DE102019007334A1

DE102019007334A1 - Verfahren zur Unterstützung eines Fahrzeugnutzers

Info

Publication number: DE102019007334A1
Application number: DE102019007334.7A
Authority: DE
Inventors: Alexander Lotz; Benedikt Rank
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Daimler Truck Holding AG
Priority date: 2019-10-22
Filing date: 2019-10-22
Publication date: 2020-08-27

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrzeugnutzers bei einer Parkplatzsuche für sein Fahrzeug (1). Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass
- Informationen einer Routenplanung und Informationen eines Tachografen (5) des Fahrzeuges (1) an eine zentrale Rechnereinheit (7) übermittelt werden,
- anhand der Informationen der Routenplanung und der Informationen des Tachografen (5) mittels der zentralen Rechnereinheit (7) ein anzufahrender Parkplatz (P) für das Fahrzeug (1) ermittelt wird und/oder mittels des Fahrzeugnutzers ein Parkplatz (P) vorgegeben wird, wobei
- der zentralen Rechnereinheit (7) ein Plan einer auf Fahrzeugdaten und Daten eines Parkplatzbetreibers basierenden gegenwärtigen Parkplatzsituation vorliegt und
- die Fahrzeugdaten und die Daten des Parkplatzbetreibers fusioniert werden und darauf basierend eine abstrahierte Karte erstellt und auf einer Anzeigeeinheit des Fahrzeuges (1) dargestellt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrzeugnutzers bei einer Parkplatzsuche für sein Fahrzeug.
Aus der DE 10 2017 217 131 B3 ist ein Verfahren zur Unterstützung einer Parkplatzsuche für einen Fahrzeugführer eines Lastkraftwagens bekannt. Das Verfahren sieht vor, dass zuerst ein Startzeitpunkt einer Fahrt des Fahrzeugführers erfasst und anschließend eine restliche maximale Fahrzeit in Abhängigkeit von dem Startzeitpunkt und einer gesetzlich vorgeschriebenen maximalen Fahrzeit bestimmt wird. Gleichzeitig wird eine Position des Lastkraftwagens erfasst, woraufhin mögliche Parkplätze aus einer hinterlegten Liste von Parkplätzen bestimmt werden, welche sich innerhalb einer vorgegebenen, maximalen Entfernung zu einer vorgegebenen Route befinden. Anschließend werden voraussichtliche Fahrtdauern bestimmt, welche benötigt werden, um ausgehend von der erfassten Position jeweils zu den bestimmten möglichen Parkplätzen zu gelangen. Abschließend wird ein Parkplatz von den bestimmten möglichen Parkplätzen bestimmt, bei welchem die bestimmte Fahrtdauer kleiner als die bestimmte restliche maximale Fahrzeit ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Unterstützung eines Fahrzeugnutzers bei einer Parkplatzsuche für sein Fahrzeug anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zur Unterstützung eines Fahrzeugnutzers bei einer Parkplatzsuche für sein Fahrzeug sieht erfindungsgemäß vor, dass Informationen einer Routenplanung und Informationen eines Tachografen des Fahrzeuges an eine zentrale Rechnereinheit übermittelt werden. Anhand der Informationen der Routenplanung und der Informationen des Tachografen wird mittels der zentralen Rechnereinheit ein anzufahrender Parkplatz für das Fahrzeug ermittelt und/oder mittels des Fahrzeugnutzers wird ein Parkplatz vorgegeben, wobei der zentralen Rechnereinheit ein Plan einer auf Fahrzeugdaten und Daten eines Parkplatzbetreibers basierenden gegenwärtigen Parkplatzsituation vorliegt, wobei die Fahrzeugdaten und die Daten des Parkplatzbetreibers fusioniert werden und darauf basierend eine abstrahierte Karte erstellt und auf einer Anzeigeeinheit des Fahrzeuges dargestellt wird.
Durch Anwendung des Verfahrens ist es möglich, eine Nutzung von Abstellplätzen auf einem Parkplatz zu optimieren, wodurch der Fahrzeugnutzer entlastet werden kann und eine Einhaltung einer Ruhezeit für den Fahrzeugnutzer möglich ist. Mittels des Verfahrens werden auf dem Parkplatz zu parkende Fahrzeuge, insbesondere Lastkraftwagen, auf Basis ihrer geplanten Abfahrtszeiten organisiert und geparkt. Dem Fahrzeug wird also eine Abstellfläche zugewiesen, wobei das Fahrzeug während der Ruhezeit von weiteren Fahrzeugen zugeparkt werden kann und eine Weiterfahrt nach Beenden der Ruhezeit ungehindert möglich ist.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:

1 schematisch ein auf einen Parkplatz fahrendes Fahrzeug.

In der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1 dargestellt, welches auf der Suche nach einem Abstellplatz A auf einen Parkplatz P fährt. Dabei handelt es sich bei dem Fahrzeug 1 um einen Lastkraftwagen.
Insbesondere Parkplätze P an Autobahnen sind stark überlastet, das gilt besonders für Abstellplätze A für Lastkraftwagen. Diese parken dann oftmals unorganisiert auf dem Parkplatz P und behindern somit weitere Fahrzeuge 2, insbesondere weitere Lastkraftwagen, die nach ihrer Ruhezeit ihren Fahrbetrieb erneut aufnehmen wollen.
Dadurch sind Fahrzeugnutzer gezwungen, ihre Ruhezeiten zu unterbrechen, um zu rangieren, so dass ein weiteres Fahrzeug 2 den Parkplatz P verlassen kann.
Um einen Parkplatz P in Bezug auf Abstellflächen A zu organisieren, so dass Fahrzeuge 1, 2 bei einer Weiterfahrt nicht behindert werden, ist ein im Folgenden beschriebenes Verfahren vorgesehen.
Dabei sieht das Verfahren vor, Abstellflächen A des Parkplatzes P organisiert an Fahrzeuge 1, 2, d. h. Lastkraftwagen, basierend auf Daten einer Routenplanung des jeweiligen Fahrzeuges 1, 2 und Lenkzeiten, also Informationen eines Tachografen 5, zu verteilen.
In dem Fahrzeug 1 ist eine Schnittstelle, insbesondere eine Rechnereinheit 3 mit Anzeigeeinheit und Eingabemöglichkeit, vorhanden. Zudem weist das Fahrzeug 1 eine Vorrichtung 4 zur Fahrzeug-zu-Fahrzeugkommunikation, einen Tachografen 5 zur Ermittlung von Lenk- und Ruhezeiten eines Fahrzeugnutzers, d. h. eines Fahrers des Fahrzeuges 1, und ein Navigationssystem 6 zur Routenplanung des Fahrzeuges 1 auf.
Die Vorrichtung 4, der Tachograf 5 und das Navigationssystem 6 sind mit der Rechnereinheit 3 datentechnisch verbunden, wobei die Rechnereinheit 3 über eine Funkverbindung mit einer zentralen Rechnereinheit 7 datentechnisch verbunden ist.
Über die Vorrichtung 4 zur Fahrzeug-zu-Fahrzeugkommunikation, die auch zur Fahrzeug-zu-Infrastrukturkommunikation verwendet werden kann, werden Informationen der Routenplanung und Informationen des Tachografen 5 an die zentrale Rechnereinheit 7 übermittelt.
Mittels der zentralen Rechnereinheit 7 wird daraufhin geplant, welchen Parkplatz P das Fahrzeug 1 anfährt. Alternativ oder zusätzlich kann der Fahrzeugnutzer angeben, welchen Parkplatz P er beabsichtigt, anzufahren.
Der zentralen Rechnereinheit 7 liegt ein Plan einer gegenwärtigen Parkplatzsituation vor, wobei dieser Plan anhand von erfassten Fahrzeugdaten und Daten eines Parkplatzbetreibers erstellt wird. Als Fahrzeugdaten werden jeweils eine mittels einer Positionsbestimmungseinheit ermittelte momentane Position des Fahrzeuges 1 sowie erfasste Signale radarbasierter Erfassungseinheiten und Kameras verwendet, die von dem jeweiligen Fahrzeug 1, 2 an die zentrale Rechnereinheit 7 übermittelt werden.
Als Daten des Parkplatzbetreibers werden beispielsweise aufgenommene Bilddaten einer Überwachungskamera und erfasste Signale einer Parksensorik, z. B. einer Induktionsschleife, zur Erstellung des Planes der gegenwärtigen Parkplatzsituation an die zentrale Rechnereinheit 7 übermittelt.
Die Fahrzeugdaten und die Daten des Parkplatzbetreibers werden fusioniert und darauf basierend wird eine abstrahierte Karte aufgebaut, d. h. erstellt, die auf der Anzeigeeinheit der Rechnereinheit 3 des Fahrzeuges 1 dargestellt wird.
Durch die Verknüpfung der Informationen der Routenplanung und der Informationen des Tachografen 5 mit dem Plan und/oder der Karte kann somit ein Zeitfenster abgeleitet werden, innerhalb dessen das Fahrzeug 1 seinen Abstellplatz A verlässt.
Wird das Fahrzeug 1 abgestellt und es ist erforderlich, dass der Fahrzeugnutzer eine achtstündige Ruhezeit einlegt, können sich weitere Fahrzeuge 2, insbesondere Lastkraftwagen, dem Fahrzeug 1 in den Weg stellen. Mit anderen Worten: Das Fahrzeug 1 kann für die Ruhezeit von acht Stunden zugeparkt werden. Der Fahrzeugnutzer hat hierzu die Möglichkeit, eine Erlaubnis zu erteilen, wobei der Fahrzeugnutzer eine Eingabe in die Recheneinheit 3 tätigt.
Sind die Abstellflächen A des anzufahrenden Parkplatzes P alle belegt, wird dem Fahrzeugnutzer des Fahrzeuges 1 eine Alternative in Bezug auf einen weiteren Parkplatz P angeboten. Sofern dies möglich ist, kann der Fahrzeugnutzer eine Reservierungsgebühr an den entsprechenden Parkplatzbetreiber zahlen, um einen Abstellplatz A zum Parken des Fahrzeuges 1 freizuhalten.
Das Verfahren kann als digitaler Manager von Parkplätzen P angesehen werden, so dass Situationen, in denen ein Fahrzeugnutzer mitten in der Nacht sein Fahrzeug 1, 2 rangieren muss, weitestgehend ausgeschlossen werden. Mittels des Verfahrens werden die Abstellplätze A eines Parkplatzes P organisiert in Abhängigkeit ihrer Abfahrtszeiten an die Fahrzeuge 1, 2 vergeben.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: weiteres Fahrzeug
3: Rechnereinheit
4: Vorrichtung
5: Tachograf
6: Navigationssystem
7: zentrale Rechnereinheit
A: Abstellplatz
P: Parkplatz

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102017217131 B3 [0002]

Claims

Verfahren zur Unterstützung eines Fahrzeugnutzers bei einer Parkplatzsuche für sein Fahrzeug (1), dadurch gekennzeichnet, dass - Informationen einer Routenplanung und Informationen eines Tachografen (5) des Fahrzeuges (1) an eine zentrale Rechnereinheit (7) übermittelt werden, - anhand der Informationen der Routenplanung und der Informationen des Tachografen (5) mittels der zentralen Rechnereinheit (7) ein anzufahrender Parkplatz (P) für das Fahrzeug (1) ermittelt wird und/oder mittels des Fahrzeugnutzers ein Parkplatz (P) vorgegeben wird, wobei - der zentralen Rechnereinheit (7) ein Plan einer auf Fahrzeugdaten und Daten eines Parkplatzbetreibers basierenden gegenwärtigen Parkplatzsituation vorliegt und - die Fahrzeugdaten und die Daten des Parkplatzbetreibers fusioniert werden und darauf basierend eine abstrahierte Karte erstellt und auf einer Anzeigeeinheit des Fahrzeuges (1) dargestellt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anhand der Informationen der Routenplanung und der Informationen des Tachografen (5) ein Zeitfenster ermittelt wird, wann das Fahrzeug (1) den Parkplatz (P) verlässt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Reservierungsgebühr zur Freihaltung eines Abstellplatzes (A) für das Fahrzeug (1) an einen Parkplatzbetreiber gezahlt wird.