützung besteht ein Grund hierfür darin, dass die axial ausgerichtete Fläche des Ankergehäuses regelmäßig ein relativ flach ausgestaltetes Lagerschild ist. Das Lagerschild stellt eine relativ gute Kontaktfläche für die Anschlusszunge bereit. Hinzu kommt, dass die vorschlagsgemäße, von der Anschlusszunge auf den Antriebsmotor wirkende, axiale Kraft keinen Einfluss auf die Ausrichtung der Antriebswelle hat, sodass auch diesbezüglich keine Probleme zu erwarten sind.
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Im Einzelnen ist es schließlich so, dass die Anschlussanordnung mit einem Stanzgitter ausgestattet ist, das durch Umspritzen im Kunststoff-Spritzgießverfahren in eine Wandung des Komponentengehäuses oder eines Elektrokomponententrägers der Funktionskomponente eingelassen ist. Die Anwendung eines Stanzgitters für die vorschlagsgemäße Lösung führt nicht nur zu einem kompakten Aufbau, sondern stellt eine besonders elegante Möglichkeit zur mechanischen Stabilisierung der Anschlusszunge bereit, sodass das vorschlagsgemäße, insbesondere axiale, Abstützen in mechanisch robuster Weise sichergestellt ist. Es versteht sich, dass das obige Einlassen des Stanzgitters in die betreffende Wandung nur einen Teil des Stanzgitters betrifft und davon jedenfalls die Anschlusszunge, die mit dem Ankergehäuse in kraftschlüssigem Eingriff steht, ausgenommen ist.
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Hervorzuheben ist, dass sich alle obigen Vorteile lassen bei besonders einfacher Montage des Antriebsmotors erzielen lassen.
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Nur zur Klarstellung darf darauf hingewiesen werden, dass nach dieser ersten Lehre die Funktionskomponente als solche beansprucht wird, also ohne die Kraftfahrzeugschlossanordnung im Übrigen.
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Bevorzugte konstruktive Varianten, die auf eine einfache Montage gerichtet sind, zeigen die Ansprüche 3 bis 5. Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 handelt es sich bei der Montagebewegung, zumindest bei einem letzten Abschnitt der Montagebewegung, um eine lineare Bewegung, sodass sich die Montage des Antriebsmotors ohne Weiteres auch automatisiert umsetzen lässt.
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Insbesondere eine obige lineare Montagebewegung lässt sich nach der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 5 durch eine entsprechende Anlaufkontur des Ankergehäuses realisieren. Durch ein Anlaufen an die Anlaufkontur wird die Anschlusszunge, vorzugsweise axial, ausgelenkt und in den, vorzugsweise axial, kraftschlüssigen Eingriff mit dem Ankergehäuse überführt.
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Vorzugsweise geht die Federelastizität der Anschlusszunge auf die Federelastizität des Materials der Anschlusszunge zurück. Die mit der Auslenkung der Anschlusszunge verbundene Materialverformung ist gemäß Anspruch 6 vorzugsweise größtenteils eine elastische Verformung.
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Gemäß Anspruch 7 ist es vorzugsweise so, dass das Stanzgitter mit der Anschlusszunge aus einer Wandung des Komponentengehäuses oder des Elektrokomponententrägers herausragt, wodurch die Anschlusszunge durch die betreffende Wandung stabil gehalten wird.
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Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 8 und 9 betreffen weitere aus der betreffenden Wandung herausragende Stanzgitteranschlüsse für den Antriebsmotor und die Entstörbaugruppe. Hier zeigt sich, dass sich mit einem solchen Stanzgitter komplexe Anschlussstrukturen auf konstruktiv einfache Weise realisieren lassen.
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Gemäß den Ansprüchen 10 und 11 können mit der Montagebewegung weitere Effekte einhergehen. Gemäß Anspruch 10 kommt es zu einer Verbindung zwischen den Motoranschlüssen des Stanzgitters mit zugeordneten Anschlüssen des Antriebsmotors. Damit ist gemeint, dass im Zuge der Montagebewegung die elektrische Versorgung des Antriebsmotors hergestellt wird. Die bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 11 betrifft die axiale Fixierung des Antriebsmotors im Zuge der Montagebewegung, und zwar noch bevor die Anschlusszunge mit dem Ankergehäuse des Antriebsmotors kommt. Damit ist die Erzeugung der elektrischen Verbindung zwischen der Entstörbaugruppe und dem Ankergehäuse in reproduzierbarer Weise sichergestellt, insbesondere, wenn eine oben angesprochene Anlaufkontur gemäß Anspruch 5 zur Anwendung kommt. Eine genaue axiale Positionierung durch eine Montagevorrichtung oder dergleichen ist nicht erforderlich, da die axiale Fixierung von der beidseitig axialen Begrenzung der Motoraufnahme übernommen wird.
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Es wurde schon darauf hingewiesen, dass die vorschlagsgemäße Lösung für eine Vielzahl von Anwendungsfällen einsetzbar ist. Hier und vorzugsweise ist die Funktionskomponente eine Zuzieheinheit der Kraftfahrzeugschlossanordnung (Anspruch 12). Alternativ kann es aber auch vorgesehen sein, dass es sich bei der Funktionskomponente um das Kraftfahrzeugschloss der Kraftfahrzeugschlossanordnung handelt (Anspruch 13). Andere Varianten sind denkbar.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Kraftfahrzeugschlossanordnung mit einer vorschlagsgemäßen Funktionskomponente als solche beansprucht. Eine vorschlagsgemäße Kraftfahrzeugschlossanordnung kann neben einem Kraftfahrzeugschloss eine Öffnungseinheit, eine Zuzieheinheit o. dgl. umfassen, wobei zumindest eines dieser Bestandteile als vorschlagsgemäße Funktionskomponent ausgestaltet ist. Auf alle diesbezüglichen Ausführungen zu der erstgenannten Lehre darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Montage der vorschlagsgemäßen Funktionskomponente als solche beansprucht.
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Nach dem vorschlagsgemäßen Verfahren wird der Antriebsmotor mit der Funktionskomponente im Übrigen, vorzugsweise mit dem Komponentengehäuse oder mit einem Elektrokomponententräger gefügt, insbesondere in das Komponentengehäuse eingesetzt. Dabei wird die federnde Anschlusszunge der Anschlussanordnung gegen ihre Federelastizität ausgelenkt und kraftschlüssig, gemäß Anspruch 15 vorzugsweise axial kraftschlüssig, mit dem Ankergehäuse in Eingriff gebracht, wodurch die elektrische Verbindung zwischen der Entstörbaugruppe und dem Ankergehäuse hergestellt wird. Auf alle Ausführungen zu der Montage der vorschlagsgemäßen Funktionskomponente darf verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 die für die Erfindung wesentlichen Bestandteile einer vorschlagsgemäßen Funktionskomponente bei geöffnetem Komponentengehäuse und
- 2 die Montage des Antriebsmotors aus seinem unmontierten Zustand heraus a) vor dem Einsetzen in die Motoraufnahme, b) während des Einsetzens in die Motoraufnahme und c) nach dem Einsetzen in die Motoraufnahme.
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Die dargestellte Funktionskomponente 1 ist als Zuzieheinheit für ein Kraftfahrzeugschloss 2 einer Kraftfahrzeugschlossanordnung 3 ausgestaltet, die der Erzeugung von Schließbewegungen dient. Das Kraftfahrzeugschloss 2 kann jedweden Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs zugeordnet sein. Insoweit darf auf den einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen werden.
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In der Zeichnung sind nur die Bestandteile der Funktionskomponente 1 dargestellt, die für die Erläuterung der Lehre wesentlich sind. Insbesondere fehlen in der Zeichnung alle Getriebekomponenten, die für die Erzeugung der Schließbewegungen erforderlich sind.
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Die Funktionskomponente 1, hier die Zuzieheinheit, weist ein Komponentengehäuse 4 und einen in dem Komponentengehäuse 4 angeordneten Antriebsmotor 5 mit Antriebswelle 6 und metallischem Ankergehäuse 7 auf.
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Die Funktionskomponente 1 ist mit einer elektrischen Anschlussanordnung 8 ausgestattet, die dem elektrischen Anschluss des Antriebsmotors 6 dient. Die Anschlussanordnung 8 weist eine Entstörbaugruppe 9 auf, die der Entstehung der oben angesprochenen Störsignale entgegenwirkt. Eine beispielhafte Schaltplandarstellung der Entstörbaugruppe 9 zeigt 2c. Hier wird deutlich, dass bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel der Antriebsmotor 5 über die Entstörbaugruppe 9 angesteuert wird. Entsprechend wird eine eventuelle Steuerspannung Us an die Entstörbaugruppe 9 angelegt, sodass sich über die Entstörbaugruppe 9 eine entsprechende Motorspannung UM ergibt.
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Die Anschlussanordnung 8 weist eine federnde Anschlusszunge 10 auf, die kraftschlüssig, hier und vorzugsweise bezogen auf die Antriebswelle 6 axial kraftschlüssig, mit dem Ankergehäuse 7 in Eingriff steht und dadurch eine elektrische Verbindung 11 zwischen der Entstörbaugruppe 9 und dem Ankergehäuse 7 herstellt. Dies ist in der Darstellung des montierten Zustands gemäß 2c zu erkennen. Die elektrische Verbindung 11 zeigt sich auch in der dortigen Schaltplandarstellung.
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2 zeigt weiter, dass die Anschlussanordnung 8 ein metallisches Stanzgitter 16 aufweist, das die Anschlusszunge 10 umfasst. Das Stanzgitter 16 kann aus jedem elektrisch leitenden Material ausgestaltet sein, das eine gewisse mechanische Stabilität und Elastizität bereitstellt. Dazu gehören insbesondere eine Vielzahl von Blecharten, vorzugsweise Kupfer-, Nickel- oder Stahlblech, weiter vorzugsweise Weißblech.
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Das Stanzgitter 16, hier ein Teil des Stanzgitters 16, ist durch Umspritzen im Kunststoff-Spritzgießverfahren in eine zumindest zum Teil aus einem Kunststoffmaterial bestehende Wandung 17 des Komponentengehäuses 4 oder eines nicht dargestellten Elektrokomponententrägers der Funktionskomponente 1 eingelassen. Der Begriff „Wandung“ ist hier weit auszulegen und entsprechend nicht auf eine plattenartige Wandung beschränkt. Er umfasst vielmehr jedwedes Strukturbauteil, in das ein obiges Stanzgitter 16 in obiger Weise eingelassen werden kann. Wie weiter oben erläutert, ergibt sich mit dieser Anordnung nicht nur eine kompakte Gesamtanordnung, sondern eine besonders gute mechanische Festlegung der Anschlusszunge 10 im Komponentengehäuse 4.
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Bei einem obigen Elektrokomponententräger handelt es sich um eine Baueinheit mit einem Kunststoffträger, der zumindest einen Teil der Anschlussanordnung 8 und ggf. ein elektrisches Bauteil oder mehrere elektrische Bauteile wie beispielsweise auch den Antriebsmotor 5 trägt. Der Elektrokomponententräger kann je nach Ausgestaltung einen Steckeranschluss aufweisen, über den die Funktionskomponente elektrisch versorgt werden kann.
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Ganz allgemein wird der Antriebsmotor 5 im Rahmen seiner Montage mit der Funktionskomponente 1 im Übrigen gefügt. Dies kann ein Einsetzen des Antriebsmotors 5 in das Komponentengehäuse 4 oder umgekehrt ein Aufsetzen des Komponentengehäuses 4, beispielsweise eines Gehäusedeckels, auf den Antriebsmotor 5 sein. Bei dem Fügen kann es sich aber auch um ein Fügen des Antriebsmotors 5 mit einem obigen Elektrokomponententräger der Funktionskomponente 1 handeln.
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Es ist am besten der Darstellung gemäß 2a zu entnehmen, dass das Komponentengehäuse 4 eine Motoraufnahme 12 für den Antriebsmotor 5 aufweist, wobei der Antriebsmotor 5 aus seinem in 2a gezeigten unmontierten Zustand heraus mit einer Montagebewegung 13 in die Motoraufnahme 12 einsetzbar ist. Ganz allgemein geht diese Montagebewegung mit einem Fügen des Antriebsmotors 5 mit der Funktionskomponente 1 im Übrigen einher. Die Motoraufnahme 12 kann grundsätzlich einem oben genannten Elektrokomponententräger zugeordnet sein.
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Die Montagebewegung 13 ergibt sich aus der Abfolge von 2a, 2b und 2c. Mit der Montagebewegung 13 entsteht demnach der, hier und vorzugsweise axial, kraftschlüssige Eingriff zwischen der Anschlusszunge 10 und dem Ankergehäuse 7, wodurch die elektrische Verbindung 11 zwischen der Entstörbaugruppe 9 und dem Ankergehäuse 7 entsteht.
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Es lässt sich der Darstellung gemäß 2 entnehmen, dass zumindest ein letzter Abschnitt der Montagebewegung 13, hier und vorzugsweise die gesamte Montagebewegung 13, eine lineare Bewegung ist. Die Montagebewegung 13, hier und vorzugsweise zumindest der letzte Abschnitt der Montagebewegung 13, ist in besonders bevorzugter Ausgestaltung quer zu der Antriebswelle 6 ausgerichtet. Damit ergibt sich eine einfache und ohne Weiteres automatisierbare Montage des Antriebsmotors 5.
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Es ergibt sich aus der Abfolge von 2b und 2c, dass im Zuge der Montagebewegung 13 die Anschlusszunge 10 gegen ihre Federelastizität, insbesondere bezogen auf die Antriebswelle 6 axial gegen ihre Federelastizität, ausgelenkt wird. Die Auslenkbewegung ist in 2b mit dem Bezugszeichen 14 angedeutet. Im Einzelnen ist es so, dass im Zuge der Montagebewegung 13 das freie Ende 10a der Anschlusszunge 10 mit einer Anlaufkontur 15 des Ankergehäuses 7 in Eingriff kommt und dadurch gegen seine Federelastizität ausgelenkt wird.
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Die Auslenkung der Anschlusszunge 10 geht vorzugsweise mit einer ausschließlich elastischen Materialverformung einher. Vorzugsweise ist die mit der Auslenkung der Anschlusszunge 10 verbundene Materialverformung zu mindestens 80 % eine elastische Verformung. Damit ist sichergestellt, dass der hier und vorzugsweise axiale Kraftschluss zwischen der Anschlusszunge 10 und dem Ankergehäuse 7 dauerhaft vorliegt.
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Die 2b, 2c zeigen, dass das Stanzgitter 16 mit der Anschlusszunge 10 im Bereich der Motoraufnahme 12, hier und vorzugsweise in einem Bodenbereich der Motoraufnahme 12, aus der Wandung 17 des Komponentengehäuses 4 oder des Elektrokomponententrägers herausragt. Dabei ist es weiter vorzugsweise so, dass die Anschlusszunge 10, hier und vorzugsweise bei montiertem Antriebsmotor 5, im Wesentlichen quer zu der Antriebswelle 6 des Antriebsmotors 5 aus der Wandung 17, hier der Wandung 17 des Komponentengehäuses 4, herausragt. Gemäß 2 steht die Anschlusszunge 10 vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht von der betreffenden Wandung 17 des Komponentengehäuses 4 ab.
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Neben der Anschlusszunge 10 umfasst das Stanzgitter 16 vorzugsweise weitere Stanzgitteranschlüsse 18, die im Bereich der Motoraufnahme 12, hier und vorzugsweise in dem Bodenbereich der Motoraufnahme 12, aus der Wandung 17, hier der Wandung 17 des Komponentengehäuses 4, herausragen. In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind mindestens zwei Stanzgitteranschlüsse 18a, 18b die elektrischen Motoranschlüsse für die elektrische Verbindung mit dem Antriebsmotor 5. Dies ist am besten der Darstellung gemäß 2a zu entnehmen.
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Ferner weist die Entstörbaugruppe 9 vorzugsweise mindestens ein Entstörbauteil 19 auf, wobei mindestens zwei Stanzgitteranschlüsse 18c, 18d dem Anschluss des mindestens einen Entstörbauteils 19 dienen. Bei den Entstörbauteilen 19 handelt es sich nach der Darstellung gemäß 2c um Induktivitäten und Kapazitäten, was nicht beschränkend zu verstehen ist. Die dem mindestens einen Entstörbauteil 19 zugeordneten Stanzgitteranschlüsse 18c, 18d sind vorzugweise schneidend, klemmend oder rastend mit zugeordneten Anschlüssen des mindestens einen Entstörbauteils 19 verbunden, was die Montage des mindestens einen Entstörbauteils 19 vereinfacht.
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Bei montiertem Antriebsmotor 5 befindet sich die gesamte Entstörbaugruppe 9 zwischen dem Antriebsmotor 5 und der betreffenden Wandung 17 des Komponentengehäuses 4. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass die Entstörbaugruppe 9 durch Umspritzen im Kunststoff-Spritzgießverfahren in die betreffende Wandung 17 des Komponentengehäuses 4 eingelassen ist. Weiter alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Wandung 17 des Komponentengehäuses 4 eine wannenartige Ausformung ausbildet, welche die Entstörbaugruppe 9 aufnimmt und welche vorzugsweise mit einen Kunststoffmaterial vergossen ist.
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Zur weiteren Vereinfachung der Montage des Antriebsmotors 5 ist es weiter vorzugsweise vorgesehen, dass im Zuge der Montagebewegung 13 die elektrischen Motoranschlüsse 18a, 18b des Stanzgitters 18 in elektrische Verbindung mit zugeordneten Anschlüssen des Antriebsmotors 5 kommen.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung findet im Zuge der Montagebewegung eine axiale Fixierung des Antriebsmotors 5 statt, indem der Antriebsmotor 5 in Eingriff mit einer beidseitig axialen Begrenzung 20 der Motoraufnahme 12 kommt. Dabei ist es vorzugsweise so, dass im Zuge der Montagebewegung 13 der Antriebsmotor 5 axial fixiert ist, noch bevor die Anschlusszunge 10 in Eingriff mit dem Ankergehäuse 7 des Antriebsmotors 5 kommt. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass hiermit eine hohe Reproduzierbarkeit bei der Erzeugung der elektrischen Verbindung 11 zwischen der Entstörbaugruppe 9 und dem Ankergehäuse 7 erzielbar ist.
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Die vorschlagsgemäße Lösung lässt sich in ganz unterschiedlicher Weise einsetzen. Hier und vorzugsweise handelt es sich bei der Funktionskomponente
1 um eine Zuzieheinheit der Kraftfahrzeugschlossanordnung
3. Hinsichtlich der grundsätzlichen Funktionsweise einer solchen Zuzieheinheit darf auf die europäische Patentanmeldung
EP 3 037 683 A1 verwiesen werden, die auf die Anmelderin zurückgeht und die insoweit zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird. Der Antriebsmotor
5 der als Zuzieheinheit ausgestalteten Funktionskomponente
1 dient vorzugsweise der Erzeugung einer motorischen Schließbewegung des zugeordneten Verschlusselements. Im Einzelnen ist es hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die als Zuzieheinheit ausgestaltete Funktionskomponente
1 separat von dem Kraftfahrzeugschloss
2 angeordnet ist und über einen Bowdenzug
21 oder dergleichen auf das Kraftfahrzeugschloss
2 wirkt. Das Kraftfahrzeugschloss
2 weist die üblichen Schließelemente Schlossfalle
22 und Sperrklinke
23 auf. Für die Umsetzung der Zuziehfunktion wird über den Bowdenzug
21 eine Schließbewegung der Schlossfalle
22 des Kraftfahrzeugschlosses
2 der Kraftfahrzeugschlossanordnung
3 erzeugt.
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Alternativ kann die vorschlagsgemäße Lösung auch im Rahmen einer motorischen Öffnungsfunktion für das Kraftfahrzeugschloss 2 genutzt werden. Dann handelt es sich bei der Funktionskomponente 1 vorzugsweise um das Kraftfahrzeugschloss 2 der Kraftfahrzeugschlossanordnung 3, wobei der Antriebsmotor 5 dann vorzugsweise dem motorischen Ausheben der Sperrklinke 23 des Kraftfahrzeugschlosses 2 im Rahmen der motorischen Öffnungsfunktion dient. Grundsätzlich kann auch in dieser Konstellation eine Zuziehfunktion realisiert sein. Dann ist es alternativ so, dass der Antriebsmotor 5 der motorischen Schließbewegung der Schlossfalle 22 des Kraftfahrzeugschlosses 2 im Rahmen der motorischen Zuziehfunktion dient. Andere mögliche Anwendungsfälle für die vorschlagsgemäße Lösung sind denkbar.
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Nach einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Kraftfahrzeugschlossanordnung mit einer vorschlagsgemäßen Funktionskomponente als solche beansprucht. Auf alle diesbezüglichen Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen Funktionskomponente darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Montage einer vorschlagsgemäßen Funktionskomponente 1 einer Kraftfahrzeugschlossanordnung 3 als solches beansprucht.
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Nach dem vorschlagsgemäßen Verfahren wird der Antriebsmotor 5 mit der Funktionskomponente 1 im Übrigen, vorzugsweise mit dem Komponentengehäuse 4 oder mit einem Elektrokomponententräger, gefügt, insbesondere in das Komponentengehäuse 4 eingesetzt. Im Einzelnen wird der Antriebsmotor 5 hier und vorzugsweise in die Motoraufnahme 12 eingesetzt. Dabei wird die federnde Anschlusszunge 10 der Anschlussanordnung 8 bezogen auf die Antriebswelle 6, insbesondere axial, gegen ihre Federelastizität ausgelenkt und, insbesondere axial, kraftschlüssig mit dem Ankergehäuse 7 in Eingriff gebracht. Dies ergibt sich, wie weiter oben erläutert, aus der Abfolge von 2a, 2b und 2c. Dadurch wird wie ebenfalls erläutert, die elektrische Verbindung 11 zwischen der Entstörbaugruppe 9 und dem Ankergehäuse 7 hergestellt. Auf alle diesbezüglichen Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen Funktionskomponente 1 darf verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 3037683 A1 [0003, 0044]
- EP 2087577 B1 [0003]