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Beschrieben wird ein Prüfplatz zum Einstellen von Komponenten eines Kraftfahrzeugs.
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Prüfplätze zum Einstellen von Komponenten eines Kraftfahrzeugs der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt.
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Bei der regelmäßigen Wartung von Kraftfahrzeugen ist es in aller Regel erforderlich, sowohl Fahrwerke als auch Frontscheinwerfer der Kraftfahrzeuge hinsichtlich ihrer korrekten Ausrichtung zu überprüfen und gegebenenfalls nachzujustieren bzw. korrekt einzustellen. Hierzu sind derzeit unterschiedliche Prüfplätze in Werkstätten erforderlich, was einen entsprechenden Platzbedarf bedingt und was insbesondere bei Werkstätten mit wenig Platz Probleme bereitet. Zudem muss das Kraftfahrzeug häufig von einem Prüfplatz zum nächsten gefahren werden, was einen nicht unbeachtlichen Rangieraufwand mit sich bringt.
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Aus der
US 4,973,155 B2 ist ein Verfahren zur Einstellung von Frontscheinwerfern eines Kraftfahrzeugs bekannt, bei dem Räder gelenkt werden, um einen Zusammenhang zwischen Lenkradwinkel und Lenkwinkel herzustellen.
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Die
DE 100 23 328 A1 offenbart eine Justiereinrichtung mit einem einen Reflektor aufweisenden optischen Einstellgerät zum Justieren von Teilen eines Kraftfahrzeuges. Hiernach ist vorgesehen, dass eine Abstrahlvorrichtung in einem bezüglich des Einstellgerätes abgelegenen Fahrzeugbereich in einer bestimmten definierten Höhe des Fahrzeuges über dem Messplatzboden positioniert und zur Abgabe des Strahls in unterschiedlichen Höhenwinkeln relativ zu einer Parallelen des Messplatzbodens verstellbar ist, dass eine Vertikal-Justiervorrichtung eine zwischen dem Einstellgerät und der Abstrahlvorrichtung angeordnete Blendeneinheit mit einer höheneinstellbaren Blende aufweist, die derart höhenverstellbar ist, dass der zum Reflektor gerichtete, sie durchlaufende Strahl nach Reflexion an dem Reflektor wieder durch sie hindurchtritt. Eine einfache Handhabung bei einfachem Aufbau der Justiereinrichtung wird dadurch erhalten, dass der Reflektor an einem Halter des Einstellgerätes um eine horizontale Achse schwenkbar gelagert ist, dass die Abstrahlvorrichtung mittels einer Halterung an einem Fahrzeugrad in Verlängerung einer Radachse angebracht ist und dass die Blende neben einem weiteren Rad an einem auf dem Messplatzboden aufstehenden Träger verschieblich und in einer Einstellposition festlegbar angeordnet ist.
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Nachteilig ist, dass nicht mehr regelmäßig notwendige Prüf- und Justierarbeiten an der Justiereinrichtung durchgeführt werden können.
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Somit stellt sich die Aufgabe, bekannte Prüfplätze dahingehend weiterzubilden, dass Platzbedarf und Rangieraufwand minimiert werden.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Prüfplatz zum Einstellen von Komponenten eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1. Weiterführende Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Beschrieben wird ein Prüfplatz zum Einstellen von Komponenten eines Kraftfahrzeugs, mit einem ersten Modul, das einen Kraftfahrzeuglift mit wenigstens vier drehbaren Tellern zum Abstellen jeweils eines Rades des Kraftfahrzeugs auf jeweils einem der Teller aufweist, wobei ein zweites Modul vorgesehen ist, das ein Radeinstellsystem für die Räder des auf dem Kraftfahrzeuglift stehenden Kraftfahrzeugs aufweist, wobei ein drittes Modul vorgesehen ist, das ein Scheinwerfereinstellsystem zum Einstellen von Scheinwerfern des auf dem Kraftfahrzeuglift stehenden Kraftfahrzeugs aufweist.
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Durch das Vorsehen der entsprechenden Module wird ermöglicht, dass an einem einzelnen Prüfplatz sowohl das Fahrwerk als auch das Scheinwerfersystem des Kraftfahrzeugs geprüft und eingestellt werden können, ohne dass das Kraftfahrzeug zu einem weiteren Prüfplatz gebracht werden muss. Dadurch, dass die Bestandteile modular vorgesehen sind, ist es möglich, die Module jeweils unabhängig voneinander dem jeweiligen Anwendungszweck entsprechend zu verwenden.
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Der Prüfplatz entspricht des Weiteren der aktuellen Richtlinie Scheinwerfereinstellung.
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In einer ersten weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Kraftfahrzeuglift ein Scherenarmlift ist.
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Ein Scherenarmlift ermöglicht es, das Kraftfahrzeug allein von unten anzuheben, ohne dass eine Barriere wie beispielsweise eine Säule die Handhabung sowie den Blick auf das Kraftfahrzeug, insbesondere von vorne, versperrt. Zudem können Scherenarmlift so ausgestaltet sein, dass sie im Boden versenkbar sind, was ein einfaches Auffahren des Kraftfahrzeugs auf den Scherenarmlift ermöglicht.
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Der Scherenarmlift kann in einer weiterführenden Ausgestaltung Schienen für die Reifen aufweisen.
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Die Schienen können in einer darüber hinausgehenden weiterführenden Ausgestaltung insbesondere in ihrem Abstand seitlich verstellbare Schienen sein, um unterschiedliche Spurbreiten verschiedener Kraftfahrzeuge aufnehmen zu können.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass der Kraftfahrzeuglift Ausgleichselemente für unterschiedliche Radstände von zu vermessenden Kraftfahrzeugen aufweist.
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Mithilfe entsprechender Ausgleichselemente kann eine einfache Anpassung des ersten Moduls auf unterschiedliche Kraftfahrzeuge erreicht werden, sodass die drehbaren Teller immer unter den Rädern des jeweiligen Kraftfahrzeugs stehen.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das zweite Modul ein Lenkradkalibrierungssystem aufweist.
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Hierdurch kann ein Lenkrad des Kraftfahrzeugs während einer Fahrwerkseinstellungsprüfung mit überprüft und gegebenenfalls eingestellt werden.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das zweite Modul eine Lagemessvorrichtung für das Kraftfahrzeug aufweist.
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Durch eine Lagemessvorrichtung kann sichergestellt werden, dass das Kraftfahrzeug eben steht, wodurch fehlerhafte Kalibrierungen vermieden werden können.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das dritte Modul eine Radareinstellvorrichtung aufweist.
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Somit kann die Ausrichtung immer häufiger vorkommender Radarsensoren, insbesondere im Frontbereich eines Kraftfahrzeugs bei der Scheinwerfereinstellung mit vorgenommen werden.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass am dritten Modul Zusatzkameras zur Einstellung einer Fahrachse des Kraftfahrzeugs vorgesehen sind. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass eine Kraftfahrzeuglängsachse sowie eine Fahrachse übereinstimmen.
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In einer weiteren weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass ein Steuerpult zur Steuerung der drei Module vorgesehen ist. Mithilfe eines Steuerpults können die unterschiedlichen Prüfungen zur Fahrwerkseinstellung und zur Scheinwerfereinstellung vorgenommen werden.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das zweite Modul an einer Decke hängend montiert ist.
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Hierdurch können zweites und drittes Modul ohne großen Umbauaufwand parallel verwendet werden.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das dritte Modul verfahr- und/oder höhenverstellbar ist.
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Auf diese Weise kann das dritte Modul für unterschiedliche Kraftfahrzeuge exakt positioniert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen schematisch:
- 1 eine Draufsicht auf einen Prüfplatz mit drei Modulen.
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1 zeigt eine Draufsicht auf einen Prüfplatz 2 mit drei Modulen 4, 6, 8.
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Das erstes Modul 4 weist einen Kraftfahrzeuglift auf, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Scherenarmlift 10 ausgebildet ist. Der Scherenarmlift 10 weist zwei Schienen 12, 14 auf, mit denen ein zu vermessendes und einzustellendes Kraftfahrzeug (nicht dargestellt) jeweils mit den Rädern der linken Seite und der rechten Seite auffahren kann.
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Der Scherenarmlift 10 kann so ausgestaltet werden, dass die Schienen 12, 14 in einer unteren Position weitgehend oder vollständig eben mit einem Boden des Prüfplatzes 2 sind, auf dem das zu vermessende Kraftfahrzeug auf den Scherenarmlift 10 auffährt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Mechanik des Scherenarmlift 10 in Vertiefungen im Boden eingelassen ist. Scherenarmlifte haben den Vorteil, dass sie in ihrer niedrigsten Position eine sehr geringe Aufbauhöhe aufweisen, wodurch entsprechende Lifte in aller Regel ohne Schwierigkeiten nachrüstbar sind. Ein weiterer Vorteil von Scherenarmliften ist, dass sich die Kinematik ausschließlich unterhalb des anzuheben Kraftfahrzeuges befindet, sodass keine Säulen oder dergleichen seitlich des Kraftfahrzeuges erforderlich sind, die möglicherweise die Vermessung oder die Handhabung des Kraftfahrzeugs stören könnten. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Scherenarmlifte mit geringerem Aufwand mit Schienen ausgerüstet werden können und es einfacher ist, das zu hebende Kraftfahrzeug parallel zum Boden anzuheben, da mehrere Stützstellen mit bekannter Kinematik vorgesehen werden können.
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An den Schienen 12, 14 sind drehbare Teller 16, 18, 20, 22 vorgesehen, auf denen zur Vermessung und Einstellung jeweils ein Rad des zu vermessenden Kraftfahrzeuges positioniert wird. Die drehbaren Teller 16 bis 22 weisen Lager auf, die ein leichtes Drehen der Teller 16 bis 22 erlauben. Mithilfe der drehbaren Teller 16 bis 22 ist es einerseits möglich, die Räder der lenkbaren Achse des Kraftfahrzeugs zu drehen und andererseits, sämtliche Räder zur Justage zu bewegen.
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An den Schienen 12, 14 sind des Weiteren Ausgleichselemente 24 vorgesehen, von denen der besseren Übersicht halber in 1 nur eines mit Bezugszeichen versehen ist. Mithilfe der Ausgleichselemente 24 ist es möglich, die jeweiligen Abstände der Teller 16 und 18 sowie 20 und 22 auf verschiedene Radstände von unterschiedlichen Kraftfahrzeugen einzustellen.
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Das zweites Modul 6 ist an einem Gestell 26 an einer Decke des Prüfplatzes 2 montiert. Mithilfe des zweites Moduls 6 ist es möglich, das Fahrwerk des Kraftfahrzeugs 2 einzustellen, wozu ein Einstellsystem 28 an dem Gestell 26 befestigt ist.
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Das Einstellsystem 28 weist unter anderem eine Kamera 30 auf, die eine Lage und Ausrichtung von (nicht dargestellten) optischen Elementen messen kann. Die optischen Elemente werden zur Vermessung des Fahrwerks jeweils an den Rädern des Kraftfahrzeugs angebracht, sodass deren Ausrichtung durch die optischen Elemente sichtbar und durch das Einstellsystem erfassbar ist.
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Das zweite Modul 6 kann des Weiteren in manchen Ausgestaltungen weitere Einstellvorrichtungen enthalten. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind Zusatzkameras 32 für ein Lenkradkalibrierungssystem an dem Gestell 26 befestigt.
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Das zweite Modul 6 kann außerdem zum Beispiel ein Radareinstellsystem und/oder ein System zur Messung und Einstellung der Fahrzeugneigung aufweisen.
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Das dritte Modul 8 weist ein Scheinwerfereinstellsystem 34 auf. Das Scheinwerfereinstellsystem 34 kann ein handelsübliches System sein.
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Das dritte Modul 8 kann des Weiteren in manchen Ausgestaltungen weitere Module enthalten, beispielsweise zur Justage von Kameras des Kraftfahrzeugs sowie Aufbewahrungsplätze für verschiedene Justage- und Montagewerkzeuge.
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Der Prüfplatz 2 weist des Weiteren ein Steuerpult 36 auf, mithilfe dessen die Module 4, 6, 8 bedienbar sind.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 4973155 B2 [0004]
- DE 10023328 A1 [0005]