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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeug-Systems mit zumindest einem Kraftfahrzeug und einer Schlüsselanordnung, welche für das jeweilige Kraftfahrzeug einen zugehörigen Fahrzeugschlüssel aufweist. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein solches Kraftfahrzeug-System.
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Das Vorkonditionieren von Kraftfahrzeugen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Bei der Vorkonditionierung eines Kraftfahrzeugs werden vor Fahrteintritt bestimmte Klimatisierungsmaßnahmen des Kraftfahrzeugs vorgenommen, um den Komfort für Insassen des Kraftfahrzeugs zu erhöhen und/oder das Kraftfahrzeug auf die bevorstehende Fahrt thermisch vorzubereiten. Zum Vorkonditionieren des Kraftfahrzeugs kommt in der Regel eine Klimatisierungsanlage des Kraftfahrzeugs zum Einsatz, die üblicherweise auch während des Fahrtbetriebs des Kraftfahrzeugs zum Klimatisieren des Kraftfahrzeugs zum Einsatz kommt.
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Das Vorkonditionieren des Kraftfahrzeugs wird üblicherweise durch eine manuelle Aktivierung durch einen Nutzer und/oder durch einen vorgegebenen Startzeitpunkt der Vorkonditionierung gestartet.
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Aus der
DE 10 2016 100 294 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeug-Systems bekannt, bei dem die Aktivierung der Vorkonditionierung einen Vorgang auslöst, welcher zum Vorkonditionieren des Kraftfahrzeugs Crowd-basierte Daten heranzieht, um das Vorkonditionieren zu optimieren und/oder Witterungsbedingungen außerhalb des Fahrzeugs zu berücksichtigen.
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Die
DE 10 2017 201 087 A1 schlägt zur erhöhten Sicherheit bei der Verwendung von Fahrzeugschlüsseln, die über eine Funkverbindung verfügen, vor, die Bewegung des Fahrzeugschlüssels zu erkennen und den Fahrzeugschlüssel abhängig von der erkannten Bewegung in unterschiedlichen Betriebsmodi zu betreiben.
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Wird die Vorkonditionierung des Kraftfahrzeugs durch eine manuelle Betätigung ausgelöst, so stellt dies eine Komforteinbuße für den Fahrzeugführer bereit. Zudem ist es möglich, dass der Fahrzeugführer die manuelle Betätigung vergisst, sodass eine Vorkonditionierung des Kraftfahrzeugs ausbleibt. Beim Verwenden sogenannter Timer zum Vorgeben eines Startzeitpunkts der Vorkonditionierung wird ein abweichendes und/oder individuelles Verhalten des Kraftfahrzeugführers nicht berücksichtigt. So kann es vorkommen, dass der Kraftfahrzeugführer die Fahrt später als geplant antritt, sodass die Vorkonditionierung zu früh gestartet ist. Umgekehrt kann der Kraftfahrzeugführer die Fahrt früher als geplant antreten, sodass die Vorkonditionierung noch nicht stattgefunden hat und/oder nicht abgeschlossen ist.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit der Aufgabe, für ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeug-Systems sowie für ein solches Kraftfahrzeug-System verbesserte oder zumindest andere Ausführungsformen anzugeben, die sich insbesondere durch einen erhöhten Komfort und/oder eine verbesserte Energiebilanz auszeichnen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Vorkonditionierung eines Kraftfahrzeugs zu starten, wenn ein dem Kraftfahrzeug zugehöriger Fahrzeugschlüssel von einer Schlüsselablage außerhalb des Kraftfahrzeugs entnommen wird. Genutzt wird hierbei die Kenntnis, dass ein Fahrteintritt mit dem Kraftfahrzeug nach der Entnahme des zugehörigen Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage erfolgt. Dementsprechend wird erfindungsgemäß das Starten der Vorkonditionierung durch die Entnahme des Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage angestoßen bzw. initiiert. Die Vorkonditionierung wird also abhängig von der Entnahme des Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage aktiviert bzw. gestartet. Somit entfällt eine manuelle Aktivierung der Vorkonditionierung durch einen Nutzer des Kraftfahrzeugs, insbesondere durch einen Kraftfahrzeugführer, sodass der Komfort für den Nutzer insgesamt erhöht wird. Zudem werden auf diese Weise überflüssige Vorkonditionierungen, welche insbesondere durch die Vorgabe eines festen Startzeitpunkts der Vorkonditionierung auftreten können, vermieden. Dementsprechend wird die Energie, welche für derartige unnötige Vorkonditionierung verbraucht wird, eingespart oder zumindest reduziert, sodass die Gesamtenergieeffizienz verbessert ist. Dem Erfindungsgedanken entsprechend umfasst die erfindungsgemäße Idee ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeug-Systems, das ein Kraftfahrzeug sowie eine Schlüsselanordnung umfasst. Das Kraftfahrzeug weist eine Klimatisierungsanlage, nachfolgend auch kurz Klimaanlage genannt, zum Vorkonditionieren des Kraftfahrzeugs auf. Die Schlüsselanordnung umfasst den dem Kraftfahrzeug zugehörigen Fahrzeugschlüssel sowie die Schlüsselablage, in/auf der der Fahrzeugschlüssel außerhalb des Kraftfahrzeugs abgelegt wird. Dabei wird erfindungsgemäß die Entnahme des Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage erkannt und bei erkannter Entnahme des Fahrzeugschlüssels die Klimatisierungsanlage des Kraftfahrzeugs zum Vorkonditionieren des Kraftfahrzeugs aktiviert, derart, dass eine Vorkonditionierung des Kraftfahrzeugs startet.
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Mit der Klimatisierungsanlage erfolgt zweckmäßig nicht nur eine Vorkonditionierung des Kraftfahrzeugs, sondern auch eine Temperierung des Kraftfahrzeugs im Fahrtbetrieb.
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Die Vorkonditionierung im vorliegenden Sinne umfasst jegliche Maßnahme, die vor Fahrteintritt mit dem Kraftfahrzeug erfolgt, um für Insassen des Kraftfahrzeugs den Komfort und/oder die Sicherheit zu erhöhen und/oder Maßnahmen, welche das Kraftfahrzeug vor Fahrteintritt in einen entsprechenden Zustand, insbesondere thermischen Zustand, versetzen. Die Vorkonditionierung beinhaltet beispielsweise Maßnahmen zum Temperieren, d. h. zum Heizen und/oder Kühlen, des Kraftfahrzeugs. Hierzu zählen das Temperieren eines Fahrzeuginnenraums, von Fahrzeugscheiben, von Fahrzeugsitzen, einer Lenkeinrichtung des Kraftfahrzeugs und dergleichen. Ebenso kann die Vorkonditionierung Belüftungsmaßnahmen umfassen.
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Die Klimatisierungsanlage ist also insbesondere als ein System zum Heizen, Kühlen und Lüften, auch HKL-Anlage oder HVAC-Anlage genannt, ausgebildet. Die Klimatisierungsanlage kann auch eine Standheizung aufweisen, die zur Vorkonditionierung aktiviert wird.
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Ebenso kann die Vorkonditionierung Komponenten und Bestandteile des Kraftfahrzeugs umfassen, welche für den Fahrtbetrieb entsprechend vorbereitet werden. Insbesondere ist es vorstellbar, eine Antriebseinrichtung des Kraftfahrzeugs bei der Vorkonditionierung zu temperieren und/oder einen Brennstoff zu konditionieren und dergleichen.
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Bei der Schlüsselablage kann es sich prinzipiell um eine beliebige handeln, sofern es möglich ist, eine Entnahme des Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage zu erkennen. Hierzu kann die Schlüsselanordnung entsprechend ausgestaltet sein. Vorstellbar ist es insbesondere, die Schlüsselablage mit einer Lichtschranke, einer Waage und dergleichen auszustatten, welche das Vorhandensein oder die Entnahme des Fahrzeugschlüssels erkennt.
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Insbesondere kann die Schlüsselablage als ein Schlüsselkasten ausgebildet sein.
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Besonders vorteilhaft kommt das erfindungsgemäße Verfahren bei einem Kraftfahrzeug zum Einsatz, das wenigstens teilweise elektrisch angetrieben ist. D. h., dass das Kraftfahrzeug eine elektrische Antriebseinrichtung aufweist, mit der das Kraftfahrzeug zumindest teilweise angetrieben wird. Bei derartigen Kraftfahrzeugen führt das erfindungsgemäße Verfahren zusätzlich zu einer Erhöhung der Reichweite des Kraftfahrzeugs, wenn das Kraftfahrzeug während der Vorkonditionierung an einer externen elektrischen Energiequelle zum Aufladen eines elektrischen Energiespeichers des Kraftfahrzeugs, beispielsweise einer Fahrzeugbatterie, angeschlossen ist. Dies führt dazu, dass beim Vorkonditionieren zumindest teilweise Energie aus der externen Energiequelle bezogen wird, sodass der Energiespeicher des Kraftfahrzeugs zum Vorkonditionieren sowie zur nachfolgenden Temperierung des Kraftfahrzeugs weniger Energie abgibt. Folglich bleibt für den Antrieb des Kraftfahrzeugs mehr elektrische Energie übrig und/oder die Reichweite des Kraftfahrzeugs wird erhöht.
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Es versteht sich, dass das erfindungsgemäße Verfahren auch bei einem Kraftfahrzeug-System eingesetzt werden kann, das zwei oder mehr Kraftfahrzeuge umfasst, insbesondere eine Kraftfahrzeugflotte ist. In diesem Fall umfasst die Schlüsselanordnung für das jeweilige Kraftfahrzeug einen zugehörigen Fahrzeugschlüssel, wobei die Entnahme des jeweiligen Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage erkannt und bei dem dem entnommenen Fahrzeugschlüssel zugehörigen Kraftfahrzeug die Vorkonditionierung aktiviert wird. Insbesondere bei Fahrzeugflotten, bei denen die Kraftfahrzeuge üblicherweise nicht zu festen Zeitpunkten und/oder regelmäßig zum Einsatz kommen, ist es somit möglich, eine bedarfsgerechte Vorkonditionierung dennoch anzubieten.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung kann für zumindest eines der wenigstens einen Kraftfahrzeuge eine zugehörige Verzögerungsdauer vorgegeben werden, welche zwischen der Entnahme des zugehörigen Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage und der Aktivierung der Klimatisierungsanlage bzw. der Vorkonditionierung liegt. Mit anderen Worten, die Klimatisierungsanlage dieses Kraftfahrzeugs wird nach Ablauf der Verzögerungsdauer aktiviert, um mit der Vorkonditionierung zu starten. Somit wird ein individuelles Verhalten des Nutzers des Kraftfahrzeugs und/oder eine individuelle Dauer zwischen der Entnahme des Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage bis zum Fahrteintritt berücksichtigt. Mit anderen Worten, die Aktivierung der Klimatisierungsanlage zum Vorkonditionieren des Kraftfahrzeugs erfolgt mit der Verzögerungsdauer nicht unmittelbar bei der Entnahme des Fahrzeugschlüssels von der Schlüsselablage, sondern mit einer vorgegebenen Verzögerung, wobei die Verzögerung insbesondere die Dauer zwischen der Entnahme des Fahrzeugschlüssels und dem Einsteigen in das Kraftfahrzeug und/oder dem Fahrteintritt berücksichtigt. Somit ist es also möglich, das individuelle Verhalten des Nutzers des Kraftfahrzeugs bei der Vorkonditionierung zu berücksichtigen, um beim Einsteigen des Nutzers in das Kraftfahrzeug und/oder beim Fahrteintritt eine optimale Vorkonditionierung des Kraftfahrzeugs bereitzustellen.
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Bevorzugt ist es, wenn für das jeweilige Kraftfahrzeug eine entsprechende Verzögerungsdauer vorgegeben ist.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn die Verzögerungsdauer für zumindest eines der wenigstens einen Kraftfahrzeuge, besonders bevorzugt für das jeweilige Kraftfahrzeug, veränderbar ist. Auf diese Weise ist es möglich, ein verändertes Verhalten des Nutzers des jeweiligen Kraftfahrzeugs und/oder das Verhalten unterschiedlicher Nutzer des gleichen Kraftfahrzeugs durch eine individuelle Anpassung der Verzögerungsdauer zu berücksichtigen.
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Vorstellbar ist es, die Verzögerungsdauer für zumindest eines der Kraftfahrzeuge zu entfernen, bzw. für zumindest eines der Kraftfahrzeuge die Verzögerungsdauer als nicht vorhanden oder null anzugeben.
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Das Vorgeben bzw. Einstellen der jeweiligen Verzögerungsdauer kann zentral erfolgen. Somit ist es insbesondere bei Fahrzeugflotten möglich, durch eine zentrale Verwaltung die Verzögerungsdauer jeweils vorzugeben und/oder einzustellen.
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Ebenso ist es möglich, die Verzögerungsdauer von dem jeweiligen Nutzer individuell einstellen zu lassen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Nutzer des Kraftfahrzeugs das Kraftfahrzeug über einen längeren Zeitraum wiederholt nutzt. Zum Aktivieren der Klimatisierungsanlage zur Vorkonditionierung des Kraftfahrzeugs ist die Schlüsselanordnung zweckmäßig kommunizierend mit der Klimatisierungsanlage verbunden. Die Verbindung ist bevorzugt drahtlos, sodass die Schlüsselanordnung und die Klimatisierungsanlage drahtlos miteinander kommunizieren. Zu diesem Zweck weist die Schlüsselanordnung bevorzugt eine Schlüssel-Kommunikationseinrichtung auf, die mit einer Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung zumindest eines der Kraftfahrzeuge kommunizieren kann. Die jeweilige Kommunikationseinrichtung kann einen Sender und/oder einen Empfänger zur drahtlosen Kommunikation aufweisen.
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Die Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung ist zweckmäßig mit einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs kommunizierend verbunden. Die Steuereinrichtung steuert im Betrieb die Klimatisierungsanlage. Insbesondere wird über die Steuereinrichtung im Betrieb die Vorkonditionierung des Kraftfahrzeugs gestartet und/oder geändert.
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Die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung kann Bestandteile in der Schlüsselablage und/oder im jeweiligen Fahrzeugschlüssel aufweisen. Die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung kann prinzipiell ausschließlich Bestandteil der Schlüsselablage sein. Ebenso kann die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung eine Kommunikationsschnittstelle im jeweiligen Fahrzeugschlüssel aufweisen, sodass die Kommunikation zwischen der Schlüsselanordnung und dem Kraftfahrzeug über den jeweiligen Fahrzeugschlüssel erfolgt.
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Vorstellbar sind auch Ausführungsformen, bei denen die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung in der Schlüsselablage angeordnet ist und für zumindest einen Teil der Fahrzeugschlüssel eine entsprechende Kommunikationsschnittstelle aufweist.
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Die drahtlose Kommunikation zwischen der Schlüssel-Kommunikationseinrichtung und der Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung kann prinzipiell direkt zwischen der Schlüssel-Kommunikationseinrichtung und der Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung erfolgen.
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Bei bevorzugten Ausführungsformen erfolgt die drahtlose Kommunikation zwischen der Schlüssel-Kommunikationseinrichtung und der Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung indirekt über eine zentrale Kommunikationsschnittstelle, die nachfolgend auch als Zwischen-Kommunikationsschnittstelle bezeichnet wird. Somit ist es insbesondere möglich, eine üblicherweise drahtlose Kommunikation des jeweiligen Fahrzeugschlüssels mit dem Fahrzeug, beispielsweise zum drahtlosen Entriegeln und Verriegeln des Kraftfahrzeugs und/oder zum drahtlosen Einschalten des Kraftfahrzeugs, insbesondere Anlassen des Kraftfahrzeugs, mit kleineren Reichweiten auszugestalten. Dies führt insbesondere dazu, dass der Fahrzeugschlüssel und das Kraftfahrzeug lediglich über kurze Entfernungen miteinander kommunizieren können. In der Folge ist ein unerlaubter Zugriff auf die Kommunikation zwischen dem Fahrzeugschlüssel und dem Kraftfahrzeug verhindert oder zumindest erschwert, sodass die Sicherheit erhöht ist.
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Bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen die Schlüsselablage zum Ablegen von zumindest zwei Fahrzeugschlüsseln verschiedener Fahrzeuge ausgebildet ist. Bevorzugt weist die Schlüsselanordnung eine Erkennungseinrichtung auf, welche den jeweiligen abgelegten Fahrzeugschlüssel als dem zugehörigen Kraftfahrzeug zugehörig erkennt bzw. identifiziert. Die Erkennungseinrichtung erlaubt es also insbesondere, die unterschiedlichen Fahrzeugschlüssel voneinander zu unterscheiden und somit das Vorkonditionieren des jeweiligen Kraftfahrzeugs trotz der Ablagemöglichkeit für unterschiedliche Fahrzeugschlüssel individuell zu aktivieren.
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Eine erhöhte Sicherheit, insbesondere bei Fahrzeugflotten, wird insbesondere damit erreicht, dass die Schlüsselablage lediglich mit einem entsprechenden Sicherheitsschlüssel zugänglich ist, um den Fahrzeugschlüssel von der Schlüsselablage zu entnehmen. Bevorzugt ist es mit dem Sicherheitsschlüssel ebenso möglich, den Fahrzeugschlüssel in der Schlüsselablage abzulegen. Somit wird ein unerlaubter Zugriff auf die Schlüsselablage verhindert.
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Der Sicherheitsschlüssel kann sowohl ein physischer Schlüssel als auch ein Code, eine Verschlüsselung und dergleichen sein. Insbesondere kann der Sicherheitsschlüssel in dem jeweiligen Fahrzeugschlüssel hinterlegt sein oder dem Fahrzeugschlüssel entsprechen.
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Die Schlüsselablage ist also zweckmäßig zwischen einer Offenstellung und einer Verriegelungsstellung verstellbar, wobei in der Verriegelungsstellung ein Zugang zur Schlüsselablage verriegelt ist und in der Offenstellung die Schlüsselablage zugänglich ist, um den Fahrzeugschlüssel von der Schlüsselablage zu entnehmen und/oder um den Fahrzeugschlüssel in der Schlüsselablage abzulegen. Dabei ermöglicht der Sicherheitsschlüssel ein Verstellen der Schlüsselablage. D. h., dass es ohne den Sicherheitsschlüssel nicht möglich ist, die Schlüsselablage von der Verriegelungsstellung in die Offenstellung, insbesondere zwischen der Verriegelungsstellung und der Offenstellung, zu verstellen.
Vorstellbar ist es, dass das Kraftfahrzeug-System nicht nur eine Schlüsselablage, sondern zwei oder mehr Schlüsselablagen umfasst. Dabei kann die jeweilige Schlüsselablage der Ablage von zumindest einem zugehörigen Fahrzeugschlüssel der Schlüsselanordnung dienen.
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Vorstellbar ist es auch, dass zumindest zwei der Schlüsselablagen zur Ablage von wenigstens einem Fahrzeugschlüssel vorgesehen sind. Auf diese Weise ist es möglich, die Schlüsselablagen zueinander beabstandet und an verschiedenen Orten anzuordnen, wobei das Vorkonditionieren des zugehörigen Kraftfahrzeugs bei der Entnahme des zugehörigen Fahrzeugschlüssels von der jeweiligen Schlüsselablage erfindungsgemäß gestartet wird.
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Es versteht sich, dass neben dem erfindungsgemäßen Verfahren auch ein entsprechendes Kraftfahrzeug-System zum Umfang dieser Erfindung gehört.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
- 1 eine stark vereinfachte Darstellung eines Kraftfahrzeug-Systems mit einer Schlüsselanordnung,
- 2 eine stark vereinfachte Darstellung des Kraftfahrzeug-Systems mit der Schlüsselanordnung,
- 3 eine stark vereinfachte Darstellung des Kraftfahrzeug-Systems bei einem anderen Ausführungsbeispiel.
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Ein Kraftfahrzeug-System 1, wie es in den 1 bis 3 gezeigt ist, umfasst eine Schlüsselanordnung 2 sowie zumindest ein Kraftfahrzeug 3. Das jeweilige Kraftfahrzeug 3 weist eine Klimatisierungsanlage 4 zum Klimatisieren und Vorkonditionieren des Kraftfahrzeugs 3, eine mit der Klimatisierungsanlage 4 kommunizierend verbundene Steuereinrichtung 5 zum Steuern der Klimatisierungsanlage 4 sowie eine mit der Steuereinrichtung 5 kommunizierend verbundene Kommunikationseinrichtung 6, nachfolgend Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung 6 genannt, auf. Die Schlüsselanordnung 2 weist für das jeweilige Kraftfahrzeug 3 einen zugehörigen Fahrzeugschlüssel 7 sowie eine Schlüsselablage 8 zum Ablegen des Fahrzeugschlüssels 7 außerhalb des Kraftfahrzeugs 3 auf. Die Schlüsselanordnung 2 umfasst ferner eine Kommunikationseinrichtung 9, nachfolgend auch Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9 genannt, auf. Die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9 und die jeweilige Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung 6 stehen in drahtloser kommunizierender Verbindung miteinander. In den gezeigten Beispielen erfolgt die Kommunikation zwischen den Kommunikationseinrichtungen 6, 9 indirekt über eine Zwischen-Kommunikationseinrichtung 10, mit welcher die jeweilige Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung 6 und die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9 jeweils drahtlos kommunizierend verbunden sind. Die Zwischen-Kommunikationseinrichtung 10 kann Bestandteil eines zentralen Servers 11 und dergleichen sein.
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Die Schlüsselanordnung 2 ist derart ausgestaltet, dass sie erkennt, ob der jeweilige Fahrzeugschlüssel 7 von der Schlüsselablage 8 entnommen wird. Ist dies der Fall, erfolgt über die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9 eine Kommunikation mit dem dem entnommenen Fahrzeugschlüssel 7 zugehörigen Kraftfahrzeug 3 über die Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung 6 dieses Kraftfahrzeugs 3. Durch diese Kommunikation wird über die Steuereinrichtung 5 dieses Kraftfahrzeugs 3 die Klimatisierungsanlage 4 des Kraftfahrzeugs 3 aktiviert, um eine Vorkonditionierung des Kraftfahrzeugs 3 zu starten. Da die Entnahme des jeweiligen Fahrzeugschlüssels 7 in der Regel eine bevorstehende Nutzung des zugehörigen Kraftfahrzeugs 3 zur Folge hat, wird hiermit eine bedarfsgerechte sowie individuelle und angepasste Vorkonditionierung des jeweiligen Kraftfahrzeugs 3 erreicht. Die Vorkonditionierung kann ein Temperieren des Kraftfahrzeugs 3, d. h. ein Kühlen und/oder Heizen des Kraftfahrzeugs 3, umfassen. Zu diesem Zweck ist die Klimatisierungsanlage 4 entsprechend ausgestaltet.
Beim in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Kraftfahrzeug-System 1 ein einziges Kraftfahrzeug 3. Dementsprechend umfasst die Schlüsselanordnung 2 einen diesem Kraftfahrzeug 3 zugehörigen Fahrzeugschlüssel 7. In 1 ist ein Zustand der Schlüsselanordnung 2 gezeigt, in dem der Fahrzeugschlüssel 6 in der Schlüsselablage 8 abgelegt ist. Bei der Schlüsselablage 8 handelt es sich insbesondere um einen Schlüsselkasten 12.
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Insbesondere wenn die Schlüsselablage 8 allgemein, beispielsweise öffentlich, zugänglich ist, weist die Schlüsselanordnung 2, wie in 2 angedeutet, einen Sicherheitsschlüssel 13 auf. Mit dem Sicherheitsschlüssel 13 ist es möglich, die Schlüsselablage 8 von einer in 2 angedeuteten Verriegelungsstellung 14, in der ein Zugang zu dem in der Schlüsselablage 8 abgelegten Fahrzeugschlüssel 7 gesperrt ist, in eine in 1 gezeigte Offenstellung 15 zu verstellen, in der der Zugang zu dem abgelegten Fahrzeugschlüssel 7 möglich ist. Der Sicherheitsschlüssel 13 kann ein in 2 angedeuteter physischer Schlüssel 16 sein, wobei die Schlüsselablage 8 in diesem Fall ein dem Schlüssel 16 zugehöriges Schloss 17 aufweist. Alternativ oder zusätzlich kann der Sicherheitsschlüssel 13 in Form eines Schlüsselcodes 18 vorliegen, der in ein in 2 angedeutetes Eingabefeld 19 der Schlüsselablage 8 eingegeben wird. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, den Schlüsselcode 18 in einem mobilen Gerät 20, insbesondere in einem Smartphone 21, zu hinterlegen, wobei das mobile Gerät 20 drahtlos mit der Schlüsselanordnung 2, insbesondere mit der Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9, kommuniziert, um den Schlüsselcode 18 an die Schlüsselablage 8 zu übertragen und die Schlüsselablage 8 in die Offenstellung 15 zu verstellen oder verstellen zu können. Diese Kommunikation kann unmittelbar zwischen dem mobilen Gerät 20 und der Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9 oder über die Zwischen-Kommunikationseinrichtung 10 erfolgen.
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Beim in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Kraftfahrzeug-System 1 zwei oder mehr Kraftfahrzeuge 3. Insbesondere umfasst das Kraftfahrzeug-System 1 eine Fahrzeugflotte 22. 3 zeigt hierbei rein beispielhaft drei Kraftfahrzeuge 3. Für das jeweilige Kraftfahrzeug 3 umfasst die Schlüsselanordnung 2 einen zugehörigen Fahrzeugschlüssel 7. D. h., dass für ein erstes der Kraftfahrzeuge 3a ein zugehöriger erster Fahrzeugschlüssel 7a, für ein zweites der Kraftfahrzeuge 3b ein zugehöriger Fahrzeugschlüssel 7b und für ein drittes der Kraftfahrzeuge 3c ein zugehöriger Fahrzeugschlüssel 7c vorgesehen sind. Das jeweilige Kraftfahrzeug 3 ist über die zugehörige Fahrzeug-Kommunikationseinrichtung 6 mit der Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9 der Schlüsselanordnung 2 kommunizierend verbunden, wobei in 3 die Kommunikation über die gemeinsame Zwischen-Kommunikationseinrichtung 10 erfolgt. Die Schlüsselanordnung 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel derart ausgestaltet, dass sie die Entnahme des jeweiligen Fahrzeugschlüssels 7 aus der Schlüsselablage 8 erkennt. Dabei ist die Schlüsselanordnung 2 derart ausgestaltet, dass sie zwischen den unterschiedlichen Fahrzeugschlüsseln 7 unterscheiden kann. Somit kommuniziert die Schlüsselanordnung 2, insbesondere die Schlüsselablage 8, bei der Entnahme des jeweiligen Fahrzeugschlüssels 7 von der Schlüsselablage 8 über die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9 mit dem dem entnommenen Fahrzeugschlüssel 7 zugehörigen Kraftfahrzeugs 3, um das Vorkonditionieren dieses Kraftfahrzeugs 3 zu starten.
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In 3 ist die Offenstellung 15 der Schlüsselablage 8 gezeigt. Auch die in 3 gezeigte Schlüsselanordnung 2, insbesondere Schlüsselablage 8, ist in die in 2 gezeigte Verriegelungsstellung 14 verstellbar und mit dem Sicherheitsschlüssel 13 in die gezeigte Offenstellung 15 verstellbar.
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Dabei kann für den jeweiligen Fahrzeugschlüssel 7 ein zugehöriger Sicherheitsschlüssel 13, insbesondere Schlüsselcode 18 vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich können für verschiedene Nutzer des Kraftfahrzeug-Systems 1 verschiedene Sicherheitsschlüssel 13, insbesondere Schlüsselcodes 18 vorgesehen sein. In derartigen Fällen umfasst das Kraftfahrzeug-System 1 also mehrere Sicherheitsschlüssel 13.
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In den gezeigten Beispielen kann neben der gezeigten Schlüsselablage 8 zumindest eine weitere nicht gezeigte Schlüsselablage 8 der Schlüsselanordnung 2 vorgesehen sein, wobei die jeweilige Schlüsselablage 8 zur Ablage zumindest eines der Fahrzeugschlüssel 7 ausgestaltet ist. Dabei wird die Entnahme des jeweiligen Fahrzeugschlüssels 7 von der jeweiligen Schlüsselablage 8 erkannt und über die Schlüssel-Kommunikationseinrichtung 9, wie vorstehend beschrieben, eine Vorkonditionierung des zugehörigen Kraftfahrzeugs 3 aktiviert.
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Die Aktivierung der jeweiligen Vorkonditionierung kann mit Verzug erfolgen. D. h., dass für zumindest eines der Kraftfahrzeuge 3 eine Verzugsdauer vorgegeben sein kann, derart, dass nach der Entnahme des zugehörigen Fahrzeugschlüssels 7 von der Schlüsselablage 8 der Start der Vorkonditionierung erst nach Ablauf der Verzugsdauer erfolgt. Bevorzugt ist es, wenn für das jeweilige Kraftfahrzeug 7 eine zugehörige Verzugsdauer vorgesehen ist. Bevorzugt ist es ferner, wenn die Verzugsdauer für das jeweilige Kraftfahrzeug individuell einstellbar und veränderbar ist.
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Das jeweilige Kraftfahrzeug 3 ist beliebig angetrieben. Insbesondere kann das jeweilige Kraftfahrzeug 3 eine elektrische Antriebseinrichtung 23 aufweisen, welche das Kraftfahrzeug 3 zumindest teilweise antreibt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016100294 A1 [0004]
- DE 102017201087 A1 [0005]