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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs. Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug.
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Moderne Kraftfahrzeuge können häufig durch eine Fernbedienung verriegelt beziehungsweise entriegelt werden. Derartige Fernbedienungen können beispielsweise im Autoschlüssel integriert oder als separates Bauteil, insbesondere als Schlüsselanhänger, ausgebildet sein. Oft können durch derartige Zentralverriegelungen ausschließlich alle Fahrzeugtüren des Kraftfahrzeugs geöffnet beziehungsweise geschlossen werden. Ein gezieltes Öffnen beziehungsweise Schließen einzelner Fahrzeugtüren ist dagegen in den meisten Fällen nicht oder nur für die Fahrertür möglich.
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In
US 2016/0159321 A1 ist ein Zutrittskontrollsystem für ein Kraftfahrzeug offenbart. Bei diesem System ist vorgesehen, dass die Umgebung eines Kraftfahrzeugs in mehrere festgelegte Zonen unterteilt ist, wobei bestimmt wird, in welcher Zone sich eine mobile Funkeinheit beziehungsweise ein Benutzer befindet. Zudem umfasst die Fernbedienung eine Detektionseinheit zur Erfassung von Bewegungen der Fernbedienung, wobei durch die Fernbedienung in Abhängigkeit der Bewegungen unterschiedliche Signale generiert werden. Auf diese Art können verschiedene Funktionalitäten des Kraftfahrzeugs durch die Fernbedienung angesteuert werden.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein demgegenüber verbessertes Verfahren beziehungsweise Kraftfahrzeug, insbesondere im Hinblick auf eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit, anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Betrieb eines Kraftfahrzeugs gelöst, wobei das Kraftfahrzeug mehreren Fahrzeugtüren und/oder Fahrzeugklappen zugeordnete Schließeinheiten umfasst, denen jeweils ein Detektor zugeordnet ist, wobei jede Schließeinheit unabhängig von den jeweils anderen Schließeinheiten in einem ersten Zustand, in dem die Schließeinheit entriegelt ist, und einem zweiten Zustand, in dem die Schließeinheit verriegelt ist, betreibbar ist, wobei die Detektoren dazu eingerichtet sind, ein Signal und die zugehörige Signalstärke einer dem Kraftfahrzeug zugeordneten Fernbedienung zu erfassen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- - Detektion eines Signals durch wenigstens einen der Detektoren,
- - Erfassen einer Signalinformation, wobei die Signalinformation die von jedem der Detektoren detektierte Signalstärke betrifft,
- - Auswerten einer Bedingung für jede Schließeinheit in Abhängigkeit von der Signalinformation, wobei die Bedingung nur erfüllt oder erfüllbar ist, wenn die von dem der Schließeinheit zugeordneten Detektor detektierte Signalstärke größer ist als die von den anderen Detektoren detektierten Signalstärken, und
- - Wechseln der Schließeinheit in den zweiten Zustand, wenn sich die Schließeinheit in dem ersten Zustand befindet, und umgekehrt, wenn die Bedingung erfüllt ist.
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Daraus ergibt sich vorteilhaft die Möglichkeit, dass ein Benutzer selektiv einzelne Fahrzeugtüren beziehungsweise Fahrzeugklappen entriegeln und verriegeln kann. Dies kann beispielsweise nachts auf unbeleuchteten Parkplätzen zu einem erhöhten Sicherheitsgefühl des Benutzers führen, da dieser nicht sämtliche Fahrzeugtüren beziehungsweise Fahrzeugklappen gleichzeitig entriegeln muss, um in das Kraftfahrzeug einsteigen zu können.
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Die Schließeinheit kann beispielsweise als ein Schließbolzen ausgebildet sein, der an der Fahrzeugtür beziehungsweise Fahrzeugklappe angeordnet ist und im zweiten Zustand beispielsweise in eine dafür vorgesehene Ausnehmung in der Fahrzeugkarosserie eingreift und die Fahrzeugtür beziehungsweise Fahrzeugklappe dadurch in einem verschlossenen Zustand hält. Der Schließbolzen kann in den ersten Zustand gebracht werden, indem der Eingriff des Schließbolzens in die entsprechende Ausnehmung gelöst wird. Befindet sich die Schließeinheit im ersten Zustand, dann kann der Benutzer die zugeordnete Tür oder Klappe durch eine Aufschwenkbewegung öffnen.
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Für eine Tür oder Klappe kann vorgesehen sein, dass diese beispielsweise einen Griff oder einen Hebel aufweist, wobei der Griff beziehungsweise Hebel über einen Mechanismus mit einem Bauteil verbunden ist, das die Fahrzeugklappe im geschlossenen Zustand festhält. Durch eine Betätigung des Griffs beziehungsweise Hebels kann das Bauteil über den Mechanismus in eine Position gebracht werden, in der das Bauteil die Fahrzeugklappe nicht mehr blockiert und die Fahrzeugklappe mithin aufgeschwenkt werden kann. Die Schließeinheit kann in diesem Fall dazu eingerichtet sein, den Mechanismus zu unterbrechen und freizugeben. Die Schließeinheit befindet sich im ersten Zustand, wenn der Mechanismus nicht unterbrochen ist, und die Fahrzeugklappe mithin durch die Betätigung des Griffs oder Hebels freigegeben werden kann.
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Wird ein Signal durch wenigstens einen der Detektoren detektiert, dann wird im nächsten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Signalinformation erfasst. Die Signalinformation betrifft die von jedem der Detektoren detektierte Signalstärke. Dabei ist auch möglich, dass eine Signalstärke den Wert Null aufweist, wenn der zugehörige Detektor das Signal nicht erfasst hat. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn sich zwischen der Fernbedienung und dem betroffenen Detektor ein Hindernis befindet, das das Signal bezüglich dieses Detektors abschirmt. Das Hindernis kann beispielsweise das Fahrzeug selbst sein, wobei in diesem Fall der Detektor auf der der Fernbedienung abgewandten Seite des Fahrzeugs angeordnet ist. Zudem ist auch denkbar, dass zwei oder mehrere Detektoren eine im Rahmen ihrer Messgenauigkeit gleich große Signalstärke erfassen. In diesem Fall können sämtliche diesen Detektoren zugeordnete Schließeinheiten in den jeweils anderen Zustand gebracht werden, wenn diese Signalstärken größer sind als die von dem anderen Detektoren detektierten Signalstärken.
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Das Erfassen der Signalinformation kann dadurch erfolgen, dass bei der Detektion des Signals durch wenigstens einen der Detektoren alle Detektoren für eine definierte Zeitspanne die Stärke des Signals erfassen. Die Zeitspanne kann dabei beispielsweise eine Sekunde betragen. Die von dem jeweiligen Detektor detektierte Signalstärke kann dann der Maximalwert der innerhalb dieser Zeitspanne erfassten Signalstärke oder alternativ der Durchschnittswert der Signalstärke sein.
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Um das Signal durch die Fernbedienung beziehungsweise Funksendeeinrichtung auszulösen kann ein an der Fernbedienung angeordnetes Bedienelement vorgesehen sein. Dieses Bedienelement kann beispielsweise als Druckknopf ausgebildet sein, wobei das Signal generiert wird, wenn der Benutzer den Druckknopf betätigt.
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Für das durch die Fernbedienung generierte Signal kann es zweckmäßig sein, wenn das Signal gerichtet ist. Mit anderen Worten weist das Signal dann eine Richtung auf, in der die Signalstärke am größten ist. Dadurch wird ermöglicht, dass der Detektor, der die im Vergleich zu den anderen Detektoren größte Signalstärke detektiert nicht zwangsläufig derjenige Detektor ist, der den kürzesten Abstand zur Fernbedienung hat. Vielmehr kann der Benutzer durch ein gezieltes Ausrichten der Fernbedienung erreichen, dass die Signalstärke an einem von ihm gewünschten Detektor am größten ist. Dies ermöglicht es dem Benutzer, gezielt Schließeinheiten zu verriegeln beziehungsweise zu entriegeln.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Fernbedienung einen Laserstrahl emittieren, dessen Strahlachse im Wesentlichen parallel zu der Richtung verläuft, in der das Signal die größte Intensität aufweist. Dadurch, dass die Richtung des Laserstrahls im Wesentlichen parallel zu der Richtung verläuft, in der das Signal die größte Intensität aufweist, kann der Benutzer durch den erzeugten Laserpunkt deutlich erkennen, in welcher Richtung das Signal momentan die größte Intensität aufweist. Das gezielte Öffnen beziehungsweise Schließen ausgewählter Schließeinheiten beziehungsweise Fahrzeugklappen wird dem Benutzer dadurch weiter vereinfacht, da er über den Laserstrahl die gewünschte Tür oder Klappe „anvisieren“ kann. Dieses „Anvisieren“ beziehungsweise Markieren einzelner Fahrzeugtüren beziehungsweise Fahrzeugklappen mit dem Laser bietet auch insbesondere bei Dunkelheit eine komfortable Möglichkeit zum selektiven Öffnen beziehungsweise Schließen einzelner Türen.
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Zur Emission des Laserstrahls kann vorgesehen sein, dass die Fernbedienung ein weiteres Bedienelement, insbesondere einen weiteren Druckknopf, aufweist, wobei der Laserstrahl emittiert wird, wenn der Benutzer das weitere Bedienelement betätigt.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren kann vorgesehen sein, dass am Kraftfahrzeug Laserdetektoren zur Detektion des Laserstrahls angeordnet sind, wobei jeder der Laserdetektoren einer Schließeinheit zugeordnet ist, wobei die Bedingung nur erfüllt ist, wenn an dem der Schließeinheit zugeordneten Laserdetektor der Laserstrahl detektiert wird.
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In diesem Fall übernimmt der Laserstrahl nicht nur die Funktion, dem Benutzer die Richtung anzuzeigen, in der das Signal die größte Intensität aufweist, sondern es bedarf zur Erfüllung der Bedingung zusätzlich, dass der der jeweiligen Schließeinheit zugeordneten Laserdetektor den Laserstrahl detektiert. Dadurch kann ein selektives Öffnen beziehungsweise Schließen einzelner Fahrzeugklappen noch präziser erfolgen, beziehungsweise ein unerwünschtes Öffnen einzelner Fahrzeugklappen vermieden werden.
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So kann für den Fall, dass an zwei oder mehreren verschiedenen Schließeinheiten zugeordneten Detektoren gleich große Signalstärken erfasst wurden, ein unerwünschtes Öffnen einer Fahrzeugklappe dadurch vermieden werden, dass nur diejenige Schließeinheit in den jeweils anderen Zustand wechselt, bei der am zugeordneten Laserdetektor der Laserstrahl detektiert wird. Diese Weiterbildung der Erfindung kann beispielsweise vom Benutzer manuell aktiviert und/oder deaktiviert werden.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass das Signal und der Laserstrahl durch die Betätigung eines gemeinsamen Bedienelements, insbesondere eines Druckknopfs, der Fernbedienung generiert wird, wobei der Laserstrahl ausgelöst wird, wenn eine auf das gemeinsame Bedienelement wirkende Bedienkraft einen ersten Kraftgrenzwert überschreitet, wobei das Signal ausgelöst wird, wenn die Bedienkraft einen zweiten Kraftgrenzwert überschreitet.
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Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn der erste Kraftgrenzwert kleiner als der zweite Kraftgrenzwert ist. In diesem Fall führt ein Überschreiten des ersten Kraftgrenzwerts dazu, dass der Laserstrahl generiert wird. Der Benutzer kann dann die von ihm gewünschte Richtung durch die Fernbedienung anvisieren und im nächsten Schritt, wenn sich der Laserpunkt im Bereich der zu öffnenden Fahrzeugklappe befindet, das gemeinsame Bedienelement durchdrücken und damit den zweiten Kraftgrenzwert überschreiten. Mithin wird das Signal ausgelöst und die vom Benutzer gewünschte Schließeinheit beziehungsweise Fahrzeugklappe verriegelt oder entriegelt. Dadurch, dass der Benutzer zur Durchführung dieses Bedienablaufs ausschließlich das gemeinsame Bedienelement betätigen muss, ist nur ein einziger Handgriff zum Öffnen beziehungsweise Schließen der jeweils gewünschten Führungsklappe nötig.
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Der Laserdetektor kann ein Photodetektor, insbesondere eine Photodiode, sein, deren größte Sensitivität in dem Wellenlängenbereich des Laserstrahls liegt.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren kann vorgesehen sein, dass das Signal ein Infrarotsignal ist. Das Signal kann dabei insbesondere durch eine in der Fernbedienung integrierte Infrarotleuchtdiode generiert werden. Für dieses Infrarotsignal ist denkbar, dass es mit einer definierten Frequenz moduliert wird, um dadurch die Identifikation der dem Kraftfahrzeug zugeordneten Fernbedienung sicherzustellen und mithin ein unerwünschtes Öffnen des Kraftfahrzeugs durch fremde Fernbedienungen zu vermeiden. Zudem können weitere geeignete elektromagnetische Wellenbereiche für das Signal verwendet werden.
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Für das erfindungsgemäße Verfahren kann vorgesehen sein, dass durch die Fernbedienung ein durch wenigstens einen der Detektoren oder durch einen weiteren Detektor erfassbares Öffnungssignal und/oder Schließsignal generierbar ist, wobei die Bedingung erfüllt ist, wenn die Schließeinheit im zweiten Zustand ist und das Öffnungssignal detektiert wird und/oder wenn die Schließeinheit im ersten Zustand ist und das Schließsignal detektiert wird.
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Dies ermöglicht es dem Benutzer, alternativ zum selektiven Öffnen beziehungsweise Schließen einzelner Fahrzeugklappen auf eine einfache Art sämtliche Schließeinheiten des Kraftfahrzeugs gleichzeitig zu verriegeln beziehungsweise zu entriegeln. Dies kann beispielsweise dann zweckmäßig sein, wenn mehrere Personen in das Kraftfahrzeug einsteigen wollen und gegebenenfalls zudem noch Gepäck im Kofferraum verstaut werden soll.
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Zu diesem Zweck kann die Fernbedienung ein zweites Bedienelement zum Generieren des Öffnungssignals und/oder Schließsignals aufweisen. Ferner ist denkbar, dass die Fernbedienung ein drittes Bedienelemente aufweist, wobei das zweite Bedienelement zur Generierung des Schließsignals und das dritte Bedienelement zur Generierung des Öffnungssignals vorgesehen ist.
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Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn das Signal, das Öffnungssignal und das Schließsignal voneinander unterscheidbar sind. Dies kann beispielsweise dadurch sichergestellt sein, dass diese Signale jeweils zueinander verschiedene Wellenlängen und/oder verschiedene Modulationsfrequenzen aufweisen. Dadurch kann vermieden werden, dass beispielsweise das Öffnungssignal durch einen Detektor fälschlicherweise als Signal oder Schließsignal erfasst wird.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Kraftfahrzeug, umfassend mehrere Schließeinheiten, denen jeweils ein Detektor zugeordnet ist, wobei jede Schließeinheit unabhängig von den jeweils anderen Schließeinheiten in einem ersten Zustand, in dem die Schließeinheit entriegelt ist, und einem zweiten Zustand, in dem die Schließeinheit verriegelt ist, betreibbar ist, wobei die Detektoren dazu eingerichtet sind, ein Signal und die zugehörige Signalstärke einer dem Kraftfahrzeug zugeordneten Fernbedienung zu erfassen, wobei das Kraftfahrzeug zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der vorangehenden Ansprüche geeignet ist.
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Für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug können die Schließeinheiten in oder an Fahrzeugtüren, oder einer Kofferraumklappe oder einer Tankklappe vorgesehen beziehungsweise diesen zugeordnet sein.
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Wie bereits erläutert, können die Schließeinheiten beispielsweise als Schließbolzen ausgebildet sein, die die zugehörige Fahrzeugklappe dadurch verriegeln, indem sie in eine an beispielsweise der Fahrzeugkarosserie angeordnete Ausnehmung eingreifen. Ferner kann die Schließeinheit dazu eingerichtet sein, einen Mechanismus, über den die jeweilige Fahrzeugklappe per Hand freigebbar ist, zu unterbrechen.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Detektoren in oder an ihrer jeweils zugeordneten Schließeinheit und/oder an der Fahrzeugkarosserie benachbart zu ihrer jeweils zugeordneten Schließeinheit angeordnet sind.
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Dadurch wird dem Benutzer ein noch komfortableres Öffnen beziehungsweise Schließen einzelner Fahrzeugklappen ermöglicht. So muss der Benutzer zum Öffnen einer Fahrzeugklappe lediglich darauf achten, dass das Signal im Bereich der zu öffnenden beziehungsweise schließenden Schließeinheit beziehungsweise Fahrzeugklappe die größte Signalstärke aufweist. Dies entspricht der Vorgehensweise der der Benutzer intuitiv zum selektiven Öffnen beziehungsweise Schließen einzelner Fahrzeugklappen folgen würde.
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Für ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug kann vorgesehen sein, dass am Kraftfahrzeug Laserdetektoren zur Detektion eines von der Fernbedienung generierten Laserstrahls angeordnet sind, wobei jeder der Laserdetektoren einer Schließeinheit zugeordnet ist.
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Auch hierbei kann es zweckmäßig sein, dass die Laserdetektoren in oder an ihrer jeweils zugeordneten Schließeinheit und/oder an der Fahrzeugkarosserie benachbart zu ihrer jeweils zugeordneten Schließeinheit angeordnet sind. Dies entspricht der eben erläuterten intuitiven Vorgehensweise des Benutzers.
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In Weiterbildung der Erfindung kann ferner vorgesehen sein, dass durch einen der Detektoren oder einen weiteren Detektor ein durch die Fernbedienung generiertes, das Entriegeln aller Schließeinheiten erwirkendes Öffnungssignal und/oder das Verriegeln aller Schließeinheiten erwirkendes Schließsignal erfassbar ist.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst zweckmäßigerweise elektromechanische Aktoren, wobei die Aktoren jeweils einer der Schließeinheiten zugeordnet und dazu vorgesehen sind, die jeweils zugeordnete Schließeinheiten vom ersten Zustand in den zweiten Zustand zu bringen und umgekehrt, wobei die Aktoren von einer zentralen Steuerungseinrichtung oder von separaten Steuerungseinrichtungen ansteuerbar sind, wobei die separaten Steuerungseinrichtungen von einer gemeinsamen Steuerungseinrichtung ansteuerbar sind und/oder dazu eingerichtet sind, untereinander Steuerungsbefehle auszutauschen.
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Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs kann darin bestehen, dass die zentrale Steuerungseinrichtung oder die separaten Steuerungseinrichtungen oder die gemeinsame Steuerungseinrichtung dazu eingerichtet ist oder sind, die durch die Detektoren erfassten Signalstärken zu vergleichen und/oder die von dem Laserdetektor erfasste Detektion des Laserstrahls auszuwerten und/oder die von den Detektoren oder dem weiteren Detektor erfasste Detektion des Öffnungssignals und/oder Schließsignals auszuwerten und in Abhängigkeit davon die Aktoren anzusteuern.
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Die Ansteuerung der elektromechanischen Aktoren kann dagegen auch dezentral erfolgen. In diesem Fall kann jedem elektromechanischen Aktor eine separate Steuerungseinrichtung zugeordnet sein. Die separaten Steuerungseinrichtungen können untereinander verbunden sein, so dass ein Austausch von Steuerungsbefehlen zwischen den separaten Steuerungseinrichtungen möglich ist. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die separaten Steuerungseinrichtungen von einer gemeinsamen Steuerungseinrichtung ansteuerbar sind, die wiederum dazu eingerichtet ist, den Vergleich der durch die Detektoren erfassten Signalstärken sowie die Auswertung der von den Laserdetektoren erfassten Detektionen und/oder die von den Detektoren oder dem weiteren Detektor erfasste Detektion des Öffnungssignals und/oder Schließsignals vorzunehmen.
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Sämtliche Merkmale sowie Vorteile des Verfahrens können gleichwohl auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug übertragen werden.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen schematisch:
- 1 eine Aufsicht auf ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs,
- 2 eine Prinzipdarstellung einer den erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug zugeordneten Fernbedienung, und
- 3 eine perspektivische Ansicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt schematisch eine Aufsicht auf ein Kraftfahrzeug 1. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst vier Fahrzeugtüren 2a - d sowie eine Kofferraumklappe 3. Jede der Fahrzeugtüren 2a - f sowie die Kofferraumklappe 3 weisen jeweils eine Schließeinheit 4a - e auf, die jeweils in einem ersten Zustand, in dem die Schließeinheit entriegelt ist, und in einem zweiten Zustand, in dem die Schließeinheit verriegelt ist, betreibbar ist. Die Schließeinheiten 4a - e sind jeweils als ein Schließbolzen ausgebildet, der im zweiten Zustand in eine jeweilige Ausnehmung (nicht dargestellt) in die Fahrzeugkarosserie 5 des Kraftfahrzeugs 1 eingreift. Die Schließeinheiten 4a - e sorgen mithin dafür, dass die jeweils zugehörige Fahrzeugtür 2a - d beziehungsweise die Kofferraumklappe 3 händisch nicht geöffnet beziehungsweise aufgeschwenkt werden kann, wenn sich die jeweils zugehörige Schließeinheit 4a - e im zweiten Zustand befindet. Zudem ist es üblich, dass die Fahrzeugtür 2a - d beziehungsweise die Kofferraumklappe 3 jeweils einen Griff (nicht dargestellt) aufweist, wobei eine beispielsweise händische Betätigung des Griffs dazu führt, dass die jeweils zugehörige Fahrzeugtür 2a - d beziehungsweise Kofferraumklappe 3 durch einen Mechanismus derart freigegeben wird, dass diese händisch aufgeschwenkt werden kann.
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In diesem Fall können die Schließeinheiten 4a - e dazu eingerichtet sein, den eben beschriebenen Mechanismus zu blockieren und freizugeben. Ist der Mechanismus freigegeben, dann befindet sich die jeweilige Schließeinheit 4a - e im ersten Zustand. Ist hingegen der Mechanismus blockiert, dann befindet sich die Schließeinheit 4a - e im zweiten Zustand.
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Ferner weist jede der Fahrzeugtüren 2a - d sowie die Kofferraumklappe 3 jeweils einen Detektor 6a - e auf, wobei die Detektoren 6a - e dazu eingerichtet sind, ein Signal von einer dem Kraftfahrzeug 1 zugeordneten Fernbedienung 7 zu erfassen. Das durch die Fernbedienung 7 generierbare Signal ist ein Infrarotsignal, das für Identifikationszwecke eine Modulationsfrequenz aufweist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug 1 ist vorgesehen, dass bei der Detektion des durch die Fernbedienung 7 generierten Signals durch einen der Detektoren 6a - e eine Signalinformation erfasst wird. Die Signalinformation betrifft die von jedem der Detektoren 6a - e detektierte Signalstärke. Die Schließeinheiten 4a - e sowie die Detektoren 6a - e sind im gezeigtem Beispiel mit einer zentralen Steuerungseinrichtung 8 verbunden. Die Signalinformation wird durch die Steuerungseinrichtung 8 ausgewertet, wobei erfasst wird, an welchem Detektoren 6a - e die Signalstärke am größten ist. Hierbei ist es auch denkbar, dass einer oder mehrere der Detektoren 6a - e das Signal im Rahmen seiner Messgenauigkeit nicht erfasst. Die zugehörige Signalstärke ist in diesem Fall Null. Ferner ist außerdem denkbar, dass mehrere der Detektoren 6a - e die im Rahmen ihrer Messgenauigkeit größte Signalstärke gleichzeitig aufweisen.
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Bei dem oder denjenigen der Detektoren 6a - e, bei dem die Signalstärke am größten ist, wird die Schließeinheit 4a - e der jeweils zugehörigen Fahrzeugtür 2a - d beziehungsweise Kofferraumklappe 3 verriegelt, wenn diese entriegelt ist, und umgekehrt. Dazu sind den Schließeinheiten 4a - e jeweils elektromechanische Aktoren (nicht dargestellt) zugeordnet, die von der Steuerungseinrichtung 8 angesteuert werden können und durch die die Schließeinheiten 4a - e vom ersten in den zweiten Zustand gebracht werden können und umgekehrt.
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In der in 1 dargestellten Situation erfasst der der Fahrzeugtür 2a zugeordnete Detektor 6a die größte Signalstärke bezüglich des von der Fernbedienung 7 generierten Signals. Folglich wird in diesem Fall die Schließeinheit 4a entriegelt beziehungsweise verriegelt.
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Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 1 können zusätzlich dezentrale Steuerungseinrichtungen vorgesehen sein, die den Schließeinheiten 4a - e jeweils zugeordnet werden können. Die dezentralen Steuerungseinrichtungen können dazu ausgebildet sein, dass durch den zugeordneten Detektor 6a - e detektierte Signal zu erfassen und gegebenenfalls die jeweilige Signalstärke auszuwerten. Die dezentralen Steuerungseinrichtungen sind zweckmäßigerweise mit der zentralen Steuerungseinrichtung 8 verbunden, wobei an die zentrale Steuerungseinrichtung 8 die jeweils von den dezentralen Steuerungseinrichtungen detektierten Signalstärken übermittelt werden. Die zentrale Steuerungseinrichtung 8 kann den Vergleich der Signalstärken durchführen und im nächsten Schritt diejenige dezentralen Steuerungseinrichtungen ansteuern, an deren zugehörigen Detektor 6a - e die größte Signalstärke erfasst wurde. Die dezentrale Steuerungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, in diesem Fall die jeweils zugeordnete Schließeinheit 4a - e beziehungsweise den zugeordneten elektromechanischen Aktor anzusteuern, um die Schließeinheit 4a - e vom ersten in den zweiten Zustand zu bringen und umgekehrt.
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2 zeigt eine Detailansicht der Fernbedienung 7. Die Fernbedienung 7 weist eine Infrarot-LED 9 zur Generierung des Signals auf. Das Signal kann dadurch generiert werden, indem beispielsweise ein Benutzer 10 ein als Druckknopf ausgeführtes Bedienelement 11 betätigt.
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Die Fernbedienung 7 weist ferner einen Laserpointer 12 zur Generierung eines Laserstrahls 13 auf, wobei der Laserstrahl 13 der optischen Markierung der zu ent- oder verriegelnden Tür oder Klappe dient, da sich der Anwender anhand des Laserstrahls bezüglich der Hauptrichtung, in der das Signal abgestrahlt wird orientieren kann. Der Laserstrahl 13 kann durch den Benutzer 10 ebenfalls durch Drücken des Bedienelements 11 generiert werden. Zu diesem Zweck ist das Bedienelement 11 dazu eingerichtet, dass bei Überschreiten eines ersten Kraftgrenzwertes der auf das Bedienelement 11 wirkenden Bedienkraft der Laserstrahl 13 generiert wird und bei Überschreiten eines zweiten Kraftgrenzwertes das Signal ausgelöst wird. Der erste Kraftgrenzwert ist dabei kleiner als der zweite Kraftgrenzwert. Drückt der Benutzer 10 das Bedienelement 11 beispielsweise nur bis zur Hälfte, dann wird zunächst nur der Laserstrahl 13 und nicht das Signal generiert. Der Benutzer 10 kann somit durch den Laserstrahl die Fernbedienung in Richtung derjenigen der Fahrzeugtüren 2a - d beziehungsweise der Kofferraumklappe 3 ausrichten, die er selektiv öffnen möchte. Zeigt der Laserstrahl 13 beispielsweise auf die Fahrzeugtür 2a und drückt der Benutzer 10 das Bedienelement 11 komplett, das heißt, der zweite Kraftgrenzwert wird überschritten, dann wird das Signal in Richtung der Fahrzeugtür 2a generiert. Dazu verläuft der Laserstrahl 13 parallel zu der Richtung, in der das Signal die größte Intensität aufweist. Folglich ist der Detektor 6a derjenige, der die größte Signalstärke detektiert, wodurch die Fahrzeugtür 2a selektiv verriegelt beziehungsweise entriegelt wird. Auf diese Art und Weise kann der Benutzer 10 verschiedene Fahrzeugtüren 2a - d beziehungsweise die Kofferraumklappe 3 selektiv entriegeln beziehungsweise verriegeln.
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Die Fernbedienung 7 weist zudem ein zweites Bedienelement 14 und ein drittes Bedienelement 15 auf, die jeweils als Drucktaste ausgebildet sind. Durch das zweite Bedienelement 14 ist ein Schließsignal und durch das dritte Bedienelement 15 ein Öffnungssignal durch die Infrarot-LED 9 generierbar. Das Öffnungssignal sowie das Schließsignal ist durch die Detektoren 6a - e erfassbar. Das Öffnungssignal, das Schließsignal sowie das Signal können beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Modulationsfrequenzen von der Steuerungseinrichtung 8 voneinander unterschieden werden. Wird durch einen oder mehrerer der Detektoren 6a - e das Öffnungssignal detektiert, das an die Steuerungseinrichtung 8 weitergeleitet wird, dann ist die Steuerungseinrichtung 8 dazu eingerichtet, diejenigen der Schließeinheiten 4a - e, die sich im verriegelten Zustand befinden, in den entriegelten Zustand zu bringen. Dementsprechend ist die Steuerungseinrichtung 8 dazu eingerichtet, im Fall, dass durch einen der Detektoren 6a - e das Schließsignal detektiert wird, diejenigen der Schließeinheiten 4a - e zu verriegeln, die entriegelt sind. Folglich sind sämtliche Fahrzeugtüren 2a - d sowie die Kofferraumklappe 3 des Kraftfahrzeugs 1, nachdem der Benutzer 10 das zweite Bedienelement 14 betätigt hat, verriegelt. Analog wird das Kraftfahrzeug 1 bei Betätigung des dritten Bedienelements 15 entriegelt.
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In der 3 ist eine Weiterbildung des in der 1 gezeigten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs dargestellt. Gleiche Bauteile sind dabei der Einfachheit halber mit gleichen Bezugszeichen versehen. In der 3 sind aufgrund der perspektivischen Ansicht des Kraftfahrzeugs 1 nur die Fahrzeugtüren 2a, b sowie die Kofferraumklappe 3 abgebildet, die entsprechende Weiterbildung betrifft natürlich auch gleichwohl die beifahrerseitigen Fahrzeugtüren 2c, d. Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug 1 ist zudem vorgesehen, dass die Fahrzeugtüren 2a - d, sowie die Kofferraumklappe 3 zusätzlich jeweils einen Laserdetektor 16a - e aufweist, der benachbart zu den jeweiligen Detektoren 6a - e angeordnet ist. Die Laserdetektoren 16a - e sind ebenfalls mit der Steuerungseinrichtung 8 (in 3 nicht dargestellt) verbunden. Bei dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass diejenigen Schließeinheiten 4a - e vom entriegelten in den verriegelten Zustand gebracht werden beziehungsweise umgekehrt, bei denen am jeweils zugehörigen Detektor 6a - e die größte Signalstärke detektiert wird und wenn am jeweils zugehörigen Laserdetektor 16a - e der Laserstrahl detektiert wird. Dies hat zur Folge, dass der Benutzer 10, wenn er eine der Fahrzeugtüren 2a - d beziehungsweise die Kofferraumklappe 3 selektiv öffnen möchte, zusätzlich mit dem Laserstrahl 13 den jeweils zugehörigen Laserdetektor 16a - e treffen muss. Dadurch wird verhindert, dass eine der Fahrzeugtüren 2a - d beziehungsweise die Kofferraumklappe 3 unerwünscht geöffnet wird.
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Obgleich in den gezeigten Ausführungsbeispielen nur vorgesehen ist, dass durch das erfindungsgemäße Verfahren die Fahrzeugtüren 2a - d beziehungsweise die Kofferraumklappe 3 selektiv verriegelt beziehungsweise entriegelt werden können, ist diese Erfindung gleichwohl auf weitere das Kraftfahrzeug 1 betreffende Fahrzeugklappen oder dergleichen anwendbar. So ist es z. B. denkbar, dass gemäß der vorliegenden Erfindung zusätzlich oder alternativ eine Tankklappe und/oder ein Fenster und/oder ein Schiebedach und/oder eine Motorhaube des Kraftfahrzeugs 1 geöffnet beziehungsweise geschlossen werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2016/0159321 A1 [0003]