DE102019007705A1 - Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges (1) mit einer Umgebungssensorik (3), wobei anhand erfasster Signale der Umgebungssensorik (3) eine Umgebung des Fahrzeuges (1) und sich in dieser befindende Objekte detektiert werden. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
- bei einem Ausparkmanöver des Fahrzeuges (1) ein sich dem Fahrzeug (1) nähernder Verkehrsteilnehmer (2) erfasst wird und
- anhand erfasster Signale einer Fahrerbeobachtungskamera (5) ermittelt wird, ob ein Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges (1) den sich nähernden Verkehrsteilnehmer (2) erfasst hat, wobei
- im Fall, dass der sich nähernde Verkehrsteilnehmer (2) umgebungssensorisch erfasst und von dem Fahrzeugnutzer erkannt wurde, dem sich nähernden Verkehrsteilnehmer (2) signalisiert wird, dass eine vorliegende Verkehrssituation ungefährlich ist.
- bei einem Ausparkmanöver des Fahrzeuges (1) ein sich dem Fahrzeug (1) nähernder Verkehrsteilnehmer (2) erfasst wird und
- anhand erfasster Signale einer Fahrerbeobachtungskamera (5) ermittelt wird, ob ein Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges (1) den sich nähernden Verkehrsteilnehmer (2) erfasst hat, wobei
- im Fall, dass der sich nähernde Verkehrsteilnehmer (2) umgebungssensorisch erfasst und von dem Fahrzeugnutzer erkannt wurde, dem sich nähernden Verkehrsteilnehmer (2) signalisiert wird, dass eine vorliegende Verkehrssituation ungefährlich ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges mit einer Umgebungssensorik, wobei anhand erfasster Signale der Umgebungssensorik eine Umgebung des Fahrzeuges und sich in dieser befindende Objekte detektiert werden.
- Aus der
DE 10 2013 013 082 A1 sind ein Toter-Winkel-Warnsystem und ein Toter-Winkel-Warnverfahren zum Warnen, ob sich ein Zielfahrzeug in einem toten Winkel befindet, der in einem seitlichen und hinteren Bereich eines eigenen Fahrzeuges gebildet wird, bekannt. Das Verfahren sieht vor, dass Daten des Abstandes von Linie zu Linie im Hinblick auf eine Fahrspurbreite einer Straße, die sich ändert, durch eine Einheit zum Erzeugen des Abstandes von Linie zu Linie in Echtzeit erzeugt werden, während das eigene Fahrzeug gefahren wird. Zudem wird eine Distanz zwischen dem eigenen Fahrzeug und einem Zielfahrzeug gemessen, das sich in einer seitlichen Zone oder in einer hinteren Zone des eigenen Fahrzeuges befindet, während das eigene Fahrzeug fährt. Von der Einheit zum Erzeugen des Abstandes von Linie zu Linie werden Daten des Abstandes von Linie zu Linie und Distanzmessinformationen von einer Distanzmesseinheit empfangen. Die Zielfahrzeug-Distanzdaten werden mit den Daten des Abstandes von Linie zu Linie verglichen, um zu entscheiden, ob sich das Zielfahrzeug innerhalb der Schwellenwertdistanz von Fahrzeug zu Fahrzeug befindet, die auf der Grundlage der Daten des Abstandes von Linie zu Linie bestimmt worden ist. Eine Warnung wird ausgegeben, wenn sich das Zielfahrzeug innerhalb der Schwellenwertdistanz von Fahrzeug zu Fahrzeug in dem toten Winkel befindet, der in dem seitlichen und hinteren Bereich des eigenen Fahrzeuges gebildet wird. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges mit einer Umgebungssensorik sieht vor, dass anhand erfasster Signale der Umgebungssensorik eine Umgebung des Fahrzeuges und sich in dieser befindende Objekte detektiert werden. Erfindungsgemäß wird bei einem Ausparkmanöver des Fahrzeuges ein sich dem Fahrzeug nähernder Verkehrsteilnehmer erfasst und anhand erfasster Signale einer Fahrerbeobachtungskamera wird ermittelt, ob ein Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges den sich nähernden Verkehrsteilnehmer erfasst hat, wobei im Fall, dass der sich nähernde Verkehrsteilnehmer umgebungssensorisch erfasst und von dem Fahrzeugnutzer erkannt wurde, dem sich nähernden Verkehrsteilnehmer signalisiert wird, dass eine vorliegende Verkehrssituation ungefährlich ist.
- Durch Anwendung des Verfahrens kann sowohl die Sicherheit für den Fahrzeugnutzer, also für das Fahrzeug, als auch für den Verkehrsteilnehmer erhöht werden. Durch eine vergleichsweise frühzeitige Bewarnung des Verkehrsteilnehmers und durch einen Hinweis, der mittels der Signalisierung an den Fahrzeugnutzer ausgegeben wird, erfolgt eine unmittelbare visuelle Kommunikation zwischen dem Fahrzeugnutzer und dem Verkehrsteilnehmer.
- Mittels des Verfahrens wird das Risiko eines Schreckmomentes für den Fahrzeugnutzer und auch für den Verkehrsteilnehmer wesentlich verringert, wobei eine Konzentration auf ein Verkehrsgeschehen aufrechterhalten wird.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt die:
-
1 schematisch ein aus einer Längsparklücke ausparkendes Fahrzeug und einen sich dem Fahrzeug nähernder Verkehrsteilnehmer. - Die einzige Figur zeigt ein Fahrzeug
1 , welches beabsichtigt, an einer viel befahrenen Straße aus einer LängsparklückeL herauszufahren. - Insbesondere bei einem vergleichsweise hohen Verkehrsaufkommen mit verschiedenartigen Verkehrsteilnehmern
2 kann es bei vergleichsweise beengten Parksituationen, wie in1 gezeigt ist, relativ schwierig sein, sich in einen fließenden Verkehr einzuordnen. Ein Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges1 kann durch die vorliegende Verkehrssituation gestresst sein, weil ihm wegen des Verkehrsaufkommens nicht allzu viel Zeit zur Verfügung steht, um aus seiner LängsparklückeL auszuparken und sich in den fließenden Verkehr einzuordnen. - Verkehrsteilnehmer
2 , die sich dem ausparkenden Fahrzeug1 heckseitig vergleichsweise schnell nähern und/oder sich einem für den Fahrzeugnutzer ungünstigen Blickwinkel nähern, können dabei übersehen werden. Insbesondere Zweiräder als ungeschützte Verkehrsteilnehmer2 , wie z. B. Fahrräder oder Motorräder, sind dadurch verhältnismäßig stark gefährdet. Da die Verkehrsteilnehmer2 in einer ungünstigen Situation von dem Fahrzeugnutzer falsch eingeschätzt werden können und den Verkehrsteilnehmern2 nicht ausreichend Zeit zur Verfügung steht, um dem Fahrzeug1 auszuweichen, ist oftmals eine Kollision die Folge. - Um eine solche Situation und somit eine Kollisionsgefahr für den Verkehrsteilnehmer
2 und das Fahrzeug1 zumindest zu verringern, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen. - Das Fahrzeug
1 umfasst eine Umgebungssensorik3 mit einer Anzahl nicht näher dargestellter, im und/oder am Fahrzeug1 angeordneter Erfassungseinheiten, die im Fahrbetrieb des Fahrzeuges1 fortlaufend Signale erfassen. Anhand der erfassten Signale werden eine Umgebung des Fahrzeuges1 und sich in dieser befindende Objekte detektiert. Dabei sind die Erfassungseinheiten beispielsweise als radarbasierte und/oder ultraschallbasierte Sensoren und/oder als sogenannte Außenkamera ausgeführt. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel wird also ein FahrradfahrerF als ein sich dem Fahrzeug1 heckseitig näherndes Objekt, welches einen Verkehrsteilnehmer2 darstellt, erfasst. Darüber hinaus wird anhand der erfassten Signale der Umgebungssensorik3 in einer Steuereinheit4 ermittelt, wo der FahrradfahrerF mit vergleichsweise hoher Wahrscheinlichkeit entlang fährt. Erfasste Signale und Informationen zu dem FahrradfahrerF werden in der Steuereinheit4 zwischengespeichert. - Zudem ist im Fahrzeug
1 eine Fahrerbeobachtungskamera5 angeordnet, deren erfasste Signale zur Detektion einer Blickrichtung und einer Kopfhaltung des Fahrzeugnutzers der Steuereinheit4 übermittelt werden. - Wird anhand erfasster Signale der Umgebungssensorik
3 des Fahrzeuges1 der FahrradfahrerF als ein sich dem Fahrzeug1 näherndes Gefahrenobjekt detektiert, wertet die Steuereinheit4 die aufgenommenen Signale der Fahrerbeobachtungskamera5 in Bezug auf Reaktionen des Fahrzeugnutzers des Fahrzeuges1 aus.
Mittels einer Auswertung der Signale hinsichtlich Blickrichtung und Kopfhaltung des Fahrzeugnutzers sowie eines anliegenden Bremsmomentes wird festgestellt, ob der Fahrzeugnutzer den FahrradfahrerF als Gefahrenobjekt erfasst hat und bereits reagiert. - Bei einer sogenannten Eye-Tracking-Kamera wird dabei zusätzlich zur Blickrichtung gegebenenfalls eine Einstellung eines nicht gezeigten Innenspiegels und Einstellungen der Seitenspiegel
6 in eine Berechnung der Blickrichtung einbezogen. Somit kann durch Einbeziehung mathematischer Parameter eine genaue Blickrichtung des Fahrzeugnutzers ermittelt werden. - Werden der Fahrradfahrer
F als Gefahrenobjekt und eine entsprechende Reaktion des Fahrzeugnutzers des Fahrzeuges1 erfasst, wird dem sich nähernden Verkehrsteilnehmer2 , d. h. dem Fahrradfahrer2 eine Entängstigungsmeldung angezeigt. Dem FahrradfahrerF wird also signalisiert, dass die vorliegende Verkehrssituation, d. h. das ausparkende Fahrzeug1 , keine Gefahr für den Fahrradfahrer2 darstellt. - Die Entängstigungsmeldung wird insbesondere durch Aufleuchten zumindest einer in einen Seitenspiegel
6 , insbesondere dem zur Fahrbahn und zu dem FahrradfahrerF gerichteten Seitenspiegel6 , integrierten Lichtquelle7 ausgegeben. Beispielsweise ist ein Gehäuse des Seitenspiegels6 dazu zumindest bereichsweise transparent und lichtdurchlässig ausgebildet, wobei als Entängstigungsmeldung grünes Licht emittiert wird. - Mittels des Emittierens von grünem Licht, wird dem sich dem Fahrzeug
1 heckseitig nähernden Verkehrsteilnehmer2 , gemäß dem Ausführungsbeispiel dem FahrradfahrerF , signalisiert, dass die vorliegende Verkehrssituation ungefährlich ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Verkehrsteilnehmer
- 3
- Umgebungssensorik
- 4
- Steuereinheit
- 5
- Fahrerbeobachtungskamera
- 6
- Seitenspiegel
- 7
- Lichtquelle
- F
- Fahrradfahrer
- L
- Längsparklücke
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013013082 A1 [0002]
Claims (3)
- Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges (1) mit einer Umgebungssensorik (3), wobei anhand erfasster Signale der Umgebungssensorik (3) eine Umgebung des Fahrzeuges (1) und sich in dieser befindende Objekte detektiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass - bei einem Ausparkmanöver des Fahrzeuges (1) ein sich dem Fahrzeug (1) nähernder Verkehrsteilnehmer (2) erfasst wird und - anhand erfasster Signale einer Fahrerbeobachtungskamera (5) ermittelt wird, ob ein Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges (1) den sich nähernden Verkehrsteilnehmer (2) erfasst hat, wobei - im Fall, dass der sich nähernde Verkehrsteilnehmer (2) umgebungssensorisch erfasst und von dem Fahrzeugnutzer erkannt wurde, dem sich nähernden Verkehrsteilnehmer (2) signalisiert wird, dass eine vorliegende Verkehrssituation ungefährlich ist.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass dem sich nähernden Verkehrsteilnehmer (2) anhand emittierten Lichtes zumindest einer in einen Seitenspiegel (6) integrierten Lichtquelle (7) signalisiert wird, dass die vorliegende Verkehrssituation ungefährlich ist. - Verfahren nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass anhand erfasster Signale der Fahrerbeobachtungskamera (5) eine Kopfhaltung und eine Blickrichtung des Fahrzeugnutzers des Fahrzeuges (1) ermittelt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102019007705.9A DE102019007705A1 (de) | 2019-11-07 | 2019-11-07 | Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE102019007705.9A DE102019007705A1 (de) | 2019-11-07 | 2019-11-07 | Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102019007705A1 true DE102019007705A1 (de) | 2020-08-13 |
Family
ID=71739034
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE102019007705.9A Withdrawn DE102019007705A1 (de) | 2019-11-07 | 2019-11-07 | Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102019007705A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN116223056A (zh) * | 2022-12-14 | 2023-06-06 | 清华大学 | 虚拟碰撞测试方法、装置、设备、存储介质和程序产品 |
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2019
- 2019-11-07 DE DE102019007705.9A patent/DE102019007705A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN116223056A (zh) * | 2022-12-14 | 2023-06-06 | 清华大学 | 虚拟碰撞测试方法、装置、设备、存储介质和程序产品 |
CN116223056B (zh) * | 2022-12-14 | 2024-03-12 | 清华大学 | 虚拟碰撞测试方法、装置、设备、存储介质和程序产品 |
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