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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zum Überwachen eines Reifendrucks eines Laufradluftreifens eines Kraftfahrzeugs.
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Ein herkömmliches System zum Überwachen eines Reifendrucks eines Laufradluftreifens eines Kraftfahrzeugs ist in der Lage, Änderungen des Reifendrucks zu ermitteln. Jedoch unterscheidet ein solches herkömmliches System nicht zwischen verschiedenen möglichen Ursachen für eine erfasste Reifendruckänderung. Wenn ein Fahrzeugnutzer den Reifendruck bewusst ändert, jedoch anschließend vergisst, das System auf den neuen Reifendruck zu eichen, können ungewünschte und überflüssige Warnungen von dem System abgegeben werden.
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Die US 2007 / 0 186 634 A1 betrifft ein Verfahren zur Drucküberwachung von Kraftfahrzeugreifen, bei dessen Durchführung ein den Reifenfülldruck beschreibender Reifendruckwert ermittelt wird, der ermittelte Reifendruckwert mit einem gespeicherten Sollwert verglichen wird und mittels des Vergleichsergebnisses darauf geschlossen wird, ob der Kraftfahrzeugreifen einen Reifenfehldruck, insbesondere einen Reifenminderdruck aufweist. Bei einer für einen Befüllvorgang charakteristischen Veränderung des Reifendrucks wird der gespeicherte Sollwert durch einen neuen Sollwert ersetzt, wobei zur Ermittlung des neuen Sollwertes der ermittelte Reifendruckwert herangezogen wird.
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Die
EP 2 142 390 B1 offenbart eine Vorrichtung zum Einstellen von Druckschwellen eines Reifendrucküberwachungssystems. Die Vorrichtung hält Druckschwellenwerte aufrecht und passt sie relativ zu einem gemessenen Reifendruckwert an, wenn ermittelt wird, dass der gemessene Reifendruckwert einen Nennwert überschreitet. Die Druckschwellenwerte werden als Reaktion auf das Ermitteln, dass der gemessene Reifendruck um mehr als einen Schwellenbetrag abgenommen hat, verringert. Dies ermöglicht es, Druckschwellen als Reaktion auf absichtliche Änderungen des Reifendrucks anzupassen und so eine gewünschte Empfindlichkeit beizubehalten. Insbesondere ermöglicht die Vorrichtung eine Unterscheidung zwischen einer absichtlichen Druckverringerung und einer natürlichen Leckage und bewirkt, dass Schwellenwerte in Reaktion auf die Druckverringerung und nicht auf die natürliche Leckage angepasst werden.
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Die
US 6 750 762 B1 offenbart ein Reifendrucküberwachungssystem für ein Fahrzeug, aufweisend einen Warnungsstatusspeicher mit Warnzuständen darin und eine Vielzahl von Reifen an jeweiligen Rollorten, wobei jeder Reifen mit einem Sender versehen ist. Wenn einer der Reifen mit Luft gefüllt worden ist, empfängt eine Steuerung ein Drucksignal von einem der Reifensender, das als Reaktion auf einen vorbestimmten Druckanstieg erzeugt wird. Die Steuerung löscht die Warnzustände aus dem Warnstatusspeicher, wenn das Drucksignal in einem normalen Bereich ist, und überwacht danach die Reifen und erzeugt dafür Warnzustände.
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Die US 2013 / 0 293 371 A1 offenbart ein Verfahren zur Verwaltung eines Reifendrucks in einem Fahrzeug. Das Verfahren umfasst ein Reifendrucküberwachungssystem mit Reifenfüllerkennungsmodus, wobei das System einen Luftdrucksensor umfasst, der in Wirkverbindung mit einem Reifen steht. Das Verfahren umfasst des Weiteren ein Informieren der Bedienperson, dass der Luftdruck in dem Reifen unterhalb eines gewünschten Niveaus liegt, und ein Veranlassen, dass der Sensor eine schnelle Abtastung des Drucks des Reifens während eines Zwischenzustands durchführt, wenn das Fahrzeug gefahren wird. Zudem weist das Verfahren ein Informieren der Bedienperson, dass dem Reifen in diskreten Schritten ein Druck manuell zugeführt werden soll, und ein Veranlassen, dass der Sensor eine schnelle Abtastung vornehmen soll, während Luft manuell dem Reifen zugeführt wird. Ferner umfasst das Verfahren ein Veranlassen, dass der Sensor Luftdruckdaten überträgt, bis die Bedienperson aufhört, Luft zuzuführen.
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Die US 2016 / 0 167 446 A1 betrifft ein Verfahren zum Überwachen der Lebensdauer eines Reifens. Das Verfahren umfasst ein Empfangen von Reifendaten von einem Reifenüberwachungssystem für einen bestimmten Reifen eines Fahrzeugs, ein Analysieren der Reifendaten mit einem Datenmodell, um zu ermitteln, ob eine Lebensdauer des bestimmten Reifens einem Ende der Lebensdauer des Reifendatenmodells entspricht, und ein Erzeugen eines Alarms für den bestimmten Reifen als Reaktion auf die Erfassung, dass die Lebensdauer des bestimmten Reifens dem Ende der Lebensdauer des Reifendatenmodells entspricht.
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Die
US 8 326 480 B2 betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Zustandes eines Reifens, bei welchem aus Raddrehzahlsignalen der Fahrzeugräder mindestens ein Analysewert gebildet wird, aus dem auf einen Reifenzustand geschlossen wird. Der Analysewert ist ein absoluter Abrollumfang eines Reifens oder eine den absoluten Abrollumfang eines Reifens repräsentierende Größe, insbesondere ein dynamischer Reifenradius, der durch eine Auswertung von Raddrehzahlsignalen und Signalen von mindestens einem Sensor zur Messung der Geschwindigkeit des Fahrzeugs über Untergrund bestimmt wird. Aus dem Analysewert wird auf einen Druckverlust und/oder eine Belastung/Auslastung des Reifens geschlossen.
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Die unter dem Link https://itstillruns.com/reset-pressure-low-indicator-suburban-5910130.html abrufbare Veröffentlichung betrifft das manuelle Rückstellen eines Reifendrucküberwachungssystems eines Kraftfahrzeugs.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Auftreten von Fehlalarmen bei der Überwachung eines Reifendrucks eines Laufradluftreifens eines Kraftfahrzeugs zu reduzieren und hierdurch die Überwachungsgenauigkeit und somit die Nutzerakzeptanz bezüglich der Reifendrucküberwachung zu erhöhen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, das wenigstens eine an einem Radventil des Laufradluftreifens anordbare Sensoreinheit aufweist, mit der wenigstens ein Zustandsparameter des Radventils erfassbar ist.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.
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Erfindungsgemäß kann mittels der Sensoreinheit erfasst werden, ob sich der Zustand des Radventils durch einen manuellen Eingriff durch eine Person, beispielsweise des Fahrzeugnutzers, geändert hat oder nicht. Bei gleichzeitiger Überwachung des Reifendrucks des Laufradluftreifens mittels des Systems kann hierdurch eine Änderung des Reifendrucks auf einen manuellen Eingriff durch die Person zurückgeführt werden, so dass das erfindungsgemäße System eine klare Unterscheidung zwischen einer von der Person gewünschten und bewusst herbeigeführten Reifendruckänderung und einer Reifendruckänderung aufgrund einer Luftleckage aus dem Laufradluftreifen vornehmen kann. Hierdurch kann das erfindungsgemäße System davon abgehalten werden, bei einer bewussten Änderung des Reifendrucks durch die Person ein Warnsignal auszugeben, was das Auftreten von solchen Fehlalarmen bei der Überwachung des Reifendrucks des Laufradluftreifens reduziert. Hierdurch werden zudem die Überwachungsgenauigkeit des Systems und somit die Nutzerakzeptanz bezüglich des Systems erhöht.
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Die Sensoreinheit kann den Zustandsparameter und eine Änderung des Zustandsparameters beispielsweise kapazitiv, induktiv oder über ein anderes physikalisches Messprinzip erfassen. Die Sensoreinheit kann in das Radventil, das vorzugsweise zur Erfassung des momentanen Reifendrucks in dem Laufradluftreifen eingerichtet ist (sogenanntes Smart-Radventil), integriert sein. Alternativ kann die Sensoreinheit ein separat von dem Radventil hergestelltes und an dem Radventil angeordnetes Bauteil sein. Der mit der Sensoreinheit erfassbare Zustandsparameter des Radventils kann insbesondere ein physischer Zustandsparameter des Radventils sein, für den nachfolgend im Zusammenhang mit vorteilhaften Ausgestaltungen des Systems Beispiele genannt werden. Die Sensoreinheit kann Drahtlos, also z.B. funktechnisch mit einer Auswertungselektronik des Systems verbunden sein. Vorzugsweise weist das erfindungsgemäße System für jeden Laufradluftreifen des Kraftfahrzeugs eine separate Sensoreinheit zum Erfassen des Zustandsparameters des jeweiligen Laufradluftreifens auf.
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Das erfindungsgemäße System zum Überwachen eines Reifendrucks eines Laufradluftreifens kann zusätzlich zu der Sensoreinheit eine an dem Radventil angeordnete Reifendruckmesseinheit aufweisen, mit der der momentane Reifendruck des Laufradluftreifens erfassbar ist. Zudem kann das erfindungsgemäße System wenigstens eine Auswertungselektronik aufweisen, die Sensorsignale der Sensoreinheit und der Reifendruckmesseinheit empfängt und verarbeitet. Hierzu kann die Auswertungselektronik wenigstens einen Mikroprozessor aufweisen, auf dem ein Auswertungsalgorithmus ausführbar ist. Zudem kann das erfindungsgemäße System wenigstens eine elektronische Speichereinheit aufweisen, in der ein momentaner Reifendrucksollwert hinterlegt ist, mit dem die Auswertungselektronik bzw. der Auswertungsalgorithmus den momentan mittels der Reifendruckmesseinheit erfassten Reifendruck des Laufradluftreifens vergleicht, um die Reifendrucküberwachung durchzuführen. Stellt die Auswertungselektronik beispielsweise fest, dass der momentane Reifendruck über einen vorgegebenen Abweichungsgrenzwert hinaus geringer als der Reifendrucksollwert ist und dass diese Druckabweichung nicht auf einen durch eine Änderung des Zustandsparameters des Radventils implizierten manuellen Eingriff durch eine Person zurückzuführen ist, gibt die Auswertungselektronik ein Warnsignal aus, das die Person darauf hinweist, dass der Reifendruck aufgrund eines Defekts abgefallen ist bzw. zu gering ist, so dass ein Handlungsbedarf besteht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Sensoreinheit eingerichtet, ein Vorhandensein eines Luftstroms durch das Radventil zu erfassen. Die Sensoreinheit kann beispielsweise wenigstens einen Durchflusssensor aufweisen, mit dem der Luftstrom durch das Radventil erfassbar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Sensoreinheit eingerichtet ist, einen Öffnungszustand des Radventils zu erfassen. Erfasst die Sensoreinheit dabei, dass das Radventil geöffnet ist (Öffnungszustand), kann das System daraus auf einen manuellen Eingriff durch eine Person schließen. Das Radventil kann beispielsweise geöffnet werden, wenn ein hoher externer Luftdruck mittels einer Luftpumpe auf das Radventil einwirkt. Alternativ kann das Radventil zum Aufblasen oder Entlüften des Laufradluftreifens mechanisch geöffnet werden. Die Sensoreinheit kann vorzugsweise in beiden Fällen das Öffnen des Radventils erfassen.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Sensoreinheit eingerichtet, eine Verbindung des Radventils mit einer Anschlusseinheit einer Luftpumpe zu erfassen. Insbesondere kann die Sensoreinheit eingerichtet sein, einen mechanischen Kontakt zwischen dem Radventil und der Anschlusseinheit zu erfassen, beispielsweise wenn die Anschlusseinheit der Luftpumpe über das Radventil gedrückt wird. Alternativ kann die Sensoreinheit eingerichtet sein, einen mittels der Luftpumpe erzeugten, auf das Radventil einwirkenden Luftdruck zu erfassen. Hierzu kann die Sensoreinheit wenigstens einen Drucksensor aufweisen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das System wenigstens eine Auswertungselektronik zum Empfangen und Auswerten von Sensorsignalen der Sensoreinheit und wenigstens eine mit der Auswertungselektronik verbundene Signalisierungseinheit auf, wobei die Auswertungselektronik eingerichtet ist, bei Vorliegen einer vorgegebenen Änderung des Zustandsparameters des Radventils ein Aufforderungssignal zu erzeugen und an die Signalisierungseinheit auszugeben, das einen Fahrzeugnutzer auffordert, eine erfolgte Änderung eines Reifendrucks des Laufradluftreifens zu bestätigen. Wenn das System aus den Signalen der Sensoreinheit ermittelt, dass beispielsweise eine Luftpumpe an das Radventil angeschlossen ist oder das Radventil einem von der Luftpumpe erzeugten externen Luftdruck ausgesetzt ist, kann das System diese Information mit dem momentan erfassten Reifendruck oder einer momentanen Änderung des Reifendrucks kombinieren und ein Aufforderungssignal erzeugen, das von der Signalisierungseinheit optisch ausgegeben werden kann und den Fahrzeugnutzer auffordert, den durch manuelles Eingreifen absichtlich herbeigeführten neuen Reifendruck zu bestätigen, um das System auf den neuen Reifendruck zu eichen. Das System vergleicht anschließend erfasste Reifendruckwerte mit dem als neuen Reifendrucksollwert festgelegten neuen Reifendruck. Die vorgegebene Änderung kann eine Änderung sein, die ein bestimmtes Ausmaß überschreitet, das in einem üblichen Betrieb des Radventils ohne manuellen Eingriff nicht erreicht wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass das System wenigstens eine Auswertungselektronik zum Empfangen und Auswerten von Sensorsignalen der Sensoreinheit aufweist, wobei die Auswertungselektronik eingerichtet ist, nach Aufhebung einer vorgegebenen Änderung des Zustandsparameters des Radventils einen momentan mittels eines Reifendrucksensors erfassten Reifendruckwert automatisch als neuen Reifensolldruckwert festzulegen. Hierdurch wird das System automatisch auf den neuen Reifendruckwert geeicht, ohne dass hierzu ein Fahrzeugnutzer manuell tätig werden muss. Die vorgegebene Änderung kann eine Änderung sein, die ein bestimmtes Ausmaß überschreitet, das in einem üblichen Betrieb des Radventils ohne manuellen Eingriff nicht erreicht wird.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Auswertungselektronik eingerichtet, ein Funksignal zu erzeugen und an ein von dem Kraftfahrzeug separates Luftpumpensystem auszugeben, das anzeigt, dass das Luftpumpensystem mit dem Radventil verbunden ist und/oder das eine Information zu einem momentanen Reifendruck des Laufradluftreifens und/oder zu einem momentan dem Radventil zugeführten Luftstrom enthält. Dies ist insbesondere bei einem automatischen Luftpumpensystem von Vorteil, bei dem eine Person an dem Luftpumpensystem einen gewünschten Reifendruck einstellt und das Luftpumpensystem den Laufradluftreifen automatisch auf den gewünschten Reifendruck aufpumpt. Das Funksignal kann beispielsweise eine Information dazu enthalten, dass das Luftpumpensystem ordnungsgemäß mit dem Radventil verbunden worden ist, so dass das Aufpumpen des Laufradluftreifens beginnen kann. Alternativ oder additiv kann das Funksignal eine Information zu dem momentanen Reifendruck oder einem durch das Radventil geführten Luftstrom enthalten.
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Die obige Aufgabe wird des Weiteren durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst, bei dem wenigstens ein Zustandsparameter eines Radventils des Laufradluftreifens erfasst wird.
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Mit dem Verfahren sind die oben mit Bezug auf das System genannten Vorteile entsprechend verbunden. Insbesondere kann das System gemäß einer der oben genannten Ausgestaltungen oder einer Kombination von wenigstens zwei dieser Ausgestaltungen miteinander zur Durchführung des Verfahrens verwendet werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird als Zustandsparameter des Radventils erfasst, ob ein Luftstrom durch das Radventil vorhanden ist oder nicht. Mit dieser Ausgestaltung sind die oben mit Bezug auf die entsprechende Ausgestaltung des Systems genannten Vorteile entsprechend verbunden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass als Zustandsparameter des Radventils ein Öffnungszustand des Radventils erfasst wird. Mit dieser Ausgestaltung sind die oben mit Bezug auf die entsprechende Ausgestaltung des Systems genannten Vorteile entsprechend verbunden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird als Zustandsparameter des Radventils erfasst, ob das Radventil mit einer Anschlusseinheit einer Luftpumpe verbunden ist oder nicht. Mit dieser Ausgestaltung sind die oben mit Bezug auf die entsprechende Ausgestaltung des Systems genannten Vorteile entsprechend verbunden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird bei Vorliegen einer vorgegebenen Änderung des Zustandsparameters des Radventils ein Aufforderungssignal erzeugt und ausgegeben, das einen Fahrzeugnutzer auffordert, eine erfolgte Änderung eines Reifendrucks des Laufradluftreifens zu bestätigen. Mit dieser Ausgestaltung sind die oben mit Bezug auf die entsprechende Ausgestaltung des Systems genannten Vorteile entsprechend verbunden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass nach Aufhebung einer vorgegebenen Änderung des Zustandsparameters des Radventils ein momentan mittels eines Reifendrucksensors erfasster Reifendruckwert als neuer Reifensolldruckwert festgelegt wird. Mit dieser Ausgestaltung sind die oben mit Bezug auf die entsprechende Ausgestaltung des Systems genannten Vorteile entsprechend verbunden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird ein Funksignal erzeugt und an ein von dem Kraftfahrzeug separates Luftpumpensystem ausgegeben, das anzeigt, dass das Luftpumpensystem mit dem Radventil verbunden ist und/oder das eine Information zu einem momentanen Reifendruck des Laufradluftreifens und/oder zu einem momentanen dem Radventil zugeführten Luftstrom enthält. Mit dieser Ausgestaltung sind die oben mit Bezug auf die entsprechende Ausgestaltung des Systems genannten Vorteile entsprechend verbunden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der folgenden Figurenbeschreibung offenbart. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes System bei geschlossenem Radventil und
- 2 eine schematische Darstellung des in 1 gezeigten Systems bei geöffnetem Radventil.
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In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, weswegen diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für ein erfindungsgemäßes System 1 zum Überwachen eines Reifendrucks eines Laufradluftreifens 2 eines nicht gezeigten Kraftfahrzeugs, wobei ein Radventil 3 des Laufradluftreifens 2 in 1 geschlossen ist.
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Das Radventil 3 ist herkömmlich als Schrader-Ventil aufgebaut und weist einen Stö-ßel 4 mit einem daran angeordneten, elektrisch leitfähigen Dichtkolben 5 auf, der mittels eines als Druckfeder bzw. Schraubenfeder ausgebildeten Federelements 6 des Radventils 3 gegen einen elektrisch leitfähigen Dichtsitz 7 des Radventils 3 vorgespannt ist, um das Radventil 3 zu schließen. Der Stößel 4 verläuft durch eine zentrale Axialbohrung 8 an dem Dichtsitz 7. Das Federelement 6 stützt sich axial zudem an einem Widerlager 9 des Radventils 3 ab, an dem ebenfalls eine zentrale Axialbohrung 10 ausgebildet ist, in die der Stößel 4 eingreift. Ferner weist das Radventil 3 ein hohlzylinderförmiges Ventilgehäuse 11 auf, in dem der Stößel 4 und der Dichtkolben 5 axial verschiebbar angeordnet sind.
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Das System 1 weist eine an dem Radventil 3 angeordnete Sensoreinheit 12 auf, mit der wenigstens ein Zustandsparameter des Radventils 3 erfassbar ist. Insbesondere ist die Sensoreinheit 12 eingerichtet einen Öffnungszustand des Radventils 3 zu erfassen. Alternativ oder additiv kann die Sensoreinheit 12 eingerichtet sein, ein Vorhandensein eines Luftstroms durch das Radventil 3 zu erfassen und/oder eine Verbindung des Radventils 3 mit einer nicht gezeigten Anschlusseinheit einer nicht gezeigten Luftpumpe zu erfassen.
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In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Sensoreinheit 12 zumindest mittelbar elektrisch mit dem Dichtkolben 5 und zumindest mittelbar elektrisch mit dem Dichtsitz 7 verbunden. Steht der Dichtkolben 5 in körperlichem Kontakt mit dem Dichtsitz 7, wie es in 1 gezeigt ist, ist ein durch ein Symbol 13 angedeuteter Stromkreis geschlossen, durch den ein elektrischer Strom fließt, der von der Sensoreinheit 12 erzeugt und überwacht wird. Steht der Dichtkolben 5 nicht in körperlichem Kontakt mit dem Dichtsitz 7, wie es in 2 gezeigt ist, ist der Stromkreis geöffnet, was von der Sensoreinheit 12 als Änderung des Zustandsparameters des Radventils 3 erfasst wird.
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Das System 1 weist zudem eine Auswertungselektronik 14 zum Empfangen und Auswerten von Sensorsignalen der Sensoreinheit 12 und eine mit der Auswertungselektronik 14 verbundene Signalisierungseinheit 15 auf. Die Auswertungselektronik 14 ist eingerichtet, bei Vorliegen einer vorgegebenen Änderung des Zustandsparameters des Radventils 3 ein Aufforderungssignal zu erzeugen und an die Signalisierungseinheit 15 auszugeben, das einen Fahrzeugnutzer auffordert, eine erfolgte Änderung eines Reifendrucks des Laufradluftreifens 2 zu bestätigen. Alternativ kann das System 1 ohne die Signalisierungseinheit 15 ausgebildet sein, wobei dann die Auswertungselektronik 14 eingerichtet sein kann, nach Aufhebung einer vorgegebenen Änderung des Zustandsparameters des Radventils 3 einen momentan mittels eines nicht gezeigten Reifendrucksensors erfassten Reifendruckwert automatisch als neuen Reifensolldruckwert festzulegen.
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Die Auswertungselektronik 14 kann zudem eingerichtet sein, ein Funksignal zu erzeugen und an ein von dem Kraftfahrzeug separates, nicht gezeigtes Luftpumpensystem auszugeben, das anzeigt, dass das Luftpumpensystem mit dem Radventil 3 verbunden ist und/oder das eine Information zu einem momentanen Reifendruck des Laufradluftreifens 2 und/oder zu einem momentan dem Radventil 3 zugeführten Luftstrom enthält.
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2 zeigt eine schematische Darstellung des in 1 gezeigten Systems 1 bei geöffnetem Radventil 3. Der Dichtkolben 5 ist innerhalb des Ventilgehäuses 11 gegen die Wirkung des Federelements 6 axial verschoben worden, wodurch der Dichtkolben 5 von dem Dichtsitz 7 abgehoben worden ist, so dass der Dichtkolben 5 nicht in körperlichem Kontakt mit dem Dichtsitz 7 steht. Hierdurch ist der Stromkreis geöffnet worden, der durch das Symbol 16 angedeutet ist. Das Radventil 3 ist also durch einen manuellen Eingriff durch eine Person geöffnet worden, was mittels der Sensoreinheit 12 erfasst wird. Eine nach dem Öffnen des Radventils 3 erfolgende Änderung des Reifendrucks des Laufradluftreifens 2 kann über einen nicht gezeigten Reifendrucksensor erfasst werden, der mit der Auswertungselektronik 14 verbunden ist. Die Auswertungselektronik 14 ist hierdurch eingerichtet, aus den Sensorsignalen der Sensoreinheit 12 und des Reifendrucksensors zu ermitteln, dass die Änderung des Reifendrucks nicht auf einen Reifendefekt, sondern auf einen manuellen Eingriff der Person zurückzuführen und somit gewünscht ist, so dass keine Warnmeldung bezüglich eines auf einen Defekt zurückzuführenden Reifendruckabfalls erzeugt und ausgegeben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- System
- 2
- Laufradluftreifen
- 3
- Radventil
- 4
- Stößel
- 5
- Dichtkolben
- 6
- Federelement
- 7
- Dichtsitz
- 8
- Axialbohrung an 7
- 9
- Widerlager
- 10
- Axialbohrung an 9
- 11
- Ventilgehäuse
- 12
- Sensoreinheit
- 13
- Symbol (geschlossener Stromkreis)
- 14
- Auswertungselektronik
- 15
- Signalisierungseinheit
- 16
- Symbol (offener Stromkreis)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2142390 B1 [0004]
- US 6750762 B1 [0005]
- US 8326480 B2 [0008]