-
Die Erfindung betrifft eine Betriebsvorrichtung für ein Elektrofahrrad, ein Verfahren zum Betrieb eines Elektrofahrrads sowie ein Elektrofahrrad.
-
Elektrofahrräder sowie Betriebsvorrichtungen für selbige und Verfahren zum Betrieb sind prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannt. Diese weisen in einigen Ausgestaltungen auch Mittel zur Warnung von Verkehrsteilnehmern auf. Diese sind jedoch nachteilig und unausgereift.
-
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Betriebsvorrichtung, ein verbessertes Verfahren zum Betrieb sowie ein verbessertes Elektrofahrrad bereitzustellen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Betriebsvorrichtung für ein Elektrofahrrad, umfassend eine Schallerzeugungsvorrichtung, die ausgebildet ist, ein Schallzeichen zur Warnung von Verkehrsteilnehmern auszugeben, eine Ortserfassungsvorrichtung, die ausgebildet ist, einen Ort des Elektrofahrrads zu erfassen und eine Steuervorrichtung, die mit der Schallerzeugungsvorrichtung und der Ortserfassungsvorrichtung gekoppelt ist und die ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens in Abhängigkeit eines von der Ortserfassungsvorrichtung erfassten Ortes zu ändern.
-
Die Betriebsvorrichtung ist insbesondere für den Betrieb eines Elektrofahrrads vorgesehen. Ein Elektrofahrrad ist dabei ein Fahrrad, das zusätzlich zu dem durch einen Menschen angetriebenen Tretkurbelantrieb einen weiteren, elektrischen Unterstützungsantrieb aufweist. Das Elektrofahrrad kann auch Pedelec genannt werden.
-
Die Betriebsvorrichtung umfasst zunächst eine Schallerzeugungsvorrichtung, die ausgebildet ist, ein Schallzeichen zur Warnung von Verkehrsteilnehmern auszugeben. Die Schallerzeugungsvorrichtung ist ausgebildet einen Schall bzw. ein Schallzeichen auszugeben. Beispielsweise kann die Schallerzeugungsvorrichtung als Lautsprecher, ggf. mit Verstärker ausgebildet sein. Die Schallerzeugungsvorrichtung kann dabei beispielsweise ein hinterlegtes analoges und/oder ein hinterlegtes digitales Schallsignal ausgeben bzw. wiedergeben. Alternativ oder zusätzlich kann die Schallerzeugungsvorrichtung einen digitalen Klangerzeuger, wie beispielsweise einen digitalen Signalprozessor aufweisen.
-
Im einfachsten Fall ist der von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebene Schall bzw. das ausgegebene Schallzeichen ein Schallsignal mit einem kontinuierlichen Ton und/oder eine feste Frequenz, beispielsweise ein Brummen, ein Rauschen oder eine Sägezahn-, Sinus-, Rechteck- oder Dreiecksignal. In einem anderen Beispiel ist das Schallzeichen ein periodisch wiederkehrendes und/oder alternierendes Schallsignal der zuvor genannten Signalarten oder eine Klangwidergabe einer Sirene, einer Hupe, eines Horns, einer Sprachausgabe oder dergleichen. In einem weiteren Beispiel ist das Schallzeichen eine Klangwidergabe eines Motors oder eines Reifenabrollgeräusches. In einer Weiterbildung ist die Tonfrequenz nicht fest, sondern ändert sich mit der Geschwindigkeit bzw. der Reifendrehzahl des Elektrofahrrads. Die Geschwindigkeit kann durch einen Geschwindigkeitsmesser wie beispielsweise einen Drehzahlsensor erfasst und an die Schallerzeugungsvorrichtung übermittelt werden. Häufig weisen Elektrofahrräder bereits einen Geschwindigkeitsmesser auf, sodass sich die Schallerzeugungsvorrichtung bzw. Betriebsvorrichtung des Signals einfach bedienen kann. Die Schallerzeugungsvorrichtung gibt beispielsweise ausschließlich während der Fahrt ein Schallzeichen aus. Auch hierzu kann sich die Schallerzeugungsvorrichtung eines Geschwindigkeitsmessers bedienen, sodass das Schallzeichen nicht im Stillstand ausgegeben wird.
-
Die Schallerzeugungsvorrichtung meint insbesondere keine Klingel oder eine am Lenker angebrachte Hupe oder eine andere durch den Benutzer des Elektrofahrrads steuerbare Klangerzeugung. Beispielsweise ist die Schallerzeugungsvorrichtung nicht durch einen Fahrer oder Benutzer oder einen Dritten einstellbar oder veränderbar, insbesondere nicht an- und ausschaltbar, sondern sie funktioniert autonom und ohne Benutzereingabe.
-
In jedem Fall dient das Schallzeichen dazu Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger, Radfahrer und anderer Benutzer eines Elektrofahrrads insbesondere während der Fahrt zu warnen. Diese Warnung ist deshalb erwünscht bzw. sogar nötig, da Elektrofahrräder durch den elektrischen Unterstützungsantrieb oft auch auf gerader Strecke hohe Geschwindigkeiten erreichen können. Nach derzeitiger Gesetzeslage sind diese als Pedelec maximal 25 km/h, als schnelleres S-Pedelec auch deutlich über 25 km/h. Dabei erzeugen die Elektrofahrräder bis auf ggf. sehr geringe Reifenabroll- oder Luftwiderstandsgeräusche keine weiteren Geräusche bzw. keinen weiteren Schall, da ihnen - im Gegensatz zu einem mit einem Verbrennungsmotor ausgestatteten Mofa, Kleinkraftrad oder einem Motorrad - ein Motorengeräusch fehlt. Da sich jedoch die Menschen in den meisten Gebieten der Erde noch nicht darauf eingestellt haben, dass schnelle, jedoch nahezu lautlose Verkehrsteilnehmer existieren, werden durch die Schallausgabevorrichtung andere Verkehrsteilnehmer über ein sich näherndes Elektrofahrrad informiert, wodurch diese dann geeignete Maßnahmen ergreifen können, wie beispielsweise auszuweichen oder die Vorfahrt zu achten bzw. zu gewähren.
-
Die Betriebsvorrichtung umfasst weiter eine Ortserfassungsvorrichtung, die ausgebildet ist, einen Ort des Elektrofahrrads zu erfassen. Der Ort meint in diesem Fall eine Position, insbesondere eine geografische Position. Alternativ oder zusätzlich kann der Ort einen Aufenthalt in einem bestimmten Gebiet bedeuten. Der Ort wird über eine geeignete Ortserfassungsvorrichtung ermittelt, beispielsweise durch einen GPS-Sensor, der in die Betriebsvorrichtung integriert oder davon getrennt aufgebaut ist.
-
Die Betriebsvorrichtung umfasst weiter eine Steuervorrichtung, die mit der Schallerzeugungsvorrichtung und der Ortserfassungsvorrichtung gekoppelt ist und die ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens in Abhängigkeit eines von der Ortserfassungsvorrichtung erfassten Ortes zu ändern. Dazu ist die Steuervorrichtung zunächst ausgebildet, einen erfassten Ort oder eine Ortsinformation von der Ortserfassungsvorrichtung zu empfangen und diese zu verarbeiten. Weiter ist die Steuervorrichtung ausgebildet, eine Anweisung an die Schallerzeugungsvorrichtung zu senden, die Lautstärke zu ändern. Dabei ist die Steuervorrichtung ausgebildet, die Lautstärke, mit der die Schallerzeugungsvorrichtung das Schallzeichen ausgibt in Abhängigkeit des Ortes sowohl zu erhöhen bzw. zu verstärken als auch zu verringern bzw. zu reduzieren.
-
Hierdurch ist es insbesondere möglich, flexibel auf Ortsumgebungen zu reagieren. Beispielsweise ist es somit möglich, an Orten, an denen es sich gebietet, das Schallzeichen mit einer lauten Lautstärke wiederzugeben, beispielsweise in Industriegebieten, eine lautes Schallzeichen auszugeben und im Gegenzug an Orten, an denen es sich gebietet ein Schallzeichen mit einer leisen Lautstärke wiederzugeben, beispielsweise in Wohngebieten oder Naturschutzgebieten, ein leises Schallzeichen auszugeben. Somit werden auch anderen Verkehrsteilnehmer, wie beispielsweise Fußgänger abhängig von Ort mit der passenden Lautstärke des Schallzeichens gewarnt.
-
Die Betriebsvorrichtung kann dadurch weitergebildet werden, dass die Ortserfassungsvorrichtung weiter ausgebildet ist, den erfassten Ort mit einem in einer Datenbank hinterlegten Ort abzugleichen und wobei die Steuervorrichtung weiter ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens in Abhängigkeit des Datenbankabgleichs zu ändern.
-
Dazu stellt die Ortserfassungsvorrichtung den erfassten Ort beispielsweise in Koordinatenform der Datenbank bereit. In der Datenbank ist dann beispielsweise zu jedem geografischen Ort eine hinterlegte bzw. zugewiesene Lautstärke auf. Diese wird von der Steuervorrichtung angefragt und gibt den zugewiesenen Lautstärkewert ausgibt. Die Datenbank ist beispielsweise eine einfache Tabelle, die in der gewünschten Ortsauflösung Lautstärkewerte hinterlegt hat.
-
Diese Weiterbildung hat insbesondere den Vorteil, dass die Lautstärke besonders Ortsgenau und flexibel geändert werden kann.
-
Die Betriebsvorrichtung kann dadurch weitergebildet werden, dass sie weiter eine Speichervorrichtung umfasst, in der die Datenbank hinterlegt ist. Die Speichervorrichtung kann ein flüchtiger oder nichtflüchtiger Speicher sein, beispielweise ein Flash, NAND, RAM, ROM oder Festplattenspeicher.
-
Diese Weiterbildung hat den Vorteil, dass die Datenbank direkt in der Betriebsvorrichtung gespeichert ist und die Steuervorrichtung so besonders einfach, schnell und günstig darauf zugreifen kann.
-
Die Betriebsvorrichtung kann dadurch weitergebildet werden, dass sie weiter eine Kommunikationsvorrichtung umfasst, die ausgebildet ist, die Datenbank in einem von dem Elektrofahrrad entfernten Ort abzurufen und in der Speichervorrichtung zu speichern. Die Kommunikationsvorrichtung ist beispielsweise als eine drahtlose Kommunikationsvorrichtung ausgebildet, beispielsweise als ein GSM, 2G, 3G, 4G oder LTE-Modul. Alternativ oder zusätzlich kann es auch ein WLAN und/oder Bluetooth-Modul sein. Alternativ und/oder zusätzlich kann die Kommunikationsvorrichtung auch als drahtgebundene Kommunikationsvorrichtung ausgebildet sein, beispielsweise als serielle oder parallele kabelgebundene Kommunikationsvorrichtung, beispielsweise als ein USB, FireWire oder PCI-e-Modul. Die Kommunikationsvorrichtung ist dabei ausgebildet die Datenbank von dem entfernten Ort, beispielsweise einem Computer oder Server über eine Datenverbindung abzurufen. Alternativ oder zusätzlich ist die Kommunikationsvorrichtung auch ausgebildet, die Datenbank von einem Mobilfunkgerät oder von einer ähnlichen oder baugleichen Betriebsvorrichtung eines anderen Elektrofahrrads abzurufen.
-
Diese Weiterbildung hat insbesondere den Vorteil, dass sie besonders aktuell, genau und flexibel ist, da beispielsweise immer nur ein bestimmter Teil an Ortsdaten mit dazugehörigen Lautstärkewerten vorgehalten werden muss und der Speicher so besonders schlank gehalten werden kann.
-
Die Betriebsvorrichtung kann dadurch weitergebildet werden, dass sie weiter eine Schallerfassungsvorrichtung umfasst, die ausgebildet ist, eine Lautstärke eines Umgebungsschalls zu erfassen, wobei die Steuervorrichtung weiter ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens in Abhängigkeit der erfassten Lautstärke des Umgebungsschalls zu ändern. Die Schallerfassungsvorrichtung ist beispielsweise ein Mikrofon, das den Umgebungsschall kontinuierlich oder periodisch aufnimmt, ggf. auswertet und an die Steuervorrichtung weiterleitet. Die Steuervorrichtung kann dadurch die Lautstärke, mit der das Schallzeichen ausgegeben wird entsprechend der des erfassten Ortes und der Lautstärke des Umgebungsschalls anpassen bzw. ändern. Somit kann die Betriebsvorrichtung beispielsweise, wenn sich das Elektrofahrrad in einem Naturschutzgebiet befindet, wo eigentlich eine besonders leise Lautstärke des Schallzeichens angemessen wäre, sich aber gleichzeitig eine Baustelle oder Waldarbeiten in der Nähe befinden dennoch das Schallzeichen mit einer lauteren Lautstärke wiedergeben, damit andere Verkehrsteilnehmer weiterhin gewarnt werden können.
-
Diese Weiterbildung hat insbesondere den Vorteil, dass sie die Lautstärke besonders flexibel und dynamisch anpassen kann.
-
Zusätzlich kann die Steuervorrichtung einen Filter aufweisen, der ausgebildet ist, das von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebene Schallzeichen bei der Schallerfassung herauszufiltern. Dies kann beispielsweise derart realisiert werden, dass der Lautstärkewert, mit dem das Schallzeichen ausgegeben wird, bei der Erfassung des Umgebungsschalls rechnerisch berücksichtigt wird.
-
Das Erzeugen des Schallzeichens, das Erfassen des Ortes, das Abgleichen des Ortes, das Abrufen der Datenbank und das Erfassen des Umgebungsschalls erfolgen beispielsweise regelmäßig, kontinuierlich, gleichzeitig und/oder unabhängig voneinander. Dabei haben beispielsweise alle Vorrichtungen dauerhaften Zugriff aufeinander bzw. auf die von ihnen erfassten, ermittelten oder berechneten Daten. Einzelne oder sämtliche Merkmale der Betriebsvorrichtung können als integrierter Schaltkreis oder als Computercode, der von einem Prozessor ausgeführt wird realisiert sein.
-
Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines Elektrofahrrads, umfassend die Schritte Ausgeben eines Schallzeichens zur Warnung von Verkehrsteilnehmern, Erfassen eines Ortes des Elektrofahrrads und Ändern der Lautstärke des Schallzeichens in Abhängigkeit des erfassten Ortes.
-
Das Verfahren kann dadurch weitergebildet werden, dass es weiter die Schritte umfasst Abgleichen des erfassten Ortes mit einem in einer Datenbank hinterlegten Ort und Ändern der Lautstärke des Schallzeichens in Abhängigkeit des Datenbankabgleichs.
-
Das Verfahren kann dadurch weitergebildet werden, dass es weiter die Schritte umfasst Abrufen der Datenbank von einem von dem Elektrofahrrad entfernten Ort und Speichern der Datenbank in einer Speichervorrichtung.
-
Das Verfahren kann dadurch weitergebildet werden, dass es weiter die Schritte umfasst Erfassen einer Lautstärke eines Umgebungsschalls und Ändern der Lautstärke des Schallzeichens in Abhängigkeit der erfassten Lautstärke des Umgebungsschalls.
-
Es versteht sich, dass die Verfahrensschritte ganz oder teilweise von den oben beschriebenen Vorrichtungen ausgeführt werden können. Weiter können die Verfahrensschritte regelmäßig, kontinuierlich, gleichzeitig und/oder unabhängig voneinander erfolgen.
-
Die eingangs genannte Aufgabe wird auch gelöst durch ein Elektrofahrrad, umfassend eine Betriebsvorrichtung nach einem der oben beschriebenen Ausführungsformen.
-
Bezüglich der Vorteile, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails des Verfahrens und des Elektrofahrrads wird auf vorangegangene Beschreibung zu den entsprechenden Merkmalen der Betriebsvorrichtung verwiesen.
-
Ausführungsformen der Erfindung werden nun beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren beschrieben, in denen
- 1 eine schematische Darstellung eines Elektrofahrrads und einer Betriebsvorrichtung gemäß zumindest einer Ausführungsform,
- 2 eine schematische Ansicht eines Elektrofahrrads und einer Betriebsvorrichtung gemäß zumindest einer Ausführungsform, und
- 3 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb eines Elektrofahrrads gemäß zumindest einer Ausführungsform
zeigen.
-
Gleiche oder ähnliche Merkmale sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
In 1 ist eine schematische Darstellung eines Elektrofahrrads 1 abgebildet. Das Elektrofahrrad 1 weist dabei einen rautenförmigen Fahrradrahmen 10 auf, der aus einem Oberrohr 11, einem Unterrohr 12, einer Sitzstrebe 13, einer Kettenstrebe 14, einem Steuerrohr 15 und einem Sitzrohr 16 gebildet ist. Eine Lenkstange oder Lenker 20 ist am oberen Ende des Steuerrohrs 15 befestigt, um das Elektrofahrrad 1 zu lenken. Das untere Ende des Steuerrohrs 15 stützt drehbar ein Vorderrad 50. Die Sitzstrebe 13 stützt drehbar ein Hinterrad 40. Ein Fahrradsattel oder -sitz 30 ist am oberen Ende einer Sitzstange 17 befestigt, welche einstellbar am Sitzrohr 16 montiert ist.
-
Eine Kette 8 umschlingt ein auf einer Tretkurbelwelle 5a angeordnetes Kettenblatt 5b und ein Nabenritzel 9a einer Nabe 9. Die auch als Tretlagerwelle bekannte Tretkurbelwelle 5a ist in einem Tretlager 5 gelagert. Die Tretkurbelwelle 5a ist zudem in bekannter Weise mit Tretkurbeln 6 versehen.
-
Der die Muskelkraft unterstützende Elektromotor 7 ist als ein Mittelmotor ausgebildet und im Tretlager 5 aufgenommen. Ein am Sitzrohr 16 angeordneter Drehzahlsensor 2 erfasst eine Drehzahl der Tretkurbelwelle 5a, wobei der Drehzahlsensor 2 an eine Betriebsvorrichtung 100 angeschlossen ist. Ein als Traktionsbatterie ausgebildeter elektrischer Speicher 4 führt dem Elektromotor 7 elektrische Energie zu.
-
Die Betriebsvorrichtung 100 umfasst dabei eine Schallerzeugungsvorrichtung, die ausgebildet ist, ein Schallzeichen zur Warnung von Verkehrsteilnehmern auszugeben, eine Ortserfassungsvorrichtung, die ausgebildet ist, einen Ort des Elektrofahrrads zu erfassen und eine Steuervorrichtung, die mit der Schallerzeugungsvorrichtung und der Ortserfassungsvorrichtung gekoppelt ist und die ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens in Abhängigkeit eines von der Ortserfassungsvorrichtung erfassten Ortes zu ändern.
-
Die Ortserfassungsvorrichtung der Betriebsvorrichtung 100 ist dabei weiter ausgebildet, den erfassten Ort mit einem in einer Datenbank hinterlegten Ort abzugleichen. Die Steuervorrichtung ist weiter ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens in Abhängigkeit des Datenbankabgleichs zu ändern.
-
Die Betriebsvorrichtung 100 umfasst weiter eine Speichervorrichtung, in der die Datenbank hinterlegt ist. Weiter umfasst die Betriebsvorrichtung 100 eine Kommunikationsvorrichtung, die ausgebildet ist, die Datenbank in einem von dem Elektrofahrrad entfernten Ort abzurufen und in der Speichervorrichtung zu speichern.
-
Die Betriebsvorrichtung 100 umfasst weiter eine Schallerfassungsvorrichtung, die ausgebildet ist, eine Lautstärke eines Umgebungsschalls zu erfassen, wobei die Steuervorrichtung weiter ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens in Abhängigkeit der erfassten Lautstärke des Umgebungsschalls zu ändern.
-
2 zeigt eine schematische Ansicht eines Elektrofahrrads 1, umfassend eine Betriebsvorrichtung gemäß zumindest einer Ausführungsform. Das Elektrofahrrad wird von einem Benutzer entlang eines Weges 99 gefahren. Während des Fahrens erzeugt eine Schallerzeugungsvorrichtung der Betriebsvorrichtung kontinuierlich bzw. in regelmäßigen Abständen Schallzeichen 101, die zur Warnung von Verkehrsteilnehmern ausgegeben werden. Parallel dazu erfasst eine Ortserfassungsvorrichtung der Betriebsvorrichtung kontinuierlich bzw. in regelmäßigen Abständen den Ort des Elektrofahrrads und gleicht diesen erfassten Ort mit einem in einer Datenbank hinterlegten Ort ab. Beispielhaft kann die Datenbank in einem von dem Elektrofahrrad entfernten Ort, beispielsweise einem Computer oder Server abgelegt bzw. darauf gespeichert sein und von einer Kommunikationsvorrichtung der Betriebsvorrichtung von dem entfernten Ort abgerufen sowie in einer Speichervorrichtung der Betriebsvorrichtung gespeichert bzw. hinterlegt sein. Alternativ kann die Datenbank auch ausschließlich auf dem Elektrofahrrad in einer Speichervorrichtung gespeichert sein. Die Betriebsvorrichtung weist weiter eine Steuervorrichtung auf, die mit der Schallerzeugungsvorrichtung und der Ortserfassungsvorrichtung gekoppelt ist, und die ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens 101 in Abhängigkeit eines von der Ortserfassungsvorrichtung erfassten Ortes zu ändern. Die Betriebsvorrichtung weist weiter eine Schallerfassungsvorrichtung auf, die ausgebildet ist, eine Lautstärke des Umgebungsschalls zu erfassen, wobei die Steuervorrichtung weiter ausgebildet ist, die Lautstärke des von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegebenen Schallzeichens 101 in Abhängigkeit der erfassten Lautstärke des Umgebungsschalls zu ändern. Dabei erfolgt die Erfassung des Umgebungsschalls sowie die Anpassung der Lautstärke ebenfalls kontinuierlich bzw. in regelmäßigen Abständen.
-
Der Weg 99, den das Elektrofahrrad entlang fährt, erstreckt sich dabei in 2 beispielhaft durch drei verschiedene Gebiete 200, 300 und 400, für die jeweils verschiedene Lautstärken in der Datenbank hinterlegt sind. Zu Beginn wird zunächst erstmalig der Ort durch die Ortserfassungsvorrichtung erfasst und die Lautstärke, mit der das Schallzeichen 101 ausgegeben wird, durch Abgleich mit der Datenbank festgelegt. Beispielsweise handelt es sich bei dem Gebiet 200 um ein Wohngebiet, für das eine erste Lautstärke in einer Datenbank hinterlegt ist. Wenn sich nun das Elektrofahrrad in Bewegung setzt, wird das Schallzeichen 101 mit dieser für dieses erste Gebiet 200 hinterlegten Lautstärke wiedergegeben. Diese für ein Wohngebiet hinterlegte Lautstärke kann beispielsweise ein Schalldruckpegel von 85 dB, beispielsweise gemessen im Abstand von 2m zum Elektrofahrrad sein.
-
Wenn nun entlang des Weges 99 das Elektrofahrrad 1 in das zweite Gebiet 300 einfährt, wird, da kontinuierlich bzw. in regelmäßigen Abständen der Ort von der Ortserfassungsvorrichtung erfasst wird, erkannt, dass sich das Elektrofahrrad 1 nun in dem zweiten Gebiet 300 befindet und in der Datenbank zu dem erfassten Ort eine zu dem Gebiet 300 hinterlegte Lautstärke abgeglichen. Dieser Lautstärkewert wird dann an die Steuervorrichtung weitergeleitet, die die Lautstärke, mit der das Schallzeichen 101 von der Schallerzeugungsvorrichtung ausgegeben wird, ändert und zwar auf eine zweite, von der ersten Lautstärke verschiedenen Lautstärke. Bei dem zweiten Gebiet 300 handelt es sich beispielsweise um ein Naturschutzgebiet, für das eine leisere zweite Lautstärke hinterlegt ist. Diese für ein Naturschutzgebiet hinterlegte Lautstärke kann beispielsweise ein Schalldruckpegel von 75 dB, beispielsweise gemessen im Abstand von 2m zum Elektrofahrrad sein.
-
Wenn nun weiter entlang des Weges 99 das Elektrofahrrad 1 beispielhaft in dem zweiten Gebiet 300 in die Nähe einer Lärmquelle 90, die einen Schall 91 erzeugt kommt bzw. sich dieser nähert, und die Schallerfassungsvorrichtung erfasst, dass die Lärmquelle 90 lauter ist, als das ausgegebene Schallzeichen 101, dann kann die Steuervorrichtung die Lautstärke ändern, beispielsweise auf eine höhere Lautstärke als die tatsächlich für dieses Gebiet hinterlegte. Diese Erhöhung kann proportional zu der erfassten Lautstärke des Umgebungsschalls sein, beispielsweise 5, 10, 15 oder 20 dB höher als die erfasste Lautstärke. Da die Lautstärke der Umgebung kontinuierlich bzw. in regelmäßigen Abständen erfasst wird, kann die Lautstärke, mit der die Schallerzeugungsvorrichtung das Schallzeichen 101 ausgibt, dynamisch an die Umgebung angepasst werden.
-
Für das Gebiet 400 kann eine weitere, von der ersten und zweiten Lautstärke verschiedenen Lautstärke hinterlegt sein, beispielsweise weil es sich bei dem Gebiet 400 um ein Innenstadtgebiet oder ein Industriegebiet handelt. Hierfür kann beispielsweise ein Schalldruckpegel von 95 dB, beispielsweise gemessen im Abstand von 2m zum Elektrofahrrad sein.
-
3 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 1000 zum Betreib eines Elektrofahrrads. In einem ersten Schritt 1100 wird ein Schallzeichen zu Warnung von Verkehrsteilnehmern in einer ersten Lautstärke durch eine Schallerzeugungsvorrichtung wiedergegeben. Bei dieser ersten Lautstärke handelt es sich beispielsweise um eine letzte ermittelte Lautstärke. Alternativ kann die Lautstärke in einem weiteren Schritt vor dem Schritt 1100 erstmalig ermittelt werden.
-
In einem zweiten Schritt 1200 wird durch eine Ortserfassungsvorrichtung ein Ort des Elektrofahrrads erfasst. In einem weiteren Schritt 1300 wird der erfasste Ort mit einem in einer Datenbank hinterlegten Ort abgeglichen.
-
In einer Entscheidung 1400 wird entschieden, ob der erfasste Ort des Elektrofahrrads in einem Bereich liegt, in dem die Lautstärke des wiedergegebenen Schallzeichens geändert werden sollte. Falls nein, beginnt das Verfahren erneut beim Schritt 1100. Falls ja, also falls sich das Elektrofahrrad in einem Bereich befindet, in dem die Lautstärke des wiedergegebenen Schallzeichens geändert werden soll, schreitet das Verfahren fort mit dem Schritt 1500.
-
Im Schritt 1500 wird die Lautstärke in Abhängigkeit des erfassten Ortes bzw. in Abhängigkeit des erfolgten Datenabgleichs geändert und zwar auf eine zweite, von der ersten verschiedenen Lautstärke.
-
In einem weiteren Schritt 1600 wird eine Lautstärke eines Umgebungsschalls in der Nähe oder des Umfelds des Elektrofahrrads durch eine Schallerfassungsvorrichtung erfasst.
-
In einem Entscheidung 1700 wird entschieden, ob der erfasste Umgebungsschall über oder unter einem bestimmten Schwellenwert liegt und ob die Lautstärke des wiedergegebenen Schallzeichens geändert werden sollte. Falls nein, beginnt das Verfahren erneut beim Schritt 1100. Alternativ kann das Verfahren auch auf den Schritt 1600 zurückkehren und erneut den Umgebungsschall erfassen. Falls ja, also falls die Lautstärke des Umgebungsschalls über oder unter einem Schwellenwert liegt, in dem die Lautstärke des wiedergegebenen Schallzeichens geändert werden soll, schreitet das Verfahren fort mit dem Schritt 1800.
-
Im Schritt 1800 wird die Lautstärke des Schallzeichens in Abhängigkeit der erfassten Lautstärke des Umgebungsschalls geändert und zwar auf eine dritte von der zweiten Lautstärke verschiedenen Lautstärke. Die dritte Lautstärke kann von der ersten Lautstärke verschieden oder gleich mit dieser sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Elektrofahrrad
- 2
- Drehzahlsensor
- 4
- Traktionsbatterie, elektrischer Speicher
- 5
- Tretlager
- 5a
- Tretlagerkurbelwelle
- 5b
- Kettenblatt
- 6
- Tretkurbeln
- 7
- Elektromotor
- 8
- Kette
- 9
- Nabe
- 10
- Rahmen
- 11
- Oberrohr
- 12
- Unterrohr
- 13
- Sitzstrebe
- 14
- Kettenstrebe
- 15
- Steuerrohr
- 16
- Sitzrohr
- 17
- Sattelstütze
- 20
- Lenker
- 30
- Sattel
- 40
- Hinterrad
- 50
- Vorderrad
- 90
- Lärmquelle
- 91
- Schall
- 99
- Weg
- 100
- Betriebsvorrichtung
- 101
- Schallzeichen
- 200
- erstes Gebiet
- 300
- zweites Gebiet
- 400
- drittes Gebiet
- 1000
- Verfahren
- 1100
- Verfahrensschritt
- 1200
- Verfahrensschritt
- 1300
- Verfahrensschritt
- 1400
- Entscheidung
- 1500
- Verfahrensschritt
- 1600
- Verfahrensschritt
- 1700
- Entscheidung
- 1800
- Verfahrensschritt