DE102019005929A1

DE102019005929A1 - Verfahren, Server, Steuereinheit, Fahrzeug und Computerprogramm zum Bereitstellen eines Dienstes für eine Mehrzahl von Fahrzeugen

Info

Publication number: DE102019005929A1
Application number: DE102019005929.8A
Authority: DE
Inventors: Jonny Johansson; Jimmy Nichols; Andreas Höglund
Original assignee: Scania CV AB
Current assignee: Scania CV AB
Priority date: 2018-08-31
Filing date: 2019-08-21
Publication date: 2020-03-05
Also published as: SE542343C2; SE1851030A1

Abstract

Ein Server (110) stellt einen Verkehrsampeln betreffenden Dienst für eine Mehrzahl von Fahrzeugen (101 bis 103) bereit. Der Server (110) empfängt eine Ausgangsnachricht (MS) von einem Steuerungssystem (130) einer Ampel (140). Die Ausgangsnachricht (MS) gibt einen Zeitpunkt einer Zustandsänderung der Ampel (140) an. Der Server (110) empfängt auch mindestens eine Sensornachricht (MSS1, MSS2, MSS3) von mindestens einem Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen (101 bis 103). Die mindestens eine Sensornachricht (MSS1, MSS2, MSS3) gibt mindestens einen Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel (140) an. Der Server (110) berechnet eine Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung basierend auf der Ausgangsnachricht (MS) und der mindestens einen Sensornachricht (MSS1, MSS2, MSS3). Der Server (110) passt den Dienst unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz durch Generieren von Steuerdaten für mindestens ein Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen (101 bis 103) unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz an. Die Anpassung erfolgt durch Senden mindestens einer Steuernachricht (CM₅, CM₆, CM₇) an mindestens ein Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen (101 bis 103), wobei die Steuernachricht die Steuerdaten enthält.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Die Erfindung betrifft allgemein eine zentralisierte Handhabung von Verkehrsampelinformationen. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren, das von einem Server ausgeführt wird, der einen Verkehrsampeln betreffenden Dienst für eine Mehrzahl von Fahrzeugen bereitstellt, und einen Server, der dieses Verfahren umsetzt. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren, das durch eine Steuereinheit ausgeführt wird, die dazu konfiguriert ist, in einem Fahrzeug enthalten zu sein, und eine Steuereinheit, die dieses Verfahren umsetzt. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, das die Steuereinheit, Computerprogramme, ein Computerprogrammprodukt und einen Datenträger enthält.
HINTERGRUND
Immer häufiger sind Verkehrssignalanlagen mit einem zentralen Server verbunden. Dies ermöglicht die Erhebung von Verkehrsampelinformationen und ein Weiterleiten von Nachrichten an ausgewählte Fahrzeuge, wobei die Nachrichten die Fahrzeuge auf die Ampeln vorbereiten. Folglich können die Fahrzeuge die Ampeln effizienter passieren. Beispielsweise können den Fahrzeugen Vorabinformationen über Änderungen des Lichtsignals bereitgestellt werden, und dadurch können die Fahrzeuge ihre Geschwindigkeiten anpassen, um mit einer grünen Welle über eine Reihe von Ampeln zu fahren.
Die WO 2017/003793 beschreibt, wie computerumgesetzte Vorhersagen von bevorstehenden Zuständen oder Zustandsänderungen von Verkehrssteuersignalen verwendet werden können, um den Fahrerkomfort, die Sicherheit und den Kraftstoffverbrauch zu verbessern. Die Informationen können entweder durch einen menschlichen Bediener oder durch ein autonomes oder halbautonomes Fahrzeugsteuersystem verwendet werden. Die Vorhersagen können mit geeigneten Maschinen, die in einem Fahrzeug installiert sind, in Zusammenarbeit mit einem entfernten Backend-Serversystem berechnet werden. Die Vorhersageberechnungen in dem Fahrzeug können durch Daten unterstützt werden, die den Fahrzeugrechenmaschinen über diverse drahtlose Kommunikationen mitgeteilt werden, wozu Telekommunikationssysteme, eine DSRC- (dedizierte Nahbereichskommunikations-) Technologie usw. gehören.
Somit können die Fahrzeuge ihr Fahrverhalten planen, um sich dem Verkehrsfluss besser anzupassen. Es gibt jedoch immer noch Probleme zu lösen. Insbesondere ist die Signalkette von der Ampel bis zu dem Fahrzeug dem Fahrzeug im Hinblick auf Länge/Anzahl der Knotensprünge unbekannt. Das bedeutet, dass die Informationen, die dem Fahrzeug von dem Server bereitgestellt werden, verzögert werden und das Ausmaß dieser Verzögerung unbekannt ist. Die sich ergebende Ungewissheit reduziert den tatsächlichen Wert der Informationen und macht es unmöglich, das Fahrzeugverhalten bezüglich einer Zeitsteuerung der Lichtsignale zu optimieren.
KURZDARSTELLUNG
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine verbesserte Lösung zum Handhaben von Verkehrsampelinformationen in einem System zu bieten, in dem Ampeln mit einem Server verbunden sind und Nachrichten an Fahrzeuge, bevorzugt zumindest an die Fahrzeuge, von denen erwartet wird, dass sie von den Ampeln betroffen sind, ausgesendet werden.
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das durch einen Server ausgeführt wird, der einen Dienst für eine Mehrzahl von Fahrzeugen bereitstellt. Das Verfahren umfasst das Empfangen einer Ausgangsnachricht, die einen Zeitpunkt einer Zustandsänderung einer Verkehrsampel angibt. Die Ausgangsnachricht wird von einem Steuerungssystem der Ampel empfangen. Das Verfahren umfasst auch das Empfangen mindestens einer Sensornachricht, die mindestens einen Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel angibt. Die mindestens eine Sensornachricht wird von mindestens einem Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen empfangen. Eine Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung wird basierend auf der Ausgangsnachricht und der mindestens einen Sensornachricht berechnet. Ferner umfasst das Verfahren das Anpassen des Dienstes unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz durch Generieren von Steuerdaten für mindestens ein Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz, und das Senden einer Steuernachricht an das mindestens eine Fahrzeug, wobei die Steuernachricht die Steuerdaten enthält.
Dieses Verfahren ist vorteilhaft, weil es die in dem Fahrzeug empfangenen Steuerdaten dem Fahrzeug ermöglichen, die Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung auszugleichen. Somit kann das Fahrzeug sein Verhalten, z. B. im Hinblick auf die Fahrgeschwindigkeit, Beschleunigungen und Verzögerungen, höchst genau und effizient anpassen. Derartige Anpassungen können von einem menschlichen Bediener unter Anleitung durch die Steuerdaten, vollautomatisch durch das Fahrzeug selber und/oder durch einen menschlichen Bediener, der durch eine Funktionalität in dem Fahrzeug unterstützt wird, vorgenommen werden.
Gemäß einer Ausführungsform dieses Aspekts der Erfindung umfasst das Verfahren ferner das Berechnen und Speichern eines Variationsausmaßes unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz. Dadurch wird ein Grad einer statistischen Variation in das Verfahren modelliert. Falls die Steuerdaten auf der zusätzlichen Basis des Variationsmaßes generiert werden, verbessert dies die Robustheit des Verfahrens.
Gemäß einer anderen Ausführungsform dieses Aspekts der Erfindung wird das Variationsmaß als ein Durchschnittswert, ein Medianwert, ein Höchstwert oder Mindestwert der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz oder als eine Kombination aus zwei oder mehreren dieser Werte berechnet. Nachdem eine Anzahl von Ausgangs- und Sensornachrichten für eine bestimmte Ampel empfangen worden sind, kann die Zeitsteuerungsdifferenz daher als eine stabile und zuverlässige Zahl ausgedrückt werden.
Gemäß noch einer anderen Ausführungsform dieses Aspekts der Erfindung werden die Steuerdaten generiert auf der weiteren Basis von: entweder einem Zeitpunkt einer Zustandsänderung einer Ampel von dem Steuerungssystem; oder mindestens einem Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel, die von mindestens einem Fahrzeug in der Vielzahl von Fahrzeugen empfangen wird. Somit können die Steuerdaten allein auf Fahrzeugregistrierungen oder allein auf Informationen von dem Steuerungssystem basieren.
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die obige Aufgabe durch einen Server gelöst, der Verarbeitungsschaltungen enthält, die dazu konfiguriert sind, das zuvor beschriebene Verfahren auszuführen.
Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die obige Aufgabe durch ein Verfahren gelöst, das durch eine Steuereinheit ausgeführt wird, die dazu konfiguriert ist, in einem Fahrzeug enthalten zu sein und um einen Dienst für das Fahrzeug bereitzustellen. Das Verfahren umfasst das Erlangen von Sensordaten, die einen Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel angeben, und das Senden mindestens einer die Sensordaten enthaltenden Sensornachricht an den Server, d. h. das Weiterleiten von Daten an den Server, die einen oder mehrere Zeitpunkte von Ampelzustandsänderungen wiedergeben, die in mindestens einem Fahrzeug registriert werden. Das Verfahren umfasst auch das Empfangen einer Steuernachricht von einem Server, wobei die Steuernachricht Steuerdaten enthält, die eine Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung der Ampel angeben. Zudem umfasst das Verfahren das Bereitstellen eines Dienstes des Fahrzeugs unter Verwendung entweder der Zeitsteuerungsdifferenz oder des Zeitpunktes der Zustandsänderung der Ampel. Die Vorteile dieses Verfahrens sowie die bevorzugten Ausführungsformen desselben sind aus der obigen Diskussion bezüglich des vorgeschlagenen Servers und das durch diesen ausgeführte Verfahren ersichtlich.
Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch eine Steuereinheit gelöst, die Verarbeitungsschaltungen umfasst und dazu geeignet ist, in einem Fahrzeug enthalten zu sein, wobei die Steuereinheit dazu konfiguriert ist, das obige Verfahren auszuführen.
Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung wird die obige Aufgabe durch ein Fahrzeug gelöst, das die Steuereinheit aufweist.
Die Vorteile dieser Steuereinheit, des Fahrzeugs sowie die bevorzugten Ausführungsformen derselben sind aus der obigen Diskussion bezüglich des vorgeschlagenen Servers und das durch diesen ausgeführte Verfahren ersichtlich.
Gemäß den sechsten und siebten Aspekten der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Computerprogramm gelöst, das computerausführbare Anweisungen umfasst, um zu veranlassen, dass ein Server oder eine Steuereinheit, wenn die computerausführbaren Anweisungen auf einer Verarbeitungseinheit ausgeführt werden, die jeweils in dem Server oder der Steuereinheit enthalten ist, die zuvor beschriebenen Verfahren ausführen.
Gemäß den achten und neunten Aspekten der Erfindung wird die Aufgabe durch Computerprogrammprodukte gelöst, die computerlesbare Speichermedien umfassen, in denen die jeweiligen vorgeschlagenen Computerprogramme enthalten sind.
Gemäß einem zehnten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch einen Träger gelöst, der das Computersignal enthält, wobei der Träger ein elektronisches Signal, ein optisches Signal, ein Funksignal und/oder ein computerlesbares Speichermedium ist.
Weitere Vorteile, vorteilhafte Merkmale und Anwendungen der vorliegenden Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und den abhängigen Ansprüchen hervorgehen.
Figurenliste
Die Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsformen, die als Beispiele offenbart werden, und unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erklärt.

1 zeigt einen Überblick eines Systems, in dem die Erfindung implementiert sein kann;
2 stellt schematisch ein Fahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dar;
3 zeigt ein Blockdiagramm eines Servers gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
4 zeigt ein Blockdiagramm einer Steuereinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
5 illustriert anhand eines Ablaufschemas das allgemeine Verfahren gemäß der Erfindung, das in dem Server ausgeführt wird; und
6 illustriert anhand eines Ablaufschemas das allgemeine Verfahren gemäß der Erfindung, das in der Steuereinheit ausgeführt wird.

AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
1 zeigt ein Beispiel eines Systems 100, in dem die Erfindung implementiert sein kann.
Das System 100 umfasst einen Server 110, der dazu eingerichtet ist, einer Mehrzahl von Fahrzeugen einen Dienst bereitzustellen, wobei der Dienst eine Verkehrsampelunterstützung betrifft. Der Dienst kann den Fahrzeugen Informationen über Ampeln bereitstellen, die es ihnen ermöglichen, ihr Fahrverhalten anzupassen, so dass sie die Ampeln vergleichsweise effizient passieren können. Dabei sind die Fahrzeuge jeweils durch die Busse 101, 102 und 103 dargestellt. Gemäß der Erfindung ist jedoch ein Fahrzeug beliebiger Art denkbar, das in einer Verkehrsumgebung betrieben wird, die Lichtsignale oder entsprechende visuelle und/oder akustische Vorsichtsindikatoren umfasst. Somit kann der Dienst das Informieren der Fahrzeuge 101, 102 und 103 über einen aktuellen Zustand eines Verkehrssignals 140, eventuelle Änderungen des Zustands des Verkehrssignals 140 und/oder die Dauer eines Signals umfassen. Dadurch können sich die Fahrzeuge 101, 102 und 103 angemessen verhalten, wenn sie sich dem Verkehrssignal 140 nähern, und/oder wenn sie nach einem Stopp an dem Verkehrssignal 140 losfahren.
In 1 wird eine jeweilige drahtlose Verbindung L₅ , L₆ und L₇ zwischen einem Kommunikationsnetzwerk 150 und jedem der Fahrzeuge 101, 102 und 103 hergestellt. Somit können die Steuernachrichten CM₅ , CM₆ und CM₇ an die Fahrzeuge 101, 102 bzw. 103 gesendet werden, die wiederum basierend auf den Steuernachrichten CM₅ , CM₆ und CM₇ reagieren können.
Gemäß der Erfindung ist der Server 110 dazu konfiguriert, eine Ausgangsnachricht MS zu empfangen, die einen Zeitpunkt einer Zustandsänderung einer Ampel 140 angibt Die Ausgangsnachricht MS wird von einem Steuerungssystem 130 der Ampel 140 empfangen. Die Ausgangsnachricht MS kann über eine oder mehrere Verbindungen, z. B. L₄₁ und L₄₂ , und mindestens ein Netzwerk 132 innerhalb des Steuerungssystems 130 an eine Steuerressource 131 weitergeleitet oder über eine dedizierte Verbindung L₄ direkt von der Ampel 140 an die Steuerressource 131 gesendet werden. Auf jeden Fall sendet das Steuerungssystem 130 die Ausgangsnachricht MS an den Server 110, z. B. über das Kommunikationsnetzwerk 150 und eine entsprechende Verbindung L₃ und L₁ zwischen dem Steuerungssystem 130 und dem Kommunikationsnetzwerk 150 und zwischen dem Kommunikationsnetzwerk 150 und dem Server 110.
Des Weiteren ist der Server 110 dazu konfiguriert, mindestens eine Sensornachricht MSS1, MSS2 und/oder MSS3 von mindestens einem der Fahrzeuge 101, 102 und 103 zu empfangen. Die Sensornachrichten MSS1, MSS2 und MSS3 geben den jeweiligen Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel 140 an, die in dem Fahrzeug registriert wird, von dem die Nachricht stammt. Mit anderen Worten werden die Sensornachrichten MSS1, MSS2 und/oder MSS3 in dem Server 110 von einem oder mehreren Fahrzeugen aus der Mehrzahl von Fahrzeugen 101, 102 und 103 empfangen. Dabei werden die Sensornachrichten MSS1, MSS2 und/oder MSS3 über die drahtlosen Verbindungen L₅ , L₆ und L₇ , das Kommunikationsnetzwerk 150 und die Verbindung L₁ an den Server 110 gesendet.
Basierend auf der Ausgangsnachricht MS und der mindestens einen Sensornachricht MSS1, MSS2 und/oder MSS3 ist der Server 110 dazu konfiguriert, eine Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung zu berechnen. Die Zeitsteuerungsdifferenz drückt eine Abweichung zwischen Informationen, die durch die Ausgangsnachricht MS wiedergegeben werden, und einem „tatsächlichen“ Zeitpunkt aus, zu dem die Zustandsänderung von einem bestimmten Fahrzeug registriert wurde. D. h. die Zeitsteuerungsdifferenz drückt einen Versatz gegenüber den Informationen in der Ausgangsnachricht MS aus.
Unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz ist der Server 110 ferner dazu konfiguriert, den Dienst anzupassen und Steuerdaten für mindestens ein Fahrzeug, z. B. 101, aus der Mehrzahl von Fahrzeugen 101, 102 und 103 zu generieren. Die Steuerdaten enthalten den Versatz gegenüber der Ausgangsnachricht MS, die auf das Fahrzeug 101 an der betreffenden Ampel 140 zutrifft. Zudem ist der Server 110 dazu konfiguriert, eine Steuernachricht CM₅ an das Fahrzeug 101 zu senden, wobei die Steuernachricht CM₅ die Steuerdaten enthält. Nachdem die Steuernachricht CM₅ in dem Fahrzeug 101 empfangen worden ist, kann sich folglich dieses Fahrzeug 101 in der Nähe der Ampel 140 geeignet verhalten.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Server 110 ferner dazu konfiguriert, ein Variationsmaß unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz zu berechnen und zu speichern. Vorzugsweise ist der Server 110 auch dazu konfiguriert, die Steuerdaten unter Verwendung des Variationsmaßes zu generieren.
Das Variationsmaß kann als ein Durchschnittswert, ein Medianwert, ein Höchst- oder Mindestwert der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz berechnet werden. Dadurch stellen die Steuerdaten, die basierend auf dem Variationsmaß generiert werden, eine vergleichsweise robuste und zuverlässige Grundlage zur Bestimmung eines Versatzes gegenüber der Ausgangsnachricht MS bereit, die von dem Steuerungssystem 130 ausgegeben wird.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung werden die Steuerdaten unter Verwendung eines Zeitpunktes einer Zustandsänderung einer Ampel 140 von dem Steuerungssystem 130 generiert, oder die Steuerdaten werden unter Verwendung mindestens eines Zeitpunktes der Zustandsänderung der Ampel 140 generiert, der von mindestens einem Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen 101, 102 und 103 empfangen wird. Dadurch kann die Grundlage für die Steuerdaten in Abhängigkeit davon variiert werden, was die besten Ergebnisse bereitstellt.
2 stellt schematisch ein Fahrzeug 101 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dar. Das Fahrzeug 101 enthält die Steuereinheiten 210, 221, 222 und 223, die datentechnisch durch ein Netzwerk 230 zusammengeschaltet sind. Eine der Steuereinheiten, 210, ist dazu konfiguriert, dem Fahrzeug 101 einen eine Ampelunterstützung betreffenden Dienst bereitzustellen. Die Steuereinheit 210 wird nachstehend unter Bezugnahme auf 4 ausführlich beschrieben.
3 zeigt ein Blockdiagramm des Servers 110 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Der Server 110 enthält ein Modul 310 zum Überwachen eines Steuerungssystems, ein Sensorüberwachungsmodul 320 und ein Rechenmodul 330.
Das Modul 310 zum Überwachen eines Steuerungssystems ist dazu konfiguriert, eine Ausgangsnachricht MS zu empfangen, die einen Zeitpunkt einer Zustandsänderung einer Ampel angibt, und die Ausgangsnachricht MS an das Rechenmodul 310 weiterzuleiten. Das Sensorüberwachungsmodul 320 ist dazu konfiguriert, Sensornachrichten MSS zu empfangen und die Sensornachrichten MSS an das Rechenmodul 310 weiterzuleiten. Das Rechenmodul 310 ist wiederum dazu konfiguriert, eine Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung zu berechnen, basierend auf der Ausgangsnachricht MS und mindestens einer Sensornachricht MSS, die mit der Ausgangsnachricht MS verknüpft ist, d. h. einer Sensornachricht MSS, die von einem Fahrzeug empfangen wird, das einen Zeitpunkt der Zustandsänderung der gleichen Ampel 140 registriert hat, für welche die Ausgangsnachricht MS eine Zustandsänderung angibt.
Das Rechenmodul 310 ist ferner dazu konfiguriert, Steuerdaten für mindestens ein Fahrzeug unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz zu generieren und somit den Ampelunterstützungsdienst anzupassen. Zudem ist das Rechenmodul 310 dazu konfiguriert, eine Steuernachricht CM an das mindestens eine Fahrzeug zu senden, wobei die Steuernachricht CM die Steuerdaten enthält.
4 zeigt ein Blockdiagramm einer Steuereinheit 210 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Steuereinheit 210 enthält ein Sensormodul 410, ein Sensorsteuermodul 420, eine Sensornachrichtenschnittstelle 430, eine Steuernachrichtenschnittstelle 440 und ein Dienstmodul 450.
Das Sensormodul 410 ist dazu konfiguriert, Sensordaten zu erlangen, beispielsweise ein Bild von einer nach vorne schauenden Kamera oder Informationen, die durch eine Nahbereichs-Funkkommunikationsvorrichtung aufgezeichnet werden und einen Zeitpunkt der Zustandsänderung einer Ampel angeben. Das Sensormodul 410 ist ferner dazu konfiguriert, die Sensordaten an das Sensorsteuermodul 420 weiterzuleiten.
Das Sensorsteuermodul 420 ist wiederum dazu konfiguriert, mindestens eine Sensornachricht MSS basierend auf den Sensordaten zu generieren und die mindestens eine Sensornachricht MSS an die Sensornachrichtenschnittstelle 430 weiterzuleiten, die wiederum dazu konfiguriert ist, die mindestens eine Sensornachricht MSS über eine drahtlose Schnittstelle an den Server 110 zu senden.
Die Steuernachrichtenschnittstelle 440 ist dazu konfiguriert, eine Steuernachricht von einem Server 110 zu empfangen. Die Steuernachricht enthält Steuerdaten, die eine Zeitsteuerungsdifferenz einer Zustandsänderung einer Ampel 140 angeben. Dabei wurden die Steuerdaten durch den Server 110 wie zuvor beschrieben abgeleitet. Die Steuernachrichtenschnittstelle 440 ist dazu konfiguriert, die Steuerdaten an das Dienstmodul 450 weiterzuleiten, das einen Dienst des Fahrzeugs 101 unter Verwendung entweder der Zeitsteuerungsdifferenz oder des Zeitpunktes der Zustandsänderung der Ampel 140 bereitstellt.
Zusammenfassend und mit Bezug auf das Ablaufschema in 5 wird nun das allgemeine Verfahren gemäß der Erfindung beschrieben, das durch den vorgeschlagenen Server 110 ausgeführt wird, der einen Dienst für eine Mehrzahl von Fahrzeugen bereitstellt, wobei der Dienst Verkehrsampelinformationen betrifft.
In einem Schritt 510 wird eine Ausgangsnachricht empfangen, die einen Zeitpunkt einer Zustandsänderung einer Ampel angibt. Die Ausgangsnachricht wird von einem Steuerungssystem der Ampel empfangen.
In einem Schritt 520 wird mindestens eine Sensornachricht empfangen, die mindestens einen Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel angibt. Die mindestens eine Sensornachricht wird von mindestens einem Fahrzeug empfangen.
Anschließend wird in einem Schritt 530 eine Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung basierend auf der Ausgangsnachricht und der mindestens einen Sensornachricht berechnet. Danach wird der Dienst bezüglich der Ampel in einem Schritt 540 unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz angepasst, indem Steuerdaten für mindestens ein Fahrzeug unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz generiert werden.
Dann wird in einem Schritt 550 eine Steuernachricht an das mindestens eine Fahrzeug gesendet. Die Steuernachricht enthält die Steuerdaten. Danach kehrt der Vorgang zu Schritt 510 zurück.
6 zeigt ein Ablaufschema für das allgemeine Verfahren gemäß der Erfindung, das in der vorgeschlagenen Steuereinheit 210 ausgeführt wird, wenn der Verkehrsampeln betreffende Dienst implementiert wird.
In einem Schritt 610 werden Sensordaten erlangt, die einen Zeitpunkt der Zustandsänderung einer Ampel 140 angeben.
In einem Schritt 620 wird mindestens eine Sensornachricht an den Server 110 gesendet, wobei die mindestens eine Sensornachricht die Sensordaten enthält.
In einem Schritt 630 wird eine Steuernachricht von dem Server 110 empfangen. Die Steuernachricht enthält Steuerdaten, die eine Zeitsteuerungsdifferenz einer Zustandsänderung der Ampel 140 angeben.
In einem Schritt 640 wird ein Dienst des Fahrzeugs unter Verwendung entweder der Zeitsteuerungsdifferenz oder des Zeitpunktes der Zustandsänderung der Ampel 140 bereitgestellt. Danach kehrt der Vorgang zu Schritt 610 zurück.
Alle Prozessschritte sowie jede beliebige Untersequenz von Schritten, die mit Bezug auf die obigen 5 und 6 beschrieben wurden, können mittels mindestens eines programmierten Prozessors gesteuert werden. Obwohl die Ausführungsformen der Erfindung, die zuvor mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben wurden, einen Prozessor und Prozesse, die in mindestens einem Prozessor ausgeführt werden, umfassen, erstreckt sich die Erfindung somit des Weiteren auch auf Computerprogramme, insbesondere Computerprogramme auf oder in einem Träger, der dazu geeignet ist, die Erfindung in die Praxis umzusetzen. Das Programm kann in Gestalt von Quellcode, Objektcode, Code zwischen Quell- und Objektcode, wie etwa in teilweise kompilierter Form, oder in einer beliebigen anderen Form vorliegen, die zur Verwendung bei der Umsetzung des Prozesses gemäß der Erfindung geeignet ist. Das Programm kann entweder ein Teil des Betriebssystems sein oder kann eine getrennte Anwendung sein. Der Träger kann eine beliebige Entität oder Vorrichtung sein, die in der Lage ist, das Programm zu übertragen. Beispielsweise kann der Träger ein Speichermedium, wie etwa einen Flash-Speicher, einen ROM (Festspeicher), beispielsweise eine DVD („Digital Video/Versatile Disk“), eine CD („Compact Disc“) oder einen Halbleiter-ROM, einen EPROM (löschbaren programmierbaren Festspeicher), einen EEPROM (elektrisch löschbaren programmierbaren Festspeicher) oder ein magnetisches Aufzeichnungsmedium umfassen, beispielsweise eine Diskette oder eine Festplatte. Ferner kann der Träger ein sendbarer Träger sein, wie etwa ein elektrisches oder optisches Signal, das über ein elektrisches oder optisches Kabel oder über Funk oder ein anderes Mittel befördert werden kann. Wenn das Programm in einem Signal enthalten ist, das direkt durch ein Kabel oder eine andere Vorrichtung oder ein anderes Mittel befördert werden kann, kann der Träger aus einem derartigen Kabel oder einer derartigen Vorrichtung oder einem derartigen Mittel bestehen. Alternativ kann der Träger eine integrierte Schaltung sein, in der das Programm eingebettet ist, wobei die integrierte Schaltung zur Ausführung oder zur Verwendung bei der Ausführung der relevanten Prozesse geeignet ist.
Wenn er in der vorliegenden Beschreibung verwendet wird, dient der Begriff „umfasst/umfassend“ dazu, das Vorliegen von angegebenen Merkmalen, Ganzzahlen, Schritten oder Komponenten vorzugeben. Der Begriff schließt jedoch das Vorliegen oder die Hinzufügung einer oder mehrerer zusätzlicher Merkmale, Ganzahlen, Schritte oder Komponenten oder Gruppen derselben nicht aus.
Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren beschriebenen Ausführungsformen eingeschränkt, sondern kann innerhalb des Umfangs der Ansprüche frei variiert werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 2017/003793 [0003]

Claims

Verfahren (500), das von einem Server (110) ausgeführt wird, der einen Dienst für eine Mehrzahl von Fahrzeugen (101 bis 103) bereitstellt, wobei das Verfahren umfasst: Empfangen einer Ausgangsnachricht (MS), die einen Zeitpunkt einer Zustandsänderung einer Ampel (140) angibt, wobei die Ausgangsnachricht (MS) von einem Steuerungssystem (130) der Ampel (140) empfangen wird, Empfangen mindestens einer Sensornachricht, die mindestens einen Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel (140) angibt, wobei die mindestens eine Sensornachricht von mindestens einem Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen (101 bis 103) empfangen wird, Berechnen einer Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung basierend auf der Ausgangsnachricht (MS) und der mindestens einen Sensornachricht (MSS1, MSS2, MSS3), Anpassen des Dienstes unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz durch Generieren von Steuerdaten für mindestens ein Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen (101 bis 103) unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz, und Senden einer Steuernachricht an das mindestens eine Fahrzeug (101 bis 103), wobei die Steuernachricht die Steuerdaten umfasst.
Verfahren nach Anspruch 1, ferner umfassend das Berechnen und Speichern eines Variationsmaßes unter Verwendung der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz.
Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Steuerdaten ferner unter Verwendung des Variationsmaßes generiert werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei das Variationsmaß als ein Durchschnittswert, ein Medianwert oder ein Höchst- oder Mindestwert der berechneten Zeitsteuerungsdifferenz berechnet wird.
Verfahren nach Anspruch 2, wobei die Steuerdaten ferner generiert werden unter Verwendung einer Auswahl von einem aus: einem Zeitpunkt einer Zustandsänderung einer Ampel (140) von dem Steuerungssystem (130), und mindestens einem Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel (140), die von mindestens einem Fahrzeug aus der Mehrzahl von Fahrzeugen (101 bis 103) empfangen wird.
Verfahren (600), das durch eine Steuereinheit (210) ausgeführt wird, die dazu konfiguriert ist, in einem Fahrzeug (101 bis 103) enthalten zu sein und einen Dienst für das Fahrzeug (101 bis 103) bereitzustellen, wobei das Verfahren umfasst: Erlangen von Sensordaten, die einen Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel (140) angeben, und Senden mindestens einer die Sensordaten umfassenden Sensornachricht an den Server (110), und Empfangen einer Steuernachricht von einem Server (110), wobei die Steuernachricht Steuerdaten umfasst, die eine Zeitsteuerungsdifferenz der Zustandsänderung der Ampel (140) angeben, Bereitstellen eines Dienstes des Fahrzeugs (101 bis 103) unter Verwendung einer Auswahl eines jeglichen der Zeitsteuerungsdifferenz und dem Zeitpunkt der Zustandsänderung der Ampel (140).
Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Steuerdaten ferner ein Variationsmaß der Zeitsteuerungsdifferenz angeben.
Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei der Dienst unter Verwendung des Zeitpunktes der Zustandsänderung der Ampel (140) bereitgestellt wird, falls die Zeitsteuerungsdifferenz eine erste Schwelle überschreitet und/oder das Variationsmaß eine zweite Schwelle überschreitet.
Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei der Dienst unter Verwendung der Zeitsteuerungsdifferenz einer Zustandsänderung einer Ampel (140) bereitgestellt wird, falls die Zeitsteuerungsdifferenz gleich oder kleiner als die erste Schwelle ist und/oder das Variationsmaß gleich oder kleiner als die zweite Schwelle ist.
Server (110), der Verarbeitungsschaltungen umfasst, die dazu konfiguriert sind, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 auszuführen.
Steuereinheit (210), die Verarbeitungsschaltungen umfasst und dazu geeignet ist, in einem Fahrzeug (101 bis 103) enthalten zu sein, wobei die Steuereinheit (120) dazu konfiguriert ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9 auszuführen.
Fahrzeug (101 bis 103), umfassend die Steuereinheit (110) nach Anspruch 11.
Computerprogramm, umfassend computerausführbare Anweisungen, um zu veranlassen, dass ein Server (110), wenn die computerausführbaren Anweisungen auf einer in dem Server (110) enthaltenen Verarbeitungseinheit ausgeführt werden, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ausführt.
Computerprogramm, umfassend computerausführbare Anweisungen, um zu veranlassen, dass eine Steuereinheit (210), wenn die computerausführbaren Anweisungen auf einer in der Steuereinheit (210) enthaltenen Verarbeitungseinheit ausgeführt werden, das Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9 ausführt.
Computerprogrammprodukt, umfassend ein computerlesbares Speichermedium, wobei auf dem computerlesbaren Speichermedium das Computerprogramm nach Anspruch 13 oder 14 enthalten ist.
Datenträger, enthaltend das Computerprogramm nach Anspruch 13 oder 14, wobei der Datenträger eines ist aus einem elektronischen Signal, einem optischen Signal, einem Funksignal oder einem computerlesbaren Speichermedium.