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Die vorliegende Erfindung betrifft Liege- und Sitzvorrichtungen. Entsprechende Vorrichtungen sind beispielsweise ein wesentlicher Teil von Kinderwägen.
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Liege- und Sitzvorrichtungen für Kinderwägen sollen zum einen ein komfortables Liegen oder Sitzen ermöglichen. Weiterhin ist es wünschenswert, dass diese Vorrichtung eine Belüftung/Ventilation des Kinderwagens ermöglicht. Kinder können schnell in ihrem Wohlbefinden und in ihrer Gesundheit beeinträchtigt werden, wenn sich im Kinderwagen aufgeheizte Luft oder unerwünschte Gase und Dämpfe ansammeln, wie die vom Kind ausgeatmete Luft oder körpereigene Ausdünstungen des Kindes, die beispielsweise durch Transpiration bei höheren Temperaturen entstehen. So besteht etwa bei Überhitzung im Kinderwagen durch übermäßig aufgewärmte Luft die Gefahr, dass sich der Kreislauf des Kindes verändert und das Kind schlecht atmen kann. Zusätzlich können auch noch, insbesondere bei neuen Kinderwägen, Ausgasungen von produktionsbedingen Gasen und Dämpfe aus Materialien, aus denen der Kinderwagen zusammengesetzt ist, stattfinden, wie etwa aus Matratzen und Kissen, auf denen das Kind gesetzt oder gelegt wird. Insbesondere Weichschaumstoffe oder synthetisches Latex, welche häufig zur Herstellung von Matratzen verwendet werden, geben über einen längeren Zeitraum Vor- oder Nebenprodukte des Herstellungsverfahrens wie Styrol, Butadien, 1,4-Diazabicyclo(2.2.2)octan, Ploysiloxane, Vinylcyclohexen und Schwefelkolenstoff ab. Dies bedingt die Gefahr gesundheitlicher Schädigungen des Kindes. Alle diese unerwünschten Gase und Dämpfe müssen daher zügig, sicher und zuverlässig aus dem Kinderwagen, insbesondere demjenigen Teil des Kinderwagens, in dem das Kind liegt oder sitzt, abgeführt werden. Andererseits besteht bei einer zu starken Belüftung jedoch, insbesondere bei geringen Temperaturen, die Gefahr der Auskühlung, insbesondere bei Wintertagen oder bei anderen kalten und windigen Wetterverhältnissen. Weiterhin kann eine zu starke Belüftung zu direkter Zugluft führen, welche Erkältungserkrankungen bei Kindern bedingen kann. Ein Säugling besitzt etwa nach der Geburt eine in Relation zu seinem Körpervolumen eine etwa dreimal so große Oberfläche wie ein Erwachsener. Somit verliert ein Säugling über seine große Oberfläche schnell Wärme an die Umgebung und kann infolgedessen seine Körpertemperatur schlechter regulieren als ein Erwachsener. Ein direkter Luftzug im Kinderwagen kann daher zum raschen Auskühlen des Körpers eines Säuglings, welcher auf der Liege- oder Sitzvorrichtung des Kinderwagens liegt bzw. sitzt, führen.
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Hintergrund
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Im Stand der Technik sind verschiede Sitz- oder Tragevorrichtungen, welche Mechanismen zur Belüftung aufweisen, bekannt.
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EP1424259B1 beschreibt unter anderem eine Trage für ein Kleinkind mit einem Rückenelement, wobei das Rückenelement aus zwei zueinander verschiebbaren Plattenelementen besteht. Jede der beiden Plattenelemente weist mehrere Öffnungen auf, die in Richtung der Stärke durch die Plattenelemente tritt. Die Öffnungen des ersten Plattenelements und die Öffnungen des zweiten Plattenelements sind zueinander derart angeordnet, dass die Öffnungen übereinander zum liegen kommen und in dieser Position einen Luftstrom oder Wind direkt zum Rücken des Kleinkinds passieren lassen. Dies kann jedoch, insbesondere bei geringen Temperaturen, zu einer Auskühlung führen Werden die beiden Plattenelemente zu einer zweiten Position verschoben werden, sind die Öffnungen des ersten Plattenelements und die Öffnungen des zweiten Plattenelements zueinander versetzt angeordnet und die beschriebene Ventilationsfunktion wird generell aufgehoben. An der dem Kleinkind zugewandten Seite des ersten Plattenelements kann ein dünnes Kissenelement angebracht sein, wobei das Kissenelement Öffnungen aufweist, die mit den Öffnungen des ersten Plattenelements übereinander zum liegen kommen. Die beiden Plattenteile und das Kissenelement können zusätzlich noch mit einem Maschengewebe überzogen sein. Das offenbarte Ventilationssystem besitze den Nachteil, dass die Öffnungen entweder einen direkten Luftstrom ermöglichen, der zu einer Unterkühlung führen kann, oder eine Ventilation generell unterbinden. Des Weiteren ist die offenbarte Konstruktion mit verschiebbaren Platten konstruktiv aufwendig. Bewegliche Teile bedingen zudem eine höhere Anfälligkeit für Funktionsstörungen.
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US2006/0071453 A1 beschreibt einen Kinderwagen für Kinder und Kleinkinder. Die Rückenlehne umfasst ein Gitterelement, welches eine Ventilation ermöglicht. Das Gitterelement kann beispielsweise aus einem flexiblen Polyestergewebe, Nylon oder Vinyl gefertigt sein. Um das Gitterelement selektiv freizulegen oder zu verschließen und somit eine Belüftung des Kinderwagens durch das Gitterelement der Rückenlehne zu ermöglichen oder zu verhindern, weist der Kinderwagen eine Abdeckung auf. Die Abdeckung kann an der Rückenlehne fest oder abnehmbar angebracht sein. Die Abdeckung kann in einer geschlossenen Position das Gitterelement vollständig bedecken. Somit ist die Belüftung vollständig unterbunden. In einer geöffneten Position wird das Gitterelement freigelegt. hierdurch wird ein direkter Luftstrom ermöglicht, der zu einer Unterkühlung führen kann. Die Abdeckung kann von der geschlossenen Position in die geöffnete Position beispielweise durch Entfaltung oder Auseinanderrollen gebracht werden.
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US2005/0146104A1 beschreibt einen Kinderwagen, welcher in der Rückenlehne des Kinderwagens Öffnungen für eine Belüftung aufweist. Die Rückenlehne des Kinderwagens umfasst ferner ein Reflexionselement, welches beispielhaft als eine bewegbare oder faltbare einteilige oder mehrteilige Metallplatte ausgeführt sein kann. Das Reflexionselement kann in eine erste Position gebracht werden, in welcher die Öffnungen in der Rückenlehne gänzlich verschlossen werden, um Wärme zu reflektieren. Wird die Reflexionsvorrichtung in eine zweite Position gebracht, so werden die Öffnungen in der Rückenlehne geöffnet, um eine Ventilation des Kinderwagens zu ermöglichen. Eine Matratze welche ein komfortables Liegen oder Sitzen ermöglicht wird nicht offenbart.
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Ausgehend von der
EP1424259B1 als nächstliegenden Stand der Technik lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile des Stands der Technik zu überwinden. Insbesondere lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, Liege- und Sitzvorrichtungen bereitzustellen, die eine zuverlässige und dauerhafte Belüftung erlauben, jedoch einen direkten, stärkeren Luftzug vermindern oder sogar ganz verhindern. Die Vorrichtung sollte bevorzugt eine einfache Konstruktion ohne bewegliche Teile aufweisen
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Diese Aufgabe wird von der anspruchsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung gelöst.
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Weitere Vorteile der Erfindung
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Nach einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung eine Liege- oder Sitzvorrichtung umfassend eine Matratze und ein Bodenelement, wobei die Matratze und auch das Bodenelement jeweils eine Mehrzahl von Öffnungen aufweisen. Die Mehrzahl von Öffnungen in der Matratze und dem Bodenelement bewirken dabei vorteilhafterweise einen Luftstrom von der Unterseite des Bodenelements durch das Bodenelement und die Matratze in die Liege- oder Sitzvorrichtung und verbessern somit die Ventilation der Vorrichtung. Dadurch werden unerwünschten Gase und Dämpfe wie ausgeatmete Luft, körpereigene Ausdünstungen und Ausgasungen aus Kinderwagenteilen wie etwa den Matratzen und Kissen, beispielsweise Vor- oder Nebenprodukte des Herstellungsverfahrens von Schaumstoffen wie Styrol, Butadien, 1,4-Diazabicyclo(2.2.2)octan, Ploysiloxane, Vinylcyclohexen und Schwefelkolenstoff, aus dem Kinderwagen, insbesondere demjenigen Teil des Kinderwagens, in dem das Kind liegt oder sitzt, abgeführt.
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Die erfindungsgemäße Kombination aus Matratze und Bodenelement ermöglicht auf konstruktiv einfache Weise eine Ventilation des Raums oberhalb der Matratze, also desjenigen Raumes, in dem sich das Kind üblicherweise befindet. Die verbesserte Ventilation kann einen Hitzestau und somit erhöhte Temperatur oberhalb der Matratze vermeiden oder reduzieren. Dies verringert beispielsweise die Gefahr von Kreislaufproblemen beim Kind. Dies ist insbesondere vorteilhaft bei Verwendung der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung in einem Kinderwagen, welcher ein wannenförmiges Bodenelement aufweist, bei dem die Matratze von einer hohen Seitenwand umgeben ist. Weiterhin kann durch die Öffnungen in dem Bodenelement und der Matratze eine verbesserte Sauerstoffversorgung oberhalb der Matratze gewährleistet werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Kind bäuchlings auf der Matratze liegt, insbesondere mit dem Gesicht auf der Matratze. Somit kann für das Kind in jeder Körperlage eine ausreichende Zufuhr frischer und unverbrauchter Luft sichergestellt werden.
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Die Öffnungen in der Matratze oder in dem Bodenelement verlaufen von den Oberseiten der Matratze und des Bodenelements zu deren Unterseiten und verbinden die beiden Seiten. Die Oberseite der Matratze ist die Seite auf die ein Körper gelegt bzw. gesetzt wird. Die entgegengesetzte Seite ist die Unterseite. Die Oberseite des Bodenelements ist gegenüber der Unterseite der Matratze angeordnet. Die Öffnungen können kreisförmig, ellipsenförmig, die Form eines beliebigen Vieleckes oder jede andere Form besitzen. Die Öffnungen können in ihrem Verlauf durch die Matratze oder das Bodenelement einen konstanten Durchmesser oder einen konischen Verlauf oder einen anderen Verlauf aufweisen. Die Öffnungen können von der Oberseite zur Unterseite der Matratze oder des Bodenelements den kürzesten oder jeden anderen Verlauf nehmen.
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Der Begriff „Öffnungen“ im Sinne der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf Durchbrüche in einem Material, welche nicht zur Einführung von Schrauben oder anderen Montageelementen dienen, um die erfindungsgemäße Liege- oder Sitzvorrichtung an anderen Elementen, wie insbesondere einem Rahmen oder anderen Trageelementen, beispielsweise eines Kinderwagens, zu befestigen. Die „Öffnungen“ im Sinne der vorliegenden Erfindung bleiben somit auch bei der Verbindung der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung in einer anderen Vorrichtung erhalten und werden in der entstehenden, zusammengefügten Vorrichtung, wie einem Kinderwagen, nicht versch lossen.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die Öffnungen der Matratze nicht fluchtend zu den Öffnungen des Bodenelements angeordnet. Bei einer nicht fluchtenden Anordnung sind die Öffnungen des Bodenelements und der Matratze nicht direkt gegenüberliegend angeordnet, so dass keine durchgängige Öffnung von der Unterseite des Bodenelements zu der Oberseite der Matratze entsteht. Hierdurch wird insbesondere ein direkter Luftzug durch fluchtende Öffnungen vermieden. Dies schützt Kinder, insbesondere Kleinkinder und Säuglinge vor Kälte und Zugluft. Da ein Säugling nach der Geburt eine in Relation zu seinem Körpervolumen eine etwa dreimal so große Oberfläche wie ein Erwachsener besitzt, verliert der Säugling demzufolge schnell Wärme an die Umgebung und kann infolgedessen seine Körpertemperatur schlechter regulieren als ein Erwachsener. Ein direkter Luftzug im Kinderwagen kann zum raschen Auskühlen eines Säuglingskörpers, welcher auf der Liege- oder Sitzvorrichtung des Kinderwagens liegt bzw. sitzt, führen. Die soeben beschriebene besonders bevorzugte Ausführungsform vermeidet so ein Auskühlen des Körpers des Kindes bei geringen Außentemperaturen und unterstützt beispielsweise den Säugling bei der Regulierung der Körpertemperatur.
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Bevorzugt sind in der zuvor genannten Ausführungsform die Öffnungen der Matratze mit den Öffnungen des Bodenelements mittels eines luftdurchströmbaren Materials verbunden. Hierdurch kann ein direkter, starker Luftzug vermieden werden und gleichzeitig eine ausreichende Ventilation gewährleistet werden. Weiterhin kann kalte Luft beim Strom durch das luftdurchströmbare Material durch die Körperwärme eines auf der Matratze aufliegenden Körpers zumindest teilweise erwärmt werden. Die solcherart erwärmte Luft steigt im Kinderwagen auf und zieht über die Öffnungen der Matratze, über das luftdurchströmbare Material und die Öffnungen des Bodenelementes neue, unverbrauchte Luft in den Raum über der Matratze nach.
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Ein luftdurchströmenbares Material im Sinne der Erfindung ist ein Material durch das Luft strömen kann, ohne dass ein signifikanter Überdruck oder Unterdruck an einer der Oberflächen des Materials angelegt werden muss. Insbesondere muss kein Überdruck von mehr als 1500 hPa, bzw. kein Unterdruck von weniger als 300 hPa angelegt werden, um einen Strom von Luft durch das Material zu ermöglichen.
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Bevorzugt ist das luftdurchströmbare Material als mindestens eine separate, luftdurchströmbare Schicht zwischen der Matratze und dem Bodenelement angeordnet. In einer weiteren Ausführungsform ist die separate Schicht nicht über einen Großteil ihrer Fläche stoffschlüssig mit der Matratze oder mit dem Bodenelement verbunden, beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen.
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In einer alternativen Ausführungsform kann das luftdurchströmbare Material als ein Teil der Matratze oder der Bodenplatte ausgeführt sein. In einer solchen Ausführungsform ist die räumliche Struktur des Materials der Matratze an deren Unterseite oder die Struktur des Materials an der Oberseite der Bodenplatte so ausgeführt, dass die Struktur einen Luftstrom durch das Material ermöglicht. Beispielsweise kann die räumliche Struktur porös sein oder Kanäle aufweisen. Alternativ kann die Oberfläche der Matratze an deren Unterseite oder die Oberfläche der Oberseite der Bodenplatte kanalartige Vertiefungen aufweisen, welche einen Luftstrom von den Öffnungen der Bodenplatte zu den Öffnungen der Matratze ermöglichen. In einer besonderen Ausführungsform können die Kanäle sich in ihrem Verlauf verengen, um so eine geregelte Luftzufuhr in den Kinderwagen zu ermöglichen.
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In einer weiteren Ausführungsform kann das Bodenlelement aus einem nichtporösen Material bestehen, welches in Richtung der Oberseite des Bodenelements in eine poröse, luftdurchströmbare Form übergeht und somit auch die luftdurchströmbare Schicht ausbildet. Die Öffnungen verlaufen in der nichtporösen Schicht des Bodenelements und enden in der porösen Schicht, ohne hierbei an die Oberfläche des die luftdurchströmbare Schicht beinhaltenden Bodenelementes zu stoßen.
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Die luftdurchströmbare Schicht kann beispielsweise mindestens ein Fasergewebe, ein Vlies und/oder einen luftdurchströmbaren Schaumstoff umfassen. Das Fasergewebe oder Vlies kann natürliche Fasern, beispielsweise Baumwolle oder tierische Wolle, oder künstliche Fasern, wie zum Beispiel Polymerfaser, umfassen. Weiterhin kann die luftdurchströmbare Schicht aus mehreren Schichten der zuvor genannten Materialien aufgebaut sein. Das Fasergewebe, Vlies und/oder der luftdurchströmbaren Schaumstoff kann Öffnungen aufweisen oder Bereiche in denen die Struktur des Fasergewebes, Vlies und/oder Schaumstoffs eine höhere Dichte bzw. geringe Dichte aufweist. Die Verwendung von Fasergeweben, Vlies oder luftdurchströmbaren Schaumstoff hat unter anderem den Vorteil, dass diese im Falle von Verunreinigungen von beispielsweise seitens des Kindes gewaschen, insbesondere in einer Waschmaschine gewaschen werden können. Ein weiterer Vorteil in der Verwendung der vorgenannten Materialen ist, dass durch das Vorhandensein einer gewebeartigen oder schaumartigen Materialstruktur ein Ausbilden von direkten Luftzügen verhindert werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die luftdurchströmbare Schicht in Form eines die Matratze umschließenden Bezugs ausgeführt. Der Bezug kann durch Nähte abgesteppt sein. Weiterhin kann der Bezug eine Öffnung aufweisen, die so dimensioniert ist, dass die Matratze aus dem Bezug entnommen werden kann. Bevorzugt ist diese Öffnung mittels Knöpfen oder eines Reißverschlusses verschließbar. Somit können der Bezug und die Matratze unabhängig voneinander ausgetauscht und auch gereinigt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die luftdurchströmbare Schicht in Form eines Bezugs oder einer Auflage auf dem Bodenelement ausgeführt sein. Bevorzugt umfasst dieser Bezug oder diese Auflage ein im Vorhergehenden für die luftdurchströmbare Schicht beschriebenes Material.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Liege- oder Sitzvorrichtung sowohl einen die Matratze umschließenden Bezugs, als auch einen Bezug oder eine Auflage auf dem Bodenelement auf.
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Die Matratze umfasst mindestens ein elastisches Material. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Matratze einen Polymerschaum, beispielsweise einen Polyetherschaumstoff oder Latex oder besteht aus diesen Materialien. Weiterhin kann die Matratze weitere Materialien wie beispielsweise Naturfasern umfassen. Die Matratze kann Schichten umfassend verschiedene der zuvor genannten Materialien umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Matratze aus einem einstückigen Polymerschaumkörper. Besonders bei der Verwendung eines einfach herzustellenden einstückigen Polymerschaumkörpers als Matratze erweist sich die vorliegende Erfindung als vorteilhaft, da trotz des einfachen und kostengünstigen Aufbaus der Matratze eine gute Ventilation ermöglicht wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann die Dicke der Matratze von einem Ende zum anderen Ende der Matratze zunehmen. Bevorzugt nimmt die Dicke der Matratze vom Fußende zum Kopfende hin zu, wobei das Fußende das eine Ende der Matratze in Richtung der größten Längsausdehnung ist und das Kopfende das entgegengesetzte Ende.
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Um die vorteilhafte Luftzirkulation in der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch bei Belastung des elastischen Materials der Matratze durch das Gewicht eines Körpers, beispielsweise des Körpers eines Kindes, und die dadurch bedingte Verformung des elastischen Materials, zu gewährleisten, weisen die Öffnungen in der Matratze bevorzugt einen Durchmesser auf, der so dimensioniert ist, dass sich die Öffnungen unter Zusammenpressen der Matratze bei Auflegen eines Körpers nicht durch Verengung des Öffnungsquerschnitts verschließen. Der Fachmann kann den entsprechenden Durchmesser in Abhängigkeit von der Dicke der Matratze und den Verformungseigenschaften des verwendeten Materials bestimmen.
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Bevorzugt weisen die Öffnungen der Matratze einen größeren Durchmesser als die Öffnungen des Bodenelements auf. Beispielsweise können die Öffnungen in der Matratze einen Durchmesser von etwa 10 bis etwa 30 mm aufweisen und die Öffnungen in dem Bodenelement einen Durchmesser von etwa 3 bis etwa 8 mm aufweisen. Der Durchmesser der Öffnungen in der Matratze kann beispielsweise etwa 2,5- bis 4-mal größer als der Durchmesser der Öffnungen in dem Bodenelement sein.
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Die Öffnungen der Matratze und/oder die Öffnungen des Bodenelements können im Wesentlichen über die gesamte Fläche der Matratze und/oder des Bodenelements verteilt sein. In einer solchen Ausführungsform sind die Öffnungen über die gesamte Längs- und/oder Querrichtung der Matratze und/oder des Bodenelements in einem im Wesentlichen gleichen Abstand zueinander angeordnet. In einer alternativen Ausführungsform kann die Matratze und/oder das Bodenelement Bereiche umfassen, welche keine Öffnungen aufweisen.
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Wie vorangehend beschrieben, sind im Stand der Technik Vorrichtungen bekannt, welche verschiebbare Elemente zur Regulation einer Luftzirkulation umfassen. Solche Vorrichtungen bedingen die Verwendung mehrerer beweglicher Teile und sind somit aufwendiger und kostenintensiver in der Herstellung. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere unter Verwendung von nicht fluchtenden Öffnungen innerhalb der Matratze und des Bodenelements, kann ein direkter Luftzug mittels einer einfachen und kostengünstigen Konstruktion auf vorteilhafte Weise vermieden werden. Zudem sind bewegliche Teile nach dem Stand der Technik prinzipiell störungsanfälliger als die beweglichen Teile der vorliegenden Erfindung. Daher sind in einer spezifischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung die Öffnungen der Matratze und die Öffnungen des Bodenelements nicht verschiebbar zueinander angeordnet sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bodenelement wannenförmig ausgeformt. In dieser Ausführungsform besitzt das Bodenelement hochgezogene Ränder, die ein zumindest teilweise umlaufendes Seitenteil bilden.
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In einer alternativen Ausführungsform kann das Bodenelement mindestens ein Gelenk umfassen, welches so ausgeführt ist, dass das Bodenelement in seiner Längsrichtung angewinkelt werden kann. Der angewinkelte Teil des Bodenelements kann somit beispielsweise als Rückenlehne für einen Körper in sitzender Position dienen. In einer alternativen Ausführungsform kann das Bodenelement zwei Gelenke umfassen, so dass das Kopfende des Bodenelements in eine Richtung angewinkelt werden kann und das Fußende des Bodenelements in die entgegengesetzte Richtung angewinkelt werden kann.
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Ein besonders bevorzugter Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Kinderwagen oder eine tragbare Babyschale umfassend die hierin offenbarte Liege- oder Sitzvorrichtung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben, Es zeigen
- 1 eine schematische Querschnittsdarstellung der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung mit nicht fluchtenden Öffnungen in Matratze und Bodenelement,
- 2 eine schematische Aufsicht auf eine Matratze der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen in ihrem Aufbau und in ihrer Wirkungsweise näher erläutert.
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1 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung, umfassend eine Matratze 1 und ein Bodenelement 2. Die Matratze 1 und das Bodenelement 2 weisen jeweils eine Mehrzahl von Öffnungen 3, 4 auf. Die Mehrzahl von Öffnungen 3 in der Matratze 1 und Öffnungen 4 in dem Bodenelement 2 ermöglichen vorteilhafterweise einen Luftstrom von der Unterseite 2b des Bodenelements 2 durch das Bodenelement 2 und die Matratze 1 auf die Oberseite 1a Matratze 1 und somit in den Raum oberhalb der Matratze 1.
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Die Öffnungen 3 in der Matratze 1 und die Öffnungen 4 in dem Bodenelement 2 verlaufen von der Oberseite 1a der Matratze 1 und der Oberseite 2a des Bodenelements 2 zu der Unterseite 1b der Matratze 1 und der Unterseite 2b des Bodenelements 2. Die jeweiligen Ober- 1a, 2a und Unterseiten 1b, 2b werden durch die Öffnungen 3, 4 verbunden.
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In der in 1 dargestellten Ausführungsform sind die Öffnungen 3 der Matratze 1 nicht fluchtend zu den Öffnungen 4 des Bodenelements 2 angeordnet. In der dargestellten nicht fluchtenden Anordnung sind die Öffnungen 4 des Bodenelements 2 und die Öffnungen 3 der Matratze 1 nicht direkt gegenüberliegend angeordnet, so dass keine durchgängige Öffnung von der Unterseite 2b des Bodenelements 2 zu der Oberseite 1a der Matratze 1 entsteht.
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Die Öffnungen 3 der Matratze 1 sind mit den Öffnungen 4 des Bodenelements 2 mittels eines Luft durchströmbaren Materials 5 verbunden. In der dargestellten Ausführungsform ist das luftdurchströmbare Material 5 als eine separate, luftdurchströmbare Schicht 5 zwischen der Matratze 1 und dem Bodenelement 2 angeordnet.
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2 zeigt eine schematische Aufsicht auf eine Matratze 1 der erfindungsgemäßen Liege- oder Sitzvorrichtung mit Öffnungen 3. Der Durchmesser d1 der Öffnungen 3 der Matratze 1 ist in der in 1 und 2 dargestellten Ausführungsform größer als der Durchmesser d2 der Öffnungen 4 des Bodenelements.
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In der in 2 dargestellten Ausführungsform sind die Öffnungen 3 der Matratze 1 im Wesentlichen gleichmäßig über die gesamte Fläche der Matratze 1 verteilt. In dieser Ausführungsform sind die Öffnungen in Längsrichtung im Wesentlichen in einem gleichen Abstand al angeordnet und in Querrichtung in einem im Wesentlichen gleichen Abstand a2 zueinander angeordnet.
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Obwohl lediglich eine beispielhafte Ausführungsform in der vorhergehenden Beschreibung gezeigt wurde, können verschiedenste Änderungen und Modifikationen daran vorgenommen werden. Die genannte Ausführungsform ist lediglich ein Beispiel und nicht dazu vorgesehen, den Gültigkeitsbereich, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration des Duplex-Adapters in irgendeiner Weise zu beschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Matratze
- 1a
- Oberseite der Matratze
- 1b
- Unterseite der Matratze
- 2
- Bodenelement
- 2a
- Oberseite des Bodenelementes
- 2b
- Unterseite des Bodenelements
- 3
- Öffnungen in der Matratze
- 4
- Öffnungen im Bodenelement
- 5
- luftdurchströmbares Material
- a1
- Abstand der Öffnungen in der Matratze in Längsrichtung
- a2
- Abstand der Öffnungen in der Matratze in Querrichtung
- d1
- Durchmesser der Öffnungen der Matratze
- d2
- Durchmesser der Öffnungen des Bodenelements
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1424259 B1 [0004, 0007]
- US 2006/0071453 A1 [0005]
- US 2005/0146104 A1 [0006]