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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Sperrwandlerschaltung und ein Verfahren zum Steuern einer Sperrwandlerschaltung. Die Erfindung betrifft insbesondere einen getakteten Sperrwandler für den Einsatz in einem Betriebsgerät für Leuchtmittel, insbesondere Leuchtdioden.
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Ein Sperrwandler, auch Hoch-Tiefsetzsteller (englisch „flyback converter“) genannt, ist ein Gleichspannungswandler, der elektrische Energie zwischen einer Eingangs- und einer Ausgangsseite mittels eines Transformators galvanisch entkoppelt überträgt. Mit einem Sperrwandler kann eine am Eingang zugeführte Gleichspannung mit geringem schaltungstechnischen Aufwand in eine Gleichspannung mit einem anderen Spannungsniveau umgewandelt werden, wobei der Niveauunterschied in einfacher Weise durch die Wahl des Wicklungsverhältnisses des Transformators beeinflussbar ist.
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Aus der
US 2014/0153292 A1 ist eine getaktete Sperrwandlerschaltung bekannt, bei der eine Steuereinrichtung einen die Primärspule des Transformators an Masse ankoppelnden Schalter zur Taktung des Sperrwandlers selektiv mit einer bestimmten Frequenz und Einschaltdauer ein- und wieder ausschaltet. Die
US 2014/0153292 A1 schlägt vor, eine solche getaktete Sperrwandlerschaltung zur direkten Speisung von Leuchtdioden (LEDs) zu nutzen, wobei der durch den steuerbaren Schalter fließende Strom mittels eines Messwiderstands erfasst und der Schalter ausgeschaltet wird, sobald der erfasste Strom einen vorgegebenen Schwellenwert für den maximalen Schalterstrom (Spitzenstromwert) erreicht.
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Gemäß der
US 2014/0153292 A1 wird für eine Regelung der Abgabeleistung der Schwellenwert an die ermittelte Abweichung zwischen dem an die Leuchtdioden abgegebenen Strom und einem vorgegebenen Soll-Abgabestrom angepasst. Der an die Leuchtdioden abgegebene Strom wird hierzu mittels der von einer primärseitigen Hilfswicklung des Transformators abgegebenen Spannung bestimmt, was ein Aufrechthalten der galvanischen Trennung ermöglicht, wobei in dem Verlauf der Spannung der Zeitpunkt der abfallenden Flanke ermittelt wird, um die Zeitdauer des Stromflusses durch die Sekundärwicklung in der Sperrphase zu bestimmen.
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Dies hat den Nachteil, dass für die Erfassung des sekundärseitigen Stroms eine Hilfswicklung nötig ist, was den Aufbau insgesamt komplex und teuer macht. Zudem ist die Bestimmung des an die Leuchtdioden abgegebenen Stroms auf der Grundlage der Stromflusszeitdauer ungenau.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen und Verfahren anzugeben, die die beschriebenen Probleme verringern. Aufgabe ist es insbesondere, eine Sperrwandlerschaltung, ein Betriebsgerät für den Betrieb von einem oder mehreren Leuchtmitteln, insbesondere LEDs, und ein Verfahren zum Steuern einer Sperrwandlerschaltung bereitzustellen, die eine genaue Steuerung und Regelung über einen großen Lastbereich mit einem einfachen und kostengünstigen Aufbau erlauben.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die Erfindung wird durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche weitergebildet.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung weist eine Sperrwandlerschaltung einen ersten steuerbaren Schalter mit einer Kapazität, einen zweiten steuerbaren Schalter, einen Transformator mit einer Primärwicklung, welche mit dem ersten Schalter gekoppelt ist, und einer Sekundärwicklung, welche mit dem zweiten Schalter gekoppelt ist, eine Steuereinrichtung, die dazu ausgelegt ist, den zweiten Schalter auszuschalten, nachdem der Strom durch den zweiten Schalter auf null abgesunken ist und einen negativen Wert erreicht hat, wobei die parallel zu dem ersten Schalter ausgebildete Kapazität nach dem Ausschalten des ersten Schalters geladen und nach dem Ausschalten des zweiten Schalters entladen wird, und Mittel zum Bestimmen der Entladegeschwindigkeit der Kapazität für eine Ermittlung des durch den zweiten Schalter zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Stroms oder der von der Sperrwandlerschaltung abgegebenen Spannung auf.
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Die Entladegeschwindigkeit ist ein Indikator für den sekundären negativen Strom zum Zeitpunkt des Ausschaltens des zweiten Schalters, welcher zur Steuerung des (negativen) Spitzenstromes verwendet werden kann.
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In der Sperrwandlerschaltung ersetzt der zweite Schalter die sekundärseitig nötige Diode oder ist zu dieser parallel geschaltet. Dies erlaubt eine Umkehrung des Energieflusses, nämlich von dem sekundärseitig vorgesehenen Pufferkondensator zur Primärseite (Synchrone Sperrwandlerschaltung). Der bei der Umkehrung durch den zweiten Schalter unmittelbar vor dem Ausschalten des zweiten Schalters fließende Strom hängt von der Ladung des Pufferkondensators ab und bewirkt durch das Ausschalten auf der Primärseite eine Entladung der zu dem ersten Schalter parallel geschalteten Kapazität, wobei die Entladegeschwindigkeit von der Höhe des durch den zweiten Schalter zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Stroms abhängt. Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt die Ermittlung des durch den zweiten Schalter zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Stroms oder der von der Sperrwandlerschaltung abgegebenen Spannung in einfacher Weise über die primärseitige Bestimmung der Entladegeschwindigkeit.
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Die Steuereinrichtung kann den zweiten Schalter nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit nachdem der Strom durch den zweiten Schalter (oder die Diode falls vorhanden) auf null abgesunken ist ausschalten, so dass keine Verbindung zur Primärseite für die Steuerung des zweiten Schalters nötig ist. Alternativ kann die Steuereinrichtung sowohl den ersten Schalter als auch den zweiten Schalter steuern.
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Die Ermittlung des durch den zweiten Schalter zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Stroms oder der von der Sperrwandlerschaltung abgegebenen Spannung und die entsprechende Ansteuerung des zweiten Schalters kann in jedem Schaltzyklus oder nur zu bestimmten Zeiten oder Ereignissen (Anlaufphase, Änderung des Dimmpegels, Wechsel vom kontinuierlichen- oder Grenzbetrieb in den diskontinuierlichen Betrieb) erfolgen.
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Die Steuereinrichtung kann dazu ausgelegt sein, zumindest den ersten Schalter auf der Grundlage des ermittelten Stromes bzw. der ermittelten Spannung anzusteuern, um beispielsweise eine vorgegebene Abgabeleistung zu halten oder einzustellen.
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Der erste Schalter kann ein Transistor sein und die Kapazität durch die Drain-Source-Kapazität des Transistors und/oder einen an den Drain- und Source-Anschlüssen des Transistors angekoppelten Snubber-Kondensator gebildet sein, so dass kein oder nur ein kleiner zusätzlicher Kondensator nötig ist.
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Das Mittel zum Bestimmen der Entladegeschwindigkeit kann dazu ausgelegt sein, die Zeitdauer vom Zeitpunkt des Ausschaltens des zweiten Schalters bis zu dem Zeitpunkt, bei dem die Spannung an dem Kondensator auf einen bestimmten Wert abgefallen ist, zu bestimmen. Der Zeitpunkt des Ausschaltens kann auf der Grundlage des Ausschaltsignals für den zweiten Schalter oder aus dem Verlauf der Spannung über die Kapazität ermittelt werden.
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Die Bestimmung des Zeitpunktes, bei dem die Spannung an der Kapazität auf einen bestimmten Wert abgefallen ist, kann mittels eines Komparators erfolgen, der die an der Kapazität anliegende Spannung mit dem bestimmten Wert vergleicht.
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Die Spannung an der Kapazität kann direkt oder über einen Spannungsteiler gemessen werden. Alternativ kann der Transformator eine primärseitige Hilfswicklung aufweisen, wobei das Mittel zum Bestimmen der Entladegeschwindigkeit dazu ausgelegt ist, den Ausschaltzeitpunkt des zweiten Schalters und/oder die an der Kapazität anliegende Spannung mittels der von der Hilfswicklung abgegebenen Spannung zu ermitteln.
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Die Abhängigkeit der Entladegeschwindigkeit von dem zum Zeitpunkt des Ausschaltens fließenden Stroms bzw. der von der Sperrwandlerschaltung abgegebenen Spannung kann vom Hersteller oder Anwender durch Messen der Entladegeschwindigkeit und des durch den zweiten Schalter zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Strom bzw. der von der Sperrwandlerschaltung abgegebenen Spannung ermittelt und in Form einer Tabelle oder Formel für die Ermittlung während des Betriebs gespeichert werden, wobei die Steuereinrichtung oder das Mittel zum Bestimmen der Entladegeschwindigkeit dazu ausgelegt ist, den durch den zweiten Schalter zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Strom bzw. die von der Sperrwandlerschaltung abgegebene Spannung mittels der Tabelle bzw. der Formel zu ermitteln, welche für die ermittelte Entladegeschwindigkeit einen Strom bzw. eine Spannung anzeigt.
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Ist die Entladegeschwindigkeit von weiteren Faktoren, wie Betriebsart, Tastgrad, Dimmpegel oder dem durch den ersten Schalter fließenden Strom, abhängig, kann für zumindest einige Betriebsarten, Tastgrade oder Dimmpegel jeweils eine Tabelle oder Formel erstellt werden, wobei die Steuereinrichtung oder das Mittel zum Bestimmen der Entladegeschwindigkeit dazu ausgelegt ist, die entsprechende Tabelle aus einer Vielzahl von Tabellen auf der Grundlage des durch den ersten Schalter fließenden Stroms, des Tastgrads der Ansteuerung zumindest des ersten Schalters und/oder eines die Sperrwandlerschaltung steuernden Dimm-Signals auszuwählen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein Betriebsgerät für Leuchtmittel eine Sperrwandlerschaltung mit einer der oben beschriebenen Ausführungen auf.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung weist ein Verfahren zum Steuern der Sperrwandlerschaltung die folgenden Schritte auf:
- - Ansteuern des ersten und zweiten Schalters, um eine am Eingang der Sperrwandlerschaltung zugeführte Gleichspannung in eine Gleichspannung mit einem vorgegebenen Spannungsniveau umzuwandeln, wobei der zweite Schalter ausgeschaltet wird, nachdem der Strom durch den zweiten Schalter auf null abgesunken ist und einen negativen Wert erreicht hat,
- - Bestimmen der Entladegeschwindigkeit der Kapazität, und
- - Ermitteln des durch den zweiten Schalter zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Stroms oder der von der Sperrwandlerschaltung abgegebenen Spannung auf der Grundlage der ermittelten Entladegeschwindigkeit.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine getaktete Sperrwandlerschaltung nach einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung,
- 2 drei Diagramme mit Verläufen der durch die Primär- und Sekundärwicklung der in 1 gezeigten Sperrwandlerschaltung fließenden Ströme und dem Verlauf der Spannung über die Kapazität,
- 3 schematisch den Aufbau der Messeinrichtung nach einem Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung,
- 4 eine getaktete Sperrwandlerschaltung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung,
- 5 ein Betriebsgerät für Leuchtmittel nach einem Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung und
- 6 ein vereinfachtes Ablaufdiagramm zur Darstellung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Komponenten mit gleichen Funktionen sind in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt eine vereinfachte Schaltung eines synchronen Sperrwandlers nach einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung. An den zwei Eingangsanschlüssen 1, 2 der abgebildeten Sperrwandlerschaltung 3 wird eine Versorgungsspannung zugeführt, die eine Gleichspannung oder eine gleichgerichtete Wechselspannung ist und die in eine Gleichspannung mit einem anderen Spannungsniveau umgewandelt und an zwei Ausgangsanschlüssen 4, 5 der Sperrwandlerschaltung 3 ausgegeben wird. An den zwei Ausgangsanschlüssen 9,10 können Leuchtmittel, beispielsweise LEDs oder ein weiterer Wandler (nicht gezeigt) angeschlossen sein.
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Die Primärwicklung 6 des Transformators 7, ein erster steuerbarer Schalter 8 und ein Messwiderstand 9 sind in Reihe zwischen dem ersten Eingangsanschluss 1 und dem zweiten Eingangsanschluss 2, welcher mit Masse verbunden ist, geschaltet. Die Sekundärwicklung 10 des Transformators 7 und ein zweiter steuerbarer Schalter 11 sind in Reihe zwischen dem ersten Ausgangsanschluss 4 und dem zweiten Ausgangsanschluss 5 geschaltet. Ein Puffer-/Speicherkondensator 12 ist an den Ausgangsanschlüssen 4, 5 parallel angekoppelt. Primär- und Sekundärwicklung 6, 10 des Transformators 7 weisen eine unterschiedliche Polarität/Wicklungsrichtung auf. Der erste Schalter 8 und der zweite Schalter 11 können Transistoren, wie IGBTs oder MOSFETs, sein und werden von einer Steuereinrichtung 13 gesteuert, um diese ein- und auszuschalten.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist ein Kondensator 14 parallel zu dem ersten Schalter 8 ausgebildet, so dass dieser beim Öffnen des ersten Schalters 8 in Reihe zu der Primärwicklung 6 und dem Messwiderstand 9 geschaltet wird, wobei eine Messeinrichtung 15 den Ladezustand bzw. die Spannung uK an dem Kondensator 14 erfasst. Nach dem Einschalten des ersten Schalters 8 wird der Kondensator 14 überbrückt und die Primärwicklung 6 des Transformators 7 von einem Strom iP durchflossen, wobei der ausgeschaltete zweite Schalter 11 einen Stromfluss auf der Sekundärseite unterdrückt. Der Stromfluss iP durch den ersten Schalter 8 wird mittels der über den Messwiderstand 9 abfallenden und von der Steuereinrichtung 13 erfassten Spannung bestimmt, welche den ersten Schalter 8 aus- und den zweiten Schalter 11 einschaltet, wenn der Strom iP einen Schwellenwert erreicht.
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Es ist zu beachten, dass allgemein für die Erfindung eine parallel zu dem ersten Schalter 8 ausgebildeter Kapazität vorhanden ist. Zur Erläuterung der Erfindung wird diese Kapazität als Kondensator 14 dargestellt, der die Kapazität, zumindest teilweise, bildet.
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Nach dem Ausschalten (Sperrphase) des ersten Schalters 8 wird der Kondensator 14 geladen und die in der Primärwicklung 6 gespeicherte Energie über die Sekundärwicklung 10 des Transformators 7 abgegeben und erzeugt einen Stromfluss is auf der Sekundärseite durch den zweiten Schalter 11, welcher den Pufferkondensator 12 speist. Der Stromfluss is auf der Sekundärseite nimmt linear ab und wird schließlich null. Da der zweite Schalter 11 zunächst weiterhin geschlossen ist, treibt der Pufferkondensator 12 einen Strom is in umgekehrter Richtung durch die Sekundärwicklung 10 und den zweiten Schalter 11, der von der Steuereinrichtung 13 ausgeschaltet wird. Dies führt zu einem Stromfluss iP auf der Primärseite, der den Kondensator 14 wieder entlädt. Alternativ kann der zweite Schalter 11 erst nach dem Ausschalten des ersten Schalters 8 eingeschaltet werden, um die ungewollte Beschädigung der Bauteile zu vermeiden, wobei zwischen dem Ausschalten des ersten Schalters 8 und dem Einschalten des zweiten Schalters 11 eine kurze Zeitdauer tdead liegen kann. Durch die meist in dem zweiten Schalter 11 enthaltene parasitäre Diode (siehe 4) kann eine schnelle Kommutierung erfolgen. Der zweite Schalter 11 sollte jedoch schnell eingeschaltet werden, um unnötige Verluste zu vermeiden.
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Die Messeinrichtung 15 ermittelt die Entladegeschwindigkeit des Kondensators 14, welche von dem durch den zweiten Schalter zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Strom is bzw. der an den Ausgangsanschlüssen 9,10 anliegenden Spannung abhängt. Hierzu empfängt die Messeinrichtung 15 ein Signal von der Steuereinrichtung 13, welches den Zeitpunkt des Ausschaltens des zweiten Schalters 11 anzeigt, und ermittelt die Zeitdauer zwischen dem Zeitpunkt des Ausschaltens und dem Zeitpunkt, zu dem die Spannung an dem Kondensator 14 auf einen bestimmten Grenzwert abgefallen ist. Auf der Grundlage der ermittelten Zeitdauer bestimmt die Messeinrichtung 15 oder die Steuereinrichtung 13 den durch den zweiten Schalter 11 zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Strom oder die von der Sperrwandlerschaltung 3 abgegebenen Spannung.
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2 zeigt in dem Diagramm A den Verlauf des Stromes iP durch die Primärwicklung 6 für einen Schaltzyklus T (t0 bis t5), in dem Diagramm B den Verlauf des Stromes is durch die Sekundärwicklung 10 für den Schaltzyklus T und in dem Diagramm C den Verlauf der Spannung uK für den Schaltzyklus T. Zum Zeitpunkt t0 wird der erste Schalter 8 geöffnet und der zweite Schalter 11 ist geschlossen. Der Kondensator 14 wird geladen und der Strom is nimmt linear ab. Der Strom is hat bei t1 null erreicht und wird dann negativ. Zum Zeitpunkt t2 wird der zweite Schalter 11 geöffnet und der erste Schalter 8 bleibt offen, worauf ein negativer Strom iP zu fließen beginnt, der den Kondensator 14 entlädt. Wie oben beschrieben kann zwischen dem Ein- und Ausschalten der zwei Schalter 8, 11 eine Verzögerungszeit tdead vorgesehen sein, um die Gefahr von Beschädigung der Bauteile zu verringern.
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Die Messeinrichtung 15 misst die Zeitdauer Δt vom Zeitpunkt t2 bis zum Zeitpunkt t3, bei dem die sinkende Spannung uK den Grenzwert u1 erreicht. Die Steuereinrichtung 13 oder die Messeinrichtung 15 ermittelt auf der Grundlage der gemessenen Zeitdauer Δt den Wert iS1, den der Strom is zum Zeitpunkt t2 erreicht hat und/oder die Spannung an den Ausgangsanschlüssen 4, 5 mittels einer Tabelle oder Formel, die jeder gemessenen Zeitdauer Δt einen Strom- bzw. Spannungswert zuordnet.
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Zum Zeitpunkt t4 wird der erste Schalter 8 geschlossen und der zweite Schalter 11 bleibt geöffnet. Der Strom iP steigt an, bis er den Schwellenwert iP1 zum Zeitpunkt t5 erreicht und der erste Schalter 8 geöffnet und der zweite Schalter 11 geschlossen wird. Der Schwellenwert iP1 kann von der Steuereinrichtung 13 in Abhängigkeit eines empfangenen Dimmsignals und/oder des ermittelten Strom- bzw. Spannungswerts gesetzt werden, wobei der Schwellenwert iP1 erhöht wird, wenn der ermitteltet Strom- bzw. Spannungswert einen vorgegebenen Wert unterschreitet, und verringert wird, wenn der ermittelte Strom- bzw. Spannungswert größer als der vorgegebene Wert ist. Das Einschalten des ersten Schalters 8 kann nach dem Ablauf einer Wartezeit, die mit dem Ausschalten des zweiten Schalters 11 zum Zeitpunkt t2 beginnt und größer als die maximal zu erwartende Zeitdauer Δt ist, erfolgen. Alternativ kann der erste Schalter 8 eingeschaltet werden, wenn die sinkende Spannung uK den Grenzwert u1 erreicht hat.
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Die Tabelle kann vor dem Regelbetrieb experimentell durch Messen der Entladegeschwindigkeit bzw. der Zeitdauer Δt und des zugehörigen Stroms iS1 für verschiedene Lastzustände an der Sperrwandlerschaltung 3 selbst oder an einem baugleichen Modell bestimmt und in der Steuereinrichtung 13 bzw. der Messeinrichtung 15 gespeichert werden.
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Es ist auch möglich, dass die Sperrwandlerschaltung 3 in einem vom Anwender/Monteur aktivierbaren Lern- oder Kalibriermodus nach einem vorgegebenen Muster verschiedene Ströme bzw. Spannungen an den Ausgangsanschlüssen 4, 5 ausgibt, um verschiedene Lastzustände einzunehmen und die Steuereinrichtung 13 oder die Messeinrichtung 15 für jeden Lastzustand ein den ausgegebenen Strom und/oder die ausgegebene Spannungen anzeigendes Signal über eine im Lern-/Kalibriermodus geschaltete interne Verbindung abfragt oder über eine zwischen den Ausgangsanschlüssen 4, 5 und einer Schnittstelle der Steuereinrichtung 13 bestehenden kabelgebundene oder kabellose schaltungsexterne Verbindung empfängt, die Zeitdauer Δt misst und die gemessene Zeitdauer Δt mit dem zugehörigen Strom- und/oder Spannungswert in die Tabelle aufnimmt oder einen bestehenden Eintrag in der Tabelle korrigiert. Die Tabelle ist in einer nicht dargestellten Speichereinrichtung des Sperrwandlers hinterlegt.
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Ist die Zeitdauer Δt von weiteren Faktoren, wie Betriebsart, Tastgrad oder Dimmpegel, abhängig, kann für verschiedene Betriebsarten, Tastgrade oder Dimmpegel jeweils eine Tabelle oder eine mehrdimensionale Tabelle, welche einer bestimmten Kombination von unterschiedlichen Faktoren und Werten, einschließlich der Zeitdauer Δt, einen Strom- und/oder Spannungswert zuordnet, erstellt werden. Im Regelbetrieb bestimmt die Steuereinrichtung 13 oder die Messeinrichtung 15 die anzuwendende Tabelle bzw. die vorliegende Kombination, um den Strom- und/oder Spannungswert zu ermitteln.
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3 zeigt den Aufbau der Messeinrichtung 15, die eine Spannungsmesseinrichtung 16 zum Messen der Spannung des Kondensators 14, einen Komparator 17 zum Vergleichen der gemessenen Spannung uK mit dem Grenzwert u1 und Ausgeben eines Stoppsignals und einen Zähler 18, der von dem Komparator 17 das Stoppsignal empfängt und von der Steuereinrichtung 13 ein Startsignal, wenn der zweite Schalter 11 zum Zeitpunkt t2 geöffnet wird. Der Zähler 18 startet die Messung der Zeitdauer Δt beim Empfang des Startsignals, beendet die Messung beim Empfang des Stoppsignals und gibt die gemessene Zeitdauer Δt an die Steuereinrichtung 13 aus. Alternativ kann der Zähler 18 die Messung der Zeitdauer Δt starten, wenn eine abfallende Flanke der Spannung uK detektiert wird. Dies ermöglicht die Messung der Zeitdauer Δt ohne ein externes Startsignal. Zudem ist keine Signalübertragung zwischen Primär- und Sekundärseite nötig, wenn der zweite Schalter 11 über eine eigene, sekundärseitige Steuerung verfügt, welche den zweiten Schalter 11 nach einer vorgegebenen Wartezeit, die mit dem Abfallen des Stromes is auf null zum Zeitpunkt t1 beginnt, automatisch ausschaltet.
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In dem in 1 gezeigten Beispiel wird die Spannung uK des Kondensators 14 direkt über dem Kondensator 14 gemessen. Es ist jedoch auch möglich, die Spannung uK mittels eines Spannungsteilers zwischen dem Eingangsanschluss 2 und einem sich zwischen der Primärspule 6 und dem Kondensator 14 befindlichen Schaltungspunkt 19 zu messen.
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Insbesondere im diskontinuierlichen Betrieb können aufgrund von parasitären Effekten nach dem Ausschalten des ersten Schalters 8 (und auch des zweiten Schalters 11) Oszillationen der Spannung über dem jeweiligen Schalter auftreten. Um Schaltverluste des Schalters zu vermeiden, sollten solche Oszillationen beim Wählen des Wiedereinschaltzeitpunktes berücksichtigt werden bzw. der Wiedereinschaltzeitpunkt so gewählt werden, dass zum Wiedereinschaltzeitpunkt der Spannungsverlauf über dem Schalter ein Spannungsminimum aufweist oder einen Nulldurchgang mit ansteigender Flanke (Nulldurchgang nach einem Spannungsminimum). Der Zeitpunkt des Nulldurchgangs oder Informationen über den Spannungsverlauf können von der Messeinrichtung 15 zusätzlich zu der Zeitdauer Δt ermittelt und an die Steuereinrichtung 13 für die Bestimmung des optimalen Einschaltzeitpunktes (Zeitpunkt t4) übermittelt werden.
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In Sperr- und anderen Wandlerschaltungen wird für die Bestimmung des Einschaltzeitpunkts der Spannungsverlauf oft mittels einer Hilfswicklung erfasst, die mit dem Transformator 7 bzw. mit der geschalteten, als Energiezwischenspeicher dienenden Spule gekoppelt ist. Eine solche Hilfswicklung 20 kann, insbesondere, wenn sie bereits für die Bestimmung des Einschaltzeitpunkts vorgesehen ist, zur Ermittlung der Entladegeschwindigkeit des Kondensators 14 verwendet werden.
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4 zeigt eine Sperrwandlerschaltung 3 nach einem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung, bei der die Spannung uK mittels einer Hilfswicklung 20 des Transformators 7 von der Messeinrichtung 15 erfasst wird. Die Erfassung kann bei geeignetem Wicklungsverhältnis direkt oder bei sehr hohen Spannungen an der Hilfswicklung 20 über einen Spannungsteiler erfasst werden. Die Messeinrichtung 15 misst die Zeitdauer Δt gemäß eines der oben beschriebenen Verfahren und gibt das Ergebnis an die Steuereinrichtung 13 aus. Die Messeinrichtung 15 kann eine integrierte Halbleiterschaltung sein, eine integrierte Halbleiterschaltung umfassen oder Bestandteil der Steuereinrichtung 13 sein. Die Steuereinrichtung 13 kann als ein Prozessor, ein Mikroprozessor, ein Controller, ein Mikrocontroller, eine anwendungsspezifische Spezialschaltung (ASIC, „Application Specific Integrated Circuit“) oder eine Kombination der genannten Einheiten ausgestaltet sein.
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In der in 4 gezeigten Sperrwandlerschaltung 3 sind der erste Schalter 8 und der zweite Schalter 11 Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren (MOSFETs) und jeweils als vereinfachtes Ersatzschaltbild dargestellt. Wie aus dem Ersatzschaltbild ersichtlich ist, weist der als MOSFET ausgeführte erste Schalter 8 ein durch die Sperrschichtkapazität der internen Diode bedingtes kapazitives Element auf, das der Kondensator 14 für die Ermittlung des durch den zweiten Schalter 11 zum Zeitpunkt seines Ausschaltens fließenden Stroms is bzw. der von der Sperrwandlerschaltung 3 abgegebenen Spannung ist. Somit muss in dieser Sperrwandlerschaltung 3 kein zusätzlicher Kondensator für die Durchführung des erfinderischen Verfahrens eingesetzt werden.
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Alternativ kann der Kondensator 14 ein parallel mit dem ersten Schalter 8 verbundener Snubberkondensator sein, der störende Hochfrequenzen oder Spannungsspitzen, die beim Schalten induktiver Lasten auftreten, dämpfen soll.
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5 zeigt ein Betriebsgerät 21 für Leuchtmittel nach einem Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Erfindung. Das Betriebsgerät 21 weist die in 1 oder 4 gezeigte Sperrwandlerschaltungen 3, einen Netzanschluss L, N zum Anschluss des Betriebsgeräts 21 an eine Netz-Wechselspannung und einen Gleichrichter 22 mit Leistungsfaktorkorrektur auf, der aus der Netz-Wechselspannung die an den Eingangsanschlüssen 1, 2 der Sperrwandlerschaltung 3 anliegende Gleichspannung erzeugt. Die Sperrwandlerschaltung 3 wandelt die Gleichspannung in eine Spannung für den Betrieb eines an den Ausgangsanschlüssen 4, 5 der Sperrwandlerschaltung 3 angeschlossenen und aus mehreren LEDs bestehenden Leuchtmittels 23.
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In 6 ist ein stark vereinfachtes Ablaufdiagramm dargestellt, das die einzelnen Schritte bei der Durchführung des oben ausführlich beschriebenen Verfahrens zeigt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2014/0153292 A1 [0003, 0004]