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Die Erfindung betrifft eine variabel an unterschiedliche Kopfformen von Trägern anpassbare Vorrichtung ausgebildet als Muschelkopfhörer oder als Gehörschutz mit integrierten Ventilatoren.
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Aufgrund von steigender Luftverschmutzung in Städten besteht ein Bedarf an Luftreinigungsvorrichtungen zur Verbesserung der Atemluft. Auch auf Baustellen sind Arbeiter neben Lärm häufig starker Luftbelastung durch Staub und andere Partikel ausgesetzt.
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Bekanntermaßen werden gegen Luftverschmutzung Atemmasken, stationäre Luftwäscher oder lonisations-Luftreiniger verwendet. Zudem gibt es mobile Atemschutzeinrichtungen, insbesondere solche für Rettungskräfte, bei denen über Mundstücke Reinluft oder Pressluft geatmet wird. Sobald eine mobile Nutzung gewünscht ist, sind meist Zusatzeinrichtungen wie Atemregler, Mundstücke, Pressluftflaschen oder dergleichen mitzuführen, welche sowohl die Beweglichkeit als auch die Nutzung des Mundes für Sprechen oder Essen einschränken. Aus dem druckschriftlichen Stand der Technik
DE20 2017 107 526 U1 ist zudem eine auf dem Kopf tragbare Luftfiltereinrichtung bekannt, welche dem Träger gereinigte Luft zur Atmung zubläst. Dabei ist jedoch problematisch, dass die Ausführung nicht unterschiedlichen Kopfformen und Kopfgrößen der Träger Rechnung trägt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mobil tragbaren Gehörschutz oder einen Muschelkopfhörer mit Luftfilterfunktion bereit zu stellen, der variabel an unterschiedliche Kopfformen und Kopfgrößen anpassbar ist, so dass die von der Vorrichtung gelieferte gefilterte Luft individuell auf die jeweilige Ergonomie anpassbar geatmet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung ausgebildet als Muschelkopfhörer oder als Gehörschutz mit einem einen menschlichen Kopf eines Trägers überspannbaren und an dem Kopf befestigbaren Kopfbügel vorgeschlagen. Die Vorrichtung umfasst zudem zwei an dem Kopfbügel angeordnete Ohrpolster, die ausgebildet sind, die Ohrmuscheln des Trägers zu überdecken, und mindestens zwei benachbart zu den Ohrpolstern an dem Kopfbügel angeordnete Ventilatoren und eine mit den Ventilatoren strömungsverbundene Luftfiltervorrichtung. Die Ventilatoren sind jeweils gegenüber dem Kopfbügel um mindestens eine Drehachse verdrehbar. Ferner sind an dem jeweiligen Ventilator strömungsverbunden und lösbar befestigte Ausblasrohre vorgesehen. Die Ventilatoren weisen jeweils einen Luftauslass auf, an dem die Ausblasrohre jeweils um eine Drehachse drehbar befestigt sind.
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Der Muschelkopfhörer unterscheidet sich von dem Gehörschutz dadurch, dass an den Ohrpolstern angeordnete Lautsprecher vorgesehen sind, über welche beispielsweise Musik wiedergegeben werden kann. Zudem umfasst der Muschelkopfhörer integral die hierzu erforderliche Verkabelung.
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Über die Ventilatoren und die Luftfiltereinrichtung kann dem Träger gereinigte Luft vor das Gesicht, insbesondere in Richtung der Nase geblasen werden. Durch die Möglichkeit, die Ventilatoren gegenüber dem Kopfbügel und die Ausblasrohre gegenüber den Ventilatoren zu verdrehen ist eine dreidimensionale Anpassbarkeit und Einstellbarkeit der Bauteile ermöglicht, welche die Luftzufuhr in die gewünschte Richtung vor das Gesicht des Trägers für jede Kopfform und Kopfgröße ermöglicht.
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Vorzugsweise verlaufen die jeweiligen Drehachsen der Ventilatoren jeweils senkrecht zur jeweiligen Drehachse des zugehörigen Ausblasrohrs.
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Zudem ist eine Ausführung günstig, bei der zwischen dem jeweiligen Luftauslass des jeweiligen Ventilators und dem jeweiligen Ausblasrohr ein elastisches Schwingungsisolationselement angeordnet ist. Das elastische Schwingungsisolationselement dient zur Abdichtung und Schwingungsentkopplung des jeweiligen Ventilators von dem jeweils daran angeschlossenen Ausblasrohr. Die Vielzahl der beweglichen Teile der Ventilatoren sowie die in die Ausblasrohre geblasene Luftströmung erzeugen im Betrieb Schwingungen, welche vorzugsweise von den Ausblasrohren entkoppelt werden. Die Ausblasrohre erstrecken sich bis in einen Bereich vor das Gesicht, so dass Schwingungen der Ausblasrohre vom Träger wahrgenommen würden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist das jeweilige Schwingungsisolationselement als Hülse ausgebildet und jeweils in das Ausblasrohr einsteckbar. Der zugehörige Ventilator wird dann mit seinem Luftauslass in das Ausblasrohr in die Hülse eingeschoben, so dass die Hülse als Trennung und Schwingungsentkopplung wirkt.
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Günstig ist ferner eine Weiterbildung des elastischen Schwingungsisolationselements mit einem Klemmmittel, welches einem Abziehen des jeweiligen Ausblasrohres von dem jeweiligen Ventilator entgegenwirkt, gleichzeitig jedoch die relative Rotation zwischen Ventilator und Ausblasrohr ermöglicht. Als derartig wirkende Klemmmittel können beispielsweise sich in Umfangsrichtung erstreckende Lamellen an dem Schwingungsisolationselement ausgebildet sein.
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Die Schwingungsentkopplung ist nicht nur zwischen den Ventilatoren und Ausblasrohren vorteilhaft. Vielmehr sieht eine Weiterbildung auch vor, dass zwischen dem Kopfbügel und dem jeweiligen Ventilator ein elastisches Schwingungsisolationselement angeordnet ist, welches den jeweiligen Ventilator von dem Kopfbügel schwingungsentkoppelt. Schwingungen und Vibrationen werden somit nicht auf den Kopfbügel übertragen, sondern gefiltert. Zudem kann das Schwingungsisolationselement einlassseitig am jeweiligen Ventilator vorgesehen werden und gleichzeitig als Dichtung der Ansaugöffnung des jeweiligen Ventilators für die angesaugte Luftströmung zur Vermeidung von Fehlströmungen dienen.
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Bei der Vorrichtung ist ferner vorteilhaft, dass die Ohrpolster, die Ventilatoren und die Ausblasrohre jeweils zwischen einer Betriebsposition und einer Transportposition verstellbar sind und ein von der Vorrichtung eingenommener Raumbedarf in der Transportposition geringer ist als in der Betriebsposition. Dies erhöht die Akzeptanz des Produkts aufgrund besserer Praktikabilität zwischen der Nutzung und der Verstauung bzw. dem Transport. Die Rotierbarkeit der Ausblasrohre gegenüber dem jeweils zugehörigen Ventilator wird genutzt, um die Ausblasrohre in der Transportposition außenseitig um den Kopfbügel zu führen und in der Betriebsposition zu einer Gesichtsseite des Trägers auszurichten. Der Raumbedarf des Muschelkopfhörers bzw. Gehörschutzes ist somit in der Transportposition gegenüber der Betriebsposition reduziert.
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Die Ausblasrohre erstrecken sich in der Transportposition vorzugsweise außenseitig um den Kopfbügel und sind in der Betriebsposition zu einer Gesichtsseite des Trägers ausrichtbar. Die Ausblasrohre können somit in eine Richtung ausgerichtet werden, welche im Wesentlichen parallel zu der Bogenform des Kopfbügels verläuft. Die Ausblasrohre stehen in der Transportposition mithin nicht weg von dem Gehörschutz bzw. dem Muschelkopfhörer, sondern schmiegen sich an dessen Kopfbügel an.
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Hierzu ist ferner eine Ausführung günstig, bei der die Ohrpolster gegenüber dem Kopfbügel in einen von dem Kopfbügel aufgespannten Innenraum um eine Drehachse einklappbar sind, welche vorzugsweise senkrecht zur Drehachse der Ventilatoren verläuft. Auch dies reduziert den benötigten Raumbedarf des Muschelkopfhörers bzw. Gehörschutzes für die Transportposition. Die Drehachsenlage kann alternativ derart zueinander definiert sein, dass das Verdrehen der Bauteile zueinander ermöglicht ist.
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Eine Weiterbildung der Vorrichtung sieht zudem vor, dass der Kopfbügel einen ersten Bügelabschnitt und einen zweiten Bügelabschnitt aufweist, welche über ein Gelenk verbunden sind, so dass der erste Bügelabschnitt gegenüber dem zweiten Bügelabschnitt um eine Drehachse drehbar gelagert ist. Die beiden Bügelabschnitte erstrecken sich bogenförmig auswärts zu den jeweiligen Ohren des Trägers und sind vorzugsweise längenverstellbar, um den unterschiedlichen Kopfbreiten Rechnung zu tragen. Nachdem der Kopfbügel bogenförmig geformt ist, um sich um den Kopf des Trägers zu erstrecken, wird seine Form kompakter, wenn die beiden Bügelabschnitt zueinander geklappt und flacher, wenn die beiden Bügelabschnitte auseinander geklappt werden. Somit kann bedarfsgerecht eine Transportposition „kompakt“ oder „flach“ realisiert werden. An jedem der Bügelabschnitte sind jeweils ein Ohrpolster und ein Ventilator angeordnet ist.
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Eine weitere Ausführungsvariante ist zudem dadurch gekennzeichnet, dass der Kopfbügel mindestens einen dem Kopf des Trägers zugewandten Bügel und einem dem Kopf des Trägers abgewandten Bügel aufweist, welche zwischen sich einen Strömungskanal bilden, in welcher die Luftfiltervorrichtung aufgenommen ist. Die Luftfiltervorrichtung wird vorzugsweise von dem mindestens einen dem Kopf des Trägers abgewandten Bügel flächig überdeckt und schützt somit die Luftfiltervorrichtung vor Einflüssen von außen während des Betriebs und während des Transports. Der dem Kopf des Trägers zugewandte Bügel wird vorzugsweise für eine Kabelführung zur Aufnahme von Kabeln für die Versorgung der Ventilatoren verwendet.
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Die Luftfiltervorrichtung wird in einer günstigen Ausgestaltung als lösbar an dem Kopfbügel befestigbare Baueinheit ausgebildet und kann somit bedarfsgerecht getauscht werden, wenn das Filtermedium der Filtervorrichtung erneuert werden muss. Hierfür kann die Luftfiltervorrichtung beispielsweise als modulare Kartusche mit integralem Filtermedium ausgebildet sein. Das Filtermedium umfasst vorzugsweise einen Faltenfilter, der sich in seiner Längenerstreckung aufgrund der Falten variabel verlängern und verkürzen und somit den Längenveränderungen des Kopfbügels sehr gut Rechnung tragen kann, ohne beschädigt zu werden. Alternativ wird ein Taschenfilter verwendet, der in den Kopfbügel eingesetzt wird. Zudem kann das Filtermedium auch einen Aktivkohlefilter und/oder einen lonisationsfilter umfassen.
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Zur Realisierung der Luftfilterung der von den Ventilatoren erzeugten Luftströmungen wird der Kopfbügel mit mindestens einer Ansaugöffnung für die mindestens zwei Ventilatoren versehen. Integral innerhalb des Kopfbügels ist mindestens das Filtermedium angeordnet, so dass die Ventilatoren im Betrieb Umgebungsluft durch die Ansaugöffnung ansaugen, durch den Kopfbügel sowie durch das Filtermedium zur Reinigung der Umgebungsluft fördern und über die Ausblasrohre ausblasen. Die Ausblasrohre sind auf das Gesicht und insbesondere den Bereich vor der Nase des Trägers ausrichtbar, so dass die eingeatmete Luft über die Ventilatoren bereitgestellt wird. Dabei ist zudem vorteilhaft, dass die den Ventilatoren zugeführte Luft bereits gereinigt ist und die Lüfterräder nicht verschmutzen.
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Zur Vermeidung einer zusätzlichen externen Verkabelung sieht eine Ausführungsvariante der Vorrichtung vor, dass ein Energiespeicher zur Stromversorgung der Ventilatoren unmittelbar an dem Kopfbügel und insbesondere im Bereich des Gelenks des Kopfbügels befestigt ist. Der Energiespeicher ist vorzugsweise ein aufladbarer Akkumulator und kann beidseitig, d.h. auf einer Gesichtsseite und/oder einer Hinterkopfseite des Kopfbügels angeordnet werden. Durch die Positionierung am Gelenk bewegen sich die beiden Bügelabschnitte relativ zu dem Energiespeicher, so dass dieser stets seine Position erhält. Zudem ist die Kabelbeanspruchung minimiert, da es keine relevanten Relativbewegungen und somit Längenveränderung der Kabel gibt.
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In einer Weiterbildung des Gehörschutzes bzw. des Muschelkopfhörers sind die Ventilatoren lösbar an dem Kopfbügel befestigt. Vorzugsweise wird hierfür ein Schnappverschluss, Bajonettverschluss oder eine lösbare Verrastung verwendet. Somit können die Ventilatoren von dem Kopfbügel auch entfernt und der Bauraum der Vorrichtung minimiert werden. Die verbleibenden Öffnungen können mit einer Blende geschlossen werden. Der Gehörschutz bzw. Muschelkopfhörer ist mithin auch in seiner herkömmlichen Ausführung ohne Ventilatoren einsetzbar, sollte die Luftreinigungsfunktion nicht benötigt werden.
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Nachdem die Ventilatoren im Betrieb Geräusche erzeugen, sieht eine vorteilhafte Ausführungsvariante vor, dass der Muschelkopfhörer eine aktive Geräuschunterdrückungseinrichtung umfasst, welche in der Technik als „noise cancelling“ bekannt ist. In einen Gehörschutz kann eine derartige Technik ebenfalls verbaut werden. Die hierfür aus dem Stand der Technik bekannte Elektronik wird in den Kopfbügel oder in die Ohrpolster bzw. deren Aufnahme integriert. Die Stromversorgung wird gemäß der vorliegenden Offenbarung über den Energiespeicher der Ventilatoren mit versorgt. Alternativ wird vorgesehen, dass für die Geräuschunterdrückungseinrichtung eine eigene Energieversorgung, insbesondere auch für den Fall der Nachrüstung, vorgesehen wird.
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Für eine kompakte und ergonomische Ausrichtung sind die Ausblasrohre bogenförmig ausgebildet und erstrecken sich in der Betriebsposition um die Ohrpolster herum.
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Der Kopfbügel ist wie im Stand der Technik üblich vorzugsweise mit zwei freien lateralen Außenrandabschnitten versehen, an denen jeweils die Ohrpolster befestigt sind. Vorzugsweise werden die Ventilatoren jeweils unmittelbar angrenzend zu dem jeweiligen Ohrpolster, d.h. in der Betriebsposition weiter zur Kopfmitte, jedoch noch in einem Abschnitt des Kopfbügels, der seitlich oberhalb des Ohres des Trägers verläuft, an dem Kopfbügel befestigt.
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Die Ventilatoren sind in einer günstigen Ausführung als Radialventilatoren ausgebildet. An deren Luftauslässen lassen sich die Ausblasrohre anbringen, so dass die von den Ventilatoren erzeugte Luftströmung unmittelbar in die Ausblasrohre einblasbar ist.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- 1 einen Muschelkopfhörer oder Gehörschutz in der Betriebsposition in einer Vorderansicht;
- 2 den Muschelkopfhörer oder Gehörschutz aus 1 in der Transportposition in der Vorderansicht;
- 3 den Muschelkopfhörer oder Gehörschutz aus 1 in der Transportposition in einer Seitenansicht;
- 4 den Muschelkopfhörer oder Gehörschutz aus 1 in der Transportposition in einer Seitenansicht mit entfernten Ausblasrohren;
- 5 einen Muschelkopfhörer oder Gehörschutz einer zweiten Ausführungsvariante in der Betriebsposition in einer Vorderansicht;
- 6 einen Ventilator mit angeschlossenem Ausblasrohr;
- 7 eine Schnittansicht eines Ausschnitts der Anbindung des Ventilators an den Kopfbügel;
- 8 eine perspektivische Ansicht einer Aufnahme für einen Taschenfilter; und
- 9 eine Schnittansicht eines Ausschnitts der Anbindung des Taschenfilters aus 8 an den Kopfbügel.
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Die 1-4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung ausgebildet als Muschelkopfhörer 1 oder Gehörschutz 1' mit Kopfbügel 2, an dessen lateralen Außenrandabschnitten jeweils ein Ohrpolster 9, 10 befestigt ist. In einer Ausführung als Muschelkopfhörer 1 sind in die Ohrpolster 9, 10 Lautsprecher integriert, bei einem Gehörschutz 1' steht die Schallabschirmung über die Ohrpolster 9, 10 im Vordergrund. Im Übrigen ist der konstruktive Aufbau für beide Varianten gleich realisierbar. Bei einem Gehörschutz kann zudem eine integrale Anbindung an einen Helm erfolgen.
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An dem Muschelkopfhörer 1 oder Gehörschutz 1' sind benachbart zu den Ohrpolstern 9, 10 an der Außenseite des Kopfbügels 2 in dessen seitlichen Bereich zwei Radialventilatoren 7, 8 lösbar über einen Schnappverschluss befestigt. Der Kopfbügel 2 umfasst die zwei identisch ausgebildeten Bügelabschnitte 3, 4, die über das Gelenk 5 miteinander verbunden sind. Die Bügelabschnitte 3, 4, sind jeweils längenverstellbar, so dass die Erstreckung des Kopfbügels 2 an die jeweilige Kopfform bzw. Kopfbreite des Trägers anpassbar ist. Zudem kann für die Transportposition die kürzest mögliche Länge gewählt werden. Der Kopfbügel 2 umfasst in beiden Bügelabschnitten 3, 4 den dem Kopf des Trägers zugewandten Bügel 68 und den dem Kopf des Trägers abgewandten Bügel 69, welche zwischen sich den Strömungskanal 70 bilden. In dem jeweiligen Strömungskanal 70 ist jeweils ein Faltenfilter 14 positioniert, der bei Bedarf ausgewechselt werden kann. Die Radialventilatoren 7, 8 sind mit dem Strömungskanal des jeweiligen Bügelabschnitts 3, 4 strömungsverbunden und saugen Umgebungsluft über die Ansaugöffnungen 28 an, fördern die angesaugte Luft durch die Faltenfilter 14 und blasen die durch die Faltenfilter 14 gereinigte Luft in lösbar jeweils an den Radialventilatoren 7, 8 befestigte Ausblasrohre 11, 12 aus. Die Ausblasrohre 11, 12 erstrecken sich in Umfangsrichtung um die Ohrpolster 9, 10 in einen Bereich vor das Gesicht des Trägers, wobei die jeweiligen Ausblasabschnitte 23 einwärts und in Richtung des Kopfbügels 2 gekrümmt verlaufen, um eine Ausblasrichtung auf das Zentrum des Gesichts des Trägers und insbesondere auf die Nase zu gewährleisten. Die Ausblasrohre 11, 12 sind mit einem runden und somit rotierbaren Querschnitt an die Radialventilatoren 7, 8 angeschlossen und verlaufen rohrförmig um die Ohrpolster 9, 10. An den Ausblasabschnitten 23 der Ausblasrohre 11, 12 weisen ihre freien Enden einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt mit gerundeten Ecken auf, wobei der Übergang von dem runden zu dem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt fließend erfolgt.
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In 1 ist die Betriebsposition, in den 2-4 die Transportposition des Muschelkopfhörers 1 oder Gehörschutzes 1' dargestellt. Zum Einnehmen der Transportposition können die Ohrpolster 9,10 um die Drehachsen 31 in den von dem Kopfbügel 2 aufgespannten Innenraum eingeklappt werden. Zur Anpassung an die jeweilige Ergonomie des Trägers und zum Versatz zwischen Betriebsposition und Transportposition sind die Radialventilatoren um die Drehachsen 33 rotierbar, so dass die Ausblasrohre 11, 12 relativ zu den Ohrpolstern 9, 10 geschwenkt sowie nach oben in Richtung des Kopfbügels 2 ausgerichtet werden können. Ferner sind zudem die Ausblasrohre 11, 12 um die Drehachsen 32 rotierbar an den Radialventilatoren 7, 8 befestigt, so dass ihre Erstreckung und Ausrichtung bezüglich des Gesichts des Trägers variabel ist. In der Transportposition gemäß 2 sind die Ausblasrohre 11, 12 so verdreht, dass sie im Wesentlichen parallel zu dem Kopfbügel 2 verlaufen. Die Drehachsen 31, 32, 33 stehen dabei anfänglich senkrecht zueinander. Die Geometrie der Ausblasrohre 11, 12 ist veränderbar, so dass diese an die individuelle Körperform des Trägers anpassbar ist. Die Ausblasrohre 11, 12 sind deshalb als Wechseleinsätze ausgebildet.
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Des Weiteren sind die Bügelabschnitte 3, 4 über das Gelenk 5 um die Drehachse 30 rotierbar, so dass der Muschelkopfhörer 1 oder Gehörschutz 1', soweit es die Ohrpolster 9, 10 zulassen, zusammengeklappt und somit kompakt oder aufgeklappt und mithin eher flach ausgerichtet werden kann.
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Die 2-3 zeigen gut den in der Transportposition verringerten Raumbedarf gegenüber der Betriebsposition aus 1.
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Bezugnehmend auf 3 ist ferner der an oder in dem Gelenk 5 vorderseitig und rückseitig an dem Kopfbügel 2 verbaute, schematisch dargestellte Energiespeicher 6 zur Stromversorgung der Radialventilatoren 7, 8 gezeigt, wobei auf die Darstellung der Verkabelung verzichtet wurde. Die Kabel verlaufen vorzugsweise innerhalb des Kopfbügels 2. Die Steuerelemente werden entweder direkt an den Ventilatoren verbaut oder extern vorgesehen, um den Muschelkopfhörer 1 oder Gehörschutz 1' über Funk oder das Internet, beispielsweise ein Smartphone zu steuern.
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4 zeigt den Muschelkopfhörer 1 oder Gehörschutz 1' aus 1 in der Transportposition in einer Seitenansicht mit von den Radialventilatoren 7, 8 entfernten Ausblasrohren 11, 12. Gut zu erkennen ist dabei der runde Querschnitt des Luftauslasses 40 des Radialventilators 7, um den die jeweiligen Ausblasrohre 11, 12 jeweils rotierbar sind.
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In 5 ist der Muschelkopfhörer 1 oder Gehörschutz 1' einer zweiten Ausführungsvariante in der Betriebsposition in einer Vorderansicht dargestellt. Die technischen Merkmale sind zur Ausführung gemäß der 1-4 identisch, jedoch ist anstelle eines Faltenfilters 14 ein Taschenfilter 44 im Strömungskanal des Kopfbügels 2 verbaut. Ein derartiger Taschenfilter 44 wird in einem Gehäuse gebildet aus den in 8 gezeigten Gehäuseteilen 47, 48 aufgenommen und über Verrastungsstifte 49 an dem Kopfbügel 2 befestigt. 9 zeigt hierzu einen Ausschnitt, in dem die Befestigung der Gehäuseteile 47, 48 an dem Kopfbügel 2 angrenzend zu dem Ventilator 7 zu erkennen ist. Die Verrastungsstifte 49 sind in dafür vorgesehene Löcher ein und schnappen mit ihren elastischen Endabschnitten nach radial außen auf, um die Arretierung zu gewährleisten. Die Gehäusteile 77, 48 mit dem Taschenfilter 44 sind jedoch von dem Kopfbügel 2 auch wieder entfernbar, so dass der Taschenfilter 44 bei Bedarf gewechselt werden kann.
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Bezugnehmend auf 6 ist einer der Ventilatoren 7, 8 beispielhaft mit angeschlossenem Ausblasrohr 11, 12 getrennt von dem Muschelkopfhörer 1 bzw. Gehörschutz 1' im Schnitt gezeigt. Der Ventilator 7, 8 weist im Inneren seines Gehäuses das Laufrad 25 mit seinen Laufradschaufeln auf. Das Gehäuse selbst bildet eine axiale Ansaugöffnung 26, über welche der Ventilator 7, 8 die Luft durch die Filtervorrichtung saugt und über den Luftauslass 40 in das jeweilig angeschlossene Ausblasrohr 11, 12 ausbläst. Zwischen dem jeweiligen Luftauslass 40 des jeweiligen Ventilators 7, 8 und dem jeweiligen Ausblasrohr 11, 12 ist das als Hülse 74 ausgebildete elastische Schwingungsisolationselement angeordnet, welches den Ventilator 7, 8 von dem jeweiligen Ausblasrohr 11, 12 schwingungsentkoppelt und abdichtet. Die Hülse 74 ist in der gezeigten Ausführung in das Ausblasrohr 11, 12 eingesteckt. Der Luftauslass 40 des Ventilators 7, 8 ist dann in die Hülse 74 gesteckt. Die Hülse 74 weist einen umlaufenden Umgriff 61 auf, welcher einen lateralen Außenrand des Aublasrohres 11, 12 umgreift. Alternativ kann die Hülse 74 auch den Luftauslass 40 umschließen und das Ausblasrohr 11, 12 außenseitig die Hülse 74 und den Luftauslass 40 umgreifen. Nicht zu erkennen, jedoch ebenfalls vorsehbar sind an der Hülse 74 beispielsweise als Lamellen ausgebildete Klemmmittel, welche das Abziehen des jeweiligen Ausblasrohres 11, 12 von dem jeweiligen Ventilator 7, 8 entgegenwirkt, gleichzeitig das relative Rotieren ermöglicht.
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In 7 ist in einer Schnittansicht zu erkennen, dass zwischen dem Kopfbügel 2 und dem jeweiligen Ventilator 7, 8 das elastische Schwingungsisolationselement 91 angeordnet ist, welches den jeweiligen Ventilator 7, 8 von dem Kopfbügel 2 schwingungsentkoppelt und abdichtet. Das Schwingungsisolationselement 91 verläuft am Gehäuse des Ventilators 7, 8, angrenzend zur Ansaugdüse 84, welche die Einlassöffnung 26 bildet. Das Schwingungsisolationselement 91 weist einen Verlauf in Richtungen auf, die abwechselnd senkrecht zueinander stehen und bildet eine Art Labyrinthdichtung. Die Ansaugung von Luft erfolgt abgedichtet ausschließlich aus dem Strömungskanal 70 durch den im Kopfbügel 2 positionierten Filter.
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Anstelle von Radialventilatoren sind auch andere Ventilatorbauformen einsetzbar, beispielsweise Axialventilatoren, Diagonalventilatoren. Zudem können die jeweiligen Laufräder mit vorwärtsgekrümmten oder rückwärtsgekrümmten Laufradschaufeln versehen sein.
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Der Energiespeicher 6 kann zudem alternativ auch anderen Stellen des Kopfbügels, beispielsweise an den Ohrpolstern vorgesehen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017107526 U1 [0003]