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Die Erfindung betrifft ein Haushaltgerät gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Ferner betrifft die vorliegende Anmeldung ein Verfahren zum Betrieb eines Haushaltgeräts gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 10.
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Das Haushaltgerät umfasst einen Behandlungsraum, der von einem Korpus räumlich eingefasst ist. An einer Vorderseite weist das Haushaltgerät eine an dem Korpus bewegbar gelagerte Tür auf, mittels derer eine Beschickungsöffnung des Haushaltgeräts verschließbar ist. Insbesondere kann die Tür um eine horizontal orientierte Drehachse relativ zu dem Korpus verschwenkbar ausgebildet sein. Mittels einer Bewegung der Tür relativ zu dem Korpus kann die Tür zwischen einer Offenposition und einer Schließposition überführt werden, wobei die Tür bei Vorliegen in ihrer Offenposition die Beschickungsöffnung des Behandlungsraums freigibt und in der Schließposition die Beschickungsöffnung verschließt. Das Haushaltgerät umfasst ferner mindestens einen Hilfsantrieb, der der Tür zugeordnet ist. Der Hilfsantrieb ist dazu geeignet, eine Antriebskraft auf die Tür auszuüben, die derart wirkt, dass eine Bewegung der Tür relativ zu dem Korpus unterstützt wird.
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Das Haushaltgerät kann beispielsweise ein Backofen, ein Geschirrspüler, ein Dampfgarer ein Kühlschrank oder ein Mikrowellengerät sein.
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Das Haushaltgerät umfasst ferner mindestens eine Sensoreinrichtung, mittels derer mindestens eine Zustandsinformation betreffend die Tür ermittelbar und an eine Steuerung des Haushaltgeräts leitbar ist. Die Zustandsinformation kann insbesondere eine Drehstellung und/oder eine Drehbewegung der Tür bezogen auf den Korpus betreffen. Auch ist es denkbar, dass mittels der Sensoreinrichtung bereits vorbereitende Maßnahmen, die einer Bewegung der Tür relativ zu dem Korpus vorausgehen, mittels einer Sensoreinrichtung erfassbar sind. Die jeweilige Zustandsinformation ist anschließend mittels der Steuerung des Haushaltgeräts verarbeitbar, wobei basierend auf der Zustandsinformation eine Steuerinformation ermittelbar ist. Diese ist ausgehend von der Steuerung dem mindestens einen Hilfsantrieb zuleitbar, sodass der Hilfsantrieb in Abhängigkeit von der Steuerinformation eine Antriebskraft auf die Tür ausüben kann. Auf diese Weise ist der Hilfsantrieb dazu geeignet, eine Bewegung der Tür relativ zu dem Korpus zumindest zu unterstützen.
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Ein Haushaltgerät der vorstehend beschriebenen Art ist im Stand der Technik bereits bekannt. Hierzu wird auf die Europäische Patentanmeldung
EP 2 950 002 A1 verwiesen. Diese betrifft einen Backofen, dessen Tür mit einem Hilfsantrieb zusammenwirkt. Letzterer dient dazu, im Zuge der Bewegung der Tür eine Antriebskraft auf selbige auszuüben, die die Bewegung unterstützt. Hierdurch wird für den Benutzer des Backofens die Bedienung des letzteren erleichtert, wobei insbesondere bei zwecks besserer thermischer Isolation vergleichsweise massiven Türen ein deutlicher Komfortgewinn bemerkbar ist.
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Der bekannte Backofen ist gleichwohl insoweit als nachteilig zu bewerten, als der gezielte Einsatz des Hilfsantriebs zwecks Unterstützung der Bewegung der Tür nicht zuverlässig steuerbar ist. Insbesondere stellt es eine Schwierigkeit dar, mindestens eine Zustandsinformation zu identifizieren und im Weiteren mittels einer Sensoreinrichtung zu ermitteln, die eine zielgerichtete Aktivierung des Hilfsantriebs erlaubt. Dies führt im Ergebnis dazu, dass der Hilfsantrieb eine Unterstützung leistet, wenn sie nicht benötigt wird, und die Unterstützung unterlässt, wenn sie wünschenswert wäre.
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Folglich ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Haushaltgerät sowie ein Verfahren zu dessen Betrieb bereitzustellen, mittels dessen eine zielgerichtete Unterstützung hinsichtlich der Bewegung der Tür des Haushaltgeräts ermöglicht ist.
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Die zugrundeliegende Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels eines Haushaltgeräts mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 9.
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Bei dem erfindungsgemäßen Haushaltgerät wirkt mindestens eine Sensoreinrichtung mit einem Drehgriff der Tür zusammen. Ein solcher Drehgriff, der als solcher beispielsweise aus der
EP 2 317 229 B 1 bekannt ist, umfasst ein Festteil und mindestens ein relativ zu dem Festteil verdrehbares Drehteil. Der Drehgriff kann insbesondere an einer vorderen Frontseite der Tür sowie in einem oberen Endbereich der Tür angeordnet sein, wobei sich eine Längsachse des in aller Regel lang gestreckt ausgebildeten Drehgriffs vorzugsweise horizontal erstreckt. Die Sensoreinrichtung ist nunmehr erfindungsgemäß dazu geeignet, eine Verdrehung des Drehteils relativ zu dem Festteil zu erfassen, sodass in Abhängigkeit der erfassten Verdrehung mindestens eine Zustandsinformation ermittelbar ist.
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Dem erfindungsgemäßen Haushaltgerät liegt die Überlegung zugrunde, dass der Nutzer des Haushaltgeräts zwecks Bewegung der Tür in jedem Fall eine ihm angebotene Griffstelle oder Griffmöglichkeit benutzt, um die Tür zu greifen und auf diese Weise eine die Bewegung der Tür antreibende Antriebskraft auf die Tür auszuüben. Der beschriebene Drehgriff, der in kraftübertragender Weise mit der Tür zusammenwirkt, stellt eine solche Griffmöglichkeit dar, die zumindest in dem übergroßen Anteil der Fälle, in denen der Nutzer die Tür zwischen ihrer Offenposition und ihrer Schließposition überführen möchte, händisch ergriffen und bedient wird. Infolge dieser Überlegung hat sich herausgestellt, dass die Anordnung der Sensoreinrichtung in solcher Weise, dass die Verdrehung des Drehteils relativ zu dem Festteil erfassbar ist, eine zuverlässige Ermittlung der Zustandsinformation der Tür erlaubt. Der Drehgriff ist in diesem Zusammenhang derart konzipiert, dass das Drehteil im Zuge der Überführung der Tür zwischen ihrer Offenposition und ihrer Schließposition in jedem Fall eine Verdrehung relativ zu dem Festteil erfährt. Insbesondere ist es denkbar, dass das Drehteil innerhalb eines beidseits um eine Nulllage ausgebildeten Drehbereichs relativ zu dem Festteil verdrehbar ist. Dieser Drehbereich kann vorzugsweise symmetrisch bezogen auf die Nulllage ausgebildet sein und sich beispielsweise um 90° zu beiden Seiten der Nulllage erstrecken.
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Sobald der Nutzer des Haushaltgeräts beispielsweise ausgehend von der in ihrer Schließposition vorliegenden Tür das Haushaltgerät öffnen, das heißt die Beschickungsöffnung freigegeben möchte, ergreift er den Drehgriff und insbesondere dessen Drehteil und übt eine Bedienkraft auf den Drehgriff aus, die die Bewegung der Tür zur Folge haben soll. Diese Ausübung der Bedienkraft geht sodann mit einer Verdrehung des Drehteils relativ zu dem Festteil einher, was wiederum mittels der Sensoreinrichtung erfasst wird. Letztere ermittelt infolgedessen die Zustandsinformation, dass die Tür geöffnet werden soll. Nach Weiterleitung dieser Zustandsinformation an die Steuerung und der Ermittlung einer Steuerinformation basierend auf der Zustandsinformation mittels der Steuerung, ist die Steuerinformation an den Hilfsantrieb leitbar. Die Steuerinformation besagt, dass der Hilfsantrieb eine Antriebskraft auf die Tür ausüben soll, die eine Öffnungsbewegung der Tür in Richtung ihrer Offenposition zumindest unterstützt. Sobald der Hilfsantrieb die entsprechende Steuerinformation umsetzt, erfährt der Nutzer des Haushaltgeräts dies in Form einer besonders leichtgängigen, bereits unter sehr geringem eigenen Kraftaufwand bewegbaren Tür.
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Das erfindungsgemäße Haushaltgerät bietet mithin den besonderen Vorteil, dass die Sensoreinrichtung Zustandsinformationen ermitteln kann, die den Benutzungszustand der Tür treffend wiedergeben, sodass im Ergebnis der Hilfsantrieb gezielt angesteuert und folglich die Bedienung des Haushaltgeräts gezielt vereinfacht werden können.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Haushaltgeräts ist die Sensoreinrichtung in den Drehgriff integriert, wobei sowohl die Integration in den Festteil oder den Drehteil des Drehgriffs denkbar ist. Ebenso ist es denkbar, dass das Haushaltgerät eine Mehrzahl von Sensoreinrichtungen aufweist, wobei vorzugsweise eine Mehrzahl von Sensoreinrichtungen, weiter vorzugsweise sämtliche Sensoreinrichtungen, in den Drehgriff integriert sind. Auf diese Weise wird eine Redundanz geschaffen, die versehentliche Fehlauslösungen des Hilfsantriebs zu vermeiden hilft.
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Die Sensoreinrichtung ist vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass sie zur Ermittlung der Zustandsinformation der Tür die Verdrehung des Drehteils relativ zu dem Festteil erfasst und infolgedessen in ein elektrisches Signal übersetzt, das die Zustandsinformation bildet. Somit kann die Sensoreinrichtung mindestens einen elektrischen Sensor und/oder mindestens einen elektromechanischen Sensor umfassen. Beispielsweise ist es denkbar, dass das Drehteil mit mindestens einem Federelement zusammenwirkt, wobei ein erstes Ende des Federelements an dem Drehteil angeordnet ist und das zweite Ende des Federelements mit einem Drucksensor zusammenwirkt. Letzterer ist vorteilhafterweise ortsfest mit dem Festteil des Drehgriffs verbunden, sodass der Drucksensor im Zuge der Verdrehung des Drehteils relativ zu dem Festteil keine Bewegung ausführt. Bei dieser Ausgestaltung wird das Federelement im Zuge der Verdrehung des Drehteils ausgelenkt, insbesondere gestreckt oder gestaucht, wodurch sich - in Abhängigkeit einer Federkonstante des Federelements - eine auf den Drucksensor ausgeübte Kraft verändert. Aus dieser Veränderung der mittels des Drucksensors gemessenen Kraft lässt sich folglich auf die Verdrehung des Drehteils schließen, wobei die Verdrehung gemäß vorstehender Erläuterung wiederum mit hoher Genauigkeit vermuten lässt, dass der Nutzer des Haushaltgeräts die Tür bewegen möchte. In Abhängigkeit der Veränderung der mittels des Drucksensors gemessenen Kraft, das heißt der Ermittlung eines positiven oder negativen Gradienten der Kraft, lässt sich zudem eine Aussage darüber treffen, in welche Richtung der Drehgriff relativ zu dem Festteil verdreht wurde. Hieraus ist wiederum ersichtlich, ob die Tür in Richtung ihrer Offenposition oder in Richtung ihrer Schließposition bewegt werden soll. Die entsprechende Verarbeitung der mittels des Sensors erfassten Information erfolgt vorteilhafterweise mittels der Steuerung, die sodann eine entsprechende Steuerinformation ermittelt und an den Hilfsantrieb weiterleitet.
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Ferner ist eine Ausgestaltung der Sensoreinrichtung denkbar, bei der letztere mindestens ein Schaltelement, vorzugsweise zwei Schaltelemente, umfasst. Diese sind jeweils einer Drehrichtung des Drehteils relativ zu dem Festteil zugeordnet. Das Drehteil umfasst bei dieser Ausgestaltung mindestens ein Zapfenelement, das derart außermittig an dem Drehteil angeordnet ist, dass es im Zuge der Verdrehung des Drehteils relativ zu dem Festteil an einem jeweiligen Schaltelement anschlagen kann. Infolge des Anschlags ergibt sich, dass das Drehteil des Drehgriffs gedreht wurde. Die Verwendung zweier Schaltelemente, die jeweils einer Drehrichtung des Drehgriffs zugeordnet sind, ermöglichen in diesem Zusammenhang eine Aussage darüber, in welche Richtung das Drehteil relativ zu dem Festteil verdreht wurde. Der weitere Fortgang der Verarbeitung dieser Zustandsinformation mittels der Steuerung und schließlich mittels des Hilfsantriebs ist vorstehend bereits dargelegt. Im Ergebnis kann die Bewegung der Tür, die von dem Nutzer des Haushaltgeräts gewünscht ist, zuverlässig mittels des Hilfsantriebs unterstützt werden. Ferner ist es denkbar, dass die Bewegung der Tür vollständig, das heißt ohne zusätzliche Kraftausübung des Nutzers, alleine mittels des Hilfsantriebs ausgeführt wird. Dies ist nachstehend gesondert dargelegt.
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In verfahrenstechnischer Hinsicht wird die zugrundeliegende Aufgabe erfindungsgemäß mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 11 bis 15.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, das besonders gut mittels des erfindungsgemäßen Haushaltgeräts ausführbar ist, umfasst die folgenden Verfahrensschritte:
- a) Die Tür wird mittels einer auf den Drehgriff ausgeübten Bedienkraft relativ zu einem Korpus bewegt und hierdurch zwischen einer Offenposition und einer Schließposition überführt.
- b) Mittels der Sensoreinrichtung wird mindestens eine Zustandsinformation der Tür ermittelt und an die Steuerung geleitet.
- c) Mittels der Steuerung wird die Zustandsinformation verarbeitet und eine Steuerinformation ermittelt, die an den Hilfsantrieb geleitet wird.
- d) Mittels des Hilfsantriebs wird zumindest mittelbar sowie zumindest zeitweise in Abhängigkeit der Steuerinformation derart eine Antriebskraft auf die Tür ausgeübt, dass die Bewegung der Tür relativ zu dem Korpus unterstützt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Sensoreinrichtung eine Verdrehung des Drehteils relativ zu dem Festteil, die infolge der Ausübung der Bedienkraft auftritt, erfasst wird und sodann in Abhängigkeit der erfassten Verdrehung die Zustandsinformation ermittelt wird.
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Die sich aus dem Verfahren ergebenden Vorteile sind vorstehend bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Haushaltgerät beschrieben. Insbesondere wird die Bewegung der Tür relativ zu dem Korpus des Haushaltgeräts zuverlässig erkannt und infolgedessen zielgerichtet der Hilfsantrieb angesteuert, sodass die von dem Nutzer des Haushaltgeräts aufgewendete Kraft zur Bewegung der Tür mittels einer seitens des Hilfsantriebs ausgeübten Antriebskraft unterstützt wird.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Verdrehung des Drehteils relativ zu dem Festteil derart verarbeitet, dass der Hilfsantrieb zumindest über einen Antriebszeitraum hinweg eine Antriebskraft auf die Tür ausübt. Insbesondere kann es ausreichend sein, die Antriebskraft, die zumindest unterstützend wirken soll, lediglich im Sinne eines „Anschubs“ zu nutzen, um die Tür initial zu beschleunigen. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn sich die Tür in ihrer Schließposition befindet. Bei Vorliegen in der Schließposition ist es üblich, dass die Tür unter Einwirkung einer federgestützten Andrückkraft gegen den Korpus des Haushaltgeräts gedrückt wird, um den Behandlungsraum möglichst dicht abzuschließen. Sobald Tür in Richtung ihrer Schließposition bewegt werden soll muss zusätzlich zu der Kraft, die ohnehin zur Beschleunigung der Tür notwendig ist, auch die Federkraft überwunden werden, die das beschriebene Andrücken bewirkt. Sobald die Tür einen gewissen Drehwinkel ausgehend von der Schließposition ausgeführt hat, ist der Hebelarm zwischen dem Drehgriff der Tür und der Drehachse der Tür derart angewachsen, dass die weitere Bewegung der Tür typischerweise auch ohne die Unterstützung eines Hilfsantriebs einfach möglich ist. Daher kann es ausreichend sein, den Hilfsantrieb zumindest im Zuge der Öffnung der Tür lediglich in einem ersten Moment einzusetzen, sodass der Hilfsantrieb dabei behilflich sein kann, eine die Tür gegen den Korpus drückende Federkraft initial zu überwinden.
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Gleichwohl ist es ebenfalls denkbar, dass der Hilfsantrieb fortwährend während einer Bewegung der Tür relativ zu dem Korpus ausübt. Dabei ist es beispielsweise denkbar, dass die mittels des Hilfsantriebs ausgeübte Antriebskraft verändert wird, wobei beispielsweise eine Drehstellung der Tür relativ zu dem Korpus berücksichtigt werden kann. Entsprechend kann es besonders vorteilhaft sein, dass mindestens eine Sensoreinrichtung dazu hergerichtet ist, eine Drehstellung der Tür relativ zu dem Korpus zu erfassen.
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Vorteilhafterweise wird der Hilfsantrieb derart angesteuert, dass im Zuge einer Verdrehung des Drehteils bezogen auf die Tür nach vorne eine Antriebskraft auf die Tür ausgeübt wird, die die Überführung der Tür in Richtung ihrer Offenposition zumindest unterstützt. Dies ist insoweit von Vorteil als es erfahrungsgemäß dem intuitiven Handeln des Nutzers des Haushaltgeräts entspricht, das Drehteil im Zuge der Öffnung der Tür, das heißt ihrer Überführung ausgehend von der Offenposition in Richtung der Schließposition, nach vorne zu drehen. Umgekehrt ist es erfahrungsgemäß üblich, dass das Drehteil im Zuge eines Schließens der Tür in die entgegengesetzte Richtung relativ zu dem Festteil verdreht wird, das heißt nach hinten. Entsprechend ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Hilfsantrieb derart angesteuert wird, dass infolge einer Verdrehung des Drehteils nach hinten eine Antriebskraft auf die Tür ausgeübt wird, die die Überführung der Tür in Richtung ihrer Schließposition zumindest unterstützt.
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Ein in der Praxis relevantes Nutzungsszenario eines Haushaltgeräts sieht vor, dass die Tür des Haushaltgeräts ausgehend von ihrer Schließposition lediglich in eine Zwischenposition bewegt wird, die sich zwischen der Schließposition und der Offenposition befindet. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Nutzer den Garzustand des in dem Haushaltgerät befindlichen Garguts überprüfen möchte. Die Einwirkung einer mittels des Hilfsantriebs ausgeübten Antriebskraft, die eine Bewegung der Tür über eine jeweilige Zwischenposition hinaus bewirken soll, kann folglich für den Nutzer unerwünscht sein, da er die Tür in der Zwischenposition halten möchte. Entsprechend kann es besonders vorteilhaft sein, wenn die Ausübung der auf die Tür wirkenden Antriebskraft beendet wird, sobald das Drehteil relativ zu dem Festteil in seine Nulllage bewegt wird. Diese Bewegung des Drehteils in seine Nulllage kann in einer besonders vorteilhaften Weise mittels einer Rückstellfeder bewirkt werden, sodass das Drehteil gewissermaßen selbsttätig in seine Nulllage verfährt, sobald der Nutzer das Drehteil loslässt und mithin keine weitere Bedienkraft auf das Drehteil ausübt. Dies hat zur Folge, dass die Ausübung der mittels des Hilfsantriebs bereitgestellten Antriebskraft auf die Tür zumindest dann automatisch beendet wird, sobald der Nutzer den Drehgriff loslässt.
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Wie vorstehend bereits angedeutet, ist es des Weiteren denkbar, dass der Hilfsantrieb nicht lediglich zur Unterstützung einer Bewegung der Tür dient, sondern die Tür zumindest fallbezogen vollständig selbstständig bewegen kann. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird entsprechend ein mehrmaliges, gleichsinniges Verdrehen des Drehteils relativ zu dem Festteil, das innerhalb eines Aktivierungszeitraums erfolgt, derart verarbeitet, dass der Hilfsantrieb eine Antriebskraft auf die Tür ausübt, unter deren Einwirkung die Tür selbsttätig in ihrer Offenposition oder ihre Schließposition bewegt wird. Dem Nutzer wird hierdurch die Möglichkeit eröffnet, mittels des mehrmaligen Verdrehens des Drehteils anzuzeigen, dass die Tür bewegt werden soll, woraufhin diese Bewegung eigenständig mittels des Hilfsantriebs, das heißt insbesondere in Abwesenheit einer von dem Nutzer ausgeübten Kraft, ausgeführt wird. Dies kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn der Nutzer die Tür im Einzelfall nicht eigenständig bewegen kann. Das mehrmalige Verdrehen des Drehteils kann beispielsweise darin bestehen, dass Drehteil wiederholt ausgehend von seiner Nulllage zu bewegen, wobei beispielsweise ein 3-maliges Verdrehen innerhalb eines Aktivierungszeitraums von beispielsweise 2 Sekunden zu erkennen gibt, dass die selbsttätige Bewegung der Tür relativ zu dem Korpus stattfinden soll. Die entsprechende Zustandsinformation, die mittels der mindestens einen Sensoreinrichtung erfasst wird, wird entsprechend mittels der Steuerung verarbeitet und daraufhin der Hilfsantrieb angesteuert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt:
- 1 Eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Haushaltgeräts,
- 2 Eine perspektivische Ansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Haushaltgeräts,
- 3 Ein Querschnitt durch einen Drehgriff des Haushaltgeräts gemäß 1, wobei sich ein Drehteil des Drehgriffs in seiner Nulllage befindet,
- 4 Der Querschnitt gemäß 3, wobei sich das Drehteil in einer Öffnenlage befindet,
- 5 Der Querschnitt gemäß 3, wobei sich das Drehteil in einer Schließlage befindet,
- 6 Eine schematische Darstellung einer Sensoreinrichtung und
- 7 Eine schematische Darstellung einer weiteren Sensoreinrichtung.
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Ein Ausführungsbeispiel, das in den 1 gezeigt ist, umfasst ein erfindungsgemäßes Haushaltgerät am Beispiel eines Backofens 1, der einen von einem Korpus 2 räumlich begrenzten Garraum 3 als Behandlungsraum umfasst. Der Backofen 1 verfügt über eine Tür 4, die hier verschwenkbar um eine Schwenkachse 18 relativ zu dem Korpus 2 verschwenkbar ist. Auf diese Weise ist die Tür 4 zwischen einer Schließposition, die in den 1 dargestellt ist, und einer in den Figuren nicht dargestellten Offenposition überführbar. In letzterer ist eine Beschickungsöffnung des Backofens 1 frei, sodass ein Zugriff auf den Garraum 3 ermöglicht ist. Insbesondere ist die Tür 4 bei Vorliegen in ihrer Offenposition um 90° um die Schwenkachse 18 gegenüber der Schließposition verschwenkt. Zwecks Ausübung einer Kraft auf die Tür 4 verfügt selbige an ihrer Front 23 über einen Drehgriff 8. Dieser umfasst ein Festteil 9 sowie ein relativ zu dem Festteil 9 verdrehbares Drehteil 10. Eine Verdrehung des Drehteils 10 relativ zu dem Festteil 9 ist um eine Drehachse 17 möglich, die sich insbesondere anhand von 1 ergibt. In dem gezeigten Beispiel ist der Drehgriff 8 derart ausgebildet, dass eine Verdrehung des Drehteils 10 relativ zu dem Festteil 9 innerhalb eines Drehbereichs 12 um eine Nulllage 11 des Drehteils 10 herum möglich ist, wobei sich der Drehbereich 12 um jeweils 90° zu beiden Seiten bezogen auf eine Nulllage 11 erstreckt. Die Nulllage 11 des Drehteils 10 ergibt sich insbesondere anhand der Schnittdarstellung des Drehgriffs 8 gemäß 3.
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Der erfindungsgemäße Backofen 1 umfasst weiterhin eine Sensoreinrichtung 6. Diese ist hier in den Drehgriff 8 integriert, sodass die Sensoreinrichtung 6 dazu geeignet ist, eine Verdrehung des Drehteils 10 relativ zu dem Festteil 9 zu erfassen. Die Sensoreinrichtung 6, zu der beispielhafte Varianten nachstehend im Zusammenhang mit den 6 und 7 erläutert sind, ist derart ausgebildet, dass die Drehbewegung des Drehteils 10 in ein elektrisches Signal übersetzt wird, das eine Zustandsinformation bildet. Letztere wird sodann an Steuerung 7 geleitet, die beispielhaft an einem weiteren erfindungsgemäßen Backofen 1 in 2 dargestellt ist. Die Steuerung 7 ist dazu geeignet, die Zustandsinformation zu verarbeiten und auf Basis der Zustandsinformation eine Steuerinformation zu ermitteln. Letztere wird sodann an zwei Hilfsantriebe 5 weitergeleitet, die an einem unteren Endbereich der Tür 4 angeordnet sind. Die Hilfsantriebe 5 ergeben sich besonders gut anhand des zweiten Ausführungsbeispiels, das in 2 dargestellt ist. Diese Hilfsantriebe 5 sind dazu geeignet, eine Antriebskraft auf die Tür 4 auszuüben, die in einem auf die Tür 4 wirkenden Drehmoment um die Schwenkachse 18 resultiert. Auf diese Weise sind die Hilfsantriebe 5 dazu geeignet, eine Verschwenkung der Tür 4 relativ zu dem Korpus 2 zumindest zu unterstützen. In dem gezeigten Beispiel sind die Hilfsantriebe 5 zudem derart konzipiert, dass sie die Tür 4 eigenständig, das heißt in Abwesenheit einer von einem Nutzer des Backofens 1 ausgeübten Kraft, um die Schwenkachse 18 verschwenken können.
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Die Zustandsinformation, die infolge der Erfassung einer Verdrehung des Drehteils 10 relativ zu dem Festteil 9 mittels der Sensoreinrichtung 6 ermittelt wird, gibt einen Aufschluss darüber, in welcher Weise der Nutzer des Backofens 1 die Tür 4 bewegen möchte. Somit ist es insbesondere denkbar, dass eine Bewegung des Drehteils 10 in eine Drehrichtung 24 ausgehend von der in 3 dargestellten Nulllage 11 bei Vorliegen der Tür 4 in ihrer Schließposition darauf schließen lässt, dass die Tür 4 in Richtung ihrer Offenposition bewegt werden soll. Die Bewegung des Drehteils 10 in die Drehrichtung 24 wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung als eine Verdrehung „nach vorne“ bezogen auf die Tür 4 bezeichnet. Diese Bezeichnung basiert darauf, dass eine Oberseite 19 des Drehteils 10 im Zuge der besagten Verdrehung „nach vorne“ in eine Richtung von einer Ofenseite 20 des Drehgriffs 8 wegbewegt wird. Eine demgegenüber stattfindende Verdrehung des Drehteils 10 in eine der Drehrichtung 24 entgegengesetzte Drehrichtung 25, die mit einer Bewegung der Oberseite 19 des Drehteils 10 auf die Ofenseite 20 des Drehgriffs 8 zu einhergeht, wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung als Verdrehung „nach hinten“ bezeichnet. Die Verdrehungen „nach vorne“ bzw. „nach hinten“ gehen in aller Regel mit einer bestimmten gewünschten Bewegung der Tür 4 relativ zu dem Korpus 2 einher. Somit wird der Nutzer des Backofens 1 in der übergroßen Anzahl aller Fälle intuitiv das Drehteil 10 nach vorne verdrehen, wenn er die Tür 4 ausgehend von ihrer Schließposition in Richtung ihrer Offenposition überführen möchte. Umgekehrt wird der Nutzer das Drehteil 10 intuitiv nach hinten verdrehen, wenn er die Tür 4 in Richtung seiner Schließposition bewegen möchte. Eine Öffnungslage 21 des Drehteils 10, die das Ergebnis einer Verdrehung des Drehteils 10 „nach vorne“ ist, ist in 4 dargestellt. Demgegenüber ist das Ergebnis einer Verdrehung des Drehteils 10 „nach hinten“, das eine Schließlage 22 des Drehteils 10 darstellt, in 5 veranschaulicht.
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Die Feststellung der Verdrehung des Drehteils 10 in eine der beiden Drehrichtungen 24, 25 mittels der Sensoreinrichtung 6 ermöglicht mithin die gezielte Ansteuerung der Hilfsantriebe 5, die eine der gewünschten Bewegungsrichtung der Tür 4 entsprechende Antriebskraft auf letztere ausüben können, sodass die Verschwenkung der Tür 4 relativ zu dem Korpus 2 zumindest unterstützt wird.
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Eine Ausgestaltung der Sensoreinrichtung 6 kann auf verschiedene Arten erfolgen. Beispielhaft ist in 6 eine Variante dargestellt, bei der das Drehteil 10 ein Zapfenelement 16 angeordnet ist. Im Zuge der Verdrehung des Drehteils 10 um dessen Drehachse 17 wird dieses Zapfenelement 16, das ausmittig zu der Drehachse 17 angeordnet ist, auf einer Kreisbahn um die Drehachse 17 geführt. Das Zapfenelement 16 wirkt dabei mit einem Federelement 13 zusammen, dessen dem Zapfenelement 16 gegenüberliegendes Ende mit einem Drucksensor 14 verbunden ist. Im Zuge der Verdrehung des Drehteils 10, die gemäß 6 hier beispielhaft in die Drehrichtung 25 erfolgt, wird das Federelement 13 gestaucht. Infolgedessen erfasst der Drucksensor 14 eine proportional zu einer Federkonstante des Federelements 13 ansteigende Druckkraft. Hieraus lässt sich schließen, dass der Drehgriff 10 nach hinten verdreht wurde, woraufhin die Steuerung 7 eine Steuerinformation an die Hilfsantriebe 5 absetzt. Diese beinhaltet, dass eine Antriebskraft auf die Tür 4 ausgeübt werden soll, die eine Verschwenkung der Tür 4 um ihre Schwenkachse 18 in Richtung der Schließposition der Tür 4 zumindest unterstützt.
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Eine alternative Ausgestaltung für eine Sensoreinrichtung 6, die in 7 dargestellt ist, umfasst zwei einander gegenüberliegende Schaltelemente 15. Diese Schaltelemente 15 sind beidseits der Nulllage 11 des Drehteils 10 angeordnet, sodass im Zuge der Verdrehung des Drehteils 10 relativ zu dem Festteil 9 das ausmittige Zapfenelement 16 mit einem der beiden Schaltelemente 15 in Kontakt tritt. Infolge dieses Kontakts löst das jeweilige Schaltelement 15 aus, wodurch die Zustandsinformation generiert wird, dass das Drehteil 10 in eine jeweilige Drehrichtung 24, 25 verdreht wurde. Diese Zustandsinformation kann sodann nach ihrer Weiterleitung an die Steuerung 7 entsprechend verarbeitet werden, woraufhin eine Steuerinformation ermittelt und die Hilfsantriebe 5 entsprechend angesteuert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Backofen, Haushaltgerät
- 2
- Korpus
- 3
- Garraum, Behandlungsraum
- 4
- Tür
- 5
- Hilfsantrieb
- 6
- Sensoreinrichtung
- 7
- Steuerung
- 8
- Drehgriff
- 9
- Festteil
- 10
- Drehteil
- 11
- Nulllage
- 12
- Drehbereich
- 13
- Federelement
- 14
- Drucksensor
- 15
- Schaltelement
- 16
- Zapfenelement
- 17
- Drehachse
- 18
- Schwenkachse
- 19
- Oberseite
- 20
- Ofenseite
- 21
- Öffnungslage
- 22
- Schließlage
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2950002 A1 [0005]
- EP 2317229 [0009]