DE102018207838A1 - Zweimassenschwungrad - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Zweimassenschwungrad zur Drehschwingungsdämpfung in einem Antriebsstrang eines Fahrzeugs, mit einer Primärmasse (1) und einer dazu koaxial gelagerten Sekundärmasse (3), die zueinander unter Zwischenschaltung eines Federsatzes (5, 6) verdrehbar sind, der in einem ringförmigen Federkanal (18) eines Gehäuses (7) angeordnet ist, wobei der Federsatz (6, 7) zwei einander in Umfangsrichtung zugewandte, gleitend gelagerte Federteller (19, 21) aufweist, die über einen Zwischenraum (u) voneinander beabstandet sind, in den ein Mitnehmer (27) eines Flansches (29) einragt, der im lastlosen Betriebszustand über ein Umfangsspiel (s) in einer Leerlaufbewegung (L) zwischen den beiden Federtellern (19, 21) verdrehbar ist, wobei bei einem Lastwechsel vom lastlosen Betriebszustand in einen momentenübertragenden Betriebszustand der Flansch-Mitnehmer (27) unter Aufbrauch des Umfangsspiels (s) gegen den Federteller (19) anschlägt. Erfindungsgemäß weist das Zweimassenschwungrad zumindest eine Dämpfungsfeder (30) auf, die zwischen dem Flansch-Mitnehmer (27) und dem Federteller (19, 21) wirkt. Mittels der Dämpfungsfeder (30) ist die unter Aufbrauch des Umfangsspiels (s) erfolgende Leerlaufbewegung (L) des Flansch-Mitnehmers (27) bis in Anschlag gegen den Federteller (19) dämpfbar, um ein Anschlaggeräusch zu reduzieren.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Zweimassenschwungrad nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ein solches Zweimassenschwungrad wird in gängiger Praxis im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs verbaut, um im Fahrbetrieb Drehungleichförmigkeiten zu dämpfen.
- Ein gattungsgemäßes Zweimassenschwungrad ist aus einer Primärmasse und einer dazu koaxial drehgelagerten Sekundärmasse aufgebaut, die zueinander unter Zwischenschaltung eines Federsatzes verdrehbar sind. Die Primärmasse (oder alternativ auch die Sekundärmasse) kann ein Gehäuse mit einem ringförmigen Federkanal aufweisen, in dem der Federsatz angeordnet ist. Der Federsatz weist zwei einander in Umfangsrichtung zugewandte, gleitend gelagerte Federteller auf, die über einen Zwischenraum voneinander beabstandet sind. In den Zwischenraum ragt ein Mitnehmer eines der Sekundärmasse (oder alternativ auch der Primärmasse) zugeordneten Flansches ein. Im lastlosen Betriebszustand ist der Flansch-Mitnehmer montagebedingt bzw. toleranzbedingt über ein freies Umfangsspiel in einer Leerlaufbewegung zwischen den beiden einander zugewandten Federtellern verdrehbar.
- Das oben erwähnte Umfangsspiel des Flansch-Mitnehmers zwischen den beiden in Umfangsrichtung beidseitig davon angeordneten Federtellern führt bei einem Lastwechsel dazu, dass der Flansch-Mitnehmer zunächst in der Leerlaufbewegung unter Aufbrauch des Umfangsspiels in Anschlag gegen den Federteller kommt und erst dann über den Federteller und den Federsatz ein Moment überträgt. Das Anschlagen des Flansch-Mitnehmers am Federteller kann in gewissen Fahrzuständen zu einem Klapper-Geräusch führen.
- Aus der
DE 41 41 723 C2 ist ein Zweimassenschwungrad mit Leerlauffederung bekannt. Aus derDE 100 19 873 A1 undDE 199 58 811 A1 sind weitere Torsionsschwingungsdämpfer bekannt. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Zweimassenschwungrad bereitzustellen, bei dem Klapper-Geräusche reduziert oder verhindert sind.
- Die Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
- Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 weist das Zweimassenschwungrad zumindest eine Dämpfungsfeder auf. Mittels der Dämpfungsfeder kann die Leerlaufbewegung des Flansch-Mitnehmers bis in Anschlag mit dem Federteller gedämpft werden, um ein Anschlaggeräusch zu reduzieren.
- Die Dämpfungsfeder ist bevorzugt am Flansch-Mitnehmer befestigt. In einer technischen Umsetzung kann die Dämpfungsfeder zumindest einen Federschenkel aufweisen, der in Umfangsrichtung gegen den Federteller gedrückt ist, und zwar unter Bildung einer Bremswirkung, die der Drehrichtung der Flansch-Leerlaufbewegung entgegenwirkt.
- Die Dämpfungsfeder kann vorteilhaft geometrisch so ausgelegt sein, dass sie im lastlosen Betriebszustand mit einer gewissen Federvorspannung in Druckanlage mit den beiden einander zugewandten Federtellern ist.
- Bei einem Lastwechsel vom lastlosen Betriebszustand in den momentenübertragenden Betriebszustand kommt zunächst der Flansch-Mitnehmer - unter Aufbrauch des Umfangsspiels - in der Leerlaufbewegung bis in Anschlag mit dem Federteller und wird erst dann über den Federteller und den Federsatz ein Moment übertragen. Während der obigen Leerlaufbewegung wird die Dämpfungsfeder unter Aufbau der Federvorspannung zusammengedrückt, die der Leerlaufbewegung des Flansch-Mitnehmers entgegenwirkt und diesen abbremst.
- Zur Befestigung der Dämpfungsfeder kann beispielhaft der Flansch-Mitnehmer einen Lagerzapfen (z.B. als Niet realisiert) aufweisen, der durch eine Lageröffnung der Dämpfungsfeder geführt ist und an seinem freien Ende einen ausgeweiteten Zapfenkopf aufweist.
- Zur Steigerung der Federvorspannung bzw. der Bremswirkung ist es bevorzugt, wenn insgesamt zwei Dämpfungsfedern vorgesehen sind, die in Axialrichtung beidseitig des Flansch-Mitnehmers angeordnet sind und über den oben erwähnten Lagerzapfen miteinander in Verbindung sind.
- Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
- Es zeigen:
-
1 in einer Teilseitenansicht einen Ausschnitt aus einem Zweimassenschwungrad in einem lastlosen Betriebszustand; -
2 eine Schnittdarstellung entlang einer Schnittebene aus der1 ; -
3 bis5 jeweils Ansichten, die einen Lastwechsel von einem lastlosen Betriebszustand (3 ) in einen momentenübertragenden Betriebszustand (5 ) veranschaulichen; und -
6 eine weitere Schnittdarstellung entlang einer Schnittebene aus der1 . - In der
1 sind in einer vergrößerten Teilansicht die zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Bauteile eines Zweimassenschwungrads gezeigt. Demzufolge weist das Zweimassenschwungrad eine Primärmasse1 und eine dazu koaxial gelagerte Sekundärmasse3 auf, die zueinander unter Zwischenschaltung eines Federsatzes5 ,6 verdrehbar sind, um in einem Antriebsstrang eines Fahrzeugs eine Drehschwingungsdämpfung zu bewerkstelligen. Die Primärmasse1 weist ein Gehäuse7 (2 ) mit einem in etwa tellerförmigen Gehäuseteil9 auf, das einen scheibenförmigen Gehäuseboden11 aufweist, der randseitig in einen davon hochgezogenen Gehäuserand13 übergeht. Im Zusammenbauzustand (2 ) ist auf eine freie Randkante15 (2 ) des tellerförmigen Gehäuseteils9 ein Gehäusedeckel17 befestigt. Im Gehäuseboden11 des Gehäuseteils9 ist ein Federkanal18 eingeformt, in dem der Federsatz5 ,6 angeordnet ist. Zudem ist sowohl im Gehäuseboden11 als auch im Gehäusedeckel17 ein Einzug23 eingeformt. In einem momentenübertragenden Betriebszustand ist der Federsatz5 ,6 am gehäusefesten Einzug23 abstützbar. - In der
1 ist ein lastloser, das heißt nicht momentenübertragender Betriebszustand des Zweimassenschwungrads gezeigt. Demzufolge weist der Federsatz5 ,6 in Umfangsrichtung einander zugewandte, gleitend am Gehäuserand13 gelagerte Federteller19 ,21 auf. Die beiden Federteller19 ,21 sind in Umfangsrichtung über einen Zwischenraum u voneinander beabstandet. - In den von den beiden einander zugewandten Federtellern
19 ,21 begrenzten Zwischenraum u ragt ein Mitnehmer27 eines drehfest an der Sekundärmasse3 befestigten Flansches29 ein. Im Hinblick auf eine Bauteiltoleranz und/oder eine Montageerleichterung ist der Flansch-Mitnehmer27 über ein Umfangsspiel s (1 oder6 ) zwischen den beiden Federtellern19 ,21 in einer später beschriebenen LeerlaufbewegungL lastlos verdrehbar. - Wie aus der
2 weiter hervorgeht, sind am Flansch-Mitnehmer27 zwei Dämpfungsfedern30 befestigt, mittels denen später beschriebene Anschlaggeräusche beim Lastwechsel vom lastlosen Betriebszustand in den momentenübertragenden Betriebszustand verhindert werden können. Jede der Dämpfungsfedern30 ist als eine streifenförmige Blattfeder ausgebildet, die gemäß der6 (zeigt aus Gründen der Übersichtlichkeit nur eine Dämpfungsfeder30 ) zwei vom Flansch-Mitnehmer27 axial abragende, gekrümmte Federschenkel31 aufweist. Die gekrümmten Federschenkel31 laufen an einer Scheitelstelle zusammen, an der die Blattfeder30 auf einen axial ausgerichteten Lagerzapfen35 des Flansch-Mitnehmers27 aufgesteckt ist. Der Lagerzapfen35 ist durch eine Lageröffnung34 der Blattfeder30 geführt und geht an seinem freien Ende in einen ausgeweiteten Lagerkopf36 über. - In dem in der
1 gezeigten lastlosen Betriebszustand ist der Flansch-Mitnehmer27 zentrisch zwischen den beiden Federtellern19 ,21 positioniert, so dass der Flansch-Mitnehmer27 in Umfangsrichtung beidseitig über ein Teilspiels1 ,s2 von den zugeordneten Federtellern19 ,21 beabstandet ist, die zusammen das Umfangsspiel s ergeben. - Wie aus der
3 oder6 (zeigen ebenfalls den lastlosen Betriebszustand) weiter hervorgeht, weist der Flansch-Mitnehmer27 eine UmfangslängeIF auf, die um das Umfangsspiel s kleiner als der Zwischenraum u ist. Zudem weist die federvorgespannte Dämpfungsfeder30 eine UmfangslängeIM auf, die in der1 identisch mit dem Zwischenraum u ist, das heißt größer als die UmfangslängeIF des Flansch-Mitnehmers27 ist. Die Dämpfungsfeder30 ist so ausgelegt, dass sie im lastlosen Betriebszustand mit einer gewissen Federvorspannung gegen die beiden Federteller19 ,21 drückt. Die von der Dämpfungsfeder30 ausgeübte Federvorspannung ist wesentlich kleiner bemessen als eine im ZMS-Betrieb vom Federsatz5 ,6 ausübbare Federvorspannung. - Aus der obigen Geometrie geht hervor, dass im lastlosen Betriebszustand die Dämpfungsfeder
30 in der Umfangsrichtung jeweils mit einem Feder-Überstand41 die seitlichen Anschlagflanken43 des Flansch-Mitnehmers27 überragt und das Umfangsspiel überbrückt. Bei einem beispielhaften Lastwechsel vom lastlosen Betriebszustand (3 ) in den in der5 angedeuteten momentenübertragenden Betriebszustand wird zunächst der Flansch-Mitnehmer27 in einer LeerlaufbewegungL verdreht, und zwar zunächst solange, bis der Flansch-Mitnehmer27 gegen den Federteller19 anschlägt (4 ). Erst dann wird über den Federsatz5 ,6 und den Federteller19 ein Moment übertragen, wie es in der5 gezeigt ist. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4141723 C2 [0004]
- DE 10019873 A1 [0004]
- DE 19958811 A1 [0004]
Claims (6)
- Zweimassenschwungrad zur Drehschwingungsdämpfung in einem Antriebsstrang eines Fahrzeugs, mit einer Primärmasse (1) und einer dazu koaxial gelagerten Sekundärmasse (3), die zueinander unter Zwischenschaltung eines Federsatzes (5, 6) verdrehbar sind, der in einem ringförmigen Federkanal (18) eines Gehäuses (7) angeordnet ist, wobei der Federsatz (6, 7) zwei einander in Umfangsrichtung zugewandte, gleitend gelagerte Federteller (19, 21) aufweist, die über einen Zwischenraum (u) voneinander beabstandet sind, in den ein Mitnehmer (27) eines Flansches (29) einragt, der im lastlosen Betriebszustand über ein Umfangsspiel (s) in einer Leerlaufbewegung (L) zwischen den beiden Federtellern (19, 21) verdrehbar ist, wobei bei einem Lastwechsel vom lastlosen Betriebszustand in einen momentenübertragenden Betriebszustand der Flansch-Mitnehmer (27) unter Aufbrauch des Umfangsspiels (s) gegen den Federteller (19) anschlägt, dadurch gekennzeichnet, dass das Zweimassenschwungrad zumindest eine Dämpfungsfeder (30) aufweist, die zwischen dem Flansch-Mitnehmer (27) und dem Federteller (19, 21) wirkt, und dass mittels der Dämpfungsfeder (30) die unter Aufbrauch des Umfangsspiels (s) erfolgende Leerlaufbewegung (L) des Flansch-Mitnehmers (27) bis in Anschlag gegen den Federteller (19) dämpfbar ist, um ein Anschlaggeräusch zu reduzieren.
- Zweimassenschwungrad nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsfeder (30) am Flansch-Mitnehmer (27) kraftübertragend befestigt ist, und dass insbesondere die Dämpfungsfeder (30) in lösbarer Druckanlage mit dem Federteller (19, 21) ist, und/oder dass die Dämpfungsfeder (30) im lastlosen Betriebszustand mit einer Federvorspannung in Druckanlage mit dem Federteller (19, 21) gedrückt ist, und zwar unter Bildung einer Bremswirkung, die der Drehrichtung der Leerlaufbewegung (L) entgegenwirkt. - Zweimassenschwungrad nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsfeder (30) bei der Leerlaufbewegung (L) des Flansches (29) unter Aufbau der Federvorspannung gegen den Federteller (19) gedrückt wird, und/oder dass die Dämpfungsfeder (30) im lastlosen Betriebszustand zwischen den beiden, einander zugewandten Federtellern (19, 21) abgestützt ist. - Zweimassenschwungrad nach
Anspruch 1 ,2 oder3 , dadurch gekennzeichnet, dass im lastlosen Betriebszustand die Dämpfungsfeder (30) mit einem Überstand (41) in Umfangsrichtung den Flansch-Mitnehmer (27), insbesondere dessen Anschlagflanken (43), überragt und das Umfangsspiel (s), bevorzugt vollständig, überbrückt. - Zweimassenschwungrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungsfeder (30) eine Blattfeder ist, die zumindest einen Federschenkel (31) aufweist, der im lastlosen Betriebszustand mit einer geringen Federvorspannung gegen den Federteller (19) abgestützt ist.
- Zweimassenschwungrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Dämpfungsfedern (30) vorgesehen sind, und zwar in Axialrichtung beidseitig des Flansch-Mitnehmers (27).
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Family Applications (1)
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DE102018207838.6A Pending DE102018207838A1 (de) | 2018-05-18 | 2018-05-18 | Zweimassenschwungrad |
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- 2018-05-18 DE DE102018207838.6A patent/DE102018207838A1/de active Pending
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