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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von Lautsprechern mit wenigstens einem Lautsprecher.
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Der Einsatz von Lautsprechern, um Schall in die Umgebung abzugeben, ist allgemein bekannt. Lautsprecher werden für verschiedene Beschallungssysteme eingesetzt, beispielsweise im Heimbereich oder auch in Fahrzeugen.
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Typischerweise ist es so, dass der Lautsprecher eine Membran aufweist, welche relativ empfindlich ist. Um diese empfindliche Membran bestmöglich zu schützen, ist es deshalb bei den Vorrichtungen zur Aufnahme von Lautsprechern, welche auch als Boxen bezeichnet werden, gemäß dem Stand der Technik häufig üblich, dass diese Schutzabdeckungen, beispielsweise Schutzgitter oder Ähnliches aufweisen. Diese lassen sich gegebenenfalls abnehmen, sodass sie die Schallabgabe durch den Lautsprecher nicht mehr beeinträchtigen. Für diesen Fall ist es dann jedoch so, dass eine erhöhte Gefahr einer Beschädigung der Membranen des Lautsprechers besteht, wenn Gegenstände oder auch Personen oder Tiere sich dem Lautsprecher nähern.
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Zum weiteren Stand der Technik kann außerdem auf die
DE 10 2011 079 838 A1 hingewiesen werden. In dieser Schrift ist ein Lautsprecher als sogenannter „Aufklapphochtöner“ beschrieben. Dieser befindet sich in einem Gehäuse und kann versenkt in diesem Gehäuse vorgehalten werden. Bei Bedarf lässt sich der Lautsprecher beispielsweise über eine berührungssensitive Oberfläche aktivieren und fährt dann aus dem Gehäuse aus und wird mit Leistung, beispielsweise von einer Medienanlage eines Fahrzeugs versorgt, um so die gewünschten Schallwellen in dem Innenraum des Fahrzeugs abzustrahlen. Dabei ist die Membran des eigentlichen Lautsprechers, nämlich des Hochtöners, hinter einem Schutzgitter angeordnet, wie es aus den Figuren der genannten Offenlegungsschrift zu erkennen ist. Das Schutzgitter gewährleistet in diesem Fall einen ausreichenden Schutz der relativ empfindlichen Membran des Hochtöners gegenüber einer potenziellen Berührung durch eine Person oder gegenüber einer ungewollten potenziellen Kollision mit einem Gegenstand, wie beispielsweise einem in dem Fahrzeug abgelegten Gepäckteil oder dergleichen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine verbesserte Vorrichtung zur Aufnahme von Lautsprechern, mit wenigstens einem Lautsprecher, anzugeben, welcher eine sehr gute Klangqualität mit einem sehr guten Schutz der Membran des wenigstens einen Lautsprechers verbindet.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen im Anspruch 1, und hier insbesondere im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den hiervon abhängigen Unteransprüchen.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es also so, dass mindestens ein Näherungssensor vorhanden ist, welcher die Annäherung eines Gegenstands, welcher beispielsweise auch die Hand eines Nutzers sein kann, erfasst. Nähert sich dieser Gegenstand dem Lautsprecher so, dass eine Beeinträchtigung einer Membran des Lautsprechers durch den Gegenstand zu befürchten ist, dann wird zumindest ein Aktuator in Abhängigkeit des Signals des Näherungssensors aktiviert. Über diesen Aktuator wird nun entweder der Lautsprecher aus dem Bereich des sich nähernden Gegenstandes bewegt und/oder eine Schutzabdeckung wird zwischen den Lautsprecher und den sich nähernden Gegenstand bewegt, also beispielsweise vor den Lautsprecher gefahren.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Aufnahme von Lautsprechern erlaubt es so im regulären Fall, die maximale Qualität der abgestrahlten Musik zu gewährleisten, da die Schallwellen nicht durch eine Schutzabdeckung beeinträchtigt werden, welche gegebenenfalls Teile der Frequenzen herausfiltert oder reflektiert. Um dennoch einen hohen Schutz des Lautsprechers bzw. seiner Membran vor mechanischer Beschädigung zu gewährleisten, kann in Abhängigkeit eines Signals des Näherungssensors, welcher einen Gegenstand, der sich der Membran des Lautsprechers bedenklich nähert, erfassen kann, der Lautsprecher aus dem Gefahrenbereich oder eine Schutzabdeckung vor den Lautsprecher bewegt werden.
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Gemäß einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Idee kann die Schutzabdeckung dabei als Gitter ausgebildet sein, um so einerseits einen ausreichenden Schutz für den Lautsprecher zu bieten und andererseits auch in einer Position mit der Schutzabdeckung zwischen dem Lautsprecher und dem potenziellen Empfänger des Schalls die Qualität und Lautstärke des abgestrahlten Schalls nicht unnötig stark zu beeinflussen.
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Der Aktuator kann dabei zur Ausführung einer Drehbewegung ausgebildet sein, um so beispielsweise eine Schutzabdeckung über eine Drehbewegung vor den Lautsprecher zu bewegen oder den Lautsprecher selbst über eine Drehbewegung aus dem Gefahrenbereich zu transportieren. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn beispielsweise die Vorrichtung als solches zylindrisch oder zumindest rotationssymmetrisch ausgebildet ist. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, das gesamte Gehäuse als Schutzabdeckung zu verwenden und entsprechend zu rotieren, um dieses vor den Lautsprecher zu bewegen und/oder den Lautsprecher selbst mit zu rotieren, um so den Lautsprecher und seine Membran aus dem Gefahrenbereich zu befördern.
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Auch eine Schutzabdeckung in Form eines Gitters lässt sich beispielsweise bei einer quaderförmigen Vorrichtung zur Aufnahme von Lautsprechern mit einer Drehung vor den Lautsprecher bewegen, beispielsweise wenn das Gitter selbst rund ausgebildet ist und im Normalzustand eine Öffnung vor der Membran des Lautsprechers aufweist. Wird dieses dann verdreht, gelangt die Öffnung aus dem Bereich des Lautsprechers und dieser liegt hinter dem schützenden Gitter.
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Gemäß einer weiteren sehr vorteilhaften Ausgestaltung der Idee kann es jedoch auch vorgesehen sein, dass der Aktuator zur Ausführung einer linearen Bewegung ausgebildet ist. Insbesondere bei quaderförmigen Boxen ist dies von entscheidendem Vorteil, da es sehr Platz sparend realisiert werden kann. Die Schutzabdeckung, beispielsweise ein Schutzgitter oder auch ein Teil des Gehäuses, kann so angeordnet sein, dass dieser Teil als flächiges Element oder auch als zuvor aufgerolltes Element über eine lineare Bewegung vor den Lautsprecher gefahren wird, beispielsweise durch elektrische Linearmotoren, Piezoaktuatoren und auch einen Aktuator, welcher lediglich eine Sperre für eine Bewegung der Schutzabdeckung auslöst, welches sich dann beispielsweise durch die Kraft einer Feder und/oder die Schwerkraft in die den Lautsprecher schützende Position bewegt.
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Die letztgenannte Variante ermöglicht dabei lediglich den Schutz und muss nach erfolgter Auslösung manuell wieder zurückgestellt werden, während Aktuatoren, welche eine Bewegung in alle Richtungen ermöglichen, die Schutzabdeckung oder den Lautsprecher selbst wiederum in Abhängigkeit des Signals des Näherungssensors in die Ausgangsposition zurückbewegen können, wenn der Gegenstand sich wieder entfernt hat.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich auch aus dem Ausführungsbeispiel, welches nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren näher beschrieben ist.
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Dabei zeigen:
- 1 eine Vorrichtung zur Aufnahme von Lautsprechern mit wenigstens einem Lautsprecher in einer Ausführungsform der Erfindung, bei welcher sich eine Schutzabdeckung in Warteposition befindet;
- 2 Darstellung gemäß 1 mit vor dem Lautsprecher positionierter Schutzabdeckung;
- 3 eine alternative Ausführungsform einer Vorrichtung zur Aufnahme von Lautsprechern mit einer Schutzabdeckung in Warteposition; und
- 4 die Vorrichtung gemäß 3 mit der Schutzabdeckung in einer Position vor dem Lautsprecher.
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In der Darstellung der 1 ist rein beispielhaft eine mit 1 bezeichnete Vorrichtung zur Aufnahme von Lautsprechern gezeigt. Eine solche Vorrichtung 1 wird umgangssprachlich auch als Box bezeichnet. Die Vorrichtung 1 umfasst in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel einen Lautsprecher 2, welcher hier im oberen Bereich der quaderförmigen Vorrichtung 1 angeordnet ist. Unterhalb des Lautsprechers 2, von welchem im Wesentlichen eine mit 2' bezeichnete Membran zu erkennen ist, befindet sich eine Schutzabdeckung 3, beispielsweise ein Schutzgitter. Dieses Schutzgitter 3 ist über einen Aktuator 4, welcher innerhalb der Vorrichtung 1 angedeutet ist, verfahrbar.
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Die Vorrichtung 1 umfasst außerdem einen Näherungssensor 5, welcher sich innerhalb der Vorrichtung 1 oder gegebenenfalls auch außerhalb der Vorrichtung 1 befinden kann. Der Näherungssensor 5 liefert kabelgebunden oder auch kabellos ein entsprechendes Signal an den Aktuator 4, falls sich ein hier mit 6 bezeichneter Gegenstand, beispielsweise eine Hand eines Nutzers, dem Lautsprecher 2 so annähert, dass eine Kollision zwischen dem Lautsprecher 2 bzw. seiner Membran 2' und dem Gegenstand 6 zu befürchten ist. In diesem Fall steuert das Signal des Näherungssensors 5 den Aktuator 4 an, sodass sich bei einer weiteren Annäherung des Gegenstandes 6 die Schutzabdeckung 3 zwischen den Gegenstand 6 und den Lautsprecher 2, also im Wesentlichen in Blickrichtung auf den Lautsprecher 2 hin gesehen, vor den Lautsprecher 2 schiebt. Diese Situation ist in der Darstellung der 2 entsprechend angedeutet. Der Lautsprecher 2 bzw. seine Membran 2' ist dann vor einer Kollision mit dem Gegenstand 6 geschützt.
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Dies vereint einerseits eine ungefilterte Abstrahlung des Schalls durch den Lautsprecher 2 der Vorrichtung 1 im normalen Betrieb, sodass über die Schutzabdeckung 3 keine Frequenzen der Musik herausgefiltert oder gedämpft werden. Im Falle einer potenziellen Beschädigung des Lautsprechers 2 bzw. seiner Membran 2' wird dann die Schutzabdeckung 3 schützend vor den Lautsprecher 2 gefahren, um eine solche Kollision zu verhindern. Die Beeinträchtigung des abgestrahlten Schalls erfolgt zwar in dieser Situation auch, im regulären Betrieb, wie er in der Darstellung der 1 mit abgesenkter Schutzabdeckung 3 zu erkennen ist, erfolgt er jedoch nicht.
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Der Aktuator 4 kann dabei verschiedenen Wirkprinzipien folgen, er kann beispielsweise ein elektromotorischer Antrieb, in diesem Fall ein Linearantrieb oder ein Rotationsantrieb mit einem Zwischengetriebe sein. Auch andere Aktuatoren, beispielsweise pneumatische Aktuatoren, Piezoaktuatoren oder dergleichen sind prinzipiell denkbar. Wenn der Aktuator 4, wie in den Darstellungen der 1 und 2 angedeutet, die Schutzabdeckung 3 in beide Richtungen bewegen kann, kann dieser, nachdem sich der Gegenstand 6 wieder entfernt hat, die Schutzabdeckung 3 auch wieder in die in 1 gezeigte Position verfahren. Kann er dies nicht, weil er beispielsweise nur eine über Federkraft oder die Gewichtskraft vorgespannte Schutzabdeckung blockiert hat, muss die Schutzabdeckung manuell wieder zurückgesetzt werden, wenn der Aktuator 4 wieder bereit ist, die Bewegung zu sperren, beispielsweise indem dieser eine Sperrklinke aktiv ansteuert, um eine beispielsweise durch Federkraft erfolgende Bewegung der Schutzabdeckung 3 nach oben, wie in der 2 angedeutet, für den Normalbetrieb zu blockieren.
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In den Darstellungen der 3 und 4 ist ein weiteres Wirkprinzip beschrieben. In diesem Fall ist die Vorrichtung 1 rotationssymmetrisch ausgebildet. Ein äußeres Gehäuse 8 der Vorrichtung 1 und die Schutzabdeckung 3 werden nun zu einem Bauteil. Der Lautsprecher 2 ist im Inneren der Vorrichtung 1 befestigt. Durch eine Öffnung 7 im Gehäuse der Vorrichtung 1 kann er im Normalfall, welcher in 3 dargestellt ist, den Schall ungehindert abstrahlen. Der Gegenstand 6 befindet sich analog zur Darstellung in der 1 in der Nähe, ist von dem analog zur 1 zu verstehenden Näherungssensor 5 jedoch noch nicht als kritisch erfasst worden. Nähert sich der Gegenstand 6 weiter an, so wie es in der Darstellung der 4 gezeigt ist, dann wird das Gehäuse 8 der Vorrichtung 1 mit der Öffnung 7 entsprechend rotiert, wie es durch den Pfeil in 4 angedeutet ist. Das Gehäuse 8 der Vorrichtung 1 dreht sich nun also als Ganzes vor den Lautsprecher 2, um diesen entsprechend zu schützen. Ergänzend wäre es selbstverständlich auch möglich, dass der Lautsprecher 2 selbst hierbei zusammen mit dem Gehäuse 8 mit rotiert. Vorzugsweise bleibt er jedoch, wie hier dargestellt, an einer innen liegenden Struktur der Vorrichtung 1 befestigt an Ort und Stelle, sodass lediglich das außen liegende Gehäuse 8 mit seiner Öffnung 7 sich wegdreht, um den Lautsprecher 2 bzw. seine Membran 2' entsprechend zu schützen.
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Der Vorteil einer solchen Rotationsbewegung liegt darin, dass ein sehr einfacher elektromotorischer Antrieb eingesetzt werden kann, welcher direkt und ohne Zwischenelemente, wie ein Getriebe oder dergleichen, das die Schutzvorrichtung 3 ausbildende Gehäuse 8 der Vorrichtung 1 schnell und effizient bewegen kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011079838 A1 [0004]