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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugluftreifen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Ein derartiger Fahrzeugluftreifen weist mindestens einen Laufstreifen einer Lauffläche auf, der in zahlreiche Profilblöcke unterteilt ist. Die äußere Formgebung, das heißt, die Umfangsgestalt eines jeden Profilblockes ist dabei durch zwei annähernd entlang der Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens verlaufende Umfangsnuten und zwei zueinander von der Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens abweichend verlaufende Quernuten definiert. Dabei ist es bekannt, die Übergänge zwischen den Profilblöcken und den Umfangsnuten und/oder Quernuten spitz zulaufend auszuführen, mit Radien zu versehen oder diese bogenförmig zu gestalten. Die Umfangsnuten müssen zudem nicht zwangsläufig exakt in Umfangsrichtung der Lauffläche des Fahrzeugluftreifens verlaufen. Vielmehr sind hierbei auch Abweichungen möglich, die beispielsweise ±10° zu der Umfangsrichtung betragen können, sodass als Umfangsnuten auch Vertiefungen in der Lauffläche angesehen werden können, die eine gewisse Schrägstellung zur Äquatorebene, also zu einer die Mitte der Lauffläche definierenden Ebene des Fahrzeugluftreifens aufweisen. Als Quernuten werden darüber hinaus nicht nur rechtwinklig zu den Umfangsnuten verlaufende Vertiefungen der Lauffläche des Fahrzeugluftreifens verstanden, also Nuten, die in axialer Richtung und damit quer zur Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens verlaufen. Vielmehr können die Quernuten ebenfalls einen hiervon abweichenden Verlauf und beispielsweise eine Schrägstellung zu den Umfangsnuten aufweisen. Darüber hinaus ist es auch bekannt, dass die Quernuten abgewinkelt sind, bogenförmig verlaufen oder über abgewinkelte beziehungsweise bogenförmige Abschnitte verfügen.
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Die Funktion der vorhandenen Einschnitte, Rillen, Umfangsnuten und Quernuten des Fahrzeugluftreifens besteht darin, eine Wasserdränage zu ermöglichen, das heißt, bei feuchter oder regennasser Fahrbahn ein Aufschwimmen des Fahrzeugluftreifens im Sinne von Aquaplaning zu vermeiden, in dem das zwischen Fahrbahn und Lauffläche des Fahrzeugluftreifens vorhandene Wasser abgeführt wird. Nachteilig ist dabei jedoch, dass mit zunehmender Anzahl der vorhandenen Vertiefungen, Nuten oder Einschnitte in der Lauffläche eines Fahrzeugluftreifens dessen Abrollgeräusch immer weniger gedämpft werden kann. Diese Problematik ist insbesondere bei den in Achsrichtung, also quer zur Umfangsrichtung, verlaufenden Vertiefungen festzustellen, die den beim Abrollen des Fahrzeugluftreifens auf dem Untergrund entstehenden Körperschall nahezu ungehindert nach außen passieren lassen. Hieraus ergibt sich ein Zielkonflikt, der es bei bislang bekannten Fahrzeugluftreifen erforderlich macht, entweder die Abführung des Wassers zu optimieren oder eine bestmögliche Dämpfung des Abrollgeräusches zu erreichen.
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Aus der
DE 10 2017 215 464 A1 ist zur Verbesserung der Abführung des Wassers bei einem Fahrzeugluftreifen ein bugfenderartiger, in die Umfangsnut hineinragender Vorsprung bekannt, der in radialer Richtung eine Höhe von 5% bis 25% der Profiltiefe aufweist. Ein Vorsprung dieser Höhe trägt einerseits zur verwirbelungsfreien Aufteilung der Wasserströmung bei, wobei er gleichzeitig den für das Wasserdrainagevermögen wichtigen Querschnitt der Rillen kaum verringert. Der bugfenderartige Vorsprung wird dabei an den Eckbereichen eines jeden Profilblockes vorgesehen. Mit dieser Lösung wird zwar eine Verbesserung der Wasserabführung erreicht. Allerdings ergibt sich auch hierbei keine Möglichkeit, die Dämpfung des Abrollgeräusches zu optimieren.
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Hinsichtlich der Verbesserung der Wasserabführung gibt es weitere Lösungen, die unterschiedliche Ausführungen des Profils der Lauffläche eines Fahrzeugluftreifens betreffen. So weist die Lauffläche nach der
EP 0 688 685 A1 Profilblöcke auf, deren Umfangsgeometrie einerseits durch schräg zur Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens verlaufende und bogenförmig auslaufende Quernuten und andererseits durch diese Quernuten verbindende Längsrillen, die annähernd in Richtung des Umfanges des Fahrzeugluftreifens verlaufen, definiert ist. Über die Längsrillen wird dabei eine zusätzliche, strömungsleitende Verbindung zwischen den Quernuten geschaffen.
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Eine ähnliche Lösung ist auch aus der
JP 8-276707 A bekannt.
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Aus der
DE 10 2005 052 604 A1 geht ferner ein Fahrzeugluftreifen hervor, dessen Laufstreifen durch Umfangsnuten und sonstige Rillen oder Nuten gebildete Profilblöcke aufweist, die im Bereich der Umfangsnuten von ihren Flankenflächen gebildete, spitzwinklige Eckbereiche aufweisen. Ausgehend von diesen Eckbereichen ragt ein Vorsprung in die Umfangsnut, der einen Rundungsradius aufweist und sich von der Oberfläche des Profilelementes in Richtung des Nutgrundes kontinuierlich verringert. Auch diese Lösung verfolgt das Ziel, eine verbesserte Wasserabführung zu gewährleisten, was jedoch in der bereits beschriebenen Weise zulasten der Dämpfung des Abrollgeräusches geht. Moderne Fahrzeugluftreifen sollten jedoch nicht nur optimale Drainage- oder Aquaplaningseigenschaften aufweisen, sondern auch ein hohes Maß an Laufruhe ermöglichen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugluftreifen bereitzustellen, der nicht nur verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der Abführung des zwischen der Lauffläche und dem Untergrund vorhandenen Wassers bei nasser Fahrbahn ermöglicht, sondern darüber hinaus auch eine Verbesserung der Dämpfung des Abrollgeräusches bietet.
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Die Erfindung löst diese Aufgabenstellung mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der sich anschließenden Unteransprüche.
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Ein Fahrzeugluftreifen mit mindestens einem Profilblöcke aufweisenden Laufstreifen einer Lauffläche, bei dem die äußere Formgebung eines einzelnen Profilblockes durch zwei entlang der Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens verlaufende Umfangsnuten und zwei zueinander von der Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens abweichend verlaufende Quernuten definiert ist, wurde erfindungsgemäß dahingehend weitergebildet, dass in den Quernuten jeweils mindestens eine, die Fluidströmung zumindest teilweise umlenkende Erhebung ausgebildet ist.
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Die Erfindung geht einen vollkommen neuen Weg. Die Wasserabführung ist dabei weiterhin ungehindert über die Umfangsnuten und die Quernuten möglich, auch wenn die mindestens eine Erhebung innerhalb der Quernuten zu einer Umlenkung der Fluidströmung innerhalb der Quernut führt. Durch die in die Quernuten integrierten Erhebungen wird die für das Abrollgeräusch verantwortliche Fluidströmung, also beispielsweise Luft, umgelenkt und damit eine Dämpfung des Körperschalls erreicht, der auf diese Weise nicht mehr ungehindert an die Umgebung abgegeben werden kann, wie dies bisher der Fall war. Der erfindungsgemäße Fahrzeugluftreifen ist damit nicht nur hinsichtlich seiner Aquaplaningeigenschaften und damit bezüglich seiner Dränageeigenschaften optimiert, sondern weist auch eine verbesserte Dämpfung des Abrollgeräusches auf. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich das Abrollgeräusch dabei auch bei regennasser Fahrbahn reduziert. Mit der erfindungsgemäßen Ausführung eines Fahrzeugluftreifens ergibt sich zudem in vorteilhafter Weise eine höhere und damit verbesserte Profilsteifigkeit, woraus auch ein besseres Abriebbild, das heißt, ein geringerer Verschleiß des Fahrzeugluftreifens resultiert.
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Entsprechend einer ersten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass zur Umlenkung der Fluidströmung um die Erhebung herum wenigstens ein Strömungskanal vorhanden ist, der als eine Ausbuchtung der Quernut ausgeführt ist und/oder von dieser abzweigt. In Fortführung des eingangs erörterten, allgemeinen Erfindungsgedankens, in die Quernut eine Erhebung einzubringen, die zu einer Strömungsumleitung führt, geht diese Maßnahme dahin, durch die Erhebung einen zusätzlichen Strömungskanal zu schaffen, in den die Fluidströmung, also das durch die Bewegung des Fahrzeugluftreifens auf der Fahrbahn verdrängte Wasser oder die entweichende Luft, umgelenkt wird. Damit kann die Richtung und der Volumenstrom der Fluidströmung gezielt beeinflusst werden, sodass auf diese Weise die zuvor bereits beschriebene Dämpfung des Körperschalls erreicht wird.
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Im Unterschied zu den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen, bei denen Vorsprünge in die Umfangsnuten hineinragen, wird entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die Erhebung aus einer der Flanken der Quernut oder aus einem Teil des Profilblockes, in die Quernut hineinragend, ausgebildet. Dabei ist eine bevorzugte Ausführungsvariante darin zu sehen, dass die Erhebung unmittelbar an der Flanke der Quernut oder an den Profilblock angeformt ist, sodass hier eine einstückige Ausführung gegeben ist, die unmittelbar bei der Herstellung des Fahrzeugluftreifens erzeugt wird. Damit wird kein zusätzlicher Fertigungsaufwand für die Erzeugung der Erhebungen erforderlich.
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Um den Verlauf der Fluidströmung innerhalb der Quernut gezielt beeinflussen zu können, ist es darüber hinaus von Vorteil, wenn die aus einer der Flanken der Quernut oder aus einem Teil des Profilblockes hervorstehend ausgeformte Erhebung eine Ausbauchung bildet oder aufweist, die mindestens der Breite des Querschnittes der Quernut entspricht, sodass eine Strömungsumleitung des in der Quernut strömenden Fluids in den Strömungskanal gegeben ist, der die Erhebung umgibt.
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Ein derartiger Strömungskanal sollte zur Optimierung der Fluidströmung keine scharfkantigen Bereiche aufweisen, weshalb der Strömungskanal in besonders vorteilhafter Weise eine bogenförmige Gestalt aufweist. Dabei können mehrere, aufeinanderfolgende Bögen vorgesehen werden, sodass beispielsweise die Quernuten mindestens zwei, in Verlaufsrichtung der Quernut aufeinander folgende Erhebungen aufweisen, sodass der die Erhebungen umgebende Strömungskanal zum Beispiel einen S-förmigen oder mäanderförmigen Verlauf aufweist. Der bogenförmige Verlauf des Strömungskanals führt zu einer sehr gleichmäßigen Strömung ohne Strömungsabrisse oder Turbulenzen, die ihrerseits wieder zu einer Geräuschentwicklung führen könnten. Zudem werden bei einem derartigen Verlauf des Strömungskanals, in Strömungsrichtung des Fluids betrachtet, mehrere Geräuschbarrieren nacheinander erzeugt, die die Dämpfung des Abrollgeräusches weitergehend verbessern.
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Eine zusätzliche Optimierung der Fluidströmung lässt sich auch dadurch erreichen, dass die Erhebung eine vom Grund der Quernut ansteigende Kontur aufweist. Durch den allmählichen Anstieg der Erhebung innerhalb der Quernut ist eine sehr gleichmäßige Kontur gegeben, die dadurch strömungsoptimiert ist.
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Wird entsprechend einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung die Höhe der Erhebung in der Quernut geringer ausgeführt, als die Tiefe der Quernut, so führt dies dazu, dass ein Teil der innerhalb der Quernut fließenden Fluidströmung über die Erhebung hinweg fließen kann, was zu einer Steigerung des Volumenstroms führt. Diese Maßnahme ist insbesondere auch für die Verbesserung der Wasserabführung hilfreich. Bezüglich der Dämpfung des Abrollgeräusches lässt sich bei dieser Ausführung darüber hinaus feststellen, dass die über die Erhebung strömende Luft eine zusätzliche Umlenkung erfährt und damit das Abrollgeräusch reduziert wird. Entspricht hingegen die Höhe der Erhebung der Tiefe der Quernut, so erfolgt lediglich eine Strömungsumlenkung um die Erhebung herum.
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Wie zuvor bereits ausgeführt wurde, ist es von Vorteil, wenn die Erhebung mit einer ansteigenden Kontur ausgestattet ist. Neben einem gleichmäßigen Anstieg kann jedoch auch eine Erhebung vorgesehen werden, die vom Grund der Quernut ausgehend, in mindestens zwei Stufen ansteigend ausgeführt ist. Dabei sollte in vorteilhafter Weise zumindest eine der Stufen bogenförmig ausgeführt sein und/oder einen Radius aufweisen oder bilden, wodurch die Übergänge zwischen den Stufen strömungsoptimiert sind.
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Werden innerhalb einer Quernut mehrere Erhebungen vorgesehen, die, in Verlaufsrichtung der Quernut betrachtet, einander folgen, so können diese Erhebungen gleiche Geometrien aufweisen oder die Formgebung, die Höhe und/oder die Breite der einzelnen Erhebungen kann voneinander abweichend ausgeführt sein. Insgesamt lässt sich hierzu ausführen, dass bogenförmige oder ebene Oberflächen in jedem Fall zu bevorzugen sind, um die zuvor bereits erwähnten Turbulenzen der Fluidströmung oder einen Abriss der Fluidströmung zu vermeiden.
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Eine weitere, sehr vorteilhafte Maßnahme nach der Erfindung besteht ferner darin, dass die Quernut im Übergang zwischen der Quernut zu der Umfangsnut eine Erweiterung des Querschnitts aufweist. Durch diesen verbreiterten Übergang wird insbesondere die Abführung des Wassers aus den Quernuten beschleunigt und damit verbessert. Üblicherweise ist es so, dass die Umfangsnuten der Lauffläche eines Fahrzeugluftreifens einen größeren Querschnitt aufweisen als die Quernuten, was den genannten Vorteil noch zusätzlich fördert.
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Eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung ist darüber hinaus darin zu sehen, dass jede der Erhebungen eine in Blickrichtung auf die Lauffläche des Fahrzeugluftreifens halbkreisförmige oder polygonale Geometrie aufweist. Insbesondere die halbkreisförmige Gestalt der Erhebungen führt zu dem Prinzip der Kugelumströmung und stellt damit eine wesentliche Optimierung des Strömungsverhaltens des Fluids innerhalb der Quernuten dar.
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Es konnte ferner festgestellt werden, dass das Volumen und die Geschwindigkeit des über die unterschiedlichen Nuten abzuführenden Wassers weiter verbessert werden können, wenn zumindest einzelne Profilblöcke wenigstens eine Längsrille aufweisen, die eine strömungsleitende Verbindung zwischen zwei, den Profilblock begrenzenden, in Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens einander folgenden, Quernuten bildet. Durch diese „Querverbindung“ zweier, in Umfangsrichtung betrachtet einander folgender Quernuten lässt sich neben den bereits genannten Vorteilen zusätzlich der Vorteil erreichen, dass sich das Bremsverhalten des damit ausgestatteten Fahrzeugluftreifens wesentlich verbessert. Dies trifft folglich insbesondere bei nassem Untergrund zu.
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Eine konkrete Ausgestaltung dieses Lösungsvorschlages besteht vorliegend darin, dass die Längsrille von dem Strömungskanal einer ersten Quernut ausgehend unmittelbar in die in Umfangsrichtung folgende Quernut mündet. Der durch die Erhebung erzeugte Strömungskanal in Form einer Ausbuchtung der Quernut bildet dabei unmittelbar die Verbindung zu der Längsrille, sodass sich die Fluidströmung in der Quernut in diesem Bereich teilt und folglich mehr Volumen abtransportiert werden kann.
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Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn die Längsrille 90° ± 10° zum Verlauf der den Strömungskanal aufweisenden, ersten Quernut ausgerichtet ist. Dieser annähernd rechtwinklige Verlauf zur Quernut stellt eine optimale Anbindung des Strömungskanals an die Längsrille dar.
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Die Längsrille ist gemäß einer weiterbildenden Maßnahme der Erfindung vorzugsweise verhältnismäßig flach ausgeführt, sodass sie beispielsweise eine Tiefe von 1 mm bis 3 mm aufweist. Bevorzugt ist dabei eine Tiefe von etwa 2 mm. Diese Werte haben sich in ersten Versuchen als optimal hinsichtlich der Fluidströmung sowie der Profilsteifigkeit des Fahrzeugluftreifens erwiesen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Fahrzeugluftreifen können die Quernuten annähernd rechtwinklig oder schräg zu den Umfangsnuten verlaufen. Wie eingangs bereits ausgeführt wurde, ist es ferner im Sinne der Erfindung möglich, die Quernuten zumindest abschnittsweise bogenförmig auszuführen. Eine sehr spezielle Ausführungsvariante der Erfindung wird darüber hinaus darin gesehen, dass zumindest einzelne Quernuten eine Ausrichtung aufweisen, die 45° ± 15° zum Verlauf der Umfangsnuten beträgt. Somit weisen diese Quernuten einen spitzen Winkel mit den Umfangsnuten auf.
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In an sich bekannter Weise können darüber hinaus die Profilblöcke zumindest abschnittsweise wellen- oder zick-zackartige Einschnitte aufweisen. Diese Einschnitte stellen eine strömungsleitende Verbindung zwischen mindestens einer Umfangsnut und wenigstens einer Quernut oder zwischen zwei Umfangsnuten dar und dienen letztlich auch einer Verbesserung der Fluidströmung und hierbei insbesondere dem Abtransport des Wassers bei regennasser Fahrbahn, sodass dadurch wirksam ein Aquaplaning verhindert werden kann.
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Kommen die zuvor bereits beschriebenen Längsrillen als Verbindung zwischen zwei zueinander benachbarten Quernuten zum Einsatz, so kreuzt die jeweilige Längsrille eines Profilblockes mehrere der in dem Profilblock vorhandenen Einschnitte. Diese, sich kreuzenden Vertiefungen innerhalb eines Profilblockes ermöglichen das Ausweichen der Fluidströmung in unterschiedliche Bereiche, sodass die Haftung des Fahrzeugluftreifens dadurch wesentlich verbessert wird, wenn der Untergrund beispielsweise feucht oder nass ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Die gezeigten Ausführungsbeispiele stellen dabei keine Einschränkung auf die dargestellten Varianten dar, sondern dienen lediglich der Erläuterung eines Prinzips der Erfindung. Gleiche oder gleichartige Bauteile werden stets mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Um die erfindungsgemäße Funktionsweise veranschaulichen zu können, sind in den Figuren nur stark vereinfachte Prinzipdarstellungen gezeigt, bei denen auf die für die Erfindung nicht wesentlichen Bauteile verzichtet wurde. Dies bedeutet jedoch nicht, dass derartige Bauteile bei einer erfindungsgemäßen Lösung nicht vorhanden sind.
Es zeigt:
- 1: einen Blick auf die Lauffläche einer ersten Ausführungsvariante eines Fahrzeugluftreifens,
- 2: einen vergrößerten Ausschnitt eines Teils eines Profilblockes,
- 3: den Schnittverlauf III-III aus 2,
- 4: den Schnittverlauf IV-IV aus 2 und
- 5: einen Blick auf die Lauffläche einer weiteren Ausführungsvariante eines Fahrzeugluftreifens.
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Aus der 1 geht ein Blick auf eine Hälfte der Lauffläche 3 eines Fahrzeugluftreifens 1 hervor, die bei dem dargestellten Beispiel eine mittige Teilung durch die Umfangsnut 4 aufweist. Die Lauffläche 3 besteht hierbei aus mehreren, in Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens 1 aufeinander folgenden Profilblöcken 2, deren Umfangsgeometrie durch die Umfangsnuten 4 und 5 und die mit einem schrägen Verlauf zwischen den Umfangsnuten 4 und 5 zueinander benachbart und beabstandet verlaufende Quernuten 6 und 7 definiert ist. Innerhalb eines jeden Profilblockes 2 sind zudem zahlreiche Einschnitte 15 vorhanden, die der Verbindung zwischen den Umfangsnuten 4 und 5 oder zwischen den Quernuten 6 beziehungsweise 7 und einer Umfangsnut 4 beziehungsweise 5 dienen. Die Funktion dieser Einschnitte 15 besteht in der Abführung des zwischen der Lauffläche 3 des Fahrzeugluftreifens 1 und dem Fahrbahnuntergrund vorhandenen Wassers in die entsprechenden Quernuten 6, 7 und damit in Richtung der Seitenwand 16 des Fahrzeugluftreifens 1 oder in die Umfangsnuten 4, 5.
Die erfindungsgemäße Besonderheit besteht vorliegend darin, dass in die Quernuten 6 und 7 jeweils in Richtung des Verlaufs der Quernuten 6 und 7 einander folgend zwei Erhebungen 8 und 9 eingebracht sind, deren Querschnitt größer ist als die Breite der entsprechenden Quernuten 6, 7 im Bereich der Erhebungen 8, 9. Dies hat zur Folge, dass die Quernuten 6, 7 im Bereich der Erhebungen 8, 9 jeweils eine Ausbuchtung in Form eines Strömungskanals 10 bilden, der hierbei durch die, in Strömungsrichtung der Fluidströmung betrachtet, einander folgenden Erhebungen 8 und 9 einen S-förmigen Verlauf aufweist. Durch diese Maßnahme wird der zwischen Untergrund und Fahrzeugluftreifen 1 erzeugte Körperschall nicht direkt in Richtung Seitenwand 16 des Fahrzeugluftreifens 1, also nach außen, abgeführt, sondern um die Erhebungen 8, 9 umgelenkt, was zu einer Dämpfung des Körperschalls und damit einer Reduzierung des Abrollgeräusches führt. Ein derartiger Fahrzeugluftreifen 1 ist damit deutlich leiser gegenüber bekannten Ausführungen. Durch die darüber hinaus vorhandenen Umfangsnuten 4, 5 und die Einschnitte 15 ist weiterhin in ungehinderter Weise auch die Dränagewirkung des Fahrzeugluftreifens 1 in gewünschter Weise und ohne Einschränkungen erhalten geblieben.
Wie aus der 1 deutlich erkennbar wird, weisen die Erhebungen 8, 9 eine halbkreisförmige Geometrie auf, deren Ausrichtung einander entgegengesetzt ist. Die Erhebungen 8, 9 sind dabei aus den Flanken 11 der Quernuten 6, 7 herausgeformt und verfügen in diesem Fall über eine geringfügig geringere Höhe, als die Tiefe der Quernuten 6 beziehungsweise 7. Darüber hinaus weist der um die Erhebung 9 herumführende Strömungskanal 10 im Übergang von der Quernut 6 beziehungsweise 7 zur Umfangsnut 4 jeweils einen breiteren Querschnitt auf, als der Teil des Strömungskanals 10, der um die Erhebung 8 herum verläuft. Durch diese Maßnahme wird die Abflussgeschwindigkeit des über die Quernuten 6, 7 abgeführten Wassers in Richtung Umfangsnut 4 verbessert.
Eine weitere Strömungsoptimierung der Ausführungsvariante eines Fahrzeugluftreifens 1, wie er in der 1 gezeigt ist, besteht darüber hinaus darin, dass hier zusätzlich eine Längsrille 14 vorhanden ist, die über eine verhältnismäßig geringe Tiefe verfügt, die hier etwa 2 mm beträgt. Die Längsrille 14 geht von dem Strömungskanal 10 im Übergang von der Quernut 6, 7 zur Umfangsnut 4 aus, durchquert dann den jeweiligen Profilblock 2 etwa rechtwinklig zur Quernut 6 und geht schließlich annähernd rechtwinklig in die, in Umfangsrichtung des Fahrzeugluftreifens 1 betrachtet, darauffolgende Quernut 7 über. Dabei kreuzt die Längsrille 14 mehrere der vorhandenen Einschnitte 15.
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Die 2 zeigt ausschnittsweise vergrößert noch einmal den Bereich eines Profilblockes 2, der von den Quernuten 6 und 7 sowie der Umfangsnut 4 begrenzt wird, wobei die benachbarte Umfangsnut 5 hier nicht dargestellt ist. In den Quernuten 6 und 7 sind die darin enthaltenen, in der Ansicht halbkreisförmigen Erhebungen 8 und 9 erkennbar, die von dem S-förmigen Strömungskanal 10 umgeben sind. Deutlich wird hierbei auch noch einmal die Ausführung der Längsrille 14, die eine Verbindung zwischen den Quernuten 6 und 7 eines jeden Profilblockes 2 schafft, von der Ausbuchtung im Übergangsbereich des Strömungskanals 10 zur Umfangsnut 4 ausgeht und von der Quernut 6 zur Quernut 7 verläuft.
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Der Schnittverlauf III-III aus 2 ist Gegenstand der 3. Hieraus wird die Gestaltung des Strömungskanals 10 im Übergangsbereich zwischen den Quernuten 6, 7 zu der Umfangsnut 4 im Bereich der Erhebung 9 ersichtlich. Dieser Übergang ist im vorliegenden Fall stufenförmig gestaltet und besteht aus einer ersten Stufe 12, die in die zweite Stufe 13 übergeht.
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Eine ähnliche Ausführung ist auch aus dem Schnittverlauf IV-IV aus 2 ersichtlich, der in der 4 gezeigt wird. Der Schnitt verläuft hierbei durch die in die Quernut 6, 7 integrierte Erhebung 8 und durch den Strömungskanal 10. Die Tiefe des Strömungskanals 10 ist dabei ebenfalls durch zwei Stufen 12 und 13 definiert, die ineinander übergehen. Aus dem Schnittverlauf wird auch ersichtlich, dass die Quernuten 6, 7 eine größere Tiefe aufweisen, als die Höhe der Erhebung 8. Dies hat zur Folge, dass ein Teil der innerhalb des Strömungskanals 10 fließenden Fluidströmung über die Erhebung 8 hinweg fließen kann.
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Die 5 erlaubt schließlich noch einen Blick auf die Lauffläche 3 einer weiteren, sehr speziellen Ausführungsvariante eines Fahrzeugluftreifens 1. Hierbei ist die Erhebung 8 innerhalb der Quernut 6 als kreisförmige Erhebung 8 ausgeführt und wird insgesamt von einem kreisförmigen Strömungskanal 10 umgeben.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugluftreifen
- 2
- Profilblock
- 3
- Lauffläche
- 4
- Umfangsnut
- 5
- Umfangsnut
- 6
- Quernut
- 7
- Quernut
- 8
- Erhebung
- 9
- Erhebung
- 10
- Strömungskanal
- 11
- Flanke
- 12
- Stufe
- 13
- Stufe
- 14
- Längsrille
- 15
- Einschnitt
- 16
- Außenseite (des Fahrzeugluftreifens)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017215464 A1 [0004]
- EP 0688685 A1 [0005]
- JP 8276707 A [0006]
- DE 102005052604 A1 [0007]