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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft die Messung eines Füllstandes in Behältern, eines Druckes, eines Durchflusses, einer Dichte oder eines Grenzstandes. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Messgerät mit einer energiesparenden Einschaltfunktion sowie ein Verfahren zum Einschalten einer Messeinheit eines Messgerätes.
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Hintergrund der Erfindung
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Moderne Messanordnungen in komplexeren Umgebungen nutzen häufig eine Vielzahl von verteilten Messgeräten, die beispielsweise an einzelnen Behältern oder Behältersystemen angebracht sind. Zur Abfrage der Messergebnisse und zu Wartungs- und Steuerungszwecken sind diese sowohl untereinander vernetzt, als auch beispielsweise mit Auswerteeinheiten verbunden, die eine zentrale Steuerung der Messgeräte und das Sammeln und Aufbereiten der Messergebnisse koordinieren. Eine solche Vernetzung kann über einen Feldbus, beispielsweise über den HART-Bus-Standard oder Profibus, erfolgen. Hier kann zum Beispiel bei HART über eine Zweidrahtleitung sowohl eine Versorgungsspannung für die Messgeräte bereitgestellt, als auch über ein Modulationsverfahren die Übertragung digitaler Daten ermöglicht werden. Auf diese Weise sind je nach Implementierung und HART-Standard bis zu 64 Messgeräte adressierbar.
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In manchen Fällen werden von den Auswerteeinheiten die Messwerte von den Messgeräten abgerufen. Dazu werden über den HART-Bus entsprechende HART-Commands an das Messgerät gesendet und dieses sendet dann die Messwerte an die Auswerteeinheit zurück. Die Kommunikation zwischen Auswerteeinheit und Messgerät kann auch drahtlos erfolgen. In der
EP 1854251 B1 ist beispielsweise ein Feldbussystem zur drahtlosen Kommunikation einer Steuereinrichtung mit Feldgeräten über eine Funkübertragungseinrichtung beschrieben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Ausführungsformen der Erfindung können vorteilhaft einen Energieverbrauch eines Messgerätes verringern. Die im Folgenden dargestellte Lösung basiert auf den nachfolgend beschriebenen Überlegungen. Es gibt bei bekannten Lösungen die Möglichkeit, Messgeräte, die nicht aktiv oder in Benutzung sind, zu Energiesparzwecken abzuschalten. Eine solche Abschaltung kann beispielsweise über einen Steuerbefehl von der Auswerteeinheit erfolgen, der über den Feldbus an das Messgerät gesendet wird. Die Auswerteeinheit würde einen solchen Ausschaltbefehl sinnvollerweise dann senden, wenn alle zu dieser Auswerteeinheit zugeordneten Messgeräte ihren Messvorgang und die Übertragung der Messwerte abgeschlossen haben.
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Allerdings weisen die Messgeräte je nach Gerätetyp und Einsatzzweck unterschiedliche zeitliche Verläufe in ihrem Hochfahrverhalten, dem Verlauf der Messung und der Übertragung der Messwerte auf. Dies kann dazu führen, dass verschiedene Messgeräte nach einem gemeinsamen, für alle Messgeräte gemeinsamen Startzeitpunkt ihre jeweiligen Messzyklen zu verschiedenen Zeitpunkten abgeschlossen haben. Dies wiederum führt dazu, dass Messgeräte, die bereits ihren Messzyklus abgeschlossen haben, weiterhin in Betrieb bleiben müssen, bis das letzte Messgerät in der zugehörigen Gruppe seinen Messzyklus abgeschlossen hat. Durch die individuelle Adressierbarkeit der einzelnen Messgeräte am Feldbus kann die Auswerteeinheit nach Abschluss des jeweiligen individuellen Messzyklus einen Ausschaltbefehl an das jeweilige Messgerät senden, was sich daraufhin abschaltet.
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Beispielhafte Lösungen kennen Mechanismen, wonach ein abgeschaltetes Messgerät bei Einschalten der Versorgungsspannung durch die Auswerteeinheit wieder hochfährt bzw. aktiviert wird. Allerdings bleibt über einen gewissen Zeitraum die Versorgungsspannung auf dem Feldbus eingeschaltet, damit die verbleibenden noch aktiven Messgeräte Ihre Messzyklen abschließen können. Es wäre also wünschenswert, dass sich das bereits ausgeschaltete Messgerät erst dann wieder einschaltet, wenn für die gesamte Gruppe der Messgeräte an einer Auswerteeinheit ein neuer Messevorgang eingeleitet wird.
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Zur Lösung dieses Problems wird daher ein Messgerät mit einer Messeinheit, einer Schalteinheit und einer Erkennungseinheit mit einem binären Zustandsspeicher vorgeschlagen. Die Messeinheit stellt hierbei grundlegende Funktionen für das jeweilige Messverfahren zur Verfügung. Dies kann beispielsweise sowohl verschiedene Sensoren, Elektronik, Datenübertragung, Auswertungsfunktionen und weitere Funktionen beinhalten. Die Schalteinheit ist eingerichtet, einen Betriebszustand der Messeinheit zwischen einem eingeschalteten Betriebszustand und einem ausgeschalteten Betriebszustand umzuschalten. Beispielsweise kann dies über ein einfaches Schaltelement erfolgen, dass eine Betriebsspannung ausschaltet oder einschaltet. Weiterhin denkbar sind aber auch komplexere Systeme, die indirekt über Steuerbefehle Stromversorgungseinheiten steuern oder elektronische Steuer- oder Regeleinheiten zum Bereitstellen einer Stromversorgung.
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Ein eingeschalteter Betriebszustand bedeutet, dass die Messeinheit mit ihren Messfunktionen zur Verfügung steht und gegebenenfalls über den Feldbus kommunizieren kann. Ein ausgeschalteter Betriebszustand kann beispielsweise einen kompletten versorgungsspannungslosen Zustand der Messeinheit bedeuten. Mit anderen Worten ist ein Energieverbrauch der Messeinheit zumindest deutlich reduziert oder Null und es stehen, vornehmlich mit dem Ziel der Energieeinsparung, entweder gar keine Funktionen der Messeinheit zur Verfügung oder sie sind eingeschränkt.
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Die Erkennungseinheit ist eingerichtet, eine Versorgungsspannung der Messeinheit zu detektieren und den binären Zustandsspeicher zu setzen, wenn die Versorgungsspannung ausgeschaltet ist. Beispielsweise kann zum Detektieren der Versorgungsspannung ein einfacher niederohmiger Widerstand dienen, der in den Stromkreis platziert wird und über dem eine Prüfspannung abgegriffen wird. Unter einem binären Zustandsspeicher kann eine Funktionseinheit verstanden werden, die in der Lage ist, die Information über mindestens einen Null-Zustand und einen Eins-Zustand oder anders ausgedrückt einen nicht gesetzten Zustand oder einen gesetzten Zustand über eine Mindestzeitspanne zu speichern. Dies kann gemäß einem Beispiel derart ausgeführt sein, dass der jeweils zuletzt gemerkte oder gespeicherte Zustand dauerhaft gespeichert bleibt, bis ein neuer Zustand eintritt und somit der alte Zustand gelöscht bzw. überschrieben wird.
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Die Schalteinheit und/oder die Erkennungseinheit kann dabei gemäß einer Ausführungsform eine von der Messeinheit separierte Stromversorgung aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass die Messeinheit komplett von der Versorgungsspannung getrennt in einem abgeschalteten Betriebszustand versetzt werden kann, gleichzeitig aber die Schalteinheit und/oder die Erkennungseinheit aktiv bleiben. Gemäß einem Beispiel sind die Schalteinheit und/oder die Erkennungseinheit technisch so aufgebaut, dass ein lediglich sehr geringer oder minimaler Energieverbrauch entsteht. Gemäß einem Beispiel können die Schalteinheit und/oder die Erkennungseinheit über einen Kondensator oder eine Batterie betrieben sein, die sich zudem über die Versorgungsspannung des Feldbusses auflädt und deren Energie bei abgeschalteter Versorgungsspannung zum Betrieb der Schalteinheit und/oder der Erkennungseinheit zur Verfügung steht. Gemäß einem Beispiel sind die Schalteinheit und/oder die Erkennungseinheit als Mikrocontroller oder Mikroprozessor ausgeführt.
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Die Erkennungseinheit ist eingerichtet, die Schalteinheit zur Umschaltung der Messeinheit von einem ausgeschalteten Betriebszustand in einen eingeschalteten Betriebszustand anzusteuern, wenn die Erkennungseinheit eine Versorgungsspannung detektiert und der Zustandsspeicher gesetzt ist. Mit anderen Worten benötigt es mindestens zwei Bedingungen, um das Wiedereinschalten der Messeinheit auszulösen: Zunächst muss die Versorgungsspannung aktiv sein, die von der Auswerteeinheit der Messeinheit zur Verfügung gestellt wird. Hierdurch wird signalisiert, dass auf dem Feldbus zumindest ein neuer Messvorgang gestartet werden soll.
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Da aber aus Sicht der Messeinheit unklar ist, ob die Versorgungsspannung noch im Rahmen des vorherigen oder laufenden Messzyklus aktiv ist oder ob ein neuer Messvorgang von der Auswerteeinheit indiziert wurde, wird zusätzlich der Zustandsspeicher ausgelesen. Wenn dieser in einem gesetzten Zustand ist, bedeutet dies, dass die Versorgungsspannung zwischenzeitlich ausgeschaltet war und von der Auswerteeinheit ein neuer Messvorgang eingeleitet wurde. In diesem Falle wird das Hochfahren oder Starten der Messeinheit mittels eines Steuerbefehls an die Schalteinheit ausgelöst. Sollte der Zustandsspeicher nicht gesetzt sein, bedeutet dies, dass die Versorgungsspannung zwischenzeitlich nicht abgeschaltet war. Folglich wird auch kein Steuerbefehl und auch kein Wiedereinschalten des Messgerätes ausgelöst und die Messeinheit bleibt abgeschaltet oder im Energiesparmodus.
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Bei dem Messgerät kann es sich insbesondere um ein Füllstandmessgerät, beispielsweise ein Füllstandradar, ein Druckmessgerät, ein Durchflussmessgerät, ein Dichtemessgerät oder ein Grenzstandmessgerät handeln.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der binäre Zustandsspeicher als Flip-Flop-Schaltung ausgeführt. Derartige Flip-Flops sind als Grundschaltungen der Elektronik zu verstehen und können in verschiedensten Ausführungen verfügbar sein, beispielsweise als Halbleiterspeicher oder chipbasierte Speicher, als elektronische Schaltung, aber auch elektromechanisch über Relais-Schalter-Kombinationen, magnetisch oder über andere Prinzipien. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der Zustandsspeicher als Flash-Speicher ausgeführt. Derartige Speicher können vor allem den Vorteil haben, auch bei fehlender Stromversorgung den jeweils letzten Zustand zu speichern. Zudem ist die Technologie vergleichsweise preiswert verfügbar. Gemäß einem Beispiel ist der Zustandsspeicher als nichtflüchtiger Speicher ausgeführt. Unter nichtflüchtigen Speichern sind generell alle Speichermedien und Speichertechnologien zu verstehen, die bei Abschalten der Betriebsspannung die jeweils gespeicherten Informationen behalten und im Gegensatz zu flüchtigen Speichern nicht gelöscht werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der ausgeschaltete Betriebszustand der Messeinheit als Energiesparmodus oder Standby-Modus implementiert. In diesem Falle wird also die Messeinheit nicht komplett abgeschaltet und von der Versorgungsspannung getrennt, sondern es werden beispielsweise energieintensive Komponenten, wie beispielsweise der Hauptprozessor abgeschaltet oder inaktiv geschaltet, sodass der Energieverbrauch insgesamt auf ein Minimum begrenzt wird. Dies kann den Vorteil haben, dass beispielsweise eine Zeit für das Wiederanlaufen oder Hochfahren des Messgerätes verkürzt werden kann.
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In einer Ausführungsform der Erfindung setzt die Erkennungseinheit den Zustandsspeicher zurück, wenn die Erkennungseinheit eine eingeschaltete Versorgungsspannung detektiert. Dies kann gemäß einem Beispiel auch mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung erfolgen, um nach dem Detektieren einer eingeschalteten Versorgungsspannung genug Zeit für das Auslesen des Zustandsspeichers zur Verfügung zu stellen. In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Messeinheit über einen Feldbus mit einer Auswerteeinheit verbindbar, wobei die Versorgungsspannung des Messgerätes von der Auswerteeinheit über den Feldbus bereitgestellt wird. Dies kann gemäß einem Beispiel über die Implementierung eines Feldbus-Standards wie HART oder Profibus erfolgen.
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Sind mehrere Messgeräte in einer Loop geschaltet, so bleibt die Loop auch im ausgeschalteten Betriebszustand einer Messeinheit geschlossen. Dies ist erforderlich, sodass selbst bei komplett ausgeschalteter Messeinheitselektronik die Übertragungsfunktionen des Feldbusses weiterhin funktionieren und somit eine Adressierung und Versorgung der übrigen Messgeräte sichergestellt werden kann. Durch die Beibehaltung dieser Feldbusfunktionen kann weiterhin eine Adressierung, Stromversorgung und Datenübertragung erfolgen. Eine Stromversorgung für die Bereitstellung der Feldbusfunktionen kann beispielsweise über den Feldbus selbst oder auch über eine separat vorgehaltene Stromversorgung über Batterien, Kondensatoren oder dedizierte Netzteile erfolgen. Gemäß einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Messgerät um ein Füllstandmessgerät, ein Durchflussmessgerät, einem Druckmessgerät, ein Dichtemessgerät oder ein Grenzstandmessgerät.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Einschalten eines Messgerätes vorgeschlagen. In einem ersten Schritt erfolgt ein Detektieren einer Versorgungsspannung für die Messeinheit durch eine Erkennungseinheit. Im nächsten Schritt erfolgt ein Ermitteln eines Zustandes eines Zustandsspeichers einer Erkennungseinheit. Diese Erkennungseinheit ist eingerichtet, eine Versorgungsspannung des Messgerätes zu detektieren und den Zustandsspeicher zu setzen, wenn die Versorgungsspannung abgeschaltet ist. Daraufhin erfolgt ein Senden eines Steuersignals durch die Erkennungseinheit an eine Schalteinheit des Messgerätes zum Umschalten des Messgerätes von einem ausgeschalteten Betriebszustand in einen eingeschalteten Betriebszustand. Dies erfolgt nur dann, wenn durch die Erkennungseinheit eine Versorgungsspannung detektiert wurde und die Erkennungseinheit einen gesetzten Zustand des Zustandsspeichers ermittelt hat. In einer Ausführungsform wird weiterhin ein Schritt des Rücksetzens des Zustandsspeichers ausgeführt, wenn die Erkennungseinheit eine eingeschaltete Versorgungsspannung detektiert.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezug auf die beiliegenden Figuren detailliert beschrieben. Weder die Beschreibung noch die Figuren sollen als die Erfindung einschränkend ausgelegt werden.
- 1 zeigt Messanordnung mit einer Auswerteeinheit und drei Messgeräten gemäß dem Stand der Technik.
- 2 zeigt eine schematische Darstellung der Funktionseinheiten eines erfindungsgemäßen Messgerätes an einem Feldbus.
- 3 zeigt in mehreren Diagrammen zeitliche Verläufe von Zuständen im Zustandsspeicher, Zuständen einer Versorgungsspannung und Zuständen von Messeinheiten von drei erfindungsgemäßen Messgeräten.
- 4 zeigt die Schritte eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Einschalten einer Messeinheit eines erfindungsgemäßen Messgerätes.
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Die Zeichnungen sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Grundsätzlich sind identische oder ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Detaillierte Beschreibung der Figuren
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1 zeigt in vereinfachter schematischer Darstellung ein Beispiel einer üblichen Messanordnung 10 mit drei Messgeräten 12 und einer Auswerteeinheit 14. Bei den Messgeräten kann es sich insbesondere um Füllstandmessgeräte, beispielsweise Füllstandradargeräte, Druckmessgeräte, Durchflussmessgeräte, Dichtemessgeräte oder Grenzstandmessgeräte handeln.
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Ein Feldbus 16 dient der Kommunikation der Auswerteeinheit 14 mit den Messgeräten 12 (M1, M2 und M3) und stellt weiterhin eine Versorgungsspannung für die Messgeräte 12 bereit. Die Auswerteeinheit 14 kann ihrerseits mit übergeordneten Systemen kommunizieren, die beispielsweise eine Vielzahl von Messwerten in einer zentralen Auswerteplattform zusammenführen können. Die Messgeräte 12 können beispielsweise in einer Loop zusammengeschaltet sein, wobei für den Feldbus 16 verschiedene Standards wie beispielsweise HART, Profibus, Fieldbus oder SDI-12 infrage kommen.
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2 zeigt eine vereinfachte schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Messgerätes 12. Die eigentlichen Messfunktionen sind in einer Messeinheit 18 zusammengefasst, die je nach Einsatzzweck beispielsweise einen Füllstand, einen Durchfluss, einen Druck, eine Dichte oder einen Grenzstand messen kann. Ein Feldbusadapter 20 dient zur Verbindung der Messelektronik 18 mit einem Feldbus 16. Der Feldbus 16 dient zum einen der Bereitstellung einer Versorgungsspannung für die Messeinheit 18. Weiterhin erfolgt über den Feldbus 16 die Übertragung von Messdaten, Steuerbefehlen und ähnlichen Daten. Der Feldbus 16 kann beispielsweise, wie hier dargestellt, als Zweidrahtleitung ausgeführt sein. Zum Schalten der Versorgungsspannung ist eine Schalteinheit 22 eingefügt, die eingerichtet ist, einen Betriebszustand der Messelektronik 18 von einem ausgeschalteten Betriebszustand 38 in einen eingeschalteten Betriebszustand 40 (siehe 3) umzuschalten. Dies kann beispielsweise durch einfaches mechanisches Schalten erfolgen, aber auch beispielsweise durch intelligente Steuerungen, die ein Herunterfahren der Messeinheit 18 bewirken.
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Weiterhin ist eine Erkennungseinheit 24 vorgesehen, die eine Sensoreinheit 26 aufweist, mit der eine Versorgungsspannung der Messeinheit 18 detektiert werden kann. Diese Detektion kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise durch induktive Erkennung oder dem Abgreifen einer Prüfspannung über einem niederohmigen Widerstand (nicht dargestellt) im Feldbus 16. In einem weiteren Beispiel kann das Aktivieren der Versorgungsspannung auch über Steuersignale oder Steuerbefehle von der Auswerteeinheit 14 von der Erkennungseinheit 24 erkannt werden. Die Erkennungseinheit 24 setzt einen binären Zustandsspeicher 28, wenn die Versorgungsspannung als ausgeschaltet oder deaktiviert erkannt wird. Dieser binäre Zustandsspeicher speichert mit anderen Worten die Information, dass die Versorgungsspannung in einem Zeitraum vor bzw. bis zum Auslesen und gegebenenfalls Rücksetzens dieses Zustandsspeichers ausgeschaltet war. Die Erkennungseinheit ist so eingerichtet, dass sie die Schalteinheit 22 zur Umschaltung der Messeinheit 18 von einem ausgeschalteten Betriebszustand 38 in den eingeschalteten Betriebszustand 40 ansteuert, wenn die Erkennungseinheit 24 über die Sensoreinheit 26 eine aktivierte Versorgungsspannung detektiert hat und gleichzeitig der binäre Zustandsspeicher 28 gesetzt ist.
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Der Feldbusadapter 20 ist im hier gezeigten Beispiel im ausgeschalteten Betriebszustand 38 der Messeinheit 18 weiterhin aktiviert, sodass alle Feldbusfunktionen zur Verfügung stehen. Dies erlaubt weiterhin eine fehlerfreie Funktion des Feldbusses 16. Eine gegebenenfalls konfigurierte Loop bleibt erhalten und die weiteren am Feldbus-Segment angeschlossenen Messgeräte 12 bzw. Messeinheiten 18 sind weiterhin adressierbar und erreichbar. Eine separate Stromversorgung 30 für die Schalteinheit 22, die Erkennungseinheit 24 und gegebenenfalls den Feldbusadapter 20 kann eine von der Messeinheit 18 und dem Feldbus 16 unabhängige Stromversorgung sicherstellen.
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Vorzugsweise sind die Schalteinheit 22, die Erkennungseinheit 24 und der Feldbusadapter 20 in energiesparender Weise implementiert, sodass ein Strombedarf gering gehalten werden kann. Hierzu ist denkbar, dass neben der Möglichkeit einer separaten netzteilbasierten Stromversorgung 30 auch Pufferbatterien, Akkus oder Kondensatoren oder Ähnliches zum Einsatz kommen. Diese können gegebenenfalls über die Spannungsversorgung des Feldbus 16 gespeist werden (siehe gestrichelt dargestellte Verbindung zum Feldbus). In einem Beispiel ist für die Bereitstellung einer Funkverbindung in der Erkennungseinheit 24 ein Funkmodul (nicht gezeigt) vorgesehen. Gemäß einem Beispiel wird dieses Funkmodul ebenfalls über die oben beschriebene separate Stromversorgung 30 oder Pufferbatterien, Akkus, Kondensatoren o.ä. versorgt. Es ist weiterhin denkbar, die Schalteinheit 22 und die Erkennungseinheit 24 zusammen mit der Stromversorgung 30 für die beiden genannten Einheiten in einem gemeinsamen Modul 32 zu implementieren. Gemäß einem Beispiel sind bestehende Messgeräte 12 bzw. existierende Messeinheiten 18 mit einem solchen Modul 32 nachrüstbar.
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3 zeigt mehrere zeitliche Verläufe von Zuständen im Zustandsspeicher, Zuständen einer Versorgungsspannung und Zuständen von drei erfindungsgemäßen Messeinheiten in Form von Diagrammen über eine Zeitachse. In 3A ist der Zustand eines Zustandsspeichers 28 (ZS) über die Zeit aufgetragen. In 3B ist der Verlauf einer Versorgungsspannung (VS) über die Zeit aufgetragen. Die Versorgungsspannung VS wird nach einem ausgeschalteten Zustand 34 zum Zeitpunkt t1 in einen eingeschalteten Zustand der Versorgungsspannung 36 umgeschaltet. Das Einschalten der Versorgungspannung 36 ist für alle Messeinheiten M1, M2, M3 das Signal, von einem ausgeschalteten Zustand 38 in den Zustand des Hochfahrens 40 der Messeinheit 18 überzugehen. Der Prozess des Hochfahrens 40 der Messeinheit in 18 dauert bei den verschiedenen Messeinheiten 18 unterschiedlich lange. So ist Messeinheit M1 (3C), danach Messeinheit M3 (3E) und danach Messeinheit M2 (3D) hochgefahren.
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Hieran schließt sich zeitlich jeweils das Übermitteln eines Messwertes 42 an. Auch hier kann die Übermittlung des Messwertes 42 unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Wenn die Auswerteeinheit 14 den Messwert von der jeweiligen Messeinheit 18 empfangen hat, wird ein Ausschaltsignal gesendet und die Messeinheit 18 empfängt dieses Ausschaltsignal 44. Daraufhin wird zum Zeitpunkt t2 die Messeinheit M1, zum Zeitpunkt t3 die Messeinheit M3 und zum Zeitpunkt t4 die Messeinheit M2 von einem eingeschalteten Betriebszustand 40 in einen ausgeschalteten Betriebszustand 38 geschaltet. Zum Zeitpunkt t4 wird von der Auswerteeinheit 14 gleichzeitig die Versorgungsspannung VS 34 abgeschaltet. Durch das Abschalten der Versorgungsspannung zum Zeitpunkt t4 wird gleichzeitig der Zustandsspeicher ZS von einem nicht gesetzten Zustand 46 in einen gesetzten Zustand 48 überführt. Hierzu kann beispielsweise ein Flip-Flop gesetzt werden.
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Nachdem zum Zeitpunkt t5 die Versorgungsspannung VS wieder in den eingeschalteten Zustand 36 geschaltet ist, wird ein neuer Messvorgang für alle angeschlossenen Messeinheiten 18 gestartet. Zu diesem Zeitpunkt t5 wird gleichzeitig oder leicht verzögert durch die Erkennungseinheit 24 der binäre Zustandsspeicher 28 (ZS) ausgelesen, um festzustellen, ob zwischenzeitlich die Versorgungsspannung VS ausgeschaltet war. Hierzu kann es vorteilhaft sein, eine zeitliche Verzögerung 50 vor einem Rücksetzen 46 des Zustandsspeichers ZS vorzusehen, um ausreichend Zeit für die Erkennungseinheit 24 bereitzustellen, den Auslesevorgang des binären Zustandsspeichers 28 abzuschließen. Im hier gezeigten Beispiel wird durch das Wiedereinschalten der Versorgungsspannung 36 ein Rücksetzen 46 des binären Zustandsspeichers 28 ausgelöst.
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In 4 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 zum Einschalten einer Messeinheit 18 dargestellt. In einem ersten Schritt 110 erfolgt ein Detektieren einer Versorgungsspannung für eine Messeinheit 18 durch eine Erkennungseinheit 24. Danach erfolgt in einem folgenden Schritt ein Ermitteln 120 eines Zustandes eines binären Zustandsspeichers 28 einer Erkennungseinheit 24, wobei die Erkennungseinheit 24 eingerichtet ist, eine Versorgungsspannung der Messeinheit 18 zu detektieren und den binären Zustandsspeicher 28 zu setzen, wenn die Versorgungsspannung abgeschaltet ist.
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Danach erfolgt ein Senden 130 eines Steuersignals von der Erkennungseinheit 24 an eine Schalteinheit 22 zum Umschalten der Messeinheit 18 in einen eingeschalteten Betriebszustand 40, wenn durch die Erkennungseinheit 24 eine Versorgungsspannung detektiert wurde und die Erkennungseinheit 24 einen gesetzten Zustand des Zustandsspeichers 28 ermittelt hat. Im hier gezeigten Beispiel erfolgt im Schritt 140 ein Rücksetzen des Zustandsspeichers 28, wenn die Erkennungseinheit 24 eine eingeschaltete Versorgungsspannung detektiert. Gemäß einem Beispiel erfolgt das Rücksetzen mit einer definierten zeitlichen Verzögerung, um ausreichend Zeit für ein Auslesen des Zustandsspeichers 28 durch die Erkennungseinheit 24 zur Verfügung zu stellen.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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