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Die vorliegende Anmeldung bezieht sich auf einen Webstoff mit optischen Fasern und einen Beleuchtungskomplex enthaltend den Webstoff für ein Fahrzeuginneres. Weiterhin bezieht sich die vorliegende Anmeldung auf ein Verfahren zum Herstellen des Webstoffs und des Beleuchtungskomplexes.
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Webstoffe mit optischen Fasern sind im Stand der Technik bekannt. In modernen Fahrzeug-Innenräumen können derartige Webstoffe beispielsweise Teile von Fahrzeug-Innenverkleidungsteilen wie Mittelkonsolen, Türpaneelen oder Instrumententafeln bilden. Herkömmlich weisen Verkleidungsteile eine starre Struktur auf, derart, dass es erforderlich ist, den Webstoff auf einem im Wesentlichen starren Träger zu befestigen.
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Beispielsweise bezieht sich das Dokument
US 2009/0291606 A1 auf einen Beleuchtungskomplex, der ein textiles Gewebe mit optischen Fasern und einen starren Träger enthält. Die Fasern werden durch Bindegarne in ihrer Lage gehalten, um das textile Gewebe an dem starren Träger anzubringen, wobei Verbindungsschichten zwischen dem textilen Gewebe und dem starren Träger angeordnet sein können.
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Während eines Herstellungsprozesses für einen derartigen Beleuchtungskomplex kann der Webstoff einer mechanischen Beanspruchung und/oder einem hohen Druck ausgesetzt werden. Hierdurch können die empfindlichen optischen Fasern so beschädigt werden, dass eine Lichtemission und/oder ein optisches Aussehen beeinträchtigt werden/wird. Insbesondere kann die Verteilung des emittierten Lichts inhomogen werden.
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Angesichts der vorgenannten Aspekte ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen alternativen Webstoff, der optische Fasern aufweist, vorzuschlagen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Webstoff vorzuschlagen, der ein verbessertes Lichtemissionsvermögen und ein verbessertes optisches Aussehen hat. Weiterhin kann es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung sein, einen derartigen Webstoff vorzuschlagen, der ein gutes optisches Aussehen nach einer Verarbeitung unter hoher Temperatur und hohem Druck hat. Noch weiterhin ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Beleuchtungskomplex vorzuschlagen, insbesondere zur Verwendung in einem Fahrzeuginneren. Auch ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Webstoffs und eines derartigen Beleuchtungskomplexes vorzuschlagen.
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Zumindest einige dieser Aufgaben werden durch einen Webstoff mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Wahlweise Merkmale und weitere Entwicklungen werden ersichtlich anhand der abhängigen Ansprüche und der detaillierten Beschreibung in Verbindung mit den begleitenden Zeichnungen.
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Der vorgeschlagene Webstoff für ein Fahrzeuginneres weist zumindest zwei parallele optische Fasern auf, die in der Lage sind, Licht von ihrer Peripherie in einer Richtung mit einer radialen Komponente zu emittieren, wobei sich die Fasern in einer Längsrichtung erstrecken. Weiterhin weist der Webstoff zumindest ein Bündel aus parallelen, sich in der Längsrichtung erstreckenden Drähten auf, die zwischen den zumindest zwei parallelen optischen Fasern angeordnet sind, und zumindest einen weiteren Faden, der sich in einer Querrichtung im Wesentlichen senkrecht zu der Längsrichtung erstreckt, wobei der zumindest eine weitere Faden zwischen den zumindest zwei parallelen Fasern und dem zumindest einen Bündel von parallelen Drähten verflochten ist. Das zumindest eine Bündel aus parallelen Drähten weist zumindest zwei Drähte auf.
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Der in dieser Anmeldung verwendete Begriff „zumindest zwei parallele Drähte“ enthält auch nur einen gefalteten Draht, der zumindest zwei Abschnitte des Drahts aufweist, die parallel angeordnet sind. Vorzugsweise weist das zumindest eine Bündel aus parallelen Drähten zumindest drei parallele Drähte auf, bevorzugter eine größere Anzahl von parallelen Drähten, d. h., mehr als drei Drahtlitzen.
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Ein Bündel kann als parallele Drähte definiert werden, die zwischen den zumindest zwei optischen Fasern angeordnet sind, vorzugsweise unter Ausschluss der optischen Fasern. Weiterhin kann ein Bündel durch parallele Drähte definiert werden, die zumindest lokal durch den zumindest einen querverflochtenen weiteren Faden von den optischen Fasern getrennt sind. Gewöhnlich erstrecken sich die optischen Fasern und die parallelen Drähte in der Schussrichtung und der zumindest eine weitere Faden erstreckt sich in der Kettrichtung. In dieser Weise können die optischen Fasern und die Bündel in enger Position zueinander gehalten werden, und dies ermöglicht eine Variation der Geometrie der optischen Fasern und der Drähte. Jedoch kann sich der zumindest eine weitere Faden auch in der Schussrichtung erstrecken, während sich die optischen Fasern und die parallelen Drähte in der Kettrichtung erstrecken. In dieser Weise können die optischen Fasern in vorbestimmten spezifischen Abständen positioniert sein.
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Eine optische Faser kann einen Durchmesser haben, der zumindest das zweifache von dem eines parallelen Drahts ist. Ein Durchmesser der optischen Faser kann zumindest 0,1 mm betragen, vorzugsweise zumindest 0,5 mm. Ein Durchmesser der optischen Faser kann höchstens 3 mm betragen, vorzugsweise höchstens 1 mm. Vorzugsweise sind die parallelen Drähte des Bündels mit Bezug zueinander bewegbar. Weiterhin können die parallelen Drähte mit Bezug zu den optischen Fasern bewegbar sein. Die Bewegung der parallelen Drähte kann eine bessere Flexibilität ermöglichen, insbesondere eine bessere dreidimensionale Formung des Webstoffs. Weiterhin kann ein Bündel mit bewegbaren Drähten eine bessere Kraftverteilung bei einem Stoß ermöglichen, insbesondere einen niedrigeren lokalen Druck auf die optischen Fasern. Darüberhinaus können die parallelen Drähte und/oder das Bündel aus parallelen Drähten in einer Querrichtung komprimierbar sein. Insbesondere können die parallelen Drähte komprimierbarer als die optischen Fasern sein. Dies hat den Vorteil, dass das zumindest eine Bündel Lasten absorbieren kann, die auf den Webstoff ausgeübt werden. Somit kann eine Beschädigung der optischen Fasern vermieden werden und eine Oberfläche der optischen Fasern kann geschützt werden.
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Bei einem Ausführungsbeispiel hat das zumindest eine Bündel aus parallelen Drähten eine größere Breite als eine der zumindest zwei optischen Fasern in der Querrichtung. Somit können sich, wenn eine Kompressionskraft auf den Webstoff in einer Querrichtung ausgeübt wird, die parallelen Drähte mit Bezug zu einander bewegen und können zumindest teilweise derart übereinander gleiten, dass die transversale Kompressionskraft absorbiert werden kann und die optischen Fasern geschützt werden können. Für den Fall, dass eine transversale Zugkraft auf den Webstoff ausgeübt wird, können die parallelen Drähte des zumindest einen Bündels, die übereinander liegen, in eine Ebene auseinander gleiten. Somit kann, da sich die Drähte mit Bezug zueinander bewegen können, ein Bündel seine Form ändern.
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Bei einem Ausführungsbeispiel hat das zumindest eine Bündel aus parallelen Drähten eine größere Höhe als eine der zumindest zwei optischen Fasern in einer Richtung senkrecht zu der Längsrichtung und der Querrichtung. Dies kann eine Verarbeitung des Webstoffs in einem Presswerkzeug ohne Verletzung der optischen Fasern ermöglichen.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Webstoff zumindest zwei Bündel aus parallelen Drähten auf, und zumindest eine der zumindest zwei optischen Fasern ist zwischen den zumindest zwei Bündeln aus parallelen Drähten angeordnet. Bei einem Ausführungsbeispiel ist genau eine der zumindest zwei optischen Fasern zwischen zwei Bündeln aus parallelen Drähten angeordnet. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel sind genau vier der zumindest zwei optischen Fasern zwischen zwei Bündeln aus parallelen Drähten angeordnet. Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist eine Vielzahl der zumindest zwei optischen Fasern zwischen zwei Bündeln von parallelen Drähten angeordnet.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Webstoff zumindest zwei Bündel aus parallelen Drähten auf. Vorzugszweise weist der Webstoff eine Vielzahl von Bündeln aus parallelen Drähten auf. Der Webstoff kann Bündel aus parallelen Drähten aufweisen, die die gleiche Anzahl von parallelen Drähten haben. Jedoch kann der Webstoff Bündel aus parallelen Drähten aufweisen, bei denen die Anzahl der parallelen Drähte unterschiedlich ist. Die zumindest zwei Bündel aus parallelen Drähten oder die individuellen Drähte in einem Bündel können unterschiedliche Abmessungen in der Querrichtung und/oder in einer Richtung senkrecht zu der Längs- und der Querrichtung haben. Dies hat den Vorteil, dass der Webstoff mit Bezug auf die individuelle Anwendung modifiziert werden kann. Beispielsweise kann die Form des Webstoffs geändert werden, um der Form eines Trägers angepasst zu sein.
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Die optischen Fasern können vorzugsweise ein Polymer wie Polymethylmethacrylat (PMMA) oder Glas aufweisen oder aus diesen bestehen. Die optischen Fasern können jedoch andere optische Materialien aufweisen. Dies ermöglicht ein gewünschtes Lichtemissionsvermögen und relativ geringe Kosten.
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Die optischen Fasern können unterschiedliche Längen haben und können in unterschiedlicher Weise in dem Webstoff angeordnet sein, um ein Beleuchtungsmuster vorzusehen.
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Die parallelen Drähte können vorzugsweise ein synthetisches Material wie Polypropylen, Polyamid, Polyethylen und/oder Polyester aufweisen. Insbesondere kann Polypropylen vorteilhaft sein, wenn der Webstoff mit einem Träger, beispielsweise einem Naturfaser-Polypropylen (NFPP)-Träger verschmolzen wird, da Polypropylen während eines Herstellungsprozesses zumindest teilweise schmelzen kann, so dass der NFPP-Träger und der Webstoff leicht verschmolzen werden können.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf einen Beleuchtungskomplex, der eine Lichtquelle, z. B. Sonnenlicht, eine Laserdiode oder eine LED, und den vorbeschriebenen Webstoff aufweist.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Beleuchtungskomplex einen Träger auf. Der Träger kann an dem Gewebestoff befestigt werden, vorzugsweise durch Rückseiten-Spritzgießen, NFPP-Kompression, Thermoformen oder PU-Gießen. Vorzugsweise wird eine Rückseite des Webstoffs an einer Vorderseite des Trägers angebracht. Der Webstoff kann an den Träger geklebt oder geheftet werden. Vor dem Verbinden des Webstoffs mit dem Träger kann der Träger durch eine Presse gefaltet oder gestanzt werden. Der Webstoff kann auch in der Presse oder einem anderen Formwerkzeug zum Herstellen und/oder Formen des Trägers mit dem Träger verbunden werden. Dies kann die Taktzeit verkürzen und Kosten sparen.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Beleuchtungskomplex eine zwischen dem Webstoff und dem Träger angeordnete Verbindungsschicht auf. Die Verbindungsschicht kann einen Klebstoff oder ein Harz aufweisen.
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Bei einem Ausführungsbeispiel weist der Träger NFPP (Naturfaser-Polypropylen), Polypropylen (PP) und/oder ABS/PC auf oder besteht aus diesen. Wie vorstehend erwähnt ist, kann dies vorteilhaft für die Verbesserung des Verbindens der Polypropylen aufweisenden parallelen Drähte mit dem Träger sein, beispielsweise durch Schmelzen des Polypropylens. Der Träger kann ein Metall, z. B. Aluminium, Kohlenstofffasern oder Glasfasern aufweisen, um einen Träger von geringem Gewicht zu erhalten.
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Für bestimmte Anwendungen kann, insbesondere um eine physische Beschädigung der optischen Fasern zu verhindern, der Beleuchtungskomplex eine Dekorschicht aufweisen, die eine Vorderseite des Webstoffs zumindest teilweise bedeckt. Die Dekorschicht kann einen Firnis oder ein Harz aufweisen. Beispielsweise kann die Dekorschicht durch einen Sprühbeschichtungsprozess mit dem Webstoff verbunden werden. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Schutzschicht ein festes transparentes Material, z. B. Glas, PMMA oder Polycarbonat aufweisen. In diesem Fall kann die Schutzschicht mechanisch an dem Webstoff angebracht sein, beispielsweise durch Verwendung von Klammern, Schrauben oder eines Klebstoffs. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Dekorschicht ein textiles Material aufweisen, um dem Beleuchtungskomplex ein textiles Aussehen zu geben. Die Dekorschicht kann transparent, semitransparent und/oder farbig sein.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zum Herstellen eines Webstoffs wie vorstehend beschrieben oder auf ein Verfahren zum Herstellen eines Beleuchtungskomplexes wie vorstehend beschrieben.
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Beispielhafte Ausführungsbeispiele werden in Verbindung mit den folgenden Figuren beschrieben.
- 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Webstoffs,
- 2 zeigt eine Schnittansicht eines Webstoffs,
- 3 zeigt eine andere Schnittansicht eines Webstoffs,
- 4 zeigt eine perspektivische und eine Schnittansicht eines Beleuchtungskomplexes, der den Webstoff nach 1 aufweist,
- 5 zeigt den Webstoff nach 1 in einem Formwerkzeug,
- 6 zeigt einen Webstoff, bei dem
- a) eine Zugkraft in der Längsrichtung ausgeübt wird,
- b) eine Kompressionskraft in der Querrichtung ausgeübt wird,
- 7 zeigt einen Webstoff, der mit einem Träger verbunden ist, in einer Schnittansicht.
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1 zeigt einen Webstoff 1, der optische Fasern 2, parallele Drahtlitzen 3 und weitere Fäden aufweist. Die optischen Fasern 2 sind parallel zueinander angeordnet und erstrecken sich in einer Längsrichtung, die als die x-Richtung definiert ist. Parallele Drähte 3 sind parallel zu den optischen Fasern in der Längsrichtung angeordnet. Die parallelen Drähte 3 bilden zwei Bündel 3'. Zwischen den beiden Bündeln 3' sind vier optische Fasern 2 nebeneinander angeordnet. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann die Anzahl der optischen Fasern 2 verschieden sein. In dem Beispiel von 1 weist jedes Bündel 3' elf parallele Drähte 3 auf. In einem Bündel 3' sind die parallelen Drähte 3 in drei Schichten angeordnet, wobei zwei Schichten vier parallele Drähte 3 und eine Schicht drei parallele Drähte in einer Ebene aufweist. Bei anderen Ausführungsbeispielen können die Anzahl von parallelen Drähten und die Anzahl von Schichten verschieden sein. Ein paralleler Draht 3 hat einen Durchmesser von angenähert 0,3 mm. Eine optische Faser hat einen Durchmesser von angenähert 1 mm. Weiterhin weist der Webstoff 1 eine zusätzliche Schicht 3" aus parallelen Drähten 3 auf. Die optischen Fasern 2 und die Bündel 3' sind über der zusätzlichen Schicht 3" angeordnet. Weitere Fäden 4 sind zwischen den zumindest zwei parallelen optischen Fasern 2 und dem zumindest einen Bündel 3' auf parallelen Drähten 3 verflochten. In dem illustrierten Ausführungsbeispiel ist der eine weitere Faden 4 in der Schussrichtung verwebt und die optischen Fasern 2 und die parallelen Drähte 3 sind in der Kettrichtung angeordnet. Hierdurch werden die optischen Fasern 2 und die Bündel 3' aufgrund der weiteren Fäden 4, die periodisch gewebt, aber nicht notwendigerweise abwechselnd mit den optischen Fasern 2 und den Bündeln 3' verwebt sind, in ihrer zueinander parallelen Position gehalten. Ein anderer Faden 4' ist nicht periodisch mit den optischen Fasern 2 und den Bündeln 3' verwebt. Die Fäden 4 und 4' erstrecken sich in einer Querrichtung, die als die y-Richtung definiert ist, im Wesentlichen senkrecht zu der Verlängerung der optischen Fasern 2 und der parallelen Drähte 3 in Längsrichtung. Die optischen Fasern 2 weisen Polymethylmethacrylat auf. Die parallelen Drähte 3 weisen Polypropylen auf oder bestehen aus diesem. Die Fäden 4 und 4' weisen Polypropylen und Polyester auf.
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2 zeigt eine Schnittansicht eines Gewebes 1, das optische Fasern 2 und Bündel 3' aus parallelen Drähten 3 aufweist. Die parallelen Drähte 3 und die optischen Fasern 2 erstrecken sich in der Längsrichtung x. Die parallelen Drähte 3 sind in Bündeln 3' angeordnet. Die Bündel 3' und die optischen Fasern 2 sind in einer abwechselnden Weise angeordnet. In der Querrichtung y hat jede optische Faser 2 eine Verlängerung, die größer als die Verlängerung eines Bündels 3' in der Querrichtung y ist. Mit anderen Worten, die optische Faser ist dicker als die Breite des Bündels aus parallelen Drähten. In einer z-Richtung senkrecht zu der Querrichtung y und senkrecht zu der Längsrichtung x hat jede optische Faser 2 eine Verlängerung, die kleiner als die Verlängerung eines Bündels 3' in der z-Richtung ist. Mit anderen Worten, die optische Faser ist dünner als die Höhe des Bündels aus parallelen Drähten. Ein weiterer Faden 4 ist abwechselnd mit den optischen Fasern 2 und den Bündeln 3' verwoben. Ein anderer Faden 4' ist abwechselnd mit den optischen Fasern 2 und den Bündeln 3' verwoben, wobei der Faden 4' die optischen Fasern 2 auf der Vorderseite des Webstoffs 1 passiert und die Bündel 3' auf der Rückseite des Webstoffs 1 passiert. Demgemäß passiert der Faden 4 die optischen Fasern 2 auf der Rückseite des Webstoffs 1 und passiert die Bündel 3' auf der Vorderseite des Webstoffs 1. Die Materialien und Abmessungen der optischen Fasern 2, der parallelen Drähte 3 und der Fäden 4 und 4' in 2 entsprechen den Materialien und Abmessungen der optischen Fasern 2, der parallelen Drähte 3 und der Fäden 4 bzw. 4' in 1.
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3 zeigt eine andere Schnittansicht eines Webstoffs 1, der optische Fasern 2 und Bündel 3' aus parallelen Drähten 3 aufweist. Die parallelen Drähte 3 und die optischen Fasern 2 erstrecken sich in der Längsrichtung x. Die parallelen Drähte 3 sind in Bündeln 3' angeordnet. Die Materialien und Abmessungen der optischen Fasern 2, der parallelen Drähte 3 und der Fäden 4 und 4' in 3 entsprechen den Materialien der optischen Fasern 2, der parallelen Drähte 3 und der Fäden 4 und 4' der 1 bzw. 2. Die Anordnung der parallelen Drähte 3 und der optischen Fasern 2 entspricht im Wesentlichen der Anordnung des Webstoffs von 1. Jedoch sind bei diesem Ausführungsbeispiel die optischen Fasern dünner als die Breite eines Bündels 3' aus parallelen Drähten 3. Zusätzlich ist bei einigen Anordnungen ein paralleler Draht 3"' zwischen zwei optischen Fasern 2 mit Zwischenraum zu diesen angeordnet. Der parallele Draht 3"' ist in der gleichen Weise wie die Bündel 3' mit den Fäden 4 und 4' verwoben und wird durch diese gehalten. Die Drähte 3 können eine variierende Dicke haben. Dieses Ausführungsbeispiel illustriert, dass nicht alle Bündel aus parallelen Drähten in dem Webstoff identisch sein müssen.
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4 zeigt eine perspektivische Ansicht (siehe 4a) und eine Schnittansicht (siehe 4b) eines Beleuchtungskomplexes, der den Webstoff 1 nach 1 aufweist. Drei Lichtquellen 5 sind den freien Enden der optischen Fasern 2 zugewandt positioniert. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird das Licht einer Lichtquelle in vier optische Fasern eingekoppelt. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel ist jede Lichtquelle, z. B. eine LED, mit einer einzelnen optischen Faser verbunden. Weiterhin ist eine Rückseite 1b des Webstoffs mit einer Vorderseite 6f eines Trägers 6 verbunden. Der Träger 6 weist NFPP auf und ist an dem Webstoff 1 durch NFPP-Kompression befestigt. Der Beleuchtungskomplex kann als ein Verkleidungsteil für ein Fahrzeuginneres verwendet werden, beispielsweise ein Türpaneel, eine Mittelkonsole oder eine Decke.
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Der so gebildete Beleuchtungskomplex hat eine Dicke von mehreren Millimetern und kann jede Art von flacher oder dreidimensionaler Form annehmen.
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5 zeigt den Webstoff von 1 in einem Formwerkzeug 7, beispielsweise einem Press-oder einem Spritzguss-Werkzeug. In der z-Richtung wird ein Druck auf den Webstoff 1 ausgeübt. Da das Bündel 3' aus parallelen Drähten 3 eine größere Ausdehnung in z-Richtung als die optischen Fasern 2 hat, wird der durch die Formhälften 7' und 7" ausgeübte Druck P primär auf das Bündel 3' ausgeübt. Das Bündel 3' ist komprimierbar und verteilt den Druck P über die gesamte Oberfläche des Webstoffs 1, ohne die optischen Fasern 2 zu beschädigen. Hierdurch kann der Webstoff 1 aus einer flachen Form in eine dreidimensionale Form ohne Beschädigung der optischen Fasern geformt werden.
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6a zeigt den Webstoff 1 nach 1 in einem ersten, nichtverformten Zustand und in einem zweiten, verformten Zustand, wenn eine Zugkraft Ft in der Längsrichtung x ausgeübt wird. Da die optischen Fasern 2 und die die parallelen Drähte 3 aufweisenden Bündel 3' durch die Fäden 4 und 4' in einer Querrichtung y zusammengehalten werden, sind die optischen Fasern 2 und die parallelen Drähte 3 mit Bezug zueinander bewegbar angeordnet. In dieser Figur ist nur eine Bewegung in der Längsrichtung x gezeigt. Die Zugkraft Ft führt hierdurch zu einer leichten Verschiebung der optischen Fasern 2 und der parallelen Drähte 3, wenn sie aus ihrer Ursprungsposition mit Bezug zueinander herausgleiten (gezeigt in dem unteren Paneel von 6a). Weiterhin sind die Bündel 3' komprimierbar. Somit absorbiert der Webstoff 1, insbesondere die Bündel 3', die Zugkräfte Ft ohne eine innere Beanspruchung auf die optischen Fasern auszuüben.
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6b zeigt den Webstoff 1 nach 1, bei dem eine Kompressionskraft Fc in der Querrichtung y ausgeübt wird. Aufgrund der Zugkraft bewegen sich die parallelen Drähte 3 mit Bezug zueinander und können zumindest teilweise aufeinander gleiten, derart, dass die transversale Kompressionskraft absorbiert wird und die optischen Fasern 2 geschützt werden. Weiterhin ist das Bündel 3' zumindest teilweise komprimiert, um die Kraft Fc zumindest teilweise zu absorbieren, da das Bündel 3' einen geringeren Index der Komprimierbarkeit als die optischen Fasern 2 hat.
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7 zeigt einen Webstoff 1, der mit einem Träger verbunden ist, in einer Schnittansicht. Bei diesem Ausführungsbeispiel entspricht die Anordnung der Bündel 3' aus parallelen Drähten 3, der optischen Fasern 2 und der Fäden 4 und 4' im Wesentlichen der Anordnung der Bündel 3' aus parallelen Drähten 3, der optischen Fasern 2 und der Fäden 4 und 4' in 2. Jedoch weist jedes Bündel 3' nur zwei parallele Drähte 3 auf. Der Webstoff 1 ist mit seiner Rückseite auf einer Vorderseite des NFPP-Trägers 6 angeordnet. Der Webstoff 1 wird an einem Träger 6 durch Erwärmen des Webstoffs 1 und des NFPP-Trägers 6 derart, dass das Polypropylen des Fadens 4 und des Trägers schmilzt, befestigt. Nach einer Kühl- und/oder Aushärtperiode ist der Träger 6 mit dem Webstoff 1 verbunden. In einem zusätzlichen Schritt kann eine Dekorschicht auf einer Vorderseite des Webstoffs 1 angeordnet werden. Eine Dekorschicht kann ein Gel, ein Harz oder einen Firnis (nicht gezeigt) aufweisen. Beispielsweise kann die Dekorschicht durch einen Sprühbeschichtungsprozess mit dem Webstoff 1 verbunden werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0291606 A1 [0003]