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Die Erfindung betrifft einen Wankstabilisator für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine erste Stabilisatorhälfte und eine zweite Stabilisatorhälfte, wobei die beiden Stabilisatorhälften mittels eines Aktuators miteinander verbindbar sind, um ein Torsionsmoment zu übertragen, wobei der Aktuator eine Motoreinheit und eine Getriebeeinheit aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer ersten und zweiten Stabilisatorhälfte für einen solchen Wankstabilisator.
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Üblicherweise weist jede Radachse eines Kraftfahrzeugs einen Wankstabilisator auf, der nach dem Torsionsstabprinzip arbeitet. Der Wankstabilisator ist im Wesentlichen parallel zur jeweiligen Fahrzeugachse angeordnet und an beiden Enden über eine jeweilige Koppelstange mit der Radaufhängung verbunden. Ferner ist der Wankstabilisator zur Stabilisierung des Karosserieaufbaus gegenüber unerwünschten Wankbewegungen um die Längsachse des Kraftfahrzeuges vorgesehen. Solche Wankbewegungen treten beispielsweise bei Kurven- oder Geländefahrt des Kraftfahrzeugs auf. Die Wankbewegung des Kraftfahrzeugs wird durch den Wankstabilisator beeinflusst, indem die Einfederbewegung der linken und rechten Radaufhängung einer Achse mithilfe des Wankstabilisators miteinander gekoppelt wird. Somit findet ein Kopiereffekt zwischen den Einfederbewegungen der beiden Räder an der Achse statt.
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Aus der
EP 2 543 528 A2 ist ein geteilter Wankstabilisator eines Kraftfahrzeugs bekannt, zwischen dessen beiden Stabilisatorhälften ein Aktuator für eine Torsion der Stabilisatorhälften angeordnet werden kann. Wenigstens eine der Stabilisatorhälften ist mit einem die Torsion übertragenden Anschlussteil zum Anschließen des Aktuators versehen, wobei das Anschlussteil magnetisch kodiert und hülsenförmig ausgebildet ist.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Wankstabilisator für ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine Betriebsfestigkeit der Stabilisatorhälften verbessert wird. Die Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand von Patentanspruch 1. Bevorzugte Ausführungsformen sind den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den Figuren zu entnehmen.
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Ein erfindungsgemäßer Wankstabilisator für ein Kraftfahrzeug umfasst eine erste und zweite Stabilisatorhälfte, wobei die beiden Stabilisatorhälften mittels eines Aktuators miteinander verbindbar sind, um ein Torsionsmoment zu übertragen, wobei die beiden Stabilisatorhälften mit zum Aktuator hin gewandt angeordneten und zumindest abschnittsweise rohrförmig ausgebildeten Endabschnitten mit einem jeweiligen hülsenförmig ausgebildeten Anschlussstück gefügt sind, wobei die beiden Anschlussstücke einerseits zumindest teilweise axial am jeweiligen Endabschnitt zur Anlage kommen und andererseits zumindest mittelbar mit dem Aktuator verbunden sind, wobei die beiden Endabschnitte mit dem jeweiligen Anschlussstück mittels Reibschweißen gefügt sind, wobei die Anschlussstücke und die Endabschnitte zumindest an ihren Innenmantelflächen im Bereich einer jeweiligen Fügestelle oberflächenbehandelt sind, und dass die beiden Anschlussstücke an ihrer jeweiligen Innenmantelfläche ein jeweiliges, einen Hohlraum der jeweiligen Stabilisatorhälfte schließendes Verschlusselement zumindest teilweise aufnehmen, wobei die Anschlussstücke und die Endabschnitte an ihren Außenmantelflächen im Bereich der jeweiligen Fügestelle oberflächenbehandelt sind.
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Der Aktuator weist bevorzugt eine Motoreinheit und eine Getriebeeinheit auf, wobei die erste Stabilisatorhälfte mit dem ersten Anschlussstück drehfest mit einem Motorflansch der Motoreinheit verbunden ist, und wobei die zweite Stabilisatorhälfte mit dem zweiten Anschlussstück drehfest mit einem Planetenträger der Getriebeeinheit verbunden ist. Mit anderen Worten handelt es sich bei dem Wankstabilisator um einen aktiven, elektromechanischen Wankstabilisator. Der Aktuator ist vorzugsweise motorseitig mit der ersten Stabilisatorhälfte und getriebeseitig mit der zweiten Stabilisatorhälfte lösbar verbunden.
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Unter dem Begriff „zumindest mittelbar“ ist zu verstehen, dass die Anschlussstücke direkt mit dem Aktuator verbunden sein können oder noch weitere Bauteile dazwischen angeordnet sind. Diese Bauteile sind in diesem Fall derart mit dem jeweiligen Anschlussstück sowie dem Aktuator verbunden, dass ein Torsionsmoment übertragbar ist.
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Die Anschlussstücke bestehen bevorzugt jeweils aus einem rohrförmigen Abschnitt sowie einem radial aufgeweiteten, flanschförmigen Abschnitt, wobei der rohrförmige Abschnitt sowie der flanschförmige Abschnitt vorzugsweise einteilig miteinander verbunden sind. Der jeweilige rohrförmige Abschnitt wird mittels Reibschweißen mit einem jeweiligen Rohr-Halbzeug zur Ausbildung der jeweiligen Stabilisatorhälfte verbunden.
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Der flanschförmige Abschnitt des jeweiligen Anschlussstücks weist bevorzugt eine Stirnverzahnung auf, die in Eingriff mit einer komplementär dazu ausgebildeten Stirnverzahnung am Aktuator bzw. dem Motorflansch und dem Planetenträger des Aktuators steht, um ein Torsionsmoment zwischen dem Motorflansch bzw. dem Planetenträger und der damit verbundenen Stabilisatorhälfte zu übertragen. Die Stabilisatorhälften können ferner mittels Schraubverbindungen oder anderen Verbindungsarten axialfest zum Aktuator angeordnet werden. Beispielsweise ist der flanschförmige Abschnitt über eine axial verschraubte Stirnverzahnung mit dem Planetenträger verbunden. Alternativ kann der flanschförmige Abschnitt mittels Laserschweißen mit dem Gehäuse verbunden sein. Weitere Verbindungsmöglichkeiten sind ebenso denkbar.
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Das Reibschweißen ist ein normiertes Schweißverfahren (EN ISO 4063: Prozess 42). Dabei handelt es sich um ein Pressschweißverfahren, insbesondere Rotationsreibschweißen, wobei zwei Teile, nämlich das jeweilige Rohr-Halbzeug und das dazugehörige Anschlussstück, unter Druck in axialer Richtung relativ zueinander bewegt werden, wobei sich diese Teile an den Kontaktflächen berühren. Eines der beiden Teile wird dabei in eine Rotationsbewegung versetzt. Durch die entstehende Reibung bei der Kontaktierung kommt es zur Erwärmung und Plastifizierung des Materials der Teile, wobei eine stoffschlüssige Verbindung erzeugt wird.
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Die Oberflächenbehandlung umfasst insbesondere ein Entfernen von Schweißaufwürfen, die prozessbedingt während des Reibschweißens an der Innenmantelfläche sowie der Außenmantelfläche der ersten und zweiten Stabilisatorhälfte im Bereich der Fügestelle bzw. im Fügebereich zwischen den Anschlussstücken und den Rohr-Halbzeugen entstehen. Durch die axial durchgehende Öffnung am Anschlussstück lässt sich der Schweißaufwurf an der Innenmantelfläche der jeweiligen Stabilisatorhälfte entfernen, wodurch die Betriebsfestigkeit der jeweiligen Stabilisatorhälfte verbessert wird. Ferner ist eine zerstörungsfreie Prüfung des Innen- und Außendurchmessers sowie der Wandstärke der jeweiligen Stabilisatorhälfte im Bereich der Fügestelle möglich.
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Vorzugsweise ist an den beiden Innenmantelflächen der Anschlussstücke jeweils ein Innengewindeabschnitt ausgebildet, wobei die beiden Verschlusselemente jeweils ein komplementär dazu ausgebildetes Außengewinde aufweisen. Mithin ist ein Abschnitt einer Innenmantelfläche des jeweiligen Anschlussstücks korrespondierend zu einem Abschnitt einer Außenmantelfläche des dazugehörigen Verschlusselements ausgebildet. Die Verschlusselemente werden bei der Montage bevorzugt axial von dem jeweiligen Anschlussstück aufgenommen. Ferner bevorzugt weisen die Verschlusselemente einen jeweiligen radial aufgeweiteten Bund auf, der axial an einer Schulter des jeweiligen Anschlussstücks zur Anlage kommt. Die Innenmantelflächen der Anschlussstücke mit dem Innengewindeabschnitt sind bevorzugt identisch ausgebildet, sodass die Verschlusselemente mit ihren Außengewinden ebenfalls identisch ausgebildet sein können. Die Verschlusselemente sind vorzugsweise Normteile nach DIN 908. Dies vereinfacht die Herstellung des Wankstabilisators und insbesondere die Montage der Verschlusselemente am jeweiligen Anschlussstück.
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Des Weiteren bevorzugt weisen die Stabilisatorhälften zumindest teilweise eine Phosphatschicht und/oder eine Pulverlackschicht auf. Die Phosphatschicht wird mittels eines Phosphatierungsprozesses aufgebracht, wobei durch chemische Reaktionen von metallischen Oberflächen mit einer oder mehrerer wässriger Phosphat-Lösungen eine sogenannte Konversionsschicht aus fest haftenden Metallphosphaten gebildet wird. Durch die Konversionsschicht wird eine Korrosionsbeständigkeit der Stabilisatorhälften verbessert. Ergänzend oder alternativ wird die Pulverlackschicht mittels Pulverbeschichten aufgebracht und verbessert die Korrosionsbeständigkeit der Stabilisatorhälften ebenfalls.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist zumindest an einer den Hohlraum bildenden Innenmantelfläche der Stabilisatorhälften ein Korrosionsschutz aufgebracht. Unter dem Begriff Korrosionsschutz ist beispielsweise ein Korrosionsschutzöl zu verstehen, das vor dem Verschließen der Stabilisatorhälfte in den Hohlraum der Stabilisatorhälfte eingebracht wird.
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Nach einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer ersten und zweiten Stabilisatorhälfte für einen Wankstabilisator aus einem ersten und zweiten Rohr-Halbzeug wird ein zumindest abschnittsweise rohrförmig ausgebildeter erster Endabschnitt des ersten Rohr-Halbzeugs mit einem hülsenförmig ausgebildeten ersten Anschlussstück reibgeschweißt und ein zumindest abschnittsweise rohrförmig ausgebildeter zweiter Endabschnitt des zweiten Rohr-Halbzeugs wird mit einem hülsenförmig ausgebildeten zweiten Anschlussstück reibgeschweißt, wobei die beiden Anschlussstücke in einer jeweiligen Fügestelle zumindest teilweise an dem jeweiligen Endabschnitt zur Anlage kommen, wobei die Anschlussstücke und die Endabschnitte zumindest an ihrer Innenmantelfläche im Bereich der jeweiligen Fügestelle oberflächenbehandelt werden, wobei anschließend das jeweilige Rohr-Halbzeug zur Ausbildung eines jeweiligen Hohlraumes umgeformt und nachbearbeitet wird, wobei der jeweilige Hohlraum mittels eines Verschlusselements verschlossen wird, und wobei das erste Verschlusselement vom ersten Anschlussstück zumindest teilweise aufgenommen wird und das zweite Verschlusselement vom zweiten Anschlussstück zumindest teilweise aufgenommen wird. Eine Oberflächenbehandlung in Form einer spanenden Entfernung der Reibschweißwulst ist insbesondere am Außendurchmesser vorteilhaft. Wird die Reibschweißwulst am Außendurchmesser und am Innendurchmesser entfernt, ergibt sich eine weitere Steigerung der Betriebsfestigkeit
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Nach dem Reibschweißen bestehen die Stabilisatorhälften jeweils aus einem Rohr-Halbzeug sowie einem Anschlussstück und sind durchgängig geöffnet ausgebildet. Während der dem Reibschweißen nachfolgenden Oberflächenbehandlung werden die Oberfläche der Anschlussstücke sowie der Rohr-Halbzeuge im Bereich der Fügestellen mechanisch nachbearbeitet, um Schweißaufwürfe an einer Außenmantelfläche und insbesondere an einer Innenmantelfläche der Anschlussstücke sowie der Rohr-Halbzeuge zu entfernen. Dadurch wird eine Kerbwirkung reduziert und somit die Betriebsfestigkeit der Stabilisatorhälften verbessert.
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Das Umformen erfolgt vorzugsweise an einem dem jeweiligen Endabschnitt abgewandten freien, also radseitigen Ende des jeweiligen Rohr-Halbzeugs. Anders gesagt wird die jeweilige Stabilisatorhälfte durch plastische Verformung, insbesondere durch Plätten einseitig verschlossen. Das jeweilige umgeformte radseitige Ende dient im Nachgang vorzugsweise zum Anschluss an eine Radaufhängung des Kraftfahrzeugs. Ferner umfasst das Umformen ein Biegen der Rohr-Halbzeuge in eine gewünschte dreidimensionale Form.
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Bevorzugt erfolgt nach dem Umformen der Rohr-Halbzeuge ein Strahlen und Phosphatieren der jeweiligen Stabilisatorhälfte, wobei eine Phosphatschicht vorzugsweise an der Außenmantelfläche der jeweiligen Stabilisatorhälfte erzeugt wird.
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Ferner bevorzugt wird vor dem Verschließen des Hohlraums ein Korrosionsschutz zumindest an einer den jeweiligen Hohlraum bildenden Innenmantelfläche des jeweiligen Anschlussstücks und des dazugehörigen Rohr-Halbzeugs aufgebracht.
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Des Weiteren bevorzugt erfolgt nach dem Strahlen und Phosphatieren und vor dem Aufbringen des Korrosionsschutzes ein Pulverbeschichten der jeweiligen Stabilisatorhälfte. Die Pulverlackschicht wird insbesondere auf die Außenmantelfläche der jeweiligen Stabilisatorhälfte aufgebracht.
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Durch das Einfüllen bzw. Aufbringen des vorzugsweise aus einem Korrosionsschutzöl bestehenden Korrosionsschutzes nach dem Pulverbeschichten wird eine Lackhaftung am radseitigen Ende der jeweiligen Stabilisatorhälfte verbessert. Insbesondere kann das in den Innenraum der Stabilisatorhälfte gefüllte Korrosionsschutzöl genau dosiert werden. Mit anderen Worten kann eine genau definierte Ölmenge zum Aufbringen des Korrosionsschutzes verwendet werden, sodass Herstellungskosten gesenkt werden. Ein ungewolltes Entweichen von Korrosionsschutzöl wird durch die bereits zuvor verschlossene Seite am radseitigen Ende der jeweiligen Stabilisatorhälfte verhindert. Das ungewollte Entweichen des Korrosionsschutzöls wird insbesondere dadurch verhindert, dass die Phosphatierung und die Pulverbeschichtung vor dem Einbringen des Korrosionsschutzöls stattfinden. Die Erfindung ermöglicht eine Umstellung der Prozessreihenfolge, die sich vorteilhaft hinsichtlich Lackhaftung und Korrosionsbeständigkeit auswirkt. Ferner kann auf eine zusätzliche Abdichtung des radseitigen Endes der jeweiligen Stabilisatorhälfte, insbesondere auf eine Innenschäumung verzichtet werden, wodurch die Herstellungskosten der jeweiligen Stabilisatorhälfte zusätzlich reduziert werden.
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Nach dem Einbringen des Korrosionsschutzöls in den Innenraum der jeweiligen Stabilisatorhälfte und einem eventuellen Entfernen von Restmengen werden die Stabilisatorhälften durch das jeweilige Verschlusselement vorzugsweise fluiddicht verschlossen. Dazu weisen die Verschlusselemente bevorzugt Mittel zur Abdichtung des Hohlraums auf. Die Abdichtung kann durch einen jeweiligen O-Ring, eine Flachdichtung oder ein auf dem Außengewinde des Verschlusselements und/oder dem Innengewinde des Anschlussstücks aufgebrachtes Dichtmittel erzeugt werden.
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Weitere die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Dabei zeigt
- 1 eine vereinfachte schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wankstabilisators,
- 2 eine vereinfachte schematische Längsschnittdarstellung einer teilweise dargestellten, ersten Stabilisatorhälfte des erfindungsgemäßen Wankstabilisators im Bereich eines ersten Endabschnitts, und
- 3 eine vereinfachte schematische Längsschnittdarstellung einer teilweise dargestellten, zweiten Stabilisatorhälfte des erfindungsgemäßen Wankstabilisators im Bereich eines zweiten Endabschnitts.
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Gemäß 1 umfasst ein Wankstabilisator 1 für ein - hier nicht dargestelltes - Kraftfahrzeug eine erste Stabilisatorhälfte 2a und eine zweite Stabilisatorhälfte 2b, die über einen dazwischen angeordneten Aktuator 3 miteinander verbindbar sind, um ein Torsionsmoment zwischen den beiden Stabilisatorhälften 2a, 2b zu übertragen. Der Wankstabilisator 1 ist quer zur Fahrzeuglängsachse angeordnet und an seinen radseitigen, freien Enden 22a, 22b an - hier nicht dargestellte - Räder beziehungsweise Radträger angeschlossen. Der Aktuator 3 weist eine Motoreinheit 4 und eine Getriebeeinheit 5 auf, wobei die erste Stabilisatorhälfte 2a getriebeseitig und die zweite Stabilisatorhälfte 2b motorseitig am Aktuator 3 dreh- und axialfest angeschlossen sind.
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2 zeigt das getriebeseitige Ende der teilweise dargestellten ersten Stabilisatorhälfte 2a und 3 zeigt das motorseitige Ende der zweiten Stabilisatorhälfte 2b. Nach den beiden 2 und 3 weisen die beiden Stabilisatorhälften 2a, 2b je ein Rohr-Halbzeug 16a, 16b mit einem zum Aktuator 3 hin gewandt angeordneten und rohrförmig ausgebildeten Endabschnitt 8a, 8b auf, wobei die Endabschnitte 8a, 8b mittels Reibschweißen mit einem jeweiligen hülsenförmig ausgebildeten Anschlussstück 9a, 9b stoffschlüssig verbunden sind. Anders gesagt bilden die Rohr-Halbzeuge 16a, 16b zusammen mit dem damit verbundenen Anschlussstück 9a, 9b die jeweilige Stabilisatorhälfte 2a, 2b. Das jeweilige Anschlussstück 9a, 9b umfasst einen rohrförmigen Abschnitt 14 und einen axial benachbart dazu angeordneten und einteilig damit verbundenen flanschförmigen Abschnitt 15. Der flanschförmige Abschnitt 15 gemäß 2 weist eine umlaufende Stirnverzahnung 23 auf. Der in 3 dargestellte motorseitige flanschförmige Abschnitt 15 wird am Flanschaußendurchmesser in das Gehäuse gefügt und mittels Laserschweißen verbunden. Mithin ist der motorseitige flanschförmige Abschnitt 15 gemäß 3 dazu vorgesehen, stoffschlüssig mit einem Gehäuse des Aktuators 3 verbunden zu werden, wobei der getriebeseitige flanschförmige Abschnitt 15 gemäß 2 dazu vorgesehen ist, über die Stirnverzahnung mit dem Planetenträger verbunden und axial verschraubt zu sein. Vorliegend weisen der rohrförmige Abschnitt 14 des jeweiligen Anschlussstücks 9a, 9b und die axial daran zur Anlage kommenden Endabschnitte 8a, 8b die gleiche Wandstärke auf.
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Die Anschlussstücke 9a, 9b und die Endabschnitte 8a, 8b des jeweiligen Rohr-Halbzeugs 16a, 16b sind an ihren Innenmantelflächen 6a, 6b, 17a, 17b sowie an ihren Außenmantelflächen 20a, 20b, 21a, 21b im Bereich einer jeweiligen Fügestelle 11 oberflächenbehandelt, wobei mittels mechanischer Bearbeitung aus dem Reibschweißen resultierende - hier nicht dargestellte - Schweißaufwürfe im Bereich der Fügestelle 11 zwischen dem jeweiligen Anschlussstück 9a, 9b sowie dem jeweiligen Rohr-Halbzeug 16a, 16b entfernt werden.
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Nach der Oberflächenbehandlung wird das jeweilige Rohr-Halbzeug 16a, 16b zur Ausbildung eines jeweiligen Hohlraumes 10 im Bereich des in 1 gezeigten radseitigen Endes 22a, 22b umgeformt und nachbearbeitet. Mit anderen Worten werden die Stabilisatorhälften 2a, 2b durch plastische Verformung am radseitigen Ende 22a, 22b fluiddicht verschlossen. Ferner können die Rohr-Halbzeuge 16a, 16b in eine Endgeometrie umgeformt werden. Das Nachbearbeiten kann außerdem ein Vergüten der Stabilisatorhälften 2a, 2b umfassen.
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In einem dem Umformen folgenden Schritt erfolgt ein Strahlen und Phosphatieren der jeweiligen Stabilisatorhälfte 2a, 2b, wobei dementsprechend eine Phosphatschicht insbesondere an den Innenmantelflächen 6a, 6b, 17a, 17b sowie den Außenmantelflächen 20a, 20b, 21a, 21b ausgebildet wird. Ergänzend oder alternativ kann eine Pulverlackschicht an den Innenmantelflächen 6a, 6b, 17a, 17b sowie den Außenmantelflächen 20a, 20b, 21a, 21b aufgebracht werden. Vor einem Verschließen des Hohlraums 10 am aktuatorseitigen Ende der jeweiligen Stabilisatorhälfte 2a, 2b wird ein Korrosionsschutz in Form eines Korrosionsschutzöls auf die Innenmantelflächen 6a, 6b, 17a, 17b aufgebracht.
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Sowohl die Phosphatierung als auch die Pulverbeschichtung sind insbesondere an den Außenflächen vorteilhaft. Der Korrosionsschutz der Innenflächen wird insbesondere durch das Korrosionsschutzöl und den Abschluss gegenüber der Umgebung sichergestellt. Um die Funktion eine Gewindes sicherzustellen, darf insbesondere dieser dazu vorgesehene Bereich nicht pulverbeschichtet werden. Insbesondere kann dafür eine entsprechende Maskierung vorgenommen werden.
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Das Verschließen des Hohlraums 10 der jeweiligen Stabilisatorhälfte 2a, 2b erfolgt mittels eines jeweiligen Verschlusselements 7a, 7b, wobei die Verschlusselement 7a, 7b identisch ausgebildet sind, und wobei das erste Verschlusselement 7a vom ersten Anschlussstück 9a aufgenommen wird und das zweite Verschlusselement 7b vom zweiten Anschlussstück 9b aufgenommen wird. An den Innenmantelflächen 6a, 6b der Anschlussstücke 9a, 9b ist jeweils ein Innengewindeabschnitt 18 ausgebildet, wobei die beiden Verschlusselemente 7a, 7b jeweils ein komplementär dazu ausgebildetes Außengewinde 19 aufweisen. Mithin werden die Verschlusselemente 7a, 7b in das dazugehörige Anschlussstück 9a, 9b eingeschraubt. Die Verschlusselemente 7a, 7b weisen einen jeweiligen radial aufgeweiteten Bund 12 auf, der bei der Montage des jeweiligen Verschlusselements 7a, 7b an einer Schulter 13 des jeweiligen Anschlussstücks 9a, 9b zur Anlage kommt. Ferner weisen die Verschlusselemente 7a, 7b - hier nicht dargestellte - Mittel zur Abdichtung des Hohlraums 10 auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wankstabilisator
- 2a, 2b
- Stabilisatorhälfte
- 3
- Aktuator
- 4
- Motoreinheit
- 5
- Getriebeeinheit
- 6a, 6b
- Innenmantelfläche des Anschlussstücks
- 7a, 7b
- Verschlusselement
- 8a, 8b
- Endabschnitt
- 9a, 9b
- Anschlussstück
- 10
- Hohlraum
- 11
- Fügestelle
- 12
- Bund
- 13
- Schulter
- 14
- rohrförmiger Abschnitt
- 15
- flanschförmiger Abschnitt
- 16a, 16b
- Rohr-Halbzeug
- 17a, 17b
- Innenmantelfläche des Rohr-Halbzeugs
- 18
- Innengewindeabschnitt
- 19
- Außengewinde
- 20a, 20b
- Außenmantelfläche des Anschlussstücks
- 21a, 21b
- Außenmantelfläche des Rohr-Halbzeugs
- 22a, 22b
- radseitiges Ende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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