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Die Erfindung betrifft eine Ladeschnittstelle für ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, zum elektrischen Aufladen einer Traktionsbatterie des Fahrzeugs, mit einem Gehäuse, mit einem Steckanschluss, der in einer Nicht-Gebrauchsposition in dem Gehäuse und in einer Gebrauchsposition zumindest abschnittsweise außerhalb des Gehäuses angeordnet ist, und mit einer Einrichtung zum Verlagern des Steckanschluss von der Nicht-Gebrauchsposition in die Gebrauchsposition.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Ladeschnittstelle.
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Fahrzeuge, die eine Traktionsbatterie für einen elektrischen Antrieb des Fahrzeugs aufweisen, benötigen in der Regel eine stationäre Ladestation, mit der die Fahrzeuge elektrisch verbunden werden können, um die Traktionsbatterie bei Bedarf wieder aufzuladen. Daher ist eine Ladeschnittstelle für ein derartiges Fahrzeug notwendig, durch welche das Fahrzeug elektrisch mit der Ladestation verbindbar ist. Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2010 053 137 A1 ist beispielsweise eine Ladeschnittstelle bekannt, die in der Karosserie des Fahrzeugs in einem Gehäuse angeordnet ist, wobei das Gehäuse durch eine Klappe verschließbar ist. Die Ladeschnittstelle weist ein Steckanschluss auf, der in dem Gehäuse durch die Klappe geschützt liegt. Wird die Klappe vom Benutzer geöffnet, sorgt eine mechanische Kopplung zwischen der Klappe und dem Steckanschluss dafür, dass der Steckanschluss aus der Nicht-Gebrauchsposition zumindest abschnittsweise außerhalb des Gehäuses bewegt wird, sodass der Benutzer den Steckanschluss einfach erreichen kann. Üblicherweise handelt es sich bei diesem Steckanschluss um eine Anschlussbuchse, in welcher ein Anschlussstecker einer stationären Ladestation einsteckbar ist.
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Eine ähnliche Ladeschnittstelle geht auch aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2012 022 101 A1 hervor. Die Offenlegungsschrift
US 2016/0375783 A1 offenbart darüber hinaus ein Verfahren zum Betreiben einer Ladeschnittstelle, bei welchem Daten zur Autorisierung eines Benutzers beziehungsweise eines Fahrzeugs zum Aufladen mittels eines Netzwerks ausgetauscht werden.
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Auch die stationäre Ladestation benötigen eine Ladeschnittstelle, durch welche sie mit der Ladeschnittstelle des Fahrzeugs elektrisch verbindbar ist. Üblicherweise weist dazu eine Ladestation einen Anschlussstecker auf, der an die Anschlussbuchse des Fahrzeugs einsteckbar ist. Auch hier ist es bekannt, den Anschlussstecker in einem Gehäuse bei Nicht-Gebrauch anzuordnen, um ihn vor äußeren Einflüssen und auch vor Missbrauch zu schützen. Grundsätzlich kann hier die Ladeschnittstelle wie auch im Fahrzeug, wie obenstehend beschrieben, ausgebildet sein. Witterungsbedingt ist es jedoch für den Benutzer manchmal schwierig, an den Steckanschluss der Ladestation zu gelangen. Insbesondere ist es mitunter schwierig, den Steckanschluss zu greifen und zu dem Fahrzeug zur Verbindung mit der dortigen Ladeschnittstelle zu führen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Ladeschnittstelle zu schaffen, die eine einfachere und komfortablere Handhabung des Ladevorgangs für den Benutzer gewährleistet.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Ladeschnittstelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Diese hat den Vorteil, dass der Steckanschluss dem Benutzer automatisiert zugeführt wird, ohne dass er hierzu selbst eine Kraft aufbringen muss. Dadurch wird der Steckanschluss automatisiert aus dem Gehäuse in die Gebrauchsposition verlagert, wo er vom Benutzer einfach gesehen und zur Verbindung mit dem Fahrzeug oder der Ladestation gegriffen werden kann. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass die Einrichtung zumindest einen Sensor zum Erfassen eines Ladewunschs eines Benutzers sowie zumindest einen ansteuerbaren Aktuator zum Verlagern des Steckanschluss in die Gebrauchsposition aufweist. Durch den ansteuerbaren Aktuator ist bei Bedarf der Steckanschluss somit in die Gebrauchsposition verlagerbar, wobei das Verlagern in Abhängigkeit von dem Ladewunsch eines Benutzers ausgelöst wird. Dieser Ladewunsch wird durch zumindest einen Sensor erfasst. Hierdurch ist eine einfache Handhabung des Steckanschluss an der Ladeschnittstelle für den Benutzer gewährleistet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Sensor als berührungsfrei arbeitender Sensor ausgebildet. Dadurch wird vermieden, dass der Benutzer einen Schalter oder Sensor berühren oder mechanisch betätigen muss, um den Ladewunsch anzuzeigen. Dadurch ergibt sich ein weiterer Komfortvorteil für den Benutzer.
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Besonders bevorzugt ist der Sensor ein Ultraschall- oder Lidar-Sensor. Dadurch ist es dem Sensor möglich, Objekte in seinem Empfangsbereich, insbesondere deren Position und Bewegung zu erfassen. Insbesondere ist hierdurch auch die Distanz des Sensors zu dem Objekt, die Objektgröße sowie die Bewegungsrichtung des Objekts erfassbar. In Abhängigkeit dieser Daten lässt sich der Ladewunsch des Benutzers feststellen und beispielsweise von zufälligen Bewegungen anderer Objekte unterscheiden. Durch eine entsprechende Auswertung ist es daher einfach, den Ladewunsch zu erkennen und in Folge dessen den Aktuator anzusteuern. Alternativ ist der Sensor bevorzugt ein Kamerasensor. Hierdurch erfolgt eine optische Erfassung der Umgebung der Ladeschnittstelle, wobei durch Auswerten eines Kamerabilds des Kamerasensors zulässige Objekte, wie beispielsweise die Hand oder ein Ladewunschkennzeichen des Benutzers von unzulässigen Objekten, wie beispielsweise nichtautorisierte Benutzer, Tiere oder dergleichen zu unterscheiden, um ein unerwünschtes Auslösen beziehungsweise Verlagern des Steckanschluss in die Gebrauchsposition zu vermeiden. Vorzugsweise weist die Ladeschnittstelle nur einen Sensor auf. Alternativ weist die Ladeschnittstelle bevorzugt mehrere Sensoren auf, um beispielsweise mittels mehrere Kamerasensoren und über Triangulation und Distanzmessung eine dreidimensionale Positionsbestimmung beziehungsweise Bewegungserkennung des Objekts zu ermöglichen.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Ladeschnittstelle ein Steuergerät zugeordnet, das in Abhängigkeit von den Sensordaten des Sensors den Aktuator ansteuert. Dabei wertet das Steuergerät die Sensorsignale aus, und steuert den Aktuator an, wenn der Ladewunsch eines insbesondere zulässigen Benutzers erkannt wird. Das Steuergerät ist dazu mit dem zumindest einen Sensor und mit dem Aktuator elektrisch und/oder signaltechnisch verbunden.
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Insbesondere ist das Steuergerät dazu ausgebildet, in Abhängigkeit der Sensordaten zwischen einem Benutzer mit Ladewunsch und einem nicht zugelassenen Objekt zu unterscheiden. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein unerwünschtes Verlagern des Steckanschluss in die Gebrauchsposition vermieden wird. Hierzu wird beispielsweise das Kamerabild, wie zuvor bereits beschrieben, ausgewertet, um die Hand eines Benutzers oder einen von dem Benutzer gehaltenen Erkennungsgegenstand (Ladewunschkennzeichen) zu erfassen.
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Weiterhin ist bevorzugt eine Ladeelektronik vorhanden, die durch ein flexibles Ladekabel mit dem Steckanschluss elektrisch verbunden ist. Dadurch ist der Steckanschluss in vorteilhafter Weise losgelöst von der Ladestation bewegbar, zumindest in dem Rahmen, in dem es das Ladekabel zulässt. Dies macht es dem Benutzer einfach, den Steckanschluss zu seinem Fahrzeug zuzuführen oder von dem Fahrzeug zur Ladestation, sodass ein genaues Platzieren des Fahrzeugs vor der Ladestation nicht notwendig ist. Dadurch ergibt sich eine einfache Durchführung des Ladevorgangs für den Benutzer. Insbesondere ist das Ladekabel in dem Gehäuse verstaubar, bevorzugt faltbar oder aufrollbar, sodass das Ladekabel in vorteilhafter Weise in dem Gehäuse verstaubar ist und bei Nicht-Gebrauch bauraumsparend aufgeräumt ist. Vorzugsweise ist in dem Gehäuse eine Vorrichtung zum automatisierten Aufrollen des Ladekabels angeordnet. Die Vorrichtung die beispielsweise eine federvorgespannte Rollvorrichtung, wie sie auch in Staubsaugern oder anderen Anwendungen zum Einsatz kommt.
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Hierdurch ist ein einfaches und sicheres Aufrollen und Verstauen des Ladekabels in dem Gehäuse gewährleistet.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Ladeschnittstelle als stationäre Ladestation ausgebildet. Sie ist daher den Witterungen ausgesetzt, sodass sich insbesondere hier der Vorteil des automatisierten Verlagerns des Steckanschluss in die Gebrauchsposition zeigt. Ist beispielsweise nach einem Schneefall die Ladestation mit Schnee bedeckt, und erfasst der berührungsfrei arbeitende Sensor, insbesondere in der Ausbildung als Ultraschall- oder Lidar-Sensor den Ladewunsch des Benutzers, so wird der Ladestecker aus dem Gehäuse heraus verlagert und kann vom Benutzer einfach gesehen und gegriffen werden.
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Alternativ ist die Ladeschnittstelle als Ladeschnittstelle des Fahrzeugs ausgebildet. Auch hier wird die Greifbarkeit des Steckanschluss für den Benutzer verbessert.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Steckanschluss als Anschlussstecker ausgebildet, der in einer Anschlussbuchse insbesondere des Fahrzeugs einsteckbar ist. Anschlussstecker und Anschlussbuchse bilden eine einfache Steckeinrichtung, durch welche die elektrische Verbindung zwischen Fahrzeug und Ladestation herstellbar ist. Hierdurch ist eine einfache und sichere elektrische Verbindung gewährleistet.
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Vorzugsweise ist der Aktuator als elektromotorischer, pneumatischer oder hydraulischer Aktuator ausgebildet und weist ein Aktuatorelement auf, das indirekt oder direkt mit dem Steckanschluss in Wirkverbindung bringbar ist. Dadurch ist der Aktuator jederzeit ansteuerbar und der Steckanschluss jederzeit von der Nicht-Gebrauchsposition in die Gebrauchsposition verlagerbar.
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Weiterhin weist das Gehäuse bevorzugt einen Einschub auf, in welchen der Steckanschluss vom Benutzer einschiebbar ist, wobei das Aktuatorelement in dem Einschub verlagerbar angeordnet ist. Durch den Einschub ist für den Benutzer eine eindeutige Position vorgegeben, in welche er den Steckanschluss in dem Gehäuse anordnen kann, wenn er ihn nicht weiter benötigt. Insbesondere ist die Ladeschnittstelle dazu ausgebildet, dass der Benutzer den Steckanschluss selbstständig zurück in den Einschub bis in die Nicht-Gebrauchsposition schiebt beziehungsweise bewegt. Dadurch kann auf einen zusätzlichen Aktuator zum Zurückziehen des Steckanschluss in die Nicht-Gebrauchsposition verzichtet werden. Alternativ, um den Komfort weiter zu erhöhen, ist der Aktuator auch dazu ausgebildet, den Steckanschluss bei Nicht-Gebrauch zurück in die Nicht-Gebrauchsposition zu verlagern.
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Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 zum Betreiben der erfindungsgemäßen Schnittstelle zeichnet sich dadurch, dass zunächst die Umgebung der Ladeschnittstelle auf einen Benutzer mit Ladewunsch mittels Verwendung des Sensors überwacht wird, und dass bei Erfassen eines Benutzers mit Ladewunsch der Aktuator angesteuert wird, um den Steckanschluss von der Nicht-Gebrauchsposition in die Gebrauchsposition zu verlagern, sodass er einfach vom Benutzer gesehen und gegriffen werden kann. Es ergeben sich die oben bereits genannten Vorteile. Insbesondere wird der Ladewunsch des Benutzers durch die Auswertung eines Kamerabilds des als Kamerasensor ausgebildeten Sensors oder durch ein Abstand, Bewegungsprofil und/oder Objektform eines im Erfassungsbereich des Sensors erfassten Objekts ermittelt, um den Benutzer mit Ladewunsch zu erkennen. Insbesondere wird der Aktuator nur dann angesteuert, wenn durch den Sensor erfasst wird, dass sich das erfasste Objekt in Richtung der Ladeschnittstelle bewegt, insbesondere innerhalb eines vorgebbaren Geschwindigkeitsbereichs. Darüber hinaus wird der Steckanschluss bevorzugt in die Nicht-Gebrauchsposition zurückbewegt, durch Ansteuern des Aktuators, wenn innerhalb eines vorgebbaren Zeitfensters erkannt wird, dass der in die Gebrauchsposition verlagerte Steckanschluss von dem Benutzer nicht gegriffen und verwendet wird.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Dazu zeigen
- 1A und 1B eine vorteilhafte Ladeschnittstelle in unterschiedlichen Betriebszuständen,
- 2 ein erstes Verfahren zum Betreiben der Ladeschnittstelle und
- 3 ein zweites Verfahren zum Betreiben der Ladeschnittstelle gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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1A und 1B zeigen in jeweils einer vereinfachten Draufsicht eine Ladeschnittstelle 1, die an einer stationären Ladestation 2 ausgebildet ist. Die Ladeschnittstelle 1 weist einen beweglichen Steckanschluss 3 auf, der in einem Gehäuse 4 der Ladestation verstaubar ist. In einer Nicht-Gebrauchsposition befindet sich der Steckanschluss 3 vollständig innerhalb des Gehäuses 4, wie in 1A gezeigt. Der Steckanschluss 3 ist gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als Anschlussstecker 5 ausgebildet, der mehrere elektrisch leitfähige Kontaktpins aufweist (hier nicht gezeigt). Der Anschlussstecker 5 ist dazu ausgebildet, in eine Anschlussbuchse einer Ladeschnittstelle eines Fahrzeugs eingesteckt zu werden, um hierdurch eine elektrische Verbindung zwischen der Ladestation 2 und dem Fahrzeug herzustellen, sodass das Fahrzeug mit der elektrischer Energie aus der Ladestation 2 zum Aufladen einer Traktionsbatterie des Fahrzeugs versorgt wird.
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Der Steckanschluss 3 ist durch ein Ladekabel 6 mit einer Ladeelektronik 7 der Ladestation 2 elektrisch verbunden. Die Ladeelektronik 7 ist beispielsweise durch eine Verbindung 8 mit einer lokalen Stromversorgung verbunden.
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Das Ladekabel 6 ist flexibel ausgebildet und in dem Gehäuse 4 vorteilhafterweise auf einer Aufrollvorrichtung 9 aufgerollt. Diese weist beispielsweise ein federvorgespanntes Rad auf, auf welchem das Ladekabel 6 aufgezogen ist.
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Das Gehäuse 4 weist einen Einschub 10 auf, in welchen der Anschlussstecker 5 eingeschoben ist. Dem Einschub 10 ist außerdem ein Aktuator 11 zugeordnet, der ein in dem Einschub 10 liegendes Aktuatorelement 12 aufweist. Der Aktuator 11 ist elektromotorisch, pneumatisch oder hydraulisch arbeitend ausgebildet, um das Aktuatorelement 12 zu bewegen. Dabei ist der Aktuator 11 dazu ausgebildet, das Aktuatorelement 12 in Richtung des Einschubs 10 derart zu bewegen, dass der Anschlussstecker 5 aus dem Gehäuse 4 abschnittsweise herausgeschoben wird. Dazu wirkt das Aktuatorelement 12 beispielsweise mit einem Mitnahmeanschlag 13 des Steckanschluss 3 zusammen. Zum Ansteuern des Aktuators 11 ist ein Steuergerät 14 vorhanden, das insbesondere auch die Ladeelektronik 7 betreibt.
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Die Ladeschnittstelle 1 weist weiterhin einen Sensor 15 auf, der gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als berührungsfrei arbeitender Ultraschall- oder Lidar-Sensor ausgebildet ist. Ein Erfassungsbereich des Sensors 15 ist in 1A und 1B durch Wellenlinien 16 angedeutet. Das Steuergerät 14 ist mit dem Sensor 15 signaltechnisch verbunden, um die von dem Sensor 15 zur Verfügung gestellten Sensordaten auszuwerten.
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Das Steuergerät 14 steuert dabei den Sensor 15 dazu an, die Umgebung der Ladestation 2 dauerhaft darauf zu überwachen, ob sich ein Objekt 17 in den Erfassungsbereich des Sensors 15 hinein bewegt. Wird erkannt, dass sich ein Objekt 17 dem Sensor 15 und damit der Ladestation 2 nähert, wird insbesondere geprüft, ob es sich bei dem Objekt 17 um ein zugelassenes Objekt wie insbesondere eine menschliche Hand, handelt, das einen Ladewunsch eines Benutzers signalisiert. Insbesondere wird dabei auch die Größe des Objekts 17 berücksichtigt, um den Benutzer zu erkennen. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Objekt 17 um die Hand eines Benutzers. Durch Auswertung der Sensorsignale ist beispielsweise der Abstand des Objekts 17 zu dem Sensor 15 sowie eine Bewegung des Objekts 17, insbesondere ein Bewegungsmuster erkennbar. Stimmt das Bewegungsmuster mit einem vorbestimmten und damit zulässigen Bewegungsmuster überein, so wird der Ladewunsch eines Benutzers erkannt und das Steuergerät 14 steuert den Aktuator 11 dazu an, das Aktuatorelement 12, dass es den Anschlussstecker 5 aus dem Gehäuse 4 herausschiebt, wie in 1B gezeigt. Damit liegt der Anschlussstecker 5 beziehungsweise Steckanschluss 3 nunmehr außerhalb des Gehäuses 4 und ist von dem Benutzer leicht zu sehen und zu greifen. Der Benutzer kann dann den Steckanschluss 3 weiter unter Abrollen des Ladekabels 6 von der Aufrollvorrichtung 9 aus dem Gehäuse 4 herausziehen und seinem Fahrzeug zuführen, um ihn dort in die Anschlussbuchse der Ladeschnittstelle 1 des Fahrzeugs einzustecken. Im Anschluss kann der Ladevorgang auf übliche Art und Weise durchgeführt werden.
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2 zeigt anhand eines Flussdiagramms ein vorteilhaftes Verfahren zum Betreiben der Ladeschnittstelle 1 beziehungsweise der Ladestation 2. Nach der Inbetriebnahme in Schritt S1 werden in einem Schritt S2 die Sensorwerte des Sensors 15 überwacht. Durch das Steuergerät wird in einem Schritt S3 geprüft, ob ein Objekt im Erfassungsbereich des Sensors 15 vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall (n), so wird zu Schritt S2 zurück verwiesen. Wird jedoch ein Objekt erkannt (j), so wird in einem darauffolgenden Schritt S4 für eine vorgebbare Zeitdauer (t) beobachtet, wobei die Zeitdauer bevorzugt größer als eine Sekunde ist. Aus der Beobachtung wird in dem darauffolgenden Schritt S5 das Objekt klassifiziert. Dazu wird zunächst in einem Schritt S6 geprüft, ob es sich bei dem Objekt 17 um eine menschliche Hand handelt. Ist dies ist nicht der Fall (n), so wird zu Schritt S2 zurückverwiesen. Wird jedoch eine Hand als Objekt 17 erkannt (j), so wird in einem Schritt S7 weiterverfahren, in welchem eine Bewegungsrichtung des Objekts 17 beziehungsweise der Hand ermittelt wird. Insbesondere werden sowohl Bewegungsrichtung als auch Bewegungsgeschwindigkeit erfasst.
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In einem darauffolgenden Schritt S8 wird abgefragt, ob die Bewegungsrichtung das Objekt 17 hin zur Ladestation 2 führt. Ist dies nicht der Fall (n), weil das Objekt 17 beispielsweise an der Ladestation 2 vorbeibewegt wird, wird zurück zu Schritt S2 verwiesen. Wird jedoch erkannt, dass sich das Objekt 17 der Ladestation 2 nähert (j), so wird der Steckanschluss 3 mittels des Aktuators 11 aus dem Gehäuse 4 in einem Schritt S9 herausgefahren, sodass er für den Benutzer greifbar ist, wie vorstehend bereits beschrieben.
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Vorteilhafterweise wird anschließend in einem Schritt S10 geprüft, ob der Benutzer den Steckanschluss 3 tatsächlich gegriffen hat. Dazu wird beispielsweise die Aufrollvorrichtung 9 darauf überwacht, ob das Ladekabel 6 abgerollt wird oder nicht. Dazu wird in einem Schritt S11 eine vorgebbare Zeitdauer die Aufrollvorrichtung 9 oder die Position des Ladesteckers durch einen oder mehrere weitere Sensoren überwacht. In einem Schritt S12 wird daher abgefragt, ob innerhalb der Zeitdauer eine Bewegung stattgefunden hat oder nicht. Ist dies nicht der Fall (n), so wird in einem darauffolgenden Schritt S13 der Steckanschluss 3 durch den Aktuator 11 zurück in den Einschub 10 gezogen, wo er vor äußeren Einflüssen geschützt liegt. Anschließend wird das Verfahren auf Schritt S2 zurück verwiesen, und die Überwachung der Umgebung der Ladestation 2 fortgeführt.
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Wie in dem Schritt S12 jedoch eine Bewegung erkannt, weil auf das Greifen des Steckers in Schritt S10 erkannt (j) wurde, wird das Verfahren im Schritt S14 beendet.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Sensor 15 als Kamerasensor ausgebildet. Als Sensordaten ergibt sich somit ein Kamerabild, das vom Steuergerät 14 ausgewertet wird. Zur Verbesserung der Benutzererkennung, insbesondere der Handerkennung, ist auch der Einsatz mehrerer Kameras oder weiterer Sensoren 18 möglich, um zusätzlich beispielsweise eine Distanzmessung per Triangulation durch mehrere Kamerasensoren zu ermöglichen, oder um einen größeren Erfassungsbereich/Sichtbereich zu realisieren.
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3 zeigt ein in diesem Fall vorteilhafterweise durchgeführtes Verfahren zum Betreiben der Ladeschnittstelle 1, wobei bereits bekannte Schritte mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Im Unterschied zu dem zuvor beschriebenen Verfahren erfolgt nach dem Erfassen der Bewegungsrichtung im Schritt S8 die Ermittlung einer Bewegungsgeschwindigkeit in einem Schritt S15. Dazu wird die aktuell erfasste Geschwindigkeit in einem Schritt S16 mit einem vorgebbaren Geschwindigkeitsbereich verglichen. Liegt die erfasste Geschwindigkeit außerhalb des Geschwindigkeitsbereichs (n), so wird auf Schritt S2 zurück verwiesen. Liegt die erfasste Geschwindigkeit jedoch innerhalb des vorgegebenen Geschwindigkeitsbereichs (j), so wird im Anschluss in einem Schritt S17 die Objektgröße ermittelt, beispielsweise um die Distanz der Hand des Benutzers zum Sensor 15 festzustellen, und/oder um das Objekt 17 zu klassifizieren. Dazu wird insbesondere in einem Schritt S18 die durch die Kamerabildauswertung erfasste Größe des Objekts mit einem vorgebbaren Größenbereich verglichen. Liegt die Größe des erfassten Objekts außerhalb des vorgebbaren Bereichs (n), so wird auf Schritt S2 zurück verwiesen. Liegt die erfasste Größe innerhalb des vorgegebenen Größenbereichs (j), so wird mit Schritt S9 weiter verfahren.
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Während im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Ladeschnittstelle 1 der Ladestation 2 zugeordnet ist, ist gemäß einem weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die Ladeschnittstelle 1 an einem Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, vorgesehen ist, um die Erreichbarkeit des Steckanschlusses 3 des Fahrzeugs zu erleichtern. Der Steckanschluss ist in diesem Fall dann bevorzugt als Anschlussbuchse ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ladeschnittstelle
- 2
- Ladestation
- 3
- Steckanschluss
- 4
- Gehäuse
- 5
- Anschlussstecker
- 6
- Ladekabel
- 7
- Ladeelektronik
- 8
- Verbindung
- 9
- Aufrollvorrichtung
- 10
- Einschub
- 11
- Aktuator
- 12
- Aktuatorelement
- 13
- Mitnahmeanschlag
- 14
- Steuergerät
- 15
- Sensor
- 16
- Wellenlinie
- 17
- Objekt
- 18
- Sensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010053137 A1 [0003]
- DE 102012022101 A1 [0004]
- US 2016/0375783 A1 [0004]