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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung für ein Fahrzeug zur Übernahme eines Objektes bei einer Drohnenlieferung.
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Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass Drohnen zur Lieferung von Waren genutzt werden können. In diesem Zusammenhang werden die Drohnen als Lieferdrohnen bezeichnet, welche einen schnellen und flexiblen sowie ortsunabhängigen Versand von Waren ermöglichen.
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Ferner ist es bekannt, dass Drohnen auch direkt von Lieferwagen starten können. Entsprechende Systeme sind beispielsweise aus der
US 2017/0121023 A1 ,
US 2017/0316701 A1 sowie
US 2016/0185466 A1 bekannt.
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Die
US 2016 / 0 196 756 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines unbemannten Luftfahrzeugs. Um ein Ziel zu erreichen, dockt das unbemannte Luftfahrzeug an Kraftfahrzeuge an.
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Die
DE 10 2016 010 685 A1 offenbart eine Fahrzeugvorrichtung zur automatisierten Be- und Entladung einer frei fliegenden autonom gesteuerten Drohne mit oder von einem Objekt. Neben einer Landeplattform und einer Lagereinrichtung umfasst die Vorrichtung einen Roboter, der automatisiert Objekte aus der Lagereinrichtung entnimmt und an der Landeplattform für eine Aufnahme durch eine Drohne bereitstellt.
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Die
DE 10 2017 007 534 A1 offenbart ein Transportfahrzeug mit einem Aufbau für eine Drohne. Dieser Aufbau weist eine Landeplattform auf. Mit einer Hubeinrichtung ist die Landeplattform bewegbar.
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Zum Teil sind bei bekannten Lösungen für Drohnenlieferungen der Komfort und/oder die Flexibilität bei der Lieferung jedoch noch eingeschränkt.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend genannten Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Komfort und die Flexibilität bei der Nutzung von Lieferdrohnen weiter zu erhöhen.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch eine Vorrichtung für ein Fahrzeug zur Übernahme eines Objektes bei einer Drohnenlieferung, insbesondere Drohnenanlieferung an das Fahrzeug, aufweisend:
- - eine Befestigungsanordnung, vorzugsweise Fixierung, zur Befestigung der Vorrichtung auf einem Dach des Fahrzeuges, insbesondere um das Objekt am Dach des Fahrzeuges zu übernehmen,
- - ein Übergabegerät, um das Objekt an einen Insassen (insbesondere in einem Innenraum) des Fahrzeuges zu übergeben.
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Hierbei ist vorgesehen, dass das Übergabegerät dazu ausgeführt ist, das Objekt außerhalb des Fahrzeuges (das heißt im Außenbereich des Fahrzeuges), insbesondere von dem Dach und/oder von einem Aufnahmemittel auf dem Dach, an einen Seitenbereich des Fahrzeuges zu bewegen. Dies hat den Vorteil, dass eine konstruktiv anpassungsfähige und komfortable Möglichkeit zur Verfügung gestellt wird, das übernommene Objekt einem Insassen im Fahrzeug bereitzustellen und/oder zu übergeben. Das Objekt kann beispielsweise dadurch übernommen werden, dass es von einer Drohne direkt an das Übergabegerät übergeben wird oder indirekt erst in einem Aufnahmemittel aufgenommen wird. Da die Vorrichtung am Dach des Fahrzeuges montiert werden kann, kann der weitere Vorteil erzielt werden, dass die Übernahme des Objektes von der Drohne sehr einfach, und gegebenenfalls auch während der Fahrt, möglich ist. Auch kann es möglich sein, dass die Bewegung des Objektes durch das Übergabegerät während der Fahrt des Fahrzeuges erfolgt. Dabei kann es möglich sein, dass das Übergabegerät sich zur Bewegung nur so weit vom Fahrzeug entfernt, dass eine gefahrlose Übergabe möglich ist.
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Vorzugsweise ist ein Aufnahmemittel vorgesehen, um das Objekt von einer Drohne bei der Drohnenlieferung zu übernehmen. Die Drohnenlieferung kann zum Beispiel durch die Drohne derart durchgeführt werden, dass die Drohne das Objekt, wie ein Paket und/oder eine Ware, transportiert. Die Drohne kann dabei als ein unbemanntes Luftfahrzeug, zum Beispiel als Quadrocopter, ausgeführt sein, insbesondere als eine Lieferdrohne. Beispielsweise fliegt die Drohne autonom oder ferngesteuert, zum Beispiel durch ein Lieferzentrum. Es kann möglich sein, dass die Drohne das Objekt dem Aufnahmemittel auf dem Dach des Fahrzeuges übergibt. Hierzu kann die Drohne das Objekt zum Beispiel direkt in das Aufnahmemittel einlegen und/oder hinein fallen lassen, ohne dazu auf dem Dach landen zu müssen. Entsprechend kann das Aufnahmemittel als Auffangbox ausgebildet sein.
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Es kann ferner bei Ausführungsvarianten der Erfindung möglich sein, dass das Übergabegerät dazu ausgeführt ist, das Objekt von einer Drohne zu übernehmen, vorzugsweise durch einen Greifarm zu greifen. Dies hat den Vorteil, dass das Übergabegerät direkt das Objekt, zum Beispiel ein Paket, von der Drohne übernehmen kann, und anschließend vor ein Fenster oder dergleichen des Fahrzeugs bewegen und/oder halten kann. Daher kann auf ein separates Aufnahmemittel verzichtet werden, sodass gegebenenfalls eine weitere Kostenersparnis möglich ist. Gleichzeitig ist hierzu gegebenenfalls eine Regelung, zum Beispiel mittels eines Regelungsmechanismus und/oder -algorithmus, vorgesehen, um das Übergabegerät auf die Drohne abzustimmen. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Übergabegerät nur auf ein Aufnahmemittel abgestimmt ist, sodass die Regelung vereinfacht und/oder eine Kompatibilität zu verschiedenen Lieferdrohnen ermöglicht wird.
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Es kann möglich sein, dass das Übergabegerät das Objekt dadurch bewegt, dass es hierzu ein Hilfsmittel wie das Aufnahmemittel und/oder ein Kopplungsmittel nutzt. Das Übergabegerät kann beispielsweise das Aufnahmemittel mit dem Objekt aufnehmen und/oder das Aufnahmemittel und/oder das Objekt durch das Kopplungsmittel greifen und/oder sich daran koppeln. Entsprechend kann unter der Bewegung des Objekts durch das Übergabegerät auch verstanden werden, dass das Aufnahmemittel mit dem Objekt bewegt wird. In anderen Worten ist es nicht zwangsläufig notwendig, dass das Übergabegerät in direktem Kontakt mit dem Objekt kommt, da es beispielsweise auch am Aufnahmemittel ankoppeln kann, um das Objekt zu bewegen.
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Vorteilhaft ist es zudem, wenn das Fahrzeug als ein Kraftfahrzeug, insbesondere gleisloses Landkraftfahrzeug, zum Beispiel als ein Hybridfahrzeug, das eine Brennkraftmaschine und eine Elektromaschine zur Traktion umfasst oder als ein Elektrofahrzeug ausgebildet ist, vorzugsweise mit einem Hochvolt-Bordnetz und/oder einem Elektromotor. Insbesondere kann das Fahrzeug als ein Brennstoffzellenfahrzeug und/oder Personenkraftfahrzeug ausgebildet sein. Bevorzugt ist bei Ausführungsformen von Elektrofahrzeugen kein Verbrennungsmotor beim Fahrzeug vorgesehen, es wird dann ausschließlich durch elektrische Energie angetrieben.
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Es ist von besonderem Vorteil, wenn das Fahrzeug als autonomes (also selbstfahrendes) oder semiautonomes Fahrzeug ausgebildet ist. In diesem Fall kann die erfindungsgemäße Vorrichtung von besonderem Nutzen sein, da ein (gegebenenfalls auch alleiniger) Insasse des Fahrzeuges ohne Ablenkung die Lieferung - also das Objekt - von dem Übergabegerät entgegennehmen kann.
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Optional kann es vorgesehen sein, dass das Übergabegerät als Manipulator ausgebildet ist, und wenigstens einen Greifarm und/oder Roboterarm und/oder Gelenkarm aufweist, um das Objekt durch wenigstens einen Bewegungsvorgang an einer Außenseite des Fahrzeuges entlang zu bewegen. Insbesondere kann dabei der Manipulator als ein Gerät verstanden werden, welches eine Aufnahme und/oder dreidimensionale Bewegung des Objektes ermöglicht. Alternativ oder zusätzlich kann das Übergabegerät auch als Hebevorrichtung oder dergleichen ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Übergabegerät in einem ersten Bewegungsvorgang das Objekt (das heißt auch gegebenenfalls das Aufnahmemittel mit dem Objekt) anheben, und in einem zweiten Bewegungsvorgang schwebend am Dach entlangführen. In einem dritten Bewegungsvorgang kann das Objekt (beziehungsweise das Aufnahmemittel mit dem Objekt) am Seitenbereich des Fahrzeuges entlang zur Fahrzeugöffnung bewegt werden. In einem vierten Bewegungsvorgang kann das Objekt (beziehungsweise das Aufnahmemittel mit dem Objekt) in Richtung der Fahrzeugöffnung herangeführt werden, damit die Entnahme des Objektes (zum Beispiel aus dem Aufnahmemittel oder aus dem Kopplungsmittel) komfortabel für den Insassen möglich ist.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn im Rahmen der Erfindung ein Aufnahmemittel vorgesehen ist, welches am Dach des Fahrzeuges positionierbar ist, um das Objekt durch eine Übernahme von einer Drohne aufzunehmen, wobei das Übergabegerät dazu ausgeführt ist, das Aufnahmemittel mit dem Objekt oder direkt das Objekt aus dem Aufnahmemittel zu nehmen, vorzugsweise zu greifen, anzuheben und außerhalb des Fahrzeuges zu einer Fahrzeugöffnung am Seitenbereich des Fahrzeuges zu transportieren. Ein erfindungsgemäßer Gedanke ist hierbei, dass die Übergabe am Seitenbereich des Fahrzeuges für einen Insassen besonders komfortabel möglich ist, und zudem keine oder nur geringe Anpassungen am Fahrzeug erfordert.
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Außerdem ist es von Vorteil, wenn das Übergabegerät dazu ausgeführt ist, das Objekt schwebend zu der Fahrzeugöffnung als eine Fensteröffnung einer Seitentür des Fahrzeuges zu transportieren. Alternativ können gegebenenfalls auch andere Öffnungen des Fahrzeuges gewählt werden, um das Objekt dem Insassen zu übergeben. Die Fensteröffnung hat dabei den besonderen Vorteil, dass diese bereits eine ausreichende Erstreckung aufweist, um unterschiedliche Pakete als Objekte entgegenzunehmen.
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Unter schwebend wird zum Beispiel freischwebend oder mitschwebend verstanden, also nicht fest geführt. Dadurch kommt es auch zu keiner Reibung zwischen dem Objekt und/oder dem Aufnahmemittel, welche bewegt werden, und einer Führung. Auch kann eine Beschädigung der Fahrzeugkarosserie (zum Beispiel des Daches oder des Seitenbereichs) vermieden werden.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn im Rahmen der Erfindung das Übergabegerät translatorisch bewegbar auf Schienen geführt ist, um von einer Mitte des Daches zum Seitenbereich bewegt, insbesondere verschoben und/oder verfahren, zu werden. Beispielsweise können zur kostensparenden Reduzierung von Bauteilen die Schienen auch eine Doppelfunktionalität aufweisen, das heißt als Führung für die Bewegung des Übergabegerätes genutzt werden, und zudem zur Befestigung am Fahrzeug.
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Optional ist es denkbar, dass das Übergabegerät über weitere Freiheitsgrade und/oder im dreidimensionalen Raum beweglich ausgestaltet ist, um nach dem Bewegen zum Seitenbereich das Objekt an wenigstens ein Seitenfenster des Fahrzeuges zu transportieren. Beispielsweise kann neben der Verschiebbarkeit (also dem translatorischen Freiheitsgrad) wenigstens ein weiterer translatorischer oder wenigstens ein Freiheitsgrad der Rotation für das Übergabegerät vorgesehen sein. Auch kann das Übergabegerät eine gegebenenfalls verschiebbare und/oder verstellbare Länge aufweisen, um ein Seitenfenster im Seitenbereich erreichen zu können. Damit ist eine flexible Anpassung an verschiedene Fahrzeugtypen und/oder Fahrzeuggeometrien möglich.
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Ferner ist es denkbar, dass in einem Ruhezustand das Übergabegerät und/oder das Aufnahmemittel gefaltet sind, um auf dem Dach aerodynamisch positioniert zu werden, wobei vorzugsweise in einem Betriebszustand das Aufnahmemittel zur Aufnahme des Objekts geöffnet und/oder das Übergabegerät beweglich ist. Beispielsweise ist das Übergabegerät neben den Schienen faltbar ausgeführt. Damit wird eine platzsparende und insbesondere aerodynamische Anordnung möglich, welche das Fahrverhalten des Fahrzeuges kaum beeinträchtigt.
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Es kann außerdem möglich sein, dass das Übergabegerät dazu ausgeführt ist, eine Übergabe des Objektes an verschiedene Fahrzeugöffnungen bereit zu stellen, beispielsweise abhängig vom Besetzungsgrad des Fahrzeuges. So kann beispielsweise ein als Bus ausgebildetes Fahrzeug mit mehreren Passagieren besetzt sein, wobei nur einen bestimmten Passagier das Objekt übergeben werden soll.
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Es ist ferner optional möglich, dass das Aufnahmemittel dazu ausgeführt ist, sich selbstständig auffalten und/oder wieder flach verstauen und falten zu können. Es kann zudem gegebenenfalls dazu ausgebildet sein, sich selbstständig zu öffnen (um das Objekt von der Drohne zu übernehmen) und daraufhin wieder zu verschließen (zum Beispiel für einen sicheren Transport des Objekts durch das Übergabegerät). Ferner kann das Aufnahmemittel zur Übernahme des Objekts gegebenenfalls am Fahrzeug gesichert sein, und zur Übergabe an den Insassen (also die Bewegung durch das Übergabegerät) sich aber zum Beispiel elektrisch entkoppeln lassen. Beispielsweise wird dieses Entkoppeln automatisch bewirkt, wenn das Übergabegerät an das Aufnahmemittel zum Transport des Objekts ankoppelt.
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In einer weiteren Möglichkeit kann vorgesehen sein, dass die Befestigungsanordnung zumindest eine Schiene aufweist, welche auf dem Dach des Fahrzeuges positionierbar ist, wobei die Schiene über wenigstens ein Befestigungsmittel im Seitenbereich des Fahrzeuges befestigt ist. Das Befestigungsmittel ist beispielsweise eine Klemme oder dergleichen, welche zum Beispiel im Bereich einer Türöffnung und/oder von Türdichtungen verklemmt werden kann. Damit ist eine sichere Fixierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung am Fahrzeug möglich.
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Vorzugsweise ist das Befestigungsmittel eine Klammer oder ein magnetisches Element oder ein Saugnapf oder eine Schraube oder ein Clips oder dergleichen. Alternativ oder zusätzlich kann die Befestigung durch Verklemmen in den Türdichtungen über wenigstens eine flexible Klammer als Befestigungsmittel (zum Beispiel aus einem mittelharten Elastomer) erfolgen. Auch kann das Befestigungsmittel als ein magnetisches Befestigungsmittel zur magnetischen Anbringung der Vorrichtung an das Fahrzeug ausgeführt sein. Ferner kann das Befestigungsmittel als ein Saugnapf zur Anbringung an seitliche Fenster und/oder an die Front- und/oder Heckscheibe des Fahrzeuges ausgebildet sein. Auch eine permanente feste Installation der Vorrichtung ist denkbar, zum Beispiel über Dachhalterungen für Dachboxen oder für eine Dachreling. Auch können gegebenenfalls Bohrungen am Fahrzeug zur Befestigung genutzt werden.
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Es kann ferner möglich sein, dass die Befestigungsanordnung zumindest zwei diagonal-kreuzförmig angeordnete Teleskop-Linearschienen aufweist. Dies ermöglicht zum einen eine stabile Befestigung der erfindungsgemäßen Vorrichtung am Fahrzeug, und gegebenenfalls zum anderen auch eine Verstellung der Länge der Schienen, um an unterschiedliche Fahrzeugtypen angepasst zu werden.
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Ferner kann im Rahmen der Erfindung möglich sein, dass die Fahrzeugöffnung als eine Fensteröffnung, vorzugsweise als eine Seitenfensteröffnung oder als eine Heckscheibenöffnung oder als eine Frontscheibenöffnung ausgeführt ist. Insbesondere ist es bei autonomen Fahrzeugen ebenfalls vorgesehen, dass auch eine Frontscheibe des Fahrzeuges geöffnet werden kann, da der (gegebenenfalls alleinige) Insasse kein Fahrer des Fahrzeuges ist. Stattdessen kann das Fahrzeug zum Beispiel Sensoren und/oder eine Steuerung aufweisen, um das selbstständige Fahren zu ermöglichen.
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Es kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass eine elastische Abstützung der Befestigungsanordnung vorgesehen ist, um auf dem Dach des Fahrzeuges aufzuliegen, und das Dach zu schützen. Insbesondere können dabei die elastische Abstützung und/oder die gesamte Befestigungsanordnung aus einem Kunststoff, vorzugsweise elastischen Kunststoff, ausgebildet sein.
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Des Weiteren kann es optional vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung durch eine Elektronik des Fahrzeuges ansteuerbar ausgeführt ist. Diese Ansteuerung kann beispielsweise dazu dienen, ein Entfalten des Aufnahmemittels und/oder ein Öffnen des Aufnahmemittels zu bewirken, um das Objekt von der Drohne zu übernehmen. Auch kann die Steuerung gegebenenfalls durch die Elektronik des Fahrzeuges durchgeführt werden, um das Übergabegerät für die Übergabe an den Insassen zu bewegen. Hierdurch kann ein zuverlässiger Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung gewährleistet werden. Zur Steuerung ist beispielsweise eine Funkschnittstelle der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, welche mit einer weiteren Funkschnittstelle des Fahrzeuges kommunizieren kann.
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Außerdem kann es (zum Beispiel bei semiautonomen Fahrzeugen und/oder Fahrzeugen nach der Autonomiestufe SAE Level 4) auch möglich sein, dass die Übergabe durch das Übergabegerät auf die aktuelle Fahrsituation des Fahrzeuges abgestimmt ist. Beispielsweise kann hierbei ein Greifarm des Übergabegeräts das Objekt, insbesondere Paket, nur dann nach unten zum Seitenbereich des Fahrzeuges reichen, wenn der Fahrer des Fahrzeuges gerade nicht fahren muss und/oder das Fahrzeug temporär automatisch fährt. Hierdurch wird die Sicherheit beim Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung weiter erhöht.
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Es ist ferner gemäß einem weiteren Vorteil bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, dass die Abstützung ein Elastomer oder gummiartigen Kunststoff aufweist, und/oder als gummibeschichteter Druckstempel ausgebildet ist. Die Abstützung kann zum Beispiel mittig an der Befestigungsanordnung angeordnet sein, vorzugsweise in der Mitte eines Schienenkreuzes, um die Befestigungsanordnung zu verspannen und ein Zerkratzen des Daches durch die aufliegenden Schienen zu verhindern.
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Darüber hinaus ist es bei Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, dass die Befestigungsanordnung zur nachträglichen und/oder nachrüstbaren Installation der Vorrichtung an das Fahrzeug ausgeführt ist, und vorzugsweise an eine Geometrie des Fahrzeuges anpassbar ausgeführt ist. Hierzu können zum Beispiel Schienen der Befestigungsanordnung hinsichtlich ihrer Länge verstellbar und/oder schwenkbar ausgeführt sein. Dies ermöglicht eine Nachrüstung auch für Fahrzeuge, bei welchen der Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht ursprünglich angedacht und/oder bei der Herstellung berücksichtigt war.
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Ferner kann es möglich sein, dass eine Kommunikationsschnittstelle, vorzugsweise FunkSchnittstelle oder kabelgebundene Schnittstelle bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen ist, durch welche eine Kommunikation mit einer Elektronik des Fahrzeuges durchführbar ist, um die erfindungsgemäße Vorrichtung durch die Elektronik des Fahrzeuges anzusteuern. Dies ermöglicht eine einfache Nachrüstung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer perspektivischen Ansicht,
- 2 eine schematische Darstellung eines Fahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht,
- 3 eine schematische Darstellung eines Fahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Frontansicht und
- 4 eine schematische Darstellung eines Fahrzeuges mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Draufsicht.
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In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 für ein Fahrzeug 1 zur Übernahme eines Objektes 110 bei einer Drohnenlieferung gezeigt. Die Drohnenlieferung kann zum Beispiel durch eine beispielhaft dargestellte Drohne 100 durchgeführt werden, welche ein Objekt 110, wie ein Paket und/oder eine Ware, transportiert. Die Drohne 100 kann dabei als ein unbemanntes Luftfahrzeug, zum Beispiel als Quadrocopter, ausgeführt sein, insbesondere als eine Lieferdrohne. Beispielsweise fliegt die Drohne 100 autonom oder ferngesteuert, zum Beispiel durch ein Lieferzentrum. Es kann möglich sein, dass die Drohne 100 das Objekt 110 einem Aufnahmemittel 30 auf einem Dach 6 des Fahrzeuges 1 übergibt. Hierzu kann die Drohne 100 das Objekt 110 zum Beispiel direkt in das Aufnahmemittel 30 einlegen und/oder hinein fallen lassen, ohne dazu auf dem Dach 6 landen zu müssen. Entsprechend kann das Aufnahmemittel 30 als Auffangbox ausgebildet sein.
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Um nun das Objekt 110 in den Innenraum des Fahrzeuges 1 zu befördern und/oder einem Insassen des Fahrzeuges 1 zu übergeben, kann ein Übergabegerät 40 bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 vorgesehen sein. Das Übergabegerät 40 kann dazu ausgeführt sein, das Objekt 110 (gegebenenfalls auch mittels des Aufnahmemittels 30) außerhalb des Fahrzeuges 1 (also im Außenbereich des Fahrzeuges 1) von dem Dach 6 an einen Seitenbereich 2 des Fahrzeuges 1 zu bewegen. Auf diese Weise kann die Übergabe des Objektes 110 an den Insassen sehr einfach und komfortabel ermöglicht werden. Ferner ist es nicht notwendig, spezielle Öffnungen zum Beispiel auf dem Dach 6 des Fahrzeuges 1 bereitstellen zu müssen, um das Objekt 110 in den Innenraum zu befördern. Es kann beispielsweise eine bestehende Öffnung, wie eine Fensteröffnung 3, genutzt werden. In 2 ist eine solche Übergabe gezeigt, bei welcher das Aufnahmemittel 30 mit dem Objekt 110 durch das Übergabegerät 40 an einer Fensteröffnung 3 gehalten und das Objekt 110 zur Entnahme durch den Insassen aus dem Aufnahmemittel 30 bereitgestellt wird.
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Außerdem kann eine Befestigungsanordnung 20 zur Befestigung der Vorrichtung 10 auf dem Dach 6 des Fahrzeuges 1 vorgesehen sein. Dies ermöglicht die sichere lösbare oder unlösbare Befestigung an das Fahrzeug 1. In 3 ist zudem gezeigt, dass die Befestigungsanordnung 20 zumindest eine Schiene 23 aufweist, welche auf dem Dach 6 des Fahrzeuges 1 positionierbar ist, wobei die Schiene 23 über wenigstens ein Befestigungsmittel 21 im Seitenbereich 2 des Fahrzeuges 1 befestigt ist. Das Befestigungsmittel 21 ist hierzu beispielsweise in den Türdichtungen der Seitentüren 4 verklemmt. Die wenigstens eine Schiene 23 kann ferner als zwei diagonal-kreuzförmig angeordnete Teleskop-Linearschienen 23 ausgeführt sein (siehe auch 1). In der in 4 verdeutlichten Mitte 7 des Daches 6, also zum Beispiel im Schienenkreuz und/oder unterhalb des Aufnahmemittels 30 im am Dach 6 befestigten Zustand, kann unterhalb der wenigstens einen Schiene 23 eine elastische Abstützung 22 vorgesehen sein. Diese hat den Vorteil, dass sie auf dem Dach 6 des Fahrzeuges 1 aufliegen kann, um das Dach 6 zu schützen.
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Wenn das Übergabegerät 40 als Manipulator 40 und/oder Hebevorrichtung ausgebildet ist, weist es wenigstens einen Greifarm 41 und/oder Roboterarm 41 und/oder Gelenkarm 41 auf, um das Objekt 110 durch wenigstens einen Bewegungsvorgang an einer Außenseite des Fahrzeuges 1 entlang zu bewegen. Ferner kann das Übergabegerät 40 zur Erhöhung der Freiheitsgrade wenigstens ein rotatorisches Gelenk 42 aufweisen. Auch ist es gegebenenfalls vorgesehen, dass das Übergabegerät 40 ein Kopplungsmittel 43, vorzugsweise einen Greifer 43, aufweist, um an das Objekt 110 und/oder das Aufnahmemittel 30 anzukoppeln, und das Objekt 110 hierdurch bewegen zu können.
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Wie aus 1 bis 3 ersichtlich ist, kann das Übergabegerät 40 dazu ausgeführt sein, das Aufnahmemittel 30 mit dem Objekt 110 oder direkt das Objekt 110 aus dem Aufnahmemittel 30 zu nehmen, vorzugsweise zu greifen, anzuheben und außerhalb des Fahrzeuges 1 zu einer Fahrzeugöffnung 3 am Seitenbereich 2 des Fahrzeuges 1 zu transportieren. Da das Objekt 110 während des gesamten Transportes angehoben sein kann, ist es entsprechend möglich, dass das Übergabegerät 40 dazu ausgeführt ist, das Objekt 110 schwebend zu der Fahrzeugöffnung 3 zum Beispiel als eine Fensteröffnung 3 einer Seitentür 4 des Fahrzeuges 1 zu transportieren.
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Weiter kann das Übergabegerät 40 translatorisch bewegbar auf den Schienen 23 geführt sein, um von der Mitte 7 des Daches 6 zum Seitenbereich 2 bewegt, insbesondere verschoben und/oder verfahren, zu werden. Da es sich hierbei um einen Roboterarm handeln kann, ist das Übergabegerät 40 über weitere Freiheitsgrade und/oder im dreidimensionalen Raum beweglich ausgestaltet, um nach dem Bewegen zum Seitenbereich 2 das Objekt 110 an das Seitenfenster 5 des Fahrzeuges 1 zu transportieren.
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Wie in 4 dargestellt ist, kann in einem Ruhezustand das Übergabegerät 40 und/oder das Aufnahmemittel 30 gefaltet sein, um auf dem Dach 6 aerodynamisch positioniert zu werden. Weiter kann in einem Betriebszustand das Aufnahmemittel 30 zur Aufnahme des Objekts 110 geöffnet und/oder das Übergabegerät 40 beweglich sein.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Seitenbereich
- 3
- Fahrzeugöffnung, Fensteröffnung
- 4
- Seitentür
- 5
- Seitenfenster
- 6
- Dach
- 7
- Dachmitte, Mitte
- 10
- Vorrichtung
- 20
- Befestigungsanordnung, aerodynamische Abdeckung
- 21
- Befestigungsmittel
- 22
- Abstützung
- 23
- Schiene, Teleskop-Linearschienen, Schienensystem
- 30
- Aufnahmemittel
- 40
- Übergabegerät, Manipulator
- 41
- Gelenkarm, Manipulatorarm
- 42
- rotatorisches Gelenk
- 43
- Kopplungsmittel, Greifer
- 100
- Drohne
- 110
- Objekt, Ware