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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeugsystem für Menschen mit reduzierter Griffkraft oder eingeschränkten motorischen Fähigkeiten.
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Systeme, die Menschen mit reduzierter Griffkraft oder eingeschränkten motorischen Fähigkeiten im Alltag oder am Arbeitsplatz unterstützen, sind häufig teuer und haben einen stark eingeschränkten Anwendungsbereich.
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Aus dem Stand der Technik sind Greifinstrumente nach
EP 3 189 815 A1 , sowie Greif-Hilfsmittel zur Kompensation einer eingeschränkten Greiffunktion nach
DE 20 2013 004 293 U1 oder
EP 2 737 880 A1 , als auch handgeführte Werkzeuge zum Anpassen beziehungsweise Stabilisieren unkoordinierter Bewegungen nach
US 2017 / 0 100 272 A1 und
US 2014 / 0 052 275 A1 vorbekannt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die technische Problemstellung zugrunde, ein Werkzeugsystem für Menschen mit reduzierter Griffkraft oder eingeschränkten motorischen Fähigkeiten anzugeben, das flexibel einsetzbar ist und kostengünstig bereitgestellt werden kann. Die technische Problemstellung wird jeweils gelöst durch ein Werkzeugsystem nach Anspruch 1 und ein Werkzeugsystem nach Anspruch 12. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachstehenden Beschreibung.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein Werkzeugsystem für Menschen mit reduzierter Griffkraft oder eingeschränkten motorischen Fähigkeiten, mit einem Werkzeuggriff, wobei der Werkzeuggriff ein rohrförmiges Gehäuse aufweist, das eine der Umgebung zugewandte Grifffläche hat, die zum einhändigen Halten des Werkzeuggriffs eingerichtet ist, und wobei der Werkzeuggriff eine elektromechanische und/oder elektromagnetische Antriebseinrichtung hat, die zumindest teilweise in einem der Grifffläche abgewandten Innenraum des Gehäuses aufgenommen ist, mit mindestens einem Werkzeugkopfmodul, das im Bereich einer Stirnseite des Werkzeuggriffs lösbar und austauschbar kraft- und/oder formschlüssig an dem rohrförmigen Gehäuse des Werkzeuggriffs befestigbar ist, insbesondere mittels eines Bajonettverschlusses, mit einem tragbaren Steuerungs- und Energieversorgungsmodul, wobei das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul einen Akkumulator aufweist, wie einen Lithium-Ionen-Akkumulator oder dergleichen, und wobei das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul eine Steuerung zum Steuern der Antriebseinrichtung aufweist, wobei die Antriebseinrichtung kabelgebunden mit dem Steuerungs- und Energieversorgungsmodul verbindbar ist.
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Das Werkzeugsystem ist daher einerseits portabel und aufgrund des austauschbaren Werkzeugkopfmoduls an verschiedene Alltags- und/oder Arbeitssituationen adaptierbar, wobei das Werkzeugsystem durch weitere Werkzeugkopfmodule ergänzt werden kann. Das tragbare Steuerungs- und Energieversorgungsmodul ermöglicht einen autarken Betrieb des Werkzeugsystems unabhängig von einem Netzspannungsanschluss.
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Der Werkzeuggriff kann zumindest abschnittsweise eine kreiszylindrische Form aufweisen, um ein sicheres und auch über längere Zeiträume wenig ermüdendes Umgreifen des Werkzeuggriffs zu ermöglichen.
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Der Werkzeuggriff kann im Bereich der Grifffläche mit einer austauschbaren Gummierung, wie einem Schrumpfschlauch oder dergleichen, oder einem Griffband ummantelt sein, um einen sicheres Halten des Werkzeuggriffs zu unterstützen. Hierzu kann der Werkzeuggriff im Bereich der Grifffläche alternativ oder ergänzend eine im Spritzguss erzeugte Riffelung haben.
Es kann vorgesehen sein, dass das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul mit einem Netzanschluss verbindbar ist, um während des Gerätebetriebs den Akkumulator aufzuladen.
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Insbesondere kann der Akkumulator fest in einem Gehäuse des Steuerungs- und Energieversorgungsmoduls verbaut sein oder austauschbar innerhalb des Gehäuses aufgenommen sein.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul bei entnommenem oder erschöpften Akkumulator mit einem Netzteil mit Netzspannung weiter betrieben werden kann. Das Netzteil kann gleichzeitig eine Ladeleistung für einen fest verbauten oder austauschbaren Akkumulator bereitstellen.
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Eine weitere Ausgestaltung des Werkzeugsystems zeichnet sich dadurch aus, dass das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul mit einem Handschalter und/oder einem Fußschalter und/oder einem Mundschalter zum Betätigen der Antriebseinrichtung verbunden ist, wobei der Handschalter und/oder Fußschalter insbesondere kabelgebunden und lösbar an einer Buchse des Steuerungs- und Energieversorgungsmoduls befestigt ist. Je nach Präferenz oder Fähigkeiten eines Anwenders können daher ein Handschalter und/oder ein Fußschalter und/oder ein Mundschalter eingesetzt werden, um ein einfaches Betätigen der Antriebseinrichtung zu erreichen.
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Insbesondere kann das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul eine Schnittstelle in Form einer Buchse haben, die zum Anschluss eines Handschalters und/oder eines Fußschalters und/oder eines Mundschalters eingerichtet ist. Insbesondere kann es sich bei der Buchse um eine universelle Schnittstelle handeln, die zum Anschluss handelsüblicher Handschalter, Fußschalter und Mundschalter eingerichtet ist.
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Gemäß alternativer Ausgestaltungen des Werkzeugsystems kann vorgesehen sein, dass das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul eine drahtlose Schnittstelle aufweist, wir Bluetooth, NFC, WLAN oder dergleichen, um einen drahtlos mit dem Steuerungs- und Energieversorgungsmodul koppelbaren Hand- und/oder Fußschalter zur Betätigung der Antriebseinrichtung einzusetzen.
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Das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul kann eine Ladestandanzeige haben, wie eine LED-Leiste oder dergleichen, um den aktuellen Ladezustand des Akkumulators anzuzeigen.
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Das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul kann eine Statusanzeige haben, wie eine LED-Leiste oder dergleichen, um eine Funktionsstörung anzuzeigen.
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Eine weitere Ausgestaltung des Werkzeugsystems zeichnet sich dadurch aus, dass die Antriebseinrichtung einen Hubmagneten aufweist, der in dem Innenraum des Gehäuses aufgenommen ist, wobei der Hubmagnet zum Einleiten einer Zugkraft auf eine an einem Werkzeugkopfmodul befestigte Hubstange eingerichtet ist. So kann ein kostengünstiger und robuster elektromagnetischer Antrieb bereitgestellt werden, um ein Werkzeugkopfmodul mit beweglichen Funktionseinheiten zu betätigen.
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Insbesondere kann der Hubmagnet nach Art eines Hohlzylinders ausgestaltet sein, in den die Hubstange des Werkzeugkopfmoduls axial einführbar ist. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung an den Hubmagneten kann ein Magnetfeld erzeugt werden, um die Hubstange axial in den Hubmagneten einzuziehen und so, je nach mechanischem Aufbau des Werkzeugkopfmoduls, z.B. eine Greif-, Spreiz-, Druck-, Zug- oder Rotationsbewegung einer beweglichen Funktionseinheit des Werkzeugkopfmoduls zu bewirken.
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Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass das Werkzeugkopfmodul eine Zange mit zwei Backen aufweist, wobei die Backen mittels der Antriebseinrichtung aus einer Offenstellung in eine Schließstellung bewegbar sind, insbesondere schwenkbar sind.
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Die Backen der Zange können demnach mit einer Hubstange des Werkzeugkopfs derart gelenkig verbunden sein, dass eine axiale Hubbewegung der Hubstange in eine Schließbewegung der Backen aus der Offenstellung in eine Schließstellung umgesetzt wird, wobei der Hubmagnet die Hubstange umfangsseitig zumindest abschnittsweise einfasst.
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Um ein selbsttätiges Öffnen der Backen zu bewirken, können die Backen mittels mindestens einer Druckfeder aus der Schließstellung in die Offenstellung bewegbar sein, insbesondere schwenkbar sein. Sobald die Antriebseinrichtung keine Kraft mehr auf die Backen ausübt, werden die Backen daher mittels der Druckfeder in die Offenstellung zurückgestellt.
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Die Backen können lösbar und austauschbar an dem Werkzeugkopf befestigt sein, insbesondere mittels einer Schraubenverbindung, Rast- oder Schnappverbindung. Damit können die Backen im Verschleißfall kostengünstig ersetzt werden und/oder eine Mehrzahl von Backenpaaren unterschiedlicher Klemmgeometrie und Größe für verschiedene Arbeitsvorgänge vorgehalten werden.
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Die Backen können mittels der Steuerungseinrichtung und/oder manuell in der Offenstellung, der Schließstellung und/oder einer Zwischenstellung verriegelbar sein. Auf diese Weise kann ein Halten einer definierten Arbeitsposition bzw. Backenstellung der Zange unterstützt werden.
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Eine weitere Ausgestaltung des Werkzeugsystems zeichnet sich dadurch aus, dass ein tragbares Pneumatikmodul vorgesehen ist, das zum Erzeugen einer Saugleistung mit dem Steuerungs- und Energieversorgungsmodul koppelbar ist, und dass das Werkzeugkopfmodul einen Sauger mit einer Saugfläche zum Handhaben von Gegenständen hat. So kann das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul dazu eingerichtet sein, das Pneumatikmodul zu steuern.
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Ein Pneumatikschlauch, der ausgehend von dem Werkzeugkopfmodul zu dem Pneumatikmodul geführt ist, kann entlang eines Haltebügels geführt sein, der an dem Werkzeuggriff befestigt ist. Insbesondere ist der Pneumatikschlauch entlang einer der Grifffläche abgewandten Seite des Haltebügels geführt, damit der Pneumatikschlauch das Handhaben des Werkzeuggriffs nicht beeinträchtigt.
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Das Werkzeugsystem kann ein modularer Baukasten sein und eine Mehrzahl an dem Werkzeuggriff befestigbarer, austauschbarer Werkzeugkopfmodule aufweisen. So kann das Werkzeugsystem zwei oder mehr Werkzeugkopfmodule haben ausgewählt aus:
- - einem Werkzeugkopf mit Zange,
- - einem Werkzeugkopf mit Sauger,
- - einem Werkzeugkopf mit einem schwenkbaren Stifthalter, der eine Schraubklemme oder dergleichen zum Einklemmen eines Stifts hat,
- - einem Werkzeugkopf mit einem Klemmspalt, der mindestens eine Klemmbacke zum Verengen einer spaltförmigen Öffnung hat, um Essbesteck oder dergleichen lösbar zu befestigen.
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Alternativ oder ergänzend kann das Werkzeugsystem ein Set von Werkzeugkopfmodulen mit Klemmvorrichtungen verschiedener Durchmesser haben, insbesondere mit einem jeweiligen Klemmdurchmesser von 10 mm, 14 mm, 20 mm oder 30 mm. Insbesondere kann das Werkzeugsystem ein Set von zwei oder mehr Werkzeugkopfmodulen mit Klemmvorrichtungen verschiedener Durchmesser haben, wobei die Durchmesser in einem Bereich von einschließlich 5 mm bis einschließlich 50 mm liegen, insbesondre in einem Bereich von einschließlich 10 mm bis einschließlich 30 mm liegen, weiter insbesondere in einem Bereich von einschließlich 14 mm bis einschließlich 30 mm liegen.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Werkzeuggriff inklusives eines daran montierten Werkzeugkopfmoduls ein Gesamtgewicht von weniger als 0,5 kg aufweisen und/oder der Werkzeuggriff und der Werkzeugkopf zu mehr als 50 % aus einem oder mehreren Kunststoffen bestehen, insbesondere hautverträglichem Polyamid oder dergleichen, und/oder der Werkzeuggriff inklusives eines daran montierten Werkzeugkopfs eine Gesamtlänge von weniger als 250 mm aufweisen. Damit kann ein leicht handhabbares Werkzeug bereitgestellt werden.
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Das Werkzeugsystem kann einen Haltebügel haben, der lösbar an dem Werkzeuggriff befestigbar ist, insbesondere mittels einer Clipverbindung, wobei eine zwischen dem Haltebügel und der Grifffläche begrenzte Eingriffsöffnung zum Durchführen einer Hand in ihrer Öffnungsweite insbesondere verstellbar ist. So kann der Griff benutzerspezifisch mit dem Haltebügel ausgestattet und angepasst werden. Zur Verbesserung der Ergonomie können die Grifffläche und/oder der Haltebügel zumindest abschnittsweise gepolstert sein.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Werkzeugsystem für Menschen mit reduzierter Griffkraft oder eingeschränkten motorischen Fähigkeiten, mit einem Werkzeuggriff, wobei der Werkzeuggriff ein rohrförmiges Gehäuse aufweist, das eine der Umgebung zugewandte Grifffläche hat, die zum einhändigen Halten des Werkzeugriffs eingerichtet ist, und wobei der Werkzeuggriff einen Bowdenzug als mechanische Antriebseinrichtung hat, die zumindest teilweise in einem der Grifffläche abgewandten Innenraum des Gehäuses aufgenommen ist, mit mindestens einem Werkzeugkopfmodul, das im Bereich einer Stirnseite des Werkzeuggriffs lösbar und austauschbar kraft- und/oder formschlüssig an dem rohrförmigen Gehäuse des Werkzeuggriffs befestigbar ist, insbesondere mittels eines Bajonettverschlusses.
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Der Bowdenzug ermöglicht eine rein mechanische Betätigung der Antriebseinrichtung durch einen Anwender. So kann der Bowdenzug mit einem Fußpedal, einem Handhebel oder einem Handrad gekoppelt sein, um die Antriebseinrichtung zu betätigen.
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Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass der Bowdenzug mit einem elektrischen oder elektromechanischen oder elektromagnetischen Antriebssystem koppelbar ist, und über einen Handschalter und/oder einen Fußschalter betätigbar ist.
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Eine weitere Ausgestaltung des Werkzeugsystems zeichnet sich dadurch aus, dass das Werkzeugkopfmodul eine Zange mit zwei Backen aufweist, wobei die Backen mittels des Bowdenzugs aus einer Offenstellung in eine Schließstellung bewegbar sind, insbesondere schwenkbar sind.
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Es versteht sich, dass die voranstehend bereits beschriebenen Werkzeugkopfmodule gleichermaßen für das Werkzeugsystem mit Bowdenzug eingesetzt werden können.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Werkzeugsystem in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 der Werkzeuggriff und das Werkzeugkopfmodul aus 1 in Explosionsdarstellung;
- 3 der Werkzeuggriff und das Werkzeugkopfmodul aus 1 in einem Längsschnitt in Schließstellung;
- 4 der Werkzeuggriff und das Werkzeugkopfmodul aus 1 in einem Längsschnitt in Offenstellung;
- 5 das Lösen des Werkzeugkopfmoduls vom Werkzeuggriff;
- 6 das erfindungsgemäße Werkzeugsystem mit einem zusätzlichen Pneumatikmodul;
- 7 Varianten verschiedener Werkzeugkopfmodule des Werkzeugsystems;
- 8 ein weiteres erfindungsgemäßes Werkzeugsystem in einer perspektivischen Ansicht;
- 9 das Werkzeugsystem aus 8 in einer Schnittdarstellung.
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1 zeigt ein Werkzeugsystem 2 für Menschen mit reduzierter Griffkraft oder eingeschränkten motorischen Fähigkeiten. Das Werkzeugsystem 2 hat einen Werkzeuggriff 4. Der Werkzeuggriff 4 weist ein rohrförmiges Gehäuse 6 auf, das eine der Umgebung U zugewandte Grifffläche 8 hat, die zum einhändigen Halten des Werkzeuggriffs 4 eingerichtet ist.
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Der Werkzeuggriff 4 hat eine elektromagnetische Antriebseinrichtung 10, die in den Schnittdarstellungen der 3 und 4 erkennbar ist. Die elektromagnetische Antriebseinrichtung 10 ist vorliegend zumindest teilweise in einem der Grifffläche 8 abgewandten Innenraum I des Gehäuses 6 aufgenommen.
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Weiter hat das Werkzeugsystem 2 mindestens ein Werkzeugkopfmodul 12, das im Bereich einer Stirnseite des Werkzeuggriffs 4 lösbar und austauschbar kraft- und formschlüssig an dem rohrförmigen Gehäuse 6 des Werkzeuggriffs 4 befestigbar ist, vorliegend mittels eines Bajonettverschlusses 14.
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Das Werkzeugsystem 2 hat ein Steuerungs- und Energieversorgungsmodul 16, das vorliegend einen Lithium-Ionen-Akkumulator aufweist. Zudem hat das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul 16 eine Steuerung zum Steuern der Antriebseinrichtung 10. Die Antriebseinrichtung 10 ist kabelgebunden mit einem Anschluss 18 des Steuerungs- und Energieversorgungsmoduls verbindbar.
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An einer Buchse 20 des Steuerungs- und Energieversorgungsmoduls 16 kann ein Handschalter und/oder einen Fußschalter zum Betätigen der Antriebseinrichtung 10 verbunden werden. Ein solcher Handschalter bzw. Fußschalter kann daher kabelgebunden und lösbar mit der Buchse 20 des Steuerungs- und Energieversorgungsmoduls 16 gekoppelt werden. Das Steuerungs- und Energieversorgungsmodul 16 hat zudem einen Schalter 22 um die integrierte Schaltlogik vom Modus in „Schalten“ in den Modus „Tasten“ umzuschalten.
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Die Antriebseinrichtung 10 weist vorliegend einen Hubmagneten 24 auf, der in dem Innenraum I des Gehäuses 6 aufgenommen ist. Der Magnet 24 ist vorliegend ein rohrförmiger Hohlzylinder, der zum Einleiten einer Zugkraft auf eine an dem Werkzeugkopfmodul 12 befestigte Hubstange 26 eingerichtet ist.
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Das Werkzeugkopfmodul 12 weist vorliegend eine Zange 28 mit zwei Backen 30, 32 auf. Die Backen 30, 32 sind mittels der Antriebseinrichtung 10 aus einer Offenstellung (4) in eine Schließstellung (3) bewegbar. Hierzu sind die Backen 30, 32 jeweils schwenkbar an einem Backenträger 34 gehalten, der mit der Hubstange 26 gekoppelt ist. Demnach sind die Backen 30, 32 derart mit der Hubstange 26 des Werkzeugkopfmoduls 12 verbunden, dass eine axiale Hubbewegung der Hubstange 26 aus der in 4 dargestellten Offenstellung in eine Schließbewegung der Backen 30, 32 in die in 3 dargestellte Schließstellung umgesetzt wird. Wie den 3 und 4 zu entnehmen, fasst der Hubmagnet 24 die Hubstange 26 umfangsseitig zumindest abschnittsweise ein.
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Zwischen den Backen 30, 32 sind vorliegend zwei Druckfedern 36, 38 vorgesehen, die zum Schwenken der Backen 30, 32 aus der in 3 dargestellten Schließstellung in die in 4 dargestellte Offenstellung eingerichtet sind.
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Die Backen 30, 32 sind lösbar an dem Werkzeugkopfmodul 12 gehalten, vorliegend mittels einer Schraubenverbindung. Weiter sind die Backen 30,32 mittels der Steuerungseinrichtung in der Offenstellung, der Schließstellung und einer Zwischenstellung verriegelbar.
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Das Werkzeugsystem hat einen Haltebügel 40, der lösbar an dem Werkzeuggriff 4 befestigt ist, vorliegend mittels einer Clipverbindung 42. Zwischen dem Haltebügel 40 und der Grifffläche 8 ist somit eine Eingriffsöffnung 44 gebildet, die zum Durchführen einer Hand vorgesehen ist. Die Öffnungsweite der Eingriffsöffnung 44 kann mithilfe des Bandes 46 verringert werden, um die Eingriffsöffnung 44 zumindest teilweise an die Hand eines Benutzers anzupassen.
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5 veranschaulicht in einer perspektivischen Darstellung, wie das Werkzeugkopfmodul 12 durch eine Rotation und eine anschließende translatorische Bewegung von dem Werkzeuggriff gelöst werden kann. Dabei ist zu erkennen, dass die Hubstange 26 als Teil des Werkzeugkopfes 12 zusammen mit dem Werkzeugkopf 12 entnommen wird.
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Nach einer Variante des Werkzeugsystems 2 kann vorgesehen sein, dass zusätzlich zu dem Steuerungs- und Energieversorgungsmodul 16 ein tragbares Pneumatikmodul 48 vorgesehen ist, das mit dem Steuerungs- und Energieversorgungsmodul 16 zum Erzeugen einer Saugleistung koppelbar ist. In diesem Fall ist ein Werkzeugkopfmodul 50 vorgesehen, dass einen Sauger 52 mit einer Saugfläche 54 zum Handhaben von Gegenständen hat.
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Der Bügel 40 weist einen integrierten Kabelclip 56 auf, der zum Führen einer pneumatischen Leitung von dem Pneumatikmodul 48 zu dem Werkzeugkopfmodul 50 eingerichtet ist, wobei ein solcher Pneumatikschlauch an einer der Grifffläche 8 abgewandten Außenseite des Haltebügels 40 geführt ist.
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Es versteht sich, dass das Werkzeugsystem 2 sowohl ein Werkzeugkopfmodul 12 mit Zange als auch ein Werkzeugkopfmodul 50 mit Sauger aufweisen kann.
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Wie 7 zu entnehmen ist, kann das Werkzeugsystem 2 eine Vielzahl verschiedener Werkzeugkopfmodule aufweisen, die, je nach Arbeits- oder Alltagssituation, mit dem Griff 4 verbunden werden können.
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So kann ein Werkzeugkopfmodul 58 mit einem verengbaren Schlitz 60 vorgesehen sein, das zum Halten von Essbesteck eingerichtet ist.
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Weiter kann ein Werkzeugkopfmodul 62 vorgesehen sein, das zum Halten eines Stifts 64 eingerichtet ist. Hierbei kann das Werkzeugkopfmodul 62 eine verengbare Schraubstelle aufweisen.
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Derartige Werkzeugkopfmodule können mit verschiedenen Klemmdurchmessern bereitgestellt werden. Hierzu sind in 7 weitere Werkzeugkopfmodule 66, 68, 70, 72, 74, 76, 78 dargestellt, die verschiedene Klemmdurchmesser und Klemmgeometrien haben.
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8 und 9 zeigen eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Werkzeugsystems 80, dass sich lediglich durch die Art des Antriebs von dem voranstehend beschriebenen Werkzeugsystem unterscheidet.
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Das Werkzeugsystem 80 hat einen Werkzeuggriff 4, in dem ein Bowdenzug 82 als mechanische Antriebseinrichtung aufgenommen ist. Der Bowdenzug 82 kann mittels eines Fußpedals oder Handhebels 84 betätigbar sein, um die Backen 30, 32 des Werkzeugkopfmoduls 12 in die in 9 dargestellte Schließstellung zu bewegen.
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Somit kann das in den 8 und 9 dargestellte Werkzeugsystem 80 rein mechanisch betätigbar sein, ohne dass hierfür eine elektrische Antriebsleistung erforderlich wäre. Es versteht sich, dass gemäß alternativer Ausführungsbeispiele der Bowdenzug elektrisch oder elektromechanisch betätigbar sein kann, wobei eine Schließbewegung in zum ersten Ausführungsbeispiel analoger Weise mithilfe eines Fuß- oder Handschalters ausgelöst werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Werkzeugsystem
- 4
- Werkzeuggriff
- 6
- Gehäuse
- 8
- Grifffläche
- 10
- Antriebseinrichtung
- 12
- Werkzeugkopfmodul
- 16
- Steuerungs- und Energieversorgungsmodul
- 18
- Anschluss
- 20
- Buchse
- 22
- Schalter
- 24
- Magnet
- 26
- Hubstange
- 28
- Zange
- 30
- Backe
- 32
- Backe
- 34
- Backenträger
- 36
- Druckfeder
- 38
- Druckfeder
- 40
- Haltebügel
- 42
- Clipverbindung
- 44
- Eingriffsöffnung
- 46
- Band
- 48
- Pneumatikmodul
- 50
- Werkzeugkopfmodul
- 52
- Sauger
- 54
- Saugfläche
- 56
- Kabelclip
- 58
- Werkzeugkopfmodul
- 62
- Werkzeugkopfmodul
- 64
- Stift
- 66
- Werkzeugkopfmodul
- 68
- Werkzeugkopfmodul
- 70
- Werkzeugkopfmodul
- 72
- Werkzeugkopfmodul
- 74
- Werkzeugkopfmodul
- 76
- Werkzeugkopfmodul
- 80
- Werkzeugsystem
- 82
- Bowdenzug
- 84
- Handhebel oder Fußpedal
- U
- Umgebung
- I
- Innenraum