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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebs eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebs ist beispielsweise aus
DE 102 217 01 A1 bekannt. Darin wird ein Verfahren für ein Kraftfahrzeug mit automatisierter Kupplungsvorrichtung, mit einem ansteuerbaren Motor mit einer Motorsteuerungsvorrichtung, einem ansteuerbaren automatisierten Getriebe und einer elektronischen Steuereinrichtung zum Ansteuern des Getriebes und der Kupplungsvorrichtung beschrieben. Bei dem Verfahren wird eine Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, eine Betätigung einer Bremse und eines Fahrpedals und ein Zustand des Motors detektiert.
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Die Kupplung wird geöffnet, wenn weder das Bremspedal noch das Fahrpedal bei laufendem Motor und einer Fahrzeuggeschwindigkeit größer als ein Grenzwert als betätigt erkannt werden. Bei einer Bremsenbetätigung oder einer Betätigung des Fahrpedals wird die Kupplung geschlossen und ein Segelbetrieb des Fahrzeugs beendet.
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In
DE 102 09 514 A1 wird ein Antriebsstrang in einem Kraftfahrzeug mit einer Brennkraftmaschine, einer mit dieser verbindbaren Elektromaschine und einem zwischen der Brennkraftmaschine und zumindest einem Antriebsrad angeordneten Getriebe vorgeschlagen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebs eines Fahrzeugs zu verbessern. Das Verfahren soll zuverlässiger ausgeübt werden können. Der Energieverbrauch des Fahrzeugs soll gesenkt werden.
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Wenigstens eine dieser Aufgaben wird durch ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebs eines Fahrzeugs mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Entsprechend wird ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebs eines Fahrzeugs mit einem Hybridantriebsstrang vorgeschlagen, aufweisend ein Getriebe, einen Verbrennungsmotor, einen mit dem Getriebe verbundenen Elektromotor, eine Trennkupplung zur Bewirkung einer durch eine Kupplungssteuerung steuerbaren Drehmomentübertragung zwischen dem Verbrennungsmotor und dem Getriebe, wobei das Fahrzeug einen Segelbetriebszustand einnehmen kann, bei dem die Trennkupplung geöffnet ist, der Verbrennungsmotor und der Elektromotor abgeschaltet sind und der Elektromotor freidrehend läuft, wobei die Kupplungssteuerung eine Bremspedalstellung, eine Fahrpedalstellung, eine Gangposition und eine Fahrzeuggeschwindigkeit empfängt und der Segelbetrieb eingeleitet wird, wenn das Bremspedal und das Fahrpedal unbetätigt sind, die Gangposition einem Vorwärtsgang entspricht und die Fahrzeuggeschwindigkeit einen ersten Schwellwert erreicht oder überschreitet.
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Dadurch kann der Segelbetrieb in dem Fahrzeug zuverlässiger eingeleitet und beendet werden. Der Energieverbrauch kann durch das Verfahren bei Anwendung eines Elektromotors in dem Hybridantriebsstrang verringert werden.
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Der Hybridantriebsstrang weist vorzugsweise eine P2-Hybrid-Anordnung auf.
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In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird der Segelbetrieb beendet, wenn das Bremspedal oder das Fahrpedal betätigt oder die Gangposition abweichend von einem Vorwärtsgang verändert wird oder die Fahrzeuggeschwindigkeit einen zweiten Schwellwert erreicht oder unterschreitet. Der zweite Schwellwert ist bevorzugt kleiner als der erste Schwellwert.
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Weiterhin wird eine der zuvor genannten Aufgaben durch eine Kupplungssteuerung zur Steuerung einer Trennkupplung in einem Hybridantriebsstrang eines Fahrzeugs gelöst, wobei der Segelbetrieb des Fahrzeugs über ein Verfahren mit einem der vorstehenden Merkmale gesteuert wird.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Figurenbeschreibung und den Abbildungen.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Abbildungen ausführlich beschrieben. Es zeigen im Einzelnen:
- 1: Einen Hybridantriebsstrang eines Fahrzeugs bei dem ein Verfahren in einer speziellen Ausführungsform der Erfindung angewandt wird.
- 2: Ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebs in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung.
- 3: Ein Verfahren zur Steuerung eines Segelbetriebs in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt einen Hybridantriebsstrang 10 eines Fahrzeugs bei dem ein Verfahren in einer speziellen Ausführungsform der Erfindung angewandt wird. Der Hybridantriebsstrang 10 kann eine P2-Hybridanordnung aufweisen, bei der ein Verbrennungsmotor 12 über eine Trennkupplung 14 mit einem Getriebe 16 verbunden werden kann. Die Trennkupplung 14 ist als Reibungskupplung ausgeführt, die bei Betätigung eine Drehmomentübertragung zwischen dem Verbrennungsmotor 12 und dem Getriebe 16 ermöglicht. Die Trennkupplung 14 wird über eine Kupplungssteuerung 18 gesteuert. Die Kupplungssteuerung 18 ermöglicht eine Veränderung des Betätigungszustands der Trennkupplung 14, von dem eine Drehmomentübertragung zwischen dem Verbrennungsmotor 12 und dem Getriebe 16 abhängt. Ist die Trennkupplung 14 geöffnet dann ist der Verbrennungsmotor 12 von dem Getriebe 16 getrennt.
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Weiterhin umfasst der Hybridantriebsstrang 10 einen Elektromotor 17, der mit dem Getriebe 16 verbunden ist. In einem Fahrbetrieb des Fahrzeugs kann bei geschlossener Trennkupplung 14 sowohl der Verbrennungsmotor 12 als auch der Elektromotor 17 ein Antriebsdrehmoment an dem Getriebe 16 bereitstellen. Das Getriebe 16 wiederum ist mit einem Differentialgetriebe 20 verbunden. Das Differentialgetriebe 20 kann das Drehmoment an Fahrzeugräder 22 abgeben.
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Ist die Trennkupplung 14 geöffnet, kann ein rein elektrischer Fahrbetrieb, bei dem der Elektromotor 17 ein Antriebsmoment an das Getriebe 16 alleinig überträgt ermöglicht werden. Der Verbrennungsmotor 12 kann dabei abgeschaltet sein oder betrieben werden und dabei einen Energiespeicher zur Versorgung des Elektromotors 17 mit elektrischer Energie aufladen.
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In einem Segelbetrieb des Fahrzeugs ist die Trennkupplung 14 geöffnet, der Verbrennungsmotor 12 abgeschaltet und der Elektromotor 17 abgeschaltet und frei drehend. Dadurch kann eine Energieeinsparung des Fahrzeugs ermöglicht werden. Der Segelbetrieb kann über die Kupplungssteuerung 18 gesteuert werden.
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In 2 ist ein Verfahren 24 zur Steuerung eines Segelbetriebs in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Die Kupplungssteuerung kann eine Bremspedalstellung eines dem Fahrzeug zugeordneten Bremspedals, eine Fahrpedalstellung eines dem Fahrzeugs ebenfalls zugeordneten Fahrpedals, eine Gangposition eines Gangwählhebels und eine Fahrzeuggeschwindigkeit empfangen.
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In dem Verfahren 24 erfolgt zunächst eine Ausgangsprüfung 26, ob bereits ein Segelbetrieb vorliegt. Ist dies nicht der Fall, erfolgt eine erste Abfrage 28, bei der überprüft wird, ob eine vorgegebene Bremspedalstellung, die einem unbetätigten Bremspedal entspricht, vorliegt. Ist dies der Fall wird an eine zweite Abfrage 29 übergeben, bei der überprüft wird, ob eine vorgegebene Fahrpedalstellung, die einem unbetätigten Fahrpedal entspricht, vorliegt. Ist dies der Fall, erfolgt eine weitere dritte Abfrage 30, bei der eine vorgegebene Gangposition des Gangwählhebels, die einem Vorwärtsgang entspricht, überprüft wird. Liegt diese vorgegebene Gangposition vor, ist also ein Vorwärtsgang eingelegt, beispielsweise die Schaltstufe D bei einem Automatikgetriebe, wird eine vierte Abfrage 32 durchgeführt, bei der eine Überprüfung erfolgt, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit einen einem jeweils eingelegten Gang des Getriebes entsprechenden ersten Schwellwert erreicht oder überschritten hat. Dabei kann die vierte Abfrage 32 den gerade eingelegten Gang zur Festlegung des ersten Schwellwerts berücksichtigen. Es kann jedem Gang ein eigener erster Schwellwert zugeordnet sein. Je größer der eingelegte Gang, umso grösser kann der erste Schwellwert sein.
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Ist auch die Bedingung der vierten Abfrage 32 erfüllt, erfolgt eine Einleitung 33 des Segelbetriebs des Fahrzeugs. Dabei wird der Verbrennungsmotor ausgeschaltet, der Elektromotor abgeschaltet und frei drehen gelassen und die Trennkupplung geöffnet, womit das Fahrzeug ohne einen Verbrauch von Antriebsenergie rollen kann. Dadurch kann eine Energieeinsparung ermöglicht werden. Ist eine der durch die Abfragen 28, 29, 30, 32 überprüften Bedingungen nicht erfüllt, wird an die Ausgangsprüfung 26 übergeben.
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3 zeigt ein Verfahren 24 zur Steuerung eines Segelbetriebs in einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung. Zunächst erfolgt eine Ausgangsprüfung 34, bei der abgefragt wird, ob bereits ein Segelbetrieb eingeleitet ist. Ist dies nicht der Fall, erfolgt eine fünfte Abfrage 35, bei der überprüft wird, ob eine vorgegebene Bremspedalstellung, die einem betätigten Bremspedal entspricht, vorliegt. Ist dies nicht der Fall, wird an die Ausgangsprüfung 34 übergeben.
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Weiterhin erfolgt eine sechste Abfrage 36, bei der eine Prüfung erfolgt, ob eine vorgegebene Fahrpedalstellung, die einem betätigten Fahrpedal entspricht, vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, wird wieder an die Ausgangsprüfung 34 weitergeleitet. Auch erfolgt eine siebte Abfrage 37, bei der überprüft wird, ob eine vorgegebene Gangposition des Gangwählhebels, die einem von dem Vorwärtsgang abweichenden Gang entspricht, überprüft wird. Ist dies nicht der Fall, ist beispielsweise also immer noch die Gangstufe D bei einem Automatikgetriebe eingelegt, wird an die Ausgangsprüfung 34 übergeben. Weiterhin erfolgt eine achte Abfrage 38, bei der überprüft wird, ob die Fahrzeuggeschwindigkeit einen zweiten Schwellwert erreicht oder unterschritten hat. Ist dies nicht der Fall, wird wieder an die Ausgangsprüfung 34 weitergeleitet. Dabei kann die achte Abfrage 38 den gerade eingelegten Gang zur Festlegung des zweiten Schwellwerts berücksichtigen. Es kann jedem Gang ein eigener zweiter Schwellwert zugeordnet sein. Je größer der eingelegte Gang, umso grösser kann der zweite Schwellwert sein.
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Ist eine der durch die Abfragen 35, 36, 37, 38 überprüften Bedingungen erfüllt, erfolgt eine Abschaltung 40 des Segelbetriebs und der Elektromotor wird gestartet und/oder die Trennkupplung wird geschlossen und der Verbrennungsmotor wird gestartet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Hybridantriebsstrang
- 12
- Verbrennungsmotor
- 14
- Trennkupplung
- 16
- Getriebe
- 17
- Elektromotor
- 18
- Kupplungssteuerung
- 20
- Differentialgetriebe
- 22
- Fahrzeugrad
- 24
- Verfahren
- 26
- Ausgangsprüfung
- 28
- erste Abfrage
- 29
- zweite Abfrage
- 30
- dritte Abfrage
- 32
- vierte Abfrage
- 33
- Einleitung
- 34
- Ausgangsprüfung
- 35
- fünfte Abfrage
- 36
- sechste Abfrage
- 37
- siebte Abfrage
- 38
- achte Abfrage
- 39
- Abschaltung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10221701 A1 [0002]
- DE 10209514 A1 [0004]