DE102019008606A1 - Verfahren zur Bildung einer Rettungsgasse und Verwendung des Verfahrens - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung einer Rettungsgasse für ein Fahrzeug (1) im Bereich einer Baustelle (B), wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass
- anhand einer erfassten Fahrbahnbreite ermittelt wird, dass die Bildung einer üblichen Rettungsgasse nicht möglich ist,
- anhand einer Verringerung einer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges (1) ein Stau erkannt wird und
- zwischen dem auf einer Fahrspur (F1) fahrenden Fahrzeug (1) und einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug (2) ein derart großer Abstand (d) zum Einscheren eines auf einer benachbarten Fahrspur (F2) fahrenden weiteren Fahrzeuges (2) eingestellt wird, dass mittels der benachbarten Fahrspur (F2) die Rettungsgasse gebildet wird. Zudem betrifft die Erfindung eine Verwendung des Verfahrens in einem automatisierten Fahrbetriebes eines Fahrzeuges (1).
- anhand einer erfassten Fahrbahnbreite ermittelt wird, dass die Bildung einer üblichen Rettungsgasse nicht möglich ist,
- anhand einer Verringerung einer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges (1) ein Stau erkannt wird und
- zwischen dem auf einer Fahrspur (F1) fahrenden Fahrzeug (1) und einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug (2) ein derart großer Abstand (d) zum Einscheren eines auf einer benachbarten Fahrspur (F2) fahrenden weiteren Fahrzeuges (2) eingestellt wird, dass mittels der benachbarten Fahrspur (F2) die Rettungsgasse gebildet wird. Zudem betrifft die Erfindung eine Verwendung des Verfahrens in einem automatisierten Fahrbetriebes eines Fahrzeuges (1).
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung einer Rettungsgasse für ein Fahrzeug im Bereich einer Baustelle. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Verwendung eines solchen Verfahrens in einem automatisierten Fahrbetrieb eines Fahrzeuges.
- Aus der
DE 10 2018 004 668 A1 ist ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeuges beim Bilden einer Rettungsgasse bei einem detektierten Stau bekannt. Das Verfahren sieht vor, dass eine Position des Fahrzeuges und Positionen von weiteren Verkehrsteilnehmern mittels Fahrzeugsensoren erfasst werden und deren Position relativ zu einem Fahrstreifen und/oder zu Fahrspurmarkierungen ermittelt werden. Weiterhin werden das Fahrzeug in seiner Position, die Verkehrsteilnehmer in ihren Positionen, die Fahrstreifen und/oder Fahrspurmarkierungen mittels eines fahrzeugeigenen visuellen Ausgabegerätes aus einer Vogelperspektive dargestellt und dem Fahrer werden Fahranweisungen zum Bilden der Rettungsgasse mittels des visuellen Ausgabegerätes angezeigt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Bildung einer Rettungsgasse im Bereich einer Baustelle und eine Verwendung des Verfahrens anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist und mit einer Verwendung, welche die in Anspruch 4 angegebenen Merkmale aufweist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein Verfahren zur Bildung einer Rettungsgasse für ein Fahrzeug im Bereich einer Baustelle sieht erfindungsgemäß vor, dass anhand einer erfassten Fahrbahnbreite ermittelt wird, dass die Bildung einer üblichen Rettungsgasse nicht möglich ist, anhand einer Verringerung einer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges ein Stau erkannt wird, wobei zwischen dem auf einer Fahrspur fahrenden Fahrzeug und einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug ein derart großer Abstand zum Einscheren eines auf einer benachbarten Fahrspur fahrenden weiteren Fahrzeuges eingestellt wird, dass mittels der benachbarten Fahrspur die Rettungsgasse gebildet wird.
- Durch Anwendung des Verfahrens kann im Bereich einer Baustelle eine Rettungsgasse gebildet werden, wodurch Rettungsfahrzeuge diesen Bereich weitestgehend ungehindert passieren können, so dass medizinische Versorgungsfahrzeuge und/oder Fahrzeuge zur technischen Hilfe verhältnismäßig schnell eine Unfallstelle erreichen können.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch einen Fahrbahnabschnitt mit einer Baustelle und zwei entlang dieser nebeneinander verlaufende Fahrspuren und -
2 schematisch den Fahrbahnabschnitt mit der Baustelle und den beiden Fahrspuren mit einer gebildeten Rettungsgasse. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt einen FahrbahnabschnittF mit einer BaustelleB und zwei in dieselbe Richtung verlaufende FahrspurenF1 ,F2 mit einer Vielzahl von Fahrzeugen1 ,2 auf beiden FahrspurenF1 ,F2 . - Ein Bilden einer nicht näher gezeigten Rettungsgasse ist auf einem mehrspurigen Fahrbahnabschnitt
F verhältnismäßig wichtig, um insbesondere nicht näher dargestellten Rettungsfahrzeugen einen möglichst ungehinderten Fahrweg zu einer Unfallstelle zu ermöglichen. - Insbesondere im Bereich einer Baustelle
B stellt die Bildung einer Rettungsgasse ein relativ großes Problem dar, da in einer solchen Situation ein kooperatives Verhalten aller Verkehrsteilnehmer, d. h. aller Fahrzeuge1 ,2 , erforderlich ist. - In einer solchen Situation wird die Rettungsgasse gebildet, indem die Fahrzeuge
1 ,2 durch Anwendung des Reißverschlussverfahrens, wie in2 gezeigt ist, auf eine rechte FahrspurF1 fahren, so dass insbesondere Rettungsfahrzeuge eine linke FahrspurF2 nutzen können, um die Fahrzeuge1 ,2 sowie den Bereich der BaustelleB möglichst schnell zu passieren, so dass die Unfallstelle im Wesentlichen ungehindert erreicht werden kann. - Insbesondere bei Stau im Bereich der Baustelle
B wird das Reißverschlussverfahren zur Bildung der Rettungsgasse nicht angewendet, da alle Fahrzeuge1 ,2 zu einem jeweils vorausfahrenden weiteren Fahrzeug2 aufschließen, so dass kein weiteres Fahrzeug2 von der linken FahrspurF2 in eine Lücke L auf der rechten FahrspurF1 einscheren kann. - Um in einem Bereich einer Baustelle
B , wie in den1 und2 gezeigt ist, eine Rettungsgasse zu bilden, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen. - Im Fahrbetrieb eines Fahrzeuges
1 , insbesondere bei Einfahrt in den Bereich der BaustelleB , wird eine Fahrbahnbreite ermittelt, anhand der erfasst wird, dass eine allgemein bekannte Bildung einer Rettungsgasse nicht möglich ist. - Zudem wird ein Stau im Bereich der Baustelle
B anhand einer Verringerung einer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges1 erfasst. - Befindet sich das Fahrzeug
1 im Bereich einer BaustelleB und die Fahrspurbreite unterschreitet einen vorgegebenen Schwellwert, wobei eine Verringerung der Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges1 vorliegt, die auf einen Stau schließen lässt, dann ist vorgesehen, dass das Fahrzeug1 einen Abstand d zu einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug2 einstellt, so dass eine Lücke L gebildet wird, in die ein weiteres Fahrzeug2 von der linken FahrspurF2 einscheren kann, um die linke FahrspurF2 für Rettungsfahrzeuge freizuhalten. - Handelt es sich bei allen Fahrzeugen
1 ,2 um automatisiert fahrende Fahrzeuge1 ,2 , so ist vorgesehen, dass diese auf eine FahrspurF1 ,F2 , insbesondere auf die rechte FahrspurF1 fahren, so dass die linke FahrspurF2 freigehalten wird. -
2 zeigt, dass das Fahrzeug1 einen Abstand d zu einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug2 eingestellt hat, so dass ein auf der benachbarten linken FahrspurF2 fahrendes weiteres Fahrzeug2 in die mittels des eingestellten Abstandes d gebildete Lücke L einscheren kann. - Dieser Abstand d kann in einer Ausführungsform mit 6 Metern für einen Personenkraftwagen pauschal angenommen werden.
- Alternativ dazu kann der erforderliche Abstand d zum Einscheren eines weiteren Fahrzeuges
2 von der linken FahrspurF2 anhand erfasster Signale einer Umgebungssensorik des Fahrzeuges1 ermittelt werden. Insbesondere werden die Signale zur Bestimmung einer Fahrzeuglänge eines weiteren Fahrzeuges2 auf der linken FahrspurF2 mittels am Fahrzeug1 seitlich angeordneter ultraschall- und/oder radarbasierter Sensoren ermittelt. - Ein auf der linken Fahrspur
F2 fahrendes weiteres Fahrzeug2 kann sich, im Fall eines manuellen Fahrbetriebes derart verhalten, dass ein Fahrzeugnutzer die mittels des eingehaltenen Abstandes d gebildete Lücke L nutzt und mit seinem weiteren Fahrzeug2 in die Lücke L einschert. - In einer alternativen Ausführungsform hat der Fahrzeugnutzer des weiteren Fahrzeuges
2 auf der linken FahrspurF2 die Lücke L erkannt und bleibt jedoch auf Höhe der Lücke L auf der linken FahrspurF2 , so dass das weitere Fahrzeug2 bei Bedarf jederzeit in die Lücke L einscheren kann, wodurch eine Rettungsgasse gebildet wird. - Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das weitere Fahrzeug
2 auf der linken FahrspurF2 ebenfalls über eine Vorrichtung zur Bildung einer Rettungsgasse im Bereich einer BaustelleB ausgestattet ist, entsprechend beabstandet zu einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug2 fährt und, wenn erforderlich, in die Lücke L auf der rechten FahrspurF1 einschert. - Fährt das weitere Fahrzeug
2 auf der linken FahrspurF2 im automatisierten Fahrbetrieb, so ist vorgesehen, dass das weitere Fahrzeug2 in einer solchen Situation selbstständig in die Lücke L einfährt, so dass präventiv eine Rettungsgasse gebildet wird. - Im automatisierten Fahrbetrieb des weiteren Fahrzeuges
2 schert dieses in einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens in die gewährte Lücke L auf der rechten FahrspurF1 ein, sobald sich ein Verkehr im Bereich der BaustelleB stark verzögert und ein Stillstand der Fahrzeuge1 ,2 droht. - In
2 ist ein geordnetes Abstandhalten von Fahrzeugen1 ,2 auf der rechten FahrspurF1 gezeigt, wodurch das Bilden einer Rettungsgasse präventiv und situativ jederzeit möglich ist. - Zum Einhalten des Abstandes d zwischen dem Fahrzeug
1 und einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug2 können erfasste Signale der fahrzeugseitigen Umgebungssensorik, z. B. der ultraschallbasierten, radarbasierten und/oder lidarbasierten Sensoren sowie einer Kamera, dienen. - Beispielsweise wird der Abstand d des Fahrzeuges
1 zu einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug2 , mittels eines entsprechenden Assistenzsystems eingestellt und eingehalten oder der Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges1 wird mittels der Vorrichtung über einen erforderlichen Abstand d zu dem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug2 optisch, akustisch und/oder haptisch informiert. Beispielsweise wird hierzu ein entsprechender Hinweis in einem Anzeigebereich einer Instrumententafel des Fahrzeuges1 angezeigt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- weiteres Fahrzeug
- B
- Baustelle
- F
- Fahrbahnabschnitt
- F1
- rechte Fahrspur
- F2
- linke Fahrspur
- L
- Lücke
- d
- Abstand
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102018004668 A1 [0002]
Claims (4)
- Verfahren zur Bildung einer Rettungsgasse für ein Fahrzeug (1) im Bereich einer Baustelle (B), dadurch gekennzeichnet, dass - anhand einer erfassten Fahrbahnbreite ermittelt wird, dass die Bildung einer üblichen Rettungsgasse nicht möglich ist, - anhand einer Verringerung einer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges (1) ein Stau erkannt wird und - zwischen dem auf einer Fahrspur (F1) fahrenden Fahrzeug (1) und einem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug (2) ein derart großer Abstand (d) zum Einscheren eines auf einer benachbarten Fahrspur (F2) fahrenden weiteren Fahrzeuges (2) eingestellt wird, dass mittels der benachbarten Fahrspur (F2) die Rettungsgasse gebildet wird.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (d) des Fahrzeuges (1) zu dem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug (2) anhand erfasster Signale einer Umgebungssensorik des Fahrzeuges (1) eingestellt wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass eine Abmessung eines erforderlichen Abstandes (d) des Fahrzeuges (1) zu dem vorausfahrenden weiteren Fahrzeug (2) in einem Anzeigebereich einer Instrumententafel des Fahrzeuges (1) angezeigt und/oder ein Fahrzeugnutzer auf den einzustellenden Abstand (d) akustisch und/oder haptisch hingewiesen wird. - Verwendung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche in einem automatisierten Fahrbetrieb eines Fahrzeuges (1).
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DE102019008606A1 true DE102019008606A1 (de) | 2020-08-27 |
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-
2019
- 2019-12-12 DE DE102019008606.6A patent/DE102019008606A1/de active Pending
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