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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Blendenanordnung mit unmittelbar auslösbarer Befestigung einer Endrohrblende und eine Auspuffanordnung mit einer solchen Blendenanordnung.
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Stand der Technik
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Zur Befestigung einer Endrohrblende an einem Endrohr eines Kraftfahrzeugs ist es aus dem Stand der Technik bekannt, eine Endrohrblende mit Halteklammern zur Befestigung der Endrohrblende auf ein Endrohr aufzuschieben. Dabei muss der durch die Halteklammern verursachte Aufschubwiderstand, unter anderem in Form von Reibungskräften, überwunden werden.
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Die
DE 10 2013 017 947 A1 offenbart eine Endrohrblende, die an einem Endrohr befestigt wird, indem ein Betätigungselement über eine Halteklammer der Endrohrblende geschoben wird und dadurch die Halteklammer ein Hintergriffselement der Endrohrblende hintergreift. Die Verrastung des Betätigungselements erfolgt, indem ein Sicherungsrastelement mit einer Rastnase in ein Sicherungsrastgegenelement in Form einer Öffnung eingreift.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Blendenanordnung bereitzustellen, bei der kein oder ein geringfügiger Aufschubwiderstand beim Aufschieben der Endrohrblende vorliegt und nach dem Aufschieben der Endrohrblende eine maximale Haltekraft der Endrohrblende an dem Endrohr unmittelbar erzielbar ist. Es ist weiter Aufgabe der Erfindung, eine Auspuffanordnung mit einer erfindungsgemäßen Blendenanordnung bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird durch eine Blende gemäß Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Auspuffanordnung weist die in Anspruch 10 angegebenen Merkmale auf. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den jeweils rückbezogenen Unteransprüchen.
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Offenbarung der Erfindung
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Eine erfindungsgemäße Blendenanordnung zur Befestigung einer Endrohrblende an einem Endrohr, mit einer Endrohrblende und einem mit der Endrohrblende fest verbundenen Federelement ist dadurch gekennzeichnet, dass die Blendenanordnung einen mit der Endrohrblende fest verbundenen, bewegbaren Anschlag aufweist. Das Federelement ist in einer vorgespannten Form an dem Anschlag angeordnet. Das Federelement ist durch eine Bewegung des Anschlags freigebbar, wobei das freigegebene Federelement zum Ausüben einer Haltekraft auf das Endrohr geeignet ist. Das Federelement befindet sich in vorgespannter Form an dem Anschlag und weist vorzugsweise keinen Kontakt zu dem Endrohr auf. Die Endrohrblende kann mit geringem, insbesondere ohne Aufschubwiderstand, wie zum Beispiel Reibung, durch das Federelement bis zu einer gewünschten Tiefe auf das Endrohr aufgeschoben werden.
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Dann kann der Anschlag manuell bewegt und damit das Federelement durch eine Rückstellbewegung in starken Kontakt mit dem Endrohr gebracht werden. Die Endrohrblende wird durch die Rückstellbewegung mit unmittelbarer Wirkung am Endrohr befestigt.
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Der Anschlag kann zumindest abschnittsweise auslenkbar, drehbar und/oder verschiebbar sein. Dann ist der Anschlag in seiner Position oder Form veränderbar, um das Federelement freizugeben.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Anschlag als weiteres Federelement ausgebildet. Insbesondere kann der Anschlag ein elastisches Ende aufweisen, auf dem das Federelement zumindest abschnittsweise aufliegt. Das elastische Ende kann ausgelenkt werden, um das Federelement freizugeben.
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Das weitere Federelement kann in eine Ausnehmung des Federelements eingreifen. Dadurch kann ein seitliches Abrutschen des Federelements von dem weiteren Federelement, also dem Anschlag, verhindert werden.
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Vorteilhaft ist der Anschlag einteilig mit dem Federelement ausgebildet. Dadurch kann eine falsche Positionierung des Federelements in Bezug auf den Anschlag bei der Montage von Anschlag und Federelement verhindert werden. Darüber hinaus wird die Montage aufgrund der Reduzierung der Anzahl zu montierender Einzelteile signifikant erleichtert.
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Der Anschlag kann als Balken, insbesondere schwenkbarer Balken, ausgebildet sein. Ein Balken bildet eine stabile Ausführungsform des Anschlags.
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Bei einer weiteren Ausführungsform ist der Anschlag als gebogener, teilweise auslenkbarer Rahmen ausgebildet. Dabei ist das Federelement insbesondere zwischen zwei Seiten des Rahmens auf einer der beiden Seiten aufliegend ausgebildet. Insbesondere ist das Federelement in seinem vorgespannten Zustand auf einer der beiden Seiten aufliegend ausgebildet. Der Federkraft des vorgespannten Federelements wird dann durch zwei Seiten des Rahmens entgegengewirkt, die an der Seite angrenzen, auf der das Federelement aufliegt. Die Position des Federelements ändert sich beim Auflegen auf die Rahmenseite nicht oder nur sehr geringfügig. Es wird also eine stabile Positionierung des Federelements im vorgespannten Zustand erreicht.
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Der Anschlag und/oder das Federelement kann/können zumindest ein hakenförmiges Ende aufweisen, insbesondere mit Zacken. Dann kann der Anschlag besser in das Federelement bzw. das Federelement besser in das Endrohr eingreifen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform liegt ein Abschnitt, insbesondere ein Endabschnitt, des Anschlags an dem freigegebenen Federelement an. Dadurch sichert der Anschlag die Position des Federelements an dem Endrohr.
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Bei einer Auspuffanordnung mit einer erfindungsgemäßen Blendenanordnung ist die Endrohrblende an dem Endrohr befestigt. Bei der Auspuffanordnung kann die Endrohrblende ohne Aufschubwiderstand durch das Federelement an dem Endrohr befestigt werden und anschließend die Endrohrblende mit unmittelbarer Wirkung an dem Endrohr befestigt werden.
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Figurenliste
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele der Erfindung, aus den Patentansprüchen sowie anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein. Die in der Zeichnung gezeigten Merkmale sind derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können.
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In der Zeichnung zeigen:
- 1a einen schematischen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Blendenanordnung mit einer Endrohrblende und einem Federelement in einer vorgespannten Form;
- 1b den schematischen Längsschnitt durch die erste Ausführungsform der Blendenanordnung unter Auslenkung des Anschlags in radialer Richtung nach innen;
- 1c den schematischen Längsschnitt durch die erste Ausführungsform der Blendenanordnung mit dem Anschlag in seiner entspannten Form;
- 2 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform des Federelements und des Anschlags;
- 3a eine isometrische Ansicht einer dritten Ausführungsform des Anschlags und des Federelements;
- 3b einen schematischen Längsschnitt durch das Federelement und den Anschlag in der dritten Ausführungsform; und
- 4 eine isometrische Ansicht einer vierten Ausführungsform des Anschlags und des Federelements.
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Ausführungsformen der Erfindung
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1a zeigt einen schematischen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Auspuffanordnung 10 mit einer Blendenanordnung 12 mit einer Endrohrblende 14 und einem Federelement 16 in einer vorgespannten Form 18. Das Federelement 16 ist mit einem ersten Ende 20 an der Endrohrblende 14 befestigt. Das Federelement 16 liegt in der vorgespannten Form 18 zumindest abschnittsweise in radialer Richtung auf einem freien ersten Ende 22 eines Anschlags 24 auf. Der Anschlag 24 kann als Feder 26 ausgebildet sein. Der Anschlag 24 ist mit einem zweiten Ende 28 an der Endrohrblende 14 befestigt. Der Anschlag 24 hat insbesondere eine eben ausgebildete Druckfläche 30, auf die mit einer Auslenkungskraft 32 zur Auslenkung des Anschlags 24 eingewirkt werden kann. Die Druckfläche 30 ist in axialer Richtung 34 der Endrohrblende 14 in einer Ausnehmung 36 der Endrohrblende 14 angeordnet. In radialer Richtung 38 steht die Druckfläche 30 vorzugsweise über die Endrohrblende 14 hinaus. Das freie erste Ende 22 des Anschlags 24 hat eine Auflagefläche 40, auf der das Federelement 16 in seiner vorgespannten, ausgelenkten Form 18 mit einem freien zweiten Ende 42 aufliegt. Das erste Ende 22 des Anschlags 24 ist elastisch ausgebildet. Der Anschlag 24 hat einen Abstand 44 zu einem Endrohr 46 der Auspuffanordnung 10. Der Anschlag 24 hat eine größere Eigensteifigkeit als das Federelement 16, insbesondere eine größere Dicke als die Dicke des Federelements 16, um das Federelement 16 in der vorgespannten Form 18 zu halten.
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1b zeigt den schematischen Längsschnitt durch die erste Ausführungsform der Auspuffanordnung 10 unter Auslenkung des Anschlags 24 in radialer Richtung 38 nach innen, die durch eine ausreichend große Auslenkungskraft 32 hervorgerufen wird. Durch die Auslenkung des Anschlags 24 gleitet das Federelement 16 von der Auflagefläche 40 ab. Das Federelement 16 geht in einer Rückstellbewegung in radialer Richtung 38 nach innen in eine entspannte Form 52 oder zumindest entspanntere Form über. Es liegt an dem Endrohr 46 an. Der Anschlag 24 wird vorzugsweise so weit ausgelenkt, dass er ebenfalls an dem Endrohr 46 anliegt.
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1c zeigt den schematischen Längsschnitt durch die erste Ausführungsform der Auspuffanordnung 10 mit dem Anschlag 24 in seiner entspannten Form 53. Nach Anordnung des Federelements 16 an dem Endrohr 46 kann die Auslenkkraft auf die Druckfläche 30 entfernt werden. Die Auflagefläche 40 befindet sich in radialer Richtung 38 vorzugsweise näher an der Endrohrblende 14 als das an der Endrohrblende 14 anliegende freie zweite Ende 42 des Federelements 16.
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Die der Auflagefläche 40 gegenüberliegende Seite des Anschlags 24 liegt besonders bevorzugt an dem Federelement 16 an und sichert dadurch die Position des freien zweiten Endes 42 des Federelements 16 an dem Endrohr 46. Das Federelement 16 übt eine Haltekraft 54 auf das Endrohr 46 aus, die in Verbindung mit Reibungskräften zwischen der Endrohrblende 14 und dem Endrohr 46 eine Befestigung der Endrohrblende 14 an dem Endrohr 46 bewirkt.
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Das freie zweite Ende 42 des Anschlags 24 weist den Abstand 44 zu dem Endrohr 46 auf.
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2 zeigt eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform des Federelements 16 und des Anschlags 24. Ein Anschlag 24 ist in Form eines länglichen elastischen, insbesondere metallischen, Streifens 56 ausgebildet. Ein längliches Federelement 16 hat eine, insbesondere an seiner Längsachse 58 symmetrisch ausgebildete, von dem Rand 60 des Federelements 16 beabstandete Öffnung 62. Der Anschlag 24 hat eine Breite 64, die kleiner oder gleich groß ist wie die Breite 66 der Öffnung 62 des Federelements 16. Der Anschlag 24 durchgreift die Öffnung 62 des Federelements 16 in der vorgespannten Form 18 des Federelements 16 (nicht gezeigt). Der Rand 68 der Öffnung 62 liegt mit einem Ende 70 auf dem Anschlag 24 auf.
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Das Federelement 16 hat an seinem freien zweiten Ende 42 zwei Zacken 72a, 72b zum Eingriff in das Endrohr 46 in der entspannten Form 52 des Federelements 16, s. 1b).
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3a zeigt eine isometrische Ansicht einer dritten Ausführungsform des Anschlags 24 und des Federelements 16. Der Anschlag 24 ist als Rahmen 74 mit einer ersten, zweiten, dritten und vierten Seite 76a, 76b, 76c, 76d ausgeformt. Die erste Seite 76a und die dritte Seite 76c weisen vorzugsweise jeweils einen ersten Abschnitt 78a, 78b und einen zweiten Abschnitt 78c, 78d auf. Zwischen dem jeweiligen ersten Abschnitt 78a, 78b und zweiten Abschnitt 78c, 78d ist jeweils eine Biegung 80a, 80b ausgeformt. Die vierte Seite 76d ist von der zweiten Seite 76b in radialer Richtung 82 , vorzugsweise senkrecht, zu der Anschlagebene 84 beabstandet, die durch die zweite Seite 76b und die an die zweite Seite 76b angrenzenden ersten Abschnitte 78a, 78b der ersten und dritten Seite 76a, 76c verläuft. Ein Federelement 16 ist einteilig, d.h. einstückig, an der zweiten Seite 76b mit einem festen ersten Ende 20 mittig ausgebildet. Das Federelement 16 verläuft von der zweiten Seite 76b zu der vierten Seite 76d. Das Federelement 16 ist in seiner entspannten Form 52 geradlinig ausgebildet und hat ein freies zweites Ende 42 mit der Form eines Hakens 88. An dem hakenförmigen freien zweiten Ende 42 sind zwei Zacken 90a, 90b zum Eingriff in das Endrohr 46, s. 1a), ausgeformt. Der rahmenförmige Anschlag 24 kann mit seiner zweiten Seite 76b an der Endrohrblende 14 befestigt und in einer Ausnehmung der Endrohrblende 14 angeordnet sein (nicht gezeigt).
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3b zeigt schematisch einen Längsschnitt durch das Federelement 16 und die vierte Seite 76d des Anschlags 24 in der dritten Ausführungsform. Das freie zweite Ende 42 des Federelements 16 liegt in der vorgespannten Form 18 des Federelements 16 auf der vierten Seite 76d des rahmenförmigen Anschlags 24 auf. Zur Befestigung der Endrohrblende 14, s. 1a, wird die vierte Seite 76d in einer Richtung 82a entlang eines Kreisausschnitts auf die Anschlagebene 84, s. 2a, ausgelenkt. Das freie zweite Ende 42 des Federelements 16 gleitet von der vierten Seite 76d des Anschlags 24 ab. Das Federelement 16 bewegt sich in einer Rückstellbewegung in der Richtung 82a auf die Anschlagebene 84 (s. 3a). In der entspannten bzw. zumindest entspannteren Form 52 des Federelements 16 liegt das Federelement 16 in der Anschlagebene 84 an dem Endohr 46 an (nicht gezeigt). Die Zacken 90a, 90b des Federelements 16 greifen in das Endrohr 46 ein (nicht gezeigt).
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4 zeigt eine isometrische Ansicht einer vierten Ausführungsform des Anschlags 24 und des Federelements 16. Der Anschlag 24 ist zumindest abschnittsweise als Balken 92 ausgebildet, der über einen Verbindungssteg 94 einteilig mit dem Federelement 16 verbunden ist. Der Verbindungssteg 94 hat einen ersten Abschnitt 96a und einen zweiten Abschnitt 96b, wobei die Abschnitte 96a, 96b vorzugsweise rechtwinklig zueinander verlaufen. Der Anschlag 24 ist vorzugsweise rechtwinklig zum Verbindungssteg 94 ausgebildet. An einem ersten Ende 98 des Verbindungsstegs 94, an dem der Anschlag 24 ausgebildet ist, befindet sich an der Seite des Verbindungsstegs 94 vorzugsweise eine Ausnehmung 100. Dadurch ist der Anschlag 24 schwenkbar. Das Federelement 16 ist in Form eines weiteren Balkens 102 mit einem hakenförmigen Ende 104 ausgeformt. Es ist an dem zweiten Abschnitt 96b des Verbindungsstegs 94 parallel zu dem ersten Abschnitt 96a des Verbindungsstegs 94 ausgebildet. In vorgespannter Form 18 liegt es in einem Winkel 106 zu der Ebene 108, die sich entlang des Verbindungsstegs 94 erstreckt, auf einer Kante 110 des Anschlags 24 auf. Wenn der Anschlag 24 geschwenkt wird, entspannt das Federelement 16 in einer Schwenkbewegung in Richtung auf die Ebene 108 des Verbindungsstegs 94. Der Anschlag 24 kann an dem zweiten Abschnitt 96b des Verbindungssteges 94 an der Endrohrblende 14 befestigt und in einer Ausnehmung der Endrohrblende 14 angeordnet sein (nicht gezeigt). Das Federelement 16 kann einteilig mit der Endrohrblende 14 ausgebildet sein.
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Unter Vornahme einer Zusammenschau aller Figuren der Zeichnung betrifft die Erfindung zusammenfassend eine Blendenanordnung 12 zur Befestigung einer Endrohrblende 14 an einem Endrohr 46, mit einer Endrohrblende 14 und einem an der Endrohrblende 14 mittelbar oder unmittelbar befestigten Federelement 16. Das Federelement 16 ist in einer ausgelenkten Form 18 an einem Anschlag 24 angeordnet. Der Anschlag 24 ist mittelbar oder unmittelbar an der Endrohrblende 14 befestigt oder einstückig mit der Endrohrblende 14 ausgebildet. Die Position und/oder Form des Anschlags 24 ist veränderbar. Durch die Änderung der Position und/oder Form des Anschlags 24 ist das Federelement 16 von dem Anschlag 24 lösbar bzw. entkoppelbar. Das entkoppelte Federelement 16 ist zum Eingriff in das Endrohr 46 geeignet.