-
Gebiet der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einem Verbindungselement nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und einer Prothese nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
-
Stand der Technik
-
Handprothesen werden verwendet, um Körperteile, insbesondere Hände zu ersetzen. Solche Handprothesen bestehen zumeist aus einem oder mehreren Fingerelementen und einem Handtellerelement, an welchem die Fingerelemente angeordnet sind. Auch sind Handprothesen bekannt, welche eine Zangenform oder Hakenform aufweisen und es so dem Verwender der Prothese erlauben, bestimmte einfache Aktionen mit einer sehr robusten Hand auszuführen.
-
Handprothesen werden im Allgemeinen über ein Haltemittel mit dem Verwender verbunden. Ein solches Haltemittel kann zum Beispiel ein Prothesenschaft sein, welcher ein verbliebenes Körperteil, wie den Armstumpf des Verwenders, umschließt. Das Verbindungselement verbindet die Handprothese zum Beispiel lösbar mit dem Haltemittel.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Handprothese bereitzustellen, die neu und erfinderisch ist. Aufgabe der Erfindung kann es auch sein, ein Verbindungselement für eine Handprothese bereitzustellen. Eine weitere Aufgabe der Erfindung kann es sein, einen Verbindungselement für eine Handprothese bereitzustellen, welcher eine dauerhaftere Verbindung zwischen der Handprothese und dem Haltemittel erlaubt.
-
Beschreibung der Erfindung
-
Gelöst wird diese Aufgabe zumindest teilweise durch ein Verbindungselement nach Anspruch 1 und durch eine Handprothese nach Anspruch 10.
-
Bevorzugte Ausführungsformen finden sich in den Unteransprüchen, in der Beschreibung und den Zeichnungen.
-
Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch ein Verbindungselement für eine Handprothese, wobei das Verbindungselement ein Dämpferelement umfasst zur Dämpfung einer Bewegung der Handprothese relativ zu einem Haltemittel.
-
Unter einer Handprothese kann hierin auch eine Fußprothese, eine Armprothese, eine Beinprothese oder eine andere Exorothese verstanden werden.
-
Unter einem Verbindungselement kann dabei ein Mittel verstanden werden, welches die Handprothese mit dem Haltemittel verbindet. Insbesondere kann eine solche Verbindung lösbar, zum Beispiel manuell oder mittel Werkzeug lösbar sein. Auch kann das Verbindungselement mit dem Haltemittel und/oder mit der Handprothese so verbunden sein, dass die Verbindung nur durch Zerstören der Handprothese, des Haltemittels und/oder des Verbindungselements gelöst werden kann.
-
Das Haltemittel kann insbesondere ein Prothesenschaft sein, welcher einen Körperteil des Prothesenverwenders aufnimmt und somit an dem Körperteil fest ist. Ein solcher Prothesenschaft kann zum Beispiel eine Unterarmstumpf, einen Beinstumpf und/oder Teile einer Schulter aufnehmen. Ein solcher Prothesenschaft kann zum Beispiel aus einem Kunststoff wie Silikon gefertigt sein.
-
Es wurde also erkannt, dass die Verbindung zwischen der Handprothese und dem Haltemittel gedämpft beweglich ausgebildet sein kann, so dass zum Beispiel Kraftspitzen, welche auf die Handprothese wirken über das Dämpferelement abgefangen werden können und nicht auf das Haltemittel und/oder auf die Handprothese direkt einwirken müssen.
-
Insbesondere kann das Verbindungselement ein erstes Kopplungsmittel zur Verbindung des Verbindungselements mit der Handprothese und ein zweites Kopplungsmittel zur Verbindung des Verbindungslements mit dem Haltemittel aufweist und das erste Kopplungsmittel beweglich gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel gelagert sein.
-
Insbesondere ist das erste Kopplungsmittel kippbar gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel gelagert. So können auch Kräfte, welche nicht entlang der Hauptachse eines der Kopplungsmittel auf die Handprothese wirken zumindst teilweise abgeschwächt werden.
-
Insbesondere ist das erste Kopplungsmittel gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel auf einer Geraden verschiebbar gelagert Diese Gerade kann dabei der Hauptachse des ersten Kopplungsmittels und/oder der Hauptachse des zweiten Kopplungsmittels entsprechen.
-
Insbesonndere kann das Verbindungselement, insbesondere das erste oder das zweite Kopplungsmittel, eine Aufnahme definieren, in welcher Aufnahme sich das Dämpferelement befindet.
-
Diese Aufnahme kann zum Beispiel das Däpferelement durch mechanische Einflüsse, Staub oder Schmutz geschützt werden. Die Aufnahme kann dabei einen Aufnahmedeckel aufweisen, welcher die Aufnahme mit zumindest einem weiteren Element definiert. Der Aufnahmedeckel kann dabei über eine lösbare Verbindung, wie einer Schraubverbindung, einer Steckverbindung etc. mit dem weiteren Element zumindest indirekt verbunden sein.
-
Eines der beiden Kopplungsmittel kann dabei starr mit der Aufnahme verbunden und das jeweils andere Kopplungsmittel starr mit einem Dämpfergegenelement verbunden ist, wobei in einem Verwendungszustand das Dämpfergegenstück benachbart zu dem Dämpferelement angeordnet ist.
-
So kann das Dämpferelement zwischen der Aufnahme, insbesondere den Innenwänden der Aufnahme, und dem Dämpfergegenstück angeordnet sein und die Bewegung des Dämpfergegestücks relativ zu der Aufname dämpfen.
-
Das Dämpferelement kann ein oder mehrere Elastomere und/oder Federn, insbesondere ein oder mehrere Elastomerringe umfassen. Die Federn können dabei zum Beispiel Spiralfedern, Schraubenfedern und/oder Tellerfedern sein. Auch können Dämpferelemente verwendet werden, welche mittels des Widerstandes von Gasen oder Flüssigkeiten Bewegungen dämpfen.
-
Auch können Elastomere in verschiedenen Formen verwendet werden.
-
Das Dämpfergegenstück kann tellerförmig ausgebildet sein und sich in einer Ebene senkrecht zu einer Hauptachse des ersten oder des zweiten Kopplungsmittels erstrecken. So kann das Dämpfergegenstück einstückig mit dem Kopplungsmittel ausgebildet sein. Auch können jeweils ein Dämpferelement oberhalb und unterhalb des Dämpfergegenstücks angeordnet sein.
-
Das Verbindungslement kann ein erstes Kopplungsmittel zur Verbindung des Dämpfers mit der Handprothese und ein zweites Kopplungsmittel zur Verbindung des Verbindungselements mit dem Haltemittel aufweisen, wobei das zweite Kopplungsmittel eine Aufnahme definiert, in welcher Aufnahme ein erstes ringförmiges Dämpferelement angeordnet ist und coaxial dazu ein zweites ringförmiges Dämpferelement angeordnet ist und zwischen dem ersten und dem zweiten Dämpferelement das Dämpfergegenelement ist, wobei die Aufnahme eine Öffnung aufweist, durch welches das erste Kopplungsmittel geführt ist.
-
Auf der Seite des zweiten Kopplungsmittels, welches sich ausserhalb der Aufnahme befindet, kann das Kopplungsmittel einen Vorsprung, wie eine Mutter, aufweisen, welche die Kippbewegung des Kopplungsmittel zum Beispiel durch einen Anschlag an der Aufnahme begrenzt
-
Im weiteren wird die Erfindung näher beschrieben anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme der Figuren. Dabei zeigt
- 1 einen Verbindungselement von der Seite,
- 2 das Verbindungselement aus 1, wobei das erste Kopplungsmittel gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel gekippt ist,
- 3 das Verbindungselement aus 1, wobei das erste Kopplungsmittel gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel in eine andere Richtung gekippt ist,
- 4 das Verbindungselement aus 1 in einer Schnittansicht,
- 5 das Verbindungselement aus 2 in einer Schnittansicht,
- 6 das Verbindungselement aus 3 in einer Schnittansicht
- 7 eine Handprothese.
-
1 zeigt ein Verbindungselement 1 umfassend ein erstes Kopplungsmittel 2 und ein zweites Kopplungsmittel 3. Das erste Kopplungsmittel 2 weist dabei eine zylindrische Grundform auf, wobei das erste Kopplungsmittel 2 an seinem einen, der Handprothese zugewandten Ende 4 ein Außengewinde 5 zur Verbindung des ersten Kopplungsmittels 2 mit der Handprothese 6 aufweist. Beanstandet von dem der Handprothese zugewandten Ende 4 des ersten Kopplungsmittels 2 und beanstandet von der Aufnahme 7 weist das erste Kopplungsmittel 2 einen Vorsprung 8 auf. Der Vorsprung 8 kann einstückig mit dem ersten Kopplungsmittel 2 ausgebildet sein oder als Mutter auf dem ersten Kopplungsmittel 2 ausgebildet werden.
-
Die Aufnahme 7 wird gebildet durch einen Aufnahmedeckel 9 und das zweite Kopplungsmittel 3, insbesondere einen Aufnahmeboden 10. Der Aufnahmedeckel 9 weist eine obere Wand 11 auf und zumindest eine Seitenwand 12. Die Seitenwand 12 ist benachbart zu einer Seitenwand 13 des Aufnahmebodens 10. Weiter weist der Aufnahmeboden 10 eine Grundseite 14 auf, welche die Aufnahme 7 in Richtung eines Haltemittels begrenzt. Das zweite Kopplungsmittel 3 weist ein zylindrisches Element 15 auf, welches mit einem ersten Ende 16 mit der Grundseite 14 verbunden, insbesondere fest verbunden ist und an einem zweiten Ende 17 ein Außengewinde 18 aufweist.
-
2 zeigt das Verbindungselement 1 aus 1 wobei das erste Kopplungsmittel 2 gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel 3 nach links geschwenkt ist. Dabei stößt die linke Seite des Vorsprungs 8 des ersten Kopplungsmittels 2 an die obere Wand 11 des Aufnahmedeckels 9 und begrenzt so die Kippbewegung des ersten Kopplungsmittels 2 gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel 3.
-
3 zeigt das Verbindungselement 1 aus 1, wobei das erste Kopplungsmittel 2 gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel 3 nach rechts geschwenkt ist. Dabei stößt die rechte Seite des Vorsprungs 8 des ersten Kopplungsmittels 2 an die obere Wand 11 des Aufnahmedeckels 9 und begrenzt so die Kippbewegung des ersten Kopplungsmittels 2 gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel 3.
-
4 zeigt das Verbindungselement 1 aus 1 in einer Schnittansicht. Dabei weist das erste Kopplungsmittel 2 an seinem distalen Ende 4 ein Außengewinde 5 auf. Proximal zu dem Außengewinde 5 weist das erste Kopplungsmittel 2 ein Vorsprung 8 auf der sich radial bezüglich einer Hauptachse 18 des ersten Kopplungsmittels 2 erstreckt. An einem proximalen Ende19 des ersten Kopplungsmittels 2 weist das erste Kopplungsmittel 2 ein Dämpfergegenelement 20 auf, welches sich radial bezüglich der Hauptachse 18 erstreckt. Das Dämpfergegenelement 20 kann dabei tellerförmig ausgebildet sein. Das Dämpfergegenelement 20 ist dabei in der Aufnahme 7 angeordnet. Zwischen dem Dämpfergegenelement 20, der oberen Wand 11 des Aufnahmedeckels 9 und der Seitenwand 12 des Aufnahmedeckels 9 ist ein erstes Dämpferelement 21 angeordnet. Das Dämpferelement 21 ist dabei ein ringförmiges Elastomer, welches um das erste Kopplungselements 2 herum angeordnet ist. Zwischen dem Dämpfergegenelement 20, der Grundseite 14 und der Seitenwand 13 ist ein zweites Dämpferelement 22 angeordnet, welches insbesondere auch ein ringförmiges Elastomer sein kann. Die Hauptachse 24des ersten Dämpferelements und die Hauptachse 23 des zweiten Dämpferelements 22 können dabei mit der Hauptachse 25 des zweiten Kopplungselements 3 übereinstimmen.
-
Der Aufnahmedeckel 9 weist in der oberen Wand 11 eine Öffnung 26 auf, durch welche sich das erste Kopplungsmittel 2 erstreckt. Das zweite Kopplungsmittel drei ist über Schrauben 27 mit dem Aufnahmedeckel 9 verbunden.
-
5 zeigt das Verbindungselement 1 aus 4 , wobei das erste Kopplungsmittel 2 gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel 3 nach links gekippt ist. Dabei drückt ein linker Teil des Dämpfergegenelements 20 auf einen linken Teil des zweiten Dämpferelement 22 und verformt damit elastisch das zweite Dämpferelement 22. Weiter drückt ein rechter Teil des Dämpfergegenelements 20 gegen einen rechten Teil des ersten Dämpferelements 21 und verformt das erste Dämpferelement 21 elastisch. Der Vorsprung 8 stößt dabei mit seiner Unterseite an die obere Wand 11 des Aufnahmedeckels 9.
-
6 zeigt das Verbindungselement 1 aus 4, wobei das erste Kopplungsmittel 2 gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel 3 nach rechts gekippt ist. Dabei kippt ebenfalls das Dämpfergegenelement 20 des ersten Kopplungsmittels 2 und drückt gegen das erste Dämpferelement 21 und das zweite Dämpferelement 22. Weiter begrenzt der Vorsprung 8 durch das Anschlagen an die obere Seite 11 des Aufnahmedeckels 9 die Bewegung des ersten Kopplungsmittels 2 gegenüber dem zweiten Kopplungsmittel 3.
-
7 zeigt ein Handelement 28 umfassend eine Handprothese 29, ein Verbindungselement 1 und ein Haltemittel 30.
-
Die Handprothese 20 umfasst dabei ein Fingerelement 31, welches schwenkbar gegenüber einem proximal zu dem Fingerelement 31 angeordneten Handgrundelement 32 ausgebildet ist. Das Fingerelement 31 kann dabei über einen Verschlussmechanismus 33 relativ zu dem Handgrundelement 32 fixiert werden. Der Verschlussmechanismus 33 umfasst einen Bolzen 34, der schwenkbar am Handgrundelement 32 befestigt ist und durch einen Schlitz 35 des Fingerelements 31 geführt werden kann. Auf der vom Handgrundelement 32 entfernten Ende des Bolzens 34 kann der Bolzen 34 ein Aussengewinde aufweisen, auf dem eine Mutter 36 gehalten wird. Die Mutter 36 weist dabei einen Durchmesser auf, der größer ist als die Breite des Schlitzes. Somit kann durch die Mutter 36 das Fingerelement 31 in Richtung des Handgrundelementes 32 gezwängt werden.
-
Das Handgrundelement 32 weist proximal ein Innengewinde auf, in welches das Außengewinde 5 des ersten Kopplungselements 2 geführt werden kann. Dadurch kann das Handgrundelement 32 mit dem Verbindungselement 1 verbunden werden.
-
Weiter weist das Handelement 28 einen Prothesenschaft 30 als Haltemittel auf. Der Prothesenschaft weist ein Innengewinde auf, welcher das Außengewinde des zweiten Kopplungselements 3 aufnehmen kann. So kann das Verbindungselement 1 mit dem Haltemittel 30 verbunden werden.