DE102019101537A1

DE102019101537A1 - Verfahren und Maschine zur Zubereitung eines Brühgetränkes

Info

Publication number: DE102019101537A1
Application number: DE102019101537.5A
Authority: DE
Inventors: Kerstin Kortschik; Jan Pahnke; Holger Feldmann
Original assignee: Melitta Single Portions GmbH and Co KG
Current assignee: Melitta Single Portions GmbH and Co KG
Priority date: 2019-01-22
Filing date: 2019-01-22
Publication date: 2020-07-23
Also published as: US20220079373A1; CN113365533A; JP7431835B2; WO2020152052A1; BR112021010032A2; CA3124031A1; JP2022518750A; EP3873307A1

Abstract

Ein Verfahren zur Zubereitung eines Brühgetränkes, umfasst die folgenden Schritte: Positionieren eines mit einem Extraktionsmaterial (8) gefüllten Filtereinsatzes (1) ein einem Filterhalter (10); Erhitzen von Wasser durch eine Heizeinrichtung und Fördern des erhitzten Wassers zu einem Zulauf (20) oberhalb des Filtereinsatzes (1); Bewegen des Zulaufes (20) relativ zu dem Filtereinsatz (1) zum Benetzen des Extraktionsmaterials (8) mit heißem Wasser, wobei die relative Bewegung des Zulaufes (20) zu dem Filterpapiereinsatz (1) je nach eingestellter Brühstärke in unterschiedlichen Mustern erfolgt; die Temperatur des zugeführten heißen Wassers je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist, und/oder der Volumenstrom an heißem Wasser, der durch den Zulauf (20) zugeführt wird, je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Maschine zur Zubereitung eines Brühgetränkes.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zubereitung eines Brühgetränkes nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Maschine zur Zubereitung eines Brühgetränkes nach dem Oberbegriff des Anspruches 8.
Die DE 10 2015 121 634 B4 offenbart eine Kaffeemaschine, bei der heißes Wasser über eine Auslasseinrichtung oberhalb eines Filtergefäßes vorgesehen ist, um Kaffee zuzubereiten. Dabei kann über einen Wahlschalter die Kaffeestärke eingestellt werden, und je nach Schaltstellung wird das heiße Wasser in unterschiedlichen Mengen an verschiedenen Auslassöffnungen abgegeben. Durch die stationäre Anordnung der Auslassöffnungen und des Filtereinsatzes wird die Oberfläche des Kaffeemehls nicht gleichmäßig benetzt, wie dies beispielsweise bei einer Handbrühung möglich ist.
In der DE 10 2018 114 588 wird daher vorgeschlagen, den Zulauf für heißes Wasser bei einer Kaffeemaschine während des Brühvorganges zu drehen. Dadurch können ringförmige Bewegungsbahnen für die Zulauföffnungen vorgesehen werden, um eine gleichmäßigere Benetzung des Kaffeemehls zu erhalten. Durch die ringförmige Bewegungsbahn wird nur ein Teil der Oberfläche des Kaffeemehls benetzt, und die Einstellung der Brühstärke wird nur über die Wahl der Auslassöffnungen erreicht.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Maschine zur Zubereitung eines Brühgetränkes zu schaffen, mit dem eine verbesserte Extraktion erreicht wird und unterschiedliche Brühstärken einstellbar sind.
Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie einer Maschine mit den Merkmalen des Anspruches 8 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Brühstärke eingestellt werden, wobei wahlweise die relative Bewegung des Zulaufes zu dem Filterpapiereinsatz je nach eingestellter Brühstärke in unterschiedlichen Mustern erfolgt, die Temperatur des zugeführten heißen Wassers je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist und/oder der Volumenstrom an heißem Wasser, der durch den Zulauf fließt, je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist. Dadurch kann durch eine oder mehrere der genannten Maßnahmen die Brühstärke bei ansonsten gleicher Menge an Extraktionsmaterial und gleicher Getränkemenge geändert werden, um ein optimiertes Brühgetränk herzustellen.
Die Relativbewegung des Zulaufes zu dem Filterpapiereinsatz kann dabei in unterschiedlichen Mustern erfolgen. Dabei kann wahlweise der Zulauf oder der Filterpapiereinsatz durch einen Antrieb bewegbar sein, optional können auch sowohl der Zulauf als auch der Filterpapiereinsatz während des Brühvorganges bewegt werden. Durch die relative Bewegung des Zulaufes zu dem Filterpapiereinsatz kann das heiße Wasser auf eine Oberfläche des Extraktionsmaterials in unterschiedlichen Mustern aufgegeben werden, so dass eine vergleichsweise große Fläche des Extraktionsmaterials mit heißem Wasser benetzt wird.
Die mit dem Zulauf überstrichene Oberfläche bestimmt sich nach der Größe des Zulaufs und der Relativbewegung zwischen Zulauf und Filterpapiereinsatz beim Brühvorgang, also während heißes Wasser aus dem Zulauf strömt. Dabei wird die Größe der Öffnung oder der Öffnungen des Zulaufes mit der Wegstrecke des Zulaufes relativ zu dem Filtereinsatz multipliziert, so dass die Fläche der Bewegungsbahn erhalten wird. Davon Abzuziehen sind Flächen, die doppelt durch den Zulauf überstrichen werden. Die mit dem Zulauf überstrichene Oberfläche beim Brühen beträgt vorzugsweise mindestens 10 % der gesamten Oberfläche des Extraktionsmaterials, insbesondere zwischen 20 % und 70 %. Dadurch lässt sich, unabhängig von der Oberflächengeometrie des Extraktionsmaterials, eine besonders gleichmäßige Extraktion des Extraktionsmaterials erreichen, da nahezu sämtliche Bereiche des Extraktionsmaterials benetzt werden können.
In einer bevorzugten Ausgestaltung wird über den Zulauf zunächst eine geringe Menge an Wasser auf einen noch geschlossenen Filtereinsatz aufgegeben, um eine an der Oberseite des Filtereinsatzes vorgesehene Verschlussvorrichtung durch die Aufgabe des heißen Wassers zu öffnen. Dieses Öffnen kann beispielsweise durch Quellprozesse bewirkt werden, wobei die Verschlussvorrichtung eine oder mehrere Klappen aufweisen kann, die durch die Quellprozesse aufklappen, so dass eine obere Öffnung der Portionspackung freigegeben wird für den Brühvorgang. Nach der Öffnung kann dann über den Zulauf heißes Wasser zum Benetzen des Extraktionsmaterials zugeführt werden. Dies vereinfacht die Handhabung bei der Zubereitung des Brühgetränkes, da der geschlossene Filtereinsatz schon befüllt eingesetzt werden kann.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann bei Einstellung einer starken Brühstärke über den Zulauf heißes Wasser zum Vorbrühen aufgegeben werden, um dann vor dem Brühen eine Pause von mindestens 10 s, vorzugsweise zwischen 15 s bis 30 s, zu warten, bevor heißes Wasser für das weitere Brühen aufgegeben wird. Dies intensiviert die Extraktion, da das Extraktionsmaterial durch das Vorbrühen genügend Zeit besitzt, zu expandieren und aufzublühen.
Bei Einstellung einer milden Brühstärke erfolgt vorzugsweise keine Pause zwischen einem Vorbrühen und einem Brühen, sondern es wird durchgängig über den Zulauf heißes Wasser zugeführt. Dadurch wird ein geringerer Extraktionsgrad erreicht, was zu einem milderen Geschmack führt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren sind vorzugsweise drei verschiedene Brühstärken einstellbar, wobei je nach eingestellter Brühstärke ein unterschiedlicher Extraktionsgrad beim Brühgetränk erhalten wird. Beispielsweise kann eine milde Brühstärke einen Extraktionsgrad zwischen 18 % bis 20 %, eine mittlere Brühstärke einen Extraktionsgrad zwischen 19 bis 21 % und eine starke Brühstärke einen Extraktionsgrad zwischen 20 bis 22 % aufweisen.
Bei der erfindungsgemäßen Maschine lässt sich die Brühstärke einstellen, wobei wahlweise die relative Bewegung des Zulaufes zu dem Filterpapiereinsatz je nach eingestellter Brühstärke in unterschiedlichen Mustern erfolgt, die Temperatur des zugeführten heißen Wassers je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist und/oder der Volumenstrom an heißem Wasser, der durch den Zulauf durch eine Pumpe gepumpt oder durch Schwerkraft durchgeleitet wird, je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist. Dies ermöglicht die Herstellung eines Brühgetränkes mit optimiertem Extraktionsgrade, je nach Geschmack des Benutzers und der eingestellten Brühstärke.
Die Temperatur des zugeführten Wassers kann bei stärkerer Brühstärke höher sein als bei einer milden Brühstärke, wobei der Temperaturunterschied beispielsweise zwischen 2 °C bis 8 °C betragen kann. Auch der Volumenstrom, d.h. das pro Zeiteinheit geförderte Volumen an heißem Wasser, kann je nach Brühstärke variieren, insbesondere um mindestens 10 %. Durch einen höheren Volumenstrom ist die Kontaktzeit des Extraktionsmaterials mit dem heißen Wasser geringer, so dass ein geringerer Extraktionsgrad erreicht wird. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass ein höherer Flüssigkeitsspiegel im Filtereinsatz während der Zubereitung eine größere aktive Filterfläche zur Folge hat, durch die wiederum mehr Volumen pro Zeiteinheit abfließen kann.
Bei der erfindungsgemäßen Maschine ist vorzugsweise der Filtereinsatz an einem stationären Halter der Maschine angeordnet, und ist nur der Zulauf durch einen Antrieb bewegbar. Der Zulauf kann beispielsweise über eine Kurvenführung oder andere Mittel in mehrere Richtungen angetrieben sein, um unterschiedliche Muster beim Brühen abzufahren. Beispielsweise kann der Zulauf in Draufsicht gesehen ein Muster in Form von mehreren Kreisen mit unterschiedlichem Durchmesser, einer Spirale, sternförmig, mäanderförmig und/oder wellenförmig abfahren. In einer alternativen Ausgestaltung kann auch der Filtereinsatz durch einen Antrieb bewegt werden, wobei der Zulauf wahlweise ebenfalls bewegt wird oder stationär angeordnet wird.
Vorzugsweise ist ein Temperatursensor vor dem Zulauf vorgesehen, um bei der Zuführung von heißem Wasser eine vorbestimmte Temperatur einstellen zu können, um eine bestimmte Brühstärke zu erhalten.
Bei der erfindungsgemäßen Maschine wird vorzugsweise ein Filtereinsatz als Portionspackung eingesetzt, die an einer Oberseite eine zu öffnende Verschlussvorrichtung aufweist und in einem gefüllten Zustand eingesetzt wird. Es ist auch möglich, eine Befüllung eines Filtereinsatzes auch erst an der Maschine vorzunehmen und einen Filtereinsatz ohne Verschlussvorrichtung einzusetzen.
Um bei der Zubereitung des Brühgetränkes, insbesondere Kaffee, eine Aufbrühung von Hand nachzuempfinden, kann der Zulauf an seiner Unterseite nur eine einzige Öffnung aufweisen, durch die heißes Wasser strömt. Der Zulauf kann dann in einem vorbestimmten Muster über eine Oberfläche des Extraktionsmaterials bewegt werden, um die Handbrühung nachzubilden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

1A und 1B zwei Ansichten einer Portionspackung zum Einsatz in einer erfindungsgemäßen Maschine;
2 bis 4 mehrere schematische Anasichten eines Halters mit einem Filtereinsatz bei der Zubereitung eines Brühgetränkes;
5 bis 7 mehrere Ansichten zur Erläuterung des Verhältnisses zwischen der Bewegungsbahn des Zulaufes relativ zu dem Filtereinsatz im Hinblick auf den Extraktionsgrad;
8 bis 10 mehrere Darstellungen von Mustern zur Darstellung möglicher Bewegungsbahnen des Zulaufes relativ zu dem Filtereinsatz, und
11 ein Diagramm zur Darstellung des Extraktionsgrades abhängig von der eingestellten Brühstärke

Ein Filtereinsatz 1 ist als Portionspackung ausgebildet und umfasst Filterwände 2 aus einem flüssigkeitsdurchlässigen Material, die an einer unteren Spitze 3 münden. Der Filtereinsatz 1 ist pyramidenförmig ausgebildet und umfasst an einer im geschlossenen Zustand im Wesentlichen ebenen Oberseite eine Verschlussvorrichtung 4, die aus mehreren schwenkbaren Klappen gebildet ist. Die Klappen sind über Faltkanten 5 verschwenkbar und im Wesentlichen dreieckförmig ausgebildet. An einer endseitigen Spitze der Klappen sind Haltemittel 6 vorgesehen, mittels denen die Klappen in einer geschlossenen Position miteinander verriegelt sind.
Wenn der Filtereinsatz 1 aus der in 1 A gezeigten geschlossenen Position geöffnet werden soll, kann auf die Oberseite des Filtereinsatzes eine geringe Menge an heißem Wasser aufgegeben werden, um Quellprozesse in Gang zu bringen, die für ein Aufquellen insbesondere an den Faltkanten 5 sorgen, was zu einem Verschwenken der Klappen und zu einem Öffnen des Filtereinsatzes 1 führt, wie dies in 1 B gezeigt ist. Der Filtereinsatz 1 kann dabei so ausgebildet sein, wie dies in dem Dokument DE 10 2018 101 338 offenbart ist.
In der geöffneten Position ist ein Innenraum 7 des Filtereinsatzes 1 von oben zugänglich, wobei in dem Innenraum 7 ein Extraktionsmaterial, insbesondere Kaffee oder Tee, eingefüllt ist.
Zur Zubereitung eines Brühgetränkes kann ein Filtereinsatz 1 in einen Filterhalter 10 eingefügt werden, wie er in 2 gezeigt ist. Der Filterhalter 10 umfasst eine nach oben offene Aufnahme 11, an der von den Seitenwänden mehrere Rippen 12 nach innen hervorstehen. An der Unterseite des Filterhalters 10 ist ein Ablauf 13 für das Brühgetränk vorgesehen.
Wie in 3 gezeigt ist. lässt sich der in 1A gezeigte Filtereinsatz 1 in den Filterhalter 10 einsetzen, wobei der Filtereinsatz 1 bereits mit Extraktionsmaterial 8 gefüllt ist.
In 4 ist der Filtereinsatz 1 in eine geöffnete Position gebracht worden, in der eine Mischung 8' des Extraktionsmaterials mit Wasser von oben zugänglich ist und eine obere Oberfläche 9 mit Wasser benetzt werden kann. Für den Brühvorgang ist ein Zulauf 20 vorgesehen, der über einen schematisch dargestellten Antrieb 21 bewegbar ist, um die Oberfläche 9 der Mischung 8' mit unterschiedlichen Mustern abfahren zu können. Aus dem Zulauf 20 wird schematisch dargestelltes heißes Wasser 22 auf die Oberfläche 9 der Mischung 8' aufgegeben, um dann an dem Ablauf 13 das fertige Brühgetränk aufzufangen.
In den 5 bis 7 ist der Filtereinsatz 1 in Draufsicht gezeigt, und es wird dargestellt, wie eine Bewegung des Zulaufes 20 relativ zu dem Filtereinsatz 1 das Extraktionsergebnis verändert.
In 5 ist der Zulauf oberhalb der Oberfläche 9 des Extraktionsmaterials starr angeordnet, und es wird nur mittig heißes Wasser aufgegeben. Wie die Grafik darunter zeigt, wird in einem mittleren Bereich eine Überextraktion erhalten, da in dem mittleren Bereich das gesamte heiße Wasser aufgegeben wird. in einem Randbereich wird hingegen kaum heißes Wasser durch das Extraktionsmaterial geleitet, so dass dort eine zu geringe Extraktion stattfindet. Nur in einem Übergangsbereich zwischen dem Randbereich und dem mittleren Bereich wird eine optimale Menge an heißem Wasser durch das Extraktionsmaterial zugeführt. Durch die Über- und Unterextraktion wird das Geschmacksergebnis verschlechtert.
In 6 ist der Filtereinsatz 1 in Draufsicht gezeigt, wenn ein auf einer ringförmigen Bahn rotierender Zulauf 20 vorgesehen wird. Das Extraktionsergebnis wird dadurch verbessert, da zwar im Bereich der ringförmigen Bahn des Zulaufes immer noch eine Überextraktion erhalten wird, allerdings nun an mehreren Stellen der Extraktionsgrad in einem optimierten Bereich liegt. Im Randbereich und in der Mitte erfolgt eine Unterextraktion, da auch dort zu wenig heißes Wasser durch das Extraktionsmaterial geleitet wird.
In 7 ist ein spiralförmiges Muster gezeigt, das durch eine Relativbewegung zwischen Filtereinsatzes 1 und Zulauf 20 erhalten werden kann. Durch dieses Muster wird der Extraktionsgrad optimiert, da die mit dem Zulauf 20 überstrichene Oberfläche der Oberseite 9 vergrößert ist, so dass es nicht mehr zu einer Über- oder Unterextraktion kommt, sondern das Extraktionsmaterial in einem idealen Bereich extrahiert wird. Dies ermöglicht eine optimierte Einstellung der Extraktion und der Brühstärke.
In 8 ist ein Muster einer Bewegungsbahn des Zulaufes 20 relativ zu der Oberfläche 9 dargestellt, bei dem jeweils sechseckige ringförmige Bahnen abgefahren werden, die einen unterschiedlichen Radius besitzen. Dadurch kann die Oberfläche 9 optimiert mit heißem Wasser benetzt werden.
In 9 ist eine im Wesentlichen sternförmige Bewegungsbahn des Zulaufes gezeigt, der relativ zu der Oberfläche 9 des Extraktionsmaterials bewegt wird, um die Oberfläche 9 möglichst vollflächig mit Wasser zu benetzen.
In 10 eine spiralförmige Bewegungsbahn schematisch dargestellt.
Durch die Bewegung des Zulaufes 20 relativ zu der Oberfläche 9 wird vorzugsweise mit der oder den Öffnungen an dem Zulauf eine Oberfläche beim Brühvorgang überstrichen, die mindestens 10 %, vorzugsweise zwischen 20 % bis 70 %, der Oberfläche des Extraktionsmaterials beträgt. Dadurch wird vermieden, dass Bereiche des Extraktionsmaterials einer Unterextraktion ausgesetzt sind.
In 11 ist ein Extraktionsdiagramm dargestellt, wobei auf der X-Achse der Extraktionsgrad und auf der Y-Achse der TDS-Wert in Prozent aufgetragen ist. Dieser ist ein chemischer Parameter und repräsentiert, als Abkürzung für den englischen Ausdruck ‚total dissolved solids‘, die Gesamtheit aller in einem Lösungsmittel gelösten anorganischen und organischen Stoffe. Bei der Extraktion von Kaffeemehl repräsentiert er die Stärke des Kaffeegetränks. In Europa gilt ein Wert zwischen 1,2% und 1,45% als ideal für Filterkaffee.
Durch Einstellung der Brühparameter kann mit dem gleichen Filtereinsatz 1 mit Extraktionsmaterial ein unterschiedliches Brühgetränk erhalten werden, das einen unterschiedlichen Extraktionsgrad aufweist. Beispielsweise kann bei der Einstellung „mild“ die Temperatur des heißen Wassers zwischen 87 und 89 °C eingestellt werden. Der Volumenstrom an heißem Wasser kann zwischen 200 ml/min und 220 ml/min betragen, wobei keine Pause zwischen einem Vorbrühen und einem Brühen stattfindet. Das Muster des Zulaufes 20 kann beispielsweise gemäß 8 gewählt werden, wobei die äußeren Spuren häufiger abgefahren werden als die inneren, um die Randbereiche des pyramidenförmigen Filtereinsatzes 1 stärker mit Wasser zu benetzen und somit eine milderes Brühgetränk zu erzeugen.
Wenn die mittlere Brüheinstellung „medium“ gewählt wird, kann die Temperatur des zugeführten heißen Wassers beispielsweise zwischen 91 °C und 93 °C betragen. Durch die Reduzierung des Volumenstromes auf 150 bis 170 ml/min wird die Verweilzeit des heißen Wassers an dem Extraktionsmaterial verlängert, was den Extraktionsgrad erhöht. Optional kann zusätzlich ein Vorbrühen stattfinden, bei dem zunächst eine gewisse Menge heißen Wassers auf das Extraktionsmaterial 8 gegeben wird, um dann eine Wartezeit zur Entfaltung des Extraktionsmaterials vorzusehen, beispielsweise zwischen 5 s und 15 s, bevor dann weiteres heißes Wasser beim Brühen auf den Filtereinsatz 1 aufgegeben wird. Das Muster der Bewegung des Zulaufes kann gemäß 8 oder auch gemäß den äußeren Bereichen vonFigur 8 kombiniert mit 9 gewählt werden.
Bei Einstellung einer Brühstärke „stark“ kann die Temperatur des zugeführten heißen Wassers erhöht werden, beispielsweise auf einen Bereich zwischen 93 °C bis 96 °C. Zudem kann der Volumenstrom reduziert werden auf eine Menge zwischen 100 bis 120 ml/min. Ferner kann zur Erhöhung des Extraktionsgrades eine Pause zwischen einem Vorbrühen und dem eigentlichen Brühvorgang vorgesehen werden, beispielsweise zwischen 15 s und 30 s. Dadurch kann nach einem ersten Aufgeben von heißem Wasser das Extraktionsmaterial aufquellen, und erst dann wird weiteres heißes Wasser aufgegeben, um den Extraktionsgrad zu erhöhen. Die Zulaufbewegung kann nach einem vorbestimmten Muster erfolgen, beispielsweise gemäß 9 oder 8 mit Fokus auf die inneren Spuren, so wird insbesondere in dem mittleren Bereich mehr Wasser zugegeben wird als in einem Randbereich, da die Höhe des Extraktionsmaterials in dem mittleren Bereich durch die Pyramidenform größer ist.
Durch die Einstellung verschiedener Parameter kann somit der Extraktionsgrad des Brühgetränkes an den Geschmack des Benutzers angepasst werden, wobei der Extraktionsgrad bei der Einstellung „mild“ vorzugsweise in einem Bereich von 19 % liegt, bei der Einstellung „medium“ in einem Bereich von 20 % und bei der Einstellung „stark“ in einem Bereich von 21 %.
Bezugszeichenliste

1: Filtereinsatz
2: Filterwand
3: Spitze
4: Verschlussvorrichtung
5: Faltkante
6: Haltemittel
7: Innenraum
8: Extraktionsmaterial
8': Mischung
9: Oberfläche
10: Filterhalter
11: Aufnahme
12: Rippe
13: Ablauf
20: Zulauf
21: Antrieb
22: Wasser

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102015121634 B4 [0002]
DE 102018114588 [0003]
DE 102018101338 [0021]

Claims

Verfahren zur Zubereitung eines Brühgetränkes, mit den folgenden Schritten: - Positionieren eines mit einem Extraktionsmaterial (8) gefüllten Filtereinsatzes (1) ein einem Filterhalter (10); - Erhitzen von Wasser durch eine Heizeinrichtung und Fördern des erhitzten Wassers zu einem Zulauf (20) oberhalb des Filtereinsatzes (1); - Bewegen des Zulaufes (20) relativ zu dem Filtereinsatz (1) zum Benetzen des Extraktionsmaterials (8) mit heißem Wasser, dadurch gekennzeichnet, dass a) die relative Bewegung des Zulaufes (20) zu dem Filterpapiereinsatz (1) je nach eingestellter Brühstärke in unterschiedlichen Mustern erfolgt; b) die Temperatur des zugeführten heißen Wassers je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist, und/oder c) der Volumenstrom an heißem Wasser, der durch den Zulauf (20) fließt, je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Zulauf (20) überstrichene Oberfläche beim Brühvorgang mindestens 10 % der gesamten Oberfläche (9) des Extraktionsmaterials (8) beträgt, vorzugsweise zwischen 20% bis 70 %.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass über den Zulauf (20) zunächst eine geringe Menge an Wasser auf den noch geschlossenen Filtereinsatz (1) aufgegeben wird, eine an der Oberseite des Filtereinsatzes vorgesehene Verschlussvorrichtung (4) durch die Aufgabe des heißen Wassers geöffnet wird, und dann über den Zulauf (20) heißes Wasser zum Benetzen des Extraktionsmaterials (8) zugeführt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einstellung einer starken Brühstärke über den Zulauf (20) heißes Wasser zum Vorbrühen auf den Filtereinsatz (1) aufgegeben wird und vor dem weiteren Brühen eine Pause von mindestens 10 s, vorzugsweise zwischen 15 s bis 30 s, gewartet wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einstellung einer milden Brühstärke keine Pause zwischen einem Vorbrühen und einem Brühen vorgesehen wird und durchgängig heißes Wasser über den Zulauf (20) auf das Extraktionsmaterial (8) zugeführt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zulauf (20) relativ zu dem Filtereinsatz (1) in Mustern in Form von mehreren Kreisen, einer Spirale, sternförmig, mäanderförmig und/oder wellenförmig bewegt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Brühvorgang drei unterschiedliche Brühstärken eingestellt werden können, bei denen der Extraktionsgrad des Extraktionsmaterials (8) unterschiedlich hoch ist.
Maschine zur Zubereitung eines Brühgetränkes, mit einem Zulauf (20) für heißes Wasser, der oberhalb eines flüssigkeitsdurchlässigen Filtereinsatzes (1) mit einem Extraktionsmaterial (8) angeordnet ist, wobei über den Zulauf (20) das heiße Wasser auf eine Oberfläche (9) des Extraktionsmaterials (8) zuführbar ist, um an einem Ablauf (13) unterhalb des Filtereinsatzes (1) das Brühgetränk aufzufangen, wobei während der Zuführung an heißem Wasser eine Relativbewegung zwischen dem Filtereinsatz (1) mit dem Extraktionsmaterial (8) und dem Zulauf (20) erfolgt und über eine Steuerung unterschiedliche Brühstärken einstellbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass a) die relative Bewegung zwischen Zulauf (20) und Filterpapiereinsatz (1) je nach eingestellter Brühstärke in unterschiedlichen Mustern erfolgt; b) die Temperatur des zugeführten heißen Wassers je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist, und/oder c) der Volumenstrom an heißem Wasser, der durch den Zulauf (20) gepumpt wird, je nach eingestellter Brühstärke unterschiedlich hoch ist.
Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Filtereinsatz (1) an einem stationären Halter (10) der Maschine angeordnet ist und der Zulauf (20) durch einen Antrieb bewegbar ist.
Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Zulauf (20) stationär an der Maschine angeordnet ist und der Filtereinsatz (1) durch einen Antrieb bewegbar ist.
Maschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Relativbewegung zwischen dem Filtereinsatz (1) mit dem Extraktionsmaterial (8) und dem Zulauf (20) durch eine Kombination aus einer Bewegung des Filtereinsatzes (1) und einer Bewegung des Zulaufs (20) entsteht.
Maschine nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Temperatursensor vor dem Zulauf (20) vorgesehen ist und die Zuführung von heißem Wasser an dem Zulauf (20) je nach eingestellter Brühstärke in unterschiedlichen Temperaturen durchführbar ist.
Maschine nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Filtereinsatz (1) als Portionspackung ausgebildet, die an einer Oberseite eine zu öffnende Verschlussvorrichtung (4) aufweist.
Maschine nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Zulauf (20) an seiner Unterseite eine einzige Öffnung aufweist, durch die das heiße Wasser strömt.
Maschine nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an der Maschine drei unterschiedliche Brühstärken einstellbar sind, mit denen ein unterschiedlicher Extraktionsgrad bei dem Brühgetränk herstellbar ist.