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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgeben eines Bildsignals in einem Kraftfahrzeug mithilfe eines Ausgabegeräts des Kraftfahrzeugs, ein entsprechend eingerichtetes Ausgabegerät, ein entsprechendes ausgestaltetes Speichermedium und ein entsprechend ausgestattetes Kraftfahrzeug.
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Bei der Herstellung von Kraftfahrzeugen wird immer häufiger ein Schwerpunkt in der Ausstattung der Unterhaltungselektronik gesetzt. Heutige Abspielgeräte für Filme können während einer Fahrt genutzt werden. Die Abspielgeräte werden jedoch kaum genutzt, wenn das Kraftfahrzeug geparkt ist, da ein Benutzer meist eine Spielkonsole oder ein Heimkinosystem oder ein mobiles Endgerät besitzt, welches ein besseres Erlebnis bei der Wiedergabe eines Medieninhaltes, beispielsweise beim Abspielen eines Films, ermöglicht.
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Aus der
WO 2014/099720 A1 ist ein Gerät bekannt, das in Abhängigkeit von einem Audiosignal einen haptischen Effekt generiert.
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Das Erfolgen der Vibration hängt also davon ab, ob die Tonspur eine niedrige Tonfrequenz aufweist. Beispielsweise ein Computerspiel, das beispielsweise über ein Ausgabegerät in einem Kraftfahrzeug gespielt werden kann, könnte also eine Tonspur aufweisen, deren Töne in bestimmten Spielsituationen die haptische Rückmeldung vorsieht. Ungeeignet ist ein solches Verfahren jedoch für das Abspielen eines Filmes, denn der Ton müsste über die zusätzliche Tonspur des Films gelegt werden und würde von dem Benutzer als störend wahrgenommen. Ein solches System bietet nur eingeschränkte Möglichkeiten, um eine sinnvolle Aktion oder Rückmeldung zu generieren.
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Eine der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist das Intensivieren des durch den Medieninhalt dargestellten Geschehens.
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Die Aufgabe wird von dem erfindungsgemäßen Verfahren und den erfindungsgemäßen Vorrichtungen gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche gegeben.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, zusätzlich zu einem Bildsignal eines Speichermediums, das einen Medieninhalt beschreibt, also beispielsweise einem Bildsignal einer DVD oder eines Speicherchips, ein Aktorsignal bereitzustellen, das von dem Ausgabegerät in eine oder mehrere durch den Benutzer wahrnehmbare Aktionen „übersetzt” werden kann. Das Aktorsignal kann mit dem Medieninhalt synchronisiert werden. Dies ermöglicht eine sehr realistische Ergänzung des Medieninhaltes mit haptischen, taktilen, optischen und/oder akustischen Rückmeldungen. Durch die Verwendung von Aktoren des Kraftfahrzeugs, also durch die Verwendung eines Kraftfahrzeugs anstelle eines Heimkinosystems, wird eine realistisch wirkende Umgebung geschaffen, in der die Eindrücke und der eigentliche Inhalt des Medieninhaltes sehr authentisch wirken.
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Das erfindungsgemäße Verfahren dient entsprechend zum Ausgeben eines Bildsignals in einem Kraftfahrzeug mithilfe eines Ausgabegeräts des Kraftfahrzeugs, beispielsweise einem Infotainmentsystem oder einem Abspielgerät. Eine Steuereinrichtung des Ausgabegeräts, also eine Gerätekomponente, die zur Datenverarbeitung eingerichtet ist und mit einem Datenkommunikationssystem des Kraftfahrzeugs verbunden ist, empfängt das Bildsignal von einem digitalen Speichermedium, das durch eine Ausgabeeinrichtung des Ausgabegeräts, also beispielsweise durch einen Bildschirm, ausgegeben wird. Zusätzlich empfängt die Steuereinrichtung ein Aktorsignal, das eine durch einen Aktor des Kraftfahrzeugs auszuführende Aktion und deren Abhängigkeit von einem Zeitsignal des Bildsignals beschreibt. Ein Aktor ist dabei ein Gerät oder eine Gerätekomponente des Kraftfahrzeugs, das oder die ein elektrisches Signal in mechanische Bewegung oder andere physikalische Größen umsetzt und damit aktiv in das Regelungssystem eingreift und/oder eine Sollgröße vorgibt. Das Zeitsignal kann auch als Zeitcode bezeichnet werden.
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Anhand des Aktorsignals ermittelt die Steuereinrichtung den Aktor, der di Aktion ausführen soll, und erzeugt ein mittels dem Zeitsignal mit dem Bildsignal synchronisiertes Steuersignal für den ermittelten Aktor. Dabei führt der Aktor in Abhängigkeit von dem Steuersignal die beschriebene Aktion synchron zur Ausgabe des Bildsignals durch eine Ausgabeeinrichtung des Ausgabegeräts aus.
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Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt ein hautnahes Erleben des gezeigten Medieninhaltes und bereichert dadurch das filmische Erleben gegenüber einem Heimkinosystem. Mit anderen Worten wird eine Handlung des Medieninhaltes durch den Aktor simuliert.
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Ein entsprechendes Speichermedium muss außer dem Bildsignal nicht zwangsläufig noch zusätzlich ein Aktorsignal und/oder ein Zeitsignal aufweisen, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Bildanalyseeinrichtung des Ausgabegeräts das Aktorsignal und/oder das Zeitsignal in Abhängigkeit von dem Bildsignal erzeugt und an die Steuereinrichtung übertragen kann. Die Bildanalyseeinrichtung ist dabei eine Gerätekomponente oder ein Datenverarbeitungssystem, die zum Verarbeiten und/oder Auswerten von Bildsignalen ausgelegt ist und beispielsweise eine Bildsequenz auf den Medieninhalt auswertet und daraufhin das Aktorsignal und/oder das Zeitsignal erzeugen kann, und die dazu ausgelegt ist, das Aktorsignal mit dem Bildsignal zu synchronisieren. Beispielsweise kann die Bildanalyseeinrichtung durch beispielsweise eine Mustererkennung eine Explosion zeigende Bildsequenz erkenn, und die entsprechende Bildsequenz mit einem Rütteln eines Kraftfahrzeugsitzes und/oder einer schnellen Sequenz flackernder roter und gelber Leuchten synchronisieren. Dadurch können auch herkömmliche Speichermedien, beispielsweise herkömmliche DVDs oder Filmdateien abgespielt und mit den Aktoraktionen ergänzt werden.
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Um die Vielfalt der den Medieninhalt ergänzenden Aktoraktionen zu erhöhen und um dadurch ein filmisches Erlebnis zu verbessern, kann vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung einen Betriebszustand des Kraftfahrzeugs anhand eines Sicherheitskriteriums überprüfen kann. Das Steuersignal kann an den Aktor nur übertragen werden, falls das Sicherheitskriterium erfüllt ist. Beispielsweise kann also das Steuersignal nur dann an den Aktor übertragen werden, wenn eine Zündung des Kraftfahrzeugs deaktiviert oder ein Motor ausgeschaltet ist. Dadurch wird auch einem Unfallrisiko nahezu vollständig vorgebeugt.
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Die Vielfalt der Untermalung des Medieninhaltes wird weiterhin erhöht, besonders erlebnisreich gestaltet und besonders realistisch wiedergegeben, wenn der Aktor ein aktives Radaufhängungssystem und/oder ein elektromechanisches oder hydraulisches Federsystem und/oder ein elektromechanisches System einer Sitzeinrichtung umfasst, und wobei der Aktor in Abhängigkeit von dem Steuersignal eine Nick- und/oder Roll- und/oder Gierbewegung des Kraftfahrzeugs und/oder eine Bewegung eines Kraftfahrzeugsitzes durchführen kann. Hierdurch wird dem Benutzer also ein Teilnehmen an der Handlung des Medieninhaltes emuliert.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Aktor vorzugsweise eine Beleuchtungseinrichtung des Kraftfahrzeugs umfassen und dabei in Abhängigkeit von dem Aktorsignal eine Helligkeit und/oder eine Lichtfarbe einstellen. Durch diese besonders bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nicht nur haptische Rückmeldungen an den Benutzer weiter gegeben, sondern es werden optische Eindrücke des Medieninhaltes mittels optischer Sinneseindrücke verstärkt, sodass der Benutzer das Gefühl hat, an der Handlung des Medieninhaltes aktiv teilzunehmen.
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Weitere Sinne des Benutzers werden angeregt und angesprochen, wenn gemäß einer weiteren Ausführungsform der Aktor eine Klimatisierungseinrichtung des Kraftfahrzeugs umfasst und in Abhängigkeit von dem Aktorsignal beispielsweise eine Temperatur und/oder eine Stärke einer Luftströmung und/oder eine Luftfeuchtigkeit einstellt oder erzeugt. Hierdurch kann die Handlung oder die Stimmung des Medieninhaltes, zum Beispiel ein Wetter, das von dem Medieninhalt gezeigt wird, in dem Kraftfahrzeug physisch wahrgenommen und die durch das Bildsignal optisch wahrgenommenen Eindrücke innerhalb des Kraftfahrzeugs authentisch nachgestellt werden.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein erfindungsgemäßes Ausgabegerät, beispielsweise ein Infotainmentsystem oder ein Videogerät, das eine Anzeigeeinrichtung und eine Steuereinrichtung aufweist. Die Steuereinrichtung ist dabei dazu eingerichtet, ein Verfahren gemäß einer der oben beschriebenen Ausführungsformen durchzuführen. Es ergeben sich die oben genannten Vorteile.
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Das erfindungsgemäße Ausgabegerät kann dabei gemäß einer Ausführungsform eine Bildanalyseeinrichtung zum Erzeugen des Aktorsignals in Abhängigkeit von dem Bildsignal aufweisen. Die Bildanalyseeinrichtung kann dabei beispielsweise als Steuerchip oder als Software ausgestaltet sein.
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Die oben gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug, vorzugsweise einen Kraftwagen, der zum Beispiel einen Personenkraftwagen umfasst. Das Kraftfahrzeug weist dabei eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Ausgabegeräts auf.
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Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung noch einmal durch konkrete Ausführungsbeispiele näher erläutert. Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen aber die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar. Funktionsgleiche Elemente weisen in der Figur dieselben Bezugszeichen auf.
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Es zeigt die einzige Figur eine schematische Skizze zu einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, sowie zu jeweils einem Ausführungsbeispiel zu den erfindungsgemäßen Vorrichtungen.
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Die Figur veranschaulicht schematisch das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ausgeben eines Bildsignals in einem Kraftfahrzeug 10 mithilfe eines Ausgabegeräts 12 des Kraftfahrzeugs 10. Das Kraftfahrzeug 10, das vorzugsweise als Kraftwagen, beispielsweise als Personenkraftwagen, ausgestaltet sein kann, ist dabei in der Figur („Fig.”) schematisch im Querschnitt dargestellt. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug 10 weist dabei ein Ausgabegerät 12 auf, das vorzugsweise als Infotainmentsystem oder als Abspielgerät ausgestaltet sein kann, beispielsweise als Abspielgerät für eine DVD oder für einen auf einem Speicherchip gespeicherten oder temporär aus dem Internet geladenen Film.
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Im Beispiel der Figur ist beispielhaft ein Ausgabegerät 12 gezeigt, das in einer Rückseite eines Kraftfahrzeugsitzes 13 angeordnet sein kann. Das Ausgabegerät 12 weist eine Ausgabeeinrichtung 14 auf, die beispielsweise einen Bildschirm, und optional einen Lautsprecher, umfassen kann. Das Ausgabegerät 12 weist ebenfalls eine Steuereinrichtung 16 auf, beispielsweise einen Mikrokontroller. Als Speichermedium 18 kann beispielsweise eine SD-Karte mit einem darauf gespeicherten Medieninhalt verwendet werden, beispielsweise mit einem gespeicherten Foto oder einem gespeicherten Film.
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Als alternatives Beispiel ist in der Figur ein Ausgabegerät 12 gezeigt, das beispielsweise als Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs 10 ausgestaltet sein kann. Die Anzeigeeinrichtung 14 kann beispielsweise einen Bildschirm des Infotainmentsystems oder, wie in der Figur dargestellt, ein Head-up Display mit einer Projektionseinrichtung 15 aufweisen. Als beispielhaftes Speichermedium 18 ist dabei eine DVD gezeigt.
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Die Steuereinrichtung 16 empfängt ein Bildsignal, also ein Signal, das eine Bildfolge, ein Einzelbild („Frame”, „Laufbild”) oder Foto oder mehrere Einzelbilder oder eine Bildsequenz beschreibt, von dem Speichermedium 18 (Verfahrensschritt S1). Das Bildsignal kann ebenfalls einen Ton beschreiben. Alternativ hierzu kann das Speichermedium jedoch auch eine von dem Bildsignal getrennte Tonspur aufweisen. Aufnahmeverfahren für ein Bildsignal und/oder eine Tonspur eines Medieninhaltes und Verfahren zum Übertragen derselben sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
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Das Bildsignal des Speichermediums 18 kann ein Zeitsignal oder einen Zeitcode umfassen, der beispielsweise ein Einzelbild oder eine Serie mehrerer Einzelbilder markieren kann. Alternativ kann gemäß einem Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, dass eine Bildanalyseeinrichtung 30 des Ausgabegeräts 12, beispielsweise ein Mikrokontroller mit einer Bildverarbeitungssoftware, das Zeitsignal in Abhängigkeit von dem Bildsignal erzeugen (S4) und an die Steuereinrichtung 16 übertragen kann (S2). Hierzu kann die Bildanalyseeinrichtung 30 beispielsweise das Bildsignal auswerten, indem sie beispielsweise das Bildsignal empfangen kann (S3) und indem sie das durch das Bildsignal kodierte Bild im Rahmen einer Mustererkennung segmentieren und/oder clustern und/oder einer Rasteranalyse und/oder einer Farbanalyse unterziehen kann. Erkennt die Bildanalyseeinrichtung 30 durch eine oder mehrere der genannten Bilderkennungsschritte beispielsweise in einer Einzelbilderserie eine gefilmte Explosion, kann sie das Zeitsignal erzeugen, das einen Beginn und/oder ein Ende dieser Einzelserie markieren kann.
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Zusätzlich empfängt die Steuereinrichtung 16 ein Aktorsignal (S1). Das Aktorsignal kann beispielhaft auf dem Speichermedium 18 als zusätzliches Signal oder Signalspur gespeichert sein oder von der Bildanalyseeinrichtung 30 erzeugt werden (S4). Das Aktorsignal kann beispielsweise ein nach einem eigens dafür konzipierten Skript für das Speichermedium 18 programmiert sein. Hierzu kann die Bildanalyseeinrichtung 30 beispielsweise durch bereits oben genannte Methodik einen inhaltlichen Kontext des beispielhaften Einzelbildes oder der beispielhaften Einzelbildsequenz erkennen. Bei einem Erkennen der oben beispielhaft angeführten gefilmten Explosion in einer Einzelbildsequenz kann die Bildanalyseeinrichtung 30 beispielsweise ein Aktorsignal erzeugen, das ein Rütteln des Kraftfahrzeugsitzes 13, ein Schaukeln des Kraftfahrzeugs 10 mithilfe einer Wankstabilisierung und/oder ein Lichtgewitter von roten und gelben Leuchten 22 einer Leuchteinrichtung 20' beschreiben kann.
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Das Aktorsignal beschreibt ebenfalls die Abhängigkeit von der auszuführenden Aktion von dem Zeitsignal, sodass das von der Steuereinrichtung erzeugte Steuersignal (S5) das beispielhafte Rütteln und/oder das Lichtgewitter beispielsweise mit dem Beginn der Einzelbildsequenz, die die Explosion zeigt, synchronisieren kann.
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Die genannten Einrichtungen des Ausgabegeräts 12 können dabei über dem Fachmann bekannte Datenkommunikationsverbindungen miteinander verbunden sein.
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Der von der Steuereinrichtung ermittelte Aktor 20 kann beispielsweise eine Leuchteinrichtung 20' und/oder ein Radaufhängungssystem 20'' und/oder ein Komfortsystem, beispielsweise eine Klimatisierungseinrichtung 20''', aufweisen. Über beispielsweise ein Datenbussystem 21 des Bordnetzes des Kraftfahrzeugs 10 kann die Steuereinrichtung 16 das Steuersignal an den Aktor 20 übertragen (S6). Vorzugsweise kann dabei die Datenübertragung zwischen der Steuereinrichtung 16 und dem Aktor 20 über ein eigenen, separaten Datenbus erfolgen, um eine Sicherheit des Bussystems zu erhöhen.
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Die Leuchteinrichtung 20' kann mindestens eine Leuchte 22 umfassen, die beispielsweise an einem Dachhimmel des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet sein und über eine drahtlose oder drahtgebundene Kommunikationseinrichtung 21 von der Leuchteinrichtung 20' individuell angesteuert werden kann. Alternativ können in Abhängigkeit von dem Steuersignal ein oder mehrere Segmente mit Leuchten 22 angesteuert werden. Die Leuchte kann dabei beispielsweise eine Leuchtdiode („LED”) oder eine organische Leuchtdiode („OLED”) umfassen.
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Synchron zu einem Ausgeben des Bildsignals durch die Ausgabeeinrichtung 14, wozu das Bildsignal von der Steuereinrichtung 16 an die Ausgabeeinrichtung 14 übertragen werden kann, können also beispielsweise rote und/oder gelbe und/oder weiße Leuchten 22 Lichtblitze ausgeben (S7) und für die angesteuerten Leuchten 22 kann beispielsweise eine sehr hohe Helligkeit vorgegeben sein.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der Aktor ein Radaufhängungssystem 20'' umfassen, die beispielsweise ein Steuergerät 24, einen oder mehrere Querstabilisatoren 26, und/oder ein oder mehrere Federzylinder 28 oder Federkugeln aufweisen kann. Ein solcher Aktor 20 kann vorzugsweise als elektro-hydraulisches aktives Fahrwerksystem („active body control”, „active controllable suspension system”), beispielsweise als ein auf einer Stahlfederung basierendes elektro-hydraulisches aktives Fahrwerksystem, oder als Wankstabilisierungssystem ausgestaltet sein. Das Aktorsignal kann dann in Abhängigkeit von dem Zeitsignal oder dem Zeitcode eine Nick- und/oder Roll- und/oder Gierbewegung (S7) des Kraftfahrzeugs 10 beschreiben, die dann synchron zu der im Beispiel angeführten Explosion oder beispielsweise zu einer durch das Bildsignal erzeugte Bildsequenz einer Kurvenfahrt eines Kraftfahrzeugs im Film durchgeführt werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Aktor 20 auch ein elektromechanisches System einer Sitzeinrichtung, also beispielsweise des Kraftfahrzeugsitzes 13, umfassen, das eine Rüttelbewegung ausführen kann. Sieht der Benutzer also beispielsweise auf der Ausgabeeinrichtung 14 eine plötzlich auftauchende Person, kann das beispielhafte Rütteln des Sitzes den Schreckeffekt verstärken.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein Klimatisierungseinrichtung 20''', beispielsweise eine Klimaanlage oder ein Ventilationssystem des Kraftfahrzeugs 10 als Aktor 20 einen klimatischen Parameter einstellen (S7), beispielsweise eine Temperatur und/oder eine Stärke einer Luftströmung und/oder eine Luftfeuchtigkeit. Im Beispiel der Figur kann zeitgleich zu der Filmszene der Explosion ein Gebläse der Klimatisierungsvorrichtung 20''' eine starke Luftströmung einstellen, sodass ein Wind oder eine Druckwelle der Explosion des Films simuliert wird, den oder die der Benutzer wahrnehmen kann.
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Die Figur zeigt ebenfalls eine beispielhafte Kraftfahrzeugzündung 32, die an die Steuereinrichtung 16 ein Betriebssignal übertragen kann, welches beispielsweise beschreibt, ob eine Zündung aktiviert ist oder nicht. Alternativ kann ein solches Betriebssignal auch von einem Motor des Kraftfahrzeugs 10 bereitgestellt werden. Solche Signale können gemäß dem allgemeinen Wissen des Fachmanns durch eine entsprechende Leistungselektronik erzeugt und im Bordsystem hinterlegt werden. Die Steuereinrichtung 16 kann gemäß diesem Ausführungsbeispiel überprüfen, ob ein vorgegebenes Sicherheitskriterium, beispielsweise das Kriterium, ob ein für eine Fahrt des Kraftfahrzeugs 10 relevante Betriebssysteme ausgeschaltet ist, erfüllt ist. Das Aktorsignal kann dann beispielsweise nur dann übertragen werden, falls das Kraftfahrzeug 10 nicht fahrbereit ist, also beispielsweise parkt.
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Die obigen Ausführungsbeispiele veranschaulichen das Prinzip der Erfindung, ein System in einem Kraftfahrzeug 10 zu integrieren, um ein filmisches Erlebnis zu bereichern, indem während des Ansehens eines Medieninhaltes, beispielsweise beim Ansehen eines Films, ein oder mehrere Aktoren 20 des Kraftfahrzeugs 10 verwendet werden.
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Das System umfasst ein Ausgabegerät 12, das eine Ausgabeeinrichtung 14 aufweist und optional einen Lautsprecher aufweisen kann, und das System weist einen oder mehrere Aktoren 20 auf. Das Ausgabegerät 12 kann beispielsweise ein Bildsignal, das einen Film beschreibt, von dem Speichermedium 18 lesen und kann dieses durch die Steuereinrichtung 16 an die Anzeigeeinrichtung 14 und/oder den Lautsprecher übertragen.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Speichermedium 18 neben einem konventionellen Tonsignal und/oder Bild- oder Videosignal, die von dem Speichermedium 18 geladen werden können, optional ein Aktorsignal bereitstellt. Das Aktorsignal kann beispielsweise mit dem Bild- oder Videosignal synchronisiert sein und kann für jedem Moment des beispielhaften Films beschreiben, welche Aktion von einem Aktor durchgeführt werden soll. Das Ausgabegerät 12 liest und interpretiert das Aktorsignal und überträgt ein entsprechendes Steuersignal an den Aktor 20 oder die Aktoren 20 (S6).
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Ein Aktor kann einer der folgenden Aktoren, oder mehrere davon, umfassen:
- – ein elektro-hydraulisches aktives Fahrwerksystem 20'' („active body control”, „active controllable suspension system”) oder ein Wankstabilisierungssystem: dieser Aktor 20 kann verwendet werden, um den Benutzer Kräfte erfahren zu lassen; und/oder
- – eine Leuchteinrichtung 20', die beispielsweise ein Umgebungslichtsystem umfassen kann: ein Innenraum des Kraftfahrzeugs 10 kann beispielsweise mit mehreren individuell ansteuerbaren Lichtquellen, beispielsweise ansteuerbaren Leuchten 22, ausgestattet sein. Die Helligkeit und/oder die Farbe des Lichts können gemäß einem Ausführungsbeispiel verändert werden. Dieser Aktor 20 kann beispielsweise verwendet werden, um das Umgebungslicht in dem Kraftfahrzeug 10 dem Umgebungslicht der beispielhaften Filmszene anzupassen. Die Option, dass die Lichtquellen individuell gesteuert werden können, erlaubt es dem System, Trickeffekte zu verstärken; und/oder
- – einen Massagesitz 13: der Massagesitz kann genutzt werden, um den Benutzer berührungsartige Kräfte erfahren zu lassen; und/oder
- – eine Klimatisierungseinrichtung 20'', beispielsweise eine Ventilationseinrichtung: die Ventilationseinrichtung kann verwendet werden, um den Benutzer beispielsweise einen Wind oder Luftzug oder Luftdruck erfahren zu lassen.
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Folgende Beispiele an Aktionen können durch das Aktorsignal beschrieben werden:
- – In einer Filmszene, in der ein Kraftfahrzeug fährt, können beispielsweise laterale und/oder längsgerichtete Kräfte des Kraftfahrzeugs im Film durch beispielsweise eine Rollbewegung und/oder ein Aufschlag in dem Kraftfahrzeug 10, in dem das System integriert ist, simuliert werden.
- – In einer Filmszene, die einen Blitz zeigen kann, kann die individuell ansteuerbare Lichtquelle oder die individuell ansteuerbaren Lichtquellen genutzt werden, um den Blitzeffekt des Blitzes zu simulieren.
- – In einer Filmszene mit einer großen Explosion können die Lichtquellen sehr hell werden. Um die Druckwelle der Explosion zu simulieren, kann die Ventilationseinrichtung eine starke Luftströmung in Richtung des Benutzers erzeugen. Das Radaufhängungssystem 20'' kann das Kraftfahrzeug 10 während der Explosion vibrieren lassen.
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Es ergibt sich vorteilhaft, dass dieses Kraftfahrzeug-Medien-System dem Benutzer ein filmisches Erlebnis im Gegensatz zu einem Heimkinosystem bereichert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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