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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugtür mit einem Seitenaufprallschutzsystem für ein Fahrzeug.
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Aus der
DE 42 13 817 A1 ist eine Fahrzeugtür mit einem Seitenaufprallschutz bekannt. Die Fahrzeugtür weist einen sich über ihre gesamte Länge erstreckenden, nach außen gewölbten elastischen Profilträger auf, dessen Enden sich gelenkig auf Ankerblöcken abstützen. Die Ankerblöcke weisen Zähne auf und der Türrahmen weist mindestens eine Ausnehmung zur Aufnahme der Zähne auf, wobei der Ankerblock in der Fahrzeugtür in Längsrichtung verschiebbar ist.
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Darüber hinaus beschreibt die
DE 103 41 329 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren für ein Kraftfahrzeug zum Insassenschutz beim Seitenaufprall oder bei einer dem Seitenaufprall ähnlichen Kollision, bei der ein Energieeintrag im Wesentlichen seitlich auf einen Türbereich des Kraftfahrzeuges einwirkt. Dabei befindet sich ein Fahrzeugsitz auf der dem Energieeintrag abgewandten Seite der Kraftfahrzeugtür mit wenigstens einer die Kraftfahrzeugtür gegen einen im Wesentlichen seitlich auf die Kraftfahrzeugtür einwirkenden Energieeintrag stabilisierenden Einheit, die wenigstens einen die Kraftfahrzeugtür innen liegend durchragenden Seitenaufprallträger vorsieht, der im Kollisionsfall mit wenigstens zwei Abstützbereichen innerhalb die Kraftfahrzeugtür umgebenden stabilen Karosseriebereichen in Wirkverbindung tritt. Der Seitenaufprallträger und/oder die Abstützbereiche sehen bzw. sieht innerhalb des die Kraftfahrzeugtür umgebenden Karosseriebereiches wenigstens einen Aktuator vor, der durch kontrollierte Zufuhr einer von dem durch die Kollision herrührenden Energieeintrag unabhängigen Energieform aktivierbar ist und die Wirkverbindung zwischen dem Seitenaufprallträger und den Abstützbereichen kontrolliert herbeiführt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fahrzeugtür mit einem Seitenaufprallschutzsystem anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Fahrzeugtür gelöst, welche die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Fahrzeugtür, insbesondere für ein Fahrzeug, weist ein Seitenaufprallschutzsystem auf, welches erfindungsgemäß
- - zwei Verstärkungseinheiten mit jeweils in Richtung einer Fahrzeuglängsachse entgegengesetzt abragenden Verriegelungselementen aufweist,
- - ein jeweiliges Verriegelungselement in einer Führungsschiene angeordnet ist,
- - die jeweilige Verstärkungseinheit mit jeweils einem Aktuator gekoppelt oder koppelbar ist,
- - der jeweilige Aktuator ausgebildet ist, die mit diesem gekoppelte oder koppelbare Verstärkungseinheit im Fall einer erfassten, dem Fahrzeug bevorstehenden Kollision oder bei einer erfassten Kollision des Fahrzeuges in jeweils eine Richtung entlang der Fahrzeuglängsachse derart zu bewegen, dass ein freies Ende des jeweiligen Verriegelungselementes in jeweils eine ausgebildete Aufnahme eines in Richtung der Fahrzeuglängsachse an die Fahrzeugtür angrenzenden Fahrzeugbauteiles eingreift.
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Ein derart ausgebildetes Seitenaufprallschutzsystem kann vergleichsweise einfach und produktionsgerecht in die Fahrzeugtür, d. h. in ein Türmodul, integriert werden.
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Aufgrund von einer Mehrzahl durch die in Aufnahmen eingreifenden Verriegelungselemente gebildeter Verriegelungspunkte links- und rechtsseitig der Fahrzeugtür kann eine optimierte Kollisionssteifigkeit der Fahrzeugtür, insbesondere bei einer Seitenkollision des Fahrzeuges, bei gleichzeitig uneingeschränkter Funktionalität der Fahrzeugtür realisiert werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch eine teiltransparente Fahrzeugtür mit einem Seitenaufprallschutzsystem in einer Ausführungsform,
- 2 schematisch eine Schnittdarstellung einer Führungsschiene und eines Verriegelungselementes des Seitenaufprallschutzsystems und
- 3 schematisch eine teiltransparente Fahrzeugtür mit dem Seitenaufprallschutzsystem in einer weiteren Ausführungsform.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine teiltransparente Fahrzeugtür 1 für ein Fahrzeug mit einem Seitenaufprallschutzsystem 2 dargestellt.
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Im Allgemeinen ist bekannt, dass Fahrzeugtüren 1 aufgrund ihrer Konstruktion, insbesondere in Bezug auf eine Drehachse an einer Seite und einer Verriegelung auf einer gegenüberliegenden Seite, nur bedingt einen Schutz von Insassen bei einer Kollision des Fahrzeuges, insbesondere einer Seitenkollision, darstellen.
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Im Folgenden wird ein aktives Seitenaufprallschutzsystem 2 einer Fahrzeugtür 1 beschrieben, welches eine Steifigkeit der Fahrzeugtür 1 im Fall einer Kollision, insbesondere Seitenkollision, erhöht. Bei der Fahrzeugtür 1 kann es sich um eine Fahrertür, eine Beifahrertür, aber auch um eine im Fondbereich des Fahrzeuges angeordnete Fahrzeugtür 1 handeln.
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Das Seitenaufprallschutzsystem 2 weist zwei in Richtung einer Fahrzeuglängsachse x verschiebbar angeordnete Verstärkungseinheiten 3, 4 auf. An jeder der Verstärkungseinheiten 3, 4 sind gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel in 1 drei abragende Verriegelungselemente 3.1, 4.1 angeordnet, die als ein Formteil mit der Verstärkungseinheit 3, 3 ausgebildet sein können. Die Verriegelungselemente 3.1 der einen Verstärkungseinheit 3 ragen in Richtung eines Heckbereiches von der Verstärkungseinheit 3 ab und die Verriegelungselemente 4.1 der anderen Verstärkungseinheit 4 ragen in Richtung eines Frontbereiches des Fahrzeuges von der Verstärkungseinheit 4 ab. Dabei sind die Verriegelungselemente 3.1, 4.1, wie in einer Schnittdarstellung in 2 gezeigt ist, als U-Profile ausgebildet und bestehen zumindest teilweise z. B. aus Stahl und/oder Titan.
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In einer alternativen Ausführung können die Verriegelungselemente 3.1, 4.1 als Vollprofile ausgebildet ist, wobei dies aus Gewichts- und/oder Kostengründen weniger empfehlenswert ist.
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Das jeweilige Verriegelungselement 3.1, 4.1 ist in jeweils einer starr ausgebildeten Führungsschiene 5 verschiebbar angeordnet, die in der Fahrzeugtür 1 fest verbaut sind. Insbesondere sind die Verriegelungselemente 3.1, 4.1 spielfrei, beispielsweise mittels Schmierfett, in ihrer jeweiligen Führungsschiene 5 gelagert, so dass im Fahrbetrieb des Fahrzeuges keine unerwünschten Geräusche, insbesondere Klappergeräusche, auftreten.
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Jede der Verstärkungseinheiten 3, 4 ist mit einem Aktuator 6, 7 gekoppelt, welcher pyrotechnisch auslösbar ist und beispielsweise als Airbag und/oder als federvorgespanntes System ausgebildet ist. Denkbar ist auch, dass die Auslösung alternativ oder zusätzlich mittels anderer geeigneter Mittel erfolgen kann.
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Zwischen den beiden Aktuatoren 6, 7 ist ein mit seiner Längsachse parallel zur Fahrzeughochachse z angeordnetes Versteifungselement 8 angeordnet, an welchem sich die Aktuatoren 6, 7 im ausgelösten Zustand abstützen.
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Ein jeweils seitlich an die Fahrzeugtür 1 angrenzendes Fahrzeugbauteil 9, 10 weist jeweils eine der Anzahl der Verriegelungselemente 9.1, 10.1 entsprechende Anzahl von Aufnahmen 9.1, 10.1 auf, deren Position mit einer Position der Verriegelungselemente 9.1, 10.1 korrespondiert. Bei den Fahrzeugbauteilen 9, 10 kann es sich um einen Karosserierohbau und/oder eine Rahmenstruktur des Fahrzeuges handeln.
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Wird eine dem Fahrzeug bevorstehende Kollision, insbesondere Seitenkollision, oder eine Kollision, insbesondere Seitenkollision, anhand detektierter Signale einer Sensorik, beispielsweise einer sogenannten Pre-Crash-Sensorik, erfasst, wird der jeweilige Aktuator 6, 7 ausgelöst. Dadurch wird die jeweilige Verstärkungseinheit 3, 4 mit ihren Verriegelungselementen 3.1, 4.1 in eine entsprechende Richtung entlang der Fahrzeuglängsachse x bewegt. Die eine Verstärkungseinheit 3 verfährt in Richtung des Heckbereiches und die andere Verstärkungseinheit 4 in Richtung des Frontbereiches des Fahrzeuges.
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In einer Endposition der jeweiligen Verstärkungseinheit 3, 4 greifen die freien Enden der Verriegelungselemente 3.1, 4.1 in die Aufnahmen 9.1, 10.1 des entsprechenden Fahrzeugbauteiles 9, 10 ein, so dass die Fahrzeugtür 1 mittels der Verriegelungselemente 3.1, 4.1 mit dem entsprechenden Fahrzeugbauteil 6, 7 verriegelt ist. Insbesondere ist eine jeweilige Seitenflanke der Fahrzeugtür 1 nahezu vollflächig verriegelt, woraus ein besonders steifer Aufbau der Fahrzeugtür 1 im Kollisionsfall resultiert.
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In einer möglichen Ausführung können die Aufnahmen 9.1, 10.1 als Öffnungen, z. B. mittels Kunststoffkappen kaschiert abgedeckt werden, wobei die Verriegelungselemente 3.1, 4.1 im Auslösefall des aktiven Seitenaufprallschutzsystems 2 die Kunststoffkappen durchstoßen. Hierzu können die Kunststoffkappen Sollbruchstellen aufweisen. Insbesondere sind hierbei derartige Kunststoffkappen gewählt, die sich verhältnismäßig unauffällig in eine Gesamtoptik integrieren lassen.
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Das derart ausgebildete Seitenaufprallschutzsystem 2 kann in seinem gesamten Aufbau in ein sogenanntes Türmodul integriert werden. Dieses Türmodul umfasst dann alle oben beschriebenen Komponenten des Seitenaufprallschutzsystems 2. In einer Türmontage kann das Türmodul in einen Türrohbau automatisiert vernietet und/oder verschraubt werden. Dabei ist es nur erforderlich, die Aktuatoren 6, 7 mit einem fahrzeugseitigen Leitungssatz zu kontaktieren.
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3 zeigt die Fahrzeugtür 1 mit dem Seitenaufprallschutzsystem 2 in einer weiteren Ausführungsform, wobei nur ein Verriegelungselement 3.1 dargestellt ist.
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In der weiteren Ausführungsform ist das Seitenaufprallschutzsystem 2 x-förmig ausgebildet, wobei sich jeweils zwei Verriegelungselemente 3.1, 4.1 diagonal gegenüberliegen. Hierbei kann nur ein Aktuator 6, 7 vorgesehen sein, wobei auch mehrere angeordnet sein können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4213817 A1 [0002]
- DE 10341329 A1 [0003]