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Die Erfindung betrifft ein Absorptionselement zur Aufnahme von Kollisionsenergie bei einem Seitenaufprall eines Fahrzeuges.
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Aus der
DE 36 27 558 C1 ist ein Sicherheitssystem für Kraftfahrzeuge zum Schutz der Insassen bei einem Frontalaufprall bekannt. Dabei sind Sicherheitseinrichtungen vorgesehen, die einen mittels Seilkräften arbeitenden Mechanismus umfassen. Dieser Mechanismus nutzt die bei einem Frontalaufprall sich ergebende relative Verschiebung eines im Frontbereich des Kraftfahrzeuges angeordneten Antriebsaggregates gegenüber anderen Karosseriebauteilen und setzt sie unter Zwischenschaltung von Seil-Umlenkeinrichtungen in eine Bewegung der Sicherheitseinrichtungen um. In Fahrtrichtung gesehen ist beidseitig und nahe dem vorderen Bereich des Antriebsaggregates jeweils eine Führungs- und Befestigungseinheit zur Verankerung und Umlenkung einer zu einem Seilverbund zusammengefassten und in diesem Bereich etwa parallel zueinander verlaufenden Anzahl von Seilen vorgesehen. Diese Seile sind jeweils mit einer Sicherheitseinrichtung gekoppelt, umschließen das Antriebsaggregat und werden in dessen hinterem Bereich mittels weiterer Führungsmittel in ihrer Gebrauchslage gehalten und geführt.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 689 02 912 T2 eine Vorrichtung zum Begrenzen eines Zusammendrückens einer Fahrzeugstruktur bei einem Frontalaufprall bekannt. Dabei weist die Vorrichtung ein Paar gegenüberliegende Karosserieseiten auf, die Bestandteil der Fahrzeugkarosserie sind, und die die seitliche Begrenzung des Fahrgastraumes bilden. Weiterhin umfasst die Vorrichtung eine Lenksäule, die parallel zu den Karosserieseiten angeordnet ist. Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung ein Paar von Verstärkungsplatten, deren jede starr an einer jeweiligen inneren Oberfläche der zugehörigen Karosserieseite befestigt ist, und ein Metallseil aufweist, das sich quer durch den Fahrgastraum gespannt erstreckt, und das die Verstärkungsplatten starr miteinander verbindet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Absorptionselement zur Aufnahme von Kollisionsenergie bei einem Seitenaufprall eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Absorptionselement zur Aufnahme von Kollisionsenergie bei einem Seitenaufprall eines Fahrzeuges ist erfindungsgemäß durch einen eine Anzahl von Einzelleitungen umfassenden Kabelstrang gebildet, wobei zumindest eine Einzelleitung eine Absorptionsstruktur zur Aufnahme von Kollisionsenergie aufweist und/oder zwischen den Einzelleitungen eine Anzahl Absorptionsstrukturelemente zur Aufnahme von Kollisionsenergie angeordnet oder ausgebildet ist.
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Mittels eines derart ausgebildeten Kabelstranges als Absorptionselement ist eine Kollisionsaufnahmestruktur im Fahrzeug ohne zusätzliche Bauteile vorhanden, wodurch Kosten, Gewicht und ein Bauraum eingespart werden können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch einen Ausschnitt einer Schnittdarstellung eines Fahrzeuges mit einem Insassen nach dem Stand der Technik,
- 2 schematisch ein Absorptionselement in einer ersten Ausführungsform in einer Ausgangsform,
- 3 schematisch das Absorptionselement in der ersten Ausführungsform nach einem Seitenaufprall,
- 4 schematisch das Absorptionselement in einer zweiten Ausführungsform in einer Ausgangsform und
- 5 schematisch das Absorptionselement in der zweiten Ausführungsform nach einem Seitenaufprall.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Ausschnitt einer Schnittdarstellung eines stark vereinfacht dargestellten Fahrzeuges 1 mit einem Insassen 2 nach dem Stand der Technik.
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Bei einem Seitenaufprall des Fahrzeuges 1, also bei einer Seitenkollision, deformiert sich z. B. ein Verkleidungsteil 3, in Richtung R eines Fahrzeuginnenraumes verhältnismäßig stark. Um Insassen 2 zu schützen, ist zwischen dem Verkleidungsteil 3 und einem vergleichsweise harten Rohbaustrukturelement 4 gemäß dem Stand der Technik ein Absorptionselement 5, ein sogenannter Absorber, angeordnet, welcher einen Abbau wirkender Kollisionsenergie ermöglicht.
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Das Absorptionselement 5 ist beispielsweise aus einem Hartschaum gebildet und/oder ist als eine an dem Verkleidungsteil 3 ausgeführte Geometrie, z. B. als Deformationsrippen und/oder Wabenstruktur, ausgebildet.
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Ein Kabelstrang 6 weist im Stand der Technik eine vergleichsweise steife Geometrie auf, so dass die Anordnung eines solchen Kabelstranges 6 in einem kollisionsenergieabsorbierenden Bereich weitestgehend vermieden wird, woraus Bauraumprobleme resultieren können.
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Um den Kabelstrang 6 als Absorptionselement 5 verwenden zu können, ohne dass es erforderlich ist, ein zusätzliches Bauteil im Bereich des Verkleidungsteiles 3 anzuordnen, ist der Kabelstrang 6 wie im Folgenden ausgebildet.
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Üblicherweise umfasst der Kabelstrang 6 eine Anzahl von Einzelleitungen 7, wobei zumindest eine der Einzelleitungen 7 eine Absorptionsstruktur aufweist, wie in den 2 und 3 gezeigt ist. Dabei ist das mittels des Kabelstranges 6 gebildete Absorptionselement 5 in seiner ersten Ausführungsform und in seiner Ausgangsform in 2 dargestellt.
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In der ersten Ausführungsform weist gemäß 2 eine der Einzelleitungen 7 eine Absorptionsstruktur auf, die in Form von einer Anzahl von Schlaufen S gebildet ist, wobei die Schlaufen S in regelmäßigen Abständen zueinander angeordnet sind.
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Der Kabelstrang 6 als Absorptionselement 5 in der ersten Ausführungsform ist in 3 nach dem Seitenaufprall, also im deformierten Zustand dargestellt. Die Schlaufen S als Absorptionsstruktur sind aufgrund der Aufnahme der Kollisionsenergie verformt, wobei sich die Kollisionsenergie durch die Verformung verringert und dadurch eine Deformation des Verkleidungsteiles 3 in Richtung R des Fahrzeuginnenraumes zumindest im Bereich des Kabelstranges 6 als Absorptionselement 5 ebenfalls verringert werden kann.
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In einer alternativen Ausführungsform können die Einzelleitungen 7 auch derart hergestellt und gewickelt sein, dass derartige Formen entstehen, so dass der Kabelstrang 6 Kollisionsenergie zumindest teilweise absorbiert.
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In den 4 und 5 ist eine zweite Ausführungsform des Absorptionselementes 5 dargestellt, wobei das Absorptionselement 5 in 4 in seiner Ausgangsform und in 5 nach dem Seitenaufprall dargestellt ist.
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In der zweiten Ausführungsform sind Absorptionsstrukturelemente 8 zwischen den einzelnen Einzelleitungen 7 des Kabelstranges 6 angeordnet, wobei die Absorptionsstrukturelemente 8 kugelförmig ausgebildet und in regelmäßigen Abständen zueinander angeordnet sind. Dabei sind die Absorptionsstrukturelemente 8 einer Reihe R1 versetzt zu den Absorptionsstrukturelementen 8 einer weiteren Reihe R2 angeordnet.
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Bei dem Seitenaufprall verformen sich die Absorptionsstrukturelemente 8, wodurch Kollisionsenergie zumindest teilweise absorbiert ist und dadurch das Risiko einer Deformation des Verkleidungsteiles 3 in Richtung R des Fahrzeuginnenraumes im Bereich des Kabelstranges 6 zumindest verringert werden kann.
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Insbesondere verformen sich die Absorptionsstrukturelemente 8 bei dem Seitenaufprall derart, dass der Kabelstrang 6 als Absorptionselement 5 die Kollisionsenergie zumindest teilweise absorbiert, indem der Kabelstrang 6 zusammengedrückt wird und die Einzelleitungen 7 somit zusammengeschoben werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3627558 C1 [0002]
- DE 68902912 T2 [0003]