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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zur Positionskontrolle zumindest eines Objektes in einem Fahrzeuginnenraum.
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Im Stand der Technik sind Positionserkennungssysteme für die Positionsbestimmung von Körperteilen in einem Fahrzeug bekannt. So ist aus der
DE 10 2008 023 884 A1 eine Vorrichtung zum Einstellen einer Stellung wenigstens eines Rückspiegels bekannt, die eine Positionserkennungseinrichtung zum Ermitteln einer Position eines Körperteils eines Fahrers umfasst.
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Aus der
DE 10 2010 064 082 A1 ist ein Innenrückspiegel bekannt, der dem Fahrzeugfahrer auch bei einer behinderten Sicht durch den Innenrückspiegel die Sicht hinter das Fahrzeug ermöglicht.
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Aus der
DE 10 2011 080 198 A1 ist ein Verfahren zum Ausrichten eines Rückblickspiegels an einem Kraftfahrzeug mit einer Innenraumsensorik zur Ermittlung aktueller Positionsparameter eines Fahrers bekannt, bei dem der Rückblickspiegel in Abhängigkeit von der über die Innenraumsensorik festgestellten Kopf- bzw. Augenposition des Fahrers selbsttätig in einer Idealstellung eingestellt wird.
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Aus dem Dokument
WO 2018/ 068 861 A1 ist ein Verfahren zum Ermitteln einer Einstellung eines Fahrzeugsitzes eines Fahrzeugs bekannt.
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Aus dem Dokument
DE 10 2015 219 237 A1 ist ein Verfahren zur automatischen Einstellung eines oder mehrerer Komfort- und/oder Sicherheitssysteme in einem Kraftfahrzeug bekannt.
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Aus dem Dokument
DE 10 2015 106 680 A1 ist ein System oder Verfahren bekannt, das in der Lage ist, Fahrzeugkamerasystemdaten zu verwenden, um biometrische Informationen zur Identifizierung berechtigter Fahrer und zum Anpassen und Steuern von Fahrzeugkomponenten zu generieren.
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Dokument
DE 10 2012 205 649 A1 beschreibt eine Vorrichtung mit einem Speicher einer Steuereinheit, in dem eine Spiegeleinstellung gespeichert ist.
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Die im Stand der Technik bekannten Systeme sind im Hinblick auf das Komfortempfinden der Fahrzeuginsassen noch verbesserbar, da die bisher bekannten Vorrichtungen und Systeme kaum eine freie Gestaltung des Fahrzeuginnenraums durch die Fahrzeuginsassen zulassen.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System bereitzustellen, mit dem das Komfortempfinden der Fahrzeuginsassen verbessert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein System nach Anspruch 1 gelöst. Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System zur Positionskontrolle zumindest eines Objektes in einem Fahrzeuginnenraum. Ein derartiges System ist in der Regel im Fahrzeuginnenraum eines Fahrzeuges angeordnet. Optional kann ein derartiges System in einer Schalttafel oder einer Mittelkonsole des Fahrzeuges angeordnet sein.
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Erfindungsgemäß umfasst das System eine Erfassungseinheit, eine Speichereinheit und eine Auswerteinheit, wobei die Erfassungseinheit eingerichtet ist, eine Ist-Position des zumindest einen Objektes im Fahrzeuginnenraum zu erfassen, die Speichereinheit eingerichtet ist, die erfasste Ist-Position zwischenzuspeichern und die Auswerteeinheit eingerichtet ist, die erfasste Ist-Position mit Vergleichsdaten zu vergleichen, wobei das System eine Bewertungseinheit umfasst, die eingerichtet ist, bei einer Abweichung der erfassten Ist-Position von den Vergleichsdaten eine Meldung zu generieren und wobei die Auswerteeinheit und die Bewertungseinheit eingerichtet sind, die Ist-Position des Objektes in Abhängigkeit eines Fahrmodus des Fahrzeuges auszuwerten und zu bewerten, wobei bei einem vollständig autonomen Fahren (SAE Level 5) bestimmte Bauteile demontierbar sind, wobei die Positionsbestimmung sicherstellt, dass für eine nicht vollständig autonome Fahrt (SAE Level 0 bis 4) für das jeweilige Level der autonomen Fahrt alle notwendigen/vorgeschriebenen Bauteile wieder an der richtigen Stelle montiert sind.
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Das erfindungsgemäße System bietet den Vorteil, dass eine Position zumindest eines Objektes in einem Fahrzeuginnenraum kontrolliert werden kann. In der Regel weisen Objekte in Fahrzeugen eine vorbestimmte Position auf. Beispielsweise ist ein Rückspiegel in derzeit bekannten Fahrzeugen stets an einer ähnlichen Position angeordnet. Die vorbestimmten Positionen der Objekte sind in der Regel durch gesetzliche Vorgaben bestimmt. Beispielsweise muss von einem Rückspiegel in einem Fahrzeuginnenraum gemäß den gesetzlichen Vorgaben ein 20 m breites Sichtfeld 60 m hinter dem Fahrerkopf einsehbar sein. Diese bisher vorbestimmten Positionen bestimmter Objekte in einem Fahrzeuginnenraum können für einen Fahrzeuginsassen jedoch, insbesondere bei dem zunehmend autonomen Fahren von Fahrzeugen unvorteilhaft oder sogar hinderlich sein.
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Das erfindungsgemäße System ermöglicht es einem Fahrzeuginsassen ein Objekt entsprechend seines persönlichen Komfortempfindens zu positionieren und zu prüfen, ob die Platzierung des Objektes gesetzeskonform ist, beziehungsweise ob eine Gefährdung bei der Nutzung des Fahrzeuges mit einem derart positionierten Objekt entstehen kann. Der Fahrzeuginnenraum kann auf diese Weise flexibler gestaltet werden.
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Objekte im Fahrzeuginnenraum sind typischerweise Bauteile, wie Rückspiegel, Außenspiegelbildschirme, Shift-by-Wire Wählhebel, Steer-by-Wire Lenkrad, Start-Stopp-Knopf, Knopf für die Warnblinkanlage, Kombiinstrumente oder weitere Anzeigen/Bildschirme im Fahrzeuginnenraum. Alternativ können Objekte neu in das Fahrzeug eingebrachte Gegenstände, wie beispielsweise eine Mobiltelefonhalterung sein. In der Regel ist das System eingerichtet, bei einer autonomen, d. h. teil- oder vollautonomen, Fahrt bei neu in das Fahrzeug eingebrachten Objekten, insbesondere losen Objekten, das Fahrprofil der autonomen Fahrt anzupassen. Optional ist das System eingerichtet, über ein Maschinenlernen (Machine Learning Algorithmus) Objekte automatisch bei einer Einbringung in den Fahrzeuginnenraum zu erkennen und das Fahrprofil des autonomen Fahrens anzupassen. Beispielsweise ist das System eingerichtet, eine auftretende Quer- und Längsbeschleunigung bei ermittelten losen Objekten im Fahrzeuginnenraum zu verringern. Dies bietet den Vorteil einer erhöhten Sicherheit bei einer autonomen Fahrt.
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Die Speichereinheit ist eingerichtet, die erfasste Ist-Position des Objektes zwischenzuspeichern. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, auf die Speichereinheit zuzugreifen.
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Die Auswerteeinheit ist in der Regel ferner eingerichtet, das durch die Erfassungseinheit erfasste Objekt zu kategorisieren. Beispielsweise kann die Auswerteeinheit eingerichtet sein, ein erfasstes Objekt anhand seiner Geometrie als Rückspiegel zu kategorisieren. Die Auswerteeinheit ist eingerichtet, basierend auf der dem Objekt zugeordneten Kategorie die der Kategorie zugehörigen Vergleichsdaten für einen Vergleich der Ist-Position des Objektes mit einer Soll-Position des Objektes heranzuziehen. Die Auswerteeinheit kann eingerichtet sein, basierend auf einem Lernvorgang, neue Objekte automatisch zu kategorisieren (Maschinenlernen).
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In Ausgestaltung umfasst das System eine Bewertungseinheit, die eingerichtet ist, bei einer Abweichung der erfassten Ist-Position von den Vergleichsdaten eine Meldung zu generieren. Die Meldung wird typischerweise als optisches und/oder akustisches Signal an den Fahrzeuginsassen ausgegeben. Die Meldung wird in der Regel auf eine Anzeige im Fahrzeuginnenraum, beispielsweise ein MMI, übermittelt, wobei die Meldungen auf einer Anzeige des MMI als grafische Darstellung anzeigbar sind.
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Typischerweise ist die Bewertungseinheit eingerichtet, bei einer Abweichung der Ist-Position von der Soll-Position eine Korrekturempfehlung bezüglich der Korrektur der Position, die erforderlich ist, um das Objekt aus der Ist-Position in die Soll-Position zu bringen, auszugeben. Die Bewertungseinheit ist eingerichtet, bei einer Korrektur der Ist-Position des Objektes auf die Soll-Position, das Objekt als konform freizugeben.
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In weiterer Ausgestaltung umfasst das System eine Kommunikationseinheit, die als Schnittstelle eingerichtet ist und die durch die Bewertungseinheit ausgegebene Meldung an eine Anzeige im Fahrzeuginnenraum übermittelt. Die Kommunikationseinheit ist in der Regel eine Schnittstelle, die eingerichtet ist, Informationen zu übertragen und zu empfangen. In der Regel ist die Kommunikationseinheit eingerichtet, bei einer durch die Bewertungseinheit ausgegebenen Meldung aufgrund einer Abweichung der Ist-Position von der Soll-Position diese Meldung an ein Endgerät, beispielsweise ein MMI (Mensch-Maschine-Interface) im Fahrzeug zu übermitteln und auf einer Anzeige des MMI anzuzeigen. Eine Anzeige ist alternativ ein weiterer Spiegel.
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In der Regel ist die Kommunikationseinheit eingerichtet, die Korrekturempfehlung bei der Abweichung der Ist-Position des Objektes von der Soll-Position des Objektes an das MMI/die Anzeige des MMI zu übermitteln. Die Kommunikationseinheit kann alternativ ein rein akustisches Signal an ein MMI oder einen Lautsprecher übermitteln. Die Kommunikationseinheit ist eingerichtet, die Korrektur der Ist-Position des Objektes in Echtzeit auf dem Endgerät anzuzeigen.
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In Ausgestaltung ist die Erfassungseinheit eine Innenraumkamera. Die Innenraumkamera ist eingerichtet, das zumindest eine Objekt zu erkennen/erfassen. Eine Erkennung des Objektes erfolgt dabei über eine Kennzeichnung des jeweiligen Objektes oder durch ein Maschinenlernen. Bei einem Maschinenlernen wird der Maschine eine bestimmte Form eines bestimmten Objektes eingespeichert. Besonders vorteilhaft ist die Nutzung einer bereits im Fahrzeuginnenraum eingerichteten Innenraumkamera zur Nutzung als Erfassungseinheit.
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Durch Kenntnis der Position der Innenraumkamera im Fahrzeuginnenraum wird in Relation zur Position der Innenraumkamera über Algorithmen die Position des Objektes im Fahrzeuginnenraum bestimmt. In der Regel beträgt die Genauigkeit der Positionsbestimmung 5 mm bis 50 mm, insbesondere zwischen 20 mm und 50 mm. Diese Positionsgenauigkeit ermöglicht eine praxistaugliche Positionsbestimmung von Objekten.
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In alternativer Ausgestaltung ist die Erfassungseinheit ein RFID System. In der Regel umfasst das RFID System zumindest eine Kennzeichnung bzw. einen Tag und einen Positionsgeber bzw. Locator. Durch Kombination aus den erfassten Positionen des RFID Tags und der bekannten Position des Sensors im Fahrzeug ist somit eine Position des mit einem RFID Tag versehenen Objektes im Fahrzeug berechenbar. Jedes zu erfassende Objekt umfasst dabei eine Kennzeichnung bzw. einen Tag. Die Positionsgenauigkeit beträgt zwischen 30 mm und 150 mm, insbesondere zwischen 50 mm und 100 mm.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Vergleichsdaten in der Auswerteeinheit hinterlegt. Die Vergleichsdaten basieren dabei auf gesetzlichen Bestimmungen zu einer jeweiligen Kategorie eines Objektes. Beispielsweise ist eine Kategorie eines Objektes ein Rückspiegel oder ein Schalthebel.
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In Ausgestaltung sind die Vergleichsdaten zumindest eine Soll-Position des erfassten Objektes. Gemäß den gesetzlichen Vorgaben ist beispielsweise bei einem Rückspiegel sicherzustellen, dass 60 m hinter dem Fahrerkopf ein 20 m breites Sichtfeld auf der Fahrbahn eingesehen werden kann. Ebenfalls darf die Sicht nach hinten maximal 15% durch Kopfstützen oder Ähnliches eingeschränkt werden. Positionen, die der Richtlinie entsprechen, sind in dem System zu integrieren. Diese sind durch eine modellspezifische Versuchsreihe ermittelbar.
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In weiterer Ausgestaltung ist die Bewertungseinheit eingerichtet, Korrekturempfehlungen zur Erzielung der Soll-Position des Objektes im Fahrzeuginnenraum an eine Anzeige zu übermitteln. In der Regel ist die Bewertungseinheit eingerichtet, bei einer Übereinstimmung der Ist-Position mit der Soll-Position des Objektes die Position des Objektes freizugeben.
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Die Bewertungseinheit ist eingerichtet bei einer Abweichung der Ist-Position von der Soll-Position des Objektes eine Meldung an eine Anzeige zu übermitteln, wobei die Anzeige in der Regel ein MMI und/oder ein Lautsprecher ist. Die Meldung kann dabei als akustisches Signal über den Lautsprecher und/oder als optisches Signal über das MMI dargestellt werden. Die ausgegebene Korrekturempfehlung zeigt dem Fahrzeuginsassen an, in welche Richtung das Objekt bewegt werden müsste, um im Sollbereich zu sein.
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Korrigiert der Fahrzeuginsasse die Position in die Soll-Position, wird das Objekt durch das System freigegeben. Optional kann das System eingerichtet sein, eine Fahrt des Fahrzeuges bei erfassten Objekten, die nicht im Sollbereich angeordnet sind, zu blockieren. Alternativ kann das System eingerichtet sein, zeitlich versetzte Eskalationsstufen auszubilden. Beispielsweise kann bei einer nicht erfolgten Korrektur einer Ist-Position eines Objektes eine erste Stufe eine optische Warnung auf dem MMI sein.
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Eine erste Eskalationsstufe wird in der Regel nach einem Zeitfenster von 20 bis 60 Sekunden, insbesondere von 30 bis 50 Sekunden aktiviert. Eine zweite Eskalationsstufe, eine akustische Warnung, wird in der Regel nach 60 Sekunden ohne Korrektur aktiviert. Eine dritte Eskalationsstufe, eine intensive akustische Meldung/Warnung wird in der Regel nach über 70 Sekunden ohne Korrektur aktiviert. In einer vierten Eskalationsstufe wird in der Regel ein kontinuierliches angepasstes Abbremsen des Fahrzeuges bis zum Stillstand aktiviert.
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In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Auswerteeinheit und die Bewertungseinheit eingerichtet, die Ist-Position des Objektes in Abhängigkeit eines Fahrmodus des Fahrzeuges auszuwerten und zu bewerten. Ein Fahrzeugmodus ist dabei in der Regel ein manuelles Fahren, ein autonomes Fahren oder ein nicht vollständiges/teilweise autonomes Fahren. In der Regel wird der Klassifizierung der Fahrzeugmodi eine Norm, beispielsweise die SAE-Norm zugrunde gelegt. Bei vollständig autonomem Fahren (SAE Level 5) können bestimmte Bauteile (z.B. der Innenspiegel) demontiert werden, um beispielsweise eine bessere Aussicht zu ermöglichen oder das potentielle Verletzungsrisiko bei einem möglichen Unfall zu reduzieren. Durch die Positionsbestimmung kann sichergestellt werden, dass für eine nicht vollständig autonome Fahrt (SAE Level 0 bis 4) für das jeweilige Level der autonomen Fahrt alle notwendigen/vorgeschriebenen Bauteile wieder an der richtigen Stelle montiert sind.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Positionskontrolle zumindest eines Objektes in einem Fahrzeuginnenraum, umfassend ein System nach einem der voranstehenden beschriebenen Merkmale.
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Dabei wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem ersten Schritt durch die Erfassungseinheit eine Ist-Position des mindestens einen Objektes in dem Fahrzeuginnenraum erfasst. Die Erfassungseinheit ist in der Regel eine Innenraumkamera des Fahrzeuges oder ein RFID System. Die Ausgestaltung der Erfassungseinheit bietet den Vorteil, dass eine Positionsgenauigkeit zwischen 50 mm und 100 mm erzielbar ist. Die Ausgestaltung der Erfassungseinheit als RFID System bietet den Vorteil, dass ein Signal des RFID Systems Gegenstände, wie beispielsweise Vordersitze, durchdringt, wodurch Objekte, die sich im Bereich der Rücksitzbank befinden erfassbar sind. Die durch die Erfassungseinheit erfasste Ist-Position wird in einem Zwischenspeicher des Systems zwischengespeichert.
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In einem weiteren Schritt vergleicht die Auswerteeinheit die erfasste Ist-Position des Objektes mit Vergleichsdaten. Die Auswerteeinheit bezieht von dem Zwischenspeicher die durch die Erfassungseinheit erfasste Ist-Position des Objektes. In der Auswerteeinheit sind zudem Vergleichsdaten hinterlegt, die je nach Kategorie des Objektes abgerufen werden. Die Vergleichsdaten sind dabei eine Soll-Position des Objektes.
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In einem weiteren Schritt bewertet die Bewertungseinheit das Vergleichsergebnis und gibt bei einer von der Soll-Position abweichenden Ist-Position eine Meldung aus. Die Bewertungseinheit gibt zudem eine Korrekturempfehlung aus, wobei die erforderliche Korrektur der Position des Objektes übermittelt wird, die notwendig ist, um das Objekt aus der Ist-Position in die Soll-Position zu bringen.
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In einem weiteren Schritt übermittelt die Kommunikationseinheit die Meldung an ein Endgerät. Ein Endgerät ist in der Regel ein MMI und/oder ein Lautsprecher. Die Kommunikationseinheit ist in der Regel eine bidirektionale Schnittstelle. Die Kommunikationseinheit übermittelt die Meldung und/oder die Korrekturempfehlung der Bewertungseinheit an ein MMI und/oder einen Lautsprecher. Die Kommunikationseinheit ermöglicht eine Echtzeitübertragung der Meldung und/oder Korrekturempfehlung. Die Kommunikationseinheit ist eingerichtet, über das MMI von einem Fahrzeuginsassen eingegebene Informationen an das System zu übermitteln.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bietet den Vorteil, dass je nach Level einer autonomen Fahrt Objekte im Fahrzeuginnenraum gesetzeskonform angeordnet sind. Dies trägt zu einer allgemeinen Fahrsicherheit bei und erhöht durch die erhöhte Flexibilität bei der Positionierung der Objekte ein erhöhtes Komfortempfinden der Fahrzeuginsassen.
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Im Folgenden werden anhand von stark vereinfachten schematischen Darstellungen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 einen schematischen Aufbau einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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In der 1 ist ein schematischer Aufbau des erfindungsgemäßen Systems 10 zur Positionskontrolle zumindest eines Objektes in einem Fahrzeuginnenraum sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Positionskontrolle eines Objektes umfassend ein erfindungsgemäßes System 10 gezeigt. Das System 10 umfasst eine Erfassungseinheit 11, eine Speichereinheit 12 und eine Auswerteinheit 13, wobei die Erfassungseinheit 11 eine Ist-Position des zumindest einen Objektes im Fahrzeuginnenraum erfasst, die Speichereinheit 12 die erfasste Ist-Position zwischenspeichert und die Auswerteeinheit 13 die erfasste Ist-Position mit Vergleichsdaten vergleicht.
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Die Erfassungseinheit 11 kann dabei eine Innenraumkamera oder ein RFID System sein. Die Ausführung des Systems 10 mit einer Innenraumkamera als Erfassungseinheit 11 bietet den Vorteil, dass heutige Fahrzeuge zumeist über eine Innenraumkamera verfügen, die beispielsweise Positionen von Körperteilen eines Fahrzeuginsassen erfasst. Die bereits vorhandene Innenraumkamera kann als Erfassungseinheit 11 für das erfindungsgemäße System 10 genutzt werden. Die Position der Innenraumkamera ist bekannt, so dass die Ist-Position des Objektes in Bezug zu der Position der Innenraumkamera ermittelbar ist.
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Die Ausführung des Systems 10 mit einem RFID System als Erfassungseinheit 11 bietet den Vorteil, dass das RFID System auf einer Signalübertragung basiert. Ein RFID System umfasst dabei Tags und einen Locator, wobei an jedem zu erfassenden Objekt ein Tag angeordnet ist. Ein Tag ist dabei ein Transponder und ein Locator ein Lesegerät für das durch den Transponder ausgegebene Signal. Die Signalübertragung kann Hindernisse, beispielsweise die Vordersitze durchdringen, so dass eine Erfassungseinheit 11, die auf einem RFID System basiert, auch für Objekte, die in der hinteren Sitzreihe angeordnet sind, einsetzbar ist.
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Das System 10 weist zudem eine Bewertungseinheit 14 auf, die bei einer durch die Erfassungseinheit 10 erfasste Abweichung der Ist-Position von den Vergleichsdaten eine Meldung an den Fahrzeuginsassen generiert. Die Vergleichsdaten sind dabei in der Auswerteeinheit 13 hinterlegte gesetzeskonforme Soll-Positionen von Objekten. Die Erfassungseinheit 11 ordnet das erfasste Objekt einer Kategorie zu, wobei die Auswerteeinheit 13 basierend auf der dem Objekt zugeordneten Kategorie die entsprechenden hinterlegten gesetzeskonformen Vergleichsdaten für die Beurteilung der Position des Objektes heranzieht. Eine Kategorie eines Objekte kann dabei beispielsweise die Kategorie Rückspiegel, Schalthebel oder Start-Stopp-Knopf sein.
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Eine Meldung kann dabei ein akustisches und/oder optisches Signal sein, welches von dem System 10 an ein Endgerät, beispielsweise ein MMI und/oder einen Lautsprecher, übermittelt wird.
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Das System 10 weist ferner eine Kommunikationseinheit 15 auf, die als Schnittstelle eingerichtet ist. Die Kommunikationseinheit 15 übermittelt die durch die Bewertungseinheit 14 generierte Meldung an ein MMI und/oder einen Lautsprecher.
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Die Bewertungseinheit 14 übermittelt zudem eine Korrekturempfehlung der Ist-Position des Objektes, falls die Auswerteeinheit 13 eine Abweichung der Ist-Position von der Soll-Position des Objektes feststellt. Die Korrekturempfehlung wird vorzugsweise auf dem MMI grafisch dargestellt, wobei der Fahrzeuginsasse bei einer Ausführung der Korrektur über das MMI in Echtzeit die Annäherung an die gewünschte Soll-Position prüfen kann.
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Die Bewertungseinheit 14 ist eingerichtet, Korrekturempfehlungen zur Erzielung der Soll-Position des Objektes im Fahrzeuginnenraum an eine Anzeige zu übermitteln. Bei einer Übereinstimmung der Ist-Position mit der Soll-Position des Objektes, gibt die Bewertungseinheit das Objekt frei.
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Die Bewertungseinheit 14 kann einen Toleranzbereich um die Soll-Position des Objektes berücksichtigen. Bei einer Abweichung von der Ist-Position übermittelt die Bewertungseinheit 14 eine entsprechende Meldung/Warnung an eine Anzeige, wobei die Anzeige in der Regel ein MMI und/oder ein Lautsprecher ist.
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Die Meldung wird als akustisches Signal über den Lautsprecher und/oder als optisches Signal über das MMI dargestellt. Die ausgegebene Korrekturempfehlung zeigt dem Fahrzeuginsassen an, in welche Richtung das Objekt bewegt werden müsste, um im Sollbereich zu sein. Korrigiert der Fahrzeuginsasse die Position in den Sollbereich, wird das Objekt durch die Bewertungseinheit 14 des Systems 10 freigegeben.
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Die Bewertungseinheit 14 kann auch eingerichtet sein, eine Fahrt des Fahrzeuges bei erfassten Objekten, die nicht im Sollbereich angeordnet sind, zu blockieren oder zeitlich versetzte Eskalationsstufen auszubilden. Beispielsweise kann bei einer nicht erfolgten Korrektur einer Ist-Position des Objektes eine erste Stufe, eine optische Warnung, auf dem MMI ausgegeben werden. Eine derartige optische Warnung kann beispielsweise nach einem Zeitfenster von 20 Sekunden bis 60 Sekunden, insbesondere von 30 Sekunden bis 50 Sekunden erfolgen.
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Die Auswerteeinheit 13 und die Bewertungseinheit 14 sind eigerichtet, die Ist-Position des Objektes in Abhängigkeit eines Fahrmodus des Fahrzeuges auszuwerten und zu bewerten. Ein Fahrzeugmodus ist dabei in der Regel ein manuelles Fahren, ein autonomes Fahren oder ein nicht vollständiges/teilweise autonomes Fahren. Mit zunehmendem Grad der autonomen Fahrt, steigt die Flexibilität bei der freien Positionierung von Objekten im Fahrzeuginnenraum.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- System
- 11
- Erfassungseinheit
- 12
- Speichereinheit
- 13
- Auswerteeinheit
- 14
- Bewertungseinheit
- 15
- Kommunikationseinheit