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Die Anmeldung betrifft ein Spannmittel für die Drahterosion sowie die Verwendung eines Spannmittels für die Drahterosion.
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Aus dem Stand der Technik bekannte Spannmittel für die Drahterosion weisen meist zwei zueinander verschiebbare Spannbacken auf, zwischen denen ein hinteres Ende eines Werkstück einklemmbar ist, so dass eine vorderes Ende des Werkstücks zwischen den Spannbacken hervorragt, um mittels eines Erosionsdrahtes bearbeitet werden zu können. Um auch das hintere Ende bearbeiten zu können, muss das Werkstück aus dem Spannmittel entnommen, gedreht und von Hand wieder neu eingespannt werden. Aufgrund des neuerlichen Einspannens kommt es zu Ungenauigkeiten, die sich negativ auf die Qualität des Endproduktes auswirken. Ferner wird der Bearbeitungsprozess dadurch verlangsamt. Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es, ein Spannmittel vorzuschlagen, der eine schnelle und zuverlässige Vorder- und Rückseitenbearbeitung mit hoher Präzision ermöglicht.
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Das wird durch ein Spannmittel mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein System mit einem Spannmittel gemäß Anspruch 14 oder durch ein Verfahren gemäß Anspruch 17 erreicht. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den Figuren und aus der Beschreibung.
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Das vorgeschlagene Spannmittel für die Drahterosion umfasst einen Körper und zwei an einer Seite des Körpers angeordnete Spannbacken, die sich in eine y-Richtung, zum Beispiel senkrecht zu der Seite an der sie angeordnet sind, erstrecken.
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Zumindest eine erste der zwei Spannbacken ist gegenüber dem Körper und gegenüber einer zweiten der zwei Spannbacken verschiebbar. Dadurch können an einander zugewandten Innenseiten der zwei Spannbacken angeordnete Spannplatten aufeinander gepresst oder gegen ein zwischen den Spannbacken angeordnetes Werkstück gepresst werden, um das Werkstück so zu fixieren.
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Die Spannbacken weisen an den Innenseiten zwischen den Spannplatten und dem Körper Ausnehmungen auf. Dadurch ist es möglich, ein hinteres Ende des Werkstücks in einem Bereich der Ausnehmungen zu platzieren, so dass die Spannplatten beispielsweise gegen einen mittleren Bereich des Werkstücks gepresst werden. Ein Umspannen des Werkstücks ist dadurch zur Bearbeitung des hinteren Endes des Werkstücks nicht nötig. Vielmehr kann ein Werkzeug wie beispielsweise ein Erosionsdraht im Bereich der Ausnehmungen eingesetzt werden, um das hintere Ende zu bearbeiten. Die Position des Werkstücks relativ zu dem Spannmittel und zu übrigen Bearbeitungsmaschinen, beispielsweise zu einer Drahterosionsmaschine, mit der das Spannmittel verbunden sein kann, kann somit während des kompletten Bearbeitungsprozesses unverändert bleiben. Somit entstehen keine Ungenauigkeiten durch Umspannen des Werkstücks. Lediglich der Erosionsdraht wird dann zum Beispiel erneut eingefädelt.
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Die erste Spannbacke kann zum Beispiel entlang der Seite des Körpers verschiebbar sein, beispielsweise in eine x-Richtung, parallel zu der Seite des Körpers.
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Es ist bei dem vorgeschlagenen Spannmittel nicht ausgeschlossen, dass in manchen Ausführungen beide Spannbacken gegenüber dem Körper beweglich beweglich, zum Beispiel entlang der x-Richtung verschiebbar, sind.
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Der Körper und die zwei Spannbacken können eine gleiche, sich in eine z-Richtung erstreckende Dicke aufweisen. Das heißt, die Spannbacken schließen zum Beispiel in die z-Richtung, also orthogonal zu der x-Richtung, in die zumindest eine der Spannbacken beweglich ist, und orthogonal zu der y-Richtung, in die sich die Spannbacken erstrecken, beidseitig bündig mit dem Körper ab. So kann ein kompaktes Spannmittel zur Verfügung gestellt werden. Die Spannbacken können aber auch einseitig oder beidseitig in die z-Richtung über den Körper hinausragen, beispielsweise wenn eine zur Verfügung stehende Kontaktfläche der Spannplatten in die z-Richtung vergrößert werden soll.
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Der Körper kann zum Beispiel quaderförmig oder im Wesentlichen quaderförmig, also etwa mit abgerundeten oder abgeschrägten Ecken ausgebildet sein.
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Die Spannplatten sind in manchen Ausführungen parallel zueinander angeordnet. Die Spannplatten und/oder die Ausnehmungen der zwei Spannbacken können spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet sein, so dass das Werkstück auf den Seiten beider Spannbacken gleichermaßen zugänglich ist. Die beiden Spannbacken bzw. ihre Spannplatten und/oder Ausnehmungen können aber auch verschieden voneinander ausgestaltet sein. Zum Beispiel ist es möglich, bei einer der Spannbacken, beispielsweise bei der zweiten Spannbacke, wenn diese fest mit dem Spannmittel verbunden und nicht beweglich ist, eine größere Ausnehmung einzubringen als bei der beweglichen ersten Spannbacke. Die größere Aussparung kann beispielsweise auch in den Körper reichen. Durch eine möglichst große Aussparung kann ein Einfädeln des Erosionsdrahts vereinfacht werden.
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Die zweite Spannbacke kann einstückig mit dem Körper ausgebildet sein, wodurch ein Fertigungsprozess vereinfacht oder eine Lebensdauer des Spannmittels erhöht werden kann.
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Das Spannmittel kann zum Beispiel Durchgangslöcher zum Einbringen von Befestigungsmitteln aufweisen. Üblicherweise erstrecken sich diese Durchgangslöcher im Körper in die z-Richtung, entlang seiner Dicke. Mit Hilfe der Durchgangslöcher kann das Spannmittels beispielsweise in einer Drahterosionsmaschine befestigt werden, zum Beispiel durch Festschrauben oder Aufstecken auf komplementär zu den Durchgangslöchern ausgebildeten Bolzen.
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In manchen Ausführungsformen können an der Innenseite der Spannbacken oder einer der Spannbacken eine oder mehrere weitere Aussparungen vorhanden sein. Dann können beispielsweise eine oder beide Spannplatten durch die eine oder die mehreren weiteren Aussparungen unterbrochen sein. Das eingespannte Werkstück kann dann auch seitlich im Bereich der weiteren Aussparungen bearbeitet werden.
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Bei dem Spannmittel kann die gegenüber dem Körper verschiebbare erste Spannbacke an einer durch das Spannmittel parallel zur x-Richtung verlaufenden Gewindestange befestigt und durch Drehen der Gewindestange verschiebbar sein. Zumindest ein Ende der Gewindestange kann dabei zugängig sein und weist zum Beispiel einen Schlitz oder Schlitze zum Drehen der Gewindestange mittels eine Schraubenziehers auf. Es kann alternativ oder zusätzlich aber auch eine Kappe oder eine andere Vorrichtung an einem Ende oder an beiden Enden der Gewindestange vorgesehen sein, die ein Drehen der Gewindestange von Hand ermöglicht.
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Eine Dicke des Körpers in z-Richtung kann beispielsweise mindestens 0.5 cm und/oder höchstens 3 cm betragen. In y-Richtung kann der Körper eine Höhe von zum Beispiel mindestens 5 cm und/oder höchstens 15 cm haben und in x-Richtung eine Breite von beispielsweise mindestens 3 cm und/oder von höchstens 20 cm. In einer Ausgestaltung hat der Körper eine Breite von höchstens 10 cm, bevorzugt von höchstens 6 cm. Auf diese Weise kann das Spannmittel besonders platzsparend in einer Drahterosionsmaschine oder in einer anderen Maschine angeordnet werden.
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Die Spannplatten können in z-Richtung eine Tiefe aufweisen, die der Dicke der Spannbacken bzw. des Körpers entspricht. Eine Höhe der Spannplatten in y-Richtung beträgt zum Beispiel mindestens 3mm und/oder höchstens 2 cm. Mit derartigen Spannplatten wird eine Kontaktfläche zu dem Werkstück zur Verfügung gestellt, die ein sicheres Fixieren erlaubt. Die Spannplatten können in bestimmten Ausführungen auch geriffelt sein oder eine andere Struktur aufweisen, die bei der Fixierung bestimmter Werkstücke von Vorteil sein kann.
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Die beiden Ausnehmungen können jeweils eine Höhe in y-Richtung von mindestens 2mm und/oder von höchstens 2cm und eine Breite in x-Richtung von mindestens 2 mm und/oder höchstens 1cm aufweisen. Derartige Ausnehmungen ermöglichen ein Einfädeln des Erosionsdrahts und bieten ausreichend Platz, um diesen während der Bearbeitung des Werkstücks zu verfahren.
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Beispielsweise ist das Spannmittel aus Stahl, vorzugsweise aus nichtrostendem und/oder gehärtetem Stahl gefertigt oder enthält derartigen Stahl. Dabei können der Körper und die Spannbacken aus dem gleichen Material gefertigt sein.
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Ein System, in dem das hier gezeigte Spannmittel eingesetzt werden kann, umfasst beispielsweise eine Drahterosionsmaschine und ein oder mehrere solche Spannmittel, beispielsweise zwei, drei oder mehr Spannmittel. Die Spannmittel werden zum Beispiel an einer Maschinenbank des
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Die eingangs formulierte Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zur Verwendung eines Spannmittels gelöst.
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Das Verfahren zur Verwendung des Spannmittels umfasst dabei einen Schritt zum Einspannen eines Werkstücks zwischen zwei an Innenseiten von Spannbacken des Spannmittels angeordneten Spannplatten des Spannmittels. In einem Bereich zwischen den Spannplatten und einem Körper des Spannmittels sind dabei an Innenseiten der Spannbacken Ausnehmungen vorhanden und ein hinteres Ende des Werkstücks wird im Bereich der Ausnehmungen derart positioniert, dass das hintere Ende freiliegt.
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Weiterhin umfasst das Verfahren einen Schritt zum Fixieren des Spannmittels in einer Drahterosionsmaschine und einen Schritt zum Einführen eines Erosionsdrahtes im Bereich der Ausnehmungen.
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Das Einspannen des Werkstücks in das Spannmittel kann vor oder nach dem Befestigen des Spannmittels in der Drahterosionsmaschine erfolgen.
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In dem Verfahren wird dann das hintere Ende des Werkstücks mittels Drahterosion bearbeitet.
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Ein derartiges Verfahren kann auch einen dem Bearbeiten des hinteren Endes vorgelagerten oder nachgelagerten Schritt zum Bearbeiten eines dem hinteren Ende abgewandten vorderen Endes des Werkstücks mittels Drahterosion, wobei zwischen dem Bearbeiten des hinteren Endes und dem Bearbeiten des vorderen Endes der Erosionsdraht neu eingefädelt wird.
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Das Verfahren kann einen Schritt umfassen, in dem mehrere Spannmittel mit eingespanntem Werkstück nebeneinander angeordnet werden, so dass die Spannbacken der mehreren Spannmittel und die darin eingespannten Werkstücke in eine gleiche Richtung zeigen. Dann können ein oder mehrere Erosionsdrähte im Bereich der Ausnehmung eines oder mehrerer der Spanmittel eingeführt und anschließend zur Bearbeitung der mehreren Werkstücke verfahren werden.
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Im Folgenden wird das Spannmittel anhand von Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 ein Spannmittel für die Drahterosion;
- 2 das Spannmittel aus 1 mit gekennzeichneten Abmessungen;
- 3 das Spannmittel aus den 1 und 2 mit eingespanntem Werkstück und Erosionsdraht;
- 4 eine Schnittansicht des Spannmittels aus den 1-3, entlang einem in 2 gekennzeichneten Schnitt; und
- 5 ein System zur Drahterosion, eine Maschinenbank und mehrere Spannmittel umfassend.
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In der 1 ist ein Spannmittel 1 gezeigt, wobei Merkmale des Spannmittels 1 mit Bezugszeichen gekennzeichnet sind. Ein eingezeichnetes Achsenkreuz legt eine x-Richtung, eine y-Richtung und eine z-Richtung fest. Das Spannmittel 1 umfasst einen im Wesentlichen quaderförmigen Körper 2 und zwei an einer Seite des Körpers 2 angeordnete, sich in die y-Richtung erstreckende Spannbacken 3, 4. Zwei untere Kanten des Körpers sind abgeschrägt. Eine erste Spannbacke 3 der beiden Spannbacken 3, 4 ist gegenüber dem Körper 2 und gegenüber einer zweiten 4 der zwei Spannbacken 3, 4 in die x-Richtung, parallel zu der Seite des Körpers 2, verschiebbar, wie in der Figur durch einen Doppelpfeil angedeutet ist. Die zweite 4 der zwei Spannbacken 3, 4 ist einstückig mit dem Körper 2 ausgebildet. Eine Abgrenzung zwischen der zweiten Spannbacke 4 und dem Körper 2 ist durch eine gestrichelte Linie angedeutet, jedoch in manchen einstückigen Ausführungen nicht sichtbar. An den Innenseiten der Spannbacken 3, 4 sind Spannplatten 5, 6 angeordnet, die durch Verschieben der ersten Spannbacke 3 aufeinanderpressbar oder gegen ein zwischen den Spannbacken 3, 4 angeordnetes einzuspannendes Werkstück 11 (siehe 3) pressbar sind.
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Das Verschieben der ersten Spannbacke 3 gegenüber dem Körper 2 und der damit verbundenen zweiten Spannbacke 4 wird durch Drehen einer in die x-Richtung verlaufenden Gewindestange 9 ermöglicht, an der die erste Spannbacke 3 befestigt ist und die mit einem Ende aus dem Körper 2 herausragt. Die Stange setzt sich im Inneren des Körpers als Stange mit einem Außengewinde fort, wie durch gestrichelte Linien angedeutet ist. Die Gewindestange weist an dem aus dem Körper 2 ragenden Ende einen Schlitz auf, der ein Drehen der Gewindestange 3 mit einem Schraubenzieher erlaubt. Die verschiebbare erste Spannbacke ragt in den Körper hinein, wie wiederum mit gestrichelten Linien angedeutet ist, und ist mit der Gewindestange 9 verbunden. Die Spannbacke weist hierfür eine Durchbohrung mit einem Innengewinde 9 auf, durch die die Gewindestange 9 durchgeführt ist, so dass das Außengewinde und das Innengewinde ineinandergreifen.
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An einander zugewandten Innenseiten der Spannbacken 3, 4, zwischen der jeweiligen Spannplatte 5, 6 der jeweiligen Spannbacke 3, 4 und dem Körper 2, weisen die Spannbacken Ausnehmungen 7, 8 auf.
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Die Spannplatten 5, 6 sind parallel zueinander angeordnet, um plan aufeinander gepresst werden zu können. Im gezeigten Beispiel sind die Spannplatten 5, 6, aber auch die die Ausnehmungen 7, 8 der zwei Spannbacken 3, 4, spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet, bei Spiegelung an einer Achse parallel zur y-Achse.
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In anderen Ausführungen können auch noch zusätzliche weitere Aussparungen in einer oder beiden Spannbacken 3, 4, vorhanden sein, zum Beispiel im Bereich der Spannplatten 5, 6, so dass diese durch die Aussparungen unterbrochen sind.
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In dem Körper 2 sind vier Durchgangslöcher 10 zum Einbringen von Befestigungsmitteln 13 (siehe hierzu 5), beispielsweise Schrauben oder Bolzen, vorhanden, die ein Befestigen des Spannmittels 1 in einer Drahterosionsmaschine ermöglichen.
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Das Spannmittel 1 ist aus nichtrostendem, gehärtetem Stahl gefertigt.
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In der 2 ist das Spannmittel 1 aus 1 gezeigt, wobei Abmessungen des Spannmittels 1 markiert sind. Die Bezugszeichen aus der 1 werden zur Beschreibung und Bezugnahme einzelner Merkmale des Spannmittels 1 in dieser und den übrigen Figuren weiterhin verwendet.
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Der Körper 2 hat eine Höhe H in y-Richtung von zwischen 5 cm und 15 cm und eine Breite B in x-Richtung von zwischen 3 cm und 6 cm.
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Eine Dicke D des Körpers, in z-Richtung, orthogonal zu Höhe H und Breite B gemessen, beträgt zwischen 0.5 cm und 3 cm (siehe hierzu 4). Die Dicke D in z-Richtung ist dabei für die Spannbacken 3, 4 die gleiche wie für den Körper 2, so dass das gesamte Spannmittel auf zwei einander gegenüberliegenden weiteren Seiten, die parallel zur x-y-Ebene verlaufen, plan ist.
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Eine Kontaktfläche der Spannplatten ist durch die Dicke der Spannbacken 3, 4 in z-Richtung und eine Höhe s der Spannplatten in y-Richtung definiert. Die Höhe s beträgt in der gezeigten Ausführung zwischen 3mm und 2 cm.
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Die Größe der Ausnehmungen 7, 8 ist durch ihre Höhe h in y-Richtung ihre Breite b in x-Richtung gegeben, wobei diese im vorliegenden Beispiel jeweils als die maximale Ausnehmungsbreite und Ausnehmungshöhe definiert sind. Die Höhe h der Ausnehmungen beträgt im vorliegenden Fall zwischen 2mm und 2cm und die Breite b zwischen 2 mm und 1cm. Über einen Großteil ihrer Höhe h weisen die Ausnehmungen 7, 8 dabei ihre volle Breite b auf, die Ausnehmungen 7, 8 werden jedoch zu den Spannplatten 7, 8 hin durch abgeschrägte Bereiche der Spannbacken 3, 4 verschmälert.
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In der 2 ist ein Schnitt A-A eingezeichnet, der sich durch den Körper 2 und die zweite Spannbacke 4 erstreckt und parallel zur y-z-Ebene liegt. Dieser Schnitt ist in 4 dargestellt.
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In 3 ist wieder das Spannmittel 1 aus den 1 und 2 gezeigt, dessen Merkmale mit den eingeführten Bezugszeichen referenziert werden. In der 3 ist ein Werkstück 11 in das Spannmittel 1 eingespannt, indem die erste Spannbacke 3 so in Richtung der zweiten Spannbacke 4 geschoben ist, dass das Werkstück 11 zwischen den Spannplatten 5, 6 der Spannbacken 3, 4 eingeklemmt ist. Das Werkstück ist dabei so positioniert, dass ein hinteres Ende des Werkstücks 11 im Bereich der Ausnehmungen 7, 8 liegt und somit freiliegt. Die Position des Werkstücks 11 relativ zu dem Spannmittel 1 ist für das eingespannte Werkstück 11 festgelegt und muss zur Bearbeitung des hinteren Endes und zur Bearbeitung eines dem hinteren Ende abgewandten vorderen Endes nicht modifiziert werden. Das heißt, das Spannmittel 1 kann mit dem eingespannten Werkstück 11 in einer Drahterosionsmaschine fixiert werden und ein Erosionsdraht 12 kann im Bereich der Ausnehmungen eingeführt werden, um das hintere Ende des Werkstücks 11 mittels Drahterosion zu bearbeiten. Vor oder nach der Bearbeitung des hinteren Endes des Werkstücks 11 kann das vordere Ende bearbeitet werden, indem der Draht 12 außerhalb der Ausnehmungen 7, 8 eingespannt wird.
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In 4 ist der Schnitt A-A aus 2 gezeigt. Dort ist zu erkennen, dass die Dicke D des Körpers 2, die sich in die z-Richtung erstreckt über den gesamten Körper 2 konstant ist. Sie beträgt zwischen 0.5 cm und 3 cm. Die Dicke D setzt sich im Bereich der zweiten Spannbacke 4 fort. Das heißt, die zweite Spannbacke 4, wie auch die erste Spannbacke 3, haben die gleiche Dicke wie der Körper, so dass die in der Figur dargestellten Außenflächen parallel zur x-y-Ebene für das gesamte Spannmittel planparallel sind. Dadurch ist das Spannmittel kompakt und lässt sich gut einspannen. In der gezeigten Ansicht ist auch die Gewindestange 9 zu sehen, die sich in die x-Richtung durch den Körper 2 erstreckt.
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Im Zusammenhang mit den 1 bis 3 ergibt sich, dass der Körper 2 im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet ist. Planparallelität der in der x-y-Ebene liegenden Außenflächen kann dabei auch bei Spannmitteln 1 vorliegen, deren Körper 2 nicht quaderförmig oder im Wesentlichen quaderförmig ist.
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5 zeigt ein System für die Drahterosion. Das System umfasst drei Spannmittel 1', 1", 1"' und eine Drahterosionsmaschine. Bei den drei Spannmitteln 1', 1", 1"' handelt es sich um Spannmittel 1 mit Merkmalen wie in den 1 bis 4 gezeigt. Zu Unterscheidungszwecken werden die Spannmittel in der Figur mit gestrichenen Bezugszeichen 1', 1", 1'" versehen.
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Eine Maschinenbank 14 der Drahterosionsmaschine ist so ausgestaltet, dass die Spannmittel 1', 1", 1'" daran befestigt werden können. Dazu weist die Maschinenbank Befestigungslöcher 15 auf, in die Befestigungsmittel 13 eingebracht werden können. Von den Befestigungslöchern 15 und Befestigungsmitteln 13 sind nur einige exemplarisch mit Bezugszeichen versehen. Die Befestigungsmittel 13, beispielsweise Schrauben oder Bolzen, werden zum Befestigen der Spannmittel 1', 1", 1"' durch die Durchgangslöcher 10 im Körper 2 der Spannmittel hindurch und in die Befestigungslöcher 15 hinein geführt. Wenn hierfür Schrauben zum Einsatz können, können die Befestigungslöcher ein Innengewinde aufweisen, um ein Verschrauben der Schrauben zu ermöglichen, es sind aber auch andere Systeme denkbar, zum Beispiel unterhalb der Maschinenbank anzubringende Gegenmuttern.
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Die drei Spannmittel 1 sind nebeneinander mit der Maschinenbank verschraubt. Durch die kompakte Ausführung mit den erwähnten Abmessungen lassen sich mehrere Spannmittel auf die gezeigte Weise nebeneinander platzieren.
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Die Spannbacken 3, 4 jedes der Spannmittel 1', 1", 1'" und ein Teil des Körpers 2 jedes der Spannmittel 1', 1", 1"' ragen dabei jeweils in die gleiche Richtung, in einen Bereich neben der Maschinenbank, in dem der Erosionsdraht 12 eingesetzt werden kann. Zum Beispiel umläuft die Maschinenbank zumindest einen Teil eines Arbeitsbereichs der Drahterosionsmaschine, in dem eine Kühlflüssigkeit vorhanden ist, oder der zum Auffangen einer Kühlflüssigkeit ausgebildet ist, und in dem der Erosionsdraht 12 bewegt werden kann. Das gezeigte System ermöglicht es, Werkstücke in diesem Bereich bereitzustellen und ermöglicht weiterhin eine Vorder- und Rückseitenbearbeitung, ohne ein Umspannen der Werkstücke zu erfordern.
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Ein Abstand zwischen benachbarten Spannmitteln beträgt zwischen 1 cm und 5 cm.
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Ein erstes Spannmittel 1', welches am weitesten links angeordnet ist, ist so ausgerichtet, dass seine Gewindestange 9 von links zugängig ist, um die Gewindestange zum Befestigen eines einzuspannenden Werkstücks drehen zu können, wenn das Spannmittel bereits mit der Maschinenbank verbunden ist.
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In ein zweites Spannmittel 1", welches in einer Mitte zwischen den beiden übrigen Spannmitteln 1', 1"' angeordnet ist, ist ein Werkstück 11 eingespannt. Das Werkstück 11 kann vor dem Befestigen des Spannmittels 1" in der Drahterosionsmaschine oder danach eingespannt werden. Der Erosionsdraht 12 ist im Bereich der Ausnehmungen 7, 8 eingefädelt, um eine Kante des Werkstücks 11 an dessen Rückseite, im Bereich einer der Ausnehmungen 7, 8 bearbeiten zu können. Aufgrund der Ausnehmungen liegen ein rückseitiger (in der Figur unten) und ein seitlicher Bereich des Werkstücks derart frei, dass die erwähnte Kante bearbeitet werden kann.
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Die Gewindestange 9 des zweiten Spannmittels 1" ist so ausgestaltet, dass sie von beiden Enden zugängig ist und an beiden Enden ein Drehen, beispielsweise mittels eines Schraubenziehers oder Innensechskantschlüssels, erlaubt.
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Ein drittes Spannmittel 1"' mit einem weiteren Werkstück 11' ist am weitesten rechts in der Drahterosionsmaschine angeordnet und gleich ausgebildet wie das erste Spannmittel 1'. Das dritte Spannmittel 1"' ist im Vergleich zu dem ersten Spannmittel 1' jedoch umgedreht, sodass seine Gewindestange 9 von rechts anstatt von links zugängig ist, um ein Drehen der Gewindestange 9 im Falle der hier gezeigten Anordnung zu vereinfachen.
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Es ist auch möglich, dass mehrere Erosionsdrähte vorhanden sind, die gleichzeitig, bevorzugt parallel zueinander, beispielsweise mittels eines gemeinsamen Motors, bewegt werden, zur Bearbeitung mehrerer Werkstücke. Dann können die Positionen der Befestigungslöcher 15, die Positionen der Durchgangslöcher 10 und die Positionen der möglichen mehreren Erosionsdrähte 12 so gewählt sein, dass in den möglichen mehreren Spannmitteln eingespannte Werkstücke 11 gleichzeitig gleichartig bearbeitet werden können, indem die relative Position für jeden der mehreren Erosionsdrähte 12 zu dem ihm jeweils zugeordneten Spannmittel für jeden Erosionsdraht gleich ist. Ein Abstand zweier benachbarter Erosionsdrähte 12 kann zum Beispiel einem Vielfachen eines Abstands benachbarter Befestigungslöcher 15 entsprechen. Es können mehrere Werkstücke 11 in benachbarten Spannmitteln 1 auch mittels eines einzigen Erosionsdrahts 12 bearbeitet werden, dabei kann nacheinander jeweils eine gleichartige Bewegung relativ zu jedem der mehreren Spannmittel 1 für das Werkstück 11 jedes Spannmittels 1 ausgeübt werden. Die Bewegung kann beispielsweise einprogrammiert sein und einen vorbekannten Abstand zwischen benachbarten Spannmitteln 1, der durch die Durchgangsöffnungen 10 und die Befestigungslöcher 15 definiert ist, berücksichtigen. Der Erosionsdraht 12 kann dann immer vor und nach einer Rückseitenbearbeitung eines Werkstücks 11 neu eingespannt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spannmittel
- 2
- Körper
- 3
- Erste Spannbacke
- 4
- Zweite Spannbacke
- 5
- Erste Spannplatte
- 6
- Zweite Spannplatte
- 7
- Erste Ausnehmung
- 8
- Zweite Ausnehmung
- 9
- Gewindestange
- 10
- Durchgangsloch
- 11
- Werkstück
- 12
- Erosionsdraht
- 13
- Befestigungsmittel
- 14
- Maschinenbank
- 15
- Befestigungsloch
- H
- Höhe des Spannmittels
- B
- Breite des Spannmittels
- D
- Dicke des Spannmittels
- s
- Spannplattenhöhe
- h
- Ausnehmungshöhe
- b
- Ausnehmungsbreite