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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Ansteuersignals für eine Fahrzeugkomponente eines Fahrzeugs, bei welchem das Ansteuersignal abhängig von einem Ereignis bei einem aktuell durchgeführten Videospiel erzeugt wird. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug.
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Aus der
US 2008/0311983 A1 ist ein Unterhaltungssystem für ein Fahrzeug bekannt. Dieses umfasst eine Fahrzeugumgebungssensorvorrichtung, die Daten erfasst, die die Fahrzeugumgebung anzeigen, und die eine Fahrzeugumgebungsdateneinspeisung erzeugt. Eine Videospielkonsole ist elektronisch mit der Fahrzeugumgebungssensorvorrichtung gekoppelt und weist eine Anwendungsprogrammschnittstelle auf. Die Videospielkonsole empfängt die Daten der Fahrzeugumgebungsdateneinspeisung. Die Videospielkonsole betreibt ein Spielmedium und erzeugt ein Videoausgangssignal, das sowohl auf dem Spielmedium als auch der Fahrzeugumgebungsdateneinspeisung basiert. Mindestens eine Steuerung ist kommunikativ mit der Videospielkonsole verbunden und steuert den Betrieb des Spielmediums. Eine Anzeigeeinheit, die kommunikativ mit der Anwendungsprogrammschnittstelle gekoppelt ist, empfängt das Videoausgangssignal und zeigt Bilder in Abhängigkeit von dem Videoausgangssignal an.
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Aus der
US 2014/0128144 A1 ist ein fahrzeuginternes Spielsystem bekannt, welches von einem Fahrer alleine oder gleichzeitig oder individuell von einem Fahrer und / oder einem oder mehreren anderen Benutzern gespielt werden kann. Das fahrzeuginterne Spielsystem kann beispielsweise durch Berührung, Sprache oder Geste aktiviert oder gesteuert werden. Das Gameplay wird zumindest teilweise auf der Grundlage von Umgebungsfaktoren dynamisch angepasst, so dass der Fahrer nicht vom Fahren des Fahrzeugs abgelenkt wird. Spielinhalte werden zumindest teilweise auf der Grundlage von Umweltfaktoren und Benutzerdaten generiert.
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Aus der
DE 10 2015 003 530 A1 ist ein Verfahren zum Ausgeben eines Bildsignals in einem Kraftfahrzeug mithilfe eines Ausgabegeräts des Kraftfahrzeugs bekannt. Eine Steuereinrichtung des Ausgabegeräts empfängt das Bildsignal von einem digitalen Speichermedium. Zusätzlich empfängt die Steuereinrichtung ein Aktorsignal, das eine durch einen Aktor des Kraftfahrzeugs auszuführende Aktion erzeugt wird. Anhand des Aktorsignals ermittelt die Steuereinrichtung den Aktor und erzeugt ein mittels dem Zeitsignal und dem Bildsignal synchronisiertes Steuersignal für den ermittelten Aktor. Dabei führt der Aktor in Abhängigkeit von dem Steuersignal die beschriebene Aktion synchron zur Ausgabe des Bildsignals durch eine Ausgabeeinrichtung des Ausgabegeräts aus.
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Aus der
DE 10 2015 002 957 A1 ist ein Verfahren zum Steuern eines aktiven Fahrwerks eines Fahrzeugs, bei dem eine mobile Recheneinheit mit dem Fahrzeug verbunden wird und ein von dem Fahrzeug umfasstes Steuergerät in Abhängigkeit von mindestens einer auf der mobilen Recheneinheit ausgeführten Anwendung mindestens einen von dem aktiven Fahrwerk des Fahrzeugs umfassten Aktuator ansteuert, bekannt.
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Aus der
DE 10 2016 117 140 A1 ist bekannt, dass eine Benutzervorrichtung als durch einen Fahrzeuginsassen betrieben gekennzeichnet wird. Es wird eine durch die Benutzervorrichtung durchgeführte Operation gekennzeichnet. Es wird ein Straßenzustand bestimmt. Eine Fahrzeugfederung wird basierend wenigstens teilweise auf der erkannten Benutzervorrichtungsoperation und dem Straßenzustand eingestellt.
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Aus der
DE 10 2016 000 686 A1 ist ein Verfahren zum Bereitstellen einer haptischen Rückmeldung an einen Nutzer einer Recheneinheit in einem Fahrzeug bekannt, wobei eine von der Recheneinheit auszugebende haptische Rückmeldung mittels einer in Abhängigkeit der auszugebenden haptischen Rückmeldung erzeugten Bewegung mindestens eines Teils eines aktiven Fahrwerks des Fahrzeugs an den Nutzer übermittelt wird.
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Aus der
US 2017/0136842 A1 sind verschiedene Ausführungen bekannt. In einer Ausführungsform kann eine aktive Aufhängung in eine autonome Fahrzeugarchitektur integriert sein. In noch einer anderen Ausführungsform kann das aktive Aufhängungssystem eines Fahrzeugs verwendet werden, um Bewegung in einem Fahrzeug zu induzieren. Das Fahrzeug kann als eine Testumgebung für technische Untersuchungen und/oder als eine Plattform verwendet werden, um den Genuss von Video und/oder Audio durch Fahrzeuginsassen zu verbessern. In einigen Ausführungsformen kann das aktive Aufhängungssystem verwendet werden, um Gesten als Mittel zur Kommunikation mit Personen innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs auszuführen. In einigen Ausführungsformen kann das aktive Aufhängungssystem dazu verwendet werden, haptische Warnungen an einen Fahrzeugbediener oder andere Personen als Reaktion auf bestimmte Straßensituationen zu erzeugen. Es soll das Erlebnis eines Insassen während einer Bedienung eines Videospiels verbessert werden.
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Ein Nachteil besteht darin, dass Videospiele für den Einsatz in Fahrzeugen spezielle Datenschnittstellen benötigen und die Videospiele selbst bezüglich der akustischen und haptischen Signale explizit individuell programmiert werden müssen. Dadurch ist der Aufwand sehr hoch und eine flexible Verwendung des Videospiels eingeschränkt.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Anwendung von Videospielen in realen Fahrzeugen zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und ein Fahrzeug gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Sinnvolle Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines Ansteuersignals für eine reale Fahrzeugkomponente eines realen Fahrzeugs, bei welchem das Ansteuersignal abhängig von einem Ereignis bei einem aktuell durchgeführten Videospiel erzeugt wird. Eine Bildfolge mit mehreren Bildern des Videospiels und/oder ein akustisches Signal des Videospiels wird an ein zum Videospiel externes Bild- und/oder Tonanalysemodul übertragen und durch das Bild- und/oder Tonanalysemodul wird automatisch zumindest ein Ansteuersignal für zumindest eine reale Fahrzeugkomponente erzeugt. In dem nicht mehr das Videospiel selbst die individuellen, vorzugsweise Ansteuersignale erzeugt, sondern ein dazu separates Modul, ist der Programmieraufwand für das Videospiel reduziert. Das Videospiel kann darüber hinaus eine flexiblere Verwendung in verschiedenen Fahrzeugen finden, da die durch das separate Bild- und/oder Tonanalysemodul die fahrzeugindividuellen Ansteuersignale erzeugt.
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Es ist vorgesehen, dass eine Bewegung und/oder eine Bewegungsrichtung und/oder eine Bewegungsart zumindest eines Objekts in der Bildfolge durch das Bild- und/oder Tonanalysemodul ausgewertet und abhängig davon zumindest ein Ansteuersignal erzeugt wird. Um insbesondere die Ereignisse in den Videospielen mit den Fahrzeugkomponenten simulieren zu können, können vorzugsweise auch die Bewegungen oder Reaktionen eines Objekts analysiert werden. Hierzu kann eine Bewegung des Objekts (z.B. Mensch, Tier, Gegenstand, etc.) in der Bildfolge festgehalten und anschließend optional vom Bild- und/oder Tonanalysemodul ausgewertet werden. Dabei wird das Ansteuersignal so generiert, dass die exakte Bewegung des Objektes synchron von den Fahrzeugkomponenten simuliert werden kann. Hier können insbesondere die Bewegungen, die Bewegungsrichtung und die Bewegungsart des Objekts analysiert werden. Beispielsweise kann eine Person sich von einem Punkt zu einem weiteren Punkt mit einem Fahrrad fortbewegen. Diese Bewegung kann beispielsweise vom Bild- und Tonanalysemodul analysiert und ausgewertet werden.
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Ein Fahrzeugnutzer kann beispielsweise in dem realen Fahrzeug mit Hilfe eines Unterhaltungssystems und eines Multimediasystems des Fahrzeugs Videospiele spielen. Dabei können insbesondere verschiedene Fahrzeugkomponenten (z.B. Fahrersitz, Lenkrad, Lüftung, Radaufhängung, Fahrwerk) verwendet und so angesteuert werden, dass die durchgeführten Ereignisse im Videospiel auf das Fahrzeug übertragen und simuliert werden. Dadurch wird ein besonders realitätsnahes Erlebnis erzeugt. Beispielsweise kann der Fahrersitz als ein Bewegungssessel (eng. „motion seat“) für Videospiele verwendet werden. Dabei wird insbesondere ein Ansteuersignal erzeugt, welches die Informationen des Ereignisses im Videospiel beinhaltet.
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Das Ansteuersignal für zumindest eine Fahrzeugkomponente wird vorzugsweise nicht selbst von dem Videospiel generiert, sondern wird mittels eines Bild- und/oder Tonanalysemodul erzeugt. Während der Durchführung des Videospiels wird beispielsweise eine Bildfolge und ein akustisches Signal des Videospiels an das Bild- und/oder Tonanalysemodul mittels Datenschnittstellen übermittelt. Mithilfe eines Analysealgorithmus wird aus der übermittelten Bildfolge und des akustischen Signals ein Ansteuersignal generiert und damit zumindest eine Fahrzeugkomponente angesteuert, um auch eine Bewegung oder dergleichen passend zu der Szene des Videospiels zu erzeugen. Es werden somit auch haptisch wahrnehmbare Bewegungen erzeugt. Beispielsweise kann bei der Durchführung eines Rennsimulationsvideospiels die simulierten Bewegungen in dem Videospiel auf das Fahrwerk übertragen werden, so dass das Fahrwerk dieselben Bewegungen wie in dem Videospiel durchführt.
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Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der Erfindung sieht vor, dass das Ansteuersignal in Echtzeit erzeugt wird, so dass eine Aktivierung der Fahrzeugkomponente durch das Ansteuersignal synchron mit dem die Bildfolge und/oder das akustische Signal darstellenden Ereignis des Videospiels erfolgt. Typischerweise erfolgen Gegebenheiten (z.B. Kurven, Unfälle) in Videospielen in zeitlich raschen Abfolgen. Um zumindest eine Fahrzeugkomponente mit einem Ansteuersignal des Bild- und/oder Tonanalysemodul so anzusteuern, dass ein rasch änderndes Ereignis in dem Videospiel am Fahrzeug übertragen werden kann, sollte das Ansteuersignal vorzugsweise in Echtzeit erzeugt werden. Auch dadurch kann das realitätsnahe Erlebnis verbessert werden. Beispielseise kann die aktuelle Bildfolge und/oder das akustische Signal des Ereignisses des Videospiels von dem Bild- und/oder Tonanalysemodul in Echtzeit aufgenommen und verarbeitet werden. Die in Echtzeit verarbeiteten Daten können über die Datenschnittstelle an zumindest eine Fahrzeugkomponente übermittelt werden. Diese Fahrzeugkomponente kann somit eine Reaktion synchron zum aktuellen Ergebnis in dem Videospiel durchführen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein zeitlicher Verlauf der Bilder der Bildfolge und/oder ein Tonrohmaterial des akustischen Signals durch das Bild und/oder Tonanalysemodul analysiert wird und abhängig davon das Ansteuersignal erzeugt wird. Um die zumindest eine Fahrzeugkomponente mit dem Ansteuersignal ansteuern zu können, werden die Bildfolgen und die akustischen Signale vorzugsweise zeitlich analysiert, verarbeitet und ausgewertet. Dadurch können insbesondere die Ansteuersignale vorteilhaft in Echtzeit generiert und übermittelt werden. Insbesondere verändern sich die Bildfolgen und die akustischen Signale in Videospielen zeitlich ständig, insbesondere im Bereich von Millisekunden. Um beispielsweise eine Bewegung in dem Videospiel mit den Fahrzeugkomponenten simulieren zu können, benötigt es nicht nur die Bild- und/oder Tonrohdaten sondern auch Informationen bezüglich des zeitlichen Verlaufs. Mit den Bild- und Tonrohdaten und den dazugehörigen zeitlichen Verläufen kann beispielsweise das Bild- und/oder Tonanalysemodul das Ansteuersignal erzeugen und den jeweiligen Fahrzeugkomponenten übermitteln. Somit kann insbesondere ein synchrones Ansteuern der Fahrzeugkomponente erzielt werden. Da diese Analysen schnell erfolgen müssen und auch umfänglich sind, ist gerade die diesbezügliche Durchführung durch das separate Modul und nicht mehr durch das Videospiel selbst sehr vorteilhaft.
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In einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass vor der Ansteuerung der Fahrzeugkomponente mit dem Ansteuersignal der aktuelle Zustand der zumindest einen Fahrzeugkomponente und/oder des Fahrzeugs überprüft wird, und abhängig davon die Ansteuerung durchgeführt wird oder verhindert wird. Um die zumindest eine Fahrzeugkomponente nicht übermäßig zu beanspruchen, können diese Komponenten von einer automatischen Sicherheitsüberwachung kontrolliert werden. Die Sicherheitsüberwachung sorgt insbesondere dafür, dass die Fahrzeugkomponente, welche ein Ansteuersignal von dem Bild- und/oder Tonanalysemodul übermittelt bekommt, keine beispielsweise technische oder thermische Überlastung erfährt. Es kann z.B. sein, dass die Fahrzeugkomponente bereits seit geraumer Zeit eine synchrone Bewegung des Videospiels simuliert und dadurch die Fahrzeugkomponente überhitzt ist. Beispielsweise kann das Fahrwerk eine Hüpfbewegung des Ereignisses im Videospiel simulieren, aber dadurch wird das Fahrwerk zum einen mechanisch beansprucht und die Komponenten des Fahrwerks können sich thermisch erwärmen. Dies wird von der Sicherheitsüberwachung ständig kontrolliert und überprüft insbesondere in regelmäßigen Zeitabständen den aktuellen Zustand der Fahrzeugkomponenten hinsichtlich möglicher Überbelastungen. Sollte die Sicherheitsüberwachung beispielsweise eine Überlastung der Fahrzeugkomponente feststellen, dann sorgt diese dafür, dass die Fahrzeugkomponente nicht mit einem Ansteuersignal des Bild- und/oder Tonanalysemodul angesteuert wird.
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Die Sicherheitsüberwachung sollte beispielsweise dem Fahrzeugnutzer mitteilen, dass zum aktuellen Zeitpunkt keine Simulationen der Fahrzeugkomponenten durchgeführt werden kann, da diese sich in einem kritischen Zustand befinden. Solange beispielsweise der kritische Zustand der Fahrzeugkomponente anhält, kann diese Fahrzeugkomponente nicht mit einem Ansteuersignal gesteuert werden. Die Übermittelung dieser Information kann z.B. an einen Fahrzeugbordcomputer oder an ein Endgerät (z.B. Smartphone, Tablet) des Fahrzeugnutzers erfolgen. Wenn insbesondere die Fahrzeugkomponente wieder funktionsfähig ist, dann wird dem Nutzer dies mitgeteilt und die Fahrzeugkomponente wird von der Sicherheitsüberwachung wieder freigegeben.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass bei der Analyse der Bildfolge der zeitliche Verlauf von Bildpunkten der Bilder durch das Bild- und/oder Tonanalysemodul ausgewertet wird. Damit das Ansteuersignal möglichst exakt im Bezug zu dem durchgeführten Videospiel erzeugt werden kann, werden vorzugsweise nicht nur die Bilder ausgewertet, sondern auch der zeitliche Verlauf von Bildpunkte. Um beispielsweise ein bestimmtes Ereignis des Videospiels mit einer Fahrzeugkomponente simulieren zu können, wird vom Bild- und/oder Tonanalysemodul eine bestimmte Anzahl von vorangegangenen Bildern ausgewertet und dementsprechend das Ansteuersignal erzeugt. Dies ist vor allem bei der Erzeugung von echtzeitfähigen Ansteuersignalen von Vorteil.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass im Frequenzbereich des akustischen Signals eine Frequenzanalyse durch das Bild- und/oder Tonanalysemodul durchgeführt wird. Um insbesondere das akustische Signal effizient analysieren und ein geeignetes Ansteuersignal erzeugen zu können, kann vorzugsweise im Frequenzbereich des akustischen Signals eine Frequenzanalyse durchgeführt werden. Beispielsweise kann für die Auswertung eine schnelle Fourier-Transformation FFT („Fast-Fourier-Transformation“) angewendet werden. Mithilfe der Frequenzanalyse können einzelne Frequenzen des akustischen Signals selektiert werden. Somit können beispielsweise markante Geräusche des akustischen Signals einer bestimmten Frequenz bzw. Frequenzbereich zugeordnet werden. Beispielsweise kann bei einem Piepston oder einem Motorgeräusch in einem Ereignis des Videospiels ein genau passendes Ansteuersignal durch das Bild- und/oder Tonanalysemodul erzeugt werden und dieses z.B. an ein Lautsprechersystem des Fahrzeugs übermittelt werden. Dabei kann die Intensität des simulierten Geräusches mit dem Ansteuersignal angepasst werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass abhängig von der Analyse der Bildfolge und/oder des akustischen Signals die Anzahl der Ansteuersignale und/oder die Art zumindest eines Ansteuersignals und/oder die Anzahl der anzusteuernden Fahrzeugkomponenten durch das Bild- und/oder Tonanalysemodul bestimmt wird. Dadurch wird ein sehr dynamisch an die Ereignisse im Videospiel angepasstes Bewegungsszenario und/oder akustisches Szenario von einer Fahrzeugkomponente oder mehrere Fahrzeugkomponenten ermöglicht. Auch dadurch kann ein sehr realitätsnahes Erlebnis für einen Nutzer im realen Fahrzeuge beim Spielen eines Videospiels ermöglicht werden. Beim Durchführen eines Videospiels kann es typischerweise auftreten, dass durch das Ereignis in dem Videospiel mehrere Ansteuersignale erzeugt werden und mehrere Fahrzeugkomponenten sollten angesteuert werden. Die Entscheidungen über die Anzahl der Ansteuersignale und die anzusteuernden Fahrzeugkomponenten wird vorzugsweise mittels eines Algorithmus vom Bild- und/oder Tonanalysemodul getroffen. Das Bild- und/oder Tonanalysemodul entscheidet beispielsweise ebenfalls wie lange eine Fahrzeugkomponente angesteuert werden soll und wie die Intensität der ausführenden Fahrzeugkomponente definiert werden sollte. Es ist insbesondere denkbar, dass das Ansteuersignal nur die aufgearbeiteten Informationen der Bildfolge oder nur des akustischen Signals enthält.
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Beispielsweise kann bei der Durchführung eines Rennvideospiels bei bestimmten Ereignissen vorkommen, dass das Bild- und/oder Tonanalysemodul mehrere separate Ansteuersignale erzeugt und diese an mehrere unterschiedliche Fahrzeugkomponenten übermittelt. Dies kann z.B. das Ansteuern des aktiven Fahrwerks, einer Fahrzeuglüftungsanlage und des Lautsprechersystems, einer Lichtanlage etc. sein.
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Falls beispielsweise bei einem Videospiel (z.B. „Jump ‚n‘ Run-Spiel“) nur eine Hüpfbewegung des Videospiels simuliert werden soll, dann kann das Bild- und/oder Tonanalysemodul nur ein Ansteuersignal erzeugen. Dabei wird mit dem Ansteuersignal z.B. nur das aktive Fahrwerk als Fahrzeugkomponente angesteuert.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Analyse der Bildfolge und/oder des akustischen Signals durch zumindest ein neuronales Netz des Bild- und/oder Tonanalysemoduls durchgeführt wird, und insbesondere durch Erzeugung von spezifischen Ansteuersignalen ein Videospielindividuelles Trainieren des zumindest einen neuronalen Netzes durchgeführt wird. Um die Datenmengen und die zu generierenden Information effizient mit dem Bild- und/oder Tonanalysemodul zu verwalten, sollte im Bild- und/oder Tonanalysemodul mindestens ein neuronales Netz bzw. ein künstliches neuronales Netz integriert sein oder das Modul mit einem derartigen Netz verknüpft sein. Um beispielsweise das neuronale Netz effizient zu trainieren, kann dies mit speziellen präparierten Videospielen erfolgen. Durch diese speziell präparierten Videospiele können dem neuronalen Netz spezielle Ansteuersignale zu bestimmten Ereignissen in dem Videospiel vermittelt werden. Beispielsweise kann dem neuronalen Netz trainiert werden, dass es bei einem Rennvideospiel, welches im Videospiel selbst bereits die Geschwindigkeit anzeigt, diese Geschwindigkeitsinformation automatisch übernimmt und auswertet. Daraus kann anschließend schnell ein entsprechendes Ansteuersignal erzeugt werden. Dadurch ist es beispielsweise ebenfalls möglich, dass mittels des Algorithmus und der erfassten Geschwindigkeitsinformation die Beschleunigung automatisch bestimmt wird ohne entsprechende Schnittstellen. Dadurch wird eine effizientere und schnellere Erzeugung der Ansteuersignale sichergestellt.
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Ebenfalls denkbar ist es, dass dem zumindest einen neuronalen Netz verschiedene Kategorien von Videospielen nähergebracht und trainiert werden. Somit kann für eine vielfältige Reihe an Videospielen ein spezielles Ansteuersignal erzeugt werden. Dabei kann z.B. der Nutzer manuell einstellen, welche Kategorie von Videospielen gerade durchgeführt wird.
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Beispielsweise kann ein zusätzliches Erkennungsmodul installiert werden. Das Erkennungsmodul ist mit dem Bild- und/oder Tonanalysemodul verbunden und die Module können miteinander kommunizieren. Das Erkennungsmodul überprüft vorzugsweise das durchgeführte Videospiel und ordnet es einer Kategorie zu. Diese Kategorie wird dem neuronalen Netz übermittelt, damit spezielle Ansteuersignale generiert werden können.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein reales Fahrzeug mit zumindest einem Funktionssystem, welches zumindest eine Fahrzeugkomponente und zumindest ein Videospiel und einen zum Videospiel separates Bild- und/oder Tonanalysemodul aufweist, wobei das Funktionssystem zum Durchführen eines Verfahrens gemäß dem oben genannten Aspekt oder einer vorteilhaften Ausführung davon ausgebildet ist, insbesondere wenn ein Ansteuersignal für die zumindest eine Fahrzeugkomponenten erzeugt wird bzw. ist. Damit beispielsweise das Ansteuersignal erzeugt und umgesetzt werden kann ist das Funktionssystem vorgesehen. Das Funktionssystem umfasst optional zumindest ein Bild- und/oder Tonanalysemodul. Mithilfe des Bild- und/oder Tonanalysemodul wird zumindest ein Ansteuersignal für zumindest eine reale Fahrzeugkomponente des Fahrzeugs erzeugt. Das Bild- und/oder Tonanalysemodul kann vorzugsweise am Fahrzeug ausgebildet sein.
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Eine Fahrzeugkomponente kann beispielsweise ein aktives Fahrwerk, eine Lüftungsanlage oder ein Fahrzeugsitz sein.
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Zur Durchführung des Videospiels wird beispielsweise ein Multimediasystem des Fahrzeugs verwendet.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Fahrzeug mit zumindest einem Funktionssystem;
- 2 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Insgesamt zeigt die 1 beispielhaft, wie mit einem Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 zumindest ein Ansteuersignal für zumindest eine reale Fahrzeugkomponente 2 (z.B. Lenkrad, aktives Fahrwerk, Fahrzeugsitz etc.) eines realen Fahrzeugs 3 erzeugt werden kann. Das Ansteuersignal wird abhängig von einem Ereignis (z.B. Hüpfen, Rennen, Fahrzeugbeschleunigung etc.) bei einem im Fahrzeug 3 durchgeführten Videospiel 4 erzeugt. Das Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 ist eine zum Videospiel 4 separate Einheit, die in Hardware oder in Software ausgeführt sein kann. Dabei wird insbesondere eine Bildfolge 5 (vergleiche 2) und/oder ein akustisches Signal 6 (vergleiche 2) des Videospiels 4 über eine Schnittstelle an das Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 übertragen. Mithilfe eines Algorithmus erzeugt dann beispielsweise das Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 automatisch zumindest ein Ansteuersignal für zumindest eine Fahrzeugkomponente 2. Das Ansteuersignal kann hier nicht selbst vom Videospiel 4 erzeugt werden, da dieses insbesondere keine entsprechenden Datenschnittstellen besitzt bzw. nicht dazu programmiert ist.
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Damit die Aktivierung der Fahrzeugkomponente 2 insbesondere synchron zu dem dargestellten Ereignis des Videospiels 4 erfolgen kann, wird das Ansteuersignal von dem Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 vorzugsweise in Echtzeit erzeugt. Beispielsweise soll eine aktuelle Hüpfbewegung in einem Rennvideospiel sofort mit dem aktiven, realen Fahrwerk des Fahrzeugs 3 synchron nachgebildet werden. Damit insbesondere das Ansteuersignal in Echtzeit erzeugt werden kann, werden vorzugsweise zusätzlich zu den Bildern der Bildfolge 5 und dem akustischen Signal 6 auch ein zeitlicher Verlauf der Bildfolge 5 und des akustischen Signals 6 ausgewertet. Um beispielsweise die Bildfolge 5 effizient und exakt analysieren und auswerten zu können, wird vorzugsweise der zeitliche Verlauf von einzelnen Bildpunkten vom Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 ausgewertet. Hier kann zur Auswertung beispielsweise eine Reihe von vorangegangenen Bildern der Bildfolge 5 herangezogen werden.
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Um beispielsweise auf markante Geräusche des Videospiels 4 gezielt eingehen zu können, kann mit einer Frequenzanalyse (z.B. „Fast Fourier Transformation FFT“) ein Frequenzbereich des akustischen Signals 6 analysiert werden. Hier kann z.B. eine bestimmte Frequenz oder ein bestimmter Frequenzbereich einem markanten Geräusch zugeordnet werden. Dies wird vom Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 und nicht vom Videospiel 4 durchgeführt und ausgewertet. Hier kann ein passendes Ansteuersignal vom Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 erzeugt und der zumindest einen Fahrzeugkomponente 2 übermittelt werden. Beispielsweise kann dieses passende Ansteuersignal dem Lautsprechersystem des Fahrzeugs 3 übermittelt werden.
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Bei der Ansteuerung von der zumindest einen Fahrzeugkomponente 2 mittels des Ansteuersignals des Bild- und/oder Tonanalysemoduls 1 wird insbesondere die zumindest eine Fahrzeugkomponente 2 auf ihren aktuellen Zustand überprüft. Dabei sollte die Fahrzeugkomponente 2 typischerweise auf eine thermische und/oder mechanische Überlastung überprüft werden. Sollte die Fahrzeugkomponente 2 beispielsweise kurz vor einer möglichen Überlastung stehen, dann wird vom Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 kein Ansteuersignal an die Fahrzeugkomponente übermittelt. Das Ansteuersignal wird erst dann vorzugsweise übermittelt, sobald sich der Zustand der Fahrzeugkomponente 2 in einem ungefährlichen Zustand wieder befindet.
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Das Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 bestimmt beispielsweise anhand der analysierten Bildfolge 5 und/oder des analysierten akustischen Signals 6 die Anzahl der anzusteuernden Fahrzeugkomponenten 2 und die Anzahl der dafür erforderlichen Ansteuersignale. Beispielsweise kann bei einem Rennvideospiel ein Ansteuersignal für das aktive Fahrwerk benötigt werden und ein weiteres Ansteuersignal wird an die Lüftungsanlage des Fahrzeugs 3 übermittelt und ein drittes Ansteuersignal wird für die Aktivierung des Lautsprechersystems verwendet. Das Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 definiert insbesondere die jeweiligen Zeitdauern der Ansteuerung und/oder die Intensitäten der Aktivitäten der dann aktiven Fahrzeugkomponenten 2. Hier sollte ebenfalls der Zustand aller aktiven Fahrzeugkomponenten 2 überwacht werden.
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Insbesondere kann die Bewegung während des Ereignisses im Videospiel 4 von der zumindest einen Fahrzeugkomponente 2, z.B. das aktive Fahrwerk, synchron nachgebildet werden bzw. durchgeführt werden. Um dies zu erreichen, sollte das Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 die Bewegung und/oder eine Bewegungsrichtung und/oder eine Bewegungsart des zumindest einen Objekts in der Bildfolge 5 analysieren und auswerten. Beispielsweise kann dies in einem Rennvideospiel ein Motorsportfahrzeug sein, welches rasche Richtungsänderungen durchführt.
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Das Fahrzeug 3 ist insbesondere mit einem Funktionssystem 7 ausgebildet. Das Funktionssystem 7 umfasst beispielsweise zumindest eine Fahrzeugkomponente 2 (z.B. aktives Fahrwerk, Lüftungsanlage) und zumindest ein Videospiel 4, welches mit einem Unterhaltungssystem des Fahrzeugs 3 durchgeführt werden kann. Ebenfalls umfasst das Funktionssystem 7 insbesondere ein Bild- und/oder Tonanalysemodul 1, welches mit einer Schnittstelle mit dem Videospiel verbunden ist und an die Fahrzeugkomponente 2 Ansteuersignale übermittelt.
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Die 2 zeigt eine beispielhafte Ausführung des Bild- und/oder Tonanalysemoduls 1. Beispielsweise führt in einem Videospiel 4 (z.B. „Jump’n’Run-Spiel“) ein Objekt eine Hüpfbewegung durch. In einem ersten Schritt S1 wird die Bildfolge 5 mithilfe des Bild- und/oder Tonanalysemoduls 1 ausgewertet. Dabei wird beispielsweise der zeitliche Verlauf der Bilder der Bildfolge 5 analysiert. Hier wird z.B. die ständige Hüpfbewegung ausgewertet. Dabei wird insbesondere der zeitliche Verlauf von Bildpunkten der Bilder der Bildfolge 5 analysiert.
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In einem Schritt S2 wird vorzugsweise das akustische Signal des Videospiels 4 vom dazu separaten Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 analysiert. Die Analyse kann zumindest zeitweise gleichzeitig zur Analyse der Bildfolge 5 durchgeführt. Dabei wird ebenfalls typischerweise der zeitliche Verlauf des akustischen Signals 6 ausgewertet. Im Frequenzbereich des akustischen Signals 6 wird insbesondere eine Frequenzanalyse (z.B. „Fast Fourier Transformation FFT“) durchgeführt. Somit können beispielsweise bestimmte Frequenzen detektiert und selektiert werden und diese bestimmten charakteristischen Geräusche zugeordnet werden. Beispielsweise kann während der Hüpfbewegung des Objekts ein Vogelgesang ertönen. Dieser Vogelgesang kann durch die Frequenzanalyse einer bestimmten Frequenz zugeordnet werden.
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In einem Schritt S3 erzeugt das Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 mithilfe der analysierten Bildfolge 5 und des analysierten akustischen Signals 6 zumindest ein entsprechendes Ansteuersignal für zumindest eine Fahrzeugkomponente 2. Dabei kann vom Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 in Abhängigkeit von der Bildfolge 5 und dem akustischen Signal 6 bestimmt werden, ob mehrere Ansteuersignale erzeugt werden sollen und wie viele Fahrzeugkomponenten 2 angesteuert werden sollten. Ebenfalls bestimmt das Bild- und/oder Tonanalysemodul 1 die Intensität und die Zeitdauer für die anzusteuernde Fahrzeugkomponente 2.
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In einem vorzugsweise durchgeführten Schritt S4 wird beispielsweise mit einer Sicherheitsüberwachungseinheit eine Sicherheitsüberwachung zumindest einer Fahrzeugkomponente 2 bzw. der Zustand der Fahrzeugkomponenten 2 überprüft, bevor diese das Ansteuersignal übermittelt bekommt. Dabei wird insbesondere eine mögliche Überlastung der Fahrzeugkomponente 2 überprüft. Insbesondere kann beispielsweise eine thermische oder mechanische Überlastung der Fahrzeugkomponente 2 verhindert werden. Erst wenn der Zustand der Fahrzeugkomponente 2 in einem unkritischen Zustand sich befindet, kann das Ansteuersignal an die Fahrzeugkomponente 2 übermittelt werden. Es wird beispielsweise die Fahrzeugkomponente 2 während einer Reaktion auf das Videospiel 4 ständig über ihren aktuellen Zustand überprüft. Sollte sich der Zustand in einem kritischen Zustand befinden, dann wird die Durchführung der Fahrzeugkomponente 2 sofort beendet.
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In einem optionalen Schritt S5 kann z.B. dem aktiven Fahrwerk als Fahrzeugkomponente 2 des Fahrzeugs 3 ein Ansteuersignal übermittelt werden. Dieses kann beispielsweise eine Hüpfbewegung eines Objekts in dem Videospiel simulieren.
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In einem weiteren optionalen Schritt S6 kann beispielsweise die eine Fahrzeugkomponente 2 darstellende Lüftungsanlage des Fahrzeugs 3 angesteuert werden. Somit kann z.B. bei einem durchgeführten Rennvideospiel der steigende Luftstrom während einer Beschleunigungsphase simuliert werden.
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In einem optionalen Schritt S7 wird beispielsweise der Fahrzeugsitz als Fahrzeugkomponente 2 so angesteuert, dass dieser eine synchrone Vibrationsbewegung eines durchgeführten Videospiels durchführt.
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In einem weiteren optionalen Schritt S8 kann beispielsweise eine auch eine Fahrzeugkomponente 2 darstellende Beleuchtungseinrichtung des Fahrzeugs 3 angesteuert werden, dass diese auftretende Lichteffekte in dem Videospiel nachbildet.