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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Scheinwerfermodul sowie eine Scheinwerferanordnung für ein Fahrzeug, insbesondere ein Zweiradfahrzeug wie ein Motorrad.
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Gattungsgemäße Scheinwerferanordnungen sollen bei Fahrzeugen eine möglichst zufriedenstellende Ausleuchtung der Umgebung des Fahrzeugs erzielen. Dies kann über eine verschiedene Anzahl, Anordnung und/oder Größe von Lichteinheiten für unterschiedliche Fahrsituationen des Fahrzeugs erzielt werden. Ferner sind Einstelleinheiten bekannt, welche die Scheinwerfermodule und/oder Scheinwerferanordnungen möglichst automatisch an die jeweilige Fahrsituation anpassen. Solche Systeme sind beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung
DE 196 48 180 A1 sowie der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2016 114 258 A1 bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Scheinwerferanordnung, ein Scheinwerfermodul sowie ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen, um auf platzsparende und/oder kostenreduzierte Weise eine verbesserte Ausleuchtung der Umgebung des Fahrzeugs zu schaffen.
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Die voranstehende Aufgabe wird durch die Patentansprüche gelöst. Insbesondere wird die voranstehende Aufgabe durch eine Scheinwerferanordnung gemäß Anspruch 1, ein Scheinwerfermodul gemäß Anspruch 13 sowie ein Fahrzeug gemäß Anspruch 14 gelöst. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der Scheinwerferanordnung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Scheinwerfermodul, dem erfindungsgemäßen Fahrzeug und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Scheinwerferanordnung für ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Die Scheinwerferanordnung weist ein linkes Scheinwerfermodul und ein rechtes Scheinwerfermodul auf, wobei die Scheinwerfermodule jeweils ein Scheinwerfergehäuse sowie eine am jeweiligen Scheinwerfergehäuse angeordnete asphärische Linse zum Auslass von Licht aus dem jeweiligen Scheinwerfergehäuse aufweisen. Das Scheinwerfermodul weist ferner eine in jedem Scheinwerfergehäuse angeordnete Abblendlichteinheit, eine in jedem Scheinwerfergehäuse angeordnete Fernlichteinheit, sowie eine in jedem Scheinwerfergehäuse angeordnete Kurvenlichteinheit auf. Mit Blick auf eine senkrechte Mittelachse der Linse des linken Scheinwerfermoduls ist die Abblendlichteinheit mittig oder im Wesentlichen mittig hinter der Linse angeordnet, die Kurvenlichteinheit ist zumindest größtenteils hinter einer linken Linsenhälfte angeordnet, die Fernlichteinheit ist größtenteils hinter einer rechten Linsenhälfte angeordnet und ein kleinerer Teil der Fernlichteinheit ist hinter der linken Linsenhälfte angeordnet. Mit Blick auf eine senkrechte Mittelachse der Linse des rechten Scheinwerfermoduls ist die Abblendlichteinheit mittig oder im Wesentlichen mittig hinter der Linse angeordnet, die Kurvenlichteinheit ist zumindest größtenteils hinter einer rechten Linsenhälfte angeordnet, die Fernlichteinheit ist größtenteils hinter einer linken Linsenhälfte angeordnet und ein kleinerer Teil der Fernlichteinheit ist hinter der rechten Linsenhälfte angeordnet. Linke und rechte Bauteile können im Rahmen der vorliegenden Erfindung abhängig von der Betrachtungsweise auch vertauscht angeordnet sein.
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Zunächst wurde im Rahmen der vorliegenden Erfindung erkannt, dass eine möglichst kompakte und trotzdem zufriedenstellend ausleuchtungsstarke Scheinwerferanordnung zumindest derzeit kaum oder nur mit aus diesseitiger Sicht nicht vertretbaren Nachteilen in ein einzelnes Scheinwerfermodul integrierbar ist. Trotzdem sollten die gewünschten Lichteigenschafften möglichst kompakt am Fahrzeug bereitgestellt werden. Erfindungsgemäß wurde dies zunächst dadurch gelöst, dass die entscheidenden Lichteinheiten der Scheinwerferanordnung aufgeteilt und jeweils in eines von zwei Scheinwerfermodulen integriert wurden. D.h., die Lichteinheiten sind in der Scheinwerferanordnung paarweise, jeweils einzeln in einem Scheinwerfermodul, angeordnet. Damit kann bei ausreichender Bauteilbelüftung und damit einer entsprechenden Betriebssicherheit sowie einem vertretbaren Kostenaufwand die Basis für eine ausleuchtungsstarke Scheinwerferanordnung bereitgestellt werden. Ergänzt wurde dies durch die erfindungsgemäße Anordnung der Fernlichteinheit. Durch die Anordnung der Fernlichteinheit jeweils größtenteils hinter einer inneren Hälfte der asphärischen Linse kann der Hauptbereich des Zielausleuchtungsbereichs der Fernlichteinheit abgedeckt werden. Ergänzend kann durch die Position der Fernlichteinheiten jeweils etwas über der senkrechten Mittelachse und voneinander weg in Richtung einer jeweiligen Außenseite der jeweiligen Linse eine Überlappung der Lichtkegel in einem mittleren Bereich in der Umgebung vor dem Fahrzeug geschaffen werden. Die Überlappung reicht aus, um nicht nur gesetzliche Vorgaben zu einer diesbezüglichen Beleuchtungscharakteristik zu erfüllen, sondern um darüber hinaus auch eine für den Fahrer des Fahrzeugs angenehme und weitreichende Ausleuchtung in Fahrtrichtung vor dem Fahrzeug zu erreichen.
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Zur Vereinfachung der Lesbarkeit und der entsprechenden Verständlichkeit von Anspruch 1 wurde auf verschiedene, offensichtliche Präzisierungsmerkmale verzichtet. Nachfolgend soll dem ergänzend Rechnung getragen werden. So weist, mit Blick auf eine Vorderansicht der Scheinwerferanordnung, das linke Scheinwerfermodul eine linke asphärische Linse am linken Scheinwerfergehäuse auf und das rechte Scheinwerfermodul weist eine rechte asphärische Linse am rechten Scheinwerfergehäuse auf. Entsprechend sind, mit Blick auf eine senkrechte linke Mittelachse der linken Linse des linken Scheinwerfermoduls, die linke Abblendlichteinheit mittig oder im Wesentlichen mittig hinter der linken Linse angeordnet, die linke Kurvenlichteinheit zumindest größtenteils hinter einer linken Linsenhälfte der linken Linse angeordnet, die linke Fernlichteinheit größtenteils hinter einer rechten Linsenhälfte der linken Linse angeordnet und ein kleinerer Teil der linken Fernlichteinheit hinter der linken Linsenhälfte der linken Linse angeordnet. Mit Blick auf eine senkrechte rechte Mittelachse der rechten Linse des rechten Scheinwerfermoduls sind die rechte Abblendlichteinheit mittig oder im Wesentlichen mittig hinter der rechten Linse angeordnet, die rechte Kurvenlichteinheit zumindest größtenteils hinter einer rechten Linsenhälfte der rechten Linse angeordnet, die rechte Fernlichteinheit größtenteils hinter einer linken Linsenhälfte der rechten Linse angeordnet und ein kleinerer Teil der rechten Fernlichteinheit hinter der rechten Linsenhälfte der rechten Linse angeordnet.
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Unter der senkrechten Mittelachse ist jeweils eine Mittelachse zu verstehen, die in einem im Fahrzeug eingebauten Zustand der Scheinwerferanordnung in Gravitationsrichtung mittig oder im Wesentlichen mittig durch die jeweilige Linse verläuft. Genauer gesagt erstreckt sich die Mittelachse mit Blick auf eine Vorderansicht der Scheinwerferanordnung jeweils senkrecht bzw. in Gravitationsrichtung mittig oder im Wesentlichen mittig durch die jeweilige Linse.
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Unter der Abblendlichteinheit kann eine Lichteinheit zum Ausgeben von Abblendlicht aus dem jeweiligen Gehäuse und durch die jeweilige Linse verstanden werden. Unter der Fernlichteinheit kann eine Lichteinheit zum Ausgeben von Fernlicht aus dem jeweiligen Gehäuse und durch die jeweilige Linse verstanden werden. Unter der Kurvenlichteinheit kann eine Lichteinheit zum Ausgeben von Kurvenlicht aus dem jeweiligen Gehäuse und durch die jeweilige Linse verstanden werden. Die Abblendlichteinheit, die Fernlichteinheit und die Kurvenlichteinheit sind vorzugsweise als separate Bauteile, insbesondere beabstandet voneinander, im Gehäuse angeordnet.
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Die Scheinwerferanordnung ist vorzugsweise für ein Zweiradfahrzeug, insbesondere für ein Motorrad, ausgestaltet. Entsprechend kann die Scheinwerferanordnung als Motorradscheinwerfer konfiguriert und ausgestaltet sein. Die Scheinwerfermodule können folglich als Motorradscheinwerfermodule ausgestaltet sein.
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Die Abblendlichteinheit, die Fernlichteinheit und die Kurvenlichteinheit können jeweils eine Lichtquelle und einen Lichtleitkörper, beispielsweise in Form eines Diffusors und/oder eines Reflektors aufweisen. Darunter, dass die Fernlichteinheit oder die Kurvenlichteinheit jeweils größtenteils hinter der linken bzw. rechten Linsenhälfte angeordnet ist kann verstanden werden, dass die Fernlichteinheit bzw. die Kurvenlichteinheit mit Bezug auf die jeweilige Baueinheitsgröße, insbesondere mit Bezug auf ein Diffusorbauteil der jeweiligen Lichteinheit, größtenteils hinter der jeweiligen Linsenhälfte angeordnet ist. D.h., ein Diffusor zur Zerstreuung bzw. gezielten Leitung des Lichts von einer Lichtquelle der Kurvenlichteinheit bzw. der Fernlichteinheit kann größtenteils hinter der jeweiligen Linsenhälfte angeordnet sein. Entsprechender Bezug trifft auf den kleineren Teil der Fernlichteinheit sowie die Anordnung der jeweiligen Abblendlichteinheit zu, die mittig oder im Wesentlichen mittig hinter der Linse angeordnet ist.
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Unter dem kleineren Teil der Fernlichteinheit ist ein Teil der Fernlichteinheit zu verstehen, der mit Bezug auf eine Bauteilgröße kleiner, insbesondere deutlich kleiner als der größere Teil der Fernlichteinheit ist.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsvariante der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass bei einer Scheinwerferanordnung weniger bzw. ein kleinerer Teil als 10% der Fernlichteinheit des linken Scheinwerfermoduls hinter der linken Linsenhälfte angeordnet ist und weniger bzw. ein kleinerer Teil als 10% der Fernlichteinheit des rechten Scheinwerfermoduls hinter der rechten Linsenhälfte angeordnet ist, wobei die kleineren Teile bevorzugt jeweils die gleiche oder im Wesentlichen die gleiche Größe aufweisen. Bei Versuchen im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat sich gezeigt, dass dies für eine ausreichende Beleuchtung des mittleren Bereichs der Umgebung vor dem Fahrzeug ausreichend ist und dadurch eine besonders effiziente Betriebsweise der Scheinwerferanordnung erreicht werden kann.
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Ferner ist es möglich, dass bei einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ein kleinerer Teil der Kurvenlichteinheit des linken Scheinwerfermoduls hinter der rechten Linsenhälfte angeordnet ist und ein kleinerer Teil der Kurvenlichteinheit des rechten Scheinwerfermoduls hinter der linken Linsenhälfte angeordnet ist. Es hat sich herausgestellt, dass bereits ein solch kleiner Teil reicht, um über die asphärischen Linsen und die damit verbundene Überlappung der beiden Lichtkegel ausreichend Licht in den mittleren Bereich der Umgebung vor dem Fahrzeug zu bringen. Grundsätzlich ist es sogar möglich, mit einem noch kleineren Teil von Beispielsweise weniger als 5% der Bauteilgröße eine ausreichende Beleuchtungsstärke im gewünschten Umgebungsbereich zu erzielen.
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Weiterhin kann es bei einer Scheinwerferanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung von Vorteil sein, wenn die Abblendlichteinheiten mit Blick auf einen im Fahrzeug verbauten Zustand der Scheinwerferanordnung in Gravitationsrichtung über den Fernlichteinheiten und/oder über den Kurvenlichteinheiten angeordnet sind. D.h., die linke Abblendlichteinheit kann über der linken Fernlichteinheit und/oder der linken Kurvenlichteinheit angeordnet sein. Ebenso kann die rechte Abblendlichteinheit über der rechten Fernlichteinheit und/oder der rechten Kurvenlichteinheit angeordnet sein. Damit kann eine effektive sowie effiziente Beleuchtung der Umgebung des Fahrzeugs erzielt werden.
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Zudem ist es bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform möglich, dass eine Scheinwerferanordnung jeweils eine Einstelleinheit im linken Scheinwerfermodul und im rechten Scheinwerfermodul zum Einstellen von Leuchteigenschaften der Abblendlichteinheiten, der Fernlichteinheiten und/oder der Kurvenlichteinheiten anhand von in den Einstelleinheiten empfangenen Einstellsignalen aufweist. Durch die Einstelleinheiten können in der Scheinwerferanordnung auf platzsparende Weise die gewünschten Funktionen des Kurvenlichts, des Fernlichts sowie des Abblendlichts adaptiv realisiert werden. Insbesondere können die Einstelleinheiten zum automatischen Einstellen einer durch die Abblendlichteinheiten und/oder die Fernlichteinheiten erzeugte Hell/Dunkel-Grenze auf einem Untergrund, auf welchem sich das Fahrzeug befindet, konfiguriert und ausgestaltet sein. D.h., die Hell/Dunkel-Grenze kann durch die Einstelleinheit automatisch an die gegebenen Umgebungsbedingungen angepasst werden. Die Fernlichteinheiten und/oder die Abblendlichteinheiten sind entsprechend zur adaptiven Betriebsweise eingestellt.
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Darüber hinaus ist es bei einer Scheinwerferanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung möglich, dass die Einstelleinheiten konfiguriert und ausgestaltet sind, abhängig vom Einstellsignal jeweils die Abblendlichteinheiten oder die Fernlichteinheiten einzuschalten. Auch damit kann effektiv auf erkannte Umgebungsbedingungen reagiert werden. So können abhängig vom empfangenen Einstellsignal entweder die Abblendlichteinheiten bzw. ein Abblendlicht oder die Fernlichteinheiten bzw. ein Fernlicht eingeschaltet und das andere Licht ausgeschaltet werden. Das Einstellsignal bzw. das wenigstens eine Einstellsignal kann beispielsweise ein Fahrzeugbetriebssignal über einen Betriebszustand des Fahrzeugs und/oder ein Umgebungssignal zu einer Umgebungsinformation aus der Umgebung des Fahrzeugs aufweisen. So kann das Einstellsignal ein Geschwindigkeitssignal von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, ein Beschleunigungssignal von der Beschleunigung des Fahrzeugs, ein Bremssignal von einem Bremsvorgang des Fahrzeugs, ein GPS-Signal von einem GPS-Standort und/oder eines GPS-Bewegungsverlaufs des Fahrzeugs, und/oder ein Schildsignal von einem beispielsweise optisch erkannten Schild in der Umgebung des Fahrzeugs aufweisen. Unter dem Einschalten der Abblendlichteinheit oder der Fernlichteinheit kann ein Aktivieren der Abblendlichteinheit oder der Fernlichteinheit, also eine entsprechende Lichtausgabe durch die Abblendlichteinheit oder die Fernlichteinheit in die Umgebung des Fahrzeugs, verstanden werden.
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Die Abblendlichteinheiten, die Fernlichteinheiten und/oder die Kurvenlichteinheiten weisen gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung einer Scheinwerferanordnung jeweils wenigstens eine LED auf. Damit können diese Lichteinheiten stromsparend, platzsparend und mit einer hohen Betriebssicherheit betrieben werden. Die Abblendlichteinheiten werden vorzugsweise jeweils mit fünf LEDs betrieben, die Fernlichteinheiten werden vorzugsweise jeweils mit drei LEDs betrieben und die Kurvenlichteinheiten werden vorzugsweise jeweils mit zwei LEDs betrieben.
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Außerdem kann bei einer erfindungsgemäßen Scheinwerferanordnung mit Blick auf einen im Fahrzeug in Form eines Zweiradfahrzeugs verbauten Zustand der Scheinwerferanordnung in Gravitationsrichtung unter den Fernlichteinheiten jeweils eine Roll-Nick-Kompensationslichteinheit zur Lichtkompensation bei einer Fahrzeugneigung in einer Kurvenfahrt und/oder bei einem Bremsvorgang des Fahrzeugs angeordnet sein. Bei der vorstehend erläuterten Lichtanordnung hat sich herausgestellt, dass auch die Roll-Nick-Kompensationseinheit noch in jeweils einem Scheinwerfermodul angeordnet sein kann, ohne das dies zu Problemen hinsichtlich des Platzbedarfs und/oder einer Überhitzung führen würde. Vielmehr hat sich herausgestellt, dass damit eine mit Blick auf den Funktionsumfang besonders platzsparende Scheinwerferanordnung realisiert werden kann. Darüber hinaus können die Fernlichteinheiten als eine Art erste Stufe der Roll-Nick-Kompensationseinheit konfiguriert sein. Genauer gesagt können die Fernlichteinheiten zur Roll-Nick-Kompensation dimmbar ausgestaltet sein. So kann zur Lichtkompensation bei einer Fahrzeugneigung in einer Kurvenfahrt und/oder bei einem Bremsvorgang des Fahrzeugs zunächst das Fernlicht gedimmt und/oder verstellt und anschließend oder gleichzeitig zusätzlich die Roll-Nick-Kompensationseinheit zur Lichtkompensation eingestellt werden. Damit lässt sich die Scheinwerferanordnung noch effizienter betreiben und entsprechend platzsparender zur Verfügung stellen. Die Roll-Nick-Kompensationseinheit kann in diesem Fall als eine zweite Stufe zur Roll-Nick-Kompensation konfiguriert sein.
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Die Abblendlichteinheiten, die Fernlichteinheiten und/oder die Roll-Nick-Kompensationslichteinheiten können bei einer erfindungsgemäßen Scheinwerferanordnung jeweils linienförmig oder im Wesentlichen linienförmig ausgestaltet sein. D.h., die Abblendlichteinheiten, die Fernlichteinheiten und/oder die Roll-Nick-Kompensationslichteinheiten können sich mit Blick auf eine Vorderansicht der Scheinwerferanordnung, insbesondere in einem im Fahrzeug eingebauten Zustand der Scheinwerferanordnung, orthogonal zur senkrechten Mittelachse und/oder horizontal zur Gravitationsrichtung erstrecken. Damit lässt sich eine besonders platzsparende Anordnung der Lichteinheiten realisieren.
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Mit Blick auf die Vorderansicht der Scheinwerferanordnung ist es gemäß der vorliegenden Erfindung möglich, dass die Fernlichteinheiten horizontal zwischen oder im Wesentlichen zwischen den Kurvenlichteinheiten angeordnet sind. Dies hat sich bei umfangreichen Versuchen im Rahmen der vorliegenden Erfindung als eine Anordnung zur besonders effizienten sowie effektiven Beleuchtung der Umgebung des Fahrzeugs herausgestellt. Ein maximaler Abstand zwischen den Linsen außerhalb der Scheinwerfergehäuse soll hierbei kleiner als 200 mm sein. Auch dies hat zu überraschend guten Beleuchtungswerten bei kleinen Produktabmessungen geführt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Scheinwerfermodul für eine wie vorstehend im Detail beschriebene Scheinwerferanordnung zur Verfügung gestellt. Das Scheinwerfermodul weist ein Scheinwerfergehäuse, eine am Scheinwerfergehäuse angeordnete asphärische Linse zum Auslass von Licht aus dem Scheinwerfergehäuse, eine im Scheinwerfergehäuse angeordnete Abblendlichteinheit, eine im Scheinwerfergehäuse angeordnete Fernlichteinheit, sowie eine im Scheinwerfergehäuse angeordnete Kurvenlichteinheit auf. Mit Blick auf eine senkrechte Mittelachse der Linse, ist die Abblendlichteinheit mittig oder im Wesentlichen mittig hinter der Linse angeordnet, die Kurvenlichteinheit ist zumindest größtenteils hinter einer linken Linsenhälfte angeordnet, die Fernlichteinheit ist größtenteils hinter einer rechten Linsenhälfte angeordnet und ein kleinerer Teil der Fernlichteinheit ist hinter der linken Linsenhälfte angeordnet. Alternativ ist die Kurvenlichteinheit zumindest größtenteils hinter einer rechten Linsenhälfte angeordnet, die Fernlichteinheit ist größtenteils hinter einer linken Linsenhälfte angeordnet und ein kleinerer Teil der Fernlichteinheit ist hinter der rechten Linsenhälfte angeordnet. Damit bringt ein erfindungsgemäßes Scheinwerfermodul die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf die erfindungsgemäße Scheinwerferanordnung beschrieben worden sind.
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Darüber hinaus wird auch ein Fahrzeug, insbesondere ein Zweiradfahrzeug wie ein Motorrad, mit einer wie vorstehend beschriebenen Scheinwerferanordnung zu Verfügung gestellt. Mithin weist auch ein solches Fahrzeug die vorstehend beschriebenen Vorteile auf.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zu verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehende Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen können sowohl für sich als auch in den verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Anhand der beigefügten Figuren wird die Erfindung nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigen jeweils schematisch:
- 1 eine Draufsicht auf eine Scheinwerferanordnung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 2 eine perspektivische Ansicht von Lichteinheiten gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 3 eine geschnittene Rückansicht auf eine Rückseite eines Scheinwerfermoduls gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 4 eine geschnittene Rückansicht auf eine Rückseite einer Scheinwerferanordnung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 5 eine geschnittene Seitenansicht eines Scheinwerfermoduls gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 6 eine Seitenansicht eines Scheinwerfermoduls gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
- 7 eine perspektivische Ansicht eines Scheinwerfermoduls gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
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Elemente mit gleicher Funktion und Wirkungsweise sind in den 1 bis 7 jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist schematisch eine Scheinwerferanordnung 1 für ein Fahrzeug in Form eines Motorrads mit einem linken Scheinwerfermodul 2a und einem rechten Scheinwerfermodul 2b dargestellt, wobei die Scheinwerfermodule 2a, 2b jeweils ein Scheinwerfergehäuse 3a, 3b sowie eine am jeweiligen Scheinwerfergehäuse 3a, 3b angeordnete asphärische Linse 4a, 4b zum Auslass von Licht aus dem jeweiligen Scheinwerfergehäuse 3a, 3b aufweisen. Die Scheinwerfermodule 2a, 2b weisen ferner jeweils eine in jedem Scheinwerfergehäuse 3a, 3b angeordnete Abblendlichteinheit 5a, 5b, eine in jedem Scheinwerfergehäuse 3a, 3b angeordnete Fernlichteinheit 6a, 6b, sowie eine in jedem Scheinwerfergehäuse 3a, 3b angeordnete Kurvenlichteinheit 7a, 7b auf.
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Mit Blick auf eine in 3 und 4 dargestellte senkrechte Mittelachse 10a der Linse 4a bzw. durch die Linse 4a des linken Scheinwerfermoduls 2a, ist die Abblendlichteinheit 5a mittig hinter der Linse 4a angeordnet, die Kurvenlichteinheit 6a ist größtenteils hinter einer linken Linsenhälfte 8a angeordnet, die Fernlichteinheit 6a ist größtenteils hinter einer rechten Linsenhälfte 9a angeordnet und ein erheblich kleinerer Teil von ca. 3% der Fernlichteinheit 6a ist hinter der linken Linsenhälfte 8a angeordnet. Dies wird in 1 durch die Mittelachse 10a' verdeutlicht. Mit Blick auf eine in 4 dargestellte senkrechte Mittelachse 10b der Linse 4b bzw. durch die Linse 4b des rechten Scheinwerfermoduls 2b, ist die Abblendlichteinheit 5b mittig hinter der Linse 4b angeordnet, die Kurvenlichteinheit 6b ist größtenteils hinter einer rechten Linsenhälfte 9b angeordnet, die Fernlichteinheit 6b ist größtenteils hinter einer linken Linsenhälfte 8b angeordnet und ein erheblich kleinerer Teil von ca. 3% der Fernlichteinheit 6b ist hinter der rechten Linsenhälfte 9b angeordnet. Dies wird in 1 durch die Mittelachse 10b' verdeutlicht.
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In 1 sind ferner zwei Einstelleinheiten 11a, 11b dargestellt, von welchen eine im linken Scheinwerfermodul 2a und eine im rechten Scheinwerfermodul 2b zum Einstellen von Leuchteigenschaften der Abblendlichteinheiten 5a, 5b, der Fernlichteinheiten 6a, 6b sowie der Kurvenlichteinheiten 7a, 7b anhand von in den Einstelleinheiten 11a, 11b empfangenen Einstellsignalen ausgestaltet ist. Genauer gesagt sind die Einstelleinheiten 11a, 11b zum automatischen Einstellen einer durch die Abblendlichteinheiten 5a, 5b und/oder die Fernlichteinheiten 6a, 6b erzeugte Hell/Dunkel-Grenze auf einem Untergrund, auf welchem sich das Fahrzeug befindet, konfiguriert und ausgestaltet. Die Einstelleinheiten 11a, 11b sind außerdem konfiguriert und ausgestaltet, abhängig vom Einstellsignal jeweils die Abblendlichteinheiten 5a, 5b oder die Fernlichteinheiten 6a, 6b einzuschalten bzw. die Lichteinheit, die nicht eingeschaltet werden soll, auszuschalten. Ein maximaler Abstand D zwischen der linken Linse 4a und der rechten Linse 4b liegt gemäß 1 außerhalb der Scheinwerfergehäuse 3a, 3b bei ca. 180 mm.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils eines linken Scheinwerfermoduls 2a zur Verdeutlichung einer möglichen Positionierung der Abblendlichteinheit 5a, der Fernlichteinheit 6a, der gemäß 2 zweiteilig ausgestalteten Kurvenlichteinheit 7a, sowie der Roll-Nick-Kompensationslichteinheit 12a. Wie in 2 gezeigt, ist die Roll-Nick-Kompensationslichteinheit 12a mit Blick auf einen im Motorrad verbauten Zustand der Scheinwerferanordnung 1 in Gravitationsrichtung unter den Fernlichteinheiten 6a, 6b angeordnet und zur Lichtkompensation bei einer Fahrzeugneigung in einer Kurvenfahrt sowie bei einem Bremsvorgang des Motorrads konfiguriert. Ferner kann in 2, welche sinnbildlich auch für eine Lichteinheitanordnung eines rechten Scheinwerfermoduls 2b steht, erkannt werden, dass die Abblendlichteinheiten 5a, 5b mit Blick auf einen im Motorrad verbauten Zustand der Scheinwerferanordnung 1 in Gravitationsrichtung über den Fernlichteinheiten 6a, 6b sowie über den Kurvenlichteinheiten 7a, 7b angeordnet sind. Außerdem kann mit Blick auf 2 erkannt werden, dass die Abblendlichteinheiten 5a, 5b, die Fernlichteinheiten 6a, 5b und die Roll-Nick-Kompensationslichteinheiten 12a, 12b im gezeigten Teil des linken Scheinwerfermoduls 2a sowie in dem in 2 nicht gezeigten rechten Scheinwerfermodul 2b jeweils im Wesentlichen linienförmig ausgestaltet sind.
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3 zeigte eine geschnittene Rückansicht auf eine Rückseite eines linken Scheinwerfermoduls 2a. Hier kann zumindest in gedachter Verlängerung einer Steigungskante der Kurvenlichteinheit 7a erkannt werden, dass sich ein kleinerer Teil der Kurvenlichteinheit 7a des linken Scheinwerfermoduls 2a über die Mittelachse 10a in Richtung der rechten Linsenhälfte 9a erstreckt. Ferner kann 3 entnommen werden, dass sich ein kleiner bzw. kleinerer Teil der Fernlichteinheit 6a über die Mittelachse 10a in Richtung der linke Linsenhälfte 8a erstreckt, sozusagen einen Überlappungsbereich über die Mittelachse 10a sowie mit der Kurvenlichteinheit 7a aufweist.
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4 zeigte eine geschnittene Rückansicht auf eine Hinterseite einer Scheinwerferanordnung 1, aus welcher eine Symmetrie zwischen den beiden Scheinwerfermodulen 2a, 2b hervorgeht. Ferner kann in 4 erkannt werden, dass mit Blick auf die Vorderansicht bzw. die in 4 gezeigte Rückansicht der Scheinwerferanordnung 1 die in 3 gezeigten Fernlichteinheiten 6a, 6b horizontal zwischen den in 3 gezeigten Kurvenlichteinheiten 7a, 7b angeordnet sind.
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In 5 ist eine geschnittene Seitenansicht des rechten Scheinwerfermoduls 2b dargestellt. In 5 kann erkannt werden, dass die Abblendlichteinheit 5b, die Fernlichteinheiten 6b und die Kurvenlichteinheit 7b jeweils wenigstens eine LED 13b aufweist, die in Lichtrichtung von der jeweiligen LED 13b zur Linse 4b jeweils an bzw. hinter einem Lichtleitkörper der jeweiligen Lichteinheit 5b, 6b, 7b angeordnet ist. Dies kann selbstverständlich auch in einem entsprechend ausgestalteten linken Scheinwerfermodul 2a der Fall sein. 6 und 7 zeigen ein rechtes Scheinwerfermodul 2b in verschiedenen Ansichten im geschlossenen Zustand.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Scheinwerferanordnung
- 2a, 2b
- Scheinwerfermodul
- 3a, 3b
- Scheinwerfergehäuse
- 4a, 4b
- Linse
- 5a, 5b
- Abblendlichteinheit
- 6a, 6b
- Fernlichteinheit
- 7a, 7b
- Kurvenlichteinheit
- 8a, 8b
- linke Linsenhälfte
- 9a, 9b
- rechte Linsenhälfte
- 10a, 10b
- Mittelachse
- 10a', 10b'
- Mittelachse
- 11a, 11b
- Einstelleinheit
- 12a, 12b
- Roll-Nick-Kompensationslichteinheit
- 13b
- LED
- D
- Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19648180 A1 [0002]
- DE 102016114258 A1 [0002]