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Die Erfindung betrifft ein Haushaltskältegerät mit einem Gehäuse mit zumindest einer Schublade, die zur Aufnahme von Lebensmitteln ausgebildet ist. Die Schublade ist in das Gehäuse einschiebbar und ausfahrbar. Das Haushaltskältegerät weist eine Verschiebevorrichtung auf, mit welcher die Schublade abhängig von einem Initiierungskriterium motorisch automatisch verschiebbar ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Betreiben eines Haushaltskältegeräts.
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Aus der
WO 2010/107201 A2 ist ein Haushaltskältegerät bekannt. Dort ist eine Schublade zum Lagern von Lebensmitteln vorgesehen, welche in Tiefenrichtung des Haushaltskältegeräts linear einschiebbar und ausfahrbar ist. Dazu ist eine motorische Antriebseinheit vorgesehen, mit welcher diese Bewegung erfolgt. Dort ist die Bewegung jedoch nur durch ein Initiierungskriterium, welches einem Berühren eines Griffs durch einen Nutzer entspricht, ermöglicht. Es wird also dieses Ausfahren oder Einfahren nur dann automatisch durchgeführt, wenn vorher ein derartiges Initiierungskriterium in Form des Berührens eines Nutzers eines Griffs durchgeführt wird.
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Durch eine derartige Ausgestaltung ist es daher lediglich möglich, einen ohnehin vorhandenen Öffnungswunsch durch einen Nutzer motorisch angetrieben zu unterstützen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Haushaltskältegerät sowie ein Verfahren zu schaffen, bei welchem das motorisch vorgenommene Bewegen einer Schublade bedarfsgerechter erfolgt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Haushaltskältegerät und einem Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Haushaltskältegerät mit einem Gehäuse mit zumindest einer zum Gehäuse separaten Schublade. Die Schublade ist zur Aufnahme von Lebensmitteln ausgebildet. Die Schublade ist in das Gehäuse einschiebbar und ausfahrbar. Darüber hinaus weist das Haushaltskältegerät eine Verschiebevorrichtung auf, mit welcher die Schublade abhängig von einem Initiierungskriterium motorisch automatisch verschiebbar ist. Unter dem Initiierungskriterium ist ein Kriterium zu verstehen, mit welchem das automatische motorische Bewegen der Schublade grundsätzlich erst initiiert wird. Ein Initiierungskriterium stellt daher einen individuellen Auslöser dar, um das motorisch angetriebene automatische Bewegen der Schublade dann erst durchzuführen.
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Ein Initiierungskriterium für ein Starten eines automatischen, und insbesondere von einer Nutzerhandlung unabhängigen, Bewegens der Schublade ist gemäß dem Aspekt der Erfindung insbesondere ein Erreichen eines Werts eines eine Lagerbedingung für ein Lebensmittel in der Schublade charakterisierenden chemischen Parameters und/oder physikalischen Parameters. Insbesondere betrifft dies das Öffnen aus dem geschlossenen Zustand oder das Schließen der Schublade. Zusätzlich oder anstatt dazu kann ein Initiierungskriterium ein nutzerindividuell vorgegebener Zukunftszeitpunkt für ein Starten eines automatischen, und insbesondere von einer Nutzerhand unabhängigen Bewegens der Schublade in der Zukunft sein. Das Haushaltskältegerät weist insbesondere eine Steuer- und/oder Regeleinheit auf, mit welcher ein Erfülltsein eines derartigen spezifischen Initiierungskriteriums überprüft wird und bei einem Erfülltsein das Starten der Bewegung der Schublade nutzerunabhängig automatisch erfolgt. Durch eine derartige Ausgestaltung ist es somit erreicht, dass die Bewegung der Schublade flexibler und variabler und auf die jeweilige Situation bedarfsgerechter angepasst erfolgt. Es ist nicht mehr nur, wie im Stand der Technik vorgesehen, ein motorisches Bewegen automatisch zu unterstützen, wenn ohnehin ein aktueller und unverzüglicher Öffnungswunsch durch einen Nutzer vorliegt und dieser durch ein Betätigen oder Greifen eines Griffs erfolgt, sondern es werden in dem Zusammenhang grundsätzlich andere Initiierungskriterien zugrundegelegt. Damit kann individuellen Lagersituationen von Lebensmitteln in dem Haushaltskältegerät verbessert Rechnung getragen werden. Es ist somit erreicht, dass ein Ausfahren und Einfahren der Schublade automatisch auch abhängig von diesen spezifischen Initiierungskriterien erfolgt. Es muss also bei der Erfindung nicht mehr ein Nutzer zunächst tatsächlich einen Öffnungswunsch durch eine irgendwie geartete Handlung darlegen, sondern der Nutzer kann bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung auch fern dem Haushaltskältegerät sein und grundsätzlich auch gar nicht an das Haushaltskältegerät aktuell denken. Das Haushaltskältegerät arbeitet somit gemäß der Erfindung vollkommen selbständig und öffnet und schließt die Schublade bedarfsgerecht vollständig automatisch. Auch das Initiieren dieses Bewegens erfolgt somit vollständig automatisch und wird durch die Steuer- und/oder Regeleinheit überprüft.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass ein Ausfahrweg beziehungsweise eine Ausfahrstellung der Schublade und/oder eine Zeitdauer eines zumindest bereichsweise ausgefahrenen Zustands der Schublade abhängig von dem chemischen Parameter und/oder von dem physikalischen Parameter durch die Steuer- und/oder Regeleinheit bestimmbar sind. Dadurch wird eine nochmals bedarfsgerechtere und situationsangepasstere Bewegung automatisch vollzogen. Es werden in dem Zusammenhang somit nicht mehr nur irgendwie geartete vollständig ausgefahrene Zustände durch die motorische Antriebseinheit durchgeführt, sondern dieses Ausfahren auf dem Weg zwischen dem vollständig eingefahrenen Zustand und dem vollständig ausgefahrenen Zustand kann situationsabhängig auf nur einem Teilweg vollzogen werden. Darüber hinaus ist durch die automatische Bestimmung der Zeitdauer und/oder des Zeitpunkts wie lange dieses Öffnen und somit der ausgefahrene Zustand beibehalten bleibt und/oder zu welchem Zeitpunkt das Ausfahren und/oder das Einfahren vollzogen wird, ermöglicht. Dadurch kann im Hinblick auf die verbesserten Lagersituationen in der Schublade die äußerst flexible und variable Bewegung der Schublade vollständig automatisch durchgeführt werden. Ein Einbringen individueller Temperatureinträge und/oder individueller Feuchteeinträge und/oder individuellen Lichteinfalls in die Schublade kann somit höchst individuell und variabel automatisch durchgeführt werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Bewegen das Ausfahren und Einfahren der Schublade betrifft. Es ist somit dieses vollständig automatische Szenario sowohl für die Ausfahrbewegung vorgesehen, als auch in vorteilhafter Weise dann auch für die Einfahrbewegung.
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Vorzugsweise ist ein physikalischer Parameter eine Feuchte. Der physikalische Parameter kann auch eine Temperatur sein. Ebenso ist es möglich, dass ein physikalischer Parameter eine Lagerdauer eines gelagerten Lebensmittels ist. Diese beispielhaften physikalischen Parameter sind nicht abschließend zu verstehen und es können auch noch anderweitige physikalische Parameter berücksichtigt sein.
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Ein chemischer Parameter kann beispielsweise eine Konzentration eines chemischen Stoffs sein. Ebenso kann ein chemischer Parameter eine Art einer Stoffzusammensetzung sein. Ebenso ist es möglich, dass ein chemischer Parameter eine Art eines gelagerten Lebensmittels und/oder eine Menge von gelagerten Lebensmitteln ist. Ebenso kann eine Gewichtsreduktion eines gelagerten Lebensmittels, die innerhalb eines Lagerzeitintervalls auftritt, erfasst und bewertet werden, wobei diese Gewichtsreduktion insbesondere auch als chemischer Parameter verstanden werden soll.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Haushaltskältegerät zumindest einen Sensor aufweist, mit welchem zumindest ein physikalischer Parameter erfassbar ist. Zusätzlich und anstatt dazu kann das Haushaltskältegerät zumindest einen Sensor aufweisen, mit welchem zumindest ein chemischer Parameter erfassbar ist.
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In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass in der Steuer- und/oder Regeleinheit Tabellen und/oder Kennlinien für zumindest einen chemischen Parameter und/oder zumindest einen physikalischen Parameter abgelegt sind.
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Mittels diesen Tabellen und/oder Kennlinien kann vorgesehen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinheit dazu ausgebildet ist, zu bestimmen, in welcher Menge ein Luftaustausch zwischen der Schublade und der Umgebung erfolgen soll. So kann vorgesehen sein, dass ein zeitlich variabler Sollwert, der beispielsweise in Litern pro Stunde berechnet werden kann, auf verschiedene Art und Weise bestimmt werden kann. So kann es gemäß einer ersten Ausführung vorgesehen sein, dass dies nach festen Vorgaben, beispielsweise durch Nutzereinstellungen erfolgt, die durch einen Nutzer vorab allgemein eingegeben werden. Es kann auch ein entsprechender Sollwert aus gelagerten Lebensmitteln anhand einer Datenbank abgeleitet werden, wobei hier entsprechende Informationen, welche Lebensmittel gelagert sind, beispielsweise automatisiert oder durch eine Nutzereingabe, erhalten werden können. Eine automatisierte Eingabe und Erkennung kann beispielsweise durch eine Objekterkennung, wie dies durch Kameras oder anderweitige Sensoren ermöglicht ist, erfolgen. Auch kann beispielsweise eine Erkennung durch eine Barcodelesung oder eine Markererkennung erfolgen. Daraus wird ein zeitlich konstanter Sollwert ermöglicht.
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In einer alternativen Ausführung kann eine Prozessgesteuerte Bestimmung des oben genannten Sollwerts erfolgen. Dies kann beispielsweise auf Basis einer Kennlinie erfolgen, welche sich über eine vordefinierte Zeit ändert. Beispielsweise kann hierzu ein Gärprozess in Backwaren mit Backhefe erfolgen, bei dem die Zustandsgröße des Prozesses, wie beispielsweise ein Volumenzuwachs, durch die zeitliche Abfolge von Stellgrößen, wie beispielsweise einer Temperatur, gesteuert werden. Bei diesem Prozess werden infolge der Reaktionsgrößen, wie beispielsweise Kohlendioxiderzeugung aus dem Prozesszustand abgeleitet, und daraus wird wiederum die notwendige Größe, wie beispielsweise ein erforderlicher Luftaustausch beziehungsweise ein entsprechender Sollwert bestimmt.
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Als weitere dritte Möglichkeit zum Bestimmen eines zeitlich variablen Sollwerts kann dann auch eine Regelung vorgenommen werden. Über eine Regelung kann ein, auch zeitlich veränderlicher, Sollwert einer beispielsweise Gaskonzentration gegenüber einem Istwert dieser Konzentration verglichen werden. Ein entsprechender Istwert kann mit entsprechenden Sensoren, beispielsweise VOC (Volatile Organic Compounds)-Sensoren bestimmt werden. Durch eine Regelung unter Nutzung einer Luftaustauschvorrichtung des Haushaltskältegeräts kann dann auf den Sollwert geregelt werden. Dazu können auch Regelungsverfahren wie zum Beispiel eine TID - Regelung oder eine Fuzzy-Regelung eingesetzt werden. So kann es dann beispielsweise auch ermöglicht werden, dass Stoffe, wie auch beispielsweise Ethylen, mit einem Sollwert aufrechterhalten werden, um eine gezielte Reifung von beispielsweise Obst, wie Früchten oder dergleichen, zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erreichen. Auf Basis dieses Prinzips kann jedoch auch eine Beseitigung von Gerüchen im Innenraum und somit auch in der Schublade durch einen Luftaustausch beim Überschreiten eines Geruchsschwellwerts erfolgen.
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Insbesondere ist es somit möglich, dass aufgrund spezifischer Bedingungen in der Schublade dann, wenn die Bedingungen unerwünschte Zustände erreichen, ein automatisches Öffnen der Schublade erfolgt und somit aus der Umgebung Luft in die Schublade gelangen kann. Dadurch können die erreichten unerwünschten Lagerzustände verbessert werden. Tritt somit eine unerwünschte Abweichung eines Ist-Zustands einer Lagersituation in der Schublade bei geschlossener Schublade im Vergleich zu einem Soll-Zustand auf, kann sofort und automatisch die Schublade bedarfsgerecht motorisch geöffnet werden, sodass wiederum eine Annäherung an den Soll-Zustand erreicht werden kann. Beispielsweise aufgrund von Abweichungen von Gaskonzentrationen und/oder Gaszusammensetzungen, sowie infolge dann auch entsprechenden Gerüchen, aber auch im Hinblick auf die Feuchte und/oder die Temperatur in der Schublade, können somit bedarfsgerecht individuelle Bewegungen der Schublade vollständig automatisch durchgeführt werden.
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Ein Motor der Verschiebevorrichtung kann vorzugsweise in dem Innenraum des Haushaltskältegeräts selbst angeordnet sein. Er kann jedoch auch an anderer Stelle im Haushaltskältegerät positioniert sein.
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Zusätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass ein derartiges motorisch automatisches Bewegen der Schublade anhand von einem Initiierungskriterium, welches ein Annähern und/oder Berühren des Griffs der Schublade durch einen Nutzer erfolgt. Insbesondere dann, wenn eine Frontwand der Schublade die Tür darstellt und somit ein frontseitiges, Sichtbauteil beziehungsweise Außenteil ist, ist dies ebenfalls eine vorteilhafte Ausführung. Damit kann auch, wie dies auch im Stand der Technik der Fall ist, ein motorisch automatisches Verfahren der Schublade dann erfolgen, wenn tatsächlich aktuell auch ein Nutzerwunsch vorliegt, der dadurch initiiert wird, dass ein Nutzer mit seiner Hand sich einem Griff dieser Schublade nähert oder diese berührt.
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Vorzugsweise weist das Haushaltskältegerät in dem Zusammenhang einen Annäherungssensor auf, der das Annähern der Hand an den Griff erkennt. Ebenso kann auch ein Gestenerkennungssensor vorhanden sein, der die diesbezügliche Geste zum aktuellen Öffnungswunsch erkennt. Auch ein Sprachsignal kann vorgesehen sein, welches der Nutzer aussprechen kann, sodass dies ein Initiierungskriterium ist, infolgedessen dann unverzüglich die Schublade automatisch bewegt wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung kann vorgesehen sein, dass das Haushaltskältegerät einen Lüfter aufweist, der insbesondere in zumindest teilweise geöffnetem Zustand der Schublade zumindest zeitweise aktiviert werden kann. Der Luftaustausch kann somit nochmals verbesserter und schneller erfolgen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Haushaltskältegerät eine Stoßlüftungsfunktion aufweist, bei welcher zumindest im ausgefahrenen Zustand der Schublade ein Luftaustausch zwischen der Schublade und der Umgebung durch einen aktivierten Lüfter des Haushaltskältegeräts zumindest unterstützt ist.
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Vorzugsweise ist die Stoßlüftungsfunktion durch die Steuer- und/oder Regeleinheit automatisch aktivierbar und/oder automatisch deaktivierbar. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass diese Stoßlüftungsfunktion von einem Nutzer aktiviert wird, beispielweise indem er einen Zukunftszeitpunkt vorgibt, zu welchem dieses Stoßlüften durchgeführt werden soll. Auch dies erfolgt dann über die Steuer- und/oder Regeleinheit automatisch.
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Zusätzlich und anstatt dazu kann vorgesehen sein, dass das Haushaltskältegerät zumindest eine Klappe zwischen der Schublade und einem Außenraum, insbesondere in Kombination mit einem Lüfter, aufweist, wobei die Klappe entweder motorisch geöffnet werden kann oder auch durch den Lüfter erzeugten Luftstrom aufgedrückt werden kann. Dadurch lassen sich individuelle Strömungszustände zum Luftaustausch verbessert einstellen. Es kann vorgesehen sein, dass ein entsprechender Luftaustausch über einzelne Fächer des Haushaltskältegeräts oder über einzelne Abteilungen des Haushaltskältegeräts oder über individuelle Einschubboxen oder jedoch über den gesamten Innenraum des Haushaltskältegeräts erfolgen kann. In dem Zusammenhang ist die Schublade ein wannenartiger Behälter, der auch einen Deckel aufweisen kann. Dieser Deckel kann dann individuell geöffnet oder geschlossen werden, sodass hier auch eine Frischhaltebox gebildet werden kann, in der individuelle Lagerbedingungen, auch unabhängig von einem restlichen Aufnahmeraum für Lebensmittel, indem dieser Behälter angeordnet ist, eingestellt werden kann. Ein Aufnahmeraum für Lebensmittel kann beispielsweise ein Kühlfach oder ein Gefrierfach sein.
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Die bereits oben angesprochene Aktivierung einer Stoßlüftungsfunktion kann beispielsweise automatisch mit dem Öffnen einer Tür erfolgen. Eine Tür kann in dem Zusammenhang auch eine Frontwand der Schublade sein. Ebenso kann diese Aktivierung des Lüfters auch bereits vor dem automatischen Bewegen der Schublade aus der vollständig eingeschobenen Position erfolgen. Ebenso kann eine Aktivierung der Stoßlüftungsfunktion beispielsweise durch Betätigen eines Türgriffs der Schublade, beispielsweise auch an einer speziellen Position, erfolgen. Dieses Betätigen an einer speziellen Position, welches dann eindeutig dem Aktivierungswunsch des Lüfters zugeordnet ist, kann wiederum durch einen individuellen Sensor erfasst werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Haushaltskältegeräts, bei welchem eine Schublade des Haushaltskältegeräts in ein Gehäuse des Haushaltskältegeräts durch eine Verschiebevorrichtung des Haushaltskältegeräts abhängig von einem Initiierungskriterium motorisch automatisch verschoben wird. Als ein Initiierungskriterium für ein Starten eines automatischen Bewegens der Schublade wird ein Erreichen eines Werts eines eine Lagerbedingung für ein Lebensmittel in der Schublade charakterisierender Parameter und/oder physikalischer Parameter und/oder es wird als ein Initiierungskriterium ein nutzerindividuell vorgegebener Zukunftszeitpunkt, der somit um ein größeres Zeitintervall zum Vergabezeitpunkt versetzt in der Zukunft liegt, für ein Starten eines automatischen Bewegens der Schublade vorgegeben. Insbesondere wird ein Erfülltsein eines Initiierungskriteriums durch eine Steuer- und/oder Regeleinheit des Haushaltskältegeräts überprüft und bei einem Erfülltsein wird das Starten der Bewegung der Schublade nutzerunabhängig automatisch durchgeführt.
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Vorteilhafte Ausführungen des Haushaltskältegeräts gemäß dem oben genannten Aspekt oder einer vorteilhaften Ausgestaltung davon sind als vorteilhafte Ausführungen des genannten Verfahrens anzusehen. Dabei sind die gegenständlichen Komponenten des Haushaltskältegeräts geeignet, die Verfahrensschritte einzeln oder in Wirkverbindung durchzuführen.
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Durch die Erfindung ist es auch möglich, Gerüche aus dem Innenraum und somit aus der Schublade des Haushaltskältegeräts definiert und unabhängig von der eigentlichen Nutzung des Haushaltskältegeräts abzuführen. So können in dem Zusammenhang Lagersituationen für spezifische Lebensmittel, wie beispielsweise Obst und Gemüse, verbessert werden und das Reifen und/oder Lagern ganz individuell automatisch überwacht und eingestellt werden. Gase, die bei gewünschten Gärprozessen wie einem Teiggehenlassen anfallen und wie beispielsweise auch das Reifen oder Lagern von anderen Lebensmitteln, die Obst oder Gemüse stören können, können dann sehr bedarfsgerecht und gezielt abgeführt werden. Die Prozesse können somit auch äußerst individuell aufrechterhalten und durchgeführt werden.
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Mit Angaben „oben“, „unten“, „vorne“, „hinten, „horizontal“, „vertikal“, „Tiefenrichtung“, „Breitenrichtung“, „Höhenrichtung“ etc. sind die bei bestimmungsgemäßen Gebrauch und bestimmungsgemäßem Anordnen des Geräts gegebenen Positionen und Orientierungen angegeben.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind. Es sind auch Ausführungen und Merkmalskombinationen als offenbart anzusehen, die somit nicht alle Merkmale eines ursprünglich formulierten unabhängigen Anspruchs aufweisen. Es sind darüber hinaus Ausführungen und Merkmalskombinationen, insbesondere durch die oben dargelegten Ausführungen, als offenbart anzusehen, die über die in den Rückbezügen der Ansprüche dargelegten Merkmalskombinationen hinausgehen oder abweichen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Haushaltskältegeräts;
- 2 eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Haushaltskältegeräts gemäß 1 mit einer Schublade, die im eingefahrenen und geschlossenen Zustand gezeigt ist; und
- 3 die Darstellung gemäß 2 mit ausgefahrener Schublade.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist in einer schematischen Darstellung ein Haushaltskältegerät 1 gezeigt, welches ein Kühlgerät oder ein Gefriergerät oder ein Kühl-Gefrier-Kombigerät sein kann. Das Haushaltskältegerät 1 weist ein Gehäuse 2 auf. In dem Gehäuse 2 ist ein erster Aufnahmeraum für Lebensmittel 3 ausgebildet, der hier ein Kühlfach ist. Dieser Aufnahmeraum 3 ist frontseitig durch eine Tür 4, die hier im verschlossenen Zustand gezeigt ist, verschlossen. Die Tür 4 ist um eine in Höhenrichtung (y-Richtung) orientierte Achse verschwenkbar.
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Darüber hinaus weist das Haushaltskältegerät 1 einen weiteren Aufnahmeraum 5 auf, in den hier eine Schublade 6 angeordnet ist. Diese Schublade 6 ist in Tiefenrichtung (z-Richtung) linear verschiebbar. Die Schublade 6 weist einen hier nicht zu erkennenden wannenartigen Behälter 7 (2) und eine Frontwand 8 auf. Die Frontwand 8 stellt hier eine Tür 9 dar, die auch ein Außenteil beziehungsweise ein frontseitiges Sichtbauteil ist. Durch die Tür 9 ist im geschlossenen Zustand der Schublade 6 auch der gesamte Aufnahmeraum 5 frontseitig verschlossen.
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Das Haushaltskältegerät 1 weist eine Verschiebevorrichtung 10 (1) auf, die auch einen Motor 11 aufweist. Mit dieser Verschiebevorrichtung 10 kann die Schublade 6 in dieser Tiefenrichtung automatisch ausgefahren und eingefahren werden.
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In 2 ist in einer Vertikalschnittdarstellung (Schnittebene ist die y-z-Ebene) das Haushaltskältegerät 1 im Bereich der Schublade 6 gezeigt. Die Schublade 6 ist hier im vollständig eingeschobenen Zustand gezeigt und somit auch in der eingefahrenen Endposition dargestellt. Wie hier zu erkennen ist, ist der Motor 11 über einen Riemen 12 mit einem Zahnrad 13 verbunden, welches in eine Zahnstange 14, die an der Schublade 6 angeordnet ist, eingreift. Wie in 1 auch zu erkennen ist, weist die Schublade 6, insbesondere an der Frontwand 8 einen Türgriff 15 auf. Es kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Sensor 16 vorgesehen ist, der ein Annäherungssensor oder ein Berührungssensor ist. Ein Annähern einer Hand oder eines Fingers und/oder ein Berühren wird dann erfasst und ein aktueller tatsächlicher und unverzüglicher Öffnungswunsch des Nutzers erkannt. Es kann dann durch eine Steuer- und/oder Regeleinheit 17 des Haushaltskältegeräts 1 das automatische motorisch angetriebene Ausfahren der Schublade 6 oder das Einfahren der Schublade 6 durchgeführt werden.
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Andererseits ist zusätzlich oder anstatt dazu vorgesehen, dass als wesentliches Initiierungskriterium zum Starten eines automatischen und von einer Nutzerhandlung unabhängigen Bewegens der Schublade 6 ein Erreichen eines Werts eines eine Lagerbedingung für ein Lebensmittel in der Schublade 6 charakterisierenden chemischen Parameters und/oder physikalischen Parameters ist. Zusätzlich oder anstatt dazu kann ein Initiierungskriterium zum Starten eines automatischen und von einer Nutzerhandlung unabhängigen Bewegens der Schublade 6 ein vom Nutzer individuell vorgegebener Zukunftszeitpunkt für ein derartiges Starten der Bewegung der Schublade 6 sein. Ist ein derartiges Initiierungskriterium erfüllt, welches insbesondere über die Steuer- und/oder Regeleinheit 17 überwacht und überprüft wird, und tritt ein derartiges Erfülltsein eines Initiierungskriteriums somit auf, so erfolgt das Starten der Bewegung der Schublade 6 nutzerunabhängig und, über die Steuer- und/oder Regeleinheit 17 durchgeführt, automatisch.
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Es kann in dem Zusammenhang auch zusätzlich vorgesehen sein, dass in der Schublade 6 und/oder in dem Aufnahmeraum 5 zumindest ein weiterer Sensor 18 und/oder 19 angeordnet sein kann. In einer vorteilhaften Ausführung ist vorgesehen, dass ein Lüfter 20 in dem Aufnahmeraum 5 angeordnet ist. Dieser kann automatisch durch die Steuer- und/oder Regeleinheit 17 aktiviert werden, um den Luftaustausch bei zumindest teilweise geöffneter Schublade 6 zu beschleunigen. Es kann auch vorgesehen sein, dass in dem Aufnahmeraum 5 in vorteilhafter Weise ein Verdampfer 21 angeordnet ist.
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Ausgehend von der in 2 gezeigten eingefahrenen Stellung der Schublade 6 kann abhängig von zumindest einem oben genannten Initiierungskriterium, welches das Erreichen eines Werts eines physikalischen Parameters und/oder eines chemischen Parameters betrifft und/oder das Erreichen eines nutzerindividuell vorgegebenen Zukunftszeitpunkts betrifft, das vollständig automatische dann auch Ausfahren der Schublade 6 erfolgen. Diese nutzerindividuell vorgegebenen Zukunftszeitpunkte sind derart zu verstehen, dass ein derartiger Zukunftszeitpunkt keinen Zeitpunkt betrifft, wobei der Nutzer direkt vor dem Haushaltskältegerät 1 steht und unverzüglich einen Öffnungswunsch für die Schublade 6 oder einen Einfahrwunsch für die Schublade 6 hat.
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Denn dies ist, wie bereits oben erläutert, damit erfüllt, dass beispielsweise der Türgriff 15 berührt oder sich an ihn angenähert wird, was jedoch von den oben anderen Initiierungskriterien zu unterscheiden ist.
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In 3 ist die Schublade 6 in einer spezifischen Ausfahrstellung beziehungsweise mit einem spezifischen Ausfahrweg ausgefahren gezeigt. Es ist hier nicht der vollständig ausgefahrene Zustand gezeigt, sondern die Schublade 6 könnte noch weiter ausgefahren werden. Mit der Darstellung in 3 soll auch verdeutlicht werden, dass abhängig von Initiierungskriterien, die insbesondere spezifische Lagersituationen beziehungsweise Lagerbedingungen in dem Aufnahmeraum 5 und somit auch in der Schublade 6 erreicht haben und die gegebenenfalls unerwünscht sind, ein diesbezüglich spezifischer Ausfahrweg bestimmt wird und/oder auch eine Zeitdauer, wie lange die Schublade 6 geöffnet wird, insbesondere in dieser spezifischen Auszugstellung verbleiben soll, bestimmt.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die sich verändernden Lagerbedingungen in dem in 3 gezeigten Zustand fortwährend überprüft werden und dann auch die Schublade 6 gegebenenfalls noch weiter geöffnet wird oder etwas eingefahren wird. Es kann somit auch sehr dynamisch auf die sich bei teilweise geöffneter Schublade 6 verändernden Lagerbedingungen reagiert werden, sodass eine besonders bedarfsgerechte und dann auch gegebenenfalls zeitoptimierte Anpassung der Lagerbedingungen an eine gewünschte Ist-Lagerbedingung, insbesondere betreffend den Luftaustausch, erfolgen kann.
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Durch den Lüfter 20 kann in vorteilhafter Weise auch eine Stoßlüftungsfunktion des Haushaltskältegeräts 1 im Aufnahmeraum 5 und auch in der Schublade 6 durchgeführt werden, insbesondere zumindest unterstützt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haushaltskältegerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Aufnahmeraum
- 4
- Tür
- 5
- Aufnahmeraum
- 6
- Schublade
- 7
- Behälter
- 8
- Frontwand
- 9
- Tür
- 10
- Verschiebevorrichtung
- 11
- Motor
- 12
- Riemen
- 13
- Zahnrad
- 14
- Zahnstange
- 15
- Türgriff
- 16
- Sensor
- 17
- Steuer- und/oder Regeleinheit
- 18
- Sensor
- 19
- Sensor
- 20
- Lüfter
- 21
- Verdampfer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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