-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Interagieren von Fahrzeugen untereinander, bei dem ein C2C (Car-to-Car)-Modul eines ersten Fahrzeugs eine drahtlose Verbindung zu einem C2C-Modul eines zweiten Fahrzeugs aufbaut und das C2C-Modul des ersten Fahrzeugs eine erste Nachricht über die drahtlose Verbindung zu dem C2C-Modul des zweiten Fahrzeugs sendet und das C2C-Modul des zweiten Fahrzeugs die erste Nachricht empfängt. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug.
-
Fahrzeuge und Fußgänger, welche sich in einem Straßennetz bewegen, bilden einen sogenannten Straßenverkehr. Fahrzeuge und Fußgänger in dem Straßenverkehr werden zusammenfassend als Verkehrsteilnehmer bezeichnet. Das Bewegen der Verkehrsteilnehmer in dem Straßenverkehr ist durch eine Mehrzahl unterschiedlicher Vorschriften, kurz Verkehrsregeln, bestimmt, die von den Verkehrsteilnehmern einzuhalten sind.
-
Die jeweils geltenden Verkehrsregeln werden den Verkehrsteilnehmern in vielen Fällen durch zumeist visuell wahrnehmbare Zeichen, beispielsweise Verkehrsschilder oder Ampeln, bekannt gemacht. Manche Verkehrsregeln, beispielsweise die Rechts-vor-Links-Regel, gelten aber gerade in Abwesenheit von wahrnehmbaren Zeichen und setzen also entsprechende Kenntnisse der Verkehrsteilnehmer voraus.
-
Allerdings ist jeder Verkehrsteilnehmer in dem Straßenverkehr wegen eines möglichen eigenen oder fremden Verletzens von Verkehrsregeln einem Risiko eines Unfalls ausgesetzt. Unter einem Unfall wird allgemein ein Ereignis verstanden, bei dem zumindest ein Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommt. Zu den häufigsten Unfällen gehören Kollisionen zwischen Verkehrsteilnehmern, d. h. zwischen Fahrzeugen oder zwischen einem Fahrzeug und einem Fußgänger.
-
Angesichts eines sich immer weiter verdichtenden Straßenverkehrs, d. h. einer Zunahme einer Anzahl von sich in dem Straßenverkehr gleichzeitig bewegenden Fahrzeugen und Fußgängern, ist ein entsprechend stärkeres Interagieren von Verkehrsteilnehmern untereinander erforderlich, um dauerhaft eine ausreichende Sicherheit des Straßenverkehrs zu gewährleisten.
-
Das Interagieren der Verkehrsteilnehmer besteht im Wesentlichen darin, dass ein Verkehrsteilnehmer weitere in einer Umgebung angeordnete Verkehrsteilnehmer wahrnimmt, ihre gegenwärtigen Positionen feststellt, ihre künftigen Bewegungen antizipiert und ein eigenes Bewegen nach den Positionen, Bewegungsrichtungen und Geschwindigkeiten der weiteren Verkehrsteilnehmer richtet. Bei einem herkömmlichen Fahrzeug als Verkehrsteilnehmer obliegt das Interagieren mit weiteren Verkehrsteilnehmern gewöhnlich einem Fahrer des Fahrzeugs.
-
Befinden sich mehrere Fahrzeuge gemeinsam in einer unklaren oder schwierigen Verkehrssituation, können sich die Fahrer der Fahrzeuge mittels gestischer oder mimischer Zeichen über ihre jeweiligen Absichten informieren, um eine Unklarheit der Verkehrssituation zu beseitigen oder eine Schwierigkeit der Verkehrssituation auszuräumen, im Einzelfall auch entgegen geltenden Verkehrsregeln, um ein Unfallrisiko in der unklaren oder schwierigen Verkehrssituation zu verringern.
-
Moderne Fahrzeuge sind dank immer leistungsfähigerer Fahrassistenzsysteme in der Lage, eine wachsende Mehrzahl von Fahrmanövern autonom, d. h. selbständig ohne Eingreifen eines Fahrers, auszuführen. Selbst wenn ein Insasse eines autonom fahrenden Fahrzeugs in die Steuerung des Fahrzeugs eingreifen kann, ist er zumeist unaufmerksam betreffend die aktuelle Verkehrssituation und kann deshalb im Falle einer Unklarheit oder einer Schwierigkeit eine Informationen mit anderen Verkehrsteilnehmern nicht zeitnah austauschen.
-
Ein Unfallrisiko kann auch dadurch erhöht sein, dass ein Verkehrsteilnehmer einem weiteren Verkehrsteilnehmer ein Wahrnehmen eines Zeichens zur Regelung des Straßenverkehrs erschwert oder unmöglich macht. Beispielsweise können große Fahrzeuge den Blick auf Verkehrsschilder oder Ampeln verstellen.
-
Zum Vermeiden dieses Problems offenbart die
US 2018/173237 A1 ein autonomes Fahrzeug mit einer vorderen Außenanzeigeeinheit, einer hinteren Außenanzeigeeinheit, einem vorderen optischen Sensor, einem hinteren optischen Sensor und einer drahtlosen Kommunikationsschnittstelle. Das Fahrzeug ist konfiguriert, aus von den optischen Sensoren erfassten Bilddaten relevante Informationen betreffend eine Verkehrssituation mittels Mustererkennung zu extrahieren und die relevanten Informationen sowie Informationen zu einem eigenen Betriebszustand oder einer eigenen Fahrabsicht auf einer Außenanzeigeeinheit anzuzeigen oder mittels der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle zu senden. Ferner ist das Fahrzeug konfiguriert, mittels der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle Informationen von anderen Fahrzeugen zu empfangen und die empfangenen Informationen auf einer Außenanzeigeeinheit anzuzeigen oder mittels der drahtlosen Kommunikationsschnittstelle zu senden.
-
Einen anderen Weg zur Verringerung eines Unfallrisikos im Straßenverkehr zeigt die
US 2017/278390 A auf. Sie offenbart ein System und ein Verfahren, in welchem ein autonom fahrendes Fahrzeug mit einem stationären Server Nachrichten austauscht, welcher an einem Straßenrand eines Straßenabschnitts, beispielsweise im Bereich einer Straßenkreuzung, angeordnet ist. Eine von dem autonomen Fahrzeug zu dem Server übermittelte Nachricht umfasst eine dem autonomen Fahrzeug bekannte Verkehrsregel. Dagegen umfasst eine von dem Server zu dem autonomen Fahrzeug übermittelte Nachricht eine für den Straßenabschnitt geltende Verkehrsregel. Auf diese Weise kann der Server feststellen, ob das autonome Fahrzeug die für den Straßenabschnitt geltende Verkehrsregel kennt und/oder eine für den Straßenabschnitt nicht geltende Verkehrsregel fehlerhaft für gültig hält und das autonome Fahrzeug bei Bedarf korrigieren.
-
Dieses Konzept setzt allerdings eine stationäre Infrastruktur in Form eines Servers voraus und eignet sich daher vor allem für Straßenabschnitte mit einem besonders hohen Unfallrisiko, d. h. an Unfallschwerpunkten. Eine flächendeckende Umsetzung dieses Konzepts wäre dagegen sehr aufwändig und kostspielig.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Interagieren von Fahrzeugen untereinander vorzuschlagen, welches die beschriebenen Nachteile vermeidet und ein Unfallrisiko verringert. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, ein Fahrzeug zur Verfügung zu stellen.
-
Ein Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Interagieren von Fahrzeugen untereinander. Bei dem Verfahren baut ein C2C-Modul eines ersten Fahrzeugs eine drahtlose Verbindung zu einem C2C-Modul eines zweiten Fahrzeugs auf und sendet eine erste Nachricht über die drahtlose Verbindung zu dem C2C-Modul des zweiten Fahrzeugs und empfängt das C2C-Modul des zweiten Fahrzeugs die erste Nachricht. Das zweite Fahrzeug erfasst das erste Fahrzeug anhand der empfangenen ersten Nachricht. Das Verfahren wird ausgeführt, wenn das erste Fahrzeug und das zweite Fahrzeug innerhalb einer Reichweite der drahtlosen C2C-Verbindung angeordnet sind. Bei der drahtlosen C2C-Verbindung kann es sich beispielsweise um eine WLAN-Verbindung nach dem internationalen Standard 3GPP R14 C-V2X handeln, welcher speziell für die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation vorgesehen ist.
-
Erfindungsgemäß sendet das C2C-Modul des zweiten Fahrzeugs eine zweite Nachricht als Antwort auf die empfangene erste Nachricht über die drahtlose Verbindung zu dem C2C-Modul des ersten Fahrzeugs und empfängt das C2C-Modul des ersten Fahrzeugs die zweite Nachricht. Die von dem zweiten Fahrzeug gesendete zweite Nachricht ist eine Antwort auf die von dem ersten Fahrzeug gesendete erste Nachricht, d. h. die zweite Nachricht bezieht sich auf die erste Nachricht. Die Bezugnahme kann beispielsweise mittels eines eindeutigen Kennzeichners der ersten Nachricht erfolgen. Idealerweise unterstützt die drahtlose C2C-Verbindung wechselseitige Bezugnahmen von übermittelten Nachrichten. Auf diese Weise erlaubt das Verfahren ein geordnetes bidirektionales Interagieren der Fahrzeuge untereinander, d. h. ein echtes Kommunizieren oder zusammenhängendes Austauschen von Informationen.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform bestätigt das C2C-Modul des zweiten Fahrzeugs dem C2C-Modul des ersten Fahrzeugs mit der zweiten Nachricht, dass es eine Anwesenheit des ersten Fahrzeugs erfasst hat. In der Folge kann das erste Fahrzeug sicher sein, dass es von dem zweiten Fahrzeug wahrgenommen wurde und sein Bewegen nach dieser Sicherheit richten.
-
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform bestätigt das C2C-Modul des zweiten Fahrzeugs dem C2C-Modul des ersten Fahrzeugs mit der zweiten Nachricht, dass es eine geltende gegenüber dem ersten Fahrzeug einzuhaltende Verkehrsregel beachten wird. In der Folge kann das erste Fahrzeug sicher sein, dass sich das zweite Fahrzeug im Einklang mit der geltenden Verkehrsregel bewegt, und ein unfallträchtiges Bewegen des zweiten Fahrzeugs ausschließen. Ein möglicher Vorteil kann darin liegen, dass ein Abbremsen des ersten Fahrzeugs verringert oder vermieden wird. Dadurch kann ein Fließen des Verkehrs verbessert und/oder ein Wirkungsgrad des ersten Fahrzeugs erhöht werden. Dieser Vorteil kann sich beispielsweise an einer Kreuzung mit einer geltenden Rechts-vor-Links-Regel einstellen.
-
In weiteren Ausführungsformen zeigt ein mit dem C2C-Modul und einer Anzeigeeinheit des ersten Fahrzeugs operativ verbundenes Steuergerät des ersten Fahrzeugs einem Fahrer des ersten Fahrzeugs die empfangene zweite Nachricht mittels der Anzeigeeinheit des ersten Fahrzeugs abhängig von der empfangenen zweiten Nachricht an. Diese Variante des Verfahrens eignet sich für nicht autonom fahrende Fahrzeuge. Durch die angezeigte zweite Nachricht wird der Fahrer des ersten Fahrzeugs darüber informiert, dass das weitere Fahrzeug die erste Nachricht empfangen hat. Die Anzeigeeinheit kann einen LCD-Schirm, ein Head-Up-Display (HUD) oder dergleichen umfassen.
-
Wenn die Anzeigeeinheit eine von einer Außenkamera des Fahrzeugs erfasste Verkehrssituation mit weiteren an der Verkehrssituation beteiligten Fahrzeugen anzeigt, kann ein weiteres Fahrzeug, dessen zweite Nachricht den Empfang der ersten Nachricht bestätigt, von dem Steuergerät in einer ersten Weise markiert werden, beispielsweise mit einem orangenen Rahmen. Entsprechend kann ein weiteres Fahrzeug, dessen zweite Nachricht das Einhalten einer geltenden Verkehrsregel bestätigt, von dem Steuergerät in einer zweiten Weise markiert werden, beispielsweise mit einem grünen Rahmen. Kurz gesagt, kann die angezeigte Verkehrssituation als eine Augmented Reality (AR) angezeigt werden, welche den Fahrer eine Qualität der empfangenen zweiten Nachricht erkennen lässt.
-
Alternativ oder zusätzlich kann ein mit dem C2C-Modul des ersten Fahrzeugs operativ verbundenes Fahrassistenzsystem einen Fahrparameter des ersten Fahrzeugs abhängig von der empfangenen zweiten Nachricht einstellen. Bei dieser Variante des Verfahrens steuert das Fahrassistenzsystem das Fahrzeug abhängig von der empfangenen zweiten Nachricht. Bei dem Fahrparameter kann es sich beispielsweise um eine Fahrgeschwindigkeit und/oder um einen Lenkwinkel des Fahrzeugs handeln. Mit anderen Worten kann das Fahrassistenzsystem das Fahrzeug abbremsen oder beschleunigen oder eine Fahrtrichtung des Fahrzeugs ändern.
-
In vorteilhaften Ausführungsformen fährt das erste Fahrzeug autonom. In autonom fahrenden Fahrzeugen kann das Verfahren vollständig automatisch ausgeführt werden, was mit einer besonders hohen Verfahrenseffizienz einhergeht.
-
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Fahrzeug, mit einem C2C-Modul, welches konfiguriert ist, eine drahtlose Verbindung zu einem C2C-Modul eines weiteren Fahrzeugs aufzubauen und eine erste Nachricht über die drahtlose Verbindung an das C2C-Modul des weiteren Fahrzeugs zu senden. Das Fahrzeug kann sich mittels der ersten Nachricht also dem weiteren Fahrzeug bekannt machen. Die C2C-Module bestimmen eine Reichweite, innerhalb derer die drahtlose C2C-Verbindung möglich ist. Bei der drahtlosen C2C-Verbindung kann es sich beispielsweise um eine WLAN-Verbindung nach dem internationalen Standard 3GPP R14 C-V2X handeln, welcher speziell für die Fahrzeug-Fahrzeug-Kommunikation vorgesehen ist.
-
Erfindungsgemäß ist das Fahrzeug konfiguriert, von dem C2C-Modul des weiteren Fahrzeugs über die drahtlose Verbindung eine zweite Nachricht als Antwort auf die erste Nachricht zu empfangen. Das Fahrzeug kann die von dem weiteren Fahrzeug gesendete zweite Nachricht als eine Antwort auf die erste Nachricht erkennen, d. h. eine Bezugnahme der zweiten Nachricht auf die erste Nachricht. Die Bezugnahme kann beispielsweise mittels eines eindeutigen Kennzeichners der ersten Nachricht erfolgen. Idealerweise unterstützt die drahtlose C2C-Verbindung wechselseitige Bezugnahmen von übermittelten Nachrichten. Auf diese Weise ist das Fahrzeug in der Lage, mit dem weiteren Fahrzeug geordnet bidirektional zu interagieren, d. h. mit dem weiteren Fahrzeug echt zu kommunizieren oder zusammenhängend Informationen auszutauschen.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Fahrzeug eine Anzeigeeinheit und ein Steuergerät, welches mit der Anzeigeeinheit und dem C2C-Modul operativ verbunden und konfiguriert ist, die empfangene zweite Nachricht einem Fahrer des Fahrzeugs mittels der Anzeigeeinheit anzuzeigen. Das Fahrzeug kann den Fahrer durch die angezeigte zweite Nachricht darüber informieren, dass das weitere Fahrzeug die erste Nachricht empfangen hat. Die Anzeigeeinheit kann einen LCD-Schirm, ein Head-Up-Display (HUD) oder dergleichen umfassen.
-
Wenn das Fahrzeug eine Außenkamera umfasst und die Anzeigeeinheit eine von der Außenkamera erfasste Verkehrssituation mit weiteren an der Verkehrssituation beteiligten Fahrzeugen anzeigt, kann ein weiteres Fahrzeug, dessen zweite Nachricht den Empfang der ersten Nachricht bestätigt, mittels des Steuergeräts in einer ersten Weise markiert sein, beispielsweise mit einem orangenen Rahmen. Entsprechend kann ein weiteres Fahrzeug, dessen zweite Nachricht das Einhalten einer geltenden Verkehrsregel bestätigt, mittels des Steuergeräts in einer zweiten Weise markiert sein, beispielsweise mit einem grünen Rahmen. Kurz gesagt, kann die angezeigte Verkehrssituation als eine Augmented Reality (AR) angezeigt sein, welche den Fahrer eine Qualität der empfangenen zweiten Nachricht erkennen lässt.
-
Alternativ oder zusätzlich kann das Fahrzeug ein Fahrassistenzsystem umfassen, welches mit dem C2C-Modul operativ verbunden und konfiguriert ist, einen Fahrparameter des Fahrzeugs abhängig von der empfangenen zweiten Nachricht einzustellen. Das Fahrassistenzsystem kann das Fahrzeug abhängig von der empfangenen zweiten Nachricht steuern. Bei dem Fahrparameter kann es sich beispielsweise um eine Fahrgeschwindigkeit und/oder um einen Lenkwinkel des Fahrzeugs handeln. Mit anderen Worten kann das Fahrassistenzsystem das Fahrzeug abbremsen oder beschleunigen oder eine Fahrtrichtung des Fahrzeugs ändern.
-
In vorteilhaften Ausführungsformen ist das Fahrzeug konfiguriert, autonom zu fahren. Die Interaktionsfähigkeit des Fahrzeugs ergänzt eine von einem entsprechenden Fahrassistenzsystem des Fahrzeugs bereitgestellte Selbstfahrfunktion in einer idealen Weise.
-
Besonders vorteilhaft ist das Fahrzeug konfiguriert, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen, um mit einem weiteren erfindungsgemäßen Fahrzeug zu interagieren.
-
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass die geschaffene Fahrzeug-Fahrzeug-Interaktion ein automatisches wechselseitiges Abstimmen von an einer Verkehrssituation beteiligten Fahrzeugen erlaubt. Dies geht mit einem verringerten Unfallrisiko in der Verkehrssituation und einem erhöhten Wirkungsgrad der beteiligten Fahrzeuge einher. Der Vorteil ist desto größer, je höher der Autonomiegrad der beteiligten Fahrzeuge ist.
-
Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung weiter beschrieben. Es zeigt:
- 1 in einer schematischen Darstellung eine Verkehrssituation mit zwei Fahrzeugen nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
-
1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine Verkehrssituation 1 mit zwei Fahrzeugen 10, 20 nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Fahrzeuge 10, 20 nähern sich aus unterschiedlichen Richtungen an eine Straßenkreuzung 3 zweier Straßen an. An der Straßenkreuzung 3 gilt in Abwesenheit eines visuell wahrnehmbaren Zeichens zur Regelung des Straßenverkehrs die Verkehrsregel Rechts-vor-Links, d. h. das Fahrzeug 10 hat Vorfahrt gegenüber dem Fahrzeug 20, da es aus Sicht des Fahrzeugs 20 von rechts kommt.
-
Das Fahrzeug 10 umfasst ein C2C-Modul 11, welches konfiguriert ist, eine drahtlose Verbindung 30 zu einem C2C-Modul 11 des weiteren Fahrzeugs 20 aufzubauen und eine erste Nachricht 31 über die drahtlose Verbindung 30 an das C2C-Modul 11 des weiteren Fahrzeugs 20 zu senden. Ferner ist das C2C-Modul 11 konfiguriert, von dem C2C-Modul 11 des weiteren Fahrzeugs 20 über die drahtlose Verbindung 30 eine zweite Nachricht 32 als Antwort auf die erste Nachricht 31 zu empfangen.
-
Jedes Fahrzeug 10, 20 umfasst eine Anzeigeeinheit 13 und ein Steuergerät 12, welches mit der Anzeigeeinheit 13 und dem C2C-Modul 11 operativ verbunden ist. Das Steuergerät 12 ist konfiguriert, die empfangene zweite Nachricht 32 einem Fahrer des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20 mittels der Anzeigeeinheit 13 anzuzeigen. Jedes Fahrzeug 10, 20 ist konfiguriert, autonom zu fahren und umfasst ein entsprechendes Fahrassistenzsystem 14 sowie eine zu dem Fahrerassistenzsystem 14 korrespondierende nicht dargestellte Sensorik, d. h. Anordnung von Innensensoren und Außensensoren, zum Erfassen eines Betriebszustands des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20 sowie einer Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20. Das Fahrassistenzsystem 14 ist mit dem C2C-Modul 11 operativ verbunden und konfiguriert, Fahrparameter des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20, wie Fahrgeschwindigkeit oder Fahrtrichtung, abhängig von der empfangenen zweiten Nachricht 32 einzustellen.
-
Die beiden Fahrzeuge 10, 20 sind jeweils konfiguriert, ein Verfahren wie nachfolgend beschrieben auszuführen, um mit dem jeweils anderen Fahrzeug 20, 10 zu interagieren.
-
Während des Annäherns der beiden Fahrzeuge 10, 20 an die Straßenkreuzung 3 baut das C2C-Modul 11 des ersten Fahrzeugs 10 eine drahtlose Verbindung 30, beispielsweise eine WLAN-Verbindung nach dem Standard 3GPP R14 C-V2X, zu dem C2C-Modul 11 des zweiten Fahrzeugs 20 auf und sendet eine erste Nachricht 31 über die drahtlose Verbindung 30 zu dem C2C-Modul 11 des zweiten Fahrzeugs 20.
-
Das C2C-Modul 11 des zweiten Fahrzeugs 20 empfängt die erste Nachricht 31 und sendet eine zweite Nachricht 32 als Antwort auf die empfangene erste Nachricht 31 über die drahtlose Verbindung 30 zu dem C2C-Modul 11 des ersten Fahrzeugs 11, welche das C2C-Modul 11 des ersten Fahrzeugs 10 empfängt. Mit der zweiten Nachricht 32 bestätigt das C2C-Modul 11 des zweiten Fahrzeugs 20 dem C2C-Modul 11 des ersten Fahrzeugs 11, dass es eine Anwesenheit des ersten Fahrzeugs 10 erfasst hat und dass es die an der Straßenkreuzung 3 geltende gegenüber dem ersten Fahrzeug 10 einzuhaltende Rechts-vor-Links-Regel beachten wird.
-
Das Steuergerät 12 des ersten Fahrzeugs 10 zeigt einem Insassen des ersten Fahrzeugs 10, welcher als ein Fahrer in die Steuerung des Fahrzeugs 10 eingreifen könnte, die empfangene zweite Nachricht 32 mittels der Anzeigeeinheit 13 des ersten Fahrzeugs 10 an. Dabei hängt die Art der Anzeige von einer Qualität der empfangenen zweiten Nachricht 32 ab. Beispielsweise wird die zweite Nachricht 32 in orange dargestellt, wenn sie ausschließlich den Empfang der ersten Nachricht 31 bestätigt, oder in grün dargestellt, wenn sie ein Beachten einer geltenden Verkehrsregel bestätigt. Die Anzeige der zweiten Nachricht 32 wird in ergonomischer Weise auf einem Head-Up-Display (HUD) oder einem LCD-Schirm des ersten Fahrzeugs 10 in Form einer Augmented Reality (AR) angezeigt, d. h. die zweite Nachricht 32 wird in Form einer farbigen Markierung, beispielsweise eines Rahmens, in ein von einer Außenkamera des ersten Fahrzeugs 10 erfasstes Bild eingeblendet.
-
Zudem stellt das Fahrassistenzsystem 14 einen Fahrparameter des ersten Fahrzeugs 10 abhängig von der empfangenen zweiten Nachricht 32 ein.
-
Das Steuergerät 12, die Anzeigeeinheit 13 und das Fahrassistenzsystem 14 des weiteren Fahrzeugs 20 führen gleichzeitig korrespondierende Verfahrensschritte aus.
-
In der konkreten Verkehrssituation 1 bremst das Fahrassistenzsystem 14 des weiteren Fahrzeugs 20 das weitere Fahrzeug 20 vor dem Erreichen der Straßenkreuzung 3 ab. Demgegenüber steuert das Fahrassistenzsystem 14 des ersten Fahrzeugs 10 das erste Fahrzeug 10 ohne Abbremsen geradeaus über die Straßenkreuzung 3, da das weitere Fahrzeug 20 dem ersten Fahrzeug 10 mittels der zweiten Nachricht 32 bestätigt hat, die Rechts-vor-Links-Regel zu beachten und dem ersten Fahrzeug 10 Vorfahrt zu gewähren.
-
Die in 1 gezeigte Verkehrssituation 1 dient lediglich einer beispielhaften Veranschaulichung. Das erfindungsgemäße Verfahren ist ohne Weiteres in beliebig abweichenden Verkehrssituationen ausführbar, welche mehr als zwei Fahrzeuge und/oder eine einzelne oder mehr als zwei Straßen umfassen. Zudem kann die Verkehrssituation anders als in 1 gezeigt ein oder mehrere visuell wahrnehmbare Zeichen umfassen, beispielsweise Verkehrsschilder, Ampeln oder dergleichen, welche von der Sensorik erfasst werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verkehrssituation
- 2
- Straße
- 3
- Straßenkreuzung
- 10
- Fahrzeug
- 11
- C2C-Modul
- 12
- Steuergerät
- 13
- Anzeigeeinheit
- 14
- Fahrassistenzsystem
- 20
- Fahrzeug
- 30
- drahtlose Verbindung
- 31
- erste Nachricht
- 32
- zweite Nachricht
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 2018173237 A1 [0010]
- US 2017278390 A [0011]