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Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff in Anspruch 1 und ein Verfahren nach den Ansprüchen 6, 7 und 8.
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Wälzlager werden in allen Bereichen der Technik verwendet zum Beispiel in Getrieben, als Achslager oder in Elektromotoren und Triebwerken.
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Die 1,2 und 5 zeigen beispielhaft Wälzlager in der Ausführung als Radiallager und Axiallager. Eine gute Übersicht über die bestehenden Lagerbauformen die in dem Verfahren berücksichtigt werden können zeigt das Kapitel C6 im Anhang C der IEC 61400-4 [11].
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Wälzlager sind in der Regel aus Wälzlagerstahl. Der Stahl ist in der Regel durchgehärtet und hat ein Gefügebild Martensit oder Bainit, es gibt auch Einsatzgehärtete Lager und Lager mit Keramik Bauteilen.
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Die Erfindung betrifft Wälzlager aus Stahl. Der gebräuchlichste Stahl ist 100Cr6. In [12] werden verschiedene Lagerstähle mit Ihren Eigenschaften beschrieben. Diese können in dem Verfahren berücksichtigt werden.
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Wälzlager können berechnet werden nach ISO 281 Beiblatt 1 und Beiblatt 4 [3,4]. Hier wird die nominelle Lebensdauer und die modifizierte Referenzlebensdauer für allgemein belastete Wälzlager berechnet. Die in diesen Normen verwendeten Ansätze gehen zurück auf das Buch Acta Polytechnica Scandinavica Mechanical Engineering Series No. 137 mit dem Titel „An Analytical Formulation for Life of Rolling Bearings“ von E. loanides, G. Bergling und A. Gabelli. [5]
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Aus Tragzahlen und Belastungen werden Ermüdungslebensdauern berechnet unter Berücksichtigung von Betriebsbedingungen und Schmierstoffeigenschaften.
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Eine Übersicht der heute bestehenden Berechnungsmöglichkeiten wird in 5 der IEC 61400-4 [11] gezeigt. Hier wird auch auf die Berechnungsmöglichkeiten zur Grübchentragfähigkeit in Kapitel 7.3.4.2 deutlich Stellung genommen.
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Seit etwa 30 Jahren ist ein Schadensbild zu beobachten welches unterhalb der Kontaktoberfläche durch Rißbildung entsteht und ungerichtet ist und welches beispielsweise als äußerliches Schadensbild Grübchen, Abplatzer oder Risse auf der Laufbahn zeigt.
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Dieses Schadensbild wird als WEC White Echting Crack bezeichnet. Die Simulation nach dem Verfahren nach Oberbegriff 1 ermöglicht dem Anwender zu beurteilen ob dieser Schaden unter den gegebenen Betriebsbedingungen und der gewählten Materialbeschaffenheit auftritt.
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Besonders bekannt wurde diese Schadensform durch Schäden an Wälzlagern in Windkraftgetrieben Der Schaden ist erheblich und wird unter anderem berichtet in Johan Luyckx, „WEC failure mode on roller bearings“, VDI Wissensforum, Tagung Gleit- und Wälzlager Schweinfurt, Düsseldorf 2011. [8] Der Schaden tritt weit vor der berechneten Ermüdungslebensdauer nach ISO 281-1 und 4 [3,4] und der Festlegungen zur Auslegung von Wälzlagern nach IEC 61400-4 [11] für Windkraftgetriebe auf und wird in Veröffentlichungen neben WEC (White Etching Crack) auch als White Structure Flaking, Flaking at early stage, Subsurface Initiated Flaking oder White Flaking Structure bezeichnet.
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Selbst bei Kontaktspannungen die weit unterhalb der in IEC 61400-4 [11] in Tabelle 7 empfohlenen Kontaktspannungen liegen, wird dieser Schaden beobachtet.
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Bis heute gibt es in der Literatur keine Berechnungsmöglichkeit für diese Schadensform. Die Risse und Rißnetzwerke wurden und werden beobachtet bis zu einer Tiefe von etwa 20 µm bis über 1,5 mm.
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Es gibt zahlreiche mögliche Einflüsse die diese Schadensform begünstigen können. In [13]wird hierzu berichtet.
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Im Labor und auf Versuchseinrichtungen [10, 13] kann dieser Schaden erzeugt werden wenn beispielsweise Wasserstoff zugegen ist, ein sogenanntes „low Reference“ Öl benutzt wird oder Strom durch die Lagerstelle geschickt wird.
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Eine Reproduzierbarkeit mit gebräuchlichen Industriegetriebe Ölen und Ölviskositäten und unter realen Anwendungsbedingungen, dass heißt Belastungen unterhalb der in IEC 61400-4 [11] Tabelle 7 angegebenen maximalen Kontaktspannungen ist nicht bekannt.
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Seit etwa 2012 beschäftigt sich auch die Forschung innerhalb der Forschungsvereinigung Antriebstechnik FVA mit diesem Thema unter dem Titel „Risse auf Lageringen, Gefügeveränderungen in Wälzlagerringen mit Rissen als Folgeschaden, Vorhaben FVA 702 I, Heft 1121“. [10]
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Der Schaden führt zum Ausfall des Wälzlagers. Wenn ein Wälzlager für diese Schadensform gefährdet ist, ist ein Ausfall zum Beispiel bei Windkraftgetrieben innerhalb der ersten 3 bis 24 Monate nach Inbetriebnahme sehr wahrscheinlich, obwohl die berechnete Lagerlebensdauer nach IEC 61400-4 [11] weit größer als 20 Jahre ist.
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Auch bei Verzahnungen wurden bei Getrieben Frühausfälle beobachtet die als Flankenbruch oder TFF (Tooth Flank Fracture) bezeichnet werden und wie der Schaden WEC weit vor der berechneten Lebensdauer auftreten.
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In
DE 10 2017 209 512 A1 „Vergleichsspannung für Zahnflanken“ [1] wird ein Verfahren beschrieben durch welches der Schaden Flankenbruch sicher vermieden werden kann. Dieses Verfahren wird mit deutlichen Beispielsrechnungen näher erläutert in der Veröffentlichung „Calculation of Tooth Flank Fracture Load Capacity acc. to the method of Leimann“, CWD Congress, März 2019, Aachen. [6]
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Die Beispiele befassen sowohl Verzahnungen aus Getrieben der Anwendung Windkraft, als auch Verzahnungen aus Laboruntersuchungen. Bis heute ist kein Fall bekannt wo das Verfahren eine unrichtige Beurteilung gegeben hat und es wurden mehr als 100 von Belastung und Art verschiedene Verzahnungen berechnet.
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Dieses Verfahren beschreibt die Berechnung einer möglichen Rißbildung unterhalb der Kontaktoberfläche zweier Zahnflanken in einer bestimmten Werkstofftiefe.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde auch für Wälzlager ein Verfahren zu entwickeln welches auf Basis der Erkenntnisse und unter Berücksichtigung der definierten Belastung und der definierten Einflüsse diese so um zu setzen dass für die Schadensform WEC eine Voraussage getroffen wird, ob dieser Schaden bei dem betrachteten Wälzlager und unter den gegebenen Betriebsbedingungen auftreten kann und ein sicherer und zuverlässiger Betrieb für die angestrebte Lebensdauer möglich ist.
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Auch kann die Leistungsdichte für die Anwendung ausgeschöpft oder erhöht werden ohne das Schadensrisiko zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und ein Verfahren nach den Ansprüchen 10, 11 und 12.
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Bei dem Verfahren nach Anspruch 1 und den Ansprüchen 10, 11 und 12 handelt es sich um ein computerimplementiertes Verfahren welches die Betriebsfestigkeit eines Wälzlagers simuliert.
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Die technischen und physikalischen Bedingungen werden in den nachfolgenden Verfahrensschritten beschrieben:
- - Bestimmung der Belastung P mit der die auftretende und die zulässige Spannung für den Festigkeitsvergleich berechnet wird
- - Bestimmung der Materialtiefe yM in der die auftretende und die zulässige Spannung für den Festigkeitsvergleich berechnet wird
- - Berechnung der auftretenden Vergleichsspannung σauftretend in der Materialtiefe yM
- - Berechnung der zulässigen Vergleichsspannung σzulässig in der Materialtiefe yM
- - Berechnung der zeitabhängigen Korrekturfaktoren fZeit_o,p für die auftretende und zulässige Spannung
- - Besondere Berücksichtigung von Gleitzuständen im Lager für Kontaktspannungen unter 800 MPa
- - Bestimmung der im weiteren beschriebenen Faktoren für Kerbwirkung, Material und Oberflächen
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Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zu Nutze, dass wie in
DE 10 2017 209 512 A1 [1] „Vergleichsspannung für Zahnflanken“ beschrieben eine auftretende Druckspannung die Festigkeit erhöht.
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Im Weiteren macht sich die Erfindung die Erkenntnis zu Nutze, dass sich auftretende Spannungen aufbauen und nach einer Belastung nicht sofort wieder entspannen sondern das ein zeitlicher Verlauf der Spannung und Entspannung vorliegt welcher zu einer Erhöhung oder Minderung der Mittelspannung führt und selbst zu einer höheren oder niedrigeren Maximalspannung führen kann. Dies ist für Wälzlager besonders wichtig da diese durch die Anzahl der Rollkörper und der damit verbundenen Überrollungen pro Umdrehung und einer entsprechender Drehzahl von den heutigen Berechnungsmodellen abweichende resultierende Spannungen erfahren.
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Ohne die Berücksichtigung des zeitlichen Verlaufes bezüglich der auftretenden Vergleichsspannung, des zeitlichen Verlaufes der zulässigen Spannung, der Berücksichtigung der auftretenden Druckspannung in der zulässigen Spannung und der Tiefe yM, in der der Vergleich statt findet, ist eine Aussage zur einer Gefährdung durch WEC nicht möglich.
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Erfindungsgemäß wird diese Erkenntnis in den Verfahrensschritten Berechnung der auftretenden Vergleichsspannung σauftretend und Berechnung der zulässigen Vergleichsspannung σzulässig berücksichtigt und in der die Tiefe der Betrachtung yM explizit vorausbestimmt und die Spannungen werden erfindungsgemäß mit den Korrekturfaktoren fZeit_o,p multipliziert.
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Nachfolgend werden die Schritte des Verfahrens im Detail beschrieben:
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(Anmerkung: Alle Spannungen werden als Sigma Spannungen betrachtet und sind skalar.)
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Bestimmung der Belastung, aus der die äquivalente Lagerbelastung PAnwendung wird erfindungsgemäß berechnet:
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mit
- PAnwendung = äquivalente Lagerbelastung die sich aus der Anwendung ergibt
- KA= Anwendungsfaktor der der Anwendung zugeordnet ist
- Kv = Dynamic Faktor
- YWEC = spezieller Faktor für die Schadensform WEC, der besondere Betriebsbedingungen und Materialeigenschaften berücksichtigt
- Vorzugsweise ist unter normalen Betriebsbedingungen und mit gebräuchlichen Lagermaterialien der Faktor YWEC =1 zu setzen.
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Die Bestimmung der auftretenden und zulässigen Spannung ist erfindungsgemäß:
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Berechnung der zulässigen Spannung σzulässig (yM)
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Hierbei können anteilige Spannungen zu 0 werden.
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Berechnung der auftretenden Spannung σauftretend (yM)
-
Hierbei können anteilige Spannungen zu 0 werden.
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Wert der Hertz'schen Kontaktspannung pH, der in dem Verfahren berücksichtigt wird
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Mit der äquivalenten Lagerbelastung PBerechnung wird mit entsprechenden Lagerprogrammen unter Berücksichtigung des Betrieblagerspiels und der damit verbundenen Lastverteilung auf die Wälzkörper die Hertz'sche Kontaktspannung des am höchsten belasteten Wälzkörpers durch den Fachmann berechnet. [2,9]
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Die Hertz'sche Kontaktspannung pH kann auch berechnet werden nach den vereinfachten Formeln beschrieben im Anhang C der IEC 61400-4 [11].
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Berechnung der Druckbreite aus der Hertz'schen Kontaktspannung für Rollenlager
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Diese wird abweichend zur Literatur [2] berechnet nach
Mit:
- v = 0,3
- E = 2,1 × 105 N/mm2
- I = Länge mm
- Der Wert X kann Werte zwischen 1 und 4 annehmen.
- Vorzugsweise ist erfindungsgemäß: X = 2.
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Berechnung der Druckbreite aus der Hertz'schen Kontaktspannung für Kugellager
-
Wird nach Literatur berechnet und ist dem Fachmann bekannt. [2]
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Auftretende Spannungen
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2.6.1 Vergleichsspannung aus der Hertz'schen Kontaktspannung σ
o-comp Hertz (y
M)
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Die Vergleichsspannung aus der Hertz'schen Kontaktspannung σ
o-comp Hertz (yM) ist:
-
Bestimmung der in dem Verfahren berücksichtigten Schubspannung σo Schub y(M):
-
Die Schubspannung wird in diesem Verfahren aus dem Reibmoment des Wälzlagers bestimmt mit:
- Reibmoment M nach [2]
- Lastunabhängiges Reibmoment M0 :
mit
- f0 Faktor Lagertyp
- v Öl Viskosität bei Betriebstemperatur mm2/s
- n Drehzahl 1/min
- T Lager Teilkreisdurchmesser mm
- Lastabhängiges Reibmoment M1 :
Mit
- f1 Faktor für Lastrichtung
- µ1 Reibwert
- Reibkraft FReibung= :
-
Da WEC auch bei geringer Lagerbelastung im Feld beobachtet wird, werden in dem Verfahren höhere Schubspannungswerte berücksichtigt, wenn die Hertz'sche Kontaktspannung < 800 MPa ist.
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Hierfür wird ein Korrekturfaktor erfindungsgemäß definiert mit
-
Die Werte für X liegen zwischen 1 und 5 und sind abhängig vom Lagertyp und Bauform. In der Praxis ergeben sich Werte zwischen 2 und 4.
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In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Wert 3,2.
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Die Schubspannung σ
o-Schub (y
M) ergibt sich damit erfindungsgemäß zum Beispiel für Rollenlager zu:
-
Ringspannung σo Ring y(M)
-
Die Ringspannung resultiert aus den Wellen- und Lagertoleranzen und wird nach den gebräuchlichen Berechnungsmethoden [2]ermittelt und ist dem Fachmann bekannt. In der englischen Sprache wird diese Spannung auch Hoop Stress genannt.
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Zulässige Spannungen
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Zulässige Spannung aus der Materialhärte σp-Hvy(M)
-
Die zulässige Spannung aus der Materialhärte σ
p-HV(yM) wird berechnet mit:
mit
-
Für durch gehärtete Wälzlagerstähle werden erfindungsgemäß die folgenden Werte festgelegt:
- Kper = 0,4 für Martensitisch gehärtet
- Kper = 0,5 für Bainitisch gehärtet
- Kmaterial = 0,9 für Martensitisch gehärtet
- Kmaterial = 0,95 für Bainitisch gehärtet
-
Die K-Werte für einsatzgehärtete Lager sind der Literatur [7] zu entnehmen und sind dem Fachmann bekannt.
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Korrekturfaktor für Hertz FcHertz
-
Nach
DE 10 2017 209 512 A1 [1] ist
mit
-
Für Wälzlager wird festgelegt:
- σ0= 1000-1300 MPa für Zylinderrollenlager und Pendelrollenlager, vorzugsweise 1100 MPa
- σ0= 1100-1400 MPa für Kegelrollenlager, vorzugsweise 1200 MPa
- σ0= 1000-1500 MPa für Kugellager, vorzugsweise 1300 MPa
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Druckspannung aus der Hertz'schen Kontaktspannung σp-Hertz(yM)
-
Diese wird berechnet nach:
-
Eigenspannung
-
Für einsatzgehärtete Lager wird die Eigenspannung nach Literatur berechnet und ist dem Fachmann bekannt. [7]
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Für durch gehärtete martensitische oder bainitische Lagerstähle ist
-
Material Faktor ßM
-
Der Materialfaktor ßM berücksichtig Eigenschaften verschiedener Lagerstähle und äußere Einflüsse auf die Materialeigenschaften, die diese schwächen.
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Es gilt erfindungsgemäß:
- ßM kann Werte haben zwischen 0,8 und 1,2.
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Vorzugsweise sind:
- ßM = 1 für Standard Lagerstähle
- ßM = ≤ 0,95 wenn schwächende Einflüsse vorhanden sind
- ßM = ≥ 1.1 für besonders gute Materialeigenschaften, zum Beispiel für Cronidur30, [12]
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Oberflächenfaktor ßc
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Der Oberflächenfaktor ßc berücksichtigt Oberflächenveredlungen wie zum Beispiel Brünieren.
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Brünieren hat sich in der Praxis als positiv erwiesen um WEC Schäden zu reduzieren.
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Es gilt erfindungsgemäß:
- ßc kann Werte haben zwischen 0,8 und 1,2.
-
Vorzugsweise sind:
- ßc = 1 für Standard Oberflächen
- ßc = ≥ 1.1 für brünierte Oberflächen
- ßc = ≤ 1 für geschädigte Oberflächen durch zum Beispiel Schleifeinflüsse wie Schleifbrand
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Kerbfaktor für Materialeinschlüsse β k (yM) in der beurteilungstiefe yM
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Der Kerbfaktor kann berechnet werden nach
DE 10 2017 209 512 A1 [1]
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Materialeinschlüsse können beispielsweise aus Aluminumoxyd bestehen.
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Vorzugsweise sind die Werte für die Länge l= 0,2 mm, Breite w= 0,2 mm und Höhe h= 0,2 mm für heutige gebräuchliche Wälzlagerstähle einzusetzen oder die Werte, die für die entsprechende Materialqualität angegeben ist.
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Bei der Nachrechnung eines Schadens sind die gemessenen Werte einzusetzen.
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Beurteilungstiefe für die Vergleichsspannung yM
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Die Beurteilungstiefe yM für die Vergleichsspannung wird erfindungsgemäß als vielfaches der elastischen Verformung δK verursacht durch die äquivalente Lagerbelastung PBerechnung definiert.
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Nach [2] kann der Fachmann die elastische Verformung δ
K beispielsweise für Linienberührung berechnen mit:
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Für Punktberührung sind die Gleichungen zum Beispiel nach [2] zu verwenden.
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Erfindungsgemäß gilt für die Beurteilungstiefe für die Vergleichsspannung und die zulässige Spannung yM:
-
Für Linienberührung gilt:
- Zylinder- und Pendelrollenlager :
abhängig von der Lagerbauart,
- Vorzugsweise
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In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Wert 5.
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Kegelrollenlager
-
mit Werten für X = 0,2 ... 0,8, abhängig von der Lagerbauart,
vorzugsweise X= 0,4..0,6
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In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Wert X= 0,5.
mit Werten für Z = 1 ... 3, abhängig von der Lagerbauart,
vorzugsweise Z= 1,2...1,8
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In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Wert Z= 1,5.
-
Für Punktberührung gilt:
-
Kugellager:
-
mit Werten für X = 0,2 ... 0,8, abhängig von der Lagerbauart,
vorzugsweise X= 0,4..0,6
-
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Wert X= 0,7.
mit Werten für Z = 1 ... 3, abhängig von der Lagerbauart,
vorzugsweise Z= 1,2...1,8
-
In einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist der Wert Z= 1,2.
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Zeitfaktor fZeit_o,p
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Der Zeitfaktor berücksichtigt die Erhöhung oder Minderung der auftretenden σauf tretend und zulässigen Spannungen σzulässig.
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Der Faktor ist abhängig von der Anzahl der Überrollungen Nc und der Käfigdrehzal nk des Wälzlagers. Diese können durch einen Fachmann entsprechend der Literatur berechnet werden. [2]
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Bei vollrolligen Lagern ist die virtuelle Käfigdrehzahl zu bestimmen.
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Erfindungsgemäß gilt für die Korrektur der zulässigen Spannung σ
zulässig:
-
Und wenn die Käfigdrehzahl kleiner als 300 1/min ist gilt:
-
Erfindungsgemäß gilt für die Korrektur der auftretende Spannung σ
auftretend:
-
Und wenn die Käfigdrehzahl kleiner als 150 1/min ist gilt:
-
Sicherheitsfaktor SWEC
-
Der Sicherheitsfaktor S
WEC wird berechnet wie folgt:
-
In einer bevorzugten Weiterbildung wird ein Lager als Betriebssicher eingestuft wenn die Bedingung erfüllt ist:
-
Im weiteren kann die folgende Aussage getroffen werden:
Sicherheitsfaktor SWEC yM | < 0,95 | 0,95 ... 1,05 | > 1,05 |
| unsicher | Maßnahmen empfolen | sicher |
Ausfall sehr wahrscheinlich | kann ausfallen | sollte nicht ausfallen unter den bekannten Betriebsbedingungen |
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Zusammenfassung und Ergebnis
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Die 3 und 4 zeigen zwei Ergebnisse aus der Anwendung des Verfahrens. 3 zeigt ein WEC gefährdetes Wälzlager, 4 ein WEC ungefährdetes Wälzlager. Aus den Figuren wird deutlich, wie kritisch die Beurteilung einer WEC Gefährdung ist wenn die Beurteilungstiefe falsch gewählt wird.
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Die richtige Festlegung der Beurteilungstiefe ist daher von besonders großer Bedeutung und wird erfindungsgemäß nach Punkt 3 ausgeführt.
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Für den in der Beurteilungstiefe yM durchgeführten Vergleich der auftretenden Spannung mit der zulässigen Spannung ist es unabdingbar den Einfluss der Minderung oder der Erhöhung des zeitliches Spannungsverlaufes wie in Punkt 4 ausgeführt zu berücksichtigen.
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Auf Grund von Fertigungstoleranzen, Fertigungsabweichungen, Materialtoleranzen, Härtetoleranzen und Schwankungen bei der Belastung PAnwendung ist der Ausgang des zu erwartenden Rißnetzwerkes nicht notwendigerweise immer gleich dem berechneten Ausgang der Rißbildung in der Tiefe yM.
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Figurenliste
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- 1 zeigt die Seitenansicht eines Wälzlagers als Radiallager
- 2 zeigt einen Schnitt A_A durch das Wälzlager und die betrachtete Materialtiefe yM
- 3 zeigt das Ergebnis aus der Anwendung des Verfahrens für ein WEC gefährdetes Wälzlager
- 4 zeigt das Ergebnis aus der Anwendung des Verfahrens für ein WEC ungefährdetes Wälzlager
- 5 zeigt ein Schnitt durch ein Wälzlager als Axiallager
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Wälzlager
- 101
- Lagerinnenring
- 102
- Wälzkörper
- 103
- Lageraußenring
- 104
- Lagerscheibe 1
- 105
- Lagerscheibe 2
- 110
- Lagerlaufbahn Innenring Radiallager
- 111
- Lagerlaufbahn Außenring Radiallager
- 112
- Laufbahn der Lagerscheibe 1
- 113
- Laufbahn der Lagerscheibe 2
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Literatur:
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Patentliteratur:
-
- [1] Leimann, Dirk-Olaf, Vergleichsspannung für Zahnflanken, DE102017209512.1 , 06 Juni 2017 Nicht Patentliteratur
- [2] Die Wälzlagerpraxis, Eschmann, Hasbergen, Weigand, Brändlein, zweite Auflage, Oldenburg Verlag München Wien, 1978
- [3] ISO 281 Beiblatt 1 dynamische Tragzahlen und nominelle Lebensdauer, 2003
- [4] ISO 281 Beiblatt 4 dynamische Tragzahlen und nominelle Lebensdauer, 2003
- [5] Acta Polytechnica Scandinavica Mechanical Engineering Series No. 137 „An Analytical Formulation for Life of Rolling Bearings" von E. loanides, G. Bergling und A. Gabelli, Espoo 1999
- [6] Leimann, Dirk-Olaf, Calculation of Tooth Flank Fracture Load Capacity acc. to the method of Leimann, CWD, Aachen, März 2019
- [7] FVA Forschungsvorhaben Flankentragfähigkeit-Werkstofftiefe, Vorhaben Nr. 556 I, Forschungsvereinigung Antriebstechnik E.V., Frankfurt, Heft 1000, 2012
- [8] Johan Luyckx, „WEC failure mode on roller bearings", VDI Wissensforum, Tagung Gleit- und Wälzlager Schweinfurt, Düsseldorf 2011
- [9] Technisches Taschenbuch , Paland et all, INA Wälzlager Schaeffler oHG, Herzogenaurach, 1998
- [10] Risse auf Lageringen, Gefügeveränderungen in Wälzlagerringen mit Rissen als Folgeschaden, Vorhaben FVA 702 I, Heft 1121
- [11] IEC 61400-4, design requirements for wind turbine gearboxes, 2012
- [12] Brochure „Materials for Rolling Bearing Technology", Schaeffler, Herzogenaurach, 08-2015
- [13] Influences on Generation of White Etching Crack Networks in Rolling Bearings, Jörg Loos et al, Journal of Mechanics Engineering and Automation 6, 2016
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Formelzeichen
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Formelzeichen |
Beschreibung |
Einheit |
µ1 |
Reibwert |
- |
b |
Kontaktbreite der Spannung nach Hertz |
mm |
d1 |
Laufbahndurchmesser am Innenring |
mm |
d2 |
Laufbahndurchmesser am Aussenring |
mm |
E |
E-Modul |
N/mm2 |
f Hertz<800MPa |
Korrekturfaktor für niedrige Kontaktspannung |
- |
F Reibung |
Reibkraft |
N |
f0 |
Faktor Lagertyp |
- |
f1 |
Faktor Lastrichtung |
- |
fcHertz |
Korrekturfaktor für σp-hertz(yM) |
- |
fZelt_o |
zeitabhängiger Korrekturfaktor für auftretende Vergleichsspannung |
- |
fZelt_p |
zeitabhängiger Korrekturfaktor für zulässige Vergleichsspannung |
- |
h |
Hohe eines Materialeinschlusses |
mm |
H (yM) |
Widerstandsmoment |
mm3 |
HV (yM) |
Härte nach Vickers in der Tiefe yM |
HV |
Iy |
Flächenmoment |
mm4 |
kA |
Anwendungsfaktor |
- |
Kmaterial |
Materialfaktor |
- |
Kper |
Materialfaktor |
- |
kv |
Dynamikfaktor |
- |
l |
Lange der Rolle bei Zylinderlagern |
mm |
l |
Lange eines Materialeinschlusses |
mm |
lWeff |
Effektive Kontaktlange eines Rollenlagerelements |
mm |
M |
Reibmoment |
Nm |
m |
Steigung einer Geraden |
- |
M0 |
Reibmoment Lastunabhangig |
Nm |
M1 |
Reibmoment Lastabhangig |
Nm |
n |
Drehzahl |
1/min |
Nc |
Anzahl der Überrollungen |
- |
nk |
Käfigdrehzahl |
1/min |
Panwendung |
aquivalente Lagerbelastung |
N |
PBerechnung |
Lagerbelastung aus der Anwendung |
N |
PH |
Kontaktspannung nach Hertz |
MPa |
T |
Lager Teilkreisdurchmesser |
mm |
w |
Breite eines Materialeinschlusses |
mm |
X |
Korrekturfaktor für die Berechnung der Kontaktbreite |
- |
X |
Korrekturfaktor abhängig vom Lagertyp und Bauform |
- |
yM |
Tiefe im Material in der Sicherheitsfaktor SWEC bestimmt wird |
mm |
YWEC |
spezieller WEC Faktor |
- |
α0 |
Kontaktwinkel für Kegelrollenlager oder Kugellager |
° |
βc |
Oberflachenfaktor |
- |
βk (yM) |
Kerbfaktor |
- |
βM |
Materialfaktor |
- |
δK |
elastische Verformung im Kontakt |
mm |
v |
Poisson Zahl |
- |
v |
Öl Viskosität bei Betriebstemperatur |
mm2/s |
σ0 |
Vergleichsfestigkeit |
N/mm2 |
σauftretend |
auftretende Vergleichsspannung |
N/mm2 |
σauftretend ym |
auftretende Vergleichsspannung in der Tiefe yM |
N/mm2 |
σo-comp Hertz (yM) |
auftretende Vergleichsspannung aus der Hertzschen Kontaktspannung in der Tiefe yM |
N/mm2 |
σp-eigen(yM) |
zulässige Spannung aus der Eigenspannung in der Tiefe yM |
N/mm2 |
σp-Hertz(yM) |
zulassige Spannung aus der Hertzschen Kontaktspannung in der Tiefe yM |
N/mm2 |
σp-HV(yM) |
zulässige Spannung aus der Materialhärte in der Tiefe yM |
N/mm2 |
σRlng (yM) |
auftretende Spannung aus der Schrupfverbindung Lagerring Welle / Gehäuse in der Tiefe yM |
N/mm2 |
σSchub (yM) |
auftretende Spannung aus der Lagerreibung in der Tiefe yM |
N/mm2 |
σx |
Spannung in x- Richtung |
N/mm2 |
σy |
Spannung in y- Richtung |
N/mm2 |
σz |
Spannung in z- Richtung |
N/mm2 |
σzulässig |
zulässige Vergleichsspannung |
N/mm2 |
σzulässig ym |
zulässige Vergleichsspannung in der Tiefe yM |
N/mm2 |