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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Receiver für Solarenergiegewinnungsanlagen mit einer ersten Absorbervorrichtung mit einer ersten porösen Absorberstruktur, wobei die erste poröse Absorberstruktur an einer Frontseite des Receivers eine erste Receiverfläche bildet und durch Solarstrahlung erwärmbar ist, wobei die erste Absorbervorrichtung mit einem Heißluftaustritt verbunden ist und die erste poröse Absorberstruktur von Prozessluft in eine Richtung von einem Bereich vor der Frontseite zu dem Heißluftaustritt hin durchströmt wird, wobei die Prozessluft als Wärmeträgermedium einem Verbraucher zuführbar ist, mit einer Luftrückführvorrichtung, über die Rückluft vom Verbraucher der ersten Absorbervorrichtung zuführbar ist und mit einer Tragstruktur, die die erste Absorbervorrichtung trägt. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Solarenergiegewinnungsanlage mit einem derartigen Receiver.
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In
DE 197 44 541 C2 ist ein Solarempfänger beschrieben, der mehrere Absorbermodule aufweist. Das Absorbermodul enthält einen der einfallenden Solarstrahlung zugewandten Absorberkörper, der porös ist. Durch den Absorberkörper hindurch wird Luft angesaugt, die sich beim Passieren des Absorberkörpers erwärmt.
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Der Receiver eignet sich für große Energiegewinnungsanlagen, bei denen zahlreiche Heliostate auf einem Feld verteilt angeordnet sind, die Solarstrahlung auf den Receiver reflektieren. An dem Receiver entsteht somit eine hohe Strahlungskonzentration, wodurch sich am Absorbermodul Temperaturen im Bereich von bis zu 1100° C ergeben. Bei dem vorbekannten Solarempfänger ist eine Tragstruktur vorgesehen, welche zahlreiche Absorbermodule trägt. Jedes Absorbermodul besteht aus einem Absorberkopf aus Keramik und einem von dem Absorberkopf gehaltenen Absorberkörper. An den Absorberkopf schließt ein Heißluftkanal an, beispielsweise ein Heißluftrohr. Die erzeugte Heißluft wird für den Betrieb eines Wasser-Dampf-Kreislaufs mit Arbeitsmaschinen, beispielsweise Turbinen für Stromgeneratoren, benutzt und kühlt sich dabei ab, enthält jedoch noch Restwärme.
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Zur Nutzung dieser Restwärme wird die Luft zum Solarempfänger zurückgeführt. Die Rückluft strömt an den Wänden der Heißluftkanäle entlang und zwischen den Absorbermodulen hindurch, um an der Frontseite nach vorne hin auszutreten. Sie wird anschließend zusammen mit der Umgebungsluft in den Absorberkörper als Prozessluft eingesaugt.
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Die Tragstruktur für die Absorbermodule ist bei dem vorbekannten Receiver als Gerüst ausgebildet und muss gekühlt werden, um materiell bedingte Grenztemperaturen nicht zu überschreiten. Hierzu wird ebenfalls die Rückluft verwendet. Nachteilig bei dem vorbekannten Konzept ist, dass die Rückluft unmittelbar an den Heißluftkanälen und den Absorbermodulen vorbeigeführt wird, so dass ein Wärmeübertrag von der Heißluft auf die Warmluft erfolgt. Bei dem vorbekannten Receiver kommt es grundsätzlich zu einem erhöhten Druckverlust im Luftkreislauf, der sich negativ auf den Eigenverbrauch des Kraftwerks auswirkt. Ferner entstehen Wärmeverluste aufgrund der unvollständigen Einsaugung der Warmluft. Die Kühlung der Heißluft im Heißluftkanal durch die Rückluft führt zu einer Reduktion der erreichbaren Heißlufttemperatur bei einer gegebenen Sonneneinstrahlung. Um eine vorgegebene Heißlufttemperatur zu erreichen, muss der Receiver somit bei höheren Temperaturen an den Absorbermodulen betrieben werden, wodurch die Wärmestrahlungsverluste am Absorber erhöht sind.
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Die vorbekannte Struktur eines Receivers umfasst ferner eine komplexe Konstruktion, um thermische Dehnungen der Absorbermodule zu kompensieren und Leckageströmungen zwischen Heiß- und Warmluft weitestgehend zu verhindern. Dies führt zu hohen Kosten in der Fertigung und ggf. hohem Wartungsaufwand.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Receiver für Solarenergiegewinnungsanlagen bereitzustellen, der einen im Vergleich zu vorbekannten Receivern verbesserten Wirkungsgrad hat, wobei gleichzeitig die Konstruktion des Receivers vereinfacht ist. Es ist ferner die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Solarenergiegewinnungsanlage mit einem derartigen Receiver bereitzustellen.
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Der erfindungsgemäße Receiver ist definiert durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße Solarenergiegewinnungsanlage ist definiert durch die Merkmale des Anspruchs 15.
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Der erfindungsgemäße Receiver für Solarenergiegewinnungsanlagen weist eine erste Absorbervorrichtung mit einer ersten porösen Absorberstruktur, eine Luftrückführvorrichtung sowie eine Tragstruktur auf, die die erste Absorbervorrichtung trägt. Die erste poröse Absorberstruktur bildet zum Beispiel an einer Frontseite des Receivers eine erste Receiverfläche und ist durch Solarstrahlung erwärmbar. Die erste Absorbervorrichtung ist mit einem Heißluftaustritt verbunden. Die erste poröse Absorberstruktur wird von Prozessluft in eine Richtung von einem Bereich vor der Frontseite zu dem Heißluftaustritt hin durchströmt, wobei die Prozessluft als Wärmeträgermedium einem Verbraucher zuführbar ist. Über die Luftrückführvorrichtung wird Rückluft vom Verbraucher der ersten Absorbervorrichtung zugeführt.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass am Rand der ersten Receiverfläche mindestens eine gegenüber der ersten Absorbervorrichtung vorstehende zweite Absorbervorrichtung angeordnet ist, wobei die zweite Absorbervorrichtung eine zweite poröse Absorberstruktur aufweist und die zweite poröse Absorberstruktur eine zweite Receiverfläche bildet und durch Solarstrahlung erwärmbar ist. Die zweite Absorbervorrichtung ist mit der Luftrückführvorrichtung verbunden und die zweite poröse Absorberstruktur wird von Rückluft in eine Richtung von der Luftrückführvorrichtung zu dem Bereich vor der ersten Receiverfläche hin durchströmt.
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Der erfindungsgemäße Receiver ist somit in einen Abschnitt der Vorwärmung der Rückluft sowie in einen Hauptabsorber eingeteilt. Die die zweite poröse Absorberstruktur durchströmende Rückluft wird durch die poröse Absorberstruktur erwärmt und vermengt sich mit der Umgebungsluft, die sich im Bereich vor der Frontseite des Receivers befindet. Zusammen mit der Umgebungsluft bildet die vorgewärmte Rückluft die Prozessluft, die die erste Absorbervorrichtung durchströmt.
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Die zweite Absorbervorrichtung kann von der ersten Absorbervorrichtung getragen werden oder eine separate Tragekonstruktion aufweisen, beispielsweise zusammen mit der Luftrückführvorrichtung.
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Gegenüber dem Stand der Technik, bei dem die Rückluft zwischen einzelnen Absorbermodulen hindurchströmt, hat die vorliegende Erfindung den Vorteil, dass die Rückluft ohne eine komplizierte Strömungsführung und durch relativ große Strömungsquerschnitte rückgeführt werden kann, wodurch nur geringe Druckverluste entstehen. Ferner kann die Rückluft entfernt von dem Heißluftaustritt rückgeführt werden, wodurch ein Wärmeübertrag von der Heißluft auf die Rückluft reduziert bzw. verhindert wird. Die Heißluft wird somit nach der Erhitzung in der ersten Absorbervorrichtung nur geringfügig abgekühlt, wodurch für eine gewünschte Heißlufttemperatur eine geringere Temperatur an der ersten Absorbervorrichtung ausreicht, so dass Strahlungsverluste aufgrund Wärmestrahlung von der ersten Absorbervorrichtung reduziert sind. Ferner kann Wärmestrahlung, die von der porösen Absorberstruktur der Absorbervorrichtung abgestrahlt wird, teilweise von der zweiten porösen Absorberstruktur der zweiten Absorbervorrichtung absorbiert werden, so dass diese nur zu geringem Teil verloren geht.
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Durch das Vorsehen einer zweiten Absorbervorrichtung, die durch Solarstrahlung erwärmbar ist, können verbesserte Rückführraten und höhere Rückführtemperaturen der Rückluft erreicht werden, so dass der Carnot-Wirkungsgrad des Kreisprozesses der Luft steigt.
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Durch die Trennung der Luftrückführvorrichtung von dem Heißluftaustritt sind darüber hinaus keine aufwendigen Abdichtungsmaßnahmen zur Verhinderung von Leckageströmungen zwischen Warmluft und Heißluft notwendig, so dass eine vergleichsweise einfache Konstruktion gewählt werden kann.
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Da die erste Absorbervorrichtung mit einer geringeren Temperatur zum Erreichen einer gewünschten Heißlufttemperatur betreibbar ist, ist die Temperaturbelastung der Materialien und insbesondere der Tragstruktur, die die erste Absorbervorrichtung trägt, geringer, so dass Kühlmaßnahmen für die Tragstruktur reduziert werden können oder auch günstigere Materialien, wie beispielsweise Stahl anstelle von Keramik, verwendet werden können.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die zweite Receiverfläche zu der ersten Receiverfläche einen stumpfen Winkel bildet. Dadurch kann in vorteilhafterer Weise sichergestellt werden, dass von der ersten Receiverfläche abstrahlende Wärmestrahlung teilweise von der zweiten Receiverfläche aufgenommen wird. Die zweite Receiverfläche kann zu der ersten Receiverfläche beispielsweise einen Winkel im Bereich von 90°-140° bilden.
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Die erste und/oder die weite poröse Absorberstruktur kann aus keramischen Wabenkörpern, Drahtgewebe oder einem metallischen Schaum gebildet sein. Derartige Materialien bzw. Strukturen haben sich für die Bildung einer porösen Absorberstruktur, die einerseits durch Solarstrahlung erwärmbar ist und andererseits in vorteilhafter Weise von Prozessluft durchströmbar ist, herausgestellt.
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Die erste Receiverfläche kann eine Kreisform bilden, wobei die zweite Receiverfläche die Form einer Mantelfläche eines Kegelstumpfes aufweist. Mit anderen Worten: Die zweite Receiverfläche steht trichterförmig von der ersten Receiverfläche ab. Eine derartige Form der ersten und zweiten Receiverfläche hat den Vorteil, dass einerseits Wärmestrahlung, die von der ersten Receiverfläche abgestrahlt wird, in vorteilhafter Weise teilweise auf die zweite Receiverfläche trifft und andererseits Solarstrahlung aus dem Randbereich der auf die erste Receiverfläche fokussierten Solarstrahlung auf die zweite Receiverfläche treffen kann. Grundsätzlich besteht selbstverständlich die Möglichkeit, dass bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Receivers an einem Solarturm, wobei Solarstrahlung über ein Heliostatfeld auf den Receiver fokussiert wird, ein Teil der Heliostaten auf die zweite Receiverfläche direkt ausgerichtet ist.
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Alternativ zu der Kreisform der ersten Receiverfläche und der Kegelstumpfform der zweiten Receiverfläche kann die erste Receiverfläche auch die Form eines Polygons und die zweite Receiverfläche die Form einer Mantelfläche eines daran angepassten Pyramidenstumpfes aufweisen. Beispielsweise kann die erste Receiverfläche eine sechseckige Form aufweisen. Dadurch ist es möglich, dass die Receiverfläche beispielsweise aus mehreren Receivermodulen in Form eines Clusters zusammengesetzt werden kann.
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Das Flächenverhältnis der zweiten Receiverfläche zu der ersten Receiverfläche kann kleiner oder gleich 5:2 sein. Ein derartiges Verhältnis hat sich für eine ausreichende Vorwärmung der Rückluft als vorteilhaft herausgestellt.
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Die Erfindung kann vorsehen, dass die erste Absorbervorrichtung mehrere Absorbermodule aufweist, wobei die mehreren Absorbermodule die erste poröse Absorberstruktur bilden. Die mehreren Absorbermodule können durch die Tragstruktur getragen werden. Ein derartiger Aufbau der ersten Absorbervorrichtung hat den Vorteil, dass eine Wartung der ersten porösen Absorberstruktur in vorteilhafter Weise möglich ist, indem bei einer Beschädigung eines der Absorbermodule dieses auf einfache Art und Weise ausgetauscht werden kann.
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Bei Ausführungsformen des Receivers, bei denen die zweite Receiverfläche den Bereich vor der ersten Receiverfläche teilweise umschließt, indem die zweite Receiverfläche beispielsweise die Form einer Mantelfläche eines Kegelstumpfes oder eines Pyramidenstumpfes aufweist, hat darüber hinaus den Vorteil, dass konvektive Verluste reduziert werden. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die erste Receiverfläche in einem Winkel zur Horizontalen und nach unten hin gerichtet angeordnet ist. Die zweite Absorbervorrichtung kann dabei an mehreren Seiten an die erste Receiverfläche anschließen. Dadurch werden konvektive Verluste weiter reduziert.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die zweite Absorbervorrichtung eine Apertur bildet, durch die Solarstrahlung auf die erste und zweite Receiverfläche gelangt. Die Apertur kann beispielsweise dadurch gebildet sein, dass die zweite Receiverfläche die Form einer Mantelfläche eines Pyramidenstumpfes oder eines Kegelstumpfes aufweist. Dabei kann vorgesehen sein, dass an der zweiten Absorbervorrichtung eine für Solarstrahlung transparente Platte angeordnet ist, die die Apertur zumindest teilweise verschließt. Unter einer für Solarstrahlung transparenten Platte wird eine Platte verstanden, die für die Solarstrahlung einen hemisphärischen solaren (AM 1,5) Transmissionsgrad von mindestens 85 % aufweist.
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Durch das Vorsehen einer die Apertur teilweise oder vollständig verschließenden transparenten Platte, beispielsweise einer Glasscheibe, lassen sich konvektive Wärmeverluste an dem erfindungsgemäßen Receiver weiter reduzieren.
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Das Verhältnis zwischen dem maximalen Durchmesser D der Apertur und einer Breite B der zweiten Receiverfläche kann zwischen 2:1 und 1:1 liegen. Ein derartiges Verhältnis hat sich für die Reduzierung von konvektiven Verlusten als vorteilhaft herausgestellt. Unter Breite B der zweiten Receiverfläche wird hierbei eine Erstreckung der zweiten Receiverfläche in eine Richtung von einem äußeren Rand der zweiten Receiverfläche, der von der ersten Receiverfläche abgewandt ist, in Richtung zu der ersten Receiverfläche hin verstanden.
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Als maximaler Durchmesser D der Apertur wird die im Durchmesser Richtung der Apertur längste Erstreckung der Apertur verstanden.
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Die Erfindung kann ferner vorsehen, dass die zweite Absorbervorrichtung in einem Randbereich einen Sekundärreflektor aufweist, der einfallende Solarstrahlung in Richtung der ersten und/oder der zweiten Receiverfläche reflektiert.
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Da die auf einen Receiver konzentrierte Solarstrahlung nicht homogen verteilt ist, sondern näherungsweise in einer Gauß-Verteilung vorliegt, gelangt auch ein nicht unerheblicher Teil der konzentrierten Solarstrahlung in die Randbereiche von Receivern und trifft bei der vorliegenden Erfindung somit teilweise auf die zweite Receiverfläche. Durch das Vorsehen der Sekundärreflektoren kann ein Teil der Strahlung im Randbereich der Receiver in Richtung der ersten und/oder zweiten Receiverfläche reflektiert werden, so dass sichergestellt ist, dass dieser Teil nicht verlustig ist. Dabei kann der Sekundärreflektor konzentrierend wirken.
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Der Sekundärreflektor kann über eine Kühleinrichtung gekühlt sein. Da die auf den Sekundärreflektor auftreffende Solarstrahlung bereits konzentriert ist, kann es zu starken Wärmebelastungen an dem Sekundärreflektor kommen. Durch das Vorsehen einer Kühleinrichtung kann dieser entgegengewirkt werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Heißluftaustritt in innen insolierte Heißluftleitungen mündet. Über die Heißluftleitungen kann die Prozessluft in Richtung des Verbrauchers geleitet werden. Durch das Vorsehen einer Innenisolierung an den Heißluftleitungen kann in vorteilhafter Weise der Wärmeübertrag von den Heißluftleitungen an die Tragstruktur reduziert sein, so dass einerseits ein Wärmeverlust der Prozessluft verhindert wird und andererseits sichergestellt ist, dass an der Tragstruktur keine zu hohe Wärmebelastung erfolgt.
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Die Erfindung umfasst ferner eine Solarenergiegewinnungsanlage mit einem Heliostatfeld mit mehreren Heliostaten und einem Receiverturm mit einem erfindungsgemäßen Receiver. Über die Heliostaten lässt sich Solarstrahlung auf den Receiver konzentrieren.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Solarenergiegewinnungsanlage mit einem erfindungsgemäßen Receiver,
- 2 eine schematische Schnittdarstellung einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Receivers, und
- 3 eine schematische Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Receivers.
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In 1 ist eine Solarenergiegewinnungsanlage 100 schematisch dargestellt. Sonnenlicht wird über Heliostate 110 eines Heliostatfeldes 120 auf einen an einem Receiverturm 125 angeordneten erfindungsgemäßen Receiver 1 reflektiert. Der Receiver 1 ist als offener volumetrischer Receiver ausgeführt, wobei Luft aus dem Bereich vor der Frontseite 1a des Receivers 1 angesaugt wird und die Prozessluft bildet. Die Prozessluft wird im Receiver 1 erhitzt und über die Heißluftleitung 130 einem Verbraucher zugeführt. Der Verbraucher kann beispielsweise ein Dampferzeuger 140 mit einem herkömmlichen Wasserdampfkreislauf 150 oder ein Wärmespeicher 160 sein. Über ein Luftrückführungssystem 170 wird die abgekühlte Prozessluft dem Receiver zurückgeführt.
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Das Luftrückführungssystem 170 führt die in den Verbrauchern abgekühlte Prozessluft dem Receiver 1 zurück. Dabei wird die Rückluft in den Bereich vor dem Receiver 1 ausgestoßen, so dass die Rückluft als Teil der Prozessluft eingesaugt wird.
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In 2 ist eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Receiver 1 schematisch in einer Schnittdarstellung gezeigt.
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Der erfindungsgemäße Receiver 1 weist eine erste Absorbervorrichtung 3 mit einer ersten porösen Absorberstruktur 5 auf. Die erste poröse Absorberstruktur 5 bildet an der Frontseite 1a des Receivers eine erste Receiverfläche 7. Die erste Receiverfläche 7 ist durch Solarstrahlung erwärmbar. Die erste Absorbervorrichtung 3 ist mit einem Heißluftaustritt 9 verbunden. Luft, die sich in einem Bereich 7b vor der ersten Receiverfläche 7 befindet, wird angesaugt und durchströmt die erste poröse Absorberstruktur 5 in einer Richtung von dem Bereich 7b vor der ersten Receiverfläche 7 zu dem Heißluftaustritt 9 hin und wird durch die erste poröse Absorberstruktur 5 erwärmt. Die so erwärmte Luft wird als Prozessluft dem Verbraucher zugeführt.
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Am Rand 7a der ersten Receiverfläche 7 ist eine gegenüber der ersten Absorbervorrichtung 5 vorstehende zweite Absorbervorrichtung 11 angeordnet. Die zweite Absorbervorrichtung 11 weist eine zweite poröse Absorberstruktur 13 auf, die eine zweite Receiverfläche 15 bildet.
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In dem in der 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die erste Receiverfläche 7 kreisförmig ausgestaltet. Die zweite Receiverfläche 15 besitzt die Form der Mantelfläche eines Kegelstumpfes.
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Die zweite Absorbervorrichtung 11 bildet somit eine Apertur 17, durch die Solarstrahlung, die in der 2 durch Pfeile 18 dargestellt ist, in den Receiver 1 gelangen kann.
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Der Receiver 1 ist gegenüber der Horizontale geneigt angeordnet, so dass die Apertur 17 schräg nach unten gerichtet ist.
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Die Apertur 17 weist einen maximalen Durchmesser D auf. Vorzugsweise ist das Verhältnis des maximalen Durchmessers D der Apertur 17 und einer Breite B der zweiten Receiverfläche 15 zwischen 2:1 und 1:1. Die Breite B der zweiten Receiverfläche 15 ist die Erstreckung der zweiten Receiverfläche von einem äußeren Rand 15a der zweiten Receiverfläche, der von der ersten Receiverfläche 7 abgewandt ist, in Richtung zu der ersten Receiverfläche 7 hin.
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Der Receiver 1 weist eine Luftrückführvorrichtung 19 auf, die Teil des Luftrückführsystems 170 der Solarenergiegewinnungsanlage ist.
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Die zweite Absorbervorrichtung 11 ist mit der Luftrückführvorrichtung 19 verbunden, wobei aus der Luftrückführvorrichtung 19 Rückluft, die vom Verbraucher kommt, durch die zweite poröse Absorberstruktur 13 strömt und in den Bereich 7b vor der ersten Receiverfläche 7 ausgestoßen wird. Die Rückluft durchströmt die zweite poröse Absorberstruktur 13 somit in eine Richtung von der Luftrückführvorrichtung 19 zu dem Bereich 7b vor der ersten Receiverfläche 7 hin.
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Die durch die Apertur 17 gelangte Solarstrahlung trifft auch teilweise auf die zweite Receiverfläche 15 und erwärmt somit die zweite poröse Absorberstruktur 13. Die durch die weite poröse Absorberstruktur 13 strömende Rückluft wird somit von der mittels der Solarstrahlung erwärmten zweiten porösen Absorberstruktur 13 erwärmt, wodurch eine vorteilhafte Vorwärmung eines Teils der Prozessluft erfolgt.
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Die zweite Receiverfläche 15 bildet zu der ersten Receiverfläche 7 einen stumpfen Winkel in einem Winkelbereich von beispielsweise 95°-120°.
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Die erste und die zweite Absorberstruktur 5, 13 können aus einem Drahtgewebe, einem metallischen Schaum oder keramischen Wabenkörpern bestehen.
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An den Heißluftaustritt 9 schließt eine Heißluftleitung 21 an, die eine Innenisolierung 23 aufweist. Die Heißluftleitung 21 sowie die erste Absorbervorrichtung 3 sind über eine Tragstruktur 25 gehalten. Durch die Innenisolierung 23 wird erreicht, dass kein allzu großer Wärmeübergang von der Heißluft, die durch den Heißluftaustritt 9 und die Heißluftleitung 21 strömt, auf die Tragstruktur 25 erfolgt.
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Wie aus 2 hervorgeht, sind der Strömungsweg der Heißluft und der Strömungsweg der Rückluft deutlich voneinander getrennt, so dass es zu keinem oder nur einem geringen Wärmeübertrag zwischen Heißluft und der Rückluft kommen kann.
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Dadurch, dass die Heißluft ohne Wärmeverluste in hohem Maße zu dem Verbraucher geführt werden kann, kann die für die gewünschte Heißlufttemperatur notwendige Erwärmung der ersten porösen Absorberstruktur 5 geringer gehalten werden, wodurch geringere Wärmeverluste an der ersten Receiverfläche 7 durch Wärmestrahlung vorliegen. Ferner wird zumindest ein Teil der Wärmestrahlung, die von der ersten Receiverfläche 7 abstrahlt, von der zweiten Receiverfläche 15 aufgenommen, so dass diese ebenfalls nicht verlustig ist.
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Da die zu erwärmende Prozessluft nur teilweise durch die Rückluft gebildet wird und ferner durch die erste Absorbervorrichtung 3 eingesaugt wird, erfolgt eine Luftströmung durch die Apertur 17, um Prozessluft bereitzustellen. Diese strömt durch eine Art konisches Rohr, das durch die zweite Absorberstruktur 13 gebildet ist. Dadurch wird im großen Maße verhindert, dass Luft, die entlang der ersten und zweiten Receiverfläche 7, 15 streicht und somit von dieser erwärmt wird, nicht in die erste Absorbervorrichtung 3 eingesaugt wird, wodurch konvektive Wärmeverluste geringgehalten werden können.
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In 3 ist eine Weiterbildung des in 2 dargestellten Receivers 1 gezeigt. Der Receiver 1 der 4 unterscheidet sich von dem Receiver 1 der 1 dahingehend, dass am äußeren Rand 15b der zweiten Receiverfläche 15 die Apertur 17 umgebend ein Sekundärreflektor 27 angeordnet ist. Auf den Sekundärreflektor 27 auftreffende Solarstrahlung wird von dem Sekundärreflektor 27 in Richtung der ersten und/oder zweiten Receiverfläche 7, 15 reflektiert. Somit kann ein Teil der reflektierten Solarstrahlung, die den Receiver 1 verfehlen würde, auf die Receiverflächen 7, 15 reflektiert werden und somit genutzt werden.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Apertur 17 mit einer transparenten Platte 29 verschlossen ist, so dass konvektive Wärmeverluste weiter reduziert werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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