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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Aufbereitungsvorrichtung für Endoskope, wobei vor einer Aufbereitung ein aufzubereitendes Endoskop zur Dichtigkeitsprüfung des Endoskops mit einer wenigstens abschnittsweise transparenten Druckluftleitung mittels eines Anschlusses druckluftdicht verbunden wird, wobei die Druckluftleitung mit einer Druckluftquelle verbindbar oder verbunden ist, wobei das aufzubereitende Endoskop zur Spülung von wenigstens einem zu spülenden Kanal des Endoskops mit einer Spülleitung verbunden wird, wobei anschließend die Aufbereitung des Endoskops durchgeführt wird, bei der eine Spülflüssigkeit unter Druck durch den wenigstens einen Kanal geleitet wird. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Aufbereitungssystem zur Aufbereitung eines Endoskops.
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Zur Aufbereitung von Endoskopen werden üblicherweise Reinigungs- und Desinfektionsgeräte (RDG-E) eingesetzt, die auf einem chemisch-thermischen Aufbereitungsprozess basieren. Um Teile der Endoskope, wie optische Elemente oder elektronische Bauteile, durch die Reinigungsflüssigkeit nicht zu beschädigen, ist es wichtig, dass die Hülle des Endoskops vollständig intakt ist und somit Reinigungsflüssigkeit nicht in das Innere des Endoskops, insbesondere das hermetisch abgedichtete Innere des Endoskops, eindringen kann. Dies wird im RDG-E vor dem ersten Spülflüssigkeitseinlauf gemäß DIN-EN-15883 automatisch überprüft, indem das Endoskop über eine entsprechende Schnittstelle auf einen Überdruck aufgepumpt wird. Anschließend wird der Druckabfall überwacht, wobei aus einem Druckabfall auf eine Leckage in dem Endoskop geschlossen werden kann. Bei fehlgeschlagener Prüfung bzw. zum Prozessende, also zum Ende des Reinigungs- und Desinfektionsprozesses, wird das Endoskop wieder teilweise entlüftet. Die Aufbereitung selbst erfolgt vorzugsweise bei geringerem Überdruck im Endoskop.
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Entsprechende Systeme umfassen vielfach eine Vorrichtung zur Druckluftbeaufschlagung, einen sogenannten „Leak-Tester“, der den Dichtigkeitstest durchführt. Dazu wird ein Endoskop mittels einer Druckluftleitung an eine Druckluftquelle angeschlossen und initial nach Programmstart mit einem Überdruck, beispielsweise 300 mbar gegen den Umgebungsdruck, aufgepumpt. Nach dem Dichtigkeitstest wird der Überdruck auf beispielsweise 150 mbar über Umgebungsdruck reduziert.
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Bei der Verwendung von Endoskopen in der Endoskopie treten vereinzelt Schäden auf, bei denen Endoskope von Biopsiekanälen her punktiert werden. Es entsteht eine Mikroperforation, die bei einem gemäß DIN-EN-15883 geführten Test unter Umständen nicht erkannt wird, weil die Undichtigkeit eine Richtungsabhängigkeit entsprechend einem Rückschlagventil aufweisen kann. Da bei der nachfolgenden Aufbereitung eine Spülflüssigkeit mit einem deutlich größeren Druck als 150 mbar durch die zu spülenden Kanäle geleitet wird, kann die Spülflüssigkeit aus dem zu spülenden Kanal in den zu schützenden Bereich des Endoskops eindringen, was zu einer Druckerhöhung im Endoskop über 150 mbar hinaus führt. Der Leak-Tester reagiert darauf mit einem Ablassen von Druckluft aus dem Endoskop, um den Überdruck von 150 mbar zu halten. Dadurch kann Spülflüssigkeit über den Weg der Entlüftung in die Druckluftleitung eindringen und schlussendlich in den Leak-Tester gelangen und diesen beschädigen oder schlimmstenfalls zerstören.
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Aus
DE 10 2016 200 037 B3 ist ein Verfahren zum Aufbereiten eines Endoskops bekannt, bei dem eine Differenz zwischen hinzugegebener und abgelassener Druckluft kontinuierlich erfasst und bei einem Überwiegen des Ablassens von Druckluft über einen längeren Zeitraum und/oder nach einer Elimination eines Einflusses von Temperaturschwankungen eine Undichtigkeit des Endoskops festgestellt wird. Bei diesem Verfahren wird somit indirekt über die Änderung des Drucks überprüft, ob Spülflüssigkeit in den zu schützenden Bereich eingedrungen ist.
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DE 10 2014 116 910 A1 offenbart ein Sensormodul, das an einem transparenten Schlauch angeordnet wird, wobei mittels dieser Vorrichtung ein Flüssigkeitseinbruch erkannt wird. Das Sensormodul weist einen optoelektronischen Sensor und einen Schlauchhalter auf. Der Sensor ermittelt hierbei eine Lichtstärke.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und ein Aufbereitungssystem zum Aufbereiten eines Endoskops anzugeben, mittels derer eine Undichtigkeit schnell und zuverlässig feststellbar ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1. Demgemäß ist vorgesehen: ein Verfahren zum Betreiben einer Aufbereitungsvorrichtung für Endoskope, wobei vor einer Aufbereitung ein aufzubereitendes Endoskop zur Dichtigkeitsprüfung des Endoskops mit einer wenigstens abschnittsweise transparenten Druckluftleitung mittels eines Anschlusses druckluftdicht verbunden wird, wobei die Druckluftleitung mit einer Druckluftquelle verbindbar oder verbunden ist, wobei das aufzubereitende Endoskop zur Spülung von wenigstens einem zu spülenden Kanal des Endoskops mit einer Spülleitung verbunden wird, wobei anschließend die Aufbereitung des Endoskops durchgeführt wird, bei der eine Spülflüssigkeit unter Druck durch den wenigstens einen Kanal geleitet wird, wobei das Verfahren dadurch weitergebildet ist, dass die Druckluftleitung während der Aufbereitung mittels wenigstens einer optischen Sensorvorrichtung zumindest abschnittsweise überwacht wird, wobei ein Flüssigkeitseinbruch festgestellt wird, wenn mittels der wenigstens einen optischen Sensorvorrichtung eine Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung detektiert wird.
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Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass das Eindringen von Spülflüssigkeit in die Druckluftleitung optisch detektiert wird. Dazu wird die Druckluftleitung wenigstens abschnittsweise transparent ausgebildet. Unter dem Ausdruck „transparent“ wird im Kontext der vorliegenden Beschreibung verstanden, dass die Druckluftleitung durchlässig für optisches Licht ist. Auch halbtransparente, getönte oder trübe Druckluftleitungen sind transparent im Sinne der Erfindung.
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Allerdings sind Spülflüssigkeiten, wie beispielsweise Wasser, vielfach durchsichtig und farblos, wodurch die optische Detektion von Spülflüssigkeit in der Druckluftleitung erschwert wird. Aus diesem Grund wird erfindungsgemäß das Vorliegen einer vergleichsweise leicht zu erkennenden Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit optisch detektiert. Das Vorliegen einer solchen Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit in der Druckluftleitung zeigt einen Flüssigkeitseinbruch, insbesondere einen Wassereinbruch, an.
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Eine Undichtigkeit, durch die Flüssigkeit in die Druckluftleitung gelangt, liegt häufig im Endoskop beziehungsweise einem zu spülenden Kanal des Endoskops vor, so dass die Spülflüssigkeit von dem zu spülenden Kanal in das zu schützende Endoskopinnere eintritt. Da insbesondere das Endoskop während der Aufbereitung zusätzlich von außen aufbereitet wird, kann Flüssigkeit aber auch durch eine Undichtigkeit im Anschluss oder in der Druckluftleitung selbst in die Druckluftleitung gelangen. Das Verfahren unterscheidet jedoch bei dem Feststellen eines Flüssigkeitseinbruchs nicht zwischen den Orten, an den die Undichtigkeit auftritt, da der Nachweis von Flüssigkeit stets in der Druckluftleitung geschieht.
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In der Regel werden mittels des Verfahrens Grenzflächen zwischen Luft und der Spülflüssigkeit detektiert, da beispielsweise bei einem Leck im Endoskop die Spülflüssigkeit in die Druckluftleitung eindringt. Wird aber beispielsweise bei der Aufbereitung von außen eine andere Spülflüssigkeit eingesetzt, kann diese andere Spülflüssigkeit bei einer Undichtigkeit der Druckluftleitung oder des Anschlusses in die Druckluftleitung eindringen. Zweckmäßigerweise ist es daher vorgesehen, dass mittels des Verfahrens Grenzflächen zwischen Luft und jeder Art von Flüssigkeit erkannt werden.
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Vorteilhaft wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht, dass das Eindringen von Wasser in die Druckluftleitung schnell und präzise festgestellt wird. Durch das Verfahren wird das Vorliegen von Dampf, beispielsweise Wasserdampf, oder einer erhöhten Luftfeuchtigkeit nicht als Flüssigkeitseinbruch festgestellt. Das Vorliegen eines geringen Maßes an Feuchtigkeit in der Druckluftleitung ist bei gewöhnlichem Betrieb des Aufbereitungssystems nicht auszuschließen und für die Vorrichtung zur Druckluftbeaufschlagung, den Leak-Tester, unschädlich. Anders als beispielsweise ein Feuchtigkeitssensor, der bereits bei unschädlichen Feuchtigkeitswerten anschlägt, wird mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens nur dann ein Flüssigkeitseinbruch festgestellt, wenn tatsächlich Feuchtigkeit im schädlichen Maße in die Druckluftleitung eingedrungen ist, beispielsweise als Flüssigkeitstropfen oder in Form einer Flüssigkeitssäule. Gegenüber dem Verfahren aus
DE 10 2016 200 037 B3 wird das Eindringen von Flüssigkeit vorteilhaft direkt nachgewiesen, so dass ein Flüssigkeitseinbruch schnell und präzise festgestellt wird.
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Die Überwachung der Druckluftleitung geschieht insbesondere kontinuierlich, insbesondere während des gesamten Aufbereitungsvorgangs. Die Druckluftleitung und/oder die Spülleitung sind insbesondere Schläuche.
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Erfindungsgemäß wird die Druckluftleitung während der Aufbereitung zumindest abschnittsweise überwacht. Es ist insbesondere nicht erforderlich, die gesamte Druckluftleitung mittels der optischen Sensorvorrichtung zu überwachen. Stattdessen ist es ausreichend, einen oder mehrere Abschnitte der Druckluftleitung zu überwachen, insbesondere an den Leak-Tester angrenzende Abschnitte der Druckluftleitung. Auf diese Weise wird effektiv ein Eindringen einer Flüssigkeit in den Leak-Tester verhindert.
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Bevorzugt wird zum Detektieren einer Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit ein festlegbarer Abschnitt der Druckluftleitung mittels der wenigstens einen optischen Sensorvorrichtung auf Veränderungen einer optischen Eigenschaft, insbesondere einem Transmissionsgrad und/oder einem Brechungsindex und/oder einer Helligkeit und/oder einer Farbe, überprüft.
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Eine Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit in der Druckluftleitung, also beispielsweise ein Meniskus einer Flüssigkeitsoberfläche oder ein Rand eines Flüssigkeitstropfens, ist optisch als Schatten in der Druckluftleitung wahrnehmbar. Durch Messung von optischen Eigenschaften, wie beispielsweise der Helligkeit, in einem festlegbaren Abschnitt der Druckluftleitung lässt sich feststellen, ob in diesem Abschnitt eine Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit vorliegt.
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Gemäß einer Ausführungsform wird der festlegbare Abschnitt der Druckluftleitung dynamisch auf eine Veränderung einer optischen Eigenschaft überprüft, wobei wenigstens zwei Messungen der zu überprüfenden optischen Eigenschaft des festlegbaren Abschnitts der Druckluftleitung zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt und die aus den Messungen ermittelten optischen Eigenschaften miteinander verglichen werden.
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Bei einer dynamischen Überprüfung des festlegbaren Abschnitts auf eine Veränderung einer optischen Eigenschaft wird überprüft, ob sich die gemessene optische Eigenschaft zeitlich verändert. In dem Moment, in dem eine Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit in den festlegbaren Abschnitt gelangt, verändert sich die gemessene optische Eigenschaft und eine Undichtigkeit in der Druckluftleitung und/oder im Endoskop und/oder des Anschlusses wird festgestellt.
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Alternativ oder zusätzlich wird der festlegbare Abschnitt der Druckluftleitung vorzugsweise segmentiert auf eine Veränderung einer optischen Eigenschaft überprüft, wobei wenigstens zwei Messungen der zu überprüfenden optischen Eigenschaft des festlegbaren Abschnitts der Druckluftleitung gleichzeitig in unterschiedlichen Bereichen des Abschnitts durchgeführt und die aus den Messungen ermittelten optischen Eigenschaften miteinander verglichen werden.
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Im Gegensatz zu einer dynamischen Überprüfung wird bei einer segmentierten Überprüfung ein Vergleich zwischen zwei Bereichen des festlegbaren Abschnitts, deren optische Eigenschaften zur gleichen Zeit gemessen wurden, durchgeführt. Auf diese Weise wird erkannt, wenn sich beispielsweise die Helligkeit oder der Brechungsindex eines ersten Bereichs von der Helligkeit oder dem Brechungsindex eines zweiten Bereichs unterscheidet. Wird ein Unterschied in der Helligkeit bzw. dem Brechungsindex festgestellt, so wird eine Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit detektiert. Insbesondere wird überprüft, ob manche Bereiche in dem festlegbaren Abschnitt dunkler oder heller als andere Bereiche sind. Weiterhin insbesondere werden bei der segmentierten Messung einer optischen Eigenschaft Randbereiche der Druckluftleitung nicht berücksichtigt. Dies ist vorteilhaft, da sich die Randbereiche auch ohne Vorliegen einer Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit optisch von den übrigen Bereichen der Druckluftleitung unterscheiden und somit eine segmentierte Überprüfung stören können.
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Vorzugsweise wird Licht durch die Druckluftleitung hindurchgeleitet, insbesondere in einer Richtung orthogonal zu einer längsaxialen Richtung der Druckluftleitung, wobei mittels der wenigstens einen optischen Sensorvorrichtung eine Intensität des Lichts nach Durchqueren der Druckluftleitung gemessen wird, wobei eine Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit durch eine dynamische und/oder segmentierte Messung einer Veränderung der Intensität des Lichts detektiert wird.
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Durch den Schatten, der durch eine Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit hervorgerufen wird, wird die Intensität abgeschwächt.
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Vorteilhaft ist die Intensität von Licht vergleichsweise einfach zu messen und erlaubt eine zuverlässige Detektion einer Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit.
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Alternativ oder zusätzlich wird Licht vorzugsweise durch die Druckluftleitung hindurchgeleitet, insbesondere in einer Richtung orthogonal zu einer längsaxialen Richtung der Druckluftleitung, wobei mittels der wenigstens einen optischen Sensorvorrichtung detektiert wird, ob das Licht an einer Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit gebrochen wird.
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Die Messung einer Lichtbrechung basiert auf dem Gedanken, dass sich die Brechungsindices von Luft und Flüssigkeiten, beispielsweise Wasser, unterscheiden. So hat Luft einen Brechungsindex von n = 1,00 und Wasser einen Brechungsindex von n = 1,33. An der Grenzfläche zwischen Luft und Wasser, beispielsweise dem Meniskus einer Wassersäule in der Druckluftleitung, ändert sich somit der Brechungsindex des Mediums in der Druckluftleitung. Diese Änderung des Brechungsindex ist mittels der optischen Sensorvorrichtung nachweisbar.
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Vorzugsweise ist wenigstens eine der optischen Sensorvorrichtungen als Lichtschranke ausgebildet, wobei die Lichtschranke eine Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung durch Messen einer Intensität eines durch die Druckluftleitung gelenkten Lichtstrahls der Lichtschranke erkennt, wobei zum Feststellen eines Flüssigkeitseinbruchs nach Detektion einer Intensitätsänderung des Lichtstrahls ein Warnsignal von der Lichtschranke an eine Steuervorrichtung übermittelt wird.
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Vorteilhaft stellt eine Lichtschranke eine einfache, kostengünstige und zuverlässige Ausführungsform einer optischen Sensorvorrichtung dar. Die Lichtschranke hat insbesondere einen Lichtemitter und einen Lichtdetektor, die an gegenüberliegenden Seiten der Druckluftleitung angeordnet sind. Der Lichtdetektor misst insbesondere die Intensität des vom Lichtemitter ausgestrahlten Lichtstrahls. Ändert sich die gemessene Intensität, beispielsweise, weil sich im Strahlengang des Lichtstrahls ein Meniskus einer Flüssigkeitsoberfläche oder ein Rand eines Flüssigkeitstropfens befindet, wird das Warnsignal an die Steuervorrichtung übermittelt und ein Flüssigkeitseinbruch festgestellt. Die Detektion von Grenzflächen zwischen Luft und Flüssigkeit mittels einer oder mehrerer Lichtschranken kann dynamisch und/oder segmentiert erfolgen.
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Gemäß der Erfindung ist wenigstens eine der optischen Sensorvorrichtungen als Kamera ausgebildet, wobei mittels der Kamera wenigstens ein Bild der Druckluftleitung aufgenommen und Bildinformationen des wenigstens einen Bildes an eine Steuervorrichtung übermittelt werden, wobei die Steuervorrichtung durch Analyse der Bildinformationen ermittelt, ob eine Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung vorliegt, wobei die Steuervorrichtung bei Vorliegen einer Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung einen Flüssigkeitseinbruch feststellt.
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Die Bildinformation des von der Kamera aufgenommenen Bildes werden von der Steuervorrichtung, beispielsweise einem Computer, analysiert. Insbesondere wird aus den Bildinformationen mittels Algorithmen zur Bilderkennung festgestellt, ob sich eine Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit in der Druckluftleitung befindet. Dabei wird insbesondere ausgenutzt, dass sich die optischen Eigenschaften der Grenzfläche von den optischen Eigenschaften der Luft und der Flüssigkeit unterscheiden. Mit anderen Worten wird ausgenutzt, dass die Grenzfläche deutlich als Schatten im Bild sichtbar ist. Die Detektion von Grenzflächen zwischen Luft und Flüssigkeit mittels einer Kamera kann dynamisch und/oder segmentiert erfolgen.
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Bevorzugt wird die Druckluftleitung während der Aufbereitung beleuchtet, insbesondere mittels wenigstens einem Leuchtmittel.
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Durch Beleuchtung der Druckluftleitung wird vorteilhaft die Sichtbarkeit und/oder der Kontrast der Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeit verbessert. Die Leuchtmittel sind insbesondere so angeordnet, dass sie eine gleichmäßige Ausleuchtung der Druckluftleitung bewirken.
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Vorzugsweise wird die Aufbereitung des Endoskops abgebrochen und/oder ein Ventil in der Druckluftleitung, das zwischen dem Anschluss und der Druckluftquelle angeordnet ist, geschlossen und/oder Druckluft aus der Druckluftleitung abgelassen, wenn ein Flüssigkeitseinbruch festgestellt wird.
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Vorteilhaft wird dadurch verhindert, dass die Vorrichtung zur Druckluftbeaufschlagung, der Leak-Tester, durch Eindringen von Flüssigkeit in zu schützende Bereiche beschädigt wird. Auch das Endoskop kann bei Undichtigkeiten in der Druckluftleitung und/oder des Anschlusses auf diese Weise vor dem Eindringen von Flüssigkeiten in das Endoskopinnere geschützt werden.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Aufbereitungssystem zur Aufbereitung eines Endoskops gemäß Anspruch 10. Das Aufbereitungssystem umfasst eine wenigstens abschnittsweise transparente Druckluftleitung, die mittels eines Anschlusses an ein Endoskop anschließbar ist, eine Druckluftquelle, die mit der Druckluftleitung verbunden ist, und eine Spülleitung, die an einen Kanal eines Endoskops anschließbar ist, das dadurch fortgebildet ist, dass das Aufbereitungssystem wenigstens eine optische Sensorvorrichtung umfasst, mittels der die Druckluftleitung zumindest abschnittsweise überwachbar und eine Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung detektierbar ist, wobei das Aufbereitungssystem dazu eingerichtet ist, einen Flüssigkeitseinbruch festzustellen, wenn die wenigstens eine optische Sensorvorrichtung eine Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung detektiert.
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Auf das Aufbereitungssystem treffen gleiche oder ähnliche Vorteile zu, wie sie bereits im Hinblick auf das Verfahren zum Aufbereiten eines Endoskops selbst erwähnt wurden, so dass an dieser Stelle auf Wiederholungen verzichtet werden soll.
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Bevorzugt ist wenigstens eine der optischen Sensorvorrichtungen eine Lichtschranke.
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Gemäß der Erfindung ist wenigstens eine der optischen Sensorvorrichtungen eine Kamera, wobei mittels der Kamera wenigstens ein Bild der Druckluftleitung aufgenommen und Bildinformationen des wenigstens einen Bildes an eine Steuervorrichtung übermittelt werden, wobei die Steuervorrichtung durch Analyse der Bildinformationen ermittelt, ob eine Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung vorliegt, wobei die Steuervorrichtung bei Vorliegen einer Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung einen Flüssigkeitseinbruch feststellt.
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Vorzugsweise umfasst das Aufbereitungssystem ein Leuchtmittel, mittels dessen die Druckluftleitung beleuchtbar ist.
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Zudem umfasst das Aufbereitungssystem vorzugsweise eine Steuervorrichtung, die dazu eingerichtet ist, einen Flüssigkeitseinbruch festzustellen, wenn von der wenigstens einen optischen Sensorvorrichtung eine Grenzfläche zwischen Luft und einer Flüssigkeit in der Druckluftleitung detektiert wird.
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Die Steuervorrichtung ist insbesondere eine Steuervorrichtung des Aufbereitungssystems, die insbesondere mit der Vorrichtung zur Druckluftbeaufschlagung und/oder mit der Aufbereitungsvorrichtung verbunden ist. Insbesondere umfasst das Aufbereitungssystem eine Anzeigevorrichtung, die mit der Steuervorrichtung verbunden ist. Mittels der Anzeigevorrichtung kann insbesondere die Steuervorrichtung von außen beeinflusst und umgekehrt Daten aus der Steuervorrichtung, beispielsweise ein Warnsignal, angezeigt werden. Insbesondere ist die Steuervorrichtung ein Computer, der insbesondere in das Aufbereitungssystem integriert ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllen.
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Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit „insbesondere“ oder „vorzugsweise“ gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- 1 eine schematisch vereinfachte Darstellung eines Aufbereitungssystems mit einer optischen Sensorvorrichtung,
- 2 eine schematisch vereinfachte Darstellung eines festlegbaren Abschnitts einer Druckluftleitung und einer als Lichtschranke ausgebildeten optischen Sensorvorrichtung und
- 3 eine schematisch vereinfachte Darstellung eines festlegbaren Abschnitts einer Druckluftleitung, einer als Kamera ausgebildeten optischen Sensorvorrichtung und einem Leuchtmittel.
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In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils abgesehen wird.
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1 zeigt schematisch vereinfacht eine beispielhafte Ausführungsform eines Aufbereitungssystems 10 mit einer optischen Sensorvorrichtung 50. In einer Reinigungskammer 14 des Aufbereitungssystems 10 ist ein flexibles Endoskop 2 angeordnet, das bereit ist, gereinigt und desinfiziert zu werden. Das Endoskop 2 umfasst einen Griff 4 sowie einen flexiblen Schaft 6. Der Handgriff 4 ist mittels eines Anschlusses 28 mit einer Druckluftleitung 23 verbunden, die wiederum mit einer Druckluftquelle 22, beispielsweise einem Kompressor, verbunden ist. Der Schaft 6 des Endoskops 2 ist über eine Spülleitung 32 mit einer Aufbereitungsvorrichtung 30 des Aufbereitungssystems 10 verbunden.
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Die Druckluftquelle 22 ist Bestandteil einer Vorrichtung 20 zur Druckluftbeaufschlagung, kurz „Leak-Tester“ genannt. Die Vorrichtung 20 zur Druckluftbeaufschlagung umfasst neben der Druckluftquelle 22 einen Luftdrucksensor 24, der über eine Signalleitung 26 mit einer Steuervorrichtung 12 des Aufbereitungssystems 10 verbunden ist. Weiterhin umfasst die Vorrichtung 20 zur Druckluftbeaufschlagung ein Ventil 27, mit dem die Druckluftleitung 23 luftdicht und flüssigkeitsdicht verschließbar ist, und das ebenfalls von der Steuervorrichtung 12 ansteuerbar ist.
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Das Aufbereitungssystem 10 umfasst weiterhin eine optische Sensorvorrichtung 50, mittels der zumindest ein Abschnitt der Druckluftleitung 23 überwacht wird. Bei der optischen Sensorvorrichtung 50 handelt es sich beispielsweise um eine Lichtschranke 60 oder eine Kamera 70. Die in 1 gezeigte Anordnung der optischen Sensorvorrichtung 50 ist rein beispielhaft. Z.B. sind gemäß einer anderen Ausführungsform mehr als eine optische Sensorvorrichtung 50 und insbesondere auch verschiedene Typen von optischen Sensorvorrichtungen 50 vorgesehen, beispielsweise wenigstens eine Kamera 70 und wenigstens eine Lichtschranke 60.
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Weiterhin umfasst das Aufbereitungssystem 10 wenigstens ein Leuchtmittel 80, mittels dem die Druckluftleitung 23 beleuchtbar ist, um den Kontrast und die Sichtbarkeit von Grenzflächen 93 zwischen Luft 90 und Flüssigkeit 92 in der Druckluftleitung 23 zu verbessern. Die Anordnung des Leuchtmittels 80 in 1 ist ebenfalls rein beispielhaft.
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Die optische Sensorvorrichtung 50 ist über eine Signalleitung 52 mit der Steuervorrichtung 12 verbunden. Über die Signalleitung 52 werden beispielsweise Bildinformationen eines von der optischen Sensorvorrichtung 50 aufgenommenen Bildes an die Steuervorrichtung 12 übertragen oder ein Warnsignal an die Steuervorrichtung 12 übermittelt. Die Steuervorrichtung 12 ist mit einer Anzeigeeinheit 40 verbunden, mittels der die Steuervorrichtung 12 von außen beeinflusst werden kann und umgekehrt Daten aus der Steuervorrichtung 12 angezeigt werden können.
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Bei der Aufbereitung des Endoskops 2 wird eine Spülflüssigkeit, beispielsweise Wasser, von der Aufbereitungsvorrichtung 30 über die Spülleitung 32 in einen Kanal des Endoskops 2 eingeleitet. Gleichzeitig wird ein Endoskopinneres des Endoskops 2 über die Druckluftleitung 23 auf einen leichten Überdruck, beispielsweise 150 mbar über Normaldruck, aufgepumpt. Gegebenenfalls wird das Endoskop 2 gleichzeitig von außen mit Spülflüssigkeit gereinigt. Ist das Endoskop 2, der Anschluss 28 und/oder die Druckluftleitung 23 undicht, so gelangt Spülflüssigkeit in die Druckluftleitung 23 und in die Vorrichtung 20 zur Druckluftbeaufschlagung, die dadurch beschädigt oder zerstört werden kann. Um dies zu verhindern, wird mittels der optischen Sensorvorrichtung 50 und der Steuervorrichtung 12 überprüft, ob eine Grenzfläche 93 zwischen Luft 90 und Flüssigkeit 92 in der Druckluftleitung 23 vorliegt. Wird eine solche Grenzfläche 93 detektiert, so wird ein Flüssigkeitseinbruch festgestellt, woraufhin die Aufbereitung abgebrochen und/oder das Ventil 27 geschlossen und/oder Druckluft aus der Druckluftleitung 23 evakuiert wird.
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In 2 ist schematisch vereinfacht gezeigt, wie mittels einer Lichtschranke 60 eine Grenzfläche 93 zwischen Luft 90 und einer Flüssigkeit 92 detektiert wird. In dem in 2 gezeigten Beispiel bewegt sich eine Flüssigkeitssäule durch die Druckluftleitung 23. An den Grenzflächen 93 zwischen der Flüssigkeit 92 und der Luft 90 bilden sich Menisken 94 aus, die optisch gut detektierbar sind. Die Lichtschranke 60 weist einen Lichtemitter 62 auf, der einen Lichtstrahl 64 aussendet. Mittels eines Lichtdetektors 66 wird die Intensität des Lichtstrahls 64 gemessen und somit festgestellt, ob der Lichtstrahl 64 unterbrochen oder abgeschwächt wird. In dem Moment, in dem sich ein Meniskus 94 durch einen Abschnitt 54 der Druckluftleitung 23 bewegt, der von der Lichtschranke 60 überwacht wird, detektiert der Lichtdetektor 66 eine Änderung der Intensität des Lichtstrahls 64 und übermittelt ein Warnsignal an die in 2 nicht gezeigte Steuervorrichtung 12. Die Steuervorrichtung 12 stellt daraufhin eine Undichtigkeit fest und bricht die Aufbereitung ab und/oder schließt das Ventil 27 und/oder evakuiert die Druckluftleitung 23.
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3 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer optischen Sensorvorrichtung 50, die als Kamera 70 ausgebildet ist. Mittels der Kamera 70 wird ein Bild oder eine Bildfolge eines festlegbaren Abschnitts 54 der Druckluftleitung 23 aufgenommen. Gleichzeitig wird die Druckluftleitung 23 mittels eines Leuchtmittels 80 beleuchtet. Dadurch wird der Kontrast von Tropfen 96 einer Flüssigkeit 92 erhöht, die sich in der Druckluftleitung 23 befinden. Zur besseren Übersichtlichkeit ist nur einer der Tropfen 96 in 3 mit Bezugszeichen versehen. Die Ränder 98 der Tropfen 96 sind auf Grund der Beleuchtung leicht als Schatten sichtbar. Die Kamera 70 sendet Bildinformationen des aufgenommenen Bildes an die Steuervorrichtung 12, welche eine Bilderkennung anhand der Bildinformation durchführt. Wird durch die Bilderkennung eine Grenzfläche 93 zwischen Luft 90 und Flüssigkeit 92 detektiert, so wird eine Undichtigkeit festgestellt und entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen.
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Die Überprüfung der Druckluftleitung 23 kann dynamisch oder segmentiert erfolgen. Bei einer dynamischen Überprüfung werden beispielsweise die von der Kamera 70 aufgenommenen Bilder mit zuvor aufgenommenen Bildern verglichen. Ändert sich eine optische Eigenschaft in einem festgelegten Bereich des Bildes, beispielsweise die Helligkeit, so lässt sich daraus das Vorliegen einer Grenzfläche 93 in diesem Bereich bestimmen. Bei einer segmentierten Überprüfung werden verschiedene Bildbereiche, miteinander verglichen. Befindet sich eine Grenzfläche 93 in einem dieser Bildbereiche, so weist dieser Bildabschnitt unterschiedliche optische Eigenschaften, beispielsweise eine andere Helligkeit, auf. Dies erlaubt es, aus nur einem Bild das Vorliegen einer Grenzfläche 93 zwischen Luft 90 und Flüssigkeit 92 zu bestimmen. Die Randbereiche der Druckluftleitung 23 werden bei einer segmentierten Überprüfung vorzugsweise ausgenommen, da diese zumeist heller oder dunkler als die übrigen Bereiche der Druckluftleitung 23 erscheinen und daher bei einer segmentierten Überprüfung stören.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Endoskop
- 4
- Griff
- 6
- flexibler Schaft
- 10
- Aufbereitungssystem
- 12
- Steuervorrichtung
- 14
- Reinigungskammer
- 20
- Vorrichtung zur Druckluftbeaufschlagung
- 22
- Druckluftquelle
- 23
- Druckluftleitung
- 24
- Luftdrucksensor
- 26
- Signalleitung
- 27
- Ventil
- 28
- Anschluss
- 30
- Aufbereitungsvorrichtung
- 32
- Spülleitung
- 40
- Anzeigeeinheit
- 50
- optische Sensorvorrichtung
- 52
- Signalleitung
- 54
- festlegbarer Abschnitt
- 60
- Lichtschranke
- 62
- Lichtemitter
- 64
- Lichtstrahl
- 66
- Lichtdetektor
- 70
- Kamera
- 80
- Leuchtmittel
- 90
- Luft
- 92
- Flüssigkeit
- 93
- Grenzfläche
- 94
- Meniskus
- 96
- Tropfen
- 98
- Rand