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Die Erfindung betrifft eine Fugenanordnung einer Fugendichtung gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs sowie ein Kraftfahrzeug mit einer Fugenanordnung.
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Aus der
DE 10 2010 051 589 A1 ist bereits eine Fugenanordnung eines Aufbaus eines Kraftwagens mit wenigstens einer Fuge, welche zwischen zwei aneinander angrenzenden Aufbauteilen gebildet ist, bekannt. Zumindest in einem Teilabschnitt der Fuge ist ein Dämmelement zur Geräuschdämmung angeordnet. Mittels einer im Querschnitt runden Dichtung ist eine Innenkante eines beweglichen Aufbauteils gegen einen Fugengrund abgedichtet. Das am Fugengrund der Fuge angeordnete Dämmelement ist dazu eingerichtet, eine Geräuschentstehung zu vermindern.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fugenanordnung einer Fugendichtung an einem ersten Kraftfahrzeugbauteil und einem zweiten Kraftfahrzeugbauteil sowie ein Kraftfahrzeug zu schaffen, mittels welchen das erste Kraftfahrzeugbauteil gegen das zweite Kraftfahrzeugbauteil besonders sicher abgedichtet werden kann, wobei gleichzeitig eine besonders vorteilhafte Windgeräuschvermeidung erzielt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fugenanordnung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen sowie in der folgenden Beschreibung angegeben.
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Die Erfindung betrifft eine Fugenanordnung einer Fugendichtung an einem ersten Kraftfahrzeugbauteil und einem zweiten Kraftfahrzeugbauteil. Bei der Fugenanordnung ist das erste Kraftfahrzeugbauteil gegen das zweite Kraftfahrzeugbauteil mittels eines Dichtungsgrundkörpers der Fugendichtung abgedichtet. Das erste Kraftfahrzeugbauteil und das zweite Kraftfahrzeugbauteil können beispielsweise eine Außenhautfuge begrenzen, welche mittels der Fugendichtung abzudichten ist. Um sowohl ein besonders sicheres Abdichten des ersten Kraftfahrzeugbauteils gegen das zweite Kraftfahrzeugbauteil sicherzustellen und gleichzeitig eine besonders vorteilhafte Windgeräuschvermeidung zu erzielen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Fugendichtung eine von dem Dichtungsgrundkörper abstehende Dichtungslippe aufweist, deren mit dem Dichtungsgrundkörper verbundenes Ende beabstandet von dem ersten Kraftfahrzeugbauteil und dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil angeordnet ist. Das mit dem Dichtungsgrundkörper verbundene Ende der Dichtungslippe liegt somit bei der Anordnung des Dichtungsgrundkörpers zwischen dem ersten Kraftfahrzeugbauteil und dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil weder an dem ersten Kraftfahrzeugbauteil noch an dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil an. Die beabstandete Anordnung des mit dem Dichtungsgrundkörper verbundenen Endes der Dichtungslippe von dem ersten Kraftfahrzeugbauteil und dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil ermöglicht, dass die Dichtungslippe mit dem ersten Kraftfahrzeugbauteil oder mit dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil einen Hohlraum begrenzt, welcher eine akustische Dämmung ermöglicht. Dabei kann der von der Dichtungslippe mit dem ersten Kraftfahrzeugbauteil und einem Kraftfahrzeugbauteil eingeschlossene Hohlraum wie ein Helmholtz-Resonator wirken und hierdurch Windgeräusche reduzieren, insbesondere vermeiden. Die Dichtungslippe erstreckt sich insbesondere entlang einer gesamten Länge des Dichtungsgrundkörpers. Die Dichtungslippe kann beispielsweise im Wesentlichen die Form einer Platte aufweisen, welche entlang einer ihrer Kante über eine gesamte Länge der Kante mit dem Dichtungskörper verbunden ist. Bei der mit dem Dichtungsgrundkörper verbundenen Kante handelt es sich um das mit dem Dichtungsgrundkörper verbundene Ende. Die Dichtungslippe kann beispielsweise elastisch beziehungsweise flexibel ausgebildet sein, so dass sich die Dichtungslippe in ihrer Form innerhalb der Fuge zwischen dem ersten Kraftfahrzeugbauteil und dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil in Abhängigkeit von einer Anströmrichtung von Luft einstellen kann. Hierdurch kann eine besonders vorteilhafte Geräuschreduzierung erreicht werden.
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Bei der Fugendichtung handelt es sich um ein Dämmelement, welches bei der Fugenanordnung in einer Außenhautfuge eines Kraftfahrzeugs zum Unterdrücken von Windgeräuschen angeordnet ist. Um bei der Außenhautfuge einerseits ein ungehindertes Wassermanagement zu erreichen und andererseits eine möglichst optimale Windgeräuschvermeidung zu erzielen, ist es vorgesehen, dass in einem Spalt zwischen Außenhaut als erstem Kraftfahrzeugbauteil und Innenblech als zweitem Kraftfahrzeugbauteil aus einem Fugenbereich zurückversetzt die Fugendichtung angeordnet wird. Die Fugendichtung weist die Dichtungslippe auf, welche entgegen einer Anströmrichtung von Luft auf den Dichtungsgrundkörper von dem Dichtungsgrundkörper absteht. Die Dichtungslippe bildet unter Anlage an dem ersten Kraftfahrzeugbauteil und somit einer Außenhautinnenseite oder unter Anlage an dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil und somit einer Innenblechaußenseite mit dem jeweiligen Kraftfahrzeugbauteil den Hohlraum aus. Über den Hohlraum können Windgeräusche reduziert, insbesondere vermieden werden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftfahrzeug mit einer Fugenanordnung, wie sie bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Fugenanordnung beschrieben worden ist. Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Fugenanordnung sind als Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs anzusehen und umgekehrt. Aus diesem Grund sind die weiteren Vorteile und vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen
- 1 eine schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform einer Fugenanordnung einer Fugendichtung an einem ersten Kraftfahrzeugbauteil und einem zweiten Kraftfahrzeugbauteil eines Kraftfahrzeugs, bei welchem eine von einem Dichtungsgrundkörper abstehende Dichtungslippe der Fugendichtung an dem ersten Kraftfahrzeugbauteil anliegt und mit dem ersten Kraftfahrzeugbauteil gemeinsam einen Hohlraum umschließt; und
- 2 eine schematische Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer Fugenanordnung der Fugendichtung, bei welcher die von dem Dichtungsgrundkörper abstehende Dichtungslippe mit ihrem freien Ende an dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil anliegt, wodurch die Dichtungslippe mit dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil einen Hohlraum seitlich begrenzt.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Um ein besonders vorteilhaftes Wassermanagement bei einem Kraftfahrzeug zu erreichen, ist es vorgesehen, dass jeweilige außenseitig des Kraftfahrzeugs angeordnete erste Kraftfahrzeugbauteile 10 gegen jeweilige hinsichtlich des Kraftfahrzeugs weiter innerhalb angeordnete zweite Kraftfahrzeugbauteile 12 abgedichtet werden. Jeweilige erste Kraftfahrzeugbauteile 10 können von den jeweiligen zweiten Kraftfahrzeugbauteilen 12 durch Fugen 14 beziehungsweise Spalte getrennt sein. Um ein Eindringen von Wasser in einen Innenraum des Kraftfahrzeugs zumindest im Wesentlichen zu vermeiden, sind die erste Kraftfahrzeugbauteile 10 gegen die zweiten Kraftfahrzeugbauteile 12 mit jeweiligen Fugendichtungen 16, welche in den Fugen 14 angeordnet sind, abzudichten.
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In den 1 und 2 ist beispielhaft ein als Heckscheibe ausgebildetes erstes Kraftfahrzeugbauteil 10 und ein als Innenblech ausgebildetes zweites Innenblech dargestellt. Das erste Kraftfahrzeugbauteil 10 wird vom zweiten Kraftfahrzeugbauteil 12 durch die Fuge 14 getrennt. Die Fuge 14 ist zumindest bereichsweise von außerhalb des Kraftfahrzeugs für Luft und/oder Wasser durch eine Fugenöffnung 18 zugänglich. Die Fugenöffnung 18 wird von dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 und einem weiteren Kraftfahrzeugbauteil 20, bei welchem es sich vorliegend um eine Antennenblende handelt, begrenzt. Das weitere Kraftfahrzeugbauteil 20 ist vorliegend ebenfalls gegen das zweite Kraftfahrzeugbauteil 12 abgedichtet.
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Die Fugendichtung 16, mittels welcher das erste Kraftfahrzeugbauteil 10 gegen das zweite Kraftfahrzeugbauteil 12 in der Fuge 14 abgedichtet ist, umfasst vorliegend einen Dichtungsgrundkörper 22 sowie eine Dichtungslippe 24. Der Dichtungsgrundkörper 22 liegt sowohl am ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 als auch am zweiten Kraftfahrzeugbauteil 12 an und dichtet das erste Kraftfahrzeugbauteil 10 gegen das zweite Kraftfahrzeugbauteil 12 zumindest wasserdicht, insbesondere zumindest im Wesentlichen wasserdicht und luftdicht ab.
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Die Dichtungslippe 24 ist dazu eingerichtet, eine Geräuschentwicklung bei über die Fugenöffnung 18 in die Fuge 14 einströmender Luft besonders niedrig zuhalten. Hierfür ist die Dichtungslippe 24 der Fugenöffnung 18 zugewandt an dem Dichtungsgrundkörper 22 angeordnet. Für eine besonders vorteilhafte Geräuschreduzierung ist es vorgesehen, dass die Dichtungslippe 24 mit dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 oder dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil 12 einen Hohlraum 26 zumindest seitlich umschließt, über welchen Schallwellen dämpfbar sind.
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Bei der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform umschließt die Dichtungslippe 24 mit dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 den Hohlraum 26, wohingegen die Dichtungslippe 24 in der in 2 dargestellten zweiten Ausführungsform mit dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil 12 den Hohlraum 26 umschließt. Um das jeweilige Bereitstellen des Hohlraums 26 durch zumindest die Dichtungslippe 24 zu ermöglichen, ist es vorgesehen, dass die von dem Dichtungsgrundkörper 22 abstehende Dichtungslippe 24 mit ihrem mit dem Dichtungsgrundkörper 22 verbundenen ersten Ende 28 an weder an dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 und noch an dem Kraftfahrzeugbauteil 12 anliegt. Insbesondere ist die Dichtungslippe 24 derart an dem Dichtungsgrundkörper 22 angeordnet, dass das erste Ende 28 der Dichtungslippe 24 zumindest im Wesentlichen mittig in der Fuge 14 angeordnet ist. Ein als zweites Ende 30 bezeichnetes freie Ende der Dichtungslippe 24 ist dazu ausgebildet, an dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 oder dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil 12 anzuliegen. Insbesondere kann die Dichtungslippe 24 durch Anströmen mit einem Luftstrom an das erste Kraftfahrzeugbauteil 10 oder an das zweite Kraftfahrzeugbauteil 12 angelegt werden. Der von der Dichtungslippe 24 mit dem jeweiligen Kraftfahrzeugbauteil 10, 12 seitlich umschlossene Hohlraum 26 ermöglicht ein Dämpfen von durch den die Dichtungslippe 24 anströmenden Luftstrom erzeugten Schallwellen.
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Wie in 1 erkannt werden kann, kann das zweite Ende 30 der Dichtungslippe 24 an eine Kante 32 des ersten Kraftfahrzeugbauteils 10 in seiner Geometrie angepasst sein, sodass das zweite Ende 30 der Dichtungslippe 24 bei einem Anliegen des zweiten Endes 30 an dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 die Kante 32 des ersten Kraftfahrzeugbauteils 10 zumindest bereichsweise umgreift, wodurch der Hohlraum 26 besonders sicher umschlossen werden kann. Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform wird ein Anlegen des zweiten Endes 30 der Dichtungslippe 24 an das zweite Kraftfahrzeugbauteil 12 freigegeben und ein Anlegen des zweiten Endes 30 der Dichtungslippe 24 an das erste Kraftfahrzeugbauteil 10 mittels des weiteren Kraftfahrzeugbauteils 20 unterbunden.
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Die beschriebene Fugenanordnung ermöglicht, dass ein Fugengeräusch an zwei nebeneinander mit Hinterschnitt befestigten Bauteilen, vorliegend dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 und dem weiteren Kraftfahrzeugbauteil 20, reduziert wird, ohne die Fugenöffnung 18 komplett zu verschließen, was im Automobilbau für ein vorteilhaftes Wassermanagement notwendig ist.
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Durch das Anbinden der Dichtungslippe 24 mittig an dem Dichtungsgrundkörper 22 und mit dem ersten Ende 28 beabstandet zu dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 und dem zweiten Kraftfahrzeugbauteil 12 entsteht hinter der Dichtungslippe 24 mit einem der Kraftfahrzeugbauteile 10, 12 der abgeschlossene Hohlraum 26. Dieser Hohlraum 26 bildet zusammen mit der Dichtungslippe 24 ein Dämpfungselement, mittels welchem Druckschwankungen in dem Spalt 14 reduziert werden können. Durch ein Ablegen der Dichtungslippe 24 in Richtung der Fugenöffnung 18 der Fuge 14 werden eine Anregung und somit besonders große Schallwellen aufgrund einer Verkleinerung der Fuge 14 reduziert. Mittels der Dichtungslippe 24 kann darüber hinaus beim zumindest bereichsweise Umgreifen der Kante 32 mittels des zweiten Endes 30 ein Querschnitt der Fugenöffnung 18 verkleinert werden, wodurch ebenfalls eine Geräuschreduzierung erreicht werden kann.
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Die Fugenanordnung ermöglicht eine besonders vorteilhafte Dämpfung von Windgeräuschen bei Überströmen der Fugenöffnung 18 mit Luft. Durch ein Ablegen des zweiten Endes 30 an dem ersten Kraftfahrzeugbauteil 10 kann ein Korrosionsrisiko besonders geringgehalten werden. Bei ungünstigen Toleranzlagen beeinflussen sich das erste Kraftfahrzeugbauteil 10 und das weitere Kraftfahrzeugbauteil 20 ebenso wenig wie bei noch nicht ausgehärteten Klebern, was besonders montagefreundlich ist.
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Insgesamt zeigt die Erfindung, wie eine geräuschreduzierte Fugendichtung 16 bei doppeltem Hohlraum 26 erreicht werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010051589 A1 [0002]