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Die Erfindung betrifft ein System zur Anpassung einer Systemsprache in einem Fahrzeug, umfassend eine Erkennungseinheit für eine Vielzahl von Sprachen, die mit einer Ausgabeeinheit zur Sprachausgabe in der von der Erkennungseinheit erkannten Sprache verbunden ist.
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Aus der
DE 10 2006 057 159 DE ist ein Sprachdialogsystem zur Klassifizierung von mindestens zwei Sprachen bekannt. Das auf eine Systemsprache eingestellte System antwortet auf in der Systemsprache getätigte Eingaben und antwortet bei nicht in der Systemsprache eingegebenen Eingaben in der erkannten Fremdsprache der Eingabe. Nachteilig ist, dass dieses System nur auf Spracheingaben beschränkt ist
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein System zur Anpassung einer Systemsprache anzugeben, welches im Fahrzeug vielseitig einsetzbar ist.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem System dadurch gelöst, dass die Erkennungseinheit eine Einheit zur Analyse der Sprache eines in dem Fahrzeug zwischen Fahrzeuginsassen geführten Dialoges aufweist und zur Weiterleitung der erkannten Sprache an die Ausgabeeinheit eines Navigationssystems des Fahrzeuges ausgebildet und/oder die Erkennungseinheit mit einem Anzeigesystem zur Ausgabe von Texten in der erkannten Sprache gekoppelt ist. Dies hat den Vorteil, dass das Fahrzeug für die Erkennung und Ausgabe einer Vielzahl von Sprachen ausgerüstet ist, weshalb bei der Konzeptionierung des Fahrzeuges auf eine Einstellung auf eine vorgegebene Sprache verzichtet werden kann.
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Vorteilhafterweise ist das Anzeigesystem Bestandteil einer Head-Unit und/oder eines Instrumentenclusters und/oder eines Infotainmentsystems des Fahrzeuges. Durch den Verzicht auf separate Anzeigesysteme werden die Herstellungskosten des Fahrzeuges reduziert.
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In einer Ausgestaltung sind die Erkennungseinheit zur sitzplatzbezogenen Erkennung der Sprache und die Sprachausgabeeinheit und/oder die Anzeigeeinheit zur Darstellung eines Textes zur sitzplatzbezogenen Sprachausgabe ausgebildet. Somit kann an jedem Sitzplatz des Fahrzeuges der jeweilige Insasse des Fahrzeuges mit diesem in einer anderen Sprache kommunizieren.
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In einer Variante ist die sitzplatzbezogene Erkennung der Sprache und/oder die sitzplatzbezogene Sprachausgabe oder sitzplatzbezogene Anzeige des Textes durch ein Mehrplatz-Infotainmentsystem des Fahrzeuges ausführbar. Die Kommunikationen können somit für mehrere Sitzplätze parallel und unabhängig voneinander erfolgen.
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In einer Ausführungsform ist die Analyseeinheit von einem Zeitgeber ansteuerbar, welcher einen parametrierbaren Zeitraum zur Analyse der Sprache des im Fahrzeug geführten Dialogs vorgibt. Durch diesen Zeitraum wird sichergestellt, dass die Sprache, in welcher der Dialog zwischen den Fahrzeuginsassen geführt wird, zuverlässig analysiert und erkannt werden kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist der Zeitgeber zum Start der Analyse der Sprache des im Fahrzeug geführten Dialoges mit einer Start-Zündeinheit des Fahrzeugs verbunden. Durch diese Verbindung wird die Sprachanalyse bei jeder Benutzung der Fahrzeuges neu gestartet.
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In einer Alternative ist der Zeitgeber von der Sprachausgabeeinheit und/oder der Anzeigeeinheit aktivierbar. Dadurch entscheidet der Fahrzeuginsasse, wann die Sprachanalyse durchgeführt werden soll.
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Vorteilhafterweise sind die Ausgabeeinheit und/oder die Anzeigeeinheit automatisch oder infolge einer Spracheingabe und/oder einer Texteingabe auf die von der Erkennungseinheit erkannte Sprache umstellbar.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigt:
- 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zur Anpassung einer Systemsprache in einem Fahrzeug.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zur Anpassung einer Systemsprache in einem Fahrzeug 1 dargestellt. Das erfindungsgemäße System umfasst eine Erkennungseinheit 3, welche eine Vielzahl von Sprachen analysieren kann. Für die Sprachanalyse besitzt der Erkennungseinheit 3 eine Analyseeinheit 5, die von einem Zeitgeber 7 ansteuerbar ist. Der Zeitgeber 7 ist mit einer Start-Zündeinheit 9, beispielsweise einem Zündknopf, gekoppelt, um den Zeitgeber 9 bei jeder Einschaltung der Zündung des Fahrzeuges 1 zu starten und somit die Analyseeinheit 5 zu aktivieren. Die Erkennungseinheit 3 ist mit einem Navigationssystem 11 verbunden, welches eine Sprachausgabeeinheit 13, beispielsweise eine Text-to-Speech-Ausgabe zur Ausgabe von Verkehrsmeldungen, enthält. Darüber hinaus ist die Erkennungseinheit 3 direkt oder über das Navigationssystem 11 mit Anzeigeeinheiten 15, 17 gekoppelt, die beispielsweise Bestandteil eines Mehrplatz-Infotainmentsystems sind.
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Um die Systemsprache für mehrere Insassen des Fahrzeuges 1 effizient und automatisch anzupassen, analysiert die Analyseeinheit 5 die Sprache, welche die Insassen des Fahrzeuges während eines Dialoges benutzen. Dies geschieht ab dem Start des Fahrzeuges 1 und kann in Abhängigkeit der im Zeitgeber vorgegeben Zeitdauer beispielsweise drei Minuten dauern. Diese Zeitdauer ist parametrierbar und kann demzufolge beliebig eingestellt werden. Der Zeitgeber 7 kann aber auch durch einen einzigen Interaktionsschritt, wie beispielsweise einem Sprachkommando: „Sprachanalyse“ oder der Anwahl eines entsprechenden Menüpunktes aktiviert werden.
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Nach Ablauf der Sprachanalyse wird die Systemsprache für die Sprachausgabeeinheit 13 und für die Menüpunkte bzw. Textausgaben der Anzeigeeinheiten 15, 17 automatisch oder auf Rückfrage umgestellt. Die Umstellung wird den Fahrzeuginsassen angezeigt. Wenn im Analysezeitraum keine Spracherkennung erfolgt, weil die Fahrzeuginsassen nicht oder in einer von System nicht erkennbaren oder nicht vorhandenen Sprache gesprochen haben, wird die im System voreingestellte Systemsprache beibehalten.
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Da das Infotainmentsystem als Mehrplatzsystem ausgebildet ist, kann die Muttersprache jedes sprechenden Insassen im Fahrzeug identifiziert werden. Der jeweilige Insasse wird dann auch immer in genau dieser Sprache von der Sprachausgabeeinheit 13 angesprochen bzw. diese identifizierte Sprache wird vom Infotainmentsystem verwendet. Dies bedeutet, dass das System Anpassung der Systemsprache alle Sprachen der Insassen unabhängig voneinander zum selben Zeitpunkt auf den verschiedenen Plätzen des Fahrzeuges ausgibt. So werden beispielsweise ein deutsche Fahrer und Beifahrer durch die Sprachausgabe und die Anzeigeeinheit in deutscher Sprache angesprochen, während zwei spanische Insassen, welche auf der Rückbank Platz genommen haben, die Sprachausgabe in spanischer Sprache erhalten. Auch die Anzeigeeinheit 17 zeigt spanische Texte und Menüpunkte an, nachdem die Erkennungseinheit 3 den Dialog der Insassen entsprechend analysiert hat.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 3
- Erkennungseinheit
- 5
- Analyseeinheit
- 7
- Zeitgeber
- 9
- Start-Zündeinheit
- 11
- Navigationssystem
- 13
- Sprachausgabeeinheit
- 15
- Anzeigeeinheit
- 17
- Anzeigeeinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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